Transnationale Programme - INTERREG B und URBACT Programmphase 2007 2013
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Transnationale Programme INTERREG B und URBACT Programmphase 2007 - 2013 Finanziert im Rahmen der Neuen Regionalpolitik NRP
Impressum Herausgeber Bundesamt für Raumentwicklung ARE Konzept/Redaktion/Ausführung Fanny R. Chevallaz und Sébastien Rieben Bundesamt für Raumentwicklung ARE Die Projektbeschriebe wurden von den Projektverantwortlichen verfasst. Fotos Seite 41 Von oben links nach unten rechts: WIKIAlps: www.wikialps-project.eu AdaptAlp: www.adaptalp.org ENERBUILD: www.enerbuild.eu recharge green:www.recharge-green.eu DEMOCHANGE: www.demochange.org ALP FFIRS: www.alpffirs.eu ALPlastics: www.alplastics.net iMONITRAF!: www.imonitraf.org ACCESS: www.access-alpinespace.com TWIN HUB: www.twinhubnetwork.eu Druck Bundesamt für Bauten und Logistik BBL Gedruckt auf FSC-Papier
INHALT INHALT EINLEITUNG5 INTERREG B IN DER SCHWEIZ 5 STANDORTE DER SCHWEIZER PROJEKTPARTNER 6 PROJEKTERGEBNISSE INTERREG IV B 7 PROGRAMMABSCHLUSS URBACT II 7 AUSBLICK PROGRAMMPHASE 2014-2020 UND MAKROREGIONALE STRATEGIE 8 ALPENRAUMPROGRAMM „ALPINE SPACE“ Projekte mit Schweizer Beteiligung 2007 – 2013 9 ACCESS10 AdaptAlp10 ALIAS11 AlpClusters 2020 11 AlpEnergy12 AlpEnMat12 ALP FFIRS 13 AlpHouse13 ALPlastics14 ALPSTAR14 AlpStore15 Alps4EU15 Alps Bio Cluster 16 Alp-Water-Scarce16 C3-ALPS17 CABEE17 CAPACities18 CCAlps18 ClimAlpTour19 CLISP19 COMUNIS20 DEMOCHANGE20 ECONNECT21 ENERBUILD21 GeoMol22 3
INHALT iMONITRAF!22 MANFRED23 NATHCARE23 NEWFOR24 PARAmount24 PermaNET25 recharge.green25 RURBANCE26 SPHERA26 START_it_up27 WIKIAlps27 PROGRAMM NORDWESTEUROPA „NORTH-WEST EUROPE“ Projekte mit Schweizer Beteiligung 2007 – 2013 29 CCP2130 CODE2430 DEMARRAGE31 HDC – Health and Demographic Change 31 ICMA32 ITN32 KARIM33 PILLS33 TAPES34 TransNetAero34 URBACT Projekte mit Schweizer Beteiligung 2007 – 2013 35 CityRegion.Net 36 EGTC 36 ENTER.HUB37 IMPRESSIONEN39 KONTAKTADRESSEN40 LINKS41 NEWSLETTER41 4
EINLEITUNG EINLEITUNG zung der Berggebiete sowie die Risikopräventi- on in den Vordergrund gestellt. Die Europäische territoriale Zusammenarbeit (ETZ) ist Bestandteil der Kohäsions- und Struk- Im Programm Nordwesteuropa hat sich die turpolitik der EU. Sie dient dem wirtschaftlichen Schweiz während der Förderperiode IV an 10 und sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft Projekten beteiligt. Hier standen vor allem The- und ist auf die Förderung insbesondere von men wie die Anpassung des Raumplanungskon- Wachstum und Beschäftigung der weniger ent- zepts an die Folgen des Klimawandels, die För- wickelten Regionen ausgerichtet. Die Schweiz derung intelligenter Lösungen im Personen- und beteiligt sich seit 1992 an der ETZ. INTERREG, Gütertransport oder die Entwicklung von Inno- URBACT, ESPON und INTERACT sind Förder- vationen in kleinen und mittleren Unternehmen programme im Rahmen der ETZ. Diese Pro- im Zentrum. gramme bilden seit 2008 einen wichtigen Pfeiler der Neuen Regionalpolitik (NRP). In der Förderphase 2007 – 2013 haben sich schweizweit sowohl wissenschaftliche Institu- tionen und Ämter der öffentlichen Verwaltung, INTERREG B IN DER als auch verschiedene Cluster und private Unter- SCHWEIZ nehmen an den Projekten beteiligt. Mit INTERREG B fördert die EU die transnatio- nale Zusammenarbeit angrenzender Regionen. Die transnationale Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und lokalen Behörden hat zum Ziel, die räumliche Integration gross- räumiger europäischer Regionen zu verstärken. INTERREG IV B umfasst europaweit dreizehn Programme. Die Schweiz beteiligt sich an den Programmen Alpenraum („Alpine Space“) und Nordwesteuropa („North-West Europe“). Pro- jekte, die innerhalb dieser Programme lanciert werden, können wirtschaftlicher, sozialer oder umweltspezifischer Art sein. Sie zielen darauf ab, den Standort zu fördern, Netzwerke zu knüpfen oder die Entwicklung von Innovationen zu unter- stützen. Die vierte Programmperiode von INTERREG B lief von 2007 bis 2013. Das Alpenraumprogramm war mit einer Schweizer Beteiligung an 36 Pro- jekten das bedeutendste transnationale Pro- gramm für die Schweiz. In der Förderphase IV wurden vor allem Themenbereiche wie die Wett- bewerbsfähigkeit, die Anbindung und Vernet- 5
EINLEITUNG STANDORTE DER SCHWEIZER PROJEKTPARTNER © www.weltkarte.com Cluster BioAlps Verwaltungen InnovationsTransfer Zentralschweiz (ITZ) Bundesämter BAFU, ARE, BFE, swisstopo Netzwerk Kunststofftechnologie (Réseau Plasturgie) Kantone BS, GE, GR, SG, TI, VS Swiss Aerospace Cluster Schweizerischer Nationalpark Städte Zürich, Lugano Wissenschaft Zentralschw. Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz ZVDK Agroscope Berner Fachhochschule Sonstige Eidg. Forschungsanstalt WSL (SLF) Association Développement Nord Vaudois ADNV ETH Zürich Feuerwehrverband Kanton TI (FCTCP) Fachhochschule Nordwestschweiz IMS Rail Switzerland HES-SO Wallis Interface Politikstudien Forschung Beratung GmbH Hochschule Luzern Kurszentrum Ballenberg HSR Rapperswil rundum mobil GmbH HTW Chur Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB Institut Universitaire Kurt Bösch IUKB Schweizerische Rheinhäfen Scuola universitaria professionale Svizzera italiana SUPSI SEREC GmbH Universität der italienischen Schweiz USI SchweizMobil Universität Genf UNIGE Wissenschafts- und Technologiezentrum PST-FR Universitätsspitäler Genf (HUG) Wasserforschungs-Institut EAWAG 6
EINLEITUNG PROJEKTERGEBNISSE ckelt. Andere Projekte ermöglichen die Samm- lung und Auswertung von Daten und die Erarbei- INTERREG IV B tung von Trendanalysen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Region (AdaptAlp, PA- Die Programmperiode IV ermöglichte die Ausar- RAmount, AlpStar, Clisp, ClimbAlpTour). beitung einer Vielzahl von Projekten in verschie- denen Themenbereichen. Im Alpenraumpro- Der demografische Wandel beschäftigt das Pro- gramm stehen vor allem wirtschaftliche Themen jekt DEMOCHANGE, welches sich mit dem ge- zur Standortförderung und Konkurrenzfähigkeit nerationenübergreifenden Häuserbau auseinan- im Vordergrund. Das Projekt COMUNIS setzt auf dersetzt, und das Projekt NATHCARE, das sich die effiziente Nutzung von Ressourcen, indem in für die medizinische Versorgung älterer Men- Modellregionen Instrumente zur überkommu- schen in abgelegenen Gebieten einsetzt. nalen kommerziellen Standortförderung entwi- ckelt werden. Andere Projekte fördern die Clus- Im Programm Nordwesteuropa steht der Wis- terbildung zur Stärkung spezialisierter lokaler sensaustausch im Vordergrund, vor allem in Unternehmen, etwa in der Biotechnologie oder den Bereichen Technologie, dem Transport und der Plastikproduktion im Alpenraum (ALPlastics, der Vernetzung