Themen für Bachelorarbeiten im WS 2021/22 der Abteilung Klinisch-psychologische Intervention

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Themen für Bachelorarbeiten im WS 2021/22
der Abteilung Klinisch-psychologische Intervention

Themenbereich 1 (Betreuung: Dr. Nils Töpfer)
Was ist wirksam für wen? Entwicklung einer Forschungsagenda zu Personalized und
Precision Mental Health Care in gestuften Versorgungskonzepten (1 Bachelorarbeit)

In der ausgeschriebenen Bachelorarbeit soll eine Forschungsagenda zur Untersuchung der
zentralen Frage „Was ist wirksam für wen?“ in gestuften Versorgungskonzepten entwickelt
werden, indem die Literatur zu zwei aktuellen Forschungstrends gesichtet und aufeinander
bezogen wird: 1) Personalized und Precision Mental Health Care, 2) Stepped Care.
1) Im Bereich der Psychotherapieforschung besteht eine umfangreiche Evidenzbasis, die die
   Wirksamkeit verschiedener Formen von Psychotherapie bei häufigen psychischen
   Störungen belegt. Die Wirksamkeit psychologischer Behandlungen für diese Störungen
   stagniert jedoch seit Jahrzenten. Fruchtbarer als die Entwicklung neuer Therapien ist die
   Erforschung von Strategien, wie die vorhandenen Therapien optimal genutzt werden
   können. Eine zentrale Frage lautet dabei, für welche Patient*innen mit welcher
   Psychotherapie die beste Prognose besteht. In der ausgeschriebenen Bachelorarbeit soll
   die Literatur zu den Fragestellungen, Forschungsstrategien und zur Evidenz der
   Personalized und Precision Medicine in der Psychotherapie gesichtet werden. Welche
   Arten von Prognoseforschung werden unterschieden (PROGnosis RESearch Strategy
   framework, PROGRESS)? Welche Forschungsmethoden werden verwendet (z.B.
   Identifikation des „nearest neighbor“)? Welche Patient*innen-Charakteristiken sagen das
   Behandlungsergebnis welcher Psychotherapie vorher, inklusive klinischer,
   demografischer, charakterologischer (traits) und dispositioneller (states) Merkmale?

2) Stepped Care ist ein Ansatz zur Durchführung und zum Monitoring psychosozialer
   Behandlungen, bei dem zunächst eine weniger ressourcenintensive Behandlung
   durchgeführt und nur bei Bedarf und je nach Belastungsgrad anschließend intensivere,
   spezialisierte Behandlungen „aufgestockt“ werden. Die Forschung zu Stepped Care
   Ansätzen kann Informationen liefern, die Kliniker*innen bei der Auswahl der für die
   einzelnen Patient*innen am besten geeigneten Behandlungsstrategien helfen.
Aufbauend auf die Literaturübersicht soll eine Forschungsagenda zur Untersuchung der
Frage „Was ist wirksam für wen“ im Forschungsprojekt „ReDiCare - Relieving Distressed
Caregivers“ entwickelt werden, in dem zwei bereits erfolgreich evaluierte Interventionen (eine
3-monatige erweiterte Pflegeberatung, 6-monatige psychotherapeutische Intervention) zu
einem neuen, in seiner Intensität gestuften Beratungsansatz für pflegende Angehörige
kombiniert und im Vergleich zur Routineversorgung untersucht werden.
Die ausgeschriebene Bachelorarbeit erfordert Interesse und Bereitschaft, sich eigenständig
in innovative Forschungsdesigns und -strategien der Psychotherapieforschung und Mental
Health Care einzuarbeiten und diese kreativ auf im Rahmen eines laufenden
Forschungsprojektes erhobene Daten zu beziehen. Im Mittelpunkt der Bachelorarbeit steht
die literaturbasierte Entwicklung einer Forschungsagenda; es müssen jedoch keine
eigenständigen Datenanalysen durchgeführt werden.
Literatur:
Bower, P., & Gilbody, S. (2005). Stepped care in psychological therapies: Access,
effectiveness and efficiency. Narrative literature review. British Journal of Psychiatry, 186(1),
11–17. https://doi.org/10.1192/bjp.186.1.11
Delgadillo, J., & Lutz, W. (2020). A development pathway towards precision mental health
care. JAMA Psychiatry, 77(9), 889. https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2020.1048
Pfeiffer, K., Theurer, C., Büchele, G., Babac, A., Dick, H., & Wilz, G. (2021). Relieving
distressed caregivers (ReDiCare study): Study protocol of a randomized pragmatic trial. BMC
Geriatrics, 21(1), 4. https://doi.org/10.1186/s12877-020-01941-w

