Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
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I N H A LT Ethische Wertebildung Mission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1 Ethische Bildung von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2 Wertedialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3 Ethische Standards in der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Leadership Education Mission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1 Persönlichkeitsstärke von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2 Führungsnachwuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3 Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Entrepreneurship Education Mission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 1 Unternehmerisches Denken und Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2 Gründungskompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3 Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Kulturelle Bildung Mission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 1 Kulturelle Bildung von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 2 Künstlerischer Nachwuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 3 Kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Regionales Mission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Themenkampagne FÜHRUNG+X Ideenaufruf 2018: FÜHRUNG+KREATIVITÄT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Die Stiftung Die Stiftung / Der Stifter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Zahlen, Daten, Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Vorstand und Kuratorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Stiftungsangehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Unsere Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Förderlandkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Bildnachweise/ Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, in den letzten vier Jahren hat sich unsere Stiftung zielführend entwickelt. 2015 haben wir einen wichtigen Schritt getan und unsere Mission klarer definiert. Ergebnis war „Good Leadership“ – die humanistische Klammer hinter unseren Förderprojekten. Auf dieser Basis haben wir jeden Förderbereich strategisch besetzt, im Sinne unseres Mottos „Suchen und Fördern des Guten schlechthin“. 2018 haben wir unsere Förderbereiche noch konkreter gefasst. Aus den Bereichen Ethik, Leadership, Bildung, Kultur und Technik haben wir vier Schwerpunktthemen extrahiert, die für „Good Leadership“ unserer Ansicht nach besondere Bedeutung haben: „Ethische Werte- bildung“, „Leadership Education“, „Entrepreneurship Education“ und „Kulturelle Bildung“. In der Stiftungskommunikation haben wir zudem ein Novum kreiert: Mit sechs Partnern haben wir 2018 die 5-jährige Initiative FÜHRUNG+X gestartet, mit der wir „Gute Führung“ auf unkonventionelle Weise durchleuchten wollen. In einem jährlichen Ideenaufruf bearbeiten sie bis 2022 fünf Aspekte von Guter Führung – los ging’s mit KREATIVITÄT. Ein besonderer Jahresabschluss war 2018 das zweite Vernetzungstreffen der KSG-Förder- partner, nach dem Ethiktag 2016: unser KSG -Forum „Good Leadership“. Mit rund 250 Teil- nehmern haben wir die drei Aspekte guten Leaderships erörtert, die traditionelle Grundlage unseres Wirkens sind: „Vertrauensbildung“, „Richtiges Entscheiden“ und „Liebe zum Tun“. Auch unser Fördermanagement haben wir im letzten Jahr schließlich weiter professiona- lisiert: Förderanfragen können nun bequem per Online-Formular bei uns eingereicht werden. Aus insgesamt 124 Anfragen konnten 2018 auf der Grundlage sorgfältiger Diskussion und Entscheidungen die 64 überzeugendsten Projekte ausgewählt werden. Insgesamt unterstützte die Karl Schlecht Stiftung damit im vergangenen Jahr 114 gemeinnützige Projekte mit rund 8 Millionen Euro. Wir haben viele neue Partner dazugewonnen, mit denen wir entsprechend dem Stifter- Erfolgsmotto „Sich freuen beim Dienen, Bessern, Werte schaffen“ in das neue Jahr blicken. Wir wünschen eine anregende Lektüre. Ihre Karl Schlecht Stiftung Prof. h.c. Dipl.-Ing. Karl Schlecht Dr. Katrin Schlecht Vorsitzender Vorstand
M ISSION-V ISION Ethische Wertebildung Gute Führung braucht eine ethische Wertehaltung – sie muss vor allem fair und gewissenhaft sein. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass weltweit durch ethische Prinzipien und ethischen Dialog Vertrauen geschaffen wird, insbesondere von den Menschen in der Wirtschaft. Deshalb setzen wir uns ein für: • die ethische Bildung von Schülern • den interkulturellen Wertedialog • ethische Standards in der Wirtschaft 2018 haben wir hierfür rund 20 Projekte und Institutionen gefördert.
Ethische Bildung von Schülern Wir fördern eine an humanistischen Werten orientierte Persönlichkeits- bildung von Schülern, den möglichen Führungskräften von morgen. Ziel ist der verantwortungsvolle Umgang junger Menschen mit sich und ihrem Umfeld. Dazu unterstützen wir Schulprojekte für mehr soziale und ethische Kompetenz. In welcher Wirtschaft wollen wir leben? Schüler im Wirtschafts.Forscher!-Programm
ETHISCHE BILDUNG VON SCHÜLER N / 1 Die Wirtschafts.Forscher! Baden-Württemberg / seit 2016 Ausgangslage In immer mehr Schulen wird Wirtschaftsunterricht angeboten. Jedoch steht selten die ethische Dimension des Wirtschaftens im Fokus. Um eine humane Gesellschaft mit- zugestalten, müssen junge Menschen auch lernen, dass Ökonomie und gesellschaftliche Verantwortung eng zusammengehören. Sie müssen verstehen, welche verschiedenen Auswirkungen Wachstum und Konsum haben. Dies hat sich das Programm „Wa(h)re Werte – Die Wirtschafts.Forscher!“ zum Ziel gesetzt. Der ständige Austausch bei „Die Wirtschafts.Forscher!“ Lösungsansatz bündelt Wissen und schärft „Wa(h)re Werte – Die Wirtschafts.Forscher!“ ermöglicht es Schülern und Lehrern, sich das Programm im Unterricht stärker mit ökonomischen Sachverhalten und deren ethischer Dimension zu befassen. Das Programm will die verantwortungsbewusste Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit von jungen Menschen als Konsumenten fördern und ihr Interesse an der Gestaltung einer lebenswerten und zukunftsfähigen Gesellschaft bestärken. Die teilnehmenden Schulen werden mit Unterrichtsmaterialien, Lehrerqualifizierungen und Workshopangeboten unterstützt. Die Schüler arbeiten an konkreten wirtschafts- ethischen Fragestellungen, die ihre Lebenswelt berühren, z. B. zur sozialen und ökolo- gischen Verantwortung bei der Textilproduktion. Höhepunkt ist die jährliche Abschlussveranstaltung, der „Economic Youth Summit“, auf dem die teilnehmenden Schulen einander ihre Ergebnisse präsentieren. Projektentwicklung „Die Wirtschafts.Forscher!“ wurde 2015 von der P wC-Stiftung, dem Centrum für angewandte Politikforschung ( CAP ) und dem Institut für Ökonomische Bildung ( IÖB ) initiiert. Das Programm ist bundesweit in den Klassen 7-10 anwendbar. Die Karl Schlecht Stiftung fördert und koordiniert seit 2016 die Umsetzung in Baden-Württemberg. \ Von der Baumwollplantage in meinen Kleiderschrank! \ Was darf mein Smartphone?