spezifischer Sektoren. Die Pro- Alps Bio Cluster, Alps4EU, AlpEnMat). jekte TransNetAero, KARIM und TAPES setzen sich mit der Vernetzung spezialisierter Unter- Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema des nehmen auseinander. Verschiedene Projekte Energiemanagements. Projekte befassen sich untersuchen verkehrstechnische Themen wie einerseits mit der Energiegewinnung und -la- die Verknüpfung von Inlandhäfen oder die effi- gerung (Alp Energy, Alp Store, GeoMol), ande- zientere Gestaltung der Mobilitätskette (CCP21, rerseits mit erneuerbaren Energien und deren CODE24, ICMA, ITN). Umwelteinfluss (recharge green). Auch der ener- gieeffiziente Häuserbau und die Renovierung von alpinen Bauten ist Bestandteil einiger Projekte. Dabei stehen die sektorenübergreifende Vernet- PROGRAMMABSCHLUSS zung und die Kollaboration von lokalen KMU im URBACT II Zentrum (CABEE, AlpHouse, ENERBUILD). URBACT ist ein Förderinstrument der EU, das Verschiedene Projekte setzen sich mit raum- zum Ziel hat, den Wissens- und Erfahrungsaus- planerischen Themen auseinander. CAPACities tausch zwischen Städten zu fördern, um Lö- beschäftigt sich mit der Städteentwicklung und sungen für gemeinsame Herausforderungen der Attraktivitätssteigerung von Stadtkernen, zu finden. An diesem Programm beteiligen sich indem innovative Strategien entwickelt und Al- nebst den EU-Staaten auch Norwegen und die lianzen gebildet werden. RURBANCE untersucht Schweiz. Das Programm umfasst rund 500 Städ- die ausgewogene Entwicklung städtischer und te, in der Schweiz haben sich bereits Zürich, Ba- ländlicher Regionen und entwickelt kooperative sel und Lugano an Projekten beteiligt. und integrierte Governance-Modelle. Die zentralen Themen von URBACT II (2007 – Verschiedene Projekte thematisieren den Klima- 2013) sind das Wachstum von Städten, die sozi- wandel. Im Rahmen von ALP FFIRS wurde ein ale Integration und die nachhaltige Entwicklung. alpenweites Warnsystem für Waldbrände entwi- In dieser Programmphase beteiligten sich drei 7
EINLEITUNG Schweizer Partner an Projekten. Das Projekt Zurzeit existieren zwei makroregionale Strategi- CityRegion.Net widmet sich Fragen der Städ- en in der EU, eine für die Donau-Region und eine teentwicklung und der Zersiedelung, mit dem für das Gebiet der Ostsee. Eine dritte ist in der Ziel, die Multi-Level-Governance zu verbessern. Ausarbeitung und wird den Adriatisch-ionischen EGTC „European Grouping of Territorial Coope- Raum betreffen. Bei beiden bereits existieren- ration“ fördert innovative Governance-Instru- den Strategien wurden keine neuen Institutio- mente in transnationalen Agglomerationen und nen gegründet oder Gesetze verabschiedet. Ziel ENTER.HUB setzt sich mit dem Einfluss von ist es, schon vorhandene Instrumente zu nutzen Zugknotenpunkten auf die Städteentwicklung und effizienter zu gestalten. Eine erste Evaluati- auseinander. on dieser Form der transnationalen Zusammen- arbeit hat gezeigt, dass sich die gemeinsamen Initiativen positiv auf die Regionen auswirkten, und dass Ressourcen effizienter genutzt werden AUSBLICK PROGRAMMPHASE konnten. 2014-2020 UND MAKRORE- Seit 2011 haben alpenweit verschiedene Gremi- GIONALE STRATEGIE en über die Ausarbeitung einer solchen Strate- gie für den Alpenraum diskutiert. Die Schweiz, Aufgrund der positiven Bilanz, die aus den trans- vertreten durch die Regierungskonferenz der nationalen Programmen gezogen werden konn- Gebirgskantone (RKGK) und das Bundesamt für te, und der vielseitigen Beteiligung der Schwei- Raumentwicklung ARE, hat an diesen Gesprä- zer Projektpartner wird sich die Schweiz auch in chen aktiv teilgenommen. Nachdem im Oktober der kommenden Förderphase (2014 – 2020) im 2013 sieben Alpenstaaten und fünfzehn Alpenre- Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) an IN- gionen eine entsprechende politische Resolution TERREG und URBACT (und ESPON) beteiligen. für eine makroregionale Alpenstrategie unter- Sowohl die Schwerpunktthemen, als auch das zeichnet hatten, erteilte der Europäische Rat der operationelle Programm der neuen Projektperi- EU-Kommission im Dezember 2013 ein Mandat ode sind zurzeit noch in Ausarbeitung. zur Ausarbeitung eines Aktionsplans „Makrore- gionale Strategie Alpenraum“ („European Union Seit Ende 2013 steht dem Alpenraum ein neues Strategy for the Alpine region“ – EUSALP). Mit Instrument der transnationalen Zusammenar- diesem Beschluss lief die Redaktionsphase der beit zur Verfügung: die makroregionale Strategie makroregionalen Strategie für den Alpenraum für den Alpenraum. Makroregionale Strategien an. Sie wird bis zum Sommer 2015 dauern. wurden im Rahmen der transnationalen Zusam- menarbeit entwickelt, um sich den Herausforde- rungen eines bestimmten geografischen Gebie- tes zu stellen. Solche geografischen Regionen können sowohl EU-Staaten, wie auch Nicht-Mit- gliedstaaten einschliessen. Ein wichtiges Ziel ei- ner makroregionalen Strategie ist es daher auch, die Zusammenarbeit zwischen diesen Staaten zu fördern, was wiederum den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt der Re- gion steigert. 8
ALPENRAUMPROGRAMM © D. Stricker www.pixelio.de ALPENRAUMPROGRAMM „ALPINE SPACE“ Projekte mit Schweizer Beteiligung 2007 – 2013 © www.alpine-space.eu Programmgebiet Alpenraum 9
ALPENRAUMPROGRAMM ACCESS AdaptAlp Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2008-2011 Leitpartner: Schweizerische Arbeitsgemein- Leitpartner: Bayrisches Staatsministerium für schaft für die Berggebiete SAB Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Schweizer Partner: Développement du Nord Deutschland Vaudois ADNV Schweizer Partner: Bundesamt für Umwelt www.access-alpinespace.com BAFU www.adaptalp.org Die Aufrechterhaltung einer räumlich und sozial Der Klimawandel ist hauptsächlich durch einen ausgeglichenen Erreichbarkeit von Einrichtun- Temperaturanstieg und durch veränderte Nie- gen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge derschlagsverhältnisse gekennzeichnet. Die Un (SGI) ist eines der Kernprobleme im Alpenraum. gewissheit und die Erhöhung der natürlichen Die aktuelle räumliche Konzentration von öf- Risiken infolge des Klimawandels erfordern ein fentlichen Dienstleistungen führt zu einer Ver- aufeinander abgestimmtes Vorgehen im gesam- schlechterung der Versorgungsqualität, was wie- ten Alpenraum. derum zu einer abnehmenden Nachfrage nach Ein Ziel von AdaptAlp ist die Ermittlung von ge- bestehenden Dienstleistungen führt. Der Rück- naueren Daten über die möglichen Auswirkun- zug der Dienstleistungen der Daseinsvorsorge gen des Klimawandels insbesondere auf regiona- hat für die betroffenen Regionen viele negative ler Ebene durch moderne Methoden, Evaluierung Konsequenzen. Die wichtigsten davon sind ge- und