Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin

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Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
Suchen und Fördern
des Guten schlechthin

Tätigkeitsbericht 2018
Karl Schlecht Stiftung
Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
I N H A LT

Ethische Wertebildung
Mission-Vision . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    7
1 Ethische Bildung von Schülern  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                8
2 Wertedialog  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .        11
3 Ethische Standards in der Wirtschaft  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                             14

Leadership Education
Mission-Vision . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   19
1 Persönlichkeitsstärke von Schülern  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                            20
2 Führungsnachwuchs .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                           22
3 Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                                                         26

Entrepreneurship Education
Mission-Vision . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   30
1 Unternehmerisches Denken und Handeln  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                            32
2 Gründungskompetenz  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                               34
3 Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship  . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                                                  38

Kulturelle Bildung
Mission-Vision . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   40
1 Kulturelle Bildung von Schülern .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                 42
2 Künstlerischer Nachwuchs  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                        46
3 Kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                    48

Regionales
Mission-Vision . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   52

Themenkampagne FÜHRUNG+X
Ideenaufruf 2018: FÜHRUNG+KREATIVITÄT  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                    56

Die Stiftung
Die Stiftung / Der Stifter  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                         61
Zahlen, Daten, Fakten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                     62
Vorstand und Kuratorium . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                              65
Stiftungsangehörige .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                  66

Unsere Partner .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .     68
Förderlandkarte .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .       69
Bildnachweise/ Impressum . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                   70
Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten vier Jahren hat sich unsere Stiftung zielführend entwickelt. 2015 haben wir
einen wichtigen Schritt getan und unsere Mission klarer definiert. Ergebnis war „Good
Leadership“ – die humanistische Klammer hinter unseren Förderprojekten. Auf dieser Basis
haben wir jeden Förderbereich strategisch besetzt, im Sinne unseres Mottos „Suchen
und Fördern des Guten schlechthin“.

2018 haben wir unsere Förderbereiche noch konkreter gefasst. Aus den Bereichen Ethik,
Leadership, Bildung, Kultur und Technik haben wir vier Schwerpunktthemen extrahiert, die
für „Good Leadership“ unserer Ansicht nach besondere Bedeutung haben: „Ethische Werte-
bildung“, „Leadership Education“, „Entrepreneurship Education“ und „Kulturelle Bildung“.

In der Stiftungskommunikation haben wir zudem ein Novum kreiert: Mit sechs Partnern
haben wir 2018 die 5-jährige Initiative FÜHRUNG+X gestartet, mit der wir „Gute Führung“
auf unkonventionelle Weise durchleuchten wollen. In einem jährlichen Ideenaufruf
bearbeiten sie bis 2022 fünf Aspekte von Guter Führung – los ging’s mit KREATIVITÄT.

Ein besonderer Jahresabschluss war 2018 das zweite Vernetzungstreffen der KSG-Förder-
partner, nach dem Ethiktag 2016: unser KSG -Forum „Good Leadership“. Mit rund 250 Teil-
nehmern haben wir die drei Aspekte guten Leaderships erörtert, die traditionelle Grundlage
unseres Wirkens sind: „Vertrauensbildung“, „Richtiges Entscheiden“ und „Liebe zum Tun“.

Auch unser Fördermanagement haben wir im letzten Jahr schließlich weiter professiona-
lisiert: Förderanfragen können nun bequem per Online-Formular bei uns eingereicht werden.
Aus insgesamt 124 Anfragen konnten 2018 auf der Grundlage sorgfältiger Diskussion und
Entscheidungen die 64 überzeugendsten Projekte ausgewählt werden. Insgesamt
unterstützte die Karl Schlecht Stiftung damit im vergangenen Jahr 114 gemeinnützige
Projekte mit rund 8 Millionen Euro.

Wir haben viele neue Partner dazugewonnen, mit denen wir entsprechend dem Stifter-
Erfolgsmotto „Sich freuen beim Dienen, Bessern, Werte schaffen“ in das neue Jahr blicken.

Wir wünschen eine anregende Lektüre.
Ihre Karl Schlecht Stiftung

Prof. h.c. Dipl.-Ing. Karl Schlecht             Dr. Katrin Schlecht
Vorsitzender                                    Vorstand

                                                                                             
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M ISSION-V ISION

Ethische Wertebildung               Gute Führung braucht eine
ethische Wertehaltung – sie muss vor allem fair und gewissenhaft
sein. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass weltweit
durch ethische Prinzipien und ethischen Dialog Vertrauen
geschaffen wird, insbesondere von den Menschen in der Wirtschaft.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• die ethische Bildung von Schülern
• den interkulturellen Wertedialog
• ethische Standards in der Wirtschaft
2018 haben wir hierfür
rund 20 Projekte und Institutionen gefördert.

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Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
Ethische Bildung von Schülern
Wir fördern eine an humanistischen Werten orientierte Persönlichkeits-
bildung von Schülern, den möglichen Führungskräften von morgen.
Ziel ist der verantwortungsvolle Umgang junger Menschen mit sich und
ihrem Umfeld. Dazu unterstützen wir Schulprojekte für mehr soziale
und ethische Kompetenz.

In welcher Wirtschaft wollen wir leben? Schüler im Wirtschafts.Forscher!-Programm


Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
ETHISCHE BILDUNG VON SCHÜLER N / 1

Die Wirtschafts.Forscher! Baden-Württemberg / seit 2016

Ausgangslage
In immer mehr Schulen wird Wirtschaftsunterricht angeboten. Jedoch steht selten die
ethische Dimension des Wirtschaftens im Fokus. Um eine humane Gesellschaft mit-
zugestalten, müssen junge Menschen auch lernen, dass Ökonomie und gesellschaftliche
Verantwortung eng zusammengehören. Sie müssen verstehen, welche verschiedenen
Auswirkungen Wachstum und Konsum haben. Dies hat sich das Programm „Wa(h)re
Werte – Die Wirtschafts.Forscher!“ zum Ziel gesetzt.
                                                                                          Der ständige Austausch bei
                                                                                          „Die Wirtschafts.Forscher!“
Lösungsansatz                                                                             bündelt Wissen und schärft
„Wa(h)re Werte – Die Wirtschafts.Forscher!“ ermöglicht es Schülern und Lehrern, sich      das Programm
im Unterricht stärker mit ökonomischen Sachverhalten und deren ethischer Dimension
zu befassen. Das Programm will die verantwortungsbewusste Entscheidungs- und
Handlungsfähigkeit von jungen Menschen als Konsumenten fördern und ihr Interesse
an der Gestaltung einer lebenswerten und zukunftsfähigen Gesellschaft bestärken.
Die teilnehmenden Schulen werden mit Unterrichtsmaterialien, Lehrerqualifizierungen
und Workshopangeboten unterstützt. Die Schüler arbeiten an konkreten wirtschafts-
ethischen Fragestellungen, die ihre Lebenswelt berühren, z. B. zur sozialen und ökolo-
gischen Verantwortung bei der Textilproduktion.
Höhepunkt ist die jährliche Abschlussveranstaltung, der „Economic Youth Summit“,
auf dem die teilnehmenden Schulen einander ihre Ergebnisse präsentieren.

Projektentwicklung
„Die Wirtschafts.Forscher!“ wurde 2015 von der P wC-Stiftung, dem Centrum für
angewandte Politikforschung ( CAP ) und dem Institut für Ökonomische Bildung ( IÖB )
initiiert. Das Programm ist bundesweit in den Klassen 7-10 anwendbar. Die Karl Schlecht
Stiftung fördert und koordiniert seit 2016 die Umsetzung in Baden-Württemberg.

                                                                             \ Von der Baumwollplantage
                                                                             in meinen Kleiderschrank!
                                                                             \ Was darf mein Smartphone?