Kinder philosophieren in Baden-Württemberg / seit 2015 Im Projekt „Kinder philosophieren in Baden-Württemberg“ üben Schüler aller Klassenstufen und Schularten die Methode der „philosophischen Gesprächsführung“. Dies ermöglicht ihnen eine Orientierung in ethischen Fragen. Projektpartner: Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog Weltreligionen Berliner Klassenzimmer / seit 2018 Im Projekt „Weltreligionen Berliner Klassen- zimmer“ lernen Schüler schon ab der 5. Klasse gezielt unterschiedliche Religionen kennen Link it! – Lernziel „Soziale und erarbeiten gemeinsam, was diese verbindet Kompetenz“ / seit 2016 und unterscheidet. Dies fördert ihre Toleranz Neben ethischem Wissen müssen Schüler auch und das gegenseitige Verständnis. Erfahrungen mit ethischen Entscheidungssitua- Projektpartner: Evangelisches Johannesstift tionen machen, zum Beispiel als Streitschlichter oder Pausenordner. „Link it!“ berät Schulen Ethik in der Schule: AG Ethik darin, Maßnahmen sozialen Lernens im / 2014–2018 Curriculum zu verankern. Das Modellprojekt „AG Ethik“ hat Schülern der Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH Klassen 5 und 6 in drei Filderstädter Schulen eine Alternative zum Religionsunterricht Weltethos-Schule / seit 1998 angeboten. Ziel war es, Kindern, die keiner Konfession angehören, eine werteorientierte Nachhaltige Schulentwicklung braucht per se Rund 750 Schüler ein Fundament an ethischen Werten. Die nahmen im Projekt- Grundbildung bereits in der Unterstufe zu zeitraum an der AG ermöglichen. Initiative „Weltethos-Schule“ möchte die Ethik teil Projektpartner: PH Ludwigsburg, ethische Bildung strukturell verankern, sowohl Universität Stuttgart, Stiftung Weltethos im Unterricht als auch in der Schulorgani- sation als Ganzes. Erfüllt eine Schule einen bestimmten Standard, wird sie als „Weltethos- UWC Robert Bosch College / seit 2016 Schule“ zertifiziert. An United World Colleges ( UWC ) lässt sich das Projektpartner: Stiftung Weltethos Abitur gezielt mit einem interkulturellen, werte- orientierten Schulleben verbinden. Das UWC Robert Bosch College in Freiburg ist eines von weltweit 17 UWC s. Die Karl Schlecht Stiftung gewährt hierfür ein Stipendium. Projektpartner: UWC Robert Bosch College
W ERTEDI A LOG / 2 Wertedialog Wir fördern den wertebasierten Dialog innerhalb und zwischen Gesellschaften. Ziel ist es, mehr Verständnis und Vertrauen im globalen Miteinander zu entwickeln. Dazu unterstützen wir Institutionen und Netzwerke, die den interkulturellen und interreligiösen Wertedialog ermöglichen. Im Speziellen setzen wir uns für den Dialog mit China ein. 2016 wurde das China Centrum Tübingen mit der Mission „Vertrauen stiften“ gegründet
China Centrum Tübingen ( CCT ) / seit 2016 Ausgangslage Mit dem Aufstieg Chinas ging eine umfassende internationale Vernetzung, auch mit Vertrauen braucht Dialog – das Deutschland, einher. Chinesische Unternehmen, Fachkräfte und Studenten sind CCT analysiert auch Chinas Rolle zunehmend Teil der deutschen Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft, ebenso in der Welt umgekehrt. Das Verständnis über China hinkt hierzulande jedoch hinterher. Um die Zusammenarbeit zu befördern, müssen insbesondere die Werte verstanden werden, die das gegenwärtige China prägen. Vor allem Chinas Wirtschaft ist stark konfuzi- anisch beeinflusst. Hier setzt das CCT an. Lösungsansatz Das CCT an der Universität Tübingen hat sich die Vertrauensbildung zwischen Deutschland und China zum Ziel gesetzt. Seine Aufgabe ist es, die aktuell in China vorherrschenden Wertevorstellungen und Normen zu analysieren. Schwerpunkte innerhalb des CCT sind eine Juniorprofessur zu „Ethik in der chinesischen Wirtschaft“, das ChinaForum Tübingen ( CFT ), das eine modellhafte Vernetzungs- struktur mit China als Wissenschaftspartner aufbaut, und das Erich-Paulun-Institut (EPI) mit dem Programm „China@School“ für Chinesisch als Schulfach. Besondere Herausforderung des CCT ist es, seine Ergebnisse auch in die deutsche Wirtschaftslandschaft zu transferieren, um potenzielle Schwierigkeiten in der Zusam- menarbeit mit chinesischen Wirtschaftspartnern zu meistern. Projektentwicklung Das CCT wurde 2016 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der Universität Tübingen gegründet. Direktor ist der Sinologe Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, VizeDirektor ist Jun.-Prof. Dr. Matthias Niedenführ. 2018 erhielt das CCT eine Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ( BMBF ) für das Projekt „ChinaForum“. Es kooperiert mit dem ebenfalls von der Karl Schlecht Stiftung geför- derten World Ethics Institute Beijing. \ In einer zunehmend vernetzten Welt geht es darum, nicht nur Wissen über andere Gesellschaften und Kulturen zu erwerben, sondern auch ein echtes Verständnis zu entwickeln. \ PROF. DR. HELWIG SCHMIDT- GLINT ZER, DIREK TOR
W ERTEDI A LOG / 2 World Ethics Institute Beijing ( WEIB ) ZEIT DEBATTEN / seit 2013 / seit 2012 Die ZEIT DEBATTEN sind jährliche Debattier- Das WEIB an der Universität Peking forscht zu Turniere, bei denen Studenten nach fairen Business-Ethik in China. Es analysiert Chinas Regeln eine gesellschaftliche Problemstellung Kultur hinsichtlich ethischer Lehren mit Bezug aus ethisch-moralischer Perspektive erörtern. zu einem gemeinsamen Weltethos. Im Fokus Die festen Redezeiten und das regulierte stehen die „Konfuzianischen Unternehmer“ und Fragerecht fördern eine geordnete Debatte. der Ansatz des „Spiritual Humanism“. Projektpartner: Verband der Debattierclubs Projektpartner: Universität Peking an Hochschulen ( VDCH ) Dialogue Institute ( DI ) / seit 2017 Das DI an der Temple University Philadelphia (USA) will religiöse, zivile und akademische Führungspersönlichkeiten zu respektvollem Dialog und kritischer Denkweise anregen. Es trägt den Kern der Weltethos-Idee in die US-amerikanische Wirtschaft. Projektpartner: Temple University Jahr des Vertrauens / 2017–2018 Das „Jahr des Vertrauens“ will das Bewusstsein für den Wert des Vertrauens in der Gesellschaft stärken. Dafür wurden 2018 vier öffentliche Gesprächsrunden zu Vertrauen in die Medizin, Drei Gewinner der ZEIT DEBATTEN die Medien, die Politik und die Wirtschaft veranstaltet. Projektpartner: St. Leonhards-Akademie, Weltethos-Institut, Universität Tübingen, Radio 39 Jahr des Vertrauens in München: Debatte über Vertrauen in der Medizin
Ethische Standards in der Wirtschaft Wir setzen uns für ethische Standards in der Wirtschaft ein, insbesondere für die Weltethos-Idee als vertrauensbildende Orientierungshilfe im Business. Ziel ist ein menschliches Miteinander in der globalen Wirtschaft zum Wohl aller Beteiligten. Dazu unterstützen wir Weiterbildungen, Forschung und Netzwerke zu Ethik im Business. Weltethos zu leben, heißt auf die verbindenden Werte zu schauen
