Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 - Eine Ausschreibung im Rahmen der Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds der ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 Jahresprogramm 2021 Eine Ausschreibung im Rahmen der Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung Wien, April 2021
Inhalt Vorwort 2 1.0 Das Wichtigste in Kürze 3 2.0 Die Smart Cities Initiative 5 2.1 Strategische Ausrichtung 5 2.2 Mission 5 3.0 Ziele der Ausschreibung und verfügbare Instrumente 6 3.1 Ausschreibungsziele für F&E-Projekte 6 3.2 Aktionsfelder für F&E-Projekte 7 3.3 Zielgruppen für F&E-Projekte 8 3.4 Nachhaltigkeit 9 3.5 Förder- und Finanzierungsinstrumente 10 3.6 Anforderungen an Sondierungen 10 3.7 Anforderungen an Demonstrationsprojekte 11 3.8 Anforderungen an Innovationswerkstätten 12 4.0 Ausschreibungsschwerpunkte für Urban Innovation Frontrunner 2021 13 4.1 Ausschreibungsschwerpunkte für Förderungen 15 4.1.1 Ausschreibungsschwerpunkt 1 – Resiliente urbane Freiflächen 15 4.1.2 Ausschreibungsschwerpunkt 2 – Resiliente Siedlungsentwicklung in Bestandsquartieren 17 4.1.3 Ausschreibungsschwerpunkt 3 – Soziale Innovationen als Motor nachhaltiger Stadtentwicklung 19 4.2 Ausschreibungsinhalte für F&E-Dienstleistungen 22 4.2.1 F&E-Dienstleistung 1: Nachhaltige Stadtentwicklung – Potenziale und Finanzierungsmöglichkeiten 22 4.2.2 F&E-Dienstleistung 2: Machbarkeitsstudie „Bürger*innen-Stiftung Klimaschutz“ 24 4.2.3 F&E-Dienstleistung 3: Machbarkeitsstudie „Environmental Impact Bonds“ 25 5.0 Ausschreibungsdokumente 27 6.0 Rechtliche Aspekte 29 6.1 Datenschutz und Vertraulichkeit 29 6.2 Rechtsgrundlagen 29 6.3 Veröffentlichung Projektergebnisse 29 7.0 Weitere Informationen 30 7.1 Übersicht Förderangebote für Städte und Gemeinden 30 7.2 Weitere Förderungsmöglichkeiten 31 8.0 Kontakte und Beratung 32 Impressum 33 Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 1
Vorwort Die negativen Folgen des Klimawandels, eine meist rasch wachsende städtische Bevölkerung und jetzt auch noch die Corona-Pandemie: Österreichs Klein- und Mittelstädte stehen vor immer mehr Herausforderungen, die sehr schnell umfassende Anpassungen notwendig machen. Wie aber können wir Wohlstand nachhaltig im urbanen Bereich sichern, wie schaffen wir mehr und besseren Raum für alle? Die dicht bebaute Stadtstruktur mit hoher Einwohner*innenzahl sichert zwar gute Versorgungsgrade, etwa bei Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Auf der anderen Seite entbrennen gerade dadurch Nutzungskonflikte im und um den öffentlichen Raum: Parkplätze versus Fahrradabstellmöglichkeiten, Grünraum zur Naherholung versus Einkaufszentrum, Begegnungszonen versus Erreichbarkeit (MIV) – derartige scheinbar inkompatible ´Interessen führen nicht selten zu sehr emotionalen Verteilungsdiskussionen in Politik und Gesellschaft. In den letzten Monaten mit Lockdown und Ausgangsbeschränkungen haben gerade Jugendliche und Ärmere die Qualitäten ihres direkten Wohnumfeldes wieder schätzen gelernt und ihre Aktivitäten nach draußen verlagert – in den (halb-)öffentliche Raum von Parkanlagen, in Hauseinfahrten, auf verlassene Marktareale oder Parkplätze von Supermärkten oder einfach auf ein „Bankerl“ neben der Fahrbahn. Die Gesundheitskrise wird hoffentlich in den nächsten Monaten überwunden sein. Langfristig prägen wird die öffentliche Diskussion aber die Beherrschung der Klimakrise, die bereits heute v. a. in den urbanen Zentren massiv negative Auswirkungen hat. Nachverdichtung, Entsiegelung, Überhitzungsschutz, intelligente Nutzung von Wasser, inklusive Beteiligungsprozesse usw. sind nur einige Maßnahmen, die die dringend notwendige Transformation der Städte antreiben und den Weg für eine resiliente Stadtentwicklung ebnen werden. Europa stellt gerade die Weichen für eine klimafitte Zukunft. Der „Green Deal“, „Climate-neutral and smart cities“, als eine Mission des europäischen Forschungsprogrammes „Horizon Europe“ und das „New European Bauhaus“ geben die Devise vor: Nachhaltigkeit, Finanzierung, Energiewende, (Bau)Kultur und Soziales müssen Hand in Hand gehen. Der Klima- und Energiefonds, seit 2010 proaktiv und systemintegrativ in diesen Themenfeldern tätig, trägt die europäischen Entwicklungen gerne in die österreichischen (Klein)Städte. Das Motto ist klar – gemeinsam mehr Klimawirkung erzielen! Mit der heurigen Ausschreibung für Urban Innovation Frontrunner „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ s tellen wir mit den drei Schwerpunkten die Notwendigkeit, den Raum neu aufzuteilen, in den Mittelpunkt und adressieren schwerpunktmäßig (halb-)öffentliche urbane Freiflächen, die Siedlungsentwicklung in Bestandsquartieren (Arbeitersiedlungen 1920er bis 1940er Jahre) sowie soziale Innovationen als Hebel für die erforderlichen Schritte. Helfen Sie mit Ihrem Projekt mit, unsere Städte klimafit und resilient zu gestalten – wir freuen uns auf Ihre E inreichung! Theresia Vogel Ingmar Höbarth Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Klima- und Energiefonds Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 2
1.0 Das Wichtigste in Kürze Smart Cities Initiative Ausschreibung für Urban Innovation Frontrunner 2021 Die Smart Cities Initiative unterstützt praxisrelevante Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Inno- Im Rahmen der Ausschreibung „Leuchttürme für vative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse sollen resiliente Städte 2040“ werden die folgenden Schwer- im realen städtischen Umfeld erstmalig getestet und in punkte sowie weiterführende F&E-Dienstleistungen weiterer Folge breit ausgerollt werden, um kommunalen ausgeschrieben: Mehrwert und konkrete Klimawirkung für österreichische Städte und Gemeinden zu schaffen. 1 – Resiliente urbane Freiflächen 2 – Resiliente Siedlungsentwicklung Mit dem Zielhorizont 2024 wurde ein mehrstufiger in Bestandsquartieren Entwicklungsprozess gestartet. Im Wesentlichen baut 3 – Soziale Innovationen als Motor dieser auf den folgenden drei Säulen auf und bietet nachhaltiger Stadtentwicklung ein entsprechend differenziertes und zielgruppenorien- tiertes Förder-, Netzwerk- und Finanzierungsangebot. Die Betrachtung relevanter Fragestellungen aus den Aktionsfeldern muss stets in integrativer und system 1. Urban Innovation Frontrunner sind die „Speerspitze“ übergreifender Weise vor dem Hintergrund der der Innovation in Österreich, wenn es um die Trans Einbettung in den stadtregionalen Kontext erfolgen. formation in Richtung Klimaneutralität und Resilienz im Sinne der „Grand-Challenges“1 geht. 2. Urban Innovation Follower adaptieren für sie passende smarte (Teil-)Ansätze der „Innovation Frontrunner“, entwickeln diese weiter und implementieren Neues großflächig, ohne selbst forschen zu müssen. 3. Im Urban Innovation Roll-Out werden smarte neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, die sich aufgrund der Testphasen als effektiv und effizient in der Lösung von Grand-Challenges herausgestellt haben, skaliert und möglichst breit ausgerollt. 1 Konzept der globalen Herausforderungen in Zusammenhang mit einer missionsorientierten Innovationspolitik im Rahmen des EU-Forschungsprogrammes „Horizon Europe“ Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 3