Themenbereich 2 (Betreuung: Dr. Nils Töpfer)
Positive Psychologie in der Pflege von Angehörigen: Eine empirische Untersuchung
zu positiven Aspekten der Pflege (1 Bachelorarbeit)

Obwohl pflegende Angehörige großem Stress ausgesetzt sind, empfinden nicht alle die
Pflegesituation als gleichermaßen belastend und viele berichten auch positive Erfahrungen
in der Pflege. Dafür scheinen weniger Unterschiede in objektiven Stressoren als vielmehr
Unterschiede in der subjektiven Bewertung der Pflegesituation ausschlaggebend. Der
häufigste theoretische Bezugspunkt zur Erforschung der Bewertung der Pflegesituation ist
das transaktionale Stressmodell von Lazarus und Folkman (1984). Ein vielfach gegen das
transaktionale Stressmodell und nachfolgende Adaptionen im Kontext pflegender
Angehöriger vorgebrachter Kritikpunkt ist der fehlende bzw. unzureichende Einbezug
positiver Konstrukte. Dadurch blieb das Verständnis von Wohlbefinden, Gesundheit und
Lebensqualität von pflegenden Angehörigen beschränkt.
In der ausgeschriebenen Bachelorarbeit soll die Rolle von positiven Aspekten der Pflege
empirisch untersucht werden. Auf Grundlage des konzeptuellen Rahmenmodells zu positiven
Aspekten der Pflege (Carbonneau et al., 2010) sowie einer aktualisierten Literaturrecherche
zu bereits untersuchten Zusammenhängen soll in der Bachelorarbeit eine eigene
Fragestellung zur Rolle von positiven Aspekten der Pflege entwickelt und auf Grundlage von
Daten des Forschungsprojektes „ReDiCare - Relieving Distressed Caregivers“ (Pfeiffer et al.,
2021) untersucht werden. Positive Aspekte der Pflege wurden in diesem Forschungsprojekt
mit einer revidierten deutschsprachigen Version des „The Positive Aspects of Caregiving
Questionnaire“ (Tarlow et al., 2004) erhoben, die die beiden Faktoren „self-affirmation“ und
„outlook-on-life“ erfasst. Es können sowohl quer- als auch längsschnittliche Fragestellungen
unter Einbezug der in ReDiCare erhobenen Variablen untersucht werden (z.B. Moderations-
oder Mediationsanalysen).
Die ausgeschriebene Bachelorarbeit erfordert Interesse und Bereitschaft, sich einen
umfassenden Überblick zum Forschungsstand zu positiven Aspekten der Pflege zu
erarbeiten, positive Aspekte der Pflege in bestehende konzeptuelle Rahmenmodelle zu
integrieren und daraus kreativ eine eigene Fragestellung abzuleiten, die eigenständig unter
Nutzung gängiger Statistiksoftware (z.B. SPSS, R) ausgewertet wird.
Literatur:
Carbonneau, H., Caron, C., & Desrosiers, J. (2010). Development of a conceptual framework
of positive aspects of caregiving in dementia. Dementia, 9(3), 327–353.
https://doi.org/10.1177/1471301210375316
Pfeiffer, K., Theurer, C., Büchele, G., Babac, A., Dick, H., & Wilz, G. (2021). Relieving
distressed caregivers (ReDiCare study): Study protocol of a randomized pragmatic trial. BMC
Geriatrics, 21(1), 4. https://doi.org/10.1186/s12877-020-01941-w
Tarlow, B. J., Wisniewski, S. R., Belle, S. H., Rubert, M., Ory, M. G., & Gallagher-Thompson,
D. (2004). Positive aspects of caregiving. Research on Aging, 26(4), 429–453.
https://doi.org/10.1177/0164027504264493
Themenbereich 3 (Betreuung: Mareike Hillebrand, M.Sc.):
Individualisierte Musik für Menschen mit Demenz in Pflegeheimen (2
Bachelorarbeiten)