ET HISCHE STA N DA R DS I N DE R W IRTSCH A F T / 3 Weltethos-Institut Tübingen ( WEIT ) / seit 2012 Ausgangslage Die Werteorientierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht auf dem Prüfstand. Politische und religiöse Konflikte bestimmen wieder stärker die Welt, und auch Unter- nehmensversagen ist präsent, zulasten von Mensch und Umwelt. Dies führt zu Vertrau- ensverlust. Um den eigenen Schutzraum zu verteidigen, werden andere ausgegrenzt oder getäuscht – auch im Wirtschaftskontext. Für ein friedliches Zusammenleben ist die Menschheit jedoch auf verbindende Maßstäbe angewiesen. Hier setzt das Weltethos- Institut an. Lösungsansatz Das WEIT ist eine Forschungs- und Lehreinrichtung an der Universität Tübingen, die zum Ziel hat, Werteorientierung und Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Es wurde gegründet, um die Ergebnisse des Projekts „Weltethos“ für die Wirt- schaft zu übersetzen. Nach dem Theologen Prof. Hans Küng, dem Begründer der „Weltethos-Idee“, gibt es einen Grundkonsens an Gemeinsamkeiten im Ethos aller Menschen, die ein faires Zusammen- leben ermöglichen, z. B. Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit. Diese müssen erkannt und betont werden, um zur Wirkung zu gelangen – auch im Business, als mächtigem Gestalter. Um dies zu befördern, erarbeitet das WEIT Fallstudien werteorientierter Unternehmens- führung und bietet seit 2018 das „Weltethos-Ambassador-Programm“ für Führungskräfte an, welches die ethische Sprach- und Handlungskompetenz in Unternehmen stärken will. Projektentwicklung Das Weltethos-Institut Das WEIT wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung als An-Institut der Stiftung ermöglicht Dialog und Perspektivwechsel Weltethos an der Universität Tübingen gegründet. 2018 wechselte der Gründungs- direktor Prof. Dr. Claus Dierksmeier an den Stiftungslehrstuhl „Globalisierungsethik“ der Uni Tübingen. Nachfolger wurde der Theologe, Manager und Unternehmensberater Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. \ Das Weltethos-Institut leistet einen Beitrag zur Humanisierung des Wirtschaftslebens, nach dem Motto: Wir fördern Vertrauen in Unternehmen. \ PROF. DR. DR. ULRICH HEMEL, DIREK TOR
Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik ( WZGE ): Doktorandenkolleg / seit 2013 Ausgangslage Wie können die Menschen in der Wirtschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen? Welche Verantwortung kommt Unternehmenslenkern zu? Und was zeichnet gute Führung in dem Kontext aus? Viele Wirtschaftsfakultäten ermöglichen eine exzellente fachliche Ausbildung, die ethische Dimension von Wirtschaft spielt aber häufig noch eine sekundäre Rolle. Hier setzt das WZGE mit dem Doktorandenkolleg „Ethik und gute Unternehmensführung“ an. Lösungsansatz Das WZGE wird von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten und Unternehmen getragen. Es hat sich die Vermittlung ethischer Prinzipien zum Ziel gesetzt und arbeitet an einer praxisorientierten Ethik der Führungs- und Ordnungsverantwortung. Dazu verknüpft es Erkenntnisse renommierter Wissenschaftler mit den Erfahrungen von Entscheidern aus Unternehmen und Zivilgesellschaft. Das WZGE-Doktorandenkolleg „Ethik und gute Unternehmensführung“ richtet sich an berufserfahrene internationale Nachwuchswissenschaftler, die praxistaugliche Lösungen Die Stipendiaten im zu „Ethik im Business“ entwickeln wollen. Das WZGE vergibt Promotionsstipendien und Doktorandenkolleg und bietet neben der Betreuung durch führende Professoren ein intensives promotions- das Team des WZGE begleitendes Studienprogramm an. Der gezielte Zugang zu Partnern aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft ermöglicht es den Doktoranden, ihre Forschung auf reale Probleme zu übertragen und in einen größeren Kontext einzubetten. Projektentwicklung Die Karl Schlecht Stiftung initiierte und finanziert das Doktorandenkolleg „Ethik und gute Unternehmensführung“ seit 2013. Seitdem hat sie 24 Promotionsstipendien gefördert, sechs davon im Jahr 2018. Das Doktorandenkolleg wird koordiniert von PD Dr. Lisa Schmalzried. \ Gewinn ohne Moral zerstört die Gesellschaft, Moral ohne Gewinn ruiniert das Unternehmen. Beides zusammenzubringen verlangt werteorientierte Führung. \ PROF ANDRE A S SUCHANEK, VOR S TAND
ET HISCHE STA N DA R DS I N DE R W IRTSCH A F T / 3 Student network for ethics in economics and practice (sneep) / seit 2018 sneep ist das größte deutsche studentische Netzwerk zur Wirtschafts- und Unternehmen- sethik. sneep setzt sich dafür ein, dass ethische Unternehmensführung Bestandteil des wirt- schaftswissenschaftlichen Curriculums wird. Projektpartner: sneep e.V. Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik ( DNWE ) / seit 2013 Thales-Akademie / seit 2018 Das DNWE bringt Wirtschafts- und Wissen- Die Thales-Akademie schult Nachwuchskräfte schaftsakteure zu Fragen der Business-Ethik mit der Weiterbildung „Wirtschaftsethik“ in zusammen. Es veranstaltet den „DNWE Business zentralen Standards für verantwortungsvolle Ethics Summit“ und das Webmagazin „Forum Führung: in ethischer Urteils-, Entscheidungs- Wirtschaftsethik“. Die Karl Schlecht Stiftung und Handlungsfähigkeit. Die Karl Schlecht ist seit 2013 Mitglied im DNWE und fördert das Stiftung gewährt hier vier Stipendien. Webmagazin. Projektpartner: Thales-Akademie für Wirtschaft Projektpartner: Deutsches Netzwerk und Philosophie gGmbH Wirtschaftsethik e.V. Fairness-Stiftung / seit 2015 Stiftung Globale Werte Allianz Die Fairness-Stiftung berät Organisationen / seit 2013 darin, wie Dilemma-Situationen auf für alle Die Stiftung Globale Werte Allianz setzt sich Beteiligten faire Weise gelöst werden können. für die globale Umsetzung ethischer Werte und Zudem verleiht sie den „Deutschen Fairness- Normen ein, zum Beispiel für den UN Global Preis“ an Persönlichkeiten, die für eine Compact für verantwortungsvolle Unterneh- faire Führungs- und Organisationskultur mensführung und für die Entwicklungsziele der eintreten. Vereinten Nationen. Projektpartner: Fairness-Stiftung gGmbH Projektpartner: Stiftung Globale Werte Allianz Ethik im Business braucht Überzeu- gungsarbeit und starke Partner
M ISSION-V ISION Leadership Education Gute Führung hängt stark zusammen mit Persönlichkeitsreife und zwischenmenschlicher Kompetenz – sie muss vor allem Klarheit und Vertrauen schaffen. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist eine vertrauensbildende Führungskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Deshalb setzen wir uns ein für: • die Persönlichkeitsstärke von Schülern • die persönliche Reife des Führungsnachwuchses • die Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden 2018 haben wir hierfür rund 14 Projekte und Institutionen gefördert.