Tabelle 1: Budget, Fristen, Kontakte und weitere Informationen Weitere Information Nähere Angabe(n) Budget gesamt 6 Mio € Einreichfrist 19.10.2021, 12:00 Uhr Sprache Deutsch Ansprechpersonen Daniela Kain, Klima- und Energiefonds Telefon: +43(0)1 585 03 90-27 E-Mail: daniela.kain@klimafonds.gv.at Heinz Buschmann, Klima- und Energiefonds Telefon: +43(0)1 585 03 90-32 E-Mail: heinz.buschmann@klimafonds.gv.at Johannes Bockstefl, FFG Telefon: +43(0)5 7755-5042 E-Mail: johannes.bockstefl@ffg.at Paul Kuttner, FFG Telefon: +43(0)5 7755-5069 E-Mail: paul.kuttner@ffg.at Information im Web FFG-Website zum Thema Smart Cities Website des Klima- und Energiefonds Website der Smart Cities Initiative Zum Einreichportal Einreichportal „eCall“ der FFG Klimafondsnummer beantragen Vor Einreichung ist die Registrierung zur Erlangung der Klimafondsnummer unter folgendem Link erforderlich: Webportal zur Beantragung der Klimafondsnummer Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 4
2.0 Die Smart Cities Initiative 2.1 Strategische Ausrichtung 2.2 Mission In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts leben erst- # 1: Städte als Vorreiter eines beschleunigten malig mehr als 50 Prozent der Menschen in Städten. infrastrukturellen, wirtschaftlichen und sozialen Und die Prognosen sprechen eine klare Sprache: Städte Wandels fördern. und ihr Umland sind der Lebensraum der Zukunft. 2050, Wir unterstützen österreichische Städte auf ihrem so prognostizieren die Vereinten Nationen, werden fast Weg zur „Zero Emission City“. Urbane Systeme in ihrer 70 Prozent der Weltbevölkerung im urbanisierten Raum Komplexität haben ein enormes Potenzial, Lösungen leben. Auch in Österreich macht sich der Trend zur für die Herausforderungen unserer Zeit rasch zu Verstädterung stark bemerkbar. implementieren. Städte sind aus diesem Grund Vorreiter im Bereich Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Die Smart Cities Initiative fördert und beschleunigt die nachhaltige urbane Transformation. #2: Die urbane Energiewende und die Anpassung an den Klimawandel in österreichischen Städten Österreichs Städte und Gemeinden sind wichtige und Kommunen als gesamtheitlichen Prozess Partner für die Transformation des urbanen Systems etablieren und voranbringen. (u. a. Ver- und Entsorgung, Energie- und Mobilitäts Wir fördern nachhaltige, integrierte, partizipatorische system, Infrastruktur usw.) im Sinne des Klimaschutzes. Stadtplanung & -entwicklung, deren Umsetzung Die Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds durch das Zusammenwirken aller städtischen Inter mit ihren vielfältigen Förderangeboten und Maßnahmen essensgruppen in Multi-Akteur*innen-Partnerschaften leistet hier einen wesentlichen Beitrag zum nationalen ermöglicht wird. Energie- und Klimaplan (NEKP) der Bundesregierung. Alle Aktivitäten unterstützen österreichische Kommunen #3: Smart Cities Wissen für Lernprozesse der und ihre Bürger*innen dabei, sich an der Energie- und städtischen Akteur*innen und den Kapazitätsaufbau Mobilitätswende aktiv zu beteiligen sowie die negativen in Stadt- und Gemeindeverwaltungen bereitstellen. Folgen des Klimawandels zu bekämpfen. Wir leisten einen Beitrag zur stetig wachsenden Wissensbasis für die nachhaltige Weiterentwicklung Weitere Informationen zur strategischen der Smart Cities-Praxis und stellen Projektergebnisse Ausrichtung können hier nachgelesen werden: anderen Smart Cities-Akteur*innen in österreichischen Infos zur strategischen Ausrichtung Städten und Kommunen zur Verfügung. der Smart Cities Initiative Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 5
3.0 Ziele der Ausschreibung und verfügbare Instrumente 3.1 Ausschreibungsziele für F&E-Projekte #1: Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten #3: Kommunalen Mehrwert generieren und • Auf Vorleistungen und Ergebnissen aus voran Klimawirkung erzielen gegangenen Forschungsprojekten, akademischen • Kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen Arbeiten und Entwicklungsvorhaben von Wirt- der getesteten Lösungen im Sinn ökologischer, schaftsakteur*innen aufbauen sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit unter • Daraus praxistaugliche und bedarfsorientierte suchen und aufzeigen Lösungen für die Herausforderungen und Bedürfnisse • Wirtschaftliche Machbarkeit der durchgeführten konkreter Städte und Kommunen sowie betroffener Demonstrationsprojekte beweisen Akteursgruppen entwickeln und testen • Konkrete Maßnahmen für Umsetzungen, die sich an den Möglichkeiten österreichischer Städte #2: Experimentierräume in der realen Stadt schaffen orientieren und auf andere Kommunen übertragbar • Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Erkennt sind, entwickeln nisse in einem realen urbanen Umfeld (Testbed) • Mit den gesetzten Maßnahmen in der Projektlaufzeit erproben und in die praktische Anwendung überleiten für die Kommune nachweisliche Klimawirkung erzielen • Intensiven Dialog zwischen der Stadtbevölkerung, Expert*innen natur- und sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen, Wirtschaftsakteur*innen und zivil gesellschaftlichen Institutionen pflegen • Intelligente Lösungen für ein ökologisch und sozial nachhaltiges Zusammenleben in Zusammenarbeit mit und entsprechend den Bedürfnissen von ver schiedenen Bevölkerungs- und Akteur*innengruppen im städtischen Umfeld entwickeln • Urbane Innovationen tatsächlich im Leben der Bürger*innen ankommen lassen Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 6