                                                                                               
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Kinder philosophieren in
                     Baden-Württemberg / seit 2015
                     Im Projekt „Kinder philosophieren in
                     Baden-Württemberg“ üben Schüler aller
                     Klassenstufen und Schularten die Methode
                     der „philosophischen Gesprächsführung“.
                     Dies ermöglicht ihnen eine Orientierung in
                     ethischen Fragen.
                     Projektpartner: Akademie für Philosophische
                     Bildung und WerteDialog

                     Weltreligionen Berliner
                     Klassenzimmer / seit 2018
                     Im Projekt „Weltreligionen Berliner Klassen-
                     zimmer“ lernen Schüler schon ab der 5. Klasse
                     gezielt unterschiedliche Religionen kennen
                                                                         Link it! – Lernziel „Soziale
                     und erarbeiten gemeinsam, was diese verbindet
                                                                         Kompetenz“ / seit 2016
                     und unterscheidet. Dies fördert ihre Toleranz
                                                                         Neben ethischem Wissen müssen Schüler auch
                     und das gegenseitige Verständnis.
                                                                         Erfahrungen mit ethischen Entscheidungssitua-
                     Projektpartner: Evangelisches Johannesstift
                                                                         tionen machen, zum Beispiel als Streitschlichter
                                                                         oder Pausenordner. „Link it!“ berät Schulen
                     Ethik in der Schule: AG Ethik                       darin, Maßnahmen sozialen Lernens im
                     / 2014–2018                                         Curriculum zu verankern.
                     Das Modellprojekt „AG Ethik“ hat Schülern der       Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH
                     Klassen 5 und 6 in drei Filderstädter Schulen
                     eine Alternative zum Religionsunterricht
                                                                         Weltethos-Schule / seit 1998
                     angeboten. Ziel war es, Kindern, die keiner
                     Konfession angehören, eine werteorientierte         Nachhaltige Schulentwicklung braucht per se
Rund 750 Schüler                                                         ein Fundament an ethischen Werten. Die
nahmen im Projekt-   Grundbildung bereits in der Unterstufe zu
zeitraum an der AG   ermöglichen.                                        Initiative „Weltethos-Schule“ möchte die
Ethik teil           Projektpartner: PH Ludwigsburg,                     ethische Bildung strukturell verankern, sowohl
                     Universität Stuttgart, Stiftung Weltethos           im Unterricht als auch in der Schulorgani-
                                                                         sation als Ganzes. Erfüllt eine Schule einen
                                                                         bestimmten Standard, wird sie als „Weltethos-
                     UWC Robert Bosch College / seit 2016                Schule“ zertifiziert.
                     An United World Colleges ( UWC ) lässt sich das     Projektpartner: Stiftung Weltethos
                     Abitur gezielt mit einem interkulturellen, werte-
                     orientierten Schulleben verbinden. Das UWC
                     Robert Bosch College in Freiburg ist eines von
                     weltweit 17 UWC s. Die Karl Schlecht Stiftung
                     gewährt hierfür ein Stipendium.
                     Projektpartner: UWC Robert Bosch College

                     
Tätigkeitsbericht 2018 - Karl Schlecht Stiftung - Suchen und Fördern des Guten schlechthin
W ERTEDI A LOG / 2

                   Wertedialog
                   Wir fördern den wertebasierten Dialog innerhalb und zwischen
                   Gesellschaften. Ziel ist es, mehr Verständnis und Vertrauen im globalen
                   Miteinander zu entwickeln. Dazu unterstützen wir Institutionen und
                   Netzwerke, die den interkulturellen und interreligiösen Wertedialog
                   ermöglichen. Im Speziellen setzen wir uns für den Dialog mit China ein.

2016 wurde das China Centrum Tübingen mit der Mission „Vertrauen stiften“ gegründet

                                                                                       
China Centrum Tübingen ( CCT ) / seit 2016

                                   Ausgangslage
                                   Mit dem Aufstieg Chinas ging eine umfassende internationale Vernetzung, auch mit
Vertrauen braucht Dialog – das     Deutschland, einher. Chinesische Unternehmen, Fachkräfte und Studenten sind
CCT analysiert auch Chinas Rolle   zunehmend Teil der deutschen Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft, ebenso
in der Welt                        umgekehrt. Das Verständnis über China hinkt hierzulande jedoch hinterher. Um die
                                   Zusammenarbeit zu befördern, müssen insbesondere die Werte verstanden werden,
                                   die das gegenwärtige China prägen. Vor allem Chinas Wirtschaft ist stark konfuzi-
                                   anisch beeinflusst. Hier setzt das CCT an.

                                   Lösungsansatz
                                   Das CCT an der Universität Tübingen hat sich die Vertrauensbildung zwischen
                                   Deutschland und China zum Ziel gesetzt. Seine Aufgabe ist es, die aktuell in China
                                   vorherrschenden Wertevorstellungen und Normen zu analysieren.
                                   Schwerpunkte innerhalb des CCT sind eine Juniorprofessur zu „Ethik in der chinesischen
                                   Wirtschaft“, das ChinaForum Tübingen ( CFT ), das eine modellhafte Vernetzungs-
                                   struktur mit China als Wissenschaftspartner aufbaut, und das Erich-Paulun-Institut
                                   (EPI) mit dem Programm „China@School“ für Chinesisch als Schulfach.
                                   Besondere Herausforderung des CCT ist es, seine Ergebnisse auch in die deutsche
                                   Wirtschaftslandschaft zu transferieren, um potenzielle Schwierigkeiten in der Zusam-
                                   menarbeit mit chinesischen Wirtschaftspartnern zu meistern.

                                   Projektentwicklung
                                   Das CCT wurde 2016 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der Universität
                                   Tübingen gegründet. Direktor ist der Sinologe Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer,
                                   VizeDirektor ist Jun.-Prof. Dr. Matthias Niedenführ. 2018 erhielt das CCT eine
                                   Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ( BMBF ) für das Projekt
                                   „ChinaForum“. Es kooperiert mit dem ebenfalls von der Karl Schlecht Stiftung geför-
                                   derten World Ethics Institute Beijing.

             \ In einer zunehmend vernetzten Welt geht es darum,
             nicht nur Wissen über andere Gesellschaften und Kulturen zu erwerben,
             sondern auch ein echtes Verständnis zu entwickeln. \
             PROF. DR. HELWIG SCHMIDT- GLINT ZER, DIREK TOR

                          
W ERTEDI A LOG / 2

World Ethics Institute Beijing ( WEIB )           ZEIT DEBATTEN / seit 2013
/ seit 2012                                       Die ZEIT DEBATTEN sind jährliche Debattier-
Das WEIB an der Universität Peking forscht zu     Turniere, bei denen Studenten nach fairen
Business-Ethik in China. Es analysiert Chinas     Regeln eine gesellschaftliche Problemstellung
Kultur hinsichtlich ethischer Lehren mit Bezug    aus ethisch-moralischer Perspektive erörtern.
zu einem gemeinsamen Weltethos. Im Fokus          Die festen Redezeiten und das regulierte
stehen die „Konfuzianischen Unternehmer“ und      Fragerecht fördern eine geordnete Debatte.
der Ansatz des „Spiritual Humanism“.              Projektpartner: Verband der Debattierclubs
Projektpartner: Universität Peking                an Hochschulen ( VDCH )

Dialogue Institute ( DI ) / seit 2017
Das DI an der Temple University Philadelphia
(USA) will religiöse, zivile und akademische
Führungspersönlichkeiten zu respektvollem
Dialog und kritischer Denkweise anregen.
Es trägt den Kern der Weltethos-Idee in die
US-amerikanische Wirtschaft.
Projektpartner: Temple University

Jahr des Vertrauens / 2017–2018
Das „Jahr des Vertrauens“ will das Bewusstsein
für den Wert des Vertrauens in der Gesellschaft
stärken. Dafür wurden 2018 vier öffentliche
Gesprächsrunden zu Vertrauen in die Medizin,
                                                  Drei Gewinner der ZEIT DEBATTEN
die Medien, die Politik und die Wirtschaft
veranstaltet.
Projektpartner: St. Leonhards-Akademie,
Weltethos-Institut, Universität Tübingen,
Radio 39

                                                                        Jahr des Vertrauens
                                                                        in München:
                                                                        Debatte über Vertrauen
                                                                        in der Medizin

                                                                                                  
Ethische Standards in der Wirtschaft
Wir setzen uns für ethische Standards in der Wirtschaft ein, insbesondere
für die Weltethos-Idee als vertrauensbildende Orientierungshilfe im Business.
Ziel ist ein menschliches Miteinander in der globalen Wirtschaft zum
Wohl aller Beteiligten. Dazu unterstützen wir Weiterbildungen, Forschung
und Netzwerke zu Ethik im Business.