Persönlichkeitsstärke von Schülern Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen ihr Potenzial erkennen und nutzen können. Ziel ist es, die Ich-Stärke von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dazu unterstützen wir Schulprojekte, die mehr Selbstreflexion, Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Hürden gemeinsam überwinden: Aktivitäten in der Sommerschule Baden-Württemberg
PE R SÖN L ICHK E I TSSTÄ R K E VON SCH Ü L E R N / 1 WEICHENSTELLUNG für Viertklässler Your Turn – Common Purpose / seit 2014 / seit 2016 WEICHENSTELLUNG stellt begabten Grund- Your Turn ist ein 3-tägiges Leadership-Programm schülern, die in ihrem familiären Umfeld zu für Jugendliche. Im Austausch mit Führungs- wenig Förderung erfahren können, studentische kräften entwickeln sie Lösungen für reale Mentoren zur Seite. Vermittelt werden ein Herausforderungen aus ihrer direkten Umwelt. positives Selbstkonzept, mehr Lernmotivation, Dies stärkt ihre Urteilskraft und ihr Verantwor- Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit. tungsgefühl. Projektpartner: ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Projektpartner: Common Purpose gGmbH Bucerius Wie ich wurde, wer ich bin Sommerschule Baden-Württemberg / 2017–2018 / seit 2018 Wie kann man Krisen bewältigen und an ihnen Die Sommerschule ist ein einwöchiges Ferien- wachsen? In der Votragsreihe „Wie ich wurde, programm, in dem der Schulstoff in Erlebnis- wer ich bin“ sprachen prominente Personen, projekten fächerübergreifend wiederholt wird. die einen schwierigen Start ins Leben hatten, Eine solche Verbindung von Lernen und Erlebnis mit Schülern über Lebensgestaltung und steigert die Lernmotivation und das Selbstbild Selbstwirksamkeit trotz widriger Umstände. von Schülern. Projektpartner: Berliner Festspiele, Was macht eine Projektpartner: Ministerium für Kultus, Jugend Gropius Bau Führungskraft aus? YourTurn zeigt und Sport Baden-Württemberg Schülern, wie sie Studienkompass / seit 2014 mitgestalten können Studienkompass ist ein Mentoring-Programm für Jugendliche aus nichtakademischen Familien zur Unterstützung bei ihrer Studien- und Berufswahl. Rund 90 Prozent von über 2.000 Stipendiaten konnten hiermit bisher erfolgreich ein Studium aufnehmen. Projektpartner: Stiftung der Deutschen Wirtschaft, Accenture-Stiftung, Deutsche Bank Stiftung Studienkompass-Stipendiaten beim Brainstorming
Führungsnachwuchs Wir fördern die Charakterbildung von Studenten und angehenden Führungskräften. Denn nur wer sich selbst gut kennt und führen kann, kann auch andere führen. Dazu unterstützen wir Projekte, die mehr Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbsterkenntnis ermöglichen. Gleichgewicht finden in Elmau: Stipendiaten der „Akademie Führung und Persönlichkeit“
F Ü HRU NGSNACH W UCHS / 2 Institut für Philosophie und Leadership / seit 2014 Ausgangslage Um Führungsnachwuchs zu schulen, wird an Hochschulen zumeist Managementwissen vermittelt, also Wissen über die betriebswirtschaftliche Steuerung verschiedener Bereiche. Ergänzende Leadership-Programme zu Themen wie „Teamführung“ sollen dann Tools vermitteln, die den Umgang mit Menschen im Arbeitskontext erleichtern. Um anderen Orientierung zu geben, braucht es jedoch vor allem ein reifes Selbst, also ein klares Bewusstsein über die eigenen Werte und Ziele. Hier setzt das Institut für Philosophie und Leadership an. Lösungsansatz Das Institut an der Hochschule für Philosophie in München befasst sich mit Fragen von Leadership und Ethos ( LETHOS ). Ein Schwerpunkt ist die Schulung von Spitzenführungs- kräften, ein zweiter die Ausbildung von Nachwuchstalenten, die eine Führungslaufbahn anstreben. Um die Persönlichkeitsentwicklung des Nachwuchses zu fördern, richtet das Institut zwei Führungsakademien aus: die für Studenten aller Fächer offene „Akademie Führung und Persönlichkeit“ und die „Akademie für Ingenieure und Naturwissenschaftler“. Die einwöchigen Akademien mit maximal je 15 Stipendiaten vermitteln Methoden zur intensiven Auseinandersetzung mit persönlich-existenziellen und ethischen Fragen, mit denen man als Führungskraft zwangsläufig konfrontiert sein wird. Die Teilnehmer lernen, sich selbst sensibler wahrzunehmen, ihre Werte zu erspüren, sich auf dieser Grundlage selbst zu führen und in existenziellen Lebensfragen Orientierung zu geben. Meditation und Wandern sind wesentliche Bestandteile des Projektentwicklung Akademie-Programms Seit 2014 fördert die Karl Schlecht Stiftung jährlich zwei offene Führungsakademien des Instituts für Philosophie und Leadership. Seit 2015 werden zudem Akademien für Studenten aus vier Hochschulen ausgerichtet, mit denen die Stiftung bereits zusammenarbeitet. Alle Akademien werden geleitet von dem Philosophen und Jesuiten Prof. Dr. Michael Bordt SJ. \ Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen. \ PROF. DR. MICHAEL BORDT SJ
Leadership Engineering an der UnternehmerTUM ( LEUTUM ) / seit 2015 Ausgangslage Insbesondere für eine erfolgreiche Selbstständigkeit ist neben Gründungswissen ein hohes Maß an Selbst- und Menschenkenntnis erforderlich. In Deutschland bieten immer mehr Wirtschaftsfakultäten Startup- und Entrepreneurship-Programme für Studenten mit Gestaltungswillen an. Die persönlichen Voraussetzungen für den erfolgreichen Umgang mit Menschen werden jedoch häufig vernachlässigt. Das Entrepreneurship-Programm „Manage&More“ der UnternehmerTUM München hat diesen Aspekt gezielt integriert. Lösungsansatz Durch die Initiative „Leadership Engineering an der UnternehmerTUM“ ( LEUTUM ) verbindet „Manage & More“ die unternehmerische Qualifizierung mit einer an ethischen Werten orientierten Persönlichkeitsbildung. Im Fokus des dreisemestrigen Stipendien- programms „Manage&More“ steht die Arbeit an unternehmerischen Problemstellungen und Innovationsprozessen. Durch die LEUTUM -Workshops erhalten die Stipendiaten zusätzlich die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit in der Rolle als Führungskraft und Gründer intensiv zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Zentrale Punkte sind Selbstwahrnehmung, Selbstkenntnis, Selbst- führung und die Führung anderer. Dazu durchlaufen die Stipendiaten auch die „Akademie Führung und Persönlichkeit“ des durch die Karl Schlecht Stiftung geförderten Instituts für Philosophie und Leadership München. Projektentwicklung Bereits seit 15 Jahren qualifizieren sich Münchner Studenten durch „Manage&More“ zu Unternehmern und Führungskräften weiter. 