Die Lebens- und Pflegequalität von Menschen mit Demenz sicherzustellen, stellt angesichts
hoher und steigender Prävalenzraten von Demenzerkrankungen eine enorme
Herausforderung dar. Ein großer Bedarf besteht insbesondere an angenehmen und
aktivierenden Aktivitäten für die Menschen mit Demenz. In dieser Hinsicht stellt das
Vorspielen individualisierter Musik, die vertraut und mit positiven Emotionen und
Erinnerungen verbunden ist, eine vielversprechende, sprachungebundene und kostengünstig
durchführbare nicht-pharmakologische Intervention dar.
In einer Pilotstudie zur Effektivität individualisierter Musik für Menschen mit Demenz in
Pflegeheimen von Weise et al. (2019) konnten bereits erste Hinweise auf eine Steigerung
der Stimmung und der sozialen Beteiligung in der Interventionsgruppe im Vergleich zu einer
nicht behandelten Kontrollgruppe gezeigt werden. Im Rahmen einer groß angelegten
Folgestudie sollen diese Befunde anhand von Fremdberichten und standardisierten
Verhaltensbeobachtungen repliziert werden.

    -   1. Bachelorarbeit (Betreuung: Mareike Hillebrand, M.Sc.): Allerdings sind bisher
        kaum Untersuchungen durchgeführt worden, welche mögliche Einflüsse der Art der
        Lieblingsmusik auf die Effekte untersuchen. Garrido et al. (2019) untersuchten
        individualisierte Playlisten von Menschen mit Demenz und fanden signifikante
        Unterschiede für Tempo und Tonart, nicht aber für die Valenz der Lyrics der Songs.
        Darauf aufbauend soll im Rahmen einer Bachelorarbeit folgende Fragestellung
        untersucht werden: Unterscheiden sich Reaktionen während des Hörens
        individualisierter Musik bei Menschen mit Demenz in Abhängigkeit der Valenz der
        Lyrics der Songs (Positiv, negativ, neutral)?

    -   2. Bachelorarbeit (Betreuung: Mareike Hillebrand, M.Sc.): Weiterhin hat sich in
        ersten Studien ein positiver Effekt von individualisierter Musik auf das
        psychobiologische Stresserleben von Menschen mit Demenz beim Hören von Musik
        gezeigt. Generalisierende Aussagen können aufgrund methodischer Schwächen der
        bisherigen Studien (bspw. kleine Stichprobengrößen) nicht getroffen werden (Sittler
        et al., 2021). In der Bachelorarbeit sollen daher qualitative Fallanalysen in Bezug auf
        die Cortisol- und Alpha-Amylasekonzentration vor, direkt nach - und 20 Minuten nach
        dem Musikhören durchgeführt werden. Dabei sollen der Schweregrad, musikalische
        Parameter (bspw. Tempo, Lyrics), musikalische Präferenzen der Person, sowie
        weitere soziodemographische Parameter berücksichtigt werden. Das Ziel der Arbeit
        ist die Ableitung von Hypothesen bezüglich Effekten individualisierter Musik auf die
        Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) und das autonome
        Nervensystem sowie deren Interaktion zur gezielten Stimulation weiterer
        Forschungsarbeiten. Außerdem sollen basierend auf diesen Erkenntnissen
        Empfehlungen zur Gestaltung eines Algorithmus zur Auswahl von effektiven Songs
        im Rahmen von individualisiertem Musikinterventionen abgeleitet werden.

Literatur:
Garrido, S., Stevens, C. J., Chang, E., Dunne, L., & Perz, J. (2019). Musical features and
affective responses to personalized playlists in people with probable dementia. American
Journal of Alzheimer’s Disease & Other Dementias, 34(4), 247–253.
https://doi.org/10.1177/1533317518808011
Sittler, M. C., Worschech, F., Wilz, G., Fellgiebel, A., & Wuttke-Linnemann, A. (2021).
Psychobiological mechanisms underlying the health-beneficial effects of music in people
living with dementia: A systematic review of the literature. Physiology & Behavior, 233,
113338. https://doi.org/10.1016/j.physbeh.2021.113338

Themenbereich 4 (Betreuung: Dr. Lisette Weise):
Individualisierte Musik für Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege (1
Bachelorarbeit)