Weltethos zu leben, heißt auf die verbindenden Werte zu schauen


ET HISCHE STA N DA R DS I N DE R W IRTSCH A F T / 3

Weltethos-Institut Tübingen ( WEIT ) / seit 2012

Ausgangslage
Die Werteorientierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht auf dem Prüfstand.
Politische und religiöse Konflikte bestimmen wieder stärker die Welt, und auch Unter-
nehmensversagen ist präsent, zulasten von Mensch und Umwelt. Dies führt zu Vertrau-
ensverlust. Um den eigenen Schutzraum zu verteidigen, werden andere ausgegrenzt oder
getäuscht – auch im Wirtschaftskontext. Für ein friedliches Zusammenleben ist die
Menschheit jedoch auf verbindende Maßstäbe angewiesen. Hier setzt das Weltethos-
Institut an.

Lösungsansatz
Das WEIT ist eine Forschungs- und Lehreinrichtung an der Universität Tübingen, die zum
Ziel hat, Werteorientierung und Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu
fördern. Es wurde gegründet, um die Ergebnisse des Projekts „Weltethos“ für die Wirt-
schaft zu übersetzen.
Nach dem Theologen Prof. Hans Küng, dem Begründer der „Weltethos-Idee“, gibt es einen
Grundkonsens an Gemeinsamkeiten im Ethos aller Menschen, die ein faires Zusammen-
leben ermöglichen, z. B. Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit. Diese müssen
erkannt und betont werden, um zur Wirkung zu gelangen – auch im Business, als
mächtigem Gestalter.
Um dies zu befördern, erarbeitet das WEIT Fallstudien werteorientierter Unternehmens-
führung und bietet seit 2018 das „Weltethos-Ambassador-Programm“ für Führungskräfte
an, welches die ethische Sprach- und Handlungskompetenz in Unternehmen stärken will.

Projektentwicklung                                                                           Das Weltethos-Institut
Das WEIT wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung als An-Institut der Stiftung   ermöglicht Dialog
                                                                                             und Perspektivwechsel
Weltethos an der Universität Tübingen gegründet. 2018 wechselte der Gründungs-
direktor Prof. Dr. Claus Dierksmeier an den Stiftungslehrstuhl „Globalisierungsethik“ der
Uni Tübingen. Nachfolger wurde der Theologe, Manager und Unternehmensberater
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel.

                                                 \ Das Weltethos-Institut leistet einen Beitrag
                                                 zur Humanisierung des Wirtschaftslebens,
                                                 nach dem Motto: Wir fördern Vertrauen in Unternehmen. \
                                                 PROF. DR. DR. ULRICH HEMEL, DIREK TOR

                                                                                                
Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik ( WZGE ): Doktorandenkolleg
                                 / seit 2013

                                 Ausgangslage
                                 Wie können die Menschen in der Wirtschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme
                                 beitragen? Welche Verantwortung kommt Unternehmenslenkern zu? Und was zeichnet
                                 gute Führung in dem Kontext aus? Viele Wirtschaftsfakultäten ermöglichen eine
                                 exzellente fachliche Ausbildung, die ethische Dimension von Wirtschaft spielt aber
                                 häufig noch eine sekundäre Rolle. Hier setzt das WZGE mit dem Doktorandenkolleg
                                 „Ethik und gute Unternehmensführung“ an.

                                 Lösungsansatz
                                 Das WZGE wird von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten und Unternehmen getragen.
                                 Es hat sich die Vermittlung ethischer Prinzipien zum Ziel gesetzt und arbeitet an einer
                                 praxisorientierten Ethik der Führungs- und Ordnungsverantwortung. Dazu verknüpft es
                                 Erkenntnisse renommierter Wissenschaftler mit den Erfahrungen von Entscheidern aus
                                 Unternehmen und Zivilgesellschaft.
                                 Das WZGE-Doktorandenkolleg „Ethik und gute Unternehmensführung“ richtet sich an
                                 berufserfahrene internationale Nachwuchswissenschaftler, die praxistaugliche Lösungen
Die Stipendiaten im
                                 zu „Ethik im Business“ entwickeln wollen. Das WZGE vergibt Promotionsstipendien und
Doktorandenkolleg und            bietet neben der Betreuung durch führende Professoren ein intensives promotions-
das Team des WZGE                begleitendes Studienprogramm an. Der gezielte Zugang zu Partnern aus Wirtschaft und
                                 Zivilgesellschaft ermöglicht es den Doktoranden, ihre Forschung auf reale Probleme
                                 zu übertragen und in einen größeren Kontext einzubetten.

                                 Projektentwicklung
                                 Die Karl Schlecht Stiftung initiierte und finanziert das Doktorandenkolleg „Ethik und
                                 gute Unternehmensführung“ seit 2013. Seitdem hat sie 24 Promotionsstipendien
                                 gefördert, sechs davon im Jahr 2018. Das Doktorandenkolleg wird koordiniert von
                                 PD Dr. Lisa Schmalzried.

             \ Gewinn ohne Moral zerstört die Gesellschaft, Moral
             ohne Gewinn ruiniert das Unternehmen. Beides
             zusammenzubringen verlangt werteorientierte Führung. \
             PROF ANDRE A S SUCHANEK, VOR S TAND

                        
ET HISCHE STA N DA R DS I N DE R W IRTSCH A F T / 3

Student network for ethics in
economics and practice (sneep)
/ seit 2018
sneep ist das größte deutsche studentische
Netzwerk zur Wirtschafts- und Unternehmen-
sethik. sneep setzt sich dafür ein, dass ethische
Unternehmensführung Bestandteil des wirt-
schaftswissenschaftlichen Curriculums wird.
Projektpartner: sneep e.V.                          Deutsches Netzwerk
                                                    Wirtschaftsethik ( DNWE ) / seit 2013
Thales-Akademie / seit 2018                         Das DNWE bringt Wirtschafts- und Wissen-
Die Thales-Akademie schult Nachwuchskräfte          schaftsakteure zu Fragen der Business-Ethik
mit der Weiterbildung „Wirtschaftsethik“ in         zusammen. Es veranstaltet den „DNWE Business
zentralen Standards für verantwortungsvolle         Ethics Summit“ und das Webmagazin „Forum
Führung: in ethischer Urteils-, Entscheidungs-      Wirtschaftsethik“. Die Karl Schlecht Stiftung
und Handlungsfähigkeit. Die Karl Schlecht           ist seit 2013 Mitglied im DNWE und fördert das
Stiftung gewährt hier vier Stipendien.              Webmagazin.
Projektpartner: Thales-Akademie für Wirtschaft      Projektpartner: Deutsches Netzwerk
und Philosophie gGmbH                               Wirtschaftsethik e.V.