3.2 Aktionsfelder für F&E-Projekte Energieversorgung & -nutzung Bestand & Neubau Setzt sich mit der Transformation kommunaler Hat die historisch gewachsene Bebauungsstruktur Energiesysteme in Richtung Energieeffizienz und ebenso wie die neu entwickelten Bauobjekte im Nutzung erneuerbarer Energiequellen auseinander. städtischen Raum und deren zugewiesenen, Ziel ist die Demonstration innovativer, energie nachhaltigen Nutzungen im Fokus. Zentrale Themen technischer Lösungen im städtischen Raum, sind ressourceneffizientes und sozial verträgliches wobei unterschiedliche Nutzer*innengruppen als Bauen und Sanieren, innovative Gebäudefunktionen Bedarfsträger*innen, Energieverbraucher*innen an der Schnittstelle zwischen technischen, sozialen bzw. Prosumer*innen sowie im weitesten Sinn und ökologischen Aspekten des städtischen Lebens die Stadtbevölkerung in großangelegte Pilotum sowie die Schaffung von integrativen und flexiblen setzungen einbezogen werden. Durch begleitende Baustrukturen, die im Hinblick auf Nutzungs Bewusstseinsbildungsmaßnahmen sollen diverse, mischung, sowie mögliche Zwischen- und teils vulnerable Zielgruppen angesprochen und Nachnutzungen geplant sind. für urbane Energiethemen sensibilisiert werden. Warenströme & Dienstleistungen Stadtökologie & Klimawandelanpassung Thematisiert urbane Wirtschaftsstrukturen und Adressiert die nachhaltige Nutzung natürlicher -prozesse, insbesondere deren räumlich-funktionale Ressourcen im urbanen Raum sowie Aspekte der Verflechtungen. Im Mittelpunkt stehen Lösungen Grün- und Freiraumgestaltung unter Berücksichti- für eine ökologisch und sozial verträgliche Waren gung sozial-ökologischer Funktionen. Darüber hinaus produktion und -logistik in Städten und Kommunen. rückt im Spannungsfeld zwischen existierenden Ebenso sind smarte, öffentliche und private globalen Nahrungsmittelsystemen und nachhaltigen Dienstleistungen für die Stadtbevölkerung und lokalen bzw. regionalen Produktions-, Konsum- und die lokale Wirtschaft gefragt. Lebenszyklus Verbrauchsstrukturen das Thema „Nahrungsraum betrachtungen und beispielhafte Umsetzungen Stadt“ immer mehr in den Vordergrund. Angesichts einer urbanen Kreislaufwirtschaft sind unabding des voranschreitenden Klimawandels werden bare Elemente zukunftsorientierter Stadtent resiliente Stadtstrukturen angestrebt: Maßnahmen wicklungskonzepte. zur Minderung negativer Klimaeffekte bzw. zur Klimawandelanpassung sollen beispielhaft umge- setzt werden, um der potenziellen Krisenanfälligkeit des Lebensraums Stadt entgegenzuwirken. Siedlungsstruktur & Mobilität Kommunikation & Vernetzung Betrachtet Aspekte des städtischen bzw. stadt Umfasst alle Maßnahmen zur Einbindung der regionalen Verkehrs im Zusammenwirken mit der Stadtbevölkerung und weiterer lokaler Akteur*innen Bebauungsstruktur sowie dem qualitativen und in partizipative Planungsprozesse sowie Pilotum quantitativen Verteilungsmuster der Nutzungen setzungen in städtischen Experimentierräumen – im urbanen Raum. Im Vordergrund stehen vom Grätzl bis hin zur Stadtregion. In Zeiten der stadtplanerische Prinzipien und Konzepte wie fortschreitenden Digitalisierung benötigen Städte „Innen- vor Außenentwicklung“, „Stadt der kurzen als Orte technischer und sozialer Innovation auch Wege“ oder „Teilen statt Besitzen“ vor dem Hinter- neuartige Kommunikationskanäle und -werkzeuge, grund eines sparsamen und vorausschauenden welche die Stadtverwaltung mit den Bürger*innen Umgangs mit Grund und Boden bzw. urbanen und Wirtschaftstreibenden verbindet, sodass Ressourcen. Interaktionen mit Haushalten und gewerblichen Energienutzern im Rahmen kommunaler Energie- und Klimaprojekte ermöglicht werden. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 7
3.3 Zielgruppen für F&E-Projekte Die Ausschreibung adressiert Multi-Akteur*innen- • Akteur*innen aus der Energieraum-, Raum-, Partnerschaften, die zur konkreten Umsetzung von Verkehrs- und Landschaftsplanung Demonstrationsprojekten in Richtung einer Smart City • Forschungseinrichtungen und Universitäten beitragen können. Dies umfasst insbesondere: • Bürger*innen-Initiativen bzw. -vertretungen (z. B. NGOs, • Städte und Gemeinden mit mehr als Smart City-Plattformen, Bürger*innen-Foren) 5.000 E inwohner*innen • Unternehmen (von Industrie/Großbetrieben bis KMUs), vor allem Energieversorgungsunternehmen, Energiedienstleister*innen; Bauträger*innen, Immo bilienentwickler*innen, Investor*innen; Infrastruktur- betreiber*innen (z. B. aus den Bereichen Gebäude management, Energie[netze], kommunale Versorgungs- und Entsorgungssysteme etc.) Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Ausschreibungszielen, Aktionsfeldern und Themenfeldern der Ausschreibung Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 8
3.4 Nachhaltigkeit Zukunftsorientierte Forschung und Entwicklung orientiert Weiterführende Informationen finden Sie im sich an den aktuellen globalen, europäischen, nationalen Instrumentenleitfaden für kooperative F&E-Projekte und regionalen Zielsetzungen, die den Weg in eine nach- (Anhang, Kapitel 6.4) und bei den Nachhaltigkeits haltige Zukunft unterstützen. Die Integration von Nach- kriterien auf der FFG Website. haltigkeit in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben generiert hierbei einen systematischen Wissenszuwachs, der für ökologische, soziale und ökonomische Trans HINWEIS: Es sind im Antrag nur jene für den formationsprozesse bedeutend ist. Verantwortungsvolle Projektinhalt, dessen Umsetzung und Verwertung Forschungsförderung unterstützt somit gesellschaft relevante Nachhaltigkeitsziele und Nachhaltigkeit- liche Adaptions-, Lern- und Entscheidungsprozesse, saspekte zu nennen, zu denen auch wesentliche die für Wirtschaft und Wissenschaft wesentlich sind Beiträge geleistet werden. Die Nennung einer großen und zu deren nachhaltiger Entwicklung beitragen. Anzahl an Nachhaltigkeitszielen führt nicht zwangs- läufig zu einer besseren Bewertung des Vorhabens. In der vorliegenden Ausschreibung sind von Antrag steller*innen von Demonstrationsprojekten (koopera tiven F&E-Projekten) die wichtigsten Nachhaltigkeits- ziele, zu denen das Projekt einen konkreten positiven Beitrag leistet, zu adressieren. Die angestrebten Nachhaltigkeitseffekte sind im Antrag auszuführen und im Forschungsdesign zu berücksichtigen. Welche Nachhaltigkeitsinitiativen und -maßnahmen liegen zu Grunde? Die Ausschreibung nimmt Bezug auf die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) und auf die europäischen Elemente des EU Green Deal. Auf nationaler Ebene werden mit dem Regierungs programm 2020 zusätzlich die Ziele Klimaneutralität, effiziente Ressourcennutzung und die Umsetzung einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft verfolgt. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 9