2015 wurde auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung der Programmbestandteil LEUTUM integriert, um die Entwicklung zur Führungspersönlichkeit weiter zu fundieren. Im Sommer 2017 wurde LEUTUM im Auftrag der Karl Schlecht Stiftung erfolgreich evaluiert und 2018 als „LEUTUM II “ verlängert. Manage&More wird geleitet von Dr. Claudia Liebethal. Die UnternehmerTUM München ebnet den Weg zur Führungspersönlichkeit \ Manage & More hat mich dazu motiviert, selbst zu gründen. Diese Gründungserfahrung hat mich dazu befähigt, überhaupt in die Rolle zu kommen, die ich heute habe. \ TANJA , S TIPENDIATIN
F Ü HRU NGSNACH W UCHS / 2 Bayerische EliteAkademie / seit 2018 Die Bayerische EliteAkademie ist eine Stiftung der bayerischen Wirtschaft, die eng mit den regionalen Hochschulen zusammenarbeitet. Herausragende Studenten können sich auf ein zweijähriges Programm mit Schwerpunkt „Führung und Verantwortung“ bewerben. Haben viele Die Karl Schlecht Stiftung gewährt hierfür ein Kompetenzen Stipendium. im Gepäck: Projektpartner: Stiftung Bayerische die Absolventen der Münchner EliteAkademie Programme Fú – Glück. Jede Sprache hat ihren eigenen Ausdruck, doch die dahinter- stehenden Werte gibt es in allen Kulturen Die Stipendiaten von Manage&More durchlaufen auch die "Akademie Führung und Persönlichkeit" auf Schloss Elmau
Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden Wir wollen den Erkenntnisstand über Erfolgsfaktoren guter Führung erweitern. Ziel ist es, dass Führungskräfte durch richtiges Entscheiden zu exzellenter Führung gelangen. Dazu unterstützen wir die praxisnahe Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden und –modellen. Das LEIZ analysiert „Leadership“ unter den Bedingungen der Globalisierung
ER FORSCHU NG U ND V ER MIT T LU NG VON FÜ HRU NGSMETHODEN / 3 Leadership Excellence Institute Zeppelin ( LEIZ ) / seit 2012 Ausgangslage Die zunehmende Vernetzung der Weltökonomie erfordert eine neue Qualität in der Führung von Organisationen. Durch die größere Vielfalt an Interessen, Beziehungen und Werten werden Entscheidungen komplexer. Als normative Maßgabe für richtige Ent- scheidungen zählen ein fairer Wettbewerb, Transparenz und Nachhaltigkeit. Um dem gerecht zu werden, werden sowohl gute Governance- und Compliance-Systeme als auch gute Führungscharaktere benötigt. Diesen Bedingungen widmet sich das LEIZ. Lösungsansatz Das LEIZ forscht und lehrt zu „exzellenter Führung“ im Kontext der Globalisierung. Es umfasst zwei Lehrstühle: den Stiftungslehrstuhl „Institutional Economics“ des Wirtschaftsethikers Prof. Dr. Josef Wieland, Direktor des LEIZ, und den Stiftungslehrstuhl „Wirtschaftspsychologie und Führungsethik“ der Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Carmen Tanner, Vizedirektorin. Ziel des LEIZ ist es, die Institutionenökonomik und die Wirtschaftspsychologie zu einem Führungsmodell zu vereinen: der relationalen Führung (Relational Leadership). Auf der Grundlage seiner Forschung zu Corporate Governance, Verhaltensethik, Unternehmenskultur und Transkulturellem Management trägt das LEIZ zur Nachwuchs- und Führungskräfteausbildung der Zeppelin Universität (ZU) bei und erbringt akademische Expertise-Dienstleistungen für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Projektentwicklung Das LEIZ wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der ZU in Friedrichshafen Nicht nur in der Lehre, auch gegründet. 2018 fand zum dritten Mal der von LEIZ-Studenten organisierte internatio- im öffentlichen Diskurs ist das LEIZ vorne mit dabei nale „Transcultural Leadership Summit“ statt. Rund 200 Teilnehmer diskutierten über Globalisierung und verantwortungsvolle Führung. \ Derzeit ist die Globalisierung so etwas wie eine WM ohne Spielregeln, bei der jede Mannschaft ein anderes Verständnis von Fairness hat und ein effektiver Veranstalter nicht existiert. \ PROF. DR. JOSEF WIEL AND, DIREK TOR
Leadership Personality Center Ulm ( LPCU ) / seit 2017 Ausgangslage Die moderne Arbeitswelt hält viele Stressoren bereit. Faktoren wie Termindruck und ständige Erreichbarkeit nehmen durch die Globalisierung, Flexibilisierung und Digi- talisierung zu. Dadurch steigt das Risiko für Spannungen und Stress am Arbeitsplatz. Ein häufiges Resultat ist die Überforderung von Mitarbeitern und Führungskräften, mit der Folge von Leistungsminderung bis hin zum Burnout. Daher ist eine Früherkennung und Prävention von hoher Relevanz. Was sind die richtigen Instrumente für den Umgang mit diesem sensiblen Thema – und welche Rolle spielen Führungskräfte dabei? Hier setzt das LPCU an. Lösungsansatz Das LPCU erforscht im engen Verbund mit Unternehmen praxistaugliche Instrumente zur Förderung von seelischer und körperlicher Gesundheit am Arbeitsplatz. Es verbindet die psychosomatische Medizin mit der Arbeitspsychologie, -soziologie und -wissenschaft. Forschungsfokus des LPCU sind bereits vorhandene betriebsnahe Versorgungsnetzwerke nach Art einer „Psychosomatischen Sprechstunde im Betrieb“ mit einem Experten für Fachpsychotherapie. Darüber hinaus bietet es Schulungen für Führungskräfte an, die für den Umgang mit psychischen/psychosomatischen Beschwerden von Mitarbeitern und bei sich selbst sensibilisieren. Neben diesem Wissen werden Führungskräfte durch die Stärkung ihres Empathie-, Reflexions- und Kommunikationsvermögens in die Lage versetzt, ihre Mitarbeiter positiv zu beeinflussen und ein gesundes Arbeitsklima zu fördern. Projektentwicklung Psychische Gesundheit am Das LPCU wurde auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung im März 2017 am Universitäts- Arbeitsplatz: Das LPCU setzt sich klinikum Ulm gegründet. Es kooperiert mit der Klinik für Psychosomatische Medizin ein für Prävention und Psychotherapie Ulm, dem Zentrum für Psychiatrie ( Z fP ) Südwürttemberg und der Sonnenbergklinik Stuttgart. \ Betriebliches Gesundheitsmanagement ohne volle Unterstützung durch die Führungskräfte stößt rasch an Grenzen. Unser Ziel ist es, Führungskräfte für ihre Gestaltungskraft zugunsten der eigenen Gesundheit und der ihrer Mitarbeiter zu sensibilisieren. \ PROF. DR. HAR ALD GÜNDEL, LEITER