Fairness-Stiftung / seit 2015                       Stiftung Globale Werte Allianz
Die Fairness-Stiftung berät Organisationen          / seit 2013
darin, wie Dilemma-Situationen auf für alle         Die Stiftung Globale Werte Allianz setzt sich
Beteiligten faire Weise gelöst werden können.       für die globale Umsetzung ethischer Werte und
Zudem verleiht sie den „Deutschen Fairness-         Normen ein, zum Beispiel für den UN Global
Preis“ an Persönlichkeiten, die für eine            Compact für verantwortungsvolle Unterneh-
faire Führungs- und Organisationskultur             mensführung und für die Entwicklungsziele der
eintreten.                                          Vereinten Nationen.
Projektpartner: Fairness-Stiftung gGmbH             Projektpartner: Stiftung Globale Werte Allianz

Ethik im Business
braucht Überzeu-
gungsarbeit
und starke Partner

                                                                                                 
M ISSION-V ISION

Leadership Education             Gute Führung hängt stark
zusammen mit Persönlichkeitsreife und zwischenmenschlicher
Kompetenz – sie muss vor allem Klarheit und Vertrauen schaffen.
Vision der Karl Schlecht Stiftung ist eine vertrauensbildende
Führungskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• die Persönlichkeitsstärke von Schülern
• die persönliche Reife des Führungsnachwuchses
• die Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden
2018 haben wir hierfür
rund 14 Projekte und Institutionen gefördert.
Persönlichkeitsstärke von Schülern
Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen ihr Potenzial erkennen
und nutzen können. Ziel ist es, die Ich-Stärke von Kindern und Jugendlichen
zu fördern. Dazu unterstützen wir Schulprojekte, die mehr Selbstreflexion,
Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen
ermöglichen.

Hürden gemeinsam überwinden: Aktivitäten in der Sommerschule Baden-Württemberg


PE R SÖN L ICHK E I TSSTÄ R K E VON SCH Ü L E R N / 1

WEICHENSTELLUNG für Viertklässler                Your Turn – Common Purpose
/ seit 2014                                      / seit 2016
WEICHENSTELLUNG stellt begabten Grund-           Your Turn ist ein 3-tägiges Leadership-Programm
schülern, die in ihrem familiären Umfeld zu      für Jugendliche. Im Austausch mit Führungs-
wenig Förderung erfahren können, studentische    kräften entwickeln sie Lösungen für reale
Mentoren zur Seite. Vermittelt werden ein        Herausforderungen aus ihrer direkten Umwelt.
positives Selbstkonzept, mehr Lernmotivation,    Dies stärkt ihre Urteilskraft und ihr Verantwor-
Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit.            tungsgefühl.
Projektpartner: ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd    Projektpartner: Common Purpose gGmbH
Bucerius

                                                 Wie ich wurde, wer ich bin
Sommerschule Baden-Württemberg                   / 2017–2018
/ seit 2018                                      Wie kann man Krisen bewältigen und an ihnen
Die Sommerschule ist ein einwöchiges Ferien-     wachsen? In der Votragsreihe „Wie ich wurde,
programm, in dem der Schulstoff in Erlebnis-     wer ich bin“ sprachen prominente Personen,
projekten fächerübergreifend wiederholt wird.    die einen schwierigen Start ins Leben hatten,
Eine solche Verbindung von Lernen und Erlebnis   mit Schülern über Lebensgestaltung und
steigert die Lernmotivation und das Selbstbild   Selbstwirksamkeit trotz widriger Umstände.
von Schülern.                                    Projektpartner: Berliner Festspiele,                 Was macht eine
Projektpartner: Ministerium für Kultus, Jugend   Gropius Bau                                          Führungskraft aus?
                                                                                                      YourTurn zeigt
und Sport Baden-Württemberg
                                                                                                      Schülern, wie sie
                                                 Studienkompass / seit 2014                           mitgestalten können

                                                 Studienkompass ist ein Mentoring-Programm
                                                 für Jugendliche aus nichtakademischen Familien
                                                 zur Unterstützung bei ihrer Studien- und
                                                 Berufswahl. Rund 90 Prozent von über 2.000
                                                 Stipendiaten konnten hiermit bisher erfolgreich
                                                 ein Studium aufnehmen.
                                                 Projektpartner: Stiftung der Deutschen
                                                 Wirtschaft, Accenture-Stiftung, Deutsche Bank
                                                 Stiftung

Studienkompass-Stipendiaten
beim Brainstorming

                                                                                                 
Führungsnachwuchs
Wir fördern die Charakterbildung von Studenten und angehenden
Führungskräften. Denn nur wer sich selbst gut kennt und führen
kann, kann auch andere führen. Dazu unterstützen wir Projekte,
die mehr Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbsterkenntnis
ermöglichen.

Gleichgewicht finden in Elmau: Stipendiaten der „Akademie Führung und Persönlichkeit“


F Ü HRU NGSNACH W UCHS / 2

Institut für Philosophie und Leadership / seit 2014

Ausgangslage
Um Führungsnachwuchs zu schulen, wird an Hochschulen zumeist Managementwissen
vermittelt, also Wissen über die betriebswirtschaftliche Steuerung verschiedener
Bereiche. Ergänzende Leadership-Programme zu Themen wie „Teamführung“ sollen dann
Tools vermitteln, die den Umgang mit Menschen im Arbeitskontext erleichtern. Um
anderen Orientierung zu geben, braucht es jedoch vor allem ein reifes Selbst, also ein
klares Bewusstsein über die eigenen Werte und Ziele. Hier setzt das Institut für
Philosophie und Leadership an.

Lösungsansatz
Das Institut an der Hochschule für Philosophie in München befasst sich mit Fragen von
Leadership und Ethos ( LETHOS ). Ein Schwerpunkt ist die Schulung von Spitzenführungs-
kräften, ein zweiter die Ausbildung von Nachwuchstalenten, die eine Führungslaufbahn
anstreben.
Um die Persönlichkeitsentwicklung des Nachwuchses zu fördern, richtet das Institut
zwei Führungsakademien aus: die für Studenten aller Fächer offene „Akademie Führung
und Persönlichkeit“ und die „Akademie für Ingenieure und Naturwissenschaftler“.
Die einwöchigen Akademien mit maximal je 15 Stipendiaten vermitteln Methoden zur
intensiven Auseinandersetzung mit persönlich-existenziellen und ethischen Fragen, mit
denen man als Führungskraft zwangsläufig konfrontiert sein wird. Die Teilnehmer lernen,
sich selbst sensibler wahrzunehmen, ihre Werte zu erspüren, sich auf dieser Grundlage
selbst zu führen und in existenziellen Lebensfragen Orientierung zu geben.                 Meditation und Wandern sind
                                                                                           wesentliche Bestandteile des
Projektentwicklung                                                                         Akademie-Programms

Seit 2014 fördert die Karl Schlecht Stiftung jährlich zwei offene Führungsakademien
des Instituts für Philosophie und Leadership. Seit 2015 werden zudem Akademien für
Studenten aus vier Hochschulen ausgerichtet, mit denen die Stiftung bereits
zusammenarbeitet. Alle Akademien werden geleitet von dem Philosophen und Jesuiten
Prof. Dr. Michael Bordt SJ.

                                                                    \ Nur wer sich selbst
                                                                    führen kann, kann andere führen. \
                                                                    PROF. DR. MICHAEL BORDT SJ

                                                                                                 
Leadership Engineering an der UnternehmerTUM ( LEUTUM )
                            / seit 2015

                            Ausgangslage
                            Insbesondere für eine erfolgreiche Selbstständigkeit ist neben Gründungswissen ein
                            hohes Maß an Selbst- und Menschenkenntnis erforderlich. In Deutschland bieten immer
                            mehr Wirtschaftsfakultäten Startup- und Entrepreneurship-Programme für Studenten mit
                            Gestaltungswillen an. Die persönlichen Voraussetzungen für den erfolgreichen Umgang
                            mit Menschen werden jedoch häufig vernachlässigt. Das Entrepreneurship-Programm
                            „Manage&More“ der UnternehmerTUM München hat diesen Aspekt gezielt integriert.

                            Lösungsansatz
                            Durch die Initiative „Leadership Engineering an der UnternehmerTUM“ ( LEUTUM )
                            verbindet „Manage & More“ die unternehmerische Qualifizierung mit einer an ethischen
                            Werten orientierten Persönlichkeitsbildung. Im Fokus des dreisemestrigen Stipendien-
                            programms „Manage&More“ steht die Arbeit an unternehmerischen Problemstellungen
                            und Innovationsprozessen.