3.5 Förder- und Finanzierungsinstrumente Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die ausgeschriebenen Förderungs- und Finanzierungs- instrumente. Weitere Details sind in den Instrumenten- leitfäden ersichtlich (siehe Abschnitt 5). Tabelle 2: Übersicht über die ausgeschriebenen Instrumente Förderungs-/ Kurz maximale Förderungsquote Laufzeit in Kooperations Finanzierungs- beschreibung Förderung/ Monaten erfordernis instrument Finanzierung in € F&E- Erfüllung eines spezifisch Finanzierung spezifisch nein Dienstleistung vorgegebenen 100 % Ausschreibungs- inhaltes Sondierung Sondierung max. 100.000,– 50 % bis 80 % max. 12 ja Vorstudie für F&E-Projekt Kooperatives Kooperatives min. 100.000,– 35 % bis 60 % max. 36 ja F&E-Projekt F&E-Projekt bis max. 500.000,– Experimentelle Entwicklung Innovationslabor Errichtung und min. 300.000,– max. 50 % spezifisch nein Betrieb einer bis max. 400.000,– (eine Betreiber- Innovations- organisation) werkstatt 3.6 Anforderungen an Sondierungen Die folgenden Anforderungen gelten für Sondierungs • Projektmonitoring der Smart Cities Initiative vorhaben (Subthema 2.1 der Ausschreibung): (SCI-Monitoring) & Präsentationen: Im Rahmen des • Einbettung in Aktionsfelder & Beitrag zu allen SCI-Monitorings ist ein Ziel-Indikatoren-System (ZIS) drei Ausschreibungszielen: Projektanträge müssen zu entwickeln und im Rahmen der Zwischenpräsen- einem systemübergreifenden und integrativen Ansatz tation zu evaluieren (Teilnahme von mindestens entsprechen. Dies betrifft die inhaltliche Ausrichtung einer Person je Konsortialpartner ist verpflichtend).2 entlang der Aktionsfelder sowie die Einbindung Eine abschließende Präsentation der Ergebnisse relevanter Akteursgruppen. Der Beitrag zu allen drei bei Projektende (Ergebnis- & Wirkungspapier) ist Ausschreibungszielen ist darzustellen (siehe auch durchzuführen. SCI-Monitoring). • Vom Klima- und Energiefonds werden Vernetzungs- veranstaltungen organisiert. Jedes Projektkonsortium ist einmal jährlich zur Teilnahme verpflichtet. 2 Es gelten die Vorgaben laut Leitfaden Smart Cities Monitoring in der für diese Ausschreibung gültigen Fassung, veröffentlicht auf der Website der SCI in der Rubrik SCI-Monitoring. Hier finden sich auch Vorlagen, weitere Dokumente, Prozessbeschreibungen sowie ein Ablaufschema für Projektleiter*innen. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 10
3.7 Anforderungen an Demonstrationsprojekte Innovative Demonstrationsvorhaben (Kooperative • Projektmonitoring der Smart Cities Initiative F&E-Projekte) in dieser Ausschreibung sind lediglich (SCI-Monitoring) & Präsentationen: Im Rahmen des in der Forschungskategorie Experimentelle Entwick- SCI-Monitorings ist ein Ziel-Indikatoren-System (ZIS) lung möglich und müssen der Kategorisierung als zu entwickeln und im Rahmen der jährlichen Zwi- „Urban Innovation Frontrunner“-Projekt Rechnung schenpräsentationen zu evaluieren (Teilnahme von tragen. Das heißt, es geht hier um Entwicklungen über mindestens einer Person je Konsortialpartner ist den Stand der Technik bzw. des Wissens hinaus und verpflichtend).3 Eine abschließende Präsentation der nicht um die Replikation bereits vorhandener Lösungen. Ergebnisse bei Projektende (Ergebnis- & Wirkungs papier) ist durchzuführen. Die folgenden Anforderungen gelten für diese • Vom Klima- und Energiefonds werden Vernetzungs- innovativen Demonstrationsvorhaben: veranstaltungen organisiert. Jedes Projektkonsortium • Einbettung in Aktionsfelder & Beitrag zu allen drei ist einmal jährlich zur Teilnahme verpflichtet. Ausschreibungszielenzielen: Projektanträge müssen einem systemübergreifenden und integrativen Ansatz Ergänzender Hinweis zu anerkennbaren Kosten: entsprechen. Dies betrifft die inhaltliche Ausrichtung Bei Demonstrationsgebäuden bezieht sich die Förde- entlang der Aktionsfelder sowie die Einbindung rung auf die mit der Innovation in direkter Verbindung relevanter Akteursgruppen. Der Beitrag zu allen drei stehenden Elemente des zu errichtenden bzw. zu Ausschreibungszielen ist darzustellen (siehe auch sanierenden Gebäudes (innovative Mehrkosten); die SCI-Monitoring). innovativen Mehrkosten von Demonstrationsgebäuden Soweit dem Projektvorhaben relevante Strategie können als Sachkosten anerkannt werden. Kosten für prozesse auf der Ebene der angesprochenen Stadt Umsetzungsprojekte sind bereits bei der Einreichung oder Kommune vorangegangen sind, ist explizit auf so detailliert wie möglich anzugeben, Pauschalierungen vorliegende Anforderungen bzw. Ergebnisse aus sind nicht zulässig. einer Vision oder einer Entwicklungs-Roadmap oder auf konkrete Maßnahmenpläne bzw. vergleichbare Abweichend von der Regelung in Abschnitt 1 des Konzepte einzugehen. Kostenleitfadens 2.1 sind Kosten für Bewirtung • Erfüllung von Voraussetzungen für Projektrealisie- im Rahmen von öffentlichkeitswirksamen Veran rung und Projekt-Meilensteine: Eine Umsetzung des staltungen (z. B. Stakeholder*innen-Workshops, geplanten Projektumfanges innerhalb der beantragten öffentliche Zwischenpräsentationen oder Abschluss Laufzeit wird erwartet. Die entsprechenden Vorausset- veranstaltungen) förderbar. zungen für eine erfolgreiche Realisierung (z. B. Vor liegen behördlicher Genehmigungen) müssen daher Für weitere Fragen zur Kostenanerkennung bei erfüllt sein und sind im Projektantrag darzustellen. Umsetzungsprojekten nutzen Sie bitte das Beratungs Geeignete Stop-or-Go-Entscheidungen (etwa in Form angebot der FFG. von Projektmeilensteinen) sind im Projektarbeitsplan in Abhängigkeit von den im Projekt zu erwartenden Entwicklungsrisiken vorzusehen. 3 Es gelten die Vorgaben laut Leitfaden Smart Cities Monitoring in der für diese Ausschreibung gültigen Fassung, veröffentlicht auf der Website der SCI in der Rubrik SCI-Monitoring. Hier finden sich auch Vorlagen, weitere Dokumente, Prozessbeschreibungen sowie ein Ablaufschema für Projektleiter*innen. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 11