    -   Da etwa zwei Drittel der rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland zu
        Hause von Angehörigen gepflegt werden, besteht auch für Betroffene und deren
        Angehörige in der häuslichen Pflege ein dringender Bedarf an leicht umsetzbaren,
        nicht-pharmakologischen Interventionen (Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 2018).
    -   Nur wenige Studien untersuchten bisher den Einfluss individualisierter
        Musikinterventionen auf Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege. Bisher
        zeigen Forschungsergebnisse Hinweise auf eine Reduzierung der Depressionswerte
        und Verbesserung der Schlafqualität (Lai & Lai, 2017) oder eine verbesserte
        Beziehungsgestaltung und Stressreduktion (Melhuish et al., 2019). Aufgrund der
        geringen Stichprobengrößen und des meist nicht-randomisierten Designs ohne
        Kontrollgruppe sind die Ergebnisse der bisherigen Studien nur eingeschränkt
        interpretierbar.
    -   Die im Rahmen der Studie „Individualisierte Musik für Menschen mit Demenz“
        erfolgreich in der institutionellen Pflege evaluierte individualisierte
        Musikhörintervention soll in dem aktuellen Folgeprojekt „IMuD-App“ in der häuslichen
        Pflege implementiert und evaluiert werden. Um erste Erfahrungen zur Umsetzbarkeit
        der Musikintervention im häuslichen Setting wurde eine Pilotstudie mit 3
        teilnehmenden Dyaden, jeweils bestehend aus einer/einem Demenzpatient/in und
        einer/einem pflegenden Angehörigen, durchgeführt.
    -   Im Rahmen der Bachelorarbeit sollen die quantitativen sowie qualitativen Daten der
        Pilotstudie im Rahmen von Fallanalysen ausgewertet. Dabei soll die Akzeptanz der
        Assessments und Durchführbarkeit der Musikintervention im häuslichen Setting bei
        den 3 Dyaden untersucht werden.
    -   Zu den qualitativen Daten zählen u.a. Evaluationsinterviews, die nach Ende der
        Intervention mit allen beteiligten Dyaden geführt wurden, sowie
        Verhaltensbeobachtungsdaten und Videoaufnahmen. Zu den quantitativen Daten
        zählen u.a. Fragebogendaten als Fremdeinschätzungen der pflegenden Angehörigen
        zu 3 Messzeitpunkten sowie tägliche Assessments (siehe EMA).
    -   Bei ecological momentary assessments (EMA) handelt es sich um eine
        Erhebungsstrategie, die im Kontext der Pflege darauf ausgerichtet ist, „relevante
        Phänomene unverzerrt und unmittelbar in der „natürlichen“ Umgebung zu erfassen“
        (Reuschenbach, 2006). Diese Methode soll durch regelmäßige Selbst- und
        Fremdeinschätzungen zur aktuellen Stimmung, zum Stresserleben und zu der
        Beziehungsqualität durch den/die pflegende/n Angehörige/n umgesetzt werden.
    -   Die ausgeschriebene Bachelorarbeit erfordert Interesse und Bereitschaft, sich
        eigenständig in unterschiedliche Auswertungsmethoden im Rahmen von Fallanalysen
        einzuarbeiten inkl. der qualitativen Inhaltsanalyse.

Literatur:

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. – Selbsthilfe Demenz (2018): Informationsblatt 1: Die
Häufigkeit von Demenzerkrankungen, online verfügbar unter: https://www.deutsche-
alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg
.pdf, abgerufen am 10.03.2020.
Lai, D. L. & Lai, C. K. (2017). A case study on a home-based caregiver-delivered music-with-
movement intervention for people with early dementia. SAGE Open Medical Case Reports,
5, 2050313X17730264. https://doi.org/10.1177/2050313X17730264

Melhuish, R., Grady, M.& Holland, A. (2019). Mindsong, music therapy and dementia care:
collaborative working to support people with dementia and family carers at home. British
Journal of Music Therapy, 33(1), 16–26. https://doi.org/10.1177/1359457519834302

Reuschenbach, B. (2006). Ecological momentary assessment (EMA). Angewandte
Pflegeforschung, 9, 487-496.