                            Durch die LEUTUM -Workshops erhalten die Stipendiaten zusätzlich die Möglichkeit, ihre
                            Persönlichkeit in der Rolle als Führungskraft und Gründer intensiv zu reflektieren und
                            weiterzuentwickeln. Zentrale Punkte sind Selbstwahrnehmung, Selbstkenntnis, Selbst-
                            führung und die Führung anderer. Dazu durchlaufen die Stipendiaten auch die „Akademie
                            Führung und Persönlichkeit“ des durch die Karl Schlecht Stiftung geförderten Instituts
                            für Philosophie und Leadership München.

                            Projektentwicklung
                            Bereits seit 15 Jahren qualifizieren sich Münchner Studenten durch „Manage&More“
                            zu Unternehmern und Führungskräften weiter. 2015 wurde auf Initiative der
                            Karl Schlecht Stiftung der Programmbestandteil LEUTUM integriert, um die Entwicklung
                            zur Führungspersönlichkeit weiter zu fundieren. Im Sommer 2017 wurde LEUTUM
                            im Auftrag der Karl Schlecht Stiftung erfolgreich evaluiert und 2018 als „LEUTUM II “
                            verlängert. Manage&More wird geleitet von Dr. Claudia Liebethal.

Die UnternehmerTUM
München ebnet den Weg zur
Führungspersönlichkeit
                                                \ Manage  &  More hat mich dazu motiviert, selbst zu
                                                gründen. Diese Gründungserfahrung hat mich dazu befähigt,
                                                überhaupt in die Rolle zu kommen, die ich heute habe. \
                                                TANJA , S TIPENDIATIN

                       
F Ü HRU NGSNACH W UCHS / 2

Bayerische EliteAkademie
/ seit 2018
Die Bayerische EliteAkademie ist eine Stiftung
der bayerischen Wirtschaft, die eng mit den
regionalen Hochschulen zusammenarbeitet.
Herausragende Studenten können sich auf ein
zweijähriges Programm mit Schwerpunkt
„Führung und Verantwortung“ bewerben.
                                                                                                          Haben viele
Die Karl Schlecht Stiftung gewährt hierfür ein                                                            Kompetenzen
Stipendium.                                                                                               im Gepäck:
Projektpartner: Stiftung Bayerische                                                                       die Absolventen
                                                                                                          der Münchner
EliteAkademie
                                                                                                          Programme

                                                                              Fú – Glück. Jede
                                                                              Sprache hat ihren
                                                                              eigenen Ausdruck,
                                                                              doch die dahinter-
                                                                              stehenden Werte
                                                                              gibt es in allen
                                                                              Kulturen

                             Die Stipendiaten von Manage&More durchlaufen
                             auch die "Akademie Führung und Persönlichkeit"
                             auf Schloss Elmau

                                                                                                     
Erforschung und Vermittlung von
Führungsmethoden
Wir wollen den Erkenntnisstand über Erfolgsfaktoren guter Führung erweitern.
Ziel ist es, dass Führungskräfte durch richtiges Entscheiden zu exzellenter
Führung gelangen. Dazu unterstützen wir die praxisnahe Erforschung und
Vermittlung von Führungsmethoden und –modellen.

Das LEIZ analysiert „Leadership“ unter den Bedingungen der Globalisierung


ER FORSCHU NG U ND V ER MIT T LU NG VON FÜ HRU NGSMETHODEN / 3

Leadership Excellence Institute Zeppelin ( LEIZ ) / seit 2012

Ausgangslage
Die zunehmende Vernetzung der Weltökonomie erfordert eine neue Qualität in der
Führung von Organisationen. Durch die größere Vielfalt an Interessen, Beziehungen und
Werten werden Entscheidungen komplexer. Als normative Maßgabe für richtige Ent-
scheidungen zählen ein fairer Wettbewerb, Transparenz und Nachhaltigkeit. Um dem
gerecht zu werden, werden sowohl gute Governance- und Compliance-Systeme als auch
gute Führungscharaktere benötigt. Diesen Bedingungen widmet sich das LEIZ.

Lösungsansatz
Das LEIZ forscht und lehrt zu „exzellenter Führung“ im Kontext der Globalisierung.
Es umfasst zwei Lehrstühle: den Stiftungslehrstuhl „Institutional Economics“ des
Wirtschaftsethikers Prof. Dr. Josef Wieland, Direktor des LEIZ, und den Stiftungslehrstuhl
„Wirtschaftspsychologie und Führungsethik“ der Wirtschaftspsychologin Prof. Dr.
Carmen Tanner, Vizedirektorin.
Ziel des LEIZ ist es, die Institutionenökonomik und die Wirtschaftspsychologie zu
einem Führungsmodell zu vereinen: der relationalen Führung (Relational Leadership).
Auf der Grundlage seiner Forschung zu Corporate Governance, Verhaltensethik,
Unternehmenskultur und Transkulturellem Management trägt das LEIZ zur Nachwuchs-
und Führungskräfteausbildung der Zeppelin Universität (ZU) bei und erbringt
akademische Expertise-Dienstleistungen für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Projektentwicklung
Das LEIZ wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der ZU in Friedrichshafen      Nicht nur in der Lehre, auch
gegründet. 2018 fand zum dritten Mal der von LEIZ-Studenten organisierte internatio-            im öffentlichen Diskurs ist das
                                                                                                LEIZ vorne mit dabei
nale „Transcultural Leadership Summit“ statt. Rund 200 Teilnehmer diskutierten über
Globalisierung und verantwortungsvolle Führung.

                                                          \ Derzeit ist die Globalisierung so etwas wie eine
                                                          WM ohne Spielregeln, bei der jede Mannschaft
                                                          ein anderes Verständnis von Fairness hat und ein
                                                          effektiver Veranstalter nicht existiert. \
                                                          PROF. DR. JOSEF WIEL AND, DIREK TOR

                                                                                                    
Leadership Personality Center Ulm ( LPCU ) / seit 2017

                                    Ausgangslage
                                    Die moderne Arbeitswelt hält viele Stressoren bereit. Faktoren wie Termindruck und
                                    ständige Erreichbarkeit nehmen durch die Globalisierung, Flexibilisierung und Digi-
                                    talisierung zu. Dadurch steigt das Risiko für Spannungen und Stress am Arbeitsplatz.
                                    Ein häufiges Resultat ist die Überforderung von Mitarbeitern und Führungskräften, mit
                                    der Folge von Leistungsminderung bis hin zum Burnout. Daher ist eine Früherkennung
                                    und Prävention von hoher Relevanz. Was sind die richtigen Instrumente für den
                                    Umgang mit diesem sensiblen Thema – und welche Rolle spielen Führungskräfte dabei?
                                    Hier setzt das LPCU an.

                                    Lösungsansatz
                                    Das LPCU erforscht im engen Verbund mit Unternehmen praxistaugliche Instrumente zur
                                    Förderung von seelischer und körperlicher Gesundheit am Arbeitsplatz. Es verbindet die
                                    psychosomatische Medizin mit der Arbeitspsychologie, -soziologie und -wissenschaft.
                                    Forschungsfokus des LPCU sind bereits vorhandene betriebsnahe Versorgungsnetzwerke
                                    nach Art einer „Psychosomatischen Sprechstunde im Betrieb“ mit einem Experten
                                    für Fachpsychotherapie. Darüber hinaus bietet es Schulungen für Führungskräfte an,
                                    die für den Umgang mit psychischen/psychosomatischen Beschwerden von Mitarbeitern
                                    und bei sich selbst sensibilisieren.
                                    Neben diesem Wissen werden Führungskräfte durch die Stärkung ihres Empathie-,
                                    Reflexions- und Kommunikationsvermögens in die Lage versetzt, ihre Mitarbeiter positiv
                                    zu beeinflussen und ein gesundes Arbeitsklima zu fördern.

                                    Projektentwicklung
Psychische Gesundheit am            Das LPCU wurde auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung im März 2017 am Universitäts-
Arbeitsplatz: Das LPCU setzt sich
                                    klinikum Ulm gegründet. Es kooperiert mit der Klinik für Psychosomatische Medizin
ein für Prävention
                                    und Psychotherapie Ulm, dem Zentrum für Psychiatrie ( Z fP ) Südwürttemberg und der
                                    Sonnenbergklinik Stuttgart.