Harmonisierung von unterschiedlichen Risi- ringere Funktionalität und Wettbewerbsfähig- kobewertungsmethoden, Gefahrenhinweiskar- keit sowie mehr Autoverkehr. ten für den Alpenraum, Ermittlung von guten Das Projekt ACCESS hat sich zum Ziel gesetzt, Praktiken, die in den Pilotregionen umgesetzt die Erreichbarkeit von Einrichtungen und Dienst- werden können sowie Risikoreduzierung durch leistungen der Daseinsvorsorge in dünn besie- Erhöhung des Bewusstseins unter den lokalen delten Bergregionen zu verbessern. Dazu dienen Partnern. Das im Rahmen von AdaptAlp gene- vorrangig die Entwicklung neuer Organisations- rierte Wissen wird zusammengefasst und fliesst formen, der Einsatz von Informations- und Kom- in die Arbeit der zuständigen Fachbehörden ein. munikationstechnologien und die Förderung Es werden Handlungsempfehlungen für die Ent- bedarfsorientierter, integrierter Mobilitätssyste- scheidungsträger und die lokalen Akteure veröf- me. ACCESS baut auf einem transnationalen An- fentlicht. satz und auf partizipatorischen Methoden auf, um die konkreten Bedürfnisse der Akteure vor Ort zu berücksichtigen. 10
ALPENRAUMPROGRAMM ALIAS AlpClusters2020 Laufzeit: 2009-2012 Laufzeit: 2013-2014 Leitpartner: Regione Lombardia, Italien Leitpartner: Veneto Innovazione S.p.A., Italien Schweizer Partner: Kanton Genf, Schweizer Partner: Wissenschafts- und Techno- Universitätsspitäler Genf (HUG) logiezentrum des Kantons Freiburg (PST-FR) www.aliasproject.eu alpclusters2020.eu Das Projekt ALIAS befasst sich mit medizini- Die Wirtschaft im Alpenraum beruht weitge- schen Dienstleistungen und der Problematik von hend auf KMU, die in der Produktion angesiedelt unzureichenden Informationen, um Gesund- sind. Die Schaffung von transnationalen Cluster- heitsdienstleistungen im Alpenraum zu gewähr- Netzwerken ist ein bewährtes Instrument für die leisten, in dem die Telemedizin nur in geringem Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Alp- Masse vorhanden ist und sprachliche Barrieren Clusters2020 möchte zur Erarbeitung von inte- zu überwinden sind. Der Grund für die unbefrie- grierten Politikansätzen zur Unterstützung der digende Situation zu bestimmten Zeiten des transnationalen Cluster im Alpenraum beitra- Jahres ist der stark ausgeprägte Tourismus. Wäh- gen, um die folgenden Ziele zu erreichen: För- rend des restlichen Jahres ist ein Ausbau der Ka- derung des Entstehens neuer Unternehmen und pazitäten des Gesundheitswesens aufgrund der Stärkung der Resilienz der derzeitigen Industrie- geringen Dichte der lokalen Bevölkerung in den struktur in den Alpen, Monitoring und Nutzung Alpen nicht erforderlich. Mit dem Projekt ALIAS der Ergebnisse früherer Projekte durch eine soll eine ausgeglichene Gesundheitsversorgung Analyse ihrer Wirkung, Betreuung eines tief und der Zugang zu Kommunikationsinfrastruk- greifenden und intensiven Beteiligungsprozes- turen im Bereich Planung sichergestellt wer- ses, durch den öffentliche und private Träger an den. Das Projekt zielt auf die telemedizinische der Erarbeitung von zukünftigen Massnahmen Vernetzung von Krankenhäusern im Alpenraum beteiligt werden können, Unterstützung des po- ab, um auf diese Weise ein integriertes virtuelles litischen Entwicklungsprozesses, Nutzung von Krankenhaus zu entwickeln, in dessen Verbund Synergien und Vorschläge von gemeinsamen medizinische Informationen ausgetauscht wer- Massnahmen bis 2020. den können, telemedizinische Dienste genutzt und klinische Praktiken kommuniziert werden können. 11
ALPENRAUMPROGRAMM AlpEnergy AlpEnMat Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2013-2014 Leitpartner: Allgäuer Überlandwerk GmbH, Leitpartner: B.A.U.M. Consult GmbH, Deutschland Deutschland Schweizer Partner: Universität der italienischen Schweizer Partner: Universität der italienischen Schweiz (USI) Schweiz (USI) www.alpenergy.net www.alpenmat.eu Die konventionelle Energieversorgung im Alpen- Im Rahmen des Alpenraumprogramms 2007 raum wird zurzeit von starken Unterschieden – 2013 wurden zahlreiche Projekte zu den The- zwischen den Gebieten geprägt. Der Zugang zu men CO2-arme Wirtschaft, Energieeffizienz und Ressourcen wird von regionalen Disparitäten nachhaltige Mobilität entwickelt. An diesen Pro- konditioniert. Ein umfangreicher Ausbau des jekten waren Dutzende von Unternehmen betei- Stromnetzes ist erforderlich, um ein ausgewo- ligt, die ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt ha- genes Verhältnis zwischen Wachstum und der ben, innovative Lösungen in diesem Bereich zu Nutzung von erneuerbaren Energieträgern zu entwickeln und umzusetzen. AlpEnMat möchte schaffen. die dort gesammelten Erfahrungen und die Er- Eine Alternative zum Ausbau des Stromnetzes gebnisse dieser Projekte sinnvoll einsetzen. In könnten virtuelle Kraftwerke (VPS) sein. Durch diesem Rahmen sollen insbesondere KMU im den Einsatz von Informations- und Kommuni- Alpenraum ermutigt werden, die aufkommende kationstechnologien (IKT) ermöglichen sie ein Ära der erneuerbaren Energieträger zu nutzen. intelligentes Netzmanagement (intelligente An dem Projekt beteiligt sind KMU, Einkäufer Kombination von Lastmanagement, Produkti- von Energietechnologie, Kommunen, Regionen, on und Energiespeicherung). Das Potenzial von institutionelle und private Entscheidungsträger virtuellen Kraftwerken ist enorm. Sie bieten die sowie öffentliche und private Finanzinstitutio- Möglichkeit, wettbewerbsfähige und wissensba- nen. Sie werden sich im Rahmen von Begegnun- sierte Einkommens- und Geschäftsmöglichkei- gen treffen und dort Gelegenheit haben, neue ten ins Leben zu rufen. AlpEnergy möchte dieses Partner und Geschäftsmöglichkeiten zu finden. Potenzial ausloten und ein Bewusstsein dafür bei den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Po- litik schaffen. 12
ALPENRAUMPROGRAMM ALP FFIRS AlpHouse Laufzeit: 2009-2012 Laufzeit: 2009-2012 Leitpartner: Agenzia Regionale per la Leitpartner: Handwerkskammer für München Protezione Ambientale del Piemonte, Italien und Oberbayern, Deutschland Schweizer Partner: Kanton Tessin, Feuerwehr- Schweizer Partner: Kurszentrum Ballenberg verband des Kantons Tessin, WSL www.alphouse.eu www.alpffirs.eu Das Projekt dient der Verbesserung der Wald- Das Projekt AlpHouse möchte die Wettbewerbs- brandprävention im Alpenraum durch die Ent- fähigkeit von KMU fördern, indem es ihnen Wis- wicklung eines gemeinsamen Warnsystems sen, Kompetenzen und Instrumente für qualitativ unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen hochwertige Sanierungen von alten Gebäuden Wetterbedingungen. in den Alpen vermittelt. Bei diesen Sanierungen Die Hauptaufgabe besteht in der Bereitstellung werden strengste Energieeffizienzstandards er- einer Entscheidungshilfe. Dazu werden tages- füllt und zugleich die regionalen Eigenheiten und aktuelle Risikoanalysen erstellt, damit kritische das Know-how der alpinen Architektur bewahrt. Bedingungen für das Ausbrechen und die Ver- Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung wird in breitung von Waldbränden im Vorfeld erkannt diesem Projekt auf der Grundlage einer Analyse werden können. Das System bietet den an der des Wissensstandes in Sachen Energietechnolo- Prävention und der Bekämpfung von Waldbrän- gie und regionaler Architektur in den Alpen ein den beteiligten Akteuren sowie der Öffentlich- umfangreiches Programm umgesetzt, das aus keit genauere und aussagekräftigere Vorhersa- Fortbildungsmodulen und einer webbasierten gen über das Waldbrandrisiko. Informationsplattform besteht. Zielgruppen Dieses Risiko wird dabei auf Basis eines einheit- sind Handwerker, Architekten bzw. Städteplaner lichen Gefährdungsindexes für den Alpenwald und Entscheidungsträger. dargestellt; Einsatzpläne und operationelle Ver- fahren zur Feuerbekämpfung können so abge- stimmt werden. Parallel zu einer gemeinsamen Strategie zum präventiven Risikomanagement wird ein Alpennetzwerk zur Milderung der Aus- wirkungen von Waldbränden aufgebaut werden, im Rahmen dessen die gegenseitige Hilfe bei Prävention, Vorbereitung und Brandbekämp- fung gefördert wird. 13
ALPENRAUMPROGRAMM ALPlastics ALPSTAR Laufzeit: 2011-2013 Laufzeit: 2011-2014 Leitpartner: Consorzio per la promozione della Leitpartner: Ministry for agriculture and the cultura plastica, Italien environment, Slowenien Schweizer Partner: Réseau Plasturgie Schweizer Partner: Kanton St. Gallen www.alplastics.net alpstar-project.eu Die Wettbewerbsfähigkeit hängt mehr denn je Ziel dieses Projektes ist es, dem von der interna- von der Innovationskraft ab. In der globalen Welt tionalen Gemeinschaft zum Ausdruck gebrach- kann Innovationskraft jedoch nicht mehr wie in ten Bedürfnis einer gezielten und übergreifen- der Vergangenheit nur von einem Unternehmen den transnationalen Aktion zum wirksamen oder einem regionalen Cluster ausgehen. Clus- Umgang mit dem Klimawandel in den Alpen termanagement-Einrichtungen (CL.MB) spielen gerecht zu werden. Im Projekt ALPSTAR sollen heute eine wichtige Rolle für Innovation und die Entwicklung und Umsetzung von Strategi- Wettbewerbsfähigkeit. CL.MB bieten zum Be- en, Massnahmenplänen und bewährten guten spiel Regierungen eine strategische Möglichkeit, Praktiken für die Klimaneutralität auf regionaler die sozialen und wirtschaftlichen Herausforde- und lokaler Ebene gefördert werden. ALPSTAR rungen durch ein Programm zur Unterstützung möchte zur Umsetzung des Klimaplans der Al- der Innovationskraft zu meistern. penkonvention beitragen und gleichzeitig eine Ein optimales Clustermanagement trägt zum Er- starke Partizipation sowie die Weiterleitung der reichen wichtiger Ziele wie einer höheren Wett- Ergebnisse an die politische Ebene sicherstellen. bewerbsfähigkeit der Unternehmen, der Schaf- Der Mehrwert ergibt sich aus dem partizipati- fung von Arbeitsplätzen und einer Erhöhung ven, sektorenübergreifenden und integrativen des Wohlstands in den einzelnen Regionen bei. Ansatz. Durch eine Plattform zum Austausch Durch dieses Projekt werden gute Voraussetzun- von guten Praktiken kann das Projekt einen Rah- gen für eine Kooperation zwischen öffentlichen men für den Wissenstransfer zwischen den Re- und privaten Trägern und für ein wirksames Clus- gionen, die optimale Nutzung von Ergebnissen termanagement im Kunststoffsektor im Alpen- aus anderen Projekten und die Umsetzung von raum geschaffen. Klimaneutralitätsnassnahmen in diesen Regio- nen bilden. 14
ALPENRAUMPROGRAMM AlpStore Alps4EU Laufzeit: 2012-2014 Laufzeit: 2011-2014 Leitpartner: B.A.U.M. Consult GmbH, Leitpartner: Regione Piemonte, Italien Deutschland Schweizer Partner: Wissenschafts- und Techno- Schweizer Partner: Universität der italienischen logiezentrum des Kantons Freiburg Schweiz (USI) www.alps4eu.eu www.alpstore.info Sonne, Wasser und Biomasse sind ein natürli- Das Ziel von Alps4EU ist es, die Fragmentierung ches Kapital des gesamten Alpenraums. Neben der Cluster-Initiativen zu überwinden und das intelligenten Netzen werden vor allem Speicher- Entstehen von Metaclustern zu begünstigen. Die systeme ein Schlüssel hin zu einer überwiegend Wettbewerbsfähigkeit der Alpenregion muss auf aus erneuerbaren Ressourcen gespeisten Ener- europäischer Ebene durch eine makroregionale gieversorgung sein. Strategie gefördert werden. Davon profitiert in Integrale Elemente des künftigen Energiesys- erster Linie die Wirtschaft des Alpenraums. tems stellen Elektrofahrzeuge (electric vehicles, Das Projekt befasst sich sowohl mit dem Clus- EV) dar. Ihre Batterien können mit überschüs- termanagement selbst als auch mit dem politi- sigem Strom geladen werden, der aus Energie- schen Entscheidungsfindungsprozess und setzt quellen erzeugt wird, die nur periodisch bzw. auf einen transregionalen Ansatz. Dabei wird sporadisch verfügbar sind. Darüber hinaus kann ein Überblick über die transregionalen Strategi- Elektrizität aus den Fahrzeugbatterien in das en im Bereich Cluster erstellt, die Kooperation Stromnetz zurückgespeist werden, um Spitzen- zwischen den Clustern wird gefördert und die lasten abzufangen. Neben dem Kurzzeit-Aus- Cluster des Alpenraums werden im Rahmen von gleich von Erzeugung und Verbrauch unter Nut- europäischen Initiativen bekannt gemacht. zung von Elektrofahrzeugen dienen stationäre Im Rahmen dieses Projekts wird eine strategi- Batterien dem Langzeit-Ausgleich. Sie können sche Kartierung der Prioritäten und Vorschläge den EV-Batterien ein „zweites Leben“ verlei- erstellt und es werden Leitlinien und Vorschläge hen und das Gesamtsystem der Elektromobili- für die gemeinsame Planung entwickelt. Weiter- tät wirtschaftlicher werden lassen. Partner aus hin werden ein gemeinsamer Massnahmenplan sieben Ländern des Alpenraums entwickeln und gemeinsame Finanzierungsmöglichkeiten Masterpläne für die Nutzung von Speichern. Pi- für die Cluster erarbeitet. lottests sollen die Umsetzbarkeit mobiler und stationärer Speicher in öffentlichen Infrastruk- turen, Gewerbegebieten und Technologieparks, Unternehmen und intelligenten Gebäuden auf- zeigen. Aus den Masterplänen werden Leitlinien für Planer und Entscheidungsträger abgeleitet. 15
ALPENRAUMPROGRAMM Alps Bio Cluster Alp-Water-Scarce Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2008-2011 Leitpartner: ADEBAG, Frankreich Leitpartner: Institut de la Montagne, Université Schweizer Partner: BioAlps de Savoie, Frankreich www.alpsbiocluster.eu Schweizer Partner: Bundesamt für Umwelt BAFU, EAWAG www.alpwaterscarce.eu Im Projekt Alps Bio Cluster wurde ein transnati- onales Cluster-Netzwerk in den Bereichen Medi- Das Hauptziel des Projekts Alp-Water-Scarce tech und Biotech ins Leben gerufen. An diesem ist die Entwicklung von Instrumenten zur Erar- Projekt sind Akteure aus der Forschung, der Bil- beitung von Strategien für das Wassermanage- dung und der Industrie in sechs alpinen Regio- ment und zur Erstellung von lokalen Frühwarn- nen beteiligt. Der internationale Cluster beruht systemen gegen Wasserknappheit in den Alpen. auf regionalen Strukturen, Innovationskraft und Die Vorgehensweise beruht auf der starken und einer soliden Kooperation. Dazu werden zwei aktiven Beteiligung eines interaktiven Forums dauerhafte Themennetzwerke ins Leben ge- von Akteuren, in dem Personen und Instituti- rufen, eines zum Thema „Autonomie und Ge- onen aus unterschiedlichen Regionen zusam- sundheitswesen“, das andere zum Thema „Neue menkommen. Das Frühwarnsystem wird durch Diagnose- und Therapiekapazitäten“. Zwei bran- einen Abgleich von konkreten Massnahmen chenübergreifende Initiativen verbinden grüne mit quantitativen und qualitativen Daten über (Pflanzen) und rote (Medizin) Biotechnologie die Wasserverwendung in den Pilotregionen mit dem Thema Umwelt und Gesundheit und erstellt. Das Ziel ist die Verbesserung der kurz- fördern den Einsatz von IKT und medizinischen fristigen (einjährigen) und langjährigen (durch Geräten für Gesundheitsleistungen zu Hause. Entwicklung von zukünftigen Szenarien) Was- „Gesund zu Hause in den Alpen in einer schutz- sermanagementstrategien. Dazu dienen Model- würdigen Umgebung leben“: So lautet das Mot- lisierungen, in denen die Auswirkungen des Kli- to, das durch die Förderung der „Marke Alpen“ mawandels und die Projektionen bezüglich ihrer entstanden ist. Auswirkungen auf die menschlichen Aktivitäten berücksichtigt werden. 16
ALPENRAUMPROGRAMM C3-ALPS CABEE Laufzeit: 2012-2014 Laufzeit: 2012-2015 Leitpartner: Umweltbundesamt, Österreich Leitpartner: Regionalentwicklung Vorarlberg Schweizer Partner: Bundesamt für Raument- eGen, Österreich wicklung ARE und Bundesamt für Umwelt BAFU Schweizer Partner: InnovationsTransfer www.c3alps.eu Zentralschweiz (ITZ) cabee.regio-v.at C3-ALPS ist ein Projekt, das Ergebnisse aus vo- CABEE ist ein transnationales europäisches rangegangenen Projekten und das beste ver- Projekt zur Erstellung und Umsetzung von um- fügbare Wissen über die Anpassung an den fangreichen Leitlinien für die Definition, Bereit- Klimawandel zusammenführt, aufbereitet, für stellung, Herstellung, Bewertung und Förderung Entscheidungsträger nutzbar macht und dessen von neuen oder sanierten Nullenergiehäusern Anwendung in Politik und Praxis fördert. (NZEB – Net zero energy buildungs). Das Projekt Die Hauptziele des Projekts sind die Erstellung baut auf Erkenntnissen auf, die im Rahmen von eines von den Sektoren harmonisierten Wissens- anderen bereits abgeschlossenen oder noch lau- inventars, das dem neuesten Stand des Wissens fenden europäischen Projekten und Projekten über Klimawandelanpassung im Alpenraum des Alpenraumprogramms gewonnen wurden. entspricht und auf die spezifischen Bedürfnisse Es ist niederschwellig gestaltet, möchte eine von Entscheidungsträgern abgestimmt ist. Ab- Vielzahl von Akteuren erreichen und jedem von gesehen davon sollen wirksame Kommunikati- ihnen kontinuierliche Unterstützung bieten. Die on und Wissensvermittlung an Zielgruppen er- Pilotmassnahmen betreffen den Markt für öf- folgen, sowie die Stärkung der Wirksamkeit der fentliche Aufträge, das Benutzerverhalten und Adaptionspolitik und Erhöhung der Wirksamkeit die hundertprozentige Bewertung nach ökolo- des rechtlichen Rahmens. Prozesse, Strategien, gischen Kriterien. Die regional ins Leben gerufe- und Anpassungsmassnahmen in den Pilotregi- nen „Operativen Ausschüsse“ werden von einem onen und -gemeinden werden initiiert und un- Experten-Netzwerk unterstützt. Die erworbe- terstützt. Das Wissenstransfersystem wird nach nen Kenntnisse werden auf einer transnationa- Massgabe des Informationsbedarfs und der len öffentlichen Konferenz zum Abschluss des Kommunikationsformen der Akteure gestaltet. Projekts verbreitet. C3-ALPS unterstützt neue Anpassungsmassnah- men in den Regionen und Gemeinden der Alpen und trägt zur Umsetzung der nationalen Anpas- sungsmassnahmen bei. 17
ALPENRAUMPROGRAMM CAPACities CCAlps Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2011-2014 Leitpartner: Regione Lombardia, Italien Leitpartner: Regione Lombardia, Italien Schweizer Partner: Amt für Raumentwicklung Schweizer Partner: SUPSI des Kantons Graubünden www.ccalps.eu www.capacities-alpinespace.eu Der Alpenraum wird von kleinen und mittelgros- Kreativität gilt als wichtiger Faktor für das mo- sen Städten geprägt, die dank ihrer reichhaltigen derne und nachhaltige Wachstum und als unver- natürlichen Ressourcen, der schönen Landschaft zichtbare Voraussetzung für Verhaltensänderun- und ihrer historischen Bedeutung das Kapital gen. Eine massgebliche Rolle bei der Förderung dieser Region sind. Aufgrund ihrer isolierten eines wettbewerbsfähigen Wachstums in der Al- Lage, der Abwanderung der Bevölkerung, der penregion spielt die Kreativwirtschaft, da sie in schlechten Verkehrsverbindungen und der nicht der Lage ist, Veränderungen in einem Gebiet zu immer ausreichenden Dienstleistungen stellen initiieren. sie jedoch auch das schwache Glied der Kette für Ziel des Projekts ist es, ein reales und virtuelles die wirtschaftliche Entwicklung dar. Netzwerk von Hubs im Alpenraum zu schaffen, Das Projekt CAPACities zielt auf die Unterstüt- in dessen Mittelpunkt Kreativität und Innovation zung kleiner Städte in den Alpen ab. Ihr Potenzi- stehen. Das Netzwerk konzentriert sich auf aus- al soll durch eine transnationale und integrierte gewählte Probleme und Chancen, um eine loka- Herangehensweise, Stadtplanungspolitik, inno- le und transnationale Entwicklung zu fördern. vative Massnahmen und Bündnisse mit Gross- CCAlps unterstützt die Zusammenarbeit unter- städten sowie angrenzenden strukturstarken schiedlicher Akteure, wie zum Beispiel Unter- Gebieten erhöht werden. In diesem Projekt wird nehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft (CCI), eine neue Herangehensweise an die lokale und Policy Makers und Universitäten. Im Rahmen des regionale Governance gefördert. Dazu gehört Projekts sollten Policy Makers angeregt werden, eine gemeinsame Sicht, um unterschiedliche über Leitlinien nachzudenken, mit denen diese Herausforderungen im Rahmen von Raument- Branche im Alpenraum gestärkt wird. In einem wicklungsstrategien anzugehen. Durch das Pro- Dokument mit politischen Handlungsempfeh- jekt werden operative Instrumente und zielgrup- lungen werden die zur Finanzierung der Leistun- pengerechte Politiken entwickelt, um innovative gen und dem Start-up neuer Unternehmen im städtische Aktivitäten zu unterstützen. Bereich Kultur und Kreativwirtschaft erforderli- chen Schwerpunkte dargestellt werden. 18
ALPENRAUMPROGRAMM ClimAlpTour CLISP Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2008-2011 Leitpartner: Regione Veneto, Italien Leitpartner: Umweltbundesamt, Österreich Schweizer Partner: HES-SO Wallis, HSR Rap- Schweizer Partner: Bundesamt für Raument- perswil, HTW Chur, IUKB wicklung ARE, Kanton Graubünden www.climalptour.eu www.clisp.eu Ziel des Projektes ist die Auseinandersetzung Die Auswirkungen des Klimawandels und insbe- mit dem international anerkannten Problem der sondere die wachsenden Naturgefahren stellen Auswirkungen des Klimawandels auf den Touris- eine ernsthafte Bedrohung für die zukünftige mus in den Alpen. Zahlreiche Studien haben sich Entwicklung des Alpenraums dar. Ziel dieses mit den folgenden Aspekten befasst: Überlegun- Projekts ist die Vermeidung von Konflikten bei gen zu angemessenen Strategien zur Gewähr- der Raumnutzung. Es befasst sich weiterhin mit leistung einer ausgeglichenen Entwicklung des den Themen Vulnerabilität und Verschwendung Tourismus in den Alpen, Erarbeitung von loka- sowie mit den Kosten, die durch den Klimawan- len, regionalen und nationalen Anpassungsstra- del entstehen. CLISP bietet Lösungen für eine tegien und Bewertung der sozioökonomischen „klimawandelfitte“ Raumplanung als Grundlage Auswirkungen des Klimawandels. Der Tourismus für die zukünftige Raumordnung in den Alpen. in den Alpen muss neu durchdacht werden. Ins- Adaptation und Mitigation des Klimawandels titutionen und private Akteure müssen sich mit sind neue Elemente für die Verwaltung und für der Herausforderung eines neuen Tourismus die Raumplanungspolitik. In diesem Sinne ist auseinandersetzen, der über den traditionellen CLISP ein strategisches Pilotprojekt. Seine sechs Wintersport und andere klassische Aktivitäten Hauptpfeiler sind die Einschätzung der Vulnera- hinausgeht. Das Projekt bietet solides Wissen bilität der Regionen und Gemeinden in den Al- über unterschiedliche Aspekte der Auswirkun- pen für die mit dem Klimawandel verbundenen gen des Klimawandels auf den Tourismus in den Risiken sowie die Anpassung der derzeitigen Alpen und konkrete Anpassungsstrategien, die Raumplanungsverfahren an den Klimawandel. gebietsspezifisch umgesetzt werden können. Dazu kommt eine verstärkte Kommunikation zum Thema Naturgefahren und Governance in den Pilotregionen. Das Projekt soll weiterhin Massstäbe zur Erstellung von „klimawandelfit- ten“ Raumplanungsstrategien im Alpenraum setzen und Entscheidungsprozesse im Bereich nachhaltige Entwicklung auf lokaler und regio- naler Ebene praktisch unterstützen. 19
ALPENRAUMPROGRAMM COMUNIS DEMOCHANGE Laufzeit: 2009-2012 Laufzeit: 2009-2012 Leitpartner: HES-SO Wallis Leitpartner: Hochschule für Angewandte Schweizer Partner: Kanton Wallis, SEREC Wissenschaften FH München, Deutschland www.comunis.eu Schweizer Partner: Hochschule Luzern, Interface Institut, ZVDK www.demochange.org Bislang wurde bei der kommunalen Gewer- Der demografische Wandel ist eine grosse He- beentwicklung oft nur kurzfristig auf einzelne rausforderung für ganz Europa. Bereits heute Anfragen reagiert. Gemeindeübergreifend ab- leben in den meisten Bergregionen des Alpen- gestimmte langfristige Strategien zur Ausschöp- raums wesentlich weniger Menschen als in den fung des regionalen und lokalen Potenzials feh- angrenzenden Grossstädten. Über die allge- len. COMUNIS will eine Kooperationsstrategie meine Tendenz zu einer älteren Bevölkerung in zur Entwicklung von gemischten Gewerbegebie- Europa hinaus gibt es auch alpenraumspezifi- ten (CLD) ins Leben rufen. Durch die Verbesse- sche Faktoren: die Zu- und Abwanderung, die rung der Zusammenarbeit zwischen Kommunen täglichen Fahrten (Pendeln von den ländlichen und Gebieten will das Projekt über die individuel- Gebieten in die Stadt), Wohnverhältnisse (Kos- len Lösungsansätze in den einzelnen Kommunen ten – Qualität), Veränderungen der regionalen hinausgehen. Im Rahmen von COMUNIS werden Nachfrage nach öffentlichen Dienstleistungen leicht anpassbare Leitlinien zur Umsetzung die- (zum Beispiel Verkehr, Gesundheit, Bildung) oder ser Strategie gemeinsam mit Tools zur Bewer- das veränderte Verbraucherverhalten in wich- tung des lokalen und regionalen Bedarfs und zur tigen Branchen (zum Beispiel Ernährung und Steuerung der gewerblichen Aktivitäten bereit- Tourismus). Im Projekt DEMOCHANGE werden gestellt. Schwerpunkte sind die Diversifizierung Anpassungsstrategien für die Alpenregionen im und die Effizienz der gewerblichen Aktivitäten, Rahmen ihrer lokalen und regionalen Entwick- die Berücksichtigung von Umweltbelangen und lungspläne erarbeitet. Dreizehn Partner erarbei- sozialen Fragen sowie die Kultur und die Men- ten konkrete Strategien in zehn Pilotregionen. schen. Das Projekt zielt auf ein transnationales Anschliessend werden diese Strategien mit Hilfe Wissensmanagement ab und wird nachhaltige von Pilotmassnahmen umgesetzt werden. Die Einrichtungen zum Management der CLD in den in den Regionen erzielten Ergebnisse sind ein COMUNIS-Pilotregionen ins Leben rufen. Teil der Gesamtstrategien und werden über das Netzwerk bekannt gemacht. 20
ALPENRAUMPROGRAMM ECONNECT ENERBUILD Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2009-2012 Leitpartner: Veterinärmedizinische Universität Leitpartner: Regionalentwicklung Vorarlberg, Wien, Österreich Österreich Schweizer Partner: Schweizerischer Schweizer Partner: InnovationsTransfer Nationalpark Zentralschweiz (ITZ) www.econnectproject.eu www.enerbuild.eu Ziel des Projekts ist der Erhalt, die Verbesserung Im Rahmen des Projekts sollen KMU der Bau- oder die Wiederherstellung des ökologischen branche angesichts ihrer grossen Bedeutung als Verbunds im Alpenraum. Der nachhaltige Schutz Arbeitgeber in den Alpentälern gestärkt werden. der biologischen Vielfalt und der Natur erfordert Neue Entwicklungen und Veränderungen betref- einen globalen Ansatz unter Berücksichtigung fend der Bautechnik von energiesparenden und des ökologischen Verbundes (räumliche Verbin- energieerzeugenden Gebäuden erfordern die dungen). Der Alpenkonvention nahestehende Zusammenarbeit von KMU und den Aufbau von internationale Organisationen, Forschungsinsti- sektorübergreifenden Netzwerken. Wegen der tute und vor Ort tätige Partner (Schutzgebiete, zunehmenden Komplexität auf diesem Gebiet Kommunen) haben sich zusammengeschlossen, besteht bei Bauherren und vor allem bei öffent- um gemeinsam bestehende Bedürfnisse und lichen Auftraggebern Bedarf nach einer verbes- Anforderungen zum Thema ökologischer Ver- serten Grundlage zur Entscheidungsfindung. bund zu ermitteln. Erste konkrete Aktionen sind Hauptthemen des Projekts sind die Verbreitung mit unterschiedlichen lokalen Akteuren geplant. des neuesten technischen Know-hows unter Es werden politische Handlungsempfehlungen Handwerkern und Architekten; die Entwicklung zum Umgang mit rechtlichen und administrati- von Entscheidungshilfen für Bauherren bei der ven Hindernissen erstellt. Dadurch werden eine Umsetzung öffentlicher Projekte und das Be- enge internationale Zusammenarbeit und eine reitstellen von innovativen Finanzierungsinstru- Harmonisierung der Umsetzungsverfahren in menten für Auftraggeber von energieerzeugen- den Pilotregionen sichergestellt. Die Kommuni- den Gebäuden. kation von Ergebnissen wird durch die Partner Durch das Projekt werden Handwerker in der gewährleistet, die über umfangreiche Netzwer- Zeit des Wandels unterstützt und die Nachfrage ke verfügen. nach ökologischen Gebäuden wird sich erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, bilden die Projekt- partner internationale Expertengruppen und setzen gewonnene Erkenntnisse in Pilotprojekte um. 21
ALPENRAUMPROGRAMM GeoMol iMONITRAF i Laufzeit: 2012-2015 Laufzeit: 2009-2012 Leitpartner: Bavarian Environment Agency, Leitpartner: Zentralschweizer Umweltdirekto- Deutschland renkonferenz ZUDK, Luzern Schweizer Partner: Bundesamt für Energie BFE, Schweizer Partner: Kanton Tessin Kanton Graubünden, swisstopo. www.imonitraf.org geomol.eu Um die ehrgeizigen europäischen Ziele zur Re- Durch die erhebliche und auch in der Zukunft duzierung des CO2-Ausstosses zu erreichen, fortschreitende Zunahme des alpenquerenden muss die Erzeugung von erneuerbaren Energien Strassenverkehrsaufkommens entsteht ein star- erhöht und ihre Wirksamkeit gesteigert werden. ker Druck auf die Alpenregion. Zum Erreichen Darüber hinaus müssen Energiespeicherkapazi- einer nachhaltigen Entwicklung sind konkrete täten ausgebaut werden. Die alpinen Vorlandbe- Massnahmen erforderlich. Zu den Zielen des cken bergen einzigartige geologische Ressour- Projekts iMONITRAF! gehört die Entwicklung cen, die einen wesentlichen Beitrag dazu leisten und Umsetzung von gemeinsamen Strategien können. Die Molassebecken entlang der Ränder für den alpenquerenden Verkehr. Dazu wird ein des Alpenbogens bieten ein enormes Potenzi- langfristiges, politisches Netzwerk ins Leben al für die geothermale Energiegewinnung und gerufen, das als gemeinsames Sprachrohr der Speicherkapazitäten für Wind- und Sonnenener- Alpenregionen dienen und auf regionaler, natio- gie sowie für Erdgas oder CO2. Vielerorts steht naler und der EU-Ebene anerkannt sein wird. Es die Nutzung dieser natürlichen Ressourcen im werden Bewertungs-Tools entwickelt und regio- tiefen Untergrund (Geopotenziale) jedoch in di- nale Kennzahlen für die Einschätzung der Aus- rekter Konkurrenz zur Öl- und Gasgewinnung wirkungen des Strassenverkehrs in den Alpen oder zur Grundwasserversorgung. Die Bewer- verwendet. Drei Transportforen werden sich mit tung von Geopotenzialen erfordert daher einen gemeinsamen Strategien befassen und politi- ganzheitlichen und transnationalen Ansatz. Der sche Erklärungen verabschieden. Zur Unterstüt- transnationale Entscheidungsprozess GeoMol zung der Umsetzung wurden ein Entscheidungs- bietet ein dreidimensionales Informationsmo- tool und ein webbasiertes GIS-System geplant, dell über den tiefen Untergrund, das auf kohä- mit denen die Trends der Vergangenheit und de- renten Bewertungsmethoden und gemeinsa- ren Auswirkungen auf die beschlossenen Mass- men Leitlinien beruht. nahmen dargestellt werden können. 22
ALPENRAUMPROGRAMM MANFRED NATHCARE Laufzeit: 2009-2012 Laufzeit: 2012-2015 Leitpartner: Forstliche Versuchs- und For- Leitpartner: Regione Lombardia, Italien schungsanstalt, Baden-Württemberg, Schweizer Partner: Universitätsspitäler Genf Deutschland (HUG) Schweizer Partner: Bundesamt für Umwelt www.nathcareproject.eu BAFU, WSL www.manfredproject.eu Der Klimawandel führt zu grundlegenden Ver- Der demografische Wandel ist ein globaler änderungen der Wälder im Alpenraum, deren Trend, der die Alpen besonders stark betrifft. Auswirkungen auf die sozialen, wirtschaftlichen, Eine stärkere Präsenz von älteren Menschen be- ökologischen und schützenden Grundfunkti- deutet auch eine höhere Anzahl von Patienten, onen dieser Wälder unvorhersehbar sind. Vor die unter Komorbidität oder unter altersbeding- dem Hintergrund des Klimawandels und der ten Symptomen leiden. Um das Wohlbefinden in Landnutzung kann die Natur mit ihren zahlrei- einer sich im Wandel befindenden Gesellschaft chen Funktionen nur durch ein adaptives Ma- sicherzustellen, sind politische Massnahmen zur nagement geschützt werden. Mit dem Projekt Deckung der neu entstehenden Bedürfnisse er- MANFRED wird die Lücke zwischen Forschung forderlich. NATHCARE zielt auf das Design, den und praktischem Waldmanagement geschlos- Aufbau und die Evaluierung eines Modells unter sen. Seine Zielsetzungen sind die Generierung Einbeziehung aller Akteure des Gesundheitswe- von Wissen über die Auswirkungen des Klima- sens ab. Die Akteure werden an der Entwicklung wandels auf vier Hauptaspekte: Landnutzung eines Prozesses für eine verbesserte Integration und Waldwachstum, Stressfaktoren und Risiken, zwischen Krankenhäusern und deren jeweiligen gute Praktiken zur Bekämpfung der extremen Einzugsgebieten beteiligt. Das NATHCARE Mo- Ereignisse, die Wälder betreffen. Ferner sollen dell wird Entscheidungsträgern vorgelegt wer- reaktive Gebiete, in denen lokale und regionale den und kann ihnen bei der Initiierung von koor- Massnahmen erforderlich sind, ermittelt und Be- dinierten Strategien zur Abmilderung der Folgen wirtschaftungsstrategien zur Anpassung an im des demografischen Wandels im Gesundheits- Wandel begriffene Umweltbedingungen entwi- system als Vorbild dienen. ckelt werden. Das Projekt soll auch einen Beitrag zur Umsetzung von adaptiven Bewirtschaftungs- strategien in Kooperation mit den politischen Entscheidungsträgern in vier transnationalen Regionen (Fallstudie) leisten. 23
ALPENRAUMPROGRAMM NEWFOR PARAmount Laufzeit: 2011-2014 Laufzeit: 2009-2012 Leitpartner: Institut national de recherche en Leitpartner: Bundesministerium für Land- und sciences et technologies pour l’environnement Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, et l’agriculture, Groupement de Grenoble, Österreich Frankreich Schweizer Partner: Bundesamt für Umwelt Schweizer Partner: WSL BAFU, WSL www.newfor.net www.paramount-project.eu Bergwälder haben zahlreiche unterschiedliche Verkehrssicherheit und Erreichbarkeit sind un- Funktionen. Ihr Beitrag zur Stabilität und zur verzichtbare Voraussetzungen für eine aus- allgemeinen Entwicklung des Lebens und der gewogene und nachhaltige Entwicklung im wirtschaftlichen Faktoren in den Bergwäldern Alpenraum. Verkehrsinfrastrukturen werden ist kaum zu überschätzen. Das Management der angesichts der derzeitigen Klimatrends in wach- Ressource Wald im alpinen Bereich ist aufgrund sendem Masse anfällig für Naturrisiken. Der der Topografie wesentlich kostspieliger als im Tal. daraus entstehenden Gefährdung der Verkehrs- Für die Holzindustrie sind exakte räumliche Ana- infrastruktur wurde jedoch nicht in einem ge- lysen von Biomasse, deren Eigenschaften und meinsamen Ansatz begegnet. deren Mobilisierungsmöglichkeiten von Interes- PARAmount zielt darauf ab, die Strategien zum se, da diese Informationen eine Voraussetzung Umgang mit Risiken im Rahmen des Schutzes für die Erstellung einer nachhaltigen Ablaufkette von Infrastrukturen durch die Anpassung von be- in den Bergen darstellen. Die momentan vor- stehenden Instrumenten und Praktiken an die je- handenen Informationen sind unzureichend für weiligen Bedürfnisse zu verbessern. Das Projekt eine nachhaltige und kosteneffiziente Holznut- arbeitet sektorübergreifend. Die wichtigsten Ak- zung. NEWFOR nutzt neue Technologien für die teure aus dem Bereich Verkehr und Naturrisiko- Beschreibung der Eigenschaften des Waldes und Management sind als Partner und Beobachter seiner Topographie und möchte Entscheidungs- beteiligt. Die langfristige Umsetzung wird durch werkzeuge und -strategien entwickeln, die ein einen Dialog zum Thema Risiko auf regionaler nachhaltiges und anpassungsfähiges Ressour- Ebene gesichert. Dadurch kann das Bewusstsein cenmanagement des Waldes unter Beachtung für diese Gefahren erhöht und die Qualität der der Nachhaltigkeit der Ökodienstleistungen die- Entscheidungen sowie die positiven Auswirkun- ser Wälder ermöglichen. gen der Massnahmen von PARAmount verbes- sert werden. 24
ALPENRAUMPROGRAMM PermaNET recharge.green Laufzeit: 2008-2011 Laufzeit: 2012-2015 Leitpartner: Autonome Provinz Bozen, Italien Leitpartner: Veterinärmedizinische Universität Schweizer Partner: Bundesamt für Umwelt Wien, Österreich BAFU Schweizer Partner: Agroscope www.permanet-alpinespace.eu www.recharge-green.eu Permafrostboden ist sehr anfällig für den Klima- Die wachsende Nachfrage nach erneuerbaren wandel. Das Auftauen des Permafrostbodens Energieträgern stellt eine grosse Herausforde- und die damit verbundenen Naturgefahren ge- rung für die Alpenregion dar. Sie wird erhebliche fährden Verkehrswege, touristische Gebiete, Auswirkungen etwa auf die Landnutzung oder Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen. Das die biologische Vielfalt haben. Die Nachfrage Hauptproblem ist das Fehlen einer Strategie, in nach erneuerbarer Energie und die Notwendig- der die in letzter Zeit beobachteten Auswirkun- keit, die Biodiversität, die Landressourcen und gen der Klimaerwärmung im Hinblick auf Risiko- den ökologischen Verbund zu schützen, gehen prävention und Raumentwicklung berücksich- über die nationalen Grenzen hinaus. Es muss ein tigt werden. Das PermaNET-Projekt soll durch transnationaler Dialog initiiert werden, um sich die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie mit den zahlreichen Herausforderungen sowie für den Umgang mit Permafrostboden und die den Wechselwirkungen und den Kompromissen durch den Klimawandel verursachten Gefahren zwischen unterschiedlichen Ökosystemdienst- sowie durch Aufbau eines alpinen Monitoring- leistungen auseinanderzusetzen. Hauptziel des Netzwerks Risiken vorbeugen, zur nachhaltigen Projektes ist die Entwicklung von Werkzeugen Raumentwicklung beitragen und gute Gover- und einer integrierten Strategie zur Energieer- nance-Praktiken fördern. zeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Dar- Ergebnisse des Projekts sind ein alpines Mo- über hinaus sollen Landnutzungsweisen und der nitoring-Netzwerk, eine Permafrost-Karte des Erhalt der Biodiversität nachhaltig sichergestellt gesamten Alpenraums sowie Empfehlungen für werden, ohne die Umsetzung der einschlägigen die Berücksichtigung von Permafrost beim Ma- EU-Richtlinien zu vergessen. Mit dem Projekt nagement von Naturgefahren und Wasserres- werden die biologische Vielfalt der Alpen, die un- sourcen. Zudem soll bei Entscheidungsträgern terschiedlichen Landnutzungen und die Ökosys- und zuständigen Behörden Bewusstsein für die temdienstleistungen hervorgehoben. Das Pro- Permafrost-Problematik geschaffen werden. jekt modelliert weiterhin die Tragfähigkeit der alpinen Ökosysteme in Bezug auf die Produktion und den Verbrauch erneuerbarer Energien. 25
ALPENRAUMPROGRAMM RURBANCE SPHERA Laufzeit: 2012-2015 Laufzeit: 2013-2014 Leitpartner: Regione Lombardia, Italien Leitpartner: Regione Lombaria, Italien Schweizer Partner: Stadt Zürich Schweizer Partner: Universitätsspitäler Genf rurbance.eu (HUG) Das grösste Problem, mit dem sich dieses Pro- Eine wirksame territoriale Governance kann in- jekt befasst, betrifft die geringe Wirksamkeit klusives Wachstum in verschiedenen Dimensi- und Effizienz von politischen Strategien zur För- onen fördern. Das Projekt SPHERA befasst sich derung eines ausgewogenen Verhältnisses zwi- mit Themen wie Gesundheit und Raumentwick- schen ländlichen und städtischen Gebieten so- lung, Erreichbarkeit von Dienstleistungen der wie das entsprechende Entwicklungsmodell. Die Grundversorgung, demografischer Wandel, so- geringe Wirksamkeit geht auf sektorale Politiken zialer Zusammenhalt sowie Lebensqualität als zurück, die nicht in einer einheitlichen Struktur Triebkräfte eines inklusiven Wachstums. Das zusammenkommen, um auf eine kritische Situ- aktuelle Alpenraumprogramm umfasst Projek- ation zu reagieren, wie zum Beispiel der Verlust te, die in diesem Bereich interessante Ergebnis- der Wettbewerbsfähigkeit, die Beeinträchtigung se liefern können. Es besteht die Möglichkeit, der Landschaft oder die räumliche Fragmentie- transnationale Bedürfnisse abzufragen und den rung. Durch sektorale Massnahmen kann keine geeigneten institutionellen Rahmen zu ermit- ausgewogene Entwicklung erzielt werden. Für teln, in dem die neuen Synergien im Hinblick auf das lokale und regionale Gebietsmanagement eine neue Generation von Projekten des Alpen- sind sektorenübergreifende Politiken zur terri- raumprogramms 2014+ weiterentwickelt wer- torialen Governance erforderlich. Die Probleme den können. Mit dem Projekt SPHERA soll die- sind sehr komplex und für wirksame Lösungen ser Bereich untersucht und analysiert werden, sind konkrete Vorgehensweisen gefragt, die ei- um die Zukunft der Kohäsionspolitik aus dieser nen wirklich inklusiven Entscheidungsfindungs- thematischen Perspektive auszurichten und zu prozess gewährleisten können. beeinflussen. 26
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