Rohstoffstrategie der Bundesregierung - Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung Deutschlands mit nicht-energetischen mineralischen Rohstoffen
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Energie Rohstoffstrategie der Bundesregierung Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung Deutschlands mit nicht-energetischen mineralischen Rohstoffen www.bmwi.de
Redaktion Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Bildnachweis Otmar Smit – Fotolia (Titel), Erik Schumann – Fotolia (S. 6), tom – Fotolia (S. 8), Thorsten Schier – Fotolia (S. 9), Eike H. – PantherMedia (S. 11), WestPic – Fotolia (S. 12), LaCatrina – Fotolia (S. 13), Stefan Balk – Fotolia (S. 14), Günter Menzl – Foto- lia (S. 14), pressmaster – Fotolia (S. 16/17), Comstock Bilder – fotosearch (S. 18), SyB – Foto- lia (S. 19), Vladyslav Makarov – Fotolia (S. 20), mabus13 – iStockphoto (S. 22), Hanik – Fotolia (S. 24), Sven Hoppe – Fotolia (S. 25) Druck BMWi Herausgeber Das Bundesministerium für Wirtschaft und Bundesministerium für Technologie ist mit dem audit berufundfamilie® Wirtschaft und Technologie (BMWi) für seine familienfreundliche Personalpolitik Öffentlichkeitsarbeit/L2 ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von 10115 Berlin der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der www.bmwi.de Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Stand Oktober 2010
Energie Rohstoffstrategie der Bundesregierung Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung Deutschlands mit nicht-energetischen mineralischen Rohstoffen
5 Inhalt 1. Vorbemerkung...................................................................................................................................... 6 2. Ordnungspolitischer Rahmen.. ............................................................................................................ 8 3. Bekämpfung von Handelshemmnissen und Wettbewerbsverzerrungen......................................... 9 4. Maßnahmen zu Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen.........................................................10 5. Rohstoffeffizienz ................................................................................................................................ 13 6. Recycling.. ............................................................................................................................................ 13 7. Rohstoffe in der Wertschöpfungskette . .......................................................................................... 15 8. Materialeffizienz................................................................................................................................. 15 9. Förderung der Aus- und Weiterbildung ausländischer Fach- und Führungskräfte im Rohstoffbereich . ...........................................................................................................................18 10. Bedeutung von Derivaten und Finanzfragen im Rohstoffhandel ...................................................19 11. Strukturelle Maßnahmen . ................................................................................................................ 20 12. Politische Flankierung . ...................................................................................................................... 21 13. Entwicklungszusammenarbeit.......................................................................................................... 22 14. Bilaterale Rohstoffpartnerschaften . ............................................................................................... 24 15. Europäische Rohstoffpolitik.............................................................................................................. 25 16. Rohstoffpolitik im internationalen Kontext.................................................................................... 26
6 Vorbemerkung Maße geologisch verfügbar. Verknappungen können lediglich dann vorübergehend entstehen, wenn zu wenig exploriert wird, Engpässe bei den Gewin nungs-, Transport- oder Verarbeitungskapazitäten, Spekulationseffekte oder politische Markteingriffe auftreten; die Preissignale werden aber, eventuell mit mehrjähriger Verzögerung, zu einer Balance zwischen Angebot und Nachfrage führen. Rohstoffpolitik und Rohstoffwirtschaft tragen eine besondere Verantwortung: Natürliche Lebens grundlagen müssen in Verantwortung für künftige Generationen erhalten bleiben und geschützt werden. Dies erfordert, dass der Leitgedanke der Nachhaltigen Die Gewährleistung einer bedarfsgerechten Versor Entwicklung bei der Gewinnung und Nutzung von gung der Industrie mit mineralischen Rohstoffen ist Bodenschätzen, bei der Gestaltung, Produktion und von grundlegender Bedeutung für die Wirtschaft Nutzung von Gütern und bei der Verwertung von Deutschlands. Dies trifft in besonderem Maß für die Wertstoffen in Abfallströmen möglichst umfassend Industrierohstoffe zu, bei denen eine hohe Import implementiert wird. abhängigkeit besteht. In 2007 hat die Bundesregierung auf der Grund Nachhaltige Rohstoffpolitik ist integraler Bestand lage eines intensiven Dialogs zwischen Wirtschaft teil der Wirtschaftspolitik. Unter den Bedingungen und Politik Elemente einer Rohstoffstrategie ent der Marktwirtschaft und eines fairen Welthandels wickelt und zur Richtschnur ihres Handelns erklärt. gleichen sich Angebot und Nachfrage auch bei Markt Gleichzeitig hat die Bundeskanzlerin 2007 einen änderungen immer wieder aneinander an. Funktio Interministeriellen Ausschuss Rohstoffe (IMA Roh nierende Märkte sorgen so für stabile Verhältnisse stoffe) eingesetzt, der rohstoffbezogene Problem und langfristige Versorgungssicherheit. Gravierende bereiche der Wirtschaft identifiziert und ressortüber Marktstörungen können allerdings zu Verwerfungen greifende Lösungsansätze entwickelt. Der Vorsitz führen, die erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft, wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Umwelt und Beschäftigung haben können. Die Roh Technologie (BMWi) wahrgenommen. Dem Bundes stoffstrategie soll dazu beitragen, mit geeigneten tag wurde 2009 ein umfassender Zwischenbericht rohstoffpolitischen Maßnahmen derartige Markt über die Tätigkeit des IMA Rohstoffe vorgelegt. störungen zu begrenzen und ihre Folgen zu mildern. Gleichzeitig will die Bundesregierung durch die Mit dieser frühzeitigen strategischen Vorgehens Schaffung politischer, rechtlicher und institutioneller weise hat die Bundesregierung auch international Rahmenbedingungen ihren Beitrag zu einer nach eine Vorreiterrolle übernommen. Nicht zuletzt die haltigen, international wettbewerbsfähigen Rohstoff rohstoffpolitische Diskussion in Deutschland hat dazu versorgung der deutschen Industrie leisten. geführt, dass die EU-Kommission im Jahr 2008 eine EU-Rohstoffstrategie1 vorgelegt hat. Im Mittelpunkt Mineralische Rohstoffe sind Bodenschätze aus der EU-Initiative stehen Themen, die effizienter und natürlichen Lagerstätten, die durch Bergbau gewon mit größerem Nachdruck auf EU-Ebene vorangebracht nen werden. Lagerstätten sind Ergebnis geologischer werden können, vor allem im Bereich der Handels- Prozesse, sie sind damit ortsgebunden, räumlich und Entwicklungspolitik. Mitte Juni 2010 hat die EU- begrenzt und nicht reproduzierbar. Gegenwärtig sind Kommission im Rahmen ihrer Rohstoffinitiative bei Rohstoffen weltweit keine physischen Verknap Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und 1 pungen zu befürchten. Einzige Ausnahme dürfte in den Rat: Die Rohstoff-Initiative – Sicherung der Versorgung absehbarer Zeit der Rohstoff Erdöl sein. Alle anderen Europas mit den für Wachstum und Beschäftigung notwendi Rohstoffe sind weltweit zur Zeit in ausreichendem gen Gütern (Dok. 16053/08 – KOM (2008) 699 endg.)
7 Berichte zweier Expertengruppen vorgelegt, die effi legend verändern werden. Es ist sicherzustellen, dass ziente Genehmigungsverfahren für Rohstoffgewin wichtige Innovationen, u. a. im Bereich von Umwelt nungsvorhaben2 in den EU-Mitgliedstaaten („best technologien, nicht durch mangelnde Rohstoffver practices“) aufzeigen sowie für die Gemeinschaftsin fügbarkeiten behindert werden. dustrien kritische Rohstoffe3 identifizieren. Auf dieser 3 In der rohstoffverarbeitenden Industrie setzt sich Grundlage beabsichtigt die EU-Kommission in enger zunehmend die Erkenntnis durch, dass Verknappun Abstimmung mit den Mitgliedstaaten am Ende dieses gen an den Rohstoffmärkten zu Produktionsein Jahres Schlussfolgerungen und Empfehlungen in einer schränkungen führen und Innovationen behindern Mitteilung vorzulegen. Ziel wird sein, Fragen der können. Hier ist auch die Eigenverantwortung der gesicherten Rohstoffversorgung noch stärker in die Industrie gefordert, rechtzeitig Antworten auf mög Handels-, Industrie- und Entwicklungspolitik der liche Engpässe zu entwickeln. Gemeinschaft einzubinden und Fragen der Senkung 3 Die EU-Kommission hat eine Rohstoffinitiative er des Primärrohstoffverbrauchs durch Recycling sowie griffen, mit der die nationale Rohstoffpolitik Deutsch Forschung und Entwicklung anzugehen. lands eng verzahnt werden muss. Mit dem Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages Kernziele der weiterentwickelten Rohstoffstrategie trägt die EU in Zukunft eine größere Verantwortung der Bundesregierung sind: beim Schutz ausländischer Direktinvestitionen, was 3 Abbau von Handelshemmnissen und Wettbe gerade im Rohstoffsektor eine zunehmende Bedeu werbsverzerrungen, tung erlangt. 3 Unterstützung der deutschen Wirtschaft bei der Diversifizierung ihrer Rohstoffbezugsquellen, Auf nationaler Ebene hat der Bundeswirtschafts 3 Unterstützung der Wirtschaft bei der Erschlie minister im Mai und Juni 2010 einen weiteren Rohstoff ßung von Synergien durch nachhaltiges Wirtschaften dialog mit Vertretern des BDI, der rohstoffverarbeiten und Steigerung der Materialeffizienz, den Industrie, der Recyclingwirtschaft und Gewerk 3 Weiterentwicklung von Technologien und schaften initiiert. Die Ergebnisse dieses Rohstoffdialogs Instrumenten zur Verbesserung der Rahmenbedin sind in diese Rohstoffstrategie eingegangen. gungen für das Recycling, 3 Aufbau bilateraler Rohstoffpartnerschaften mit Die Weiterentwicklung der „Elemente einer Roh ausgewählten Ländern, stoffstrategie der Bundesregierung“ vom März 2007 3 Eröffnung neuer Optionen durch Substitutions- ist insbesondere aus folgenden Gründen erforderlich und Materialforschung, geworden: 3 Fokussierung rohstoffbezogener Forschungspro 3 Wichtige rohstoffverbrauchende Entwicklungs- gramme, und Schwellenländer, insbesondere China und 3 Herstellung von Transparenz und Good Gover Indien, haben mittlerweile ihre Rohstoffpolitik strate nance bei der Rohstoffgewinnung, gisch ausgerichtet und Maßnahmen ergriffen, um 3 Verzahnung nationaler Maßnahmen mit der ihre rohstoffwirtschaftlichen Interessen zu befriedi europäischen Rohstoffpolitik. gen. Dies kann mittelfristig Auswirkungen für deut sche und europäische Unternehmen beim Zugang Die Bundesregierung ist bestrebt, Maßnahmen im Zu zu Rohstoffbezugsquellen haben. sammenhang mit diesen Zielen im Sinne des Leitge 3 Neue Studien lassen erkennen, dass sich die Roh dankens der Nachhaltigen Entwicklung ausgewogen stoffbedarfsprofile in den kommenden Jahrzehnten umzusetzen. Dabei sollen ökonomische, ökologische aufgrund neuer Technologieentwicklungen grund und soziale Belange einer nachhaltigen Rohstoffwirt schaft gleichrangig berücksichtigt werden. Darüber 2 Improving framework conditions for extracting minerals for hinaus strebt die Bundesregierung mit dieser Roh the EU. Report of the Ad-hoc Working Group on Exchanging stoffstrategie einen ganzheitlichen rohstoffpolitischen Best Practice on Land Use Planning, Permitting and Geological Knowledge Sharing. Europäische Kommission, Juni 2010. Ansatz für eine möglichst enge Verzahnung aller 3 Critical raw materials for the EU. Report of the Ad-hoc Working nationalen und internationalen politischen Ebenen Group on defining critical raw materials. Europäische Kom im Bereich der Rohstoffpolitik an. mission, Juni 2010.
8 2 Ordnungspolitischer Rahmen Die Bundesregierung ist sich mit der Wirtschaft einig, Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, im Be dass es grundsätzlich Aufgabe der Wirtschaftsunter reich der Rohstoffwirtschaft selbst unternehmerisch nehmen ist, ihre Rohstoffversorgung sicherzustellen. tätig zu werden, etwa durch Gründung einer Staats Die staatlichen Aktivitäten auf Bundesebene konzen gesellschaft für Explorations- oder Rohstoffgewin trieren sich darauf, die Rohstoffsicherungsbemühun nungsvorhaben. Auch einer staatlichen Bevorratung gen der Wirtschaft nachdrücklich und effizient zu von Industrierohstoffen steht die Bundesregierung flankieren, wobei sich konkrete Maßnahmen am Leit ablehnend gegenüber. gedanken der Nachhaltigen Entwicklung orientieren. Die Bundesregierung unterstreicht, dass nachhal Die flankierenden Maßnahmen betreffen vor tige Entwicklung sowie wirtschaftlicher und sozialer allem die Unterstützung der Wirtschaft durch das Fortschritt ohne gute Regierungsführung, ohne Ach rohstoffpolitische Förderinstrumentarium, die For tung der Menschenrechte und ohne Beachtung öko schungsförderung sowie die kohärente gestaltende logischer und sozialer Standards nicht möglich ist. Sie Rohstoffaußenpolitik unter Berücksichtigung außen-, tritt verstärkt dafür ein, dass die deutsche Wirtschaft wirtschafts- und entwicklungspolitischer Ziele. Die unternehmerisches Handeln an international aner Bundesregierung setzt sich darüber hinaus bei den kannten Instrumenten und Initiativen wie der OECD- Landesregierungen dafür ein, dass bei der Explora Leitsätze für multinationale Unternehmen ausrichtet. tion und Gewinnung heimischer Rohstoffe den Inter essen der Rohstoffwirtschaft im Rahmen der Raum ordnung und Landesplanung sowie bei Genehmi gungsverfahren angemessen Rechnung getragen wird.
9 3 Bekämpfung von Handelshemmnissen und Wettbewerbsverzerrungen Bodenschätze sind ortsgebunden und – global ge Reform des Allgemeinen Präferenzsystems – soweit sehen – ungleich verteilt. Der weltweite Handel von ärmere und ärmste Entwicklungsländer nicht nach Rohstoffen und Verarbeitungsprodukten ist daher teilig betroffen sind – zusätzlich berücksichtigt zwingend. Deshalb ist für die weltwirtschaftliche Ent werden. Ebenso wird die Bundesregierung den bilate wicklung ein möglichst unbeschränkter, fairer Han ralen Dialog mit Ländern, die Handels- und Wettbe del mit Rohstoffen besonders wichtig. Dies hat auch werbsverzerrungen einsetzen, noch konsequenter die Welthandelsorganisation WTO in ihrem jüngsten nutzen, um einen Abbau politischer Eingriffe in die Bericht mit Nachdruck unterstrichen.4 Märkte zu erzielen. Die stark gestiegene Nachfrage nach zahlreichen Der Abbau von Exportbeschränkungen spielt wichtigen Industrierohstoffen hat allerdings dazu eine wichtige Rolle für eine gesicherte Rohstoffver geführt, dass verschiedene Länder handelspolitische sorgung. Armen/ärmsten Entwicklungsländern sollte Maßnahmen (u. a. Exportzölle, Exportquoten, Import eine gewisse Flexibilität wie Übergangsfristen beim vergünstigungen) ergriffen haben, die die jeweilige Zollabbau eingeräumt werden, um Alternativen zur heimische Industrie begünstigen und damit den in Sicherstellung der Staatseinnahmen aufzubauen. ternationalen Wettbewerb verzerren. Exportrestrik tionen wie Exportzölle, ‑quoten u. Ä. sind vor allem bei metallischen Rohstoffen aber auch Energieträ gern zu verzeichnen. Dieses Vorgehen kann mittel fristig Wachstum und Beschäftigung in Deutschland gefährden. Die Bundesregierung wird deshalb im Rahmen der EU-Handelspolitik nachdrücklich darauf drän gen, dass den Verzerrungen im internationalen Roh stoffhandel noch konsequenter als bisher begegnet wird. Dazu werden sämtliche Möglichkeiten auf mul tilateraler (v. a. WTO-Beitrittsverhandlungen, Streit schlichtungsverfahren) als auch auf bilateraler EU-Ebene (Freihandelsabkommen, bilateraler Dialog) umfassend genutzt und ausgeschöpft. Zusätzlich sollen auch einseitig gewährte Handelspräferenzen der EU in dieser Hinsicht überprüft werden. So sollte aus Sicht der Bundesregierung die rohstoffpolitische Interessenlage der EU im Rahmen der anstehenden 4 WTO Annual Report 2010
10 4 Maßnahmen zu Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen Deutschland ist als Industrieland und Exportnation 2. Investitionsgarantien in besonderem Maße auf eine sichere Rohstoffversor gung angewiesen. Die Bundesregierung unterstützt Die Bundesregierung unterstützt mit den Investitions die deutsche rohstoffverarbeitende Industrie durch garantien im Rahmen der Außenwirtschaftsförde gezielte politische Flankierung darin, sich Rohstoffe rung Direktinvestitionen deutscher Unternehmer in über Lieferverträge, Explorations- und Bergbauenga Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese Garantien gements, Konzessionserwerb oder Beteiligungen in bieten Schutz vor politischen Risiken durch staatliche ausreichender Menge und Qualität bedarfsgerecht zu Eingriffe und sind daher ein wichtiger Baustein der sichern. Die Industrie sollte deshalb konkrete Engage unternehmerischen Risikovorsorge. Sie erleichtern ments im In- und Ausland zur Absicherung des Be die Kreditaufnahme zur Refinanzierung der Auslands zugs von Rohstoffen ausweiten, sich bietende Chan investition und werden bereits intensiv genutzt, um cen bei rohstoffrelevanten Projekten noch forcierter die Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen sicher ergreifen und die Rohstoffbezugsquellen diversifizie zustellen. ren. Die Bundesregierung flankiert Aktivitäten der Wirtschaft insbesondere mit folgenden Maßnahmen: 3. Exportgarantien (Hermes-Deckung) 1. Garantien für Ungebundene Finanzkredite Die Hermes-Deckungen helfen deutschen Anlagen (UFK-Garantien) bauern (auch von Bergbau-Equipment) bei der Er schließung neuer oder schwieriger Märkte, indem sie Mit den UFK-Garantien sichert die Bundesregierung Exportgeschäfte gegen den Zahlungsausfall ausländi Finanzierungen von ausländischen Rohstoffvorhaben scher Kunden absichern können. Damit werden un gegen politische und wirtschaftliche Risken ab. Im ternehmerische Risiken besser kalkulierbar. Gegenzug erhalten deutsche rohstoffverarbeitende Unternehmen langfristige Lieferverträge. Die UFK- 4. Geologische Erkundung im Vorfeld Garantien wurden bereits 2009 in enger Abstimmung kommerzieller Exploration mit Wirtschaft und Verbänden umfassend reformiert: Kernelemente dieser Reform sind die Aufnahme der Im Auftrag der Bundesregierung führt die Bundesan wirtschaftlichen Risiken, die Reduzierung des Selbst stalt für Geowissenschaften und Rohstoffe im Rahmen behalts, der Verzicht auf Fremdwährungszuschläge von Forschungsprojekten geologische Übersichts sowie ein risikoadäquates Entgeltsystem. arbeiten durch, insbesondere im Bereich der Ozeane und in so genannten Frontier-Gebieten. Diese Vorfeld Das Interesse an diesem Garantie-Instrument erkundung hat zum einen das Ziel, den Wissensstand besteht industrieseitig weiterhin. Aufgrund verlager über weltweite Rohstoffpotenziale zu erhöhen, zum ter Wertschöpfungsketten erwartet die deutsche anderen kommen die Ergebnisse der deutschen Wirt Wirtschaft neben der bereits starken Konkurrenz im schaft zugute: Unternehmen werden dadurch in die Rohstoffbereich einen zunehmenden Wettbewerb Lage versetzt, gezielte Explorationsarbeiten in höffi um Produkte der ersten Verarbeitungsstufe. Daher gen, d. h. in Gebieten mit vermutetem Erzpotenzial, besteht ein zunehmendes Interesse der deutschen durchzuführen. Die Bundesanstalt für Geowissen Wirtschaft, auch in diesem Bereich frühzeitig lang schaften und Rohstoffe leistet dadurch einen wichti fristige Lieferbeziehungen aufzubauen. Die Bundes gen Beitrag zur wissenschaftlich-technischen Infra regierung und die Wirtschaft werden vor diesem struktur Deutschlands. Hintergrund den Dialog darüber intensivieren, ob die Kriterien der Förderungswürdigkeit auf die erste Beispiele sind Untersuchungen über das Auftre Verarbeitungsstufe ausgeweitet werden können. ten und die Entstehung von Manganknollen in der pazifischen Tiefsee, die mittel- bis langfristig eine Bezugsquelle für wichtige Industrierohstoffe werden können, sofern es gelingt, umweltverträgliche Ge winnungsmethoden zu entwickeln. Forschungsarbei ten in den zirkumarktischen Schelfgebieten tragen
11 5. Explorationsförderung Die deutsche rohstoffverarbeitende Industrie ist in den 1990er Jahren fast vollständig aus dem internationa len Bergbau ausgestiegen. Unter derzeitigen Markt bedingungen ist der Wiedereinstieg in produzie rende Rohstoffgewinnungsprojekte nach Angaben der Wirtschaft aufgrund der hohen finanziellen Hür den für die deutsche Industrie nur schwer realisier bar. Gleichwohl muss aus Sicht der Bundesregierung dieser Weg in die Rückwärtsintegration eingeschla gen werden. Mit Blick auf die langfristige, nachhaltige Rohstoffsicherung kommt den Explorationsaktivitä ten im Vorfeld der eigentlichen Rohstoffgewinnung auch mit Blick auf die Einstiegskosten eine besondere Bedeutung zu. Derzeit gibt es in Deutschland nur einige wenige Unternehmen, die in der Lage sind, Konzessionen im Ausland zu erwerben und gezielte Explorationskam pagnen durchzuführen. In der Regel fehlt es diesen dazu bei, Kohlenwasserstoffpotenziale zu erkunden Unternehmen nicht an Kenntnis über attraktive Pro mit Blick auf spätere kommerzielle Explorations jekte, sondern an der erforderlichen Kapitalbasis, um projekte der Wirtschaft. zusätzliche Projekte in Angriff zu nehmen. Dies umso mehr, als Explorationsarbeiten, besonders in Nicht- Auch durch die Entwicklung neuer geowissen OECD-Staaten, besonderen Risiken unterliegen, die schaftlicher Methoden, etwa auf den Gebieten der einzelne Unternehmen im Misserfolgsfall vor existen Fernerkundung, der Geophysik oder der Geochemie zielle Probleme stellen können. trägt die Bundesanstalt zur Weiterentwicklung deut scher Explorations- und Rohstoffexpertise bei. Die Bundesregierung ist, bereit zu prüfen, ob durch Umschichtung im geltenden Finanzplan des Bundes Die Vorfeldarbeiten der Bundesanstalt werden haushaltes Spielräume geschaffen werden können, nachhaltig und damit auch naturverträglich ausge diese Risiken durch gezielte Explorationsförderung in staltet. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Schlie Form bedingt rückzahlbarer Darlehen zu vermindern ßung von Wissenslücken, etwa im Bereich der Tiefsee und dadurch Anreize für Explorationsvorhaben zu ökologie. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser schaffen. Dies setzt allerdings voraus, dass die Wirt Untersuchungen ist es der Bundesregierung möglich, schaft geeignete, rohstoffpolitisch förderwürdige, sich mit einem hohen Maß an wissenschaftsbasierter nachhaltige Explorationsprojekte identifiziert und zur Expertise an der Erarbeitung internationaler Regel staatlichen Förderung vorschlägt. Bei diesen Projekten werke für die Rohstoffgewinnung in Tiefseeregionen ist auch der Schutz von Klima, Boden, Wasser, Luft und oder in Frontiergebieten zu beteiligen. biologischer Vielfalt zu berücksichtigen. Gleichzeitig stehen die Ergebnisse der Vorfeld Für die Förderung derartiger Vorhaben könnte erkundungsarbeiten auch der deutschen Rohstoff sich die Bundesregierung an das Explorationsförder industrie zur Verfügung. Die Bundesregierung würde programm des Bundes anlehnen, mit dem Unterneh es begrüßen, wenn die Wirtschaft diese Leistungen men zwischen 1972 und 1990 unterstützt wurden. Da stärker als bisher nutzen würde, insbesondere mit bei kommt Rohstoffen eine besondere Bedeutung zu, Blick auf die notwendige Diversifikation von Rohstoff die im Rahmen der vor Kurzem veröffentlichten Studie bezugsquellen. einer Expertengruppe der EU-Kommission als beson ders kritisch identifiziert wurden.
12 Maßnahmen zu Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen 6. Heimische Rohstoffgewinnung Deutschland verfügt über ein beachtliches Potenzial an heimischen Rohstoffen. Diese Rohstoffe werden in be deutendem Umfang in Deutschland gefördert und ver arbeitet und stellen ganz oder anteilig die Versorgung der Wirtschaft sicher. Dabei handelt es sich insbeson dere um Rohstoffe für die Glas- und Keramikindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Elektronik-, die Che mie- und Düngemittelindustrie sowie die Bauwirtschaft. Die bedarfsgerechte Versorgung der Industrie ins besondere mit Baurohstoffen, Salzen und speziellen Nichtmetallrohstoffen ist aus vorhandenen heimischen Lagerstätten aus geologischer Sicht langfristig möglich. Allerdings befürchtet die Wirtschaft Versorgungspro bleme aufgrund konkurrierender Flächennutzungen. Hintergrund sollten die Länder bei der Raumplanung Die bundesrechtlichen Grundlagen für die Roh im Interesse der Wertschöpfung und der Arbeits stoffgewinnung in Deutschland sind ausreichend. plätze in Deutschland die Fragen der Rohstoffsiche Neuer gesetzlicher Regelungen bedarf es nicht. Dar rung einbeziehen. Dabei müssen die ökonomischen, über herrscht Einvernehmen bei den Raumordnungs ökologischen und sozialen Aspekte der nationalen behörden von Bund und Ländern sowie innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie und der Nationalen Biodi Bundesregierung. Das betrifft zum einen Fachgesetze versitätsstrategie gleichrangig berücksichtigt werden. wie das Bundesberggesetz und das Lagerstättengesetz, zum anderen die Gesetze des deutschen Raumpla Allerdings bieten diese konkurrierenden Interes nungssystems: Baugesetzbuch, Raumordnungsgesetz sen gleichzeitig auch Perspektiven für Lösungen zum des Bundes und Landesplanungsgesetze der Länder. gegenseitigen Vorteil der bisherigen Konkurrenten. Konkret bedeutet dies: Die Sicherung der Rohstoffver Die zunehmende Bedeutung der Rohstoffversor sorgung der Wirtschaft und die Verbesserung der gung und deren Sicherung zur Gewährleistung und Wirtschaftskraft der Länder kann in Übereinstimmung Entwicklung der Leistungskraft der Wirtschaft in der mit deren regionalen umwelt- und sozialpolitischen Fläche spiegeln sich zum Teil sehr unterschiedlich in Zielsetzungen erreicht werden. Landschaftsgestal den Entscheidungen der einzelnen Bundesländer tung, Naherholung, Umweltbiotope und Rohstoffab wider. Aus Sicht der Bundesregierung muss die Roh bau, verbunden mit der Schaffung zusätzlicher Arbeits stoffgewinnung mit den anderen Flächennutzungen plätze, sind nicht zwangsläufig konträre Zielsetzungen. wie z. B. dem Siedlungsbau, Infrastrukturplanungen Sie lassen sich vielmehr im eigentlichen dreiteiligen und den Kategorien des Natur- und Umweltschutzes Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens von Ökonomie, in sinnvoller und ausgewogener Weise in Einklang Ökologie und Sozialem zu einem Interessensausgleich gebracht werden. zusammenführen. Die Bundesregierung sieht die Notwendigkeit, Die Bundesregierung hat sich in diesem Sinne unter Einbeziehung aller Beteiligten Möglichkeiten zu bereits zu Vorschlägen der Wirtschaftsministerkon entwickeln, wie die erkundeten, bedeutsamen Lager ferenz geäußert und die Wirtschaftsminister der stätten in Einklang mit anderen Raumansprüchen ei Länder gebeten, die vom Bund-Länder-Ausschuss ner Nutzung