ER FORSCHU NG U ND V ER MIT T LU NG VON FÜ HRU NGSMETHODEN / 3 Erich Fromm Study Center ( EFSC ) Evaluation Betriebliches / seit 2016 Gesundheitsmanagement / seit 2016 Die Theorie Erich Fromms gibt Orientierung Die Karl Schlecht Stiftung fördert eine Studie für die Charakterentwicklung von Führungs- zum „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ kräften. Das EFSC vertieft Fromms Ansätze und der Rolle von Führungskräften. Evaluiert zur Persönlichkeits- und Sozialpsychologie sowie werden Schulungen für Führungskräfte zum Ethos der Menschen im Arbeitsleben in und Sprechstunden für Mitarbeiter zum Thema Forschung und Lehre. „Psychosomatische Erkrankungen am Projektpartner: International Psychoanalytic Arbeitsplatz“, zum Beispiel bei der Robert Bosch University (IPU) Berlin GmbH. Projektpartner: Universitätsklinikum Ulm Erich Fromm Institut Tübingen ( EFIT ) / seit 2014 Link it! – Leadership für Das EFIT macht Erich Fromms Beiträge zur Schulleitungen / seit 2017 Persönlichkeitspsychologie öffentlich zugäng- Um soziale Kompetenzen gezielt an Schüler zu lich. Es beherbergt sämtliche seiner Arbeiten vermitteln, müssen Schulleitungen nicht nur und Urschriften. In Kooperation mit der Interna- das Schulcurriculum, sondern auch ihre eigene tional Psychoanalytic University ( IPU ) Berlin Rolle als „treibende Kraft“ schärfen. Link it! organisiert das EFIT jährlich das „International unterstützt Schulleitungen daher mit Erich Fromm Doctoral Seminar“. Fortbildungen für mehr Leadership-Kompetenz. Projektpartner: Erich Fromm Stiftung ( EFS ) Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH Von der Forschung in die Praxis: Auch Schulen profitieren stark von Führungsmethoden
M ISSION-V ISION Entrepreneurship Education Gute Führung braucht unternehmerisches Denken und Handeln – sie muss vor allem Ziele setzen und Perspektiven eröffnen. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass mehr Menschen ihre unternehmerischen Fähigkeiten entfalten und einen unternehmerischen Weg einschlagen. Deshalb setzen wir uns ein für: • unternehmerisches Denken und Handeln in der Schule • Gründungskompetenz • die Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship 2018 haben wir hierfür rund 10 Projekte und Institutionen gefördert.
Unternehmerisches Denken und Handeln Wir wollen die unternehmerischen Fähigkeiten von Schülern stärken. Ziel ist es, mehr Vertrauen in die eigene Schöpferkraft und ein Bewusstsein für Entrepreneurship zu schaffen. Dazu unterstützen wir Schulprojekte, die unternehmerisches Denken vermitteln und praktische Erfahrungen mit Unternehmertum ermöglichen. Unternehmertum lässt sich erlernen – zunächst als Haltung und Kompetenz
UNTERNEHMERISCHES DENKEN UND HANDELN / 1 Förderfonds „Entrepreneurship gründungsKompass / seit 2017 Education“ / seit 2016 Der gründungsKompass bietet Stipendiaten des Der Förderfonds „Entrepreneurship Education“ Programms „Studienkompass“ eine intensive der Stiftung Bildung unterstützt Schulprojekte, Schulung ihres unternehmerischen Denkens die eine positive Haltung zu wirtschaftlicher durch viertägige Extraworkshops. Damit Selbständigkeit vermitteln, z. B. Schülerfirmen, erweitert der „Studienkompass“ seine Studien- „Unternehmergeist“ kommt von Repair-Cafés oder Nimm-und-Gib-Läden. Der und Berufsberatung um das Thema „Unterneh- Begeisterung Fokus liegt auf Erfahrungen mit gesellschaftlich mensgründung“. verantwortungsvollem Unternehmertum. Projektpartner: Stiftung der Deutschen Wirtschaft Projektpartner: Stiftung Bildung Unternehmergeist erleben! Rock it Biz-Start-up-Camp / seit 2018 / seit 2018 „Unternehmergeist erleben!” bietet Workshops Einmal eine Geschäftsidee ausprobieren? zur „Entrepreneurship Education“ an Schulen In den Start-up-Camps von Rock it Biz werden und Hochschulen an. Lehramtsstudenten werden Schüler zu Gründern. Innerhalb einer Woche in „Gründungsdidaktik“ geschult, Schüler in realisieren sie unter professioneller Anleitung unternehmerischen Schlüsselkompetenzen wie ein eigenes Kleinunternehmen, von der Idee Ideenentwicklung und Selbstwirksamkeit. zum Produkt bis hin zur Verkaufsstrategie. Projektpartner: RKW Kompetenzzentrum Projektpartner: Rock it Biz Network for Teaching Entrepreneurship ( NFTE ) / seit 2014 NFTE bildet bundesweit Lehrer und Lehramts- studenten in „Entrepreneurship Education“ aus. Mit einem Modul zur pädagogischen Vermittlung unternehmerischen Denkens und Handelns qualifizieren sich die Lehrer zu „Certified Entrepreneurship Teachers“. Projektpartner: NFTE Deutschland Vom Lernenden zum Lehrenden / seit 2018 Es gibt kaum „Entrepreneurship Education“- Programme für Auszubildende. Das Programm Lebensmittel umverteilen statt wegwerfen: Geschäftsidee „Vom Lernenden zum Lehrenden“ coacht Azubis von Rock-it-Biz-Schülern in der Berufsschule über ein Jahr hinweg darin, Ideen für eine Selbstständigkeit zu gene- rieren und ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Projektpartner: WorldSkills Germany
Gründungskompetenz Wir wollen das Gründungs-Knowhow junger Menschen erweitern. Ziel ist es, ihre unternehmerische Haltung zu bestärken und sie auch zur ökonomischen Selbstständigkeit zu befähigen. Dazu unterstützen wir Projekte, die Gründungswissen vermitteln und die notwendige Infrastruktur in der Vorgründungsphase bieten. Im Gründungswillen liegt auch der Mut, sich vorzuwagen