                                    \ Betriebliches Gesundheitsmanagement
                                    ohne volle Unterstützung durch die Führungskräfte
                                    stößt rasch an Grenzen.
                                    Unser Ziel ist es, Führungskräfte für ihre
                                    Gestaltungskraft zugunsten der eigenen Gesundheit
                                    und der ihrer Mitarbeiter zu sensibilisieren. \
                                    PROF. DR. HAR ALD GÜNDEL, LEITER

                            
ER FORSCHU NG U ND V ER MIT T LU NG VON FÜ HRU NGSMETHODEN / 3

Erich Fromm Study Center ( EFSC )                  Evaluation Betriebliches
/ seit 2016                                        Gesundheitsmanagement / seit 2016
Die Theorie Erich Fromms gibt Orientierung         Die Karl Schlecht Stiftung fördert eine Studie
für die Charakterentwicklung von Führungs-         zum „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“
kräften. Das EFSC vertieft Fromms Ansätze          und der Rolle von Führungskräften. Evaluiert
zur Persönlichkeits- und Sozialpsychologie sowie   werden Schulungen für Führungskräfte
zum Ethos der Menschen im Arbeitsleben in          und Sprechstunden für Mitarbeiter zum Thema
Forschung und Lehre.                               „Psychosomatische Erkrankungen am
Projektpartner: International Psychoanalytic       Arbeitsplatz“, zum Beispiel bei der Robert Bosch
University (IPU) Berlin                            GmbH.
                                                   Projektpartner: Universitätsklinikum Ulm

Erich Fromm Institut Tübingen ( EFIT )
/ seit 2014                                        Link it! – Leadership für
Das EFIT macht Erich Fromms Beiträge zur           Schulleitungen / seit 2017
Persönlichkeitspsychologie öffentlich zugäng-      Um soziale Kompetenzen gezielt an Schüler zu
lich. Es beherbergt sämtliche seiner Arbeiten      vermitteln, müssen Schulleitungen nicht nur
und Urschriften. In Kooperation mit der Interna-   das Schulcurriculum, sondern auch ihre eigene
tional Psychoanalytic University ( IPU ) Berlin    Rolle als „treibende Kraft“ schärfen. Link it!
organisiert das EFIT jährlich das „International   unterstützt Schulleitungen daher mit
Erich Fromm Doctoral Seminar“.                     Fortbildungen für mehr Leadership-Kompetenz.
Projektpartner: Erich Fromm Stiftung ( EFS )       Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH

                                                                Von der Forschung in die Praxis: Auch Schulen
                                                                profitieren stark von Führungsmethoden

                                                                                                    
M ISSION-V ISION

Entrepreneurship Education               Gute Führung braucht
unternehmerisches Denken und Handeln – sie muss vor allem Ziele
setzen und Perspektiven eröffnen. Vision der Karl Schlecht Stiftung
ist es, dass mehr Menschen ihre unternehmerischen Fähigkeiten
entfalten und einen unternehmerischen Weg einschlagen. Deshalb
setzen wir uns ein für:
• unternehmerisches Denken und Handeln in der Schule
• Gründungskompetenz
• die Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship
2018 haben wir hierfür
rund 10 Projekte und Institutionen gefördert.
Unternehmerisches Denken und Handeln
Wir wollen die unternehmerischen Fähigkeiten von Schülern stärken.
Ziel ist es, mehr Vertrauen in die eigene Schöpferkraft und ein Bewusstsein
für Entrepreneurship zu schaffen. Dazu unterstützen wir Schulprojekte,
die unternehmerisches Denken vermitteln und praktische Erfahrungen mit
Unternehmertum ermöglichen.

Unternehmertum lässt sich erlernen – zunächst als Haltung und Kompetenz


UNTERNEHMERISCHES DENKEN UND HANDELN / 1

Förderfonds „Entrepreneurship                      gründungsKompass / seit 2017
Education“ / seit 2016                             Der gründungsKompass bietet Stipendiaten des
Der Förderfonds „Entrepreneurship Education“       Programms „Studienkompass“ eine intensive
der Stiftung Bildung unterstützt Schulprojekte,    Schulung ihres unternehmerischen Denkens
die eine positive Haltung zu wirtschaftlicher      durch viertägige Extraworkshops. Damit
Selbständigkeit vermitteln, z. B. Schülerfirmen,   erweitert der „Studienkompass“ seine Studien-             „Unternehmergeist“
                                                                                                             kommt von
Repair-Cafés oder Nimm-und-Gib-Läden. Der          und Berufsberatung um das Thema „Unterneh-
                                                                                                             Begeisterung
Fokus liegt auf Erfahrungen mit gesellschaftlich   mensgründung“.
verantwortungsvollem Unternehmertum.               Projektpartner: Stiftung der Deutschen Wirtschaft
Projektpartner: Stiftung Bildung

                                                   Unternehmergeist erleben!
Rock it Biz-Start-up-Camp                          / seit 2018
/ seit 2018                                        „Unternehmergeist erleben!” bietet Workshops
Einmal eine Geschäftsidee ausprobieren?            zur „Entrepreneurship Education“ an Schulen
In den Start-up-Camps von Rock it Biz werden       und Hochschulen an. Lehramtsstudenten werden
Schüler zu Gründern. Innerhalb einer Woche         in „Gründungsdidaktik“ geschult, Schüler in
realisieren sie unter professioneller Anleitung    unternehmerischen Schlüsselkompetenzen wie
ein eigenes Kleinunternehmen, von der Idee         Ideenentwicklung und Selbstwirksamkeit.
zum Produkt bis hin zur Verkaufsstrategie.         Projektpartner: RKW Kompetenzzentrum
Projektpartner: Rock it Biz

Network for Teaching
Entrepreneurship ( NFTE ) / seit 2014
NFTE bildet bundesweit Lehrer und Lehramts-
studenten in „Entrepreneurship Education“
aus. Mit einem Modul zur pädagogischen
Vermittlung unternehmerischen Denkens
und Handelns qualifizieren sich die Lehrer zu
„Certified Entrepreneurship Teachers“.
Projektpartner: NFTE Deutschland

Vom Lernenden zum Lehrenden
/ seit 2018
Es gibt kaum „Entrepreneurship Education“-
Programme für Auszubildende. Das Programm          Lebensmittel umverteilen statt wegwerfen: Geschäftsidee
„Vom Lernenden zum Lehrenden“ coacht Azubis        von Rock-it-Biz-Schülern
in der Berufsschule über ein Jahr hinweg darin,
Ideen für eine Selbstständigkeit zu gene-
rieren und ein Geschäftsmodell zu entwickeln.
Projektpartner: WorldSkills Germany

                                                                                                    
Gründungskompetenz
Wir wollen das Gründungs-Knowhow junger Menschen erweitern.
Ziel ist es, ihre unternehmerische Haltung zu bestärken und sie auch zur
ökonomischen Selbstständigkeit zu befähigen. Dazu unterstützen wir
Projekte, die Gründungswissen vermitteln und die notwendige Infrastruktur
in der Vorgründungsphase bieten.

Im Gründungswillen liegt auch der Mut, sich vorzuwagen


GRÜ NDU NGSKOMPETENZ / 2

Social Impact Lab Stuttgart / seit 2017

Ausgangslage
Verantwortungsvolles Unternehmertum ist von hoher Relevanz. Vielerorts entwickeln
sozial engagierte Menschen innovative Ideen, z. B. für fairen Handel oder nachhaltigen
Konsum. Nur wenige Ideen erreichen jedoch eine unternehmerische Perspektive.
Insbesondere Social Startups benötigen aber viel Unterstützung. Denn die Anforderungen
unterscheiden sich signifikant von klassischen Gründungen: Es gilt, das gesellschaftliche
Ziel des Projekts, seine Wirtschaftlichkeit und die Interessen der Investoren in Einklang
zu bringen. Hier setzt die Social Impact gGmbH an.