Themenbereich 5 (Betreuung: Dr. Lisette Weise):
Literaturarbeit: Systematisches Literaturreview zum Stand der aktuellen Forschung zu
App-basierten Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden
Angehörigen (1 Bachelorarbeit)

   -   Menschen mit Demenz können eine Reihe von negativen psychischen und
       Verhaltenssymptomen wie Unruhe, Angst und Depression erleben, die nicht nur ihre
       eigene Lebensqualität, sondern auch die ihrer pflegenden Angehörigen
       beeinträchtigen können.
   -   Ein zentrales Ziel der Demenzforschung ist es daher, wirksame Methoden zur
       Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden
       Angehörigen zu identifizieren.
   -   Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung nimmt hierbei auch die Bedeutsamkeit von
       digitalen Angeboten einen wichtigen Stellenwert ein.
   -   Im Rahmen der Bachelorarbeit soll auf Grundlage einer umfassenden
       Literaturrecherche eine übersichtliche Darstellung und Beschreibung von App-
       basierten Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen
       erarbeitet werden.
   -   Es soll eigenständig eine Fragestellung zu diesem Themengebiet herausgearbeitet
       werden, welche im Rahmen des Reviews beantwortet werden soll (bspw.
       methodische Entwicklung, Praxisrelevanz, aktuelle Forschungstrends etc.)
   -   Die ausgeschriebene Bachelorarbeit erfordert Interesse und Bereitschaft, sich einen
       umfassenden Überblick zum Forschungsstand zu App-basierten Interventionen bei
       Demenz zu erarbeiten und diesen übersichtlich darzustellen.

Themenbereich 6 (Betreuung: Christina Theurer, M.Sc.):
Analyse von Interventionsprotokollen zum Austausch von Pflegeberater:innen und
Therapeut:innen (1 Bachelorarbeit)

   -   Pflegende Angehörige befinden sich in einer komplexen Belastungssituation, die mit
       einem erhöhten Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen einhergeht. Mit
       Hilfe spezifischer psychologischer Unterstützungsangebote können pflegende
       Angehörige bei der Bewältigung der Vielzahl von Herausforderungen unterstützt
       werden. So zeigen Studien, dass mithilfe des kognitiv-verhaltenstherapeutischen
       Interventionskonzepts Tele.TAnDem bei pflegenden Angehörigen von Menschen mit
       Demenz eine Verbesserung der Depressivität, des Wohlbefindens, der
       Lebensqualität und der Ressourcenrealisierung erreicht werden kann.
   -   Das aktuelle Projekt BerTA untersucht die Wirksamkeit eines gestuften
       Beratungsansatzes für hochbelastete pflegende Angehörige. Das gestufte
       Beratungsangebot besteht aus einer 3-monatigen erweiterten Pflegeberatung und
       einer 6-monatigen telefonischen Kurzzeitpsychotherapie (Tele.TAnDem.Plus+).
-   Im Fokus der Abschlussarbeit stehen die Übergabeprotokolle, welche von den
        Therapeutinnen beim Austausch mit den Pflegeberatern nach Abschluss der
        Pflegeberatung ausgefüllt wurden. Mithilfe der Protokolle werden u.a. die
        bearbeiteten Themen der Pflegeberatung und thematische Empfehlungen für die
        Therapie erhoben. Zudem schätzen die Therapeutinnen mittels drei Fragen ein, wie
        hilfreich sie das Übergabegespräch erlebt haben.
    -   Die Protokolle sollen mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden ausgewertet
        werden. Die qualitative Datenauswertung soll mittels der Software Atlas.ti erfolgen.

Literatur:
Pfeiffer, K., Theurer, C., Büchele, G., Babac, A., Dick, H., & Wilz, G. (2021). Relieving
distressed caregivers (ReDiCare study): Study protocol of a randomized pragmatic trial. BMC
Geriatrics, 21(1), 4. https://doi.org/10.1186/s12877-020-01941-w
Wilz, G., Weise, L., Reiter, C., Reder, M., Machmer, A., & Soellner, R. (2018). Intervention
helps family caregivers of people with dementia attain own therapy goals. American Journal
of Alzheimer’s Disease & Other Dementias, 33(5), 301 – 308.
https://doi.org/10.1177/1533317518769475

Wilz, G., Schinköthe, D., & Kalytta, T. (2015). Therapeutische Unterstützung für pflegende
Angehörige von Menschen mit Demenz. Das Tele.TAnDem-Behandlungsprogramm.
Göttingen: Hogrefe.
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