GRÜ NDU NGSKOMPETENZ / 2 Social Impact Lab Stuttgart / seit 2017 Ausgangslage Verantwortungsvolles Unternehmertum ist von hoher Relevanz. Vielerorts entwickeln sozial engagierte Menschen innovative Ideen, z. B. für fairen Handel oder nachhaltigen Konsum. Nur wenige Ideen erreichen jedoch eine unternehmerische Perspektive. Insbesondere Social Startups benötigen aber viel Unterstützung. Denn die Anforderungen unterscheiden sich signifikant von klassischen Gründungen: Es gilt, das gesellschaftliche Ziel des Projekts, seine Wirtschaftlichkeit und die Interessen der Investoren in Einklang zu bringen. Hier setzt die Social Impact gGmbH an. Lösungsansatz Mit dem Stipendienprogramm „Wirkungsschaffer“ unterstützt die Social Impact gGmbH ausgewählte Stuttgarter Gründungsinitiativen. Gefördert werden sozialinnovative Ideen, die eine gesellschaftliche Herausforderung unternehmerisch lösen möchten und so am Markt noch nicht vorhanden sind. Im „Social Impact Lab Stuttgart“ erhalten die Gründerteams Zugang zu einer umfassen- den Infrastruktur und zu professionellen Coachings. Alle drei Monate gibt es öffentliche Pitches, bei denen die Stipendien vergeben werden. Pro Jahr werden 15–20 Teams in das Programm aufgenommen. Sie können das „Lab“ acht Monate lang nutzen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen und Zugang zu Finanzierungen zu bekommen. Projektentwicklung Vierteljährlicher Pitch: Bewerberin um ein Stipendium Das „Social Impact Lab Stuttgart“ wurde im September 2017 auf Initiative der Karl Schlecht beim Social Impact Lab Stiftung und der Vector Stiftung eröffnet. Es gehört zur Dachorganisation „Social Impact gGmbH“ in Berlin, die Produkte und Dienstleistungen entwickelt, welche zur Zukunfts- fähigkeit und zum sozialen Ausgleich beitragen. „Social Impact“ ist bundesweit an sechs weiteren Orten mit Startup-Zentren vertreten. \ Social Impact hat mich darin bestärkt, den Schritt vom ehrenamtlichen Projekt in die Selbstständigkeit zu wagen. Das Lab bietet einen konstruktiven Rahmen, um seine eigene Projektidee kritisch zu reflektieren und zu schärfen. \ THORBEN BECHTOLDT, S TIPENDIAT UND GRÜNDER VON RECIRCLE DEUT SCHL AND
Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim ( HEED ) / seit 2016 Ausgangslage Erfolgreiche Unternehmensgründungen benötigen vor allem in der Anfangsphase Mut und Empathie für die Stakeholder. An deutschen Hochschulen mangelt es jedoch noch an Programmen, die Gründungsmut stärken und es Studenten ermöglichen, Geschäftsideen innerhalb der Hochschulgemeinschaft im Austausch mit anderen kundenorientiert weiterzuentwickeln. Das will das „Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim“ ( HEED ) ändern. Lösungsansatz Fokus von HEED ist es, Studenten markttaugliche Innovationen zu erleichtern, indem die notwendigen Prozesse in der Hochschule selbst stattfinden – und damit ihren Gründungsmut zu stärken. Dazu führt HEED an der Hochschule Pforzheim Ideen, Personen und Wissen gezielt zusammen. Das Institut bündelt die Kompetenz aus allen drei Fakultäten der Hochschule – Gestaltung, Wirtschaft & Recht sowie Technik – und bildet damit den gesamten Produktionszyklus ab: von der Idee über die Umsetzung bis zur Vermarktung. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird Empathie als ein Erfolgsmoment von Innovation und Unterneh- mung gefördert. Damit will HEED die Gründerkultur in Deutschland stärken und einen gesellschaftlichen Wandel vorantreiben, der Risikobereitschaft nicht mehr stigmatisiert, sondern als einen Verstehen und verständlich positiven Wert erachtet. machen – am HEED treffen verschiedene Disziplinen Projektentwicklung aufeinander HEED wurde 2016 an der Hochschule Pforzheim mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung eröffnet. Geleitet wird es von Prof. Dr. phil. Thomas Hensel und Prof. Dr.-Ing. Werner Engeln. In den ersten drei Jahren hat HEED regelmäßige Formate wie den StarTUB-Gründertalk umgesetzt. \ Wir möchten unsere Studenten durch ein vertrauensvolles Umfeld dazu ermutigen, ihre Ideen umzusetzen und Scheitern wieder als Möglichkeit zum Lernen zu sehen. \ PROF. DR. THOM A S HENSEL, DIREK TOR
GRÜ NDU NGSKOMPETENZ / 2 Co-Founder Space / seit 2018 „Co-Founder Space“ bringt gezielt gründungs- willige Studenten zusammen. Durch die Bildung von interdisziplinären Teams sollen Gründungen erleichtert werden. Dazu werden neben der virtuellen Vernetzung zum Beispiel moderierte Workshops zur Unternehmersgründung im Team organisiert. Projektpartner: Entrepreneurs Pforzheim e.V. Fruchtbarer Austausch: Gründer stehen meist vor den gleichen Fragen - 4 Fragen an den Stifter Karl Schlecht Entrepreneurship – was ist das eigentlich? Zunächst einmal ist es eine individuelle Haltung. Ich habe dafür im Laufe meines Unternehmer- lebens ein Motto entwickelt: „Entrepreneur ist, wer auf dem Weg zu seiner Vision immer wieder über sich hinauswächst und dabei andere mitzieht, so dass alle gewinnen.“ Das muss schon in Schule, Berufsschule und Und wie schafft man das? Hochschule passieren. Denn dort nimmt Dazu braucht es vor allem viel Fantasie und berufliche Leidenschaft ihren Anfang. Realitätsbewusstsein, so dass man qualifiziert vorausdenken kann. Das – gepaart mit Fach- Was ist dabei aus Ihrer Sicht das Wichtigste? kompetenz, Mut, Selbstdisziplin und Offenheit Unternehmertum ist untrennbar mit Verant- für gerade die Probleme, die andere nicht als wortung verbunden, nicht nur seinen eigenen Chance betrachten – zeichnet den erfolgreichen Ressourcen gegenüber, sondern auch denen der Entrepreneur aus. Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt. Deshalb ist es dringend notwendig, auch ein ethisches Glauben Sie, dass man das lernen kann? Wertebewusstsein dabei zu vermitteln. Darauf Ja. Aber wenn man damit erstmals durch einen legen wir besonderes Augenmerk. Existenzgründerkurs in Berührung kommt, ist es zu spät. Wir müssen früh ansetzen, um für Unternehmertum zu begeistern.
Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship Wir wollen den Erkenntnisstand zu Erfolgsfaktoren von Entrepreneurship erweitern. Ziel ist es, dass Gründungsinteressierte und Unternehmer aus Beispielen gelingenden Unternehmertums lernen. Dazu vergibt die Karl Schlecht Stiftung einen Preis für wegweisende Forschungsarbeiten. Lernen aus der Praxis: Was trägt zu unternehmerischem Erfolg bei?
ER FORSCHUNG UND V ER MIT TLUNG VON ENTR EPR ENEURSHIP / 3 KSG Entrepreneurship Research Award / seit 2014 Preisträger-Arbeiten 2018 Seit 2014 vergibt die Karl Schlecht Stiftung (KSG) einen Preis für Arbeiten mit hoher The fallacy problem of entrepreneurs Relevanz für die Entrepreneurship-Forschung Daniel Blaseg und Praxis. Der „KSG -Award“ wird zusammen GOE T HE- UNI VER SI TÄT FR ANKFUR T A M M AIN mit dem Förderkreis Gründungs-Forschung e.V. Prof. Dr. Armin Schwienbacher ausgeschrieben. SKEM A BUSINE SS S CHO OL Im Fokus des Interesses stehen Themenaspekte wie „Entrepreneurship & Management“, „Youth Entrepreneurship“, „Entrepreneurial SME innovativeness in a dynamic Finance“ oder „Innovation & Technology“. environment: Is there any value in combining Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. causation and effectuation? Im Jahr 2018 wurden erstmals zwei Preise Prof. Dr. Marcus Dejardin vergeben. UNI VER SI T Y OF NA MUR Projektpartner: Förderkreis Gründungs- Prof. Dr. Johanna Vanderstraeten Forschung e.V. UNI VER SI T Y OF AN T WER P Prof. Dr. Julie Hermans UNI VER SI T É C AT HOLIQUE DE LOU VAIN Prof. Dr. Arjen van Witteloostuijn VR IJE UNI VER SI T EI T A MS T ER DA M Verleihung der Award-Urkunde an herausragenden Preisträger (rechts)
M ISSION-V ISION Kulturelle Bildung Gute Führung braucht kreativ-schöp- ferische Kompetenz – sie muss vor allem Ideen und Lösungen generieren. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass Menschen in die Lage versetzt werden, ihr künstlerisch-kreatives Potenzial und damit ihre Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb setzen wir uns ein für: • die kulturelle Bildung von Schülern • den künstlerischen Nachwuchs • kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft 2018 haben wir hierfür rund 18 Projekte und Institutionen gefördert.
Kulturelle Bildung von Schülern Wir wollen, dass die Kulturelle Bildung zu einem selbstverständlichen Bestand- teil des Schulalltags wird. Ziel ist es, dass Schüler die Chance bekommen, ihr künstlerisch-kreatives Potenzial weiterzuentwickeln. Dazu unterstützten wir pädagogische Initiativen zur kulturellen Unterrichtsentwicklung und Schulkooperationen mit Kultureinrichtungen. Kultur hat viel mit Inszenierung zu tun – ob auf der Bühne oder vor der Kamera
K U LT U R E L L E BI L DU NG VON SC H Ü L E R N / 1 Kulturschule 2020 Baden-Württemberg / seit 2015 Ausgangslage Die Bedeutung Kultureller Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung und Lernmotivation junger Menschen ist inzwischen weitgehend anerkannt. Trotzdem ist sie im deutschen Bildungswesen nicht strukturell implementiert. Schulkooperationen mit Kulturträgern spielen zwar mittlerweile eine große Rolle, sind jedoch selten systematisch mit der Unterrichtspraxis verzahnt. Viele Lehrer aus den nichtkünstlerischen Fächern haben kaum Erfahrung mit sinnlich-ästhetischen Formen des Lernens. Dabei lassen sich die Methoden Kultureller Bildung in vielen Fächern anwenden. Hier setzt „Kulturschule 2020“ an. Lösungsansatz Das Modellprojekt „Kulturschule 2020“ richtet seinen Fokus auf die kulturelle Schulent- wicklung in Baden-Württemberg. Schwerpunkt ist die Steigerung der Qualität der Schule als Ganzes durch mehr ästhetisch-kulturelle Praxis. Der Ansatz beschränkt sich nicht auf Kooperationsprojekte mit Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden. Ziel ist es viel- mehr, Schülern den Zugang zu Lerninhalten zu erleichtern, indem kreative Methoden im Sinne von „Learning through the Arts“ im Unterricht aller Fächer übernommen werden, z. B. in Deutsch, Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften. Aus den Erfahrungen Die Ammoniaksynthese „am soll ein Leitfaden zur kulturellen Schulentwicklung entstehen. eigenen Leib“ erfahren: Kultur- schüler tanzen Chemie Projektentwicklung Das Modellprojekt ist eine Kooperation des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der Karl Schlecht Stiftung. Es ist auf fünf Jahre angelegt (2015/16–2019/20), wird durch die Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet und seit 2016/17 jährlich evaluiert. 2015 wurden landesweit zehn Projektschulen ausgewählt, die fünf Jahre lang ein Kulturbudget erhalten und durch Fortbildungen unterstützt werden. \ Ich fände es toll, wenn es in den nächsten drei Jahren selbstverständlich wird, dass wir auch im normalen Unterricht kulturelle Zugänge finden. \ KULTUR SCHULLEHRERIN \ Mir macht ein solcher Unterricht mehr Spaß und ich kann mich irgendwie besser konzentrieren. \ SCHÜLER
Kunst fördert Entwicklung ( KufE ) Bundeskongress Kulturelle / seit 2014 Schulentwicklung / seit 2018 KufE ist ein schulisches Modellprojekt, das 2018 hat die Karl Schlecht Stiftung den „Bundes- Lernschwierigkeiten und Konflikten mit kongress Kulturelle Schulentwicklung“ in kunsttherapeutischen Ansätzen begegnet. Stuttgart gefördert. Vertreter der Länder, aus Die Methoden schärfen die Selbstreflexion Schulen und Kultureinrichtungen diskutierten der Kinder und lenken die Aufmerksamkeit auf Gelingensbedingungen für Kulturelle Bildung, eigene Kompetenzen und Lösungswege. mit Fokus auf institutionellen Kooperationen. Projektpartner: Weiherbachschule Grötzigen, Projektpartner: Landesvereinigung Kulturelle Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. ( LKJBW ) Entdecke Design / 2014–2018 KulturPiloten / seit 2012 „Entdecke Design“ fördert die Auseinander- „KulturPiloten“ ermöglicht Grundschülern aus setzung mit Design in der Schule. In Workshops Brennpunktbezirken Berlins eine intensive mit Designpädagogen lernen Schüler die Grund- kulturelle Teilhabe, die ihre Persönlichkeitsent- lagen von Gestaltung kennen und entfalten wicklung positiv beeinflusst. Begleitet von ihr kreatives Potenzial. Lehrern werden Mentoren, den „KulturPiloten“, besuchen sie entsprechende Fortbildungen angeboten. Museen, Theater, Opern oder Planetarien. Projektpartner: Stiftung Deutsches Design Projektpartner: Evangelisches Johannesstift Museum GRIPS Fieber / seit 2017 „GRIPS Fieber“ ist ein Berliner Modellprojekt zur Stärkung der Kulturellen Bildung in Schulen. Lehrer werden mit speziellem Unterrichts- material darin unterstützt, kreative Lernpro- zesse bei ihren Schülern anzustoßen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Theater als Bildungsmittel. Projektpartner: GRIPS Theater Berlin Komische Oper Berlin / seit 2012 Die Komische Oper beauftragt gezielt Neuproduktionen von Kinderopern auf Basis bekannter Kindergeschichten. Damit möchte Die Komische Oper öffnet Türen: Kinder erleben hier oft zum ersten Mal ein Bühnenstück sie Kindern Zugang zur Kunstform „Oper“ verschaffen. Darüber hinaus bietet sie musik- und theaterpädagogische Workshops in Kooperation mit Schulen an. Projektpartner: Komische Oper Berlin
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