Lösungsansatz
Mit dem Stipendienprogramm „Wirkungsschaffer“ unterstützt die Social Impact gGmbH
ausgewählte Stuttgarter Gründungsinitiativen. Gefördert werden sozialinnovative Ideen,
die eine gesellschaftliche Herausforderung unternehmerisch lösen möchten und so am
Markt noch nicht vorhanden sind.
Im „Social Impact Lab Stuttgart“ erhalten die Gründerteams Zugang zu einer umfassen-
den Infrastruktur und zu professionellen Coachings. Alle drei Monate gibt es öffentliche
Pitches, bei denen die Stipendien vergeben werden. Pro Jahr werden 15–20 Teams in das
Programm aufgenommen. Sie können das „Lab“ acht Monate lang nutzen, um ihre Ideen
in die Tat umzusetzen und Zugang zu Finanzierungen zu bekommen.

Projektentwicklung                                                                           Vierteljährlicher Pitch:
                                                                                             Bewerberin um ein Stipendium
Das „Social Impact Lab Stuttgart“ wurde im September 2017 auf Initiative der Karl Schlecht
                                                                                             beim Social Impact Lab
Stiftung und der Vector Stiftung eröffnet. Es gehört zur Dachorganisation „Social Impact
gGmbH“ in Berlin, die Produkte und Dienstleistungen entwickelt, welche zur Zukunfts-
fähigkeit und zum sozialen Ausgleich beitragen. „Social Impact“ ist bundesweit an sechs
weiteren Orten mit Startup-Zentren vertreten.

                                                              \ Social Impact hat mich darin bestärkt, den
                                                              Schritt vom ehrenamtlichen Projekt in die
                                                              Selbstständigkeit zu wagen. Das Lab bietet einen
                                                              konstruktiven Rahmen, um seine eigene Projektidee
                                                              kritisch zu reflektieren und zu schärfen. \
                                                              THORBEN BECHTOLDT, S TIPENDIAT UND GRÜNDER

                                                              VON RECIRCLE DEUT SCHL AND

                                                                                                
Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim
                                   ( HEED ) / seit 2016

                                   Ausgangslage
                                   Erfolgreiche Unternehmensgründungen benötigen vor allem in der Anfangsphase Mut
                                   und Empathie für die Stakeholder. An deutschen Hochschulen mangelt es jedoch noch an
                                   Programmen, die Gründungsmut stärken und es Studenten ermöglichen, Geschäftsideen
                                   innerhalb der Hochschulgemeinschaft im Austausch mit anderen kundenorientiert
                                   weiterzuentwickeln. Das will das „Institute for Human Engineering & Empathic Design
                                   Pforzheim“ ( HEED ) ändern.

                                   Lösungsansatz
                                   Fokus von HEED ist es, Studenten markttaugliche Innovationen zu erleichtern, indem
                                   die notwendigen Prozesse in der Hochschule selbst stattfinden – und damit ihren
                                   Gründungsmut zu stärken. Dazu führt HEED an der Hochschule Pforzheim Ideen, Personen
                                   und Wissen gezielt zusammen.
                                   Das Institut bündelt die Kompetenz aus allen drei Fakultäten der Hochschule – Gestaltung,
                                   Wirtschaft & Recht sowie Technik – und bildet damit den gesamten Produktionszyklus
                                   ab: von der Idee über die Umsetzung bis zur Vermarktung. Durch die interdisziplinäre
                                   Zusammenarbeit wird Empathie als ein Erfolgsmoment von Innovation und Unterneh-
                                   mung gefördert.
                                   Damit will HEED die Gründerkultur in Deutschland stärken und einen gesellschaftlichen
                                   Wandel vorantreiben, der Risikobereitschaft nicht mehr stigmatisiert, sondern als einen
Verstehen und verständlich         positiven Wert erachtet.
machen – am HEED treffen
verschiedene Disziplinen           Projektentwicklung
aufeinander
                                   HEED wurde 2016 an der Hochschule Pforzheim mit Unterstützung der Karl Schlecht
                                   Stiftung eröffnet. Geleitet wird es von Prof. Dr. phil. Thomas Hensel und Prof. Dr.-Ing.
                                   Werner Engeln. In den ersten drei Jahren hat HEED regelmäßige Formate wie den
                                   StarTUB-Gründertalk umgesetzt.

     \ Wir möchten unsere Studenten
     durch ein vertrauensvolles Umfeld dazu
     ermutigen, ihre Ideen umzusetzen
     und Scheitern wieder als Möglichkeit
     zum Lernen zu sehen. \
     PROF. DR. THOM A S HENSEL, DIREK TOR

                             
GRÜ NDU NGSKOMPETENZ / 2

                                                        Co-Founder Space / seit 2018
                                                        „Co-Founder Space“ bringt gezielt gründungs-
                                                        willige Studenten zusammen. Durch die Bildung
                                                        von interdisziplinären Teams sollen Gründungen
                                                        erleichtert werden. Dazu werden neben der
                                                        virtuellen Vernetzung zum Beispiel moderierte
                                                        Workshops zur Unternehmersgründung im
                                                        Team organisiert.
                                                        Projektpartner: Entrepreneurs Pforzheim e.V.

                                                        Fruchtbarer Austausch:
                                                        Gründer stehen meist vor
                                                        den gleichen Fragen

-

    4 Fragen an den Stifter Karl Schlecht

    Entrepreneurship – was ist das eigentlich?
    Zunächst einmal ist es eine individuelle Haltung.
    Ich habe dafür im Laufe meines Unternehmer-
    lebens ein Motto entwickelt: „Entrepreneur ist,
    wer auf dem Weg zu seiner Vision immer wieder
    über sich hinauswächst und dabei andere
    mitzieht, so dass alle gewinnen.“
                                                        Das muss schon in Schule, Berufsschule und
    Und wie schafft man das?                            Hochschule passieren. Denn dort nimmt
    Dazu braucht es vor allem viel Fantasie und         berufliche Leidenschaft ihren Anfang.
    Realitätsbewusstsein, so dass man qualifiziert
    vorausdenken kann. Das – gepaart mit Fach-          Was ist dabei aus Ihrer Sicht das Wichtigste?
    kompetenz, Mut, Selbstdisziplin und Offenheit       Unternehmertum ist untrennbar mit Verant-
    für gerade die Probleme, die andere nicht als       wortung verbunden, nicht nur seinen eigenen
    Chance betrachten – zeichnet den erfolgreichen      Ressourcen gegenüber, sondern auch denen der
    Entrepreneur aus.                                   Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt. Deshalb
                                                        ist es dringend notwendig, auch ein ethisches
    Glauben Sie, dass man das lernen kann?              Wertebewusstsein dabei zu vermitteln. Darauf
    Ja. Aber wenn man damit erstmals durch einen        legen wir besonderes Augenmerk.
    Existenzgründerkurs in Berührung kommt,
    ist es zu spät. Wir müssen früh ansetzen, um
    für Unternehmertum zu begeistern.

                                                                                                     
Erforschung und Vermittlung von
Entrepreneurship
Wir wollen den Erkenntnisstand zu Erfolgsfaktoren von Entrepreneurship
erweitern. Ziel ist es, dass Gründungsinteressierte und Unternehmer
aus Beispielen gelingenden Unternehmertums lernen. Dazu vergibt die
Karl Schlecht Stiftung einen Preis für wegweisende Forschungsarbeiten.

Lernen aus der Praxis: Was trägt zu unternehmerischem Erfolg bei?


ER FORSCHUNG UND V ER MIT TLUNG VON ENTR EPR ENEURSHIP / 3

KSG Entrepreneurship Research
Award / seit 2014                              Preisträger-Arbeiten 2018
Seit 2014 vergibt die Karl Schlecht Stiftung
(KSG) einen Preis für Arbeiten mit hoher       The fallacy problem of entrepreneurs
Relevanz für die Entrepreneurship-Forschung    Daniel Blaseg
und Praxis. Der „KSG -Award“ wird zusammen     GOE T HE- UNI VER SI TÄT FR ANKFUR T A M M AIN

mit dem Förderkreis Gründungs-Forschung e.V.   Prof. Dr. Armin Schwienbacher
ausgeschrieben.                                SKEM A BUSINE SS S CHO OL

Im Fokus des Interesses stehen Themenaspekte
wie „Entrepreneurship & Management“,
„Youth Entrepreneurship“, „Entrepreneurial     SME innovativeness in a dynamic

Finance“ oder „Innovation & Technology“.       environment: Is there any value in combining
Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.          causation and effectuation?
Im Jahr 2018 wurden erstmals zwei Preise       Prof. Dr. Marcus Dejardin
vergeben.                                      UNI VER SI T Y OF NA MUR

Projektpartner: Förderkreis Gründungs-         Prof. Dr. Johanna Vanderstraeten
Forschung e.V.                                 UNI VER SI T Y OF AN T WER P

                                               Prof. Dr. Julie Hermans
                                               UNI VER SI T É C AT HOLIQUE DE LOU VAIN

                                               Prof. Dr. Arjen van Witteloostuijn
                                               VR IJE UNI VER SI T EI T A MS T ER DA M

Verleihung der
Award-Urkunde an
herausragenden
Preisträger (rechts)

                                                                                                
M ISSION-V ISION

Kulturelle Bildung Gute Führung braucht kreativ-schöp-
ferische Kompetenz – sie muss vor allem Ideen und Lösungen
generieren. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass Menschen
in die Lage versetzt werden, ihr künstlerisch-kreatives Potenzial
und damit ihre Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb setzen wir
uns ein für:
• die kulturelle Bildung von Schülern
• den künstlerischen Nachwuchs
• kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft
2018 haben wir hierfür
rund 18 Projekte und Institutionen gefördert.
Kulturelle Bildung von Schülern
Wir wollen, dass die Kulturelle Bildung zu einem selbstverständlichen Bestand-
teil des Schulalltags wird. Ziel ist es, dass Schüler die Chance bekommen,
ihr künstlerisch-kreatives Potenzial weiterzuentwickeln. Dazu unterstützten
wir pädagogische Initiativen zur kulturellen Unterrichtsentwicklung und
Schulkooperationen mit Kultureinrichtungen.

Kultur hat viel mit Inszenierung zu tun – ob auf der Bühne oder vor der Kamera


K U LT U R E L L E BI L DU NG VON SC H Ü L E R N / 1

Kulturschule 2020 Baden-Württemberg / seit 2015

Ausgangslage
Die Bedeutung Kultureller Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung und Lernmotivation
junger Menschen ist inzwischen weitgehend anerkannt. Trotzdem ist sie im deutschen
Bildungswesen nicht strukturell implementiert. Schulkooperationen mit Kulturträgern
spielen zwar mittlerweile eine große Rolle, sind jedoch selten systematisch mit der
Unterrichtspraxis verzahnt. Viele Lehrer aus den nichtkünstlerischen Fächern haben kaum
Erfahrung mit sinnlich-ästhetischen Formen des Lernens. Dabei lassen sich die Methoden
Kultureller Bildung in vielen Fächern anwenden. Hier setzt „Kulturschule 2020“ an.

Lösungsansatz
Das Modellprojekt „Kulturschule 2020“ richtet seinen Fokus auf die kulturelle Schulent-
wicklung in Baden-Württemberg. Schwerpunkt ist die Steigerung der Qualität der Schule
als Ganzes durch mehr ästhetisch-kulturelle Praxis. Der Ansatz beschränkt sich nicht auf
Kooperationsprojekte mit Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden. Ziel ist es viel-
mehr, Schülern den Zugang zu Lerninhalten zu erleichtern, indem kreative Methoden im
Sinne von „Learning through the Arts“ im Unterricht aller Fächer übernommen werden,
z. B. in Deutsch, Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften. Aus den Erfahrungen            Die Ammoniaksynthese „am
soll ein Leitfaden zur kulturellen Schulentwicklung entstehen.                                 eigenen Leib“ erfahren: Kultur-
                                                                                               schüler tanzen Chemie

Projektentwicklung
Das Modellprojekt ist eine Kooperation des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg und der Karl Schlecht Stiftung. Es ist auf fünf Jahre angelegt
(2015/16–2019/20), wird durch die Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet und
seit 2016/17 jährlich evaluiert. 2015 wurden landesweit zehn Projektschulen ausgewählt,
die fünf Jahre lang ein Kulturbudget erhalten und durch Fortbildungen unterstützt
werden.

                                                         \ Ich fände es toll, wenn es in den nächsten
                                                         drei Jahren selbstverständlich wird, dass wir auch im
                                                         normalen Unterricht kulturelle Zugänge finden. \
                                                         KULTUR SCHULLEHRERIN

                                                         \ Mir macht ein solcher Unterricht mehr Spaß
                                                         und ich kann mich irgendwie besser konzentrieren. \
                                                         SCHÜLER

                                                                                                   
Kunst fördert Entwicklung ( KufE )               Bundeskongress Kulturelle
/ seit 2014                                      Schulentwicklung / seit 2018
KufE ist ein schulisches Modellprojekt, das      2018 hat die Karl Schlecht Stiftung den „Bundes-
Lernschwierigkeiten und Konflikten mit           kongress Kulturelle Schulentwicklung“ in
kunsttherapeutischen Ansätzen begegnet.          Stuttgart gefördert. Vertreter der Länder, aus
Die Methoden schärfen die Selbstreflexion        Schulen und Kultureinrichtungen diskutierten
der Kinder und lenken die Aufmerksamkeit auf     Gelingensbedingungen für Kulturelle Bildung,
eigene Kompetenzen und Lösungswege.              mit Fokus auf institutionellen Kooperationen.
Projektpartner: Weiherbachschule Grötzigen,      Projektpartner: Landesvereinigung Kulturelle
Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen           Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. ( LKJBW )

Entdecke Design / 2014–2018                      KulturPiloten / seit 2012
„Entdecke Design“ fördert die Auseinander-       „KulturPiloten“ ermöglicht Grundschülern aus
setzung mit Design in der Schule. In Workshops   Brennpunktbezirken Berlins eine intensive
mit Designpädagogen lernen Schüler die Grund-    kulturelle Teilhabe, die ihre Persönlichkeitsent-
lagen von Gestaltung kennen und entfalten        wicklung positiv beeinflusst. Begleitet von
ihr kreatives Potenzial. Lehrern werden          Mentoren, den „KulturPiloten“, besuchen sie
entsprechende Fortbildungen angeboten.           Museen, Theater, Opern oder Planetarien.
Projektpartner: Stiftung Deutsches Design        Projektpartner: Evangelisches Johannesstift
Museum

                                                 GRIPS Fieber / seit 2017
                                                 „GRIPS Fieber“ ist ein Berliner Modellprojekt
                                                 zur Stärkung der Kulturellen Bildung in Schulen.
                                                 Lehrer werden mit speziellem Unterrichts-
                                                 material darin unterstützt, kreative Lernpro-
                                                 zesse bei ihren Schülern anzustoßen. Ein
                                                 besonderer Fokus liegt auf dem Theater als
                                                 Bildungsmittel.
                                                 Projektpartner: GRIPS Theater Berlin

                                                 Komische Oper Berlin / seit 2012
                                                 Die Komische Oper beauftragt gezielt
                                                 Neuproduktionen von Kinderopern auf Basis
                                                 bekannter Kindergeschichten. Damit möchte
Die Komische Oper öffnet Türen: Kinder erleben
hier oft zum ersten Mal ein Bühnenstück          sie Kindern Zugang zur Kunstform „Oper“
                                                 verschaffen. Darüber hinaus bietet sie
                                                 musik- und theaterpädagogische Workshops
                                                 in Kooperation mit Schulen an.
                                                 Projektpartner: Komische Oper Berlin

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