Transformatordurchführung - Baureihe ETF/ETFt Montage-Betriebs- und Wartungsvorschriften

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Transformatordurchführung - Baureihe ETF/ETFt Montage-Betriebs- und Wartungsvorschriften
Transformatordurchführung
                                         Baureihe ETF/ETFt

                                               Montage-
                                               Betriebs-
                                                 und
                                          Wartungsvorschriften

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SICHERHEITSHINWEISE

              Diese Vorschrift ist für die Montage, den Betrieb und die Wartung von
              Transformatordurchführungen der Baureihen ETF und ETFt bestimmt.

              Bei der Montage-, Betriebs- und Wartungsarbeiten bestehen eine
              Reihe von Sicherheitsrisiken in den Bereichen:

                   -       Lebensgefährliche, elektrischen Spannungen
                   -       Hochspannung
                   -       Bewegten Maschinen
                   -       Große Gewichte
                   -       Umgang mit bewegten Massen
                   -       Verletzungen durch Ausrutschen Stolpern oder Fallen

              Speziell zu diesen Bereichen vorgesehene Vorschriften und
              Anweisungen müssen im Umgang mit solchen Geräten beachtet
              werden.    Missachtung     der   Instruktion können   schwere
              Personenschäden, Tod, Produktschäden, Sachschäden oder spätere
              Betriebsschäden zur Folge haben.

              Darüber hinaus zu diesen Regeln sind auch die nationalen und
              internationalen Sicherheitsvorschriften zu beachten

              In dieser Vorschrift sind die Fälle Personenschaden oder Tod und
              Produktschaden mit folgenden Kennzeichen an den verschiedenen
              Hinweisen und Montageschritten markiert:

                                Personenschaden oder Schaden mit Todesfolge

                                Produktschaden und/oder Folgeschäden

                  Diese Betriebs- und Wartungsvorschrift ist gültig für die Typenreihe ETF/ETFt.
          Für die jeweilige Durchführungausführung ist diese Vorschrift nur gültig in Verbindung mit der
          zugehörenden Durchführungsspezifikation, die alle technischen Daten und die Maßzeichnung
                  enthält. Sie ist ein integraler Bestandteil der Betriebs- und Wartungsvorschrift.

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INHALT

1 Beschreibung.............................................................................................. 4
  1.1 Aufbau ........................................................................................................................ 4
  1.2 Ausführung Seil- oder Leiterbolzen ............................................................................. 4
  1.3 Ausführung fest eingebauter Bolzen ........................................................................... 4
  1.4 Design......................................................................................................................... 5
  1.5 Allgemeine Betriebsbedingungen ............................................................................... 6
  1.6 Mechanische Belastung .............................................................................................. 6
2 Montage...................................................................................................... 7
  2.1 Anlieferungszustand ................................................................................................... 7
  2.2 Handhabung ............................................................................................................... 7
    2.2.1 Anheben und Ausrichten ....................................................................................... 8
  2.3 Vorbereitung zur Montage .......................................................................................... 9
    2.3.1 Demontage Seilbolzen .......................................................................................... 9
    2.3.2 Bolzen für Verstiftung vorbereiten ....................................................................... 11
    2.3.3 Demontage lösbarer Leiterbolzen ....................................................................... 11
  2.4 Montage Seilbolzen .................................................................................................. 12
  2.5 Montage lösbarer Leiterbolzen ................................................................................. 12
  2.6 Montage einer Elektrode auf der Transformatorseite** ............................................. 13
3 Montage der Durchführung am Transformator .......................................... 14
  3.1 Erdung des Durchführungsflansches ........................................................................ 14
4 Inbetriebsetzung ....................................................................................... 14
  4.1 Entlüftung am Durchführungsflansch und Kopf ......................................................... 14
  4.2 Evakuierung des Transformators .............................................................................. 14
  4.3 Empfohlene Prüfungen vor Inbetriebnahme ............................................................. 15
    4.3.1 Ölstandanzeige (nur bei ETF) ............................................................................. 15
  4.4 Elektrische Messungen ............................................................................................. 15
    4.4.1 Messanschluss ................................................................................................... 16
    4.4.2 Spannungsteileranschluss ** .............................................................................. 16
5 Wartung .................................................................................................... 17
  5.1 Elektrische Kontrollmessungen ................................................................................. 17
    5.1.1 Messverfahren .................................................................................................... 17
    5.1.2 Gerätschaften ..................................................................................................... 17
    5.1.3 Limiten ................................................................................................................ 17
  5.2 Ölkontrollen (nur bei ETF) ......................................................................................... 18
    5.2.1 Ölstand ............................................................................................................... 18
    5.2.2 Öl nachfüllen ....................................................................................................... 18
  5.3 Erwärmungskontrolle mit Thermovision .................................................................... 19
6 Reparaturmöglichkeiten ............................................................................ 19
7 Lagerung .................................................................................................. 20
8 Entsorgung nach Betriebsende ................................................................. 20

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1 Beschreibung
1.1 Aufbau
ETF Ausführung mit Ölfüllung (Fig.1)
ETFt Ausführung mit Trockenfüllung (Fig.2)

Anschlussbolzen

Klemmarmatur

Kopf (ETFt)

Expansionsgefäß für Ölfüllung (ETF)

Porzellangehäuse

Flansch mit Messanschluss
Transformatorentlüftung
Gewindebohrungen für
Anhebeösen

RIP – Isolierkörper

Abschirmelektrode                                          Fig.2             Fig.1

1.2 Ausführung Seil- oder Leiterbolzen
Durchführung für Seilbolzen oder
Lösbaren Leiterbolzen (Beispiel ETF)

                                                                             Fig.3
1.3 Ausführung fest eingebauter Bolzen
Durchführung mit fest eingebautem
Stromleiter (Beispiel ETFt)