3.8 Anforderungen an Innovationswerkstätten In der gegenständlichen Ausschreibung ist Austausch mit anderen themenverwandten eine I nnovationswerkstatt ausgeschrieben. relevanten Netzwerken: Die Nationale Vernetzungsplattform Smart Cities Verpflichtendes Beratungsgespräch bei der forciert den Austausch zwischen Österreichs Städten Einreichung einer Innovationswerkstatt: und den Förderstellen und treibt die kooperative Die Einreichung einer Innovationswerkstatt im Sub Erarbeitung urbaner Zukunfts-Themen gezielt mit thema 3.3 Innovationswerkstatt „Soziale Innovationen den Entscheidungsträger*innen und Key-Expert*innen für nachhaltige Stadtentwicklung“ erfordert ein ver- der Städte voran. Innovationslabore bzw. andere künftig pflichtendes Beratungsgespräch mit einer*einem entstehende Wissensnetzwerke, die sich mit städte Mitarbeiter*in des Klima- und Energiefonds sowie der relevanten Fragestellungen beschäftigen, sind weitere FFG bis spätestens 24.09.2021. Terminvereinbarungen wichtige Player. Die ausgeschriebenen Innovations sind bis spätestens 10.09.2021 in schriftlicher Form werkstätten werden sich daher mit der Vernetzungs- an johannes.bockstefl@ffg.at zu stellen. plattform, den themenverwandten Innovationslaboren sowie den Förderstellen austauschen, um einen Projekte im thematischen Bereich der maximalen Wissenstransfer zu unterstützen. ausgeschriebenen Innovationswerkstatt: Im Subthema der aktuellen Ausschreibung können bereits konkrete Vorhaben zu den ausgeschriebenen Innovationswerkstätten eingereicht werden. Die Zugehö- rigkeit ist in der Projektbeschreibung der Innovations- werkstatt wie auch in der Projektbeschreibung des jeweiligen F&E-Projektes zu vermerken. Projekte, welche unabhängig von der Innovationswerk- statt eine Einreichung im thematischen Bereich der ausgeschriebenen Innovationswerkstatt planen, sollen zumindest eine Zusammenarbeit mit der zukünftigen Innovationswerkstatt im Projektdesign (z. B. Kick-Off Workshop) vorsehen. Sofern bereits bei Antragstellung eine inhaltliche oder organisatorische Verbindung mit einer eingereichten Innovationswerkstatt besteht, muss diese im Antrag dargestellt werden. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 12
4.0 Ausschreibungsschwerpunkte für Urban Innovation Frontrunner 2021 Förderungen Fördervorhaben müssen genau ein Subthema adressieren. In der nachfolgenden Tabelle sind die ausgeschriebenen Subthemen für Förderungen mit der Einreichfrist 19.10.2021, 12.00 Uhr aufgelistet: Tabelle 3: Überblick über Instrumente und Einreichfristen in den Subthemen zu Schwerpunkt 1 – Resiliente urbane Freiflächen Schwerpunkt Subthema Instrument Einreichfrist 1 – Resiliente urbane 1.1 – Demonstration Kooperatives F&E-Projekt 19.10.2021, 12.00 Uhr Freiflächen resilienter und multifunktio- Experimentelle Entwicklung naler urbaner Freiflächen 1 – Resiliente urbane 1.2 – Wasser in der Stadt Kooperatives F&E-Projekt 19.10.2021, 12.00 Uhr Freiflächen intelligent nutzen Experimentelle Entwicklung Tabelle 4: Überblick über Instrumente und Einreichfristen in den Subthemen zu Schwerpunkt 2 – Resiliente Siedlungsentwicklung in Bestandsquartieren Schwerpunkt Subthema Instrument Einreichfrist 2 – Resiliente Siedlungs- 2.1 – Konzepte für die Sondierung 19.10.2021, 12.00 Uhr entwicklung in Bestands- resiliente Modernisierung quartieren von Arbeitersiedlungen im Bestand 2 –Resiliente Siedlungs 2.2 – Resiliente Entwicklung Kooperatives F&E-Projekt 19.10.2021, 12.00 Uhr entwicklung in Bestands- von Arbeitersiedlungen der Experimentelle Entwicklung quartieren 1920er bis 1940er Jahre Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 13
Tabelle 5: Überblick über Instrumente und Einreichfristen in den Subthemen zu Schwerpunkt 3 – Soziale Innovationen als Motor nachhaltiger Stadtentwicklung Schwerpunkt Subthema Instrument Einreichfrist 3 – Soziale Innovationen 3.1 – Demonstration Kooperatives F&E-Projekt 19.10.2021, 12.00 Uhr als Motor nachhaltiger innovativer urbaner Experimentelle Entwicklung Stadtentwicklung Nutzungs-, Finanzierungs- oder Betreibermodelle 3 – Soziale Innovationen 3.2 – Inklusive und Kooperatives F&E-Projekt 19.10.2021, 12.00 Uhr als Motor nachhaltiger co-kreative Teilhabe Experimentelle Entwicklung Stadtentwicklung an der Energiewende 3 – Soziale Innovationen 3.3 – Innovationswerkstatt Innovationslabor 19.10.2021, 12.00 Uhr als Motor nachhaltiger „Soziale Innovationen Stadtentwicklung für nachhaltige Stadt entwicklung“ F&E-Dienstleistungen Für die ausgeschriebenen F&E-Dienstleistungen wird die gewünschte Leistung zu den Schwerpunkten in Kapitel 4.2 Ausschreibungsinhalte für F&E-Dienst leistung spezifiziert. Die nachfolgende Tabelle stellt die ausgeschriebenen F&E-Dienstleistungen mit Einreichfrist 19.10.2021, 12.00 Uhr dar: Tabelle 6: Überblick über die Ausschreibungsinhalte mit Einreichfristen für F&E-Dienstleistungen Ausschreibungsinhalte Max. Laufzeit Max. Finanzierung exkl. USt. Einreichfrist für F&E-Dienstleistungen F&E-Dienstleistung 1: 8 Monate € 60.000,– 19.10.2021,12.00 Uhr Nachhaltige Stadtent wicklung – Potenziale und Finanzierungs möglichkeiten F&E-Dienstleistung 2: 6 Monate € 50.000,– 19.10.2021,12.00 Uhr Machbarkeitsstudie „Bürger*innen-Stiftung Klimaschutz“ F&E-Dienstleistung 3: 6 Monate € 50.000,– 19.10.2021,12.00 Uhr Machbarkeitsstudie „Environmental Impact Bonds“ Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 14
4.1 Ausschreibungsschwerpunkte für Förderungen 4.1.1 Ausschreibungsschwerpunkt 1 – Resiliente urbane Freiflächen Die Multifunktionalität und die Qualität der Gestaltung erheben in unterschiedlichen Ausprägungen Anspruch von (halb-)öffentlichen Freiflächen sind ein relevanter auf diese Flächen des öffentlichen Bereichs. Im Zuge der Faktor für Lebensqualität und Mikroklima in Städten. sich verstärkenden Klimakrise v. a. im urbanen Bereich Diese Flächen zeichnen sich in der Regel durch einen sind aber möglichst alle Freiflächen klimafit und damit hohen Grad der Versiegelung aus (vom Stadtzentrum resilient zu gestalten, damit die Lebens- und Aufent- auswärts abnehmend), sodass in den dichtverbauten haltsqualität in unseren Städten erhalten oder sogar zentrumsnahen Arealen der Anteil an Grünflächen oft gesteigert werden kann. Aus diesem Grund ist bei allen geringer als an den Stadträndern ist. Der verstärkt eingereichten Projekten die positive Wirkung auf das auftretende Urban Heat Islands-Effekt ist einer der