                                                                             Fig.4

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1.4 Design
                                                                                            Fig.5
Die Hauptisolation der RIP-Transformatordurchführungen ETF/ETFt ist ein
Isolierkörper (15). Er besteht aus einem unter Vakuum mit Epoxidharz
imprägnierten Spezialpapier und koaxial angeordneten Steuerbelägen aus
Aluminiumfolie (16) die eine gleichmäßige Spannungsverteilung am
                                                                                     ETF ETFt
                                                                                     C     B    A    1
Isolierkörper bewirken.
                                                                                                     2
Bei Ausführung mit Seilbolzen (A) oder lösbarem Leiterbolzen (B) ist dieser                          3
                                                                                                     4
Isolierkörper auf ein Zentralrohr (2) aus Aluminium, bei Ausführungen mit                            5
festem eingebautem Leiterbolzen (C) auf diesen direkt aufimprägniert.                                6
Dieser Isolierkörper ist in einem Isoliergehäuse (18) eingebaut, einem                               7
                                                                                                     8
Porzellanisolator mit aufgekitteten Aluminiumarmaturen. Bei der ETF-                                 9
Ausführung bildet das Expansionsgefäß (11) die Kopfarmatur und der                                  10
Durchführungsflansch (19) die Fußarmatur. Bei der ETFt-Ausführung ist die                           11
Kopfarmatur ein Kittring, an den der Abschlussdeckel angeschraubt ist.                              12
Der Spalt zwischen Isolierkörper und Porzellanisolator ist bei der ETF mit                          13
Isolieröl (17) gefüllt, bei der ETFt mit einem aufgeschäumten Polyurethan-                          14
Elastomer (13), der seinerseits eine feste, elastische Verbindung der Bauteile
bewirkt. Ein zerstörungsfreies Zerlegen dieser Teile ist deshalb nicht möglich.                     15

Die Flanschscheibe (23) der Durchführung ist mit dem Fußflansch des                                 16
Porzellanisolators verschraubt und bildet damit den eigentlichen Durch-
führungsflansch. Dieser Flansch ist mit einem Messanschluss (20), Erdungs-                          17
schrauben (22), Abrückbohrungen, Anhängeösen (21) und der Trans-
formatorentlüftung (23) versehen.                                                                   18
Der Durchführungskopf ist mit der Kopfarmatur des Porzellangehäuses
verschraubt.                                                                                        19

Bei der Ausführung für Seil- bzw. lösbaren Leiterbolzen besteht er aus einer                        20
Fußplatte (7) mit aufgesetztem Klemmstück (6) zur Fixierung des Bolzens.                            21
Diese Fußplatte hat einen nach innen geführten Ansatz, der über die
Dichtungen (9) die Abdichtung des Zentralrohres (A,B) bewirkt. Das                                  22
Klemmstück hat zusätzlich eine Verstiftung des Bolzens (4), sie dient als                           23
Verdrehschutz und sichert bei Montagearbeiten den Bolzen gegen
abrutschen. Das Herausfallen des Stiftes ist durch einen weiteren Splint                            24
gesichert (siehe 2/Fig.13). Im angeschraubten Zustand presst das Klemm-
stück gleichzeitig die Dichtungen für die Anschlussbolzen (7/Fig.13).                               25

An der Fußplatte (7) ist seitlich die Entlüftungsschraube für die Entlüftung des
Zentralrohres vorgesehen (siehe Fig.27). Ausführungen mit fest einge-
bautem Leiterbolzen (C) haben keine Entlüftung.
Bei Ausführungen mit fest eingebautem Leiterbolzen ist anstelle des                                 26
Klemmstückes nur eine Scheibe (C6) vorgesehen als Korrosionsschutz                                  27
zwischen Cu-Bolzen und Aluminiumarmatur sowie als Druckplatte für die
darunter liegende Bolzenabdichtung. Der Bolzen selbst ist im Kopfbereich                            28
weder fixiert noch verstiftet, da er vom Isolierkörper gehalten und für seine                       29
thermisch bedingten Längenänderungen nicht behindert wird.
                                                                                                    30
Seil- und lösbare Leiterbolzen haben stirnseitig eine Gewindebohrung mit
Sechskantschraube (1) zum Durchziehen mittels Zugseil oder Stange.
Je nach Lieferzustand ist am trafoseitigen Ende der Durchführung eine                       Fig.6
lösbare, isolierte Schirmelektrode mittels einer Bajonettbefestigung (29,30)
vorgesehen.

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1.5 Allgemeine Betriebsbedingungen

Anwendung:                                  Durchführung zur Anwendung an Transformatoren

Klassifizierung:                            Epoxidharz imprägniertes Papier, Kondensatorsteuerung,
                                            Freiluft-Transformator-Durchführung

Umgebungstemperatur:                        Freiluftseite: - 30 bis + 40°C ** entsprechend
                                            Temperaturklasse 2 nach IEC 60137
                                            Transformatorseite Tagesmittelwert + 90°C,
                                            Höchstwert 100 °C **

Aufstellhöhe:                               < 1000 m ü.M.

Regenpegel und Feuchtigkeit:                1-2 mm Regen/min. senkrecht und waagerecht
                                            entspr. IEC 60060 - I

Verschmutzungsklasse:                       Entsprechend dem spezifischen Kriechweg *** nach IEC 60060-I

Eintauchmedium:                             Transformatoröl aller gängigen Marken entsprechend Vorschrift

Ölstand unter Durchführungsflansch: max. 15 mm

Max. Öldruck:                               200 kPa Überdruck

Evakuierbarkeit:                            keine Einschränkung auf Höhe und Dauer

Korrosionsschutz:                           Alle Armaturen und Befestigungsmittel aus
                                            korrosionsresistenten Materialien

Kennzeichnung:                              Entsprechend IEC 60137

Verpackung:                                 Holzkiste, belüftet, Durchführung auf Schaumstoffpolstern an
                                            Kopf und Flansch unterstützt, in Plastikfolie eingeschweißt
                                            unter Zugabe von Trockenmitteln.