Mikroklima besonders relevant. Auf Multifunktionalität negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesund- und vor- oder nachgelagerte potenzielle Nutzungskon- heit in urbanen Zentrumslagen. Auch das wirtschaftliche flikte ist Bedacht zu nehmen, um möglichst holistische Leben (v.a. Gastronomie, Tourismus) leidet zusehends und inklusive Maßnahmen umzusetzen. unter den negativen Folgen v. a. der sommerlichen Überhitzung und der damit verbundenen sinkenden Inhalte und Ziele: Aufenthaltsqualität auf Freiflächen v. a. in den Kern • Unterstützt werden Projekte mit innovativen Inhalten, städten. Da Bauwerksbegrünungen in diesen Arealen die zur Entwicklung, Planung und vor allem Umset- aufgrund eines hohen Bestands von denkmalgeschütz- zung von resilienten und multifunktionalen urbanen ten Gebäuden nicht oder nur eingeschränkt möglich Freiflächen führen. sind, müssen wirkungsvolle Begrünungsmaßnahmen • Demonstrationsvorhaben müssen notwendigerweise vermehrt auf bestehenden Flächen umgesetzt werden. im Bereich von (halb-)öffentlichen urbanen Freiflächen umgesetzt werden und Schnittstellen zu anderen Nachstehend finden Sie Subthemen, zu denen Vorhaben Flächen bzw. Nutzungen (u. a. zu Flächen des fließen- eingereicht werden können. Andere Themen können den und ruhenden Verkehrs) können mitbehandelt nicht berücksichtigt werden. werden. Dazu zählen: – Städtische Plätze (z. B. Haupt-, Marktplätze) Subthema 1.1 – Öffentlich zugängliche Innenhöfe und Durchgänge Demonstration resilienter und – Außenbereiche von Verwaltungs-, Bildungseinrich- multifunktionaler urbaner Freiflächen tungen, Sport-, Kunst- und Kulturstätten, Stätten der Religionsausübung, Gewerbeflächen Ziel ist die Entwicklung, Planung und vor allem – Innerstädtische Brachflächen Umsetzung von resilienten und multifunktionalen – Parkanlagen urbanen Freiflächen. Umsetzungen im gebäudeintegrierten Bereich sind nicht zulässig – ein Abweichen von dieser Vorgabe Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Nutzung muss klar begründet werden. öffentlicher Freiflächen v. a. in den Städten durch • Bei der Umsetzung müssen neben rein technischen die eingeschränkte Mobilität und das Bedürfnis nach und mikroklimatischen auch z. B. soziale, rechtliche, gestiegener Naherholung „neu verhandelt“ wird. Die wirtschaftliche und baukulturelle Aspekte Berück vorhandenen Freiflächen haben viele unterschiedliche sichtigung finden, unter besonderer Bedachtnahme Funktionen und decken unterschiedliche Bedarfe, auf Nutzungs- und Interessenskonflikte (v. a. zwischen wodurch vermehrt Nutzungskonflikte entstehen. Vor Gastronomie, Gewerbe, Tourismus, Verkehr, Denkmal- allem Verkehr, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, schutz/Baukultur, Linieninfrastruktur). Gewerbe, Tourismus, Naherholung, Kunst und Kultur Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 15
• Zum Einsatz kommen müssen innovative „Nature- Subthema 1.2 based solutions“, die entweder über den Stand Wasser in der Stadt intelligent nutzen der Technik hinausgehen oder durch Kombination unterschiedlicher bestehender Technologien eine Ziel ist die Demonstration einer möglichst ressourcen- Neuheit oder einen Innovationssprung darstellen, schonenden, systemintegrativen, intelligenten und oder bisher nur im Labormaßstab bestehende sicheren Nutzung von Wasser in der Stadt. Klarer Technologien, die noch nicht in einem realen Fokus liegt auf Demonstrationsprojekten mit positiven Stadtumfeld getestet wurden. Auswirkungen auf die Stadthydrologie bzw. die Bio • Nachweislich muss eine positive (mikro-)klimatische diversität und die damit verbundene Steigerung Wirkung durch das Projekt erzielt werden (durch der Lebensqualität sowie die effiziente, innovative Messung und/oder Simulation) und möglichst in und smarte Nutzung von Wasser. ein gesamtstädtisches Konzept zur urbanen Klima- wandelanpassung integriert werden. Das Management der Ressource Wasser stellt Öster- • Alle Maßnahmen müssen notwendigerweise eine reichs Städte zusehends vor Probleme. Einerseits ist Übertragbarkeit auf weitere Stadtquartiere bzw. der hohe Grad an versiegelten Flächen eine Heraus weitere Städte mit ähnlichen Typologien aufweisen. forderung v. a. in der Bewältigung von (Stark-)Nieder- • Das Ziel ist die Umsetzung von möglichst multi schlägen. Andererseits sind Städte mit langanhaltenden funktionalen, ins Stadtbild gut integrierten klimafitten Phasen extremer Trockenheit konfrontiert, die Stadt- urbanen Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, grün, Stadtklima und Ver- und Entsorgungsnetzwerke die einen kommunalen Mehrwert generieren. verstärkt belasten. Wasser ist daher in vielen Bereichen • Unterstützt werden ausschließlich Projekte im des täglichen Lebens eine absolut notwendige und aktuellen Bestand der Stadt. Umsetzungen im Neubau schützenswerte Ressource, aber auch ein effektives auf der „grünen Wiese“ werden nicht gefördert. Instrument, um manche negativen Folgen des Klima- • Die fachliche Akkordierung mit den Zielen und Inhalten wandels abzuschwächen. der „Österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (igF)“ im Allgemeinen und v. a. dem Inhalte und Ziele: „Aktivitätsfeld Stadt – Urbane Frei- und Grünräume“ • Unterstützt werden Projekte mit innovativen Inhalten, im Speziellen ist obligatorisch. die unter besonderer Bedachtnahme auf Aspekte und • Ein fachlich-inhaltlicher Austausch mit dem Bedarfe des Hochwasser- und Überflutungsschutzes, Innovationslabor „GrünStattGrau“ wird begrüßt. der Wassergüte, Hygiene, Biodiversität und der sozialen Teilhabe am Gut „Wasser“ zur Entwicklung, Planung und Wir adressieren mit diesem Schwerpunkt in erster vor allem Umsetzung einer intelligenten und ressourcen- Linie Stadtverwaltungen, Architekten- und Landschafts- schonenden Nutzung von Niederschlags-, Oberflächen-, planer*innen, (Stadt)klimatolog*innen, Sozialwissen- Grund- oder Brauchwasser in der Stadt führen. schaftler*innen, Wirtschaftswissenschaftler*innen, • Demonstrationsvorhaben müssen notwendigerweise private Investor*innen/Eigentümer*innen. einen oder mehrere der folgenden Themenbereiche aufgreifen: Umsetzungszeitraum: – Innovative Bereitstellung von Wasser für die max. 3 Jahre Berieselung von Stadtgrün in (halb-)öffentlichen Freiflächen (Urban Farming, Alleestraßen, Grün Max. Förderung: streifen, begrünte Parklets etc.) 500.000 Euro – Beherrschung von Wasserknappheit (Dürre perioden) durch Vorhaltung/Speicherung von Ausgeschriebene Instrumente (vgl. Tabelle 2): Wasser (oberflächig – unterirdisch) bzw. alter Kooperative F&E-Projekte Experimentelle Entwicklung native Nutzungskonzepte von Brauchwasser Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 16
– Beherrschung von Wasserüberschuss (v. a. Starkre- 4.1.2 Ausschreibungsschwerpunkt 2 – genereignisse) durch Bereitstellung von Retentions- Resiliente Siedlungsentwicklung und Versickerungsflächen im verbauten Stadtgebiet in Bestandsquartieren – Nutzung von bestehenden Fließgewässern in der Stadt (v. a. Stadtbäche) zur Kühlung von Stadtquartie- Mit der voranschreitenden wirtschaftlichen und sozia- ren und zur Steigerung der Biodiversität in der Stadt len Entwicklung im frühen 20. Jahrhundert entstanden • Demonstrationsvorhaben müssen notwendigerweise im viele Arbeitersiedlungen, die auch heute noch die Bereich des verbauten Stadtgebietes umgesetzt werden. Siedlungsstruktur österreichischer Mittel- und Klein- • Bei der Umsetzung müssen neben rein technischen städte prägen. Großzügige Grünanlagen (ursprünglich und hydrologischen auch z. B. soziale, rechtliche und auch als Kleingärten zur Selbstversorgung genutzt) wirtschaftliche Aspekte Berücksichtigung finden. und einfache Gebäude-Geometrien mit zwei bis vier • Zum Einsatz kommen müssen innovative Techno Geschoßen sorgen für eine hohe Wohn- und Aufenthalts- logien, die über den Stand der Technik hinausgehen qualität. Ein Spezialfall sind die so genannten „Süd oder in Kombination unterschiedlicher bestehender tiroler Siedlungsbauten“, die meist eine durchgängige Technologien einen Neuerungswert und Innovations- Systematisierung der Grundrisse u. a. mit Bad und sprung darstellen oder noch nicht im realen Stadt WC innerhalb des Wohnungsverbundes als wesentliche umfeld erstmalig getestet wurden. Neuerung des Wohnbaus aufweisen. Die heute ver • Nachweislich muss eine positive Wirkung auf das alteten Bestandsgebäude, gekennzeichnet durch ihre stadthydrologische (Öko-)System durch das Projekt schnelle und technisch einfache Bauweise, entsprechen erzielt werden (durch Messung und/oder Simulation) heutigen energetischen Standards nicht mehr. Für die und möglichst in ein gesamtstädtisches Konzept Modernisierung dieser Siedlungen besteht die zentrale zum urbanen Wassermanagement integriert werden. Herausforderung in der energetischen Ertüchtigung • Alle Maßnahmen müssen notwendigerweise eine unter schwierigen Rahmenbedingungen, da in der Übertragbarkeit auf weitere Stadtquartiere bzw. Regel nur geringe Rücklagen zur Finanzierung von weitere Städte mit ähnlichen Typologien aufweisen. Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.4 • Das Ziel ist die möglichst ressourcenschonende, intel- ligente und sichere Nutzung von Wasser in der Stadt. Dieser Schwerpunkt adressiert die resiliente • Die fachliche Akkordierung mit den Zielen und Inhalten Modernisierung speziell von Arbeitersiedlungen der „Österreichischen Strategie zur Anpassung an aus den 1920er bis 1940er Jahren. den Klimawandel (igF)“ im Allgemeinen und v. a. dem „Aktivitätsfeld Stadt – Urbane Frei- und Grünräume“ Nachstehend finden Sie Subthemen, zu denen Vorhaben im Speziellen ist obligatorisch. eingereicht werden können. Andere Themen können • Ein fachlich-inhaltlicher Austausch mit dem nicht berücksichtigt werden. Innovationslabor „GrünStattGrau“ wird begrüßt. Subthema 2.1 Wir adressieren mit diesem Schwerpunkt in erster Linie Konzepte für die resiliente Modernisierung Stadtverwaltungen, Stadtwerke, Wasser- und Abwasser- von Arbeitersiedlungen im Bestand wirtschaftsverbände, Architekt*innen und Landschafts- planer*innen, Hydrolog*innen, Biolog*innen, Klimatolo- Ziel ist es, Vorarbeiten für nachfolgende Umsetzungs- g*innen, diverse Nutzer*innen-Gruppen. projekte zur resilienten Modernisierung von Arbeiter- siedlungen im Bestand zu unterstützen. Umsetzungszeitraum: max. 3 Jahre Mit diesem Schwerpunkt unterstützen wir Machbar- keitskonzepte zur Vorbereitung konkreter, gesamtheit Max. Förderung: licher Quartiersmodernisierungen, unter Beibehaltung 500.000 Euro der städtebaulichen Qualitäten (Zusammenspiel aus Gebäuden, Grünraum und Verkehrsflächen). Gewünscht Ausgeschriebene Instrumente (vgl. Tabelle 2): ist eine gesamtheitliche Bewertung dieser Qualitäten Kooperative F&E-Projekte Experimentelle Entwicklung in Form einer systematischen Bestandsanalyse. 4 Siehe dazu auch die Studie zu umfassenden Modernisierungsprozessen von Arbeitersiedlungen Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 17
Die Machbarkeit des Maßnahmenmixes im Sinne von Subthema 2.2 Klimawandelanpassung sowie Energie- und Mobilitäts- Resiliente Entwicklung von Arbeitersiedlungen wende spielen hier eine zentrale Rolle. Darunter fallen der 1920er bis 1940er Jahre beispielsweise Maßnahmen im Bereich Grünraum planung, Vermeidung sommerlicher Überwärmung, Ziel ist die Einleitung konkreter Modernisierungs Regenwassermanagement, Mobilitätsplanung, smarte projekte von Arbeitersiedlungen aus den IT-Infrastruktur, gesellschaftliche Wohntrends wie 1920er bis 1940er Jahren. Wohnen und Arbeiten im Quartier udgl. Die Einbindung entsprechenden Know-hows ist im Antrag darzustellen. Damit innovative und klimawirksame Sanierungs konzepte auf dem Weg zur Klimaneutralität rascher Wir adressieren mit diesem Schwerpunkt in erster in die breite Umsetzung kommen, hat der Klima- und Linie Gebäudeeigentümer*innen (insbesondere die Energiefonds Arbeitersiedlungen aus den 1920er bis [gemeinnützigen] Wohnbauträger sowie institutionelle 1940er Jahren als eine repräsentative Gebäudetypologie Gebäudeeigentümer) sowie die Stadt-/Gemeinde identifiziert, die bisher nur selten – als Gruppe – im verwaltung mit ihren operativen Einheiten, das sind Fokus von integrativen Modernisierungsvorhaben die Hausverwaltungen bzw. die einzelnen Abteilungen gestanden ist. Einreichungen sollen Stadtverwaltungen, der Stadtverwaltung wie Stadtplanung, Grünraum Gebäude- und Liegenschaftseigentümer*innen und planung etc. Je nach Eigentumsverhältnissen müssen Modernisierungsfachleute zusammenbringen, um Vertreter*innen dieser beiden Gruppen Konsortial konkrete, gesamtheitliche und praxistaugliche Lösungs- partner im Projekt sein. ansätze auf Quartiersebene, unter Beibehaltung der städtebaulichen Qualitäten (Zusammenspiel aus Es ist ein Nachweis über die Realisierungsnähe zu Gebäuden, Grünraum und Verkehrsflächen), zu ent erbringen, beispielhaft ein schriftliches Commitment auf wickeln und pilothaft umzusetzen. Stadtentwicklungsebene, ein entsprechender Gemeinde- ratsbeschluss, strategische Dokumente mit Roadmaps Wir adressieren in erster Linie Gebäudeeigen zum Vorhaben, eine Qualitätsvereinbarung udgl. tümer*innen (insbesondere gemeinnützige Wohn bauträger sowie institutionelle Gebäudeeigentümer) Es können folgende beispielhafte Aspekte sowie die Stadt-/Gemeindeverwaltungen mit ihren im Vorhaben behandelt werden: relevanten operativen Verwaltungseinheiten, (v. a. • kooperative Entwicklungsprozesse mehrerer Hausverwaltungen bzw. einzelne Abteilungen der Akteursgruppen Stadtverwaltung wie Bauamt, Stadtplanung, Grün • fachlicher Support über Energie- und raumplanung etc.). Je nach Eigentumsverhältnissen Gebäudetechnologien hinaus müssen Vertreter*innen dieser beiden Gruppen • Kompetenzaufbau bei Entscheidungsträgern Konsortialpartner im Projekt sein. und o perativen Einheiten • Erweiterung der technischen und prozessualen Anforderungen: Kenntnisse für Quartiersmodernisierungs • Systemübergreifende und umfassende Sanierungs- management maßnahmen im Sinne der Klimawandelanpassung sowie der Energie- und Mobilitätswende sind für den Besonders gesucht werden Bestandsquartiere gewählten Standort unter Einbeziehung der wesent in Städten mit 5.000 bis 50.000 Einwohner*innen, lichen Schlüsselakteure auf Quartiersebene zu planen vorzugsweise der 1920er bis 1940er Jahre. und noch im Projektzeitraum pilothaft umzusetzen. Darunter fallen beispielsweise Maßnahmen im Bereich Ausgeschriebene Instrumente (vgl. Tabelle 2): Grünraumplanung zur Vermeidung sommerlicher Sondierung Überhitzung, Regenwassermanagement, Sharing- Angebote für Mobilität, Einsatz smarter IT-Infra struktur, Berücksichtigung neuer Trends zu Wohnen und Arbeiten im Quartier udgl. Die integrative Betrachtung und Berücksichtigung technischer und sozialer Innovationen in der Planung und Umsetzung wird begrüßt. Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 18
• Im Antrag ist das ausgewählte Quartier mit den austauschen und innovative Ansätze zur Förderung von örtlich relevanten Schlüsselakteur*innen zu beschrei- Sozialunternehmen5 verfolgen. Die neue Leipzig-Charta ben. Besonders gesucht werden Bestandsquartiere (2020) beinhaltet ebenso Leitsätze, die den Weg für eine in Städten mit 5.000 bis 50.000 Einwohner*innen, nachhaltige, sozial gerechte, grüne und wirtschaftlich vorzugsweise der 1920er bis 1940er Jahre. prosperierende Stadtentwicklung ebnen sollen.6 • Im Antrag ist darzustellen, welche Pilot-Demo im gewählten Quartier während der Projektlaufzeit Der Klima- und Energiefonds trägt dieser Entwicklung umgesetzt werden kann, d.h. die entsprechend mit dem Schwerpunkt „Soziale Innovationen als Motor erforderlichen Bewilligungen müssen zeitgerecht nachhaltiger Stadtentwicklung“ Rechnung. vorliegen. Die Pilot-Demo muss innovative Moder nisierungsmaßnahmen im Bestand umfassen. Nachstehend finden Sie Subthemen, zu denen Vorhaben Neubaumaßnahmen und Maßnahmen, die dem eingereicht werden können. Andere Themen können Stand der Technik entsprechen, sind nicht förderbar. nicht berücksichtigt werden. • Für die geplanten Modernisierungsvorhaben ist im Projektverlauf ein geeignetes Finanzierungsmodell Subthema 3.1 für die Modernisierung des gewählten Quartiers Demonstration innovativer urbaner Nutzungs-, zu erstellen und mit den Schlüsselakteuren ab Finanzierungs- oder Betreibermodelle zustimmen. Die Berücksichtigung alternativer, neuartiger Finanzierungsmöglichkeiten wird Die technologische Marktreife relevanter Produkte ausdrücklich begrüßt. im Bereich der Energiewende bzw. der Klimawandel • Eine zukünftige Kooperation mit dem geplanten anpassung ist in vielen Fällen schon erreicht, sodass Innovationslabor „Gebäudesanierung für nachhaltige, die Städte auf ein vielfältiges Portfolio an urbanen klimaneutrale Stadtquartiere“ (Programm „Stadt Innovationen unterschiedlichster Art zurückgreifen der Zukunft“) wird begrüßt. können. Für die breite Umsetzung ist jedoch die Systemreife und die damit stark verwobene betriebs- Max. Förderung: wirtschaftliche Tangente von entscheidender Relevanz. 500.000 Euro Denn erst wenn innovative Technologien in bestehende Systeme effizient integriert werden können und sich Ausgeschriebene Instrumente (vgl. Tabelle 2): sprichwörtlich „rechnen“, beginnt der breite Umbau, Kooperative F&E-Projekte Experimentelle Entwicklung die Transformation des Systems. Daher werden in diesem Schwerpunkt innovative betriebs- oder volks- 4.1.3 Ausschreibungsschwerpunkt 3 – wirtschaftliche Ansätze bzw. Nutzungs-, Finanzierungs- Soziale Innovationen als Motor und/oder Betreibermodelle für eine breite Umsetzung nachhaltiger Stadtentwicklung und Integration urbaner Innovationen in das „System Stadt“ gesucht bzw. unterstützt. Dabei soll auch Technologische Innovationen können viel zum Gelingen das Potenzial für (neue) Beschäftigungsformen der Energiewende beitragen. Ein tiefgreifender Wandel untersucht werden. hin zu einer klimafreundlichen und resilienten Gesell- schaft ist aber nur im Zusammenwirken mit sozialen Es können folgende beispielhafte Aspekte Innovationen möglich – dies trifft in gesteigertem im Vorhaben behandelt werden: Ausmaß auch für die intelligente Stadtplanung und • Monetarisierung/Inwertsetzung von Ökosystem nachhaltige Stadtentwicklung zu. Auch die EU-Kommis- leistungen, als betriebs-/volkswirtschaftliche sion fördert soziale Innovationen in Städten und Ge- Berechnungsgrundlage für Finanzierungsvarianten meinden: Mit den European Social Economy Regions von Klimawandelanpassungsprojekten (kurz ESER) soll ein Netzwerk geschaffen werden, in • Gestaltung von alternativen Tarifmodellen für urbane dem sich Städte und Regionen grenzüberschreitend Ver- und Entsorgungsdienstleistungen im Rahmen der Energiewende bzw. einer integrativen urbanen Wasserwirtschaft 5 Unter „Sozialunternehmen“ versteht die Kommission Unternehmen, für die das soziale oder gesellschaftliche gemeinnützige Ziel Sinn und Zweck ihrer Geschäftstätigkeit darstellt. 6 Siehe Leitdokument für die Stadtentwicklung in Europa: Die Neue Leipzig-Charta 2020 Leitfaden Leuchttürme für resiliente Städte 2040 19
Sie können auch lesen