         ** Standardwerte, Abweichungen in Sonderfällen siehe zugehörende Durchführungsspezifikation
        *** Standard min. 25 mm/kV für stark verschmutzte Umgebung, Abweichungen siehe
            Durchführungsspezifikation

1.6 Mechanische Belastung

Prüfbiegelast:                              Standard entsprechend IEC 60137 Tabelle 1, Klasse II *

Betriebslast:                               50% der Werte der Prüfbiegelast

        * Standardwerte, Abweichungen bei Sonderfällen siehe zugehörende Durchführungsspezifikation

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2 Montage
2.1 Anlieferungszustand
Die Durchführung wird in einer belüfteten Holzkiste
transportiert. Sie ist auf Schaumstoffhalbschalen gepolstert                                      Fig.7
gelagert, die am Kopf und im Flanschbereich angeordnet
sind. Zusätzlich ist der Flansch bei größeren Durchführungen
mit Querhölzern abgestützt und fixiert.
Die komplette Durchführung ist in einer Kunststofffolie mit
eingelegten Trockenbeuteln eingehüllt (Fig.7).
Mit dieser Verpackung kann die Durchführung in
überdachten, trockenen Räumen für 12 Monate gelagert
werden. Ist die Durchführung statt der Kunststofffolie in einer
aluminium-kaschierten Folie verpackt, kann sie unter den
gleichen Bedingungen 24 Monate gelagert werden
Langzeitlagerung, z.B. für Ersatzbedarf kann nur mit einem
metallischen Schutzgefäß über dem trafoseitigen Ende mit
Ölfüllung erfolgen. Die Ölfüllung erfordert keine besonderen
Wartungsmaßnahmen bis auf visuelle Kontrollen auf
Leckage (siehe auch Punkt 7).

2.2 Handhabung
Zum Herausheben der Durchführung aus ihrer Kiste darf
ausschließlich am Durchführungskopf und am Flansch
angehoben und abgelegt werden. Ein Anheben am
Porzellanisolator kann bei Verwendung unsachgemäßer
Anhebemittel zur Beschädigung der Schirme führen, ein
                                                                    Oberfläche unter Einwirkung
Ablegen auf dem Isolator nur mit abgepolsterten                           von Feuchtigkeit
Unterstützungen.
Ein Aufsetzen der Durchführung auf dem Boden mit ihrem
transformatorseitigen Ende ist nicht zulässig. Auch bei
entsprechender Polsterung besteht die Gefahr, dass bei
Stößen sich im Isolierstoff Risse bilden, die u.U. nicht sichtbar
sind, aber den späteren Betrieb der Durchführung gefährden.
Mit ungeschützem, transformatorseitigem Ende kann die
Durchführung kurzzeitig bei trockenem Wetter im Freien
gehandhabt werden. Eine längere Lagerung, z.B. bei Regen
ist unzulässig. Der Werkstoff RIP ist hygroskopisch und nimmt
an seiner Oberfläche Feuchtigkeit auf, die das
Betriebsverhalten am Transformator beeinträchtigt.
Sollten Durchführungen gefunden werden, die deutlich
Spuren von eingewirkter Feuchtigkeit zeigen, ist mit dem               Trockene Oberfläche
Hersteller Kontakt aufzunehmen.
Siehe nebenstehende Vergleichsdarstellung (Fig.8).
                                                                                                  Fig.8

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2.2.1 Anheben und Ausrichten
Zum Anheben sind die Anhebeösen zu verwenden. Ausführungen
mit Expansionsgefäß (ETF) werden am Kopf mit einem
Anhebegeschirr und am Flansch angehoben.
Fig. 9/10 zeigt den Anhebevorgang bei dieser Ausführung.
Durchführungen ohne Expansionsgefäß (ETFt) haben auf dem
Kopfdeckel Gewindebohrungen für Ringschrauben. Dann werden
die Kopfseile nicht wie dargestellt zum Flansch geführt sondern
lediglich am Kopf angehängt.
Die abschraubbaren Ösen sind nach der Montage zu entfernen                                         Fig.9
und die Gewindebohrungen durch Plastikabdeckungen zu
verschließen.
Angehoben wird mit zwei Hebezeugen mit denen jede beliebige
Schrägstellung für den Einbau bewerkstelligt werden kann
(Fig.8/9).
        Es besteht aber auch die Möglichkeit, mit nur einem
        Hebezeug anzuheben.
Dazu werden die Anschlagmittel vom Kranschäkel über die Ösen
am Kopf zum Durchführungsflansch geführt. Ein weiteres
Hebezeug, beispielsweise in Form eines Flaschenzuges, wird
ebenfalls am gleichen Schäkel eingehängt und seine
Anschlagmittel zum Durchführungsflansch geführt. Durch Anziehen
des Flaschenzuges werden die Längen beider Anschlagmittel so
eingestellt, dass der Kranschäkel sich über dem Schwerpunkt der
Durchführung befindet. Die Schräglage wird erreicht durch weiteres
Anziehen oder Ablassen des Flaschenzuges
        Achtung: Die Längen der beiden Teile, also Seil- und
        Flaschenzug so wählen, dass der zugelassene Schrägzug
        an abschraubbaren Ösen den zulässigen Winkel nicht
        überschreitet! (60° aus Achsrichtung der Tragöse)
Kleine Durchführungen mit geringem Gewicht können mit einem
Hebezeug und einem Monteur angehoben werden wobei dieser die
Durchführung am Flansch mit der Hand führt.
In keinem Fall darf jedoch die Durchführung mit ihrem unteren                                      Fig.10
Isolatorende zum Aufrichten aufgesetzt werden.

Anhebegeschirr
Als Beispiel einer möglichen Ausführung siehe Fig. 11.
Der Reifen aus gebogenem Flachstahl ist dem jeweiligen
Kopfdurchmesser der Durchführung mit entsprechendem Spiel
(+5..+10mm) angepasst. Diametral gegenüberliegend sind große
Ringmuttern aufgeschweißt. Ihre Größe ist so zu wählen, dass
Seile mit ihren Schlaufen hindurchgehen.
Drei gleichmäßig am Umfang verteilte Haltebügel verhindern das
Abrutschen vom Kopf in Richtung Flansch. Beim Anheben der
Durchführung tritt die höchste Kraft in horizontaler Lage der
Durchführung auf und muss von den drei Haltebügeln
aufgenommen werden. Wenn der Reifen sehr weit unten angesetzt                                      Fig.11
werden soll, ist eine Aussparung für den exponiert vorstehenden
Ölstandanzeiger der Durchführung vorzusehen
Der Kopfdurchmesser der Durchführung ist der zugehörenden            ETF KopfØ – Reihe :235 280 320 450
Gerätespezifikation zu entnehmen. Richtwerte siehe Fig.12.
                                                                                                   Fig.12

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Transformatordurchführung - Baureihe ETF/ETFt Montage-Betriebs- und Wartungsvorschriften
2.3 Vorbereitung zur Montage
Nach dem Herausheben aus der Verpackung ist die
Durchführung am Flansch und Kopf auf Lagerböcke
abzulegen. Die Plastikfolie wird abgenommen, am
trafoseitigen Ende nicht mit scharfen Gegenständen
die Folie aufreißen damit Kratzer auf der Oberfläche
vermieden werden. Die Losteile am Kopf im
Plastikbeutel (Stift und Splint) entnehmen.

2.3.1 Demontage Seilbolzen
Die lösbaren Teile des Durchführungskopfes
bestehen aus (Fig.13):

    1        Befestigungsschrauben
    2        Splint
    3        Zwischenscheibe
    4        O-Ring (2 Stk.)                              1   2   3   4   5   6     7   8
    5        Stift
    6        Klemmschraube
                                                                                                   Fig.13
    7        Klemmstück
    8        Seilbolzen

Zuerst ist die Klemmschraube (6/Fig.13) zu lösen
(Fig.14).

Danach die beiden Befestigungsschrauben ganz
herausschrauben.

                                                                                                   Fig.14

Klemmstück (7/Fig.13) zusammen mit Seilbolzen
etwas herausziehen (Fig.15).

                                                                                                   Fig.15

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Transformatordurchführung - Baureihe ETF/ETFt Montage-Betriebs- und Wartungsvorschriften
Die O-Ringdichtungen (4/Fig.13) und die
Zwischenscheibe (3/Fig.13) werden sichtbar
(Fig.16).

Klemmstück (7/Fig.13) abziehen.
                                                                             Fig.16

O-Ringe und Zwischenscheibe abziehen
(Fig.17).

Seilbolzen (8/Fig.13) in Richtung
Durchführungsflansch aus der Durchführung
herausdrücken (Fig.18).

Seilbolzen mit dem trafoseitigen Kabelende                                   Fig.17
verbinden.   Dazu,      falls  nicht    bereits
vorgesehen, stirnseitig in den Seilbolzen eine
Bohrung im Durchmesser für das Kabel
passend einbringen. Seilbolzen dann mit dem
Kabel mittels Weich- oder Hartlötung
verbinden.

Es ist zu beachten, dass das Kabel nicht
metallisch blank durch das Zentralrohr der
Durchführung geht sondern eine dünne
Isolierung, z.B. Leinenband o.Ä. als Isolierung
hat, um vagabundierenden Ströme zwischen
Kabel und Zentralrohr zu verhindern (kann bei
Entladungen zu Gasbildung führen).
                                                                             Fig.18

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2.3.2 Bolzen für Verstiftung vorbereiten
Für den Fall, dass auftragsspezifisch die Bohrung im Seil-
oder Leiterbolzen noch nicht vorgesehen ist, gilt diese
Anweisung:

Seilbolzen
Es besteht die Möglichkeit, die Bohrung an der fertig
montierten Durchführung vorzunehmen oder sie wird bei der
Vorbereitung des Seilbolzens (8/Fig.13) für die Seilverbindung
gemacht.
In beiden Fällen ist der Bolzen im Klemmstück (7/Fig.13) zu
montieren und die Klemmschraube (6/Fig.13) festzuziehen.                            Fig.19

Dann wird die Bohrung mit einem Bohrer Ø10 mm ausgeführt.
Als Führung für den Bohrer wirkt die Aussparung im
Klemmstück (Fig.19).

Bei der Fertigmontage wird der Stift (5/Fig.13) eingesetzt
(Fig.20)

                                                                                    Fig.20

und danach dieser mit dem Splint (2/Fig.13) gesichert (Fig.21).

                                                                                    Fig.21

2.3.3 Demontage lösbarer Leiterbolzen
Zur Demontage eines lösbaren Leiterbolzens werden die
Kopfarmaturenteile nach der gleichen Weise demontiert wie
hier für den Seilbolzen beschrieben. Das Herausdrücken des
Leiterbolzens ist bei horizontaler Lage der Durchführung
vorteilhaft mit einer Gewindestange vorzunehmen die in die
Gewindebohrung an der Stirnseite des Bolzens eingeschraubt
ist (Fig.22).
Der Bolzen hat Distanzstücke aus Kunststoff, die für einen
gleichmäßigen Abstand zur Wand des metallischen
Zentralrohres sorgen und damit die gleiche Funktion haben                           Fig.22
wie die Isolierung des Kabels beim Seilbolzen.

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2.4 Montage Seilbolzen
Beim Anbau der Durchführung an den Transformator wird
der Seilbolzen mitsamt angelötetem Kabel beim
Herablassen der Durchführung auf den Transformator mit
einem Zugseil- oder Stange entsprechend dem Weg
hochgezogen, soweit, bis das der Seilbolzen aus dem
Durchführungskopf heraussteht. Um ein Absinken zu
verhindern, kann der Stift (5/Fig.13) eingesteckt werden.
Dann wird die Durchführung an den Transformator
montiert. (Fig.23)
                                                                                                     Fig.23
Anschließend wir in umgekehrter Reihenfolge der Kopf
montiert. Die Dichtringe sind zu säubern und mit
Silikonfett dünn einzureiben, Schrauben werden mit dem
für ihre Abmessung vorgesehenen Drehmoment
angezogen.

2.5 Montage lösbarer Leiterbolzen
Erfolgt der Anschluss des Bolzens im Transformator, so
muss die Verbindung i.d.R. durch eine Montageöffnung
erfolgen. Dabei wird eine evt. vorhandene Abschirmung
soweit verschoben, bis das die Schraubstelle zugänglich
ist. Der Leiterbolzen verbleibt dabei in der gelieferten
Position in der Durchführung (Fig.3/25).                      Die angegebenen Werte der Tabelle sind
Hat die Durchführung einen geteilten Leiterbolzen, bei        Richtwerte    und   beziehen    sich   auf
dem das untere Ende im Transformator verbleibt und die        Schraubverbindungen      mit     Edelstahl-
Trennung dicht unter dem Domflansch des Trafos erfolgt        schrauben.
                                                              Nur gültig bei Flanschverbindungen mit O-
(Fig.1+2/25), wird der Bolzen mit einer Zugstange, die in     Ring-Abdichtungen und metallischer Auflage
die stirnseitige Gewindebohrung eingeschraubt ist, soweit     der Teile. Bei Verwendung von Flach-
abgesenkt, dass die Trennstelle zugänglich ist (Fig. 1/25).   dichtungen ist für eine geeignete, äußere
                                                              Abstützung zu sorgen.

Dann wird die Durchführung so über der Einbauöffnung
                                                                                                     Fig.24
platziert, dass die Schraubverbindung vorgenommen
werden      kann,   wobei     eine   evt.   vorhandene
Schirmelektrode nach unten oder oben verschoben wird.
Danach wird die Durchführung auf den Trafodom
abgesenkt unter gleichzeitiger Nachführung des
Leiterbolzens nach oben bis er seine endgültige Position
in der Kopfarmatur erreicht hat.
Anschließend wir in umgekehrter Reihenfolge, wie bei der
Demontage beschrieben, der Kopf montiert. Die
Dichtringe sind vor dem Einbau zu säubern und mit
Silikonfett dünn einzureiben.
Die Schrauben werden mit den für ihre Abmessung
vorgesehenen Drehmomenten angezogen (Fig.24).
                                                                        1           2            3
                                                                                                     Fig.25

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2.6 Montage einer Elektrode auf der Transformatorseite**
Die Elektrodenhalterung besteht aus zwei Scheiben, eine
davon beweglich über Stifte geführt und mit Federn
angepresst. In der Elektrode aus Epoxidharz mit einge-
betteter Elektrode sind drei Messingstifte eingelassen.
Beim Einführen der Elektrode mit ihren Stiften in die
entsprechenden Öffnungen der äußeren Scheibe und
Rechtsdrehung, werden die Scheiben auseinanderge-
drückt. Beim Weiterdrehen rasten dann die Stifte in einen
besonderen Schlitz zur Arretierung (Fig.26).

                                          Bewegliche Scheibe

             Öffnung zum Durchschieben der kpl. Elektrode

                                            Arretierungsschlitz

                  Öffnung zum Einführen mit Einführschräge

                                     Fest angeordnete Scheibe

Montage der Elektrode                                                               Fig.26
Die Elektrode ist so gegenüber der Halterung zu
platzieren, dass die Stifte den Öffnungen in der Scheibe
gegenüberstehen. Diese Öffnungen sind asymetrisch
angeordnet, um ein falsches Anbringen der Elektrode zu
verhindern. So lange die Elektrode drehen bis sie
eingeführt    werden      kann.   Mit   einer   kräftigen
Rechtsdrehung bis zum Einrasten ist die Elektrode
montiert.

Demontage der Elektrode (Fig.27)
Mit einer kräftigen Linksdrehung wird die Elektrode aus
der Stiftarretierung herausgedreht. Dann weiterdrehen bis
die Öffnungen in der Scheibe die Elektrode freigeben.

Durchschieben der Elektrode
Zur einfacheren Montage der Stromanschlüsse kann die
Elektrode vor dem Aufsetzen so gedreht werden, dass
sie durch die durchgehenden Öffnungen beider Scheiben
geführt werden und durch leichtes Verdrehen dann auf
der oberen Scheiben (bei vornehmlich vertikaler
Anordnung der Durchführung) aufgelegt werden kann.
                                                                                    Fig.27
Zur Montage wie oben beschieben verfahren.

Die angegebenen Drehrichtungen beziehen sich immer
auf den Standort von unten vor der Elektrode.

** sofern eine Elektrode an der Durchführung vorgesehen ist,
  ggf. in der Durchführungsspezifikation nachsehen.

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3 Montage der Durchführung am Transformator
Die Montage der Durchführung am Transformator wird unter
Berücksichtigung der Handhabung des Seil- oder lösbaren
Leiterbolzens wie unter 2.4 bzw. 2.5 beschrieben ausgeführt.
Sofern vorhanden, ist den Anweisungen aus den Unterlagen
des Trafohandbuches zu folgen. Das gilt auch für die
Abdichtung sowie das Anziehen der Befestigungs-
schrauben.

3.1 Erdung des Durchführungsflansches
Der Durchführungsflansch hat Erdungsschrauben. Über
Erdungsbänder oder Kabel ist der Flansch mit dem
Transformatorkessel zu verbinden. Neben der Einhaltung
diverser nationaler Vorschriften ist hierdurch eine
einwandfreie, galvanische Verbindung des Flansches sicher
gestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, mit einer Schraube
mit Spitze die Erdung herbeizuführen. Diese Schraube (M12)
ist mit einer Hutmutter gegen Verdrehung sowie Schutz
gegen Korrosion zu verschließen.

                                                                                  Fig.28
4 Inbetriebsetzung
4.1 Entlüftung an Durchführungsflansch und Kopf
Um vorhandene Luftblasen im Bereich unter dem
Durchführungsflansch zu entfernen, ist die Entlüftungs-
schraube am Flansch soweit zu öffnen, dass die Luft
entweichen kann. Die Entlüftungsschraube muss nicht
vollends herausgeschraubt werden, sie ist an ihrem unteren
Ende angeflacht und ermöglicht so die Entlüftung (Fig.28).
Das Zentralrohr der Durchführung muss ebenfalls entlüftet
werden. Falls das nicht geschieht, wird sich die
eingeschlossene Luft bei Erwärmung ausdehnen und kann
im ungünstigsten Fall am unteren Ende der Durchführung
austreten und als Blasenfolge entlang der Isolatoroberfläche
den Betrieb gefährden.
Die Entlüftungsschraube dazu befindet sich am
Durchführungskopf in der Fußplatte (7/Fig.4, 1.4 Design).

4.2 Evakuierung des Transformators
Falls eine Evakuierung des Transformators erforderlich ist,
besteht keinerlei Einschränkung in Bezug auf Höhe und
Dauer bis zu Betriebstemperatur für die Durchführung, sie ist
für eine solche Behandlung geeignet

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4.3 Empfohlene Prüfungen vor Inbetriebnahme
Siehe nebenstehende Checkliste (Fig.29).                     Checkliste vor Inbetriebnahme
Eine Überprüfung der Dichtigkeit lässt sich an der
montierten Durchführung nur bedingt ausführen, da das         • alle Befestigungsschrauben am Flansch
Transformatoröl zwar am Flansch ansteht, jedoch bei             angezogen?
vertikal aufgebauten Durchführungen nicht bis zum Kopf        • Erdungsverbindung des Flansches
                                                                sichergestellt?
reicht. Durch die Doppelabdichtungen am Bolzen ist jedoch
                                                              • Messanschlusskappe (bzw.
eine zuverlässige Abdichtung gewährleistet.                     Spannungsteilerkappe) fest angezogen?
                                                              • Rohrentlüftung ausgeführt?
                                                              • Trafoentlüftung bedient sofern
                                                                notwendig?
4.3.1 Ölstandanzeige (nur bei ETF)                            • Visuelle Kontrolle auf Unversehrtheit der
                                                                Porzellanoberfläche?
Als Standardausführung sind die Durchführungen der            • Klemmschraube am Anschlussbolzen
Baureihe ETF mit einem Prismenschauglas ausgerüstet.            am Kopf angezogen?
Der Anzeiger ist so weit unten am Kopf platziert, dass bei    • Bolzen verstiftet?
allen Betriebszuständen der Durchführung das Schauglas        • Ölstand im Ölstandanzeiger in
sich immer unter dem Ölniveau befindet. Das                     Ordnung? (nur bei ETF)
Prismenschauglas ist daher immer schwarz (Fig.30), erst
                                                                                                  Fig.29
wenn der Ölstand niedriger ist, und die Totalreflektion
einsetzt, werden die Schlifflinien des Prismas sichtbar
(Fig.31)und erlauben eine gute Kontrolle auch über eine
größere Distanz.
Optional** gibt es einen magnetischen Ölstandanzeiger,
der mit einem Schwimmer ausgerüstet ist und den Ölstand
anzeigt.
Falls der Ölstand nicht in Ordnung ist, siehe Punkt 5.2
dieser Anleitung.

4.4 Elektrische Messungen
                                                                                          Ölstand ok
Die Durchführungen sind durch die ausgeführten
Werksausgangstests als betriebstauglich geprüft und
attestiert.                                                                                       Fig.30
Es ist jedoch sinnvoll und wird deshalb empfohlen, eine
sogenannte Referenzmessung vor Ort auszuführen. Damit
wird sichergestellt, dass bei späteren Kontrollmessungen
die Messbedingungen unverändert sind und damit
vergleichbare Ergebnisse erzielt werden.
Es gibt Transformatoren, bei denen solch eine Messung
bereits bei der Ausgangsprüfung des Transformators
ausgeführt ist, damit liegen dann Vergleichsdaten bereits
vor.
Gemessen     wird   die   Durchführungskapazität      als
Hauptkapazität C1 und der dielektrische Verlustfaktor tan
delta. Eine Messung der Kapazität zwischen letztem
Steuerbelag und dem Flansch ist möglich, sie ergibt aber
keine Aussage über die Hauptisolation sondern zeigt nur                             Ölstand nicht ok
den Zustand des Bereichs Messanschluss auf.
Beschreibung des Verfahrens siehe Punkt 5.1 dieser
                                                                                                  Fig.31
Anleitung.

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4.4.1 Messanschluss
Ausführung des Messanschlusses an Durchführungen (Standard)
der Type ETF/ETFt (Fig.32).                                         1   2       4     5           3
Mit dem Messanschluss wird der letzte Steuerbelag der
Kondensatorsteuerung der Durchführung isoliert herausgeführt.
Die abschraubbare Verschlusskappe (1) hat eine Kontaktbuchse
(2) in der der Anschlussstift (3) im zugeschraubten Zustand eine
zuverlässige Erdung bewirkt. Die Kappe ist mit einer O-Ring-
Abdichtung (4) versehen zur Sicherstellung eines feuchtefreien
Innenraums des Messanschlusses.
Im normalen Betriebszustand ist diese Verbindung immer
geerdet. Für eventuelle Messungen an der Durchführung bei
abgeschaltetem Transformator zur Bestimmung von Kapazität
und Verlustfaktor wird am Stift die Messleitung angeschlossen.
        Der Messanschluss ist nicht selbsterdend! Deshalb muss
        während des Betriebs die Kappe immer angeschraubt
        sein! Ein Betrieb mit offenem Messanschluss führt zur                                     Fig.32
        Zerstörung der Isolierung der kleinen Durchführung (5)
        im Messanschluss mit einem Durchreifen in den
        Innenraum der Durchführung mit nachfolgender Havarie!

4.4.2 Spannungsteileranschluss **
Hat die Durchführung einen Spannungsteileranschluss                                               Fig.33
(Fig.33/34), so wird nicht der letzte sondern der vorletzte Belag
der Kondensatorsteuerung der Durchführung galvanisch
herausgeführt. Wegen der höheren Entnahmespannung von ca.
6 kV ist die Isolierdurchführung entsprechend größer. Des
Weiteren wird der Raum in der Umgebung dieser Durchführung
im Falle der permanenten Spannungsentnahme mit einer
Ölfüllöffnung versehen.
In der Verschlusskappe (1) befindet sich eine Kontaktfeder (2)
zur Erdung des Anschlussstiftes (3) der kleinen Durchführung
(4). Die Kappe ist mit einer O-Ringdichtung (5) versehen um eine
feuchtigkeitsfreie Innenatmosphäre sicherzustellen.
Im normalen Betriebszustand ist diese Verbindung immer
geerdet. Für eventuelle Messungen an der Durchführung bei
abgeschaltetem Transformator zur Bestimmung von Kapazität
und Verlustfaktor wird am Stift die Messleitung angeschlossen.

        Der Spannungsteileranschluss ist nicht selbsterdend!        1   2   5        4        3       6
        Deshalb muss während des Betriebs die Kappe immer
        angeschraubt sein! Ein Betrieb mit offenem Anschluss
        führt zur Zerstörung der Isolierung der Durchführung (4)
        im Spannungsteileranschluss mit einem Durchreifen in
        den Innenraum der Durchführung mit nachfolgender
        Havarie!

Zum permanenten Anschluss eines Spannungsteilergerätes das
mit seinem Anschlussstecker auf das Anschlussgewinde an der
Durchführung (2) passt, muss nach dessen Montage der
Innenraum über die Ölfüllöffnung mit Isolieröl gefüllt werden,
                3
dabei ca. 2-3 cm Raum für Ölausdehnung berücksichtigen.
                                                                                                  Fig.34
** Optional siehe zugehörende Durchführungsspezifikation.

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5 Wartung
5.1 Elektrische Kontrollmessungen
Kontrollmessungen an Durchführungen bedürfen einiger Erfahrung
mit den Messmitteln, der Messanordnung und der Interpretation
der Messergebnisse. Das liegt zum Teil an den verhältnismäßig
kleinen Kapazitätswerten, die alleine schon durch räumliche
Beeinflussung der Umgebung verfälscht werden. Ebenso kann die         Beispiel einer mobilen
Messung des dielektrischen Verlustfaktors beeinflusst werden            Messeinrichtung
durch Feuchtigkeit, Wetter etc.

5.1.1 Messverfahren
Im Wesentlichen unterscheiden sich die Messverfahren durch die
Ankopplung des Messsignals. Bei der sog. „ungeerdeten“
Messung wird die Prüfspannung am Leiter der Durchführung
angelegt und das Messsignal am Messanschluss der
Durchführung abgenommen.
Das „geerdete“ Messverfahren wird angewendet, wenn die zu
messenden Durchführung über keinen Messanschluss verfügt.
Das trifft für die Durchführungen der Baureihe ETF/ETFt nicht zu.
Die für die Messung erforderlichen Geräte sind i.d.R. speziell auch
für Durchführungsmessungen ausgerüstet. In den umfangreichen
Handbüchern dazu ist die Messmethodik ausführlich beschrieben.

                                                                                         Fig.35
5.1.2 Gerätschaften
Es gibt Messeinrichtungen unterschiedlicher Hersteller. Angaben
von Herstellern können im Internet oder über HSP erfragt werden
(Fig.35).

5.1.3 Limiten
Bei der Auswertung der Messungen beim Vergleich zu
Referenzmessungen ist der Einfluss der Umgebungstemperatur zu
berücksichtigen und zu korrigieren. Im nebenstehende Diagramm
für C und tan delta die Veränderung über der Temperatur
angegeben (Fig.36).
Für den Werkstoff RIP, harzimprägniertes Papier gibt es
Grenzwerte für die Abweichung der Kapazität und den
dielektrischen Verlustfaktor zum „Neuwert“.
Dieser wird zuverlässig aus der unter 4.4 beschriebenen
Referenzmessung hergeleitet.
Wenn die Abweichung größer ist als in untenstehender Tabelle, ist
auf jeden Fall HSP zu kontaktieren, bei sehr starken                                     Fig.36
Abweichungen ggf. die Durchführung außer Betrieb zu nehmen.
          Spannungsebene             C – Abweichung
           < 123 kV                      10 %
           ≥ 123 kV                      5%
           ≥ 245 kV                      3%
           ≥ 420 kV                      1%
         Richtwert tan delta          0.004 – 0.006

Betriebsanleitung BAL ETF/ETFt/03d            Visum 01/14 T/gue        Seite 17 von 20
5.2 Ölkontrollen (nur bei ETF)
5.2.1 Ölstand
Die Ölfüllung stellt für die Durchführung eine „Nebenisolation“ dar. Sie
stellt sicher, dass der Raum zwischen Isolierkörper und Außengehäuse
zuverlässig trocken bleibt. Die Feststoffisolation des Isolierkörpers kann
theoretisch in trockener Umgebung und mit reduzierten Stoßpegeln die
Betriebsspannung halten. Unstimmigkeiten bei der Ölstandanzeige
sollten aber immer geklärt werden. Bei Begehungen der Anlage wird
empfohlen, die Anzeiger regelmäßig visuell zu kontrollieren (Siehe 4.3.1).
Ölmangel kann ein Zeichen von Undichtigkeit sein und dabei die
Betriebsbedingungen im Ölspalt verändert haben.

5.2.2 Öl nachfüllen
Dieser Vorgang sollte immer in Absprache mit dem Durchführungs-
hersteller ausgeführt werden da der Grund für das Öldefizit u.U. auf
einen Defekt im Dichtungssystem schließen lässt.
                                                                                                Fig.37
Da sich im Expansionsraum im Durchführungskopf Stickstoff befindet,
gibt es zwei Möglichkeiten, Öl nachzufüllen.

Möglichkeit 1
Am Rückschlagventil am Durchführungskopf (oben) wird zuerst die kleine
Verschlussschraube herausgedreht (Fig.38). Da sie innen mit einem
radialen O-Ring abdichtet (siehe Schnittbild Fig. 37), muss sie nach dem
Lösen vorsichtig herausgezogen werden.
Das Entnahmeventil (Fig.40) wird dann in das Rückschlagventil am
Durchführungskopf eingeschraubt, aber noch nicht fest angezogen,
wobei dadurch das Ventil geschlossen bleibt. Dann wird über einen
Schlauch ein Behälter mit Nachfüllöl angeschlossen. Der Behälter sollte
eine Messskala haben um die gebrauchte Menge zu bestimmen. Dann
wird das Ventil durch festes Andrehen geöffnet, so dass ohne Zutritt von
Umgebungsluft das Öl in die Durchführung gelangt. Es ist solange                                Fig.38
nachzufüllen, bis das das Schauglas wieder die o.k. Position zeigt, also
keine Prismenlinien zu sehen sind.
Es muss trockenes, sauberes Öl der Marke Shell DIALA G oder ein
gleichwertiges Transformator – Isolieröl verwendet werden

Möglichkeit 2
Das Rückschlagventil wird mittels eines Spezialschlüssels ganz
herausgedreht und gibt damit die Bohrung mit ¾“ Gewinde frei. Über
diese Bohrung kann mit einem Messstab der Ölstand bestimmt werden
und die erforderliche Nachfüllmenge wird über einen Schlauch eingefüllt.
Anschließend ist das Rückschlagventil sauber wieder einzusetzen

Der Vorteil der Möglichkeit 1 besteht darin, dass keine Dichtsitze geöffnet
und wieder verschlossen werden müssen und die Gefahr, dass danach
Feuchtigkeit durch die nicht überprüfbare Dichtigkeit in die Durchführung
gelangen kann. Wird der Arbeitsgang aber mit gegebener Vorsicht und
Genauigkeit ausgeführt, ist diese Lösung auch gangbar.
Der Vorgang sollte aber unbedingt in den entsprechenden Logbüchern
festgehalten werden!

Hinweis: Möglichkeit 2 darf unter keinen Umständen bei ölimprägnierten
Durchführungen z.B. Typ OTF angewendet werden!
                                                                                                Fig.39

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5.3 Erwärmungskontrolle mit Thermovision
Werden          routinemäßig    in      den      Anlagen
Thermovisionskontrollen durchgeführt, so ist bei den
Durchführung ETF/ETFt auf Folgendes zu achten:
Eine Temperaturerhöhung bis zu 40 K ist i.d.R. immer an
der äußeren Kontaktstelle, also der Seilklemme
festzustellen      und   nicht  ungewöhnlich.     Höhere
Übertemperaturen        oder   Übertemperaturen        bei
Niedriglast hingegen sollten eine Überprüfung der
Kontakte nach sich ziehen.
Ungleichmäßigkeiten des Temperaturverlaufs über der
freiluftseitigen Isolatorlänge hingegen können als
Ursache Hotspots haben und müssen genauer
untersucht werden, ggf. Hersteller kontaktieren (Fig.40).

                                                                                Fig.40

6 Reparaturmöglichkeiten
Reparaturmöglichkeiten beschränken sich bei der
Ausführung mit Trockenfüllung ETFt lediglich auf von
außen zugängliche Teile da konstruktionsbedingt eine
Demontage des Porzellangehäuses nicht möglich ist.
Da deshalb eine Zerlegung nicht möglich ist, beschränken
sich    Reparaturmaßnahmen        nur     auf     äußere
Beschädigungen an Porzellanschirmen, die bei kleineren
Schäden durch Spezialmaßnahmen möglich sind nach
Anweisung oder Ausführung durch HSP.
Bei inneren Havarien ist nur durch eine Zerstörung des
Porzellanisolators Zugang zu den inneren Bauteilen
möglich. Hier wird die Rücksendung zum Hersteller
empfohlen, der über geeignete Mittel und Maßnahmen
und professionelle Untersuchungsmethoden verfügt.

Bei der ETF-Ausführung ist nach Ablassen der Ölfüllung
eine Demontage des Porzellangehäuses möglich, die
Dichtstellen zwischen Porzellan und Armaturen sind
jedoch nicht zugänglich und können nicht ausgewechselt
werden.

Da diese Betriebs- und Wartungsvorschrift für die
Typenreihen ETF/ETFt gültig ist, sind im Reparaturfall die
zur Erklärung der einzelnen Montageschritte unter-
schiedliche      Schnittzeichnungen    und     Teilelisten
erforderlich. In einem konkreten Fall kann beides unter                         Fig.41
Angabe der Spezifikationsnummer der Durchführung bei
HSP angefordert werden und wird umgehend übermittelt.
(Beispiel einer Schnittzeichnung und einer Teileliste (Fig.
41). Des Weiteren können je nach Reparaturanforderung
entsprechend Kurzanweisungen gegeben werden.

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7 Lagerung
Die Durchführung kann in der Originalverpackung bis zu 12
Monate in trockenen Räumen gelagert werden. Ist sie in
eine aluminiumkaschierte Folie mit eingelegten Trocken-
beuteln verpackt, gilt die Lagerzeit bis zu 24 Monaten.

Langzeitlagerung, beispielsweise als Ersatzdurchführung,
ist nur mit einem Schutzgefäß auf der Transformatorseite
möglich. Der Werkstoff RIP ist hygroskopisch und kann
Feuchtigkeit aufnehmen, besonders bei langen Lagerungs-
zeiten. Das Schutzgefäß besteht aus spitzverzinktem Stahl
und wird mit Dichtungen gegen den Durchführungsflansch
geschraubt. Das Gefäß verfügt über eine Verschraubung,
über die Isolieröl eingefüllt wird, 7% weniger als das
Gesamtvolumen als Ausdehnungsraum bei Temperatur-
schwankungen. Diese Art der Langzeitlagerung hat den
Vorteil, dass Kontrollen sich lediglich auf eine visuelle
Untersuchung auf Ölverlust beschränken müssen (Fig.42).

8 Entsorgung nach Betriebsende
Die Durchführung enthält keine Flüssigkeiten, die Teile sind
weder toxisch, selbstentzündbar oder physikalisch
belastend. Alle Teile können als normaler Industrieabfall
entsorgt werden.

Folgende Komponenten:

        -    Porzellan Industrieporzellan                      Schutzgefäße
        -    Polyurethan Elastomer (Trockenfüllung) bei
             Ausführung ETFt
        -    Epoxidharzimprägniertes Spezialpapier mit                                          Fig.42
             Alufolien als Einlagen
        -    Zentralrohr und Armaturen aus
             Aluminiumlegierungen
        -    Seil- bzw. Leiterbolzen aus E-Cu
        -    Befestigungselemente, Messanschluss,
             Schrauben etc. aus Edelstahl, Aluminium-
             legierung oder Messing
        -    Isolieröl (bei Ausführung ETF)

Da der Isolierkörper im Porzellangehäuse über die
Trockenfüllung bei der ETFt nicht lösbar verbunden ist,
muss zur Trennung das Porzellan zerstört werden. Dazu
Körper mit einer Plane abdecken als Splitterschutz beim
Zerschlagen.

Achtung: Porzellanstücke nicht mit bloßen Händen greifen
(Schnittgefahr!), Schutzkleidung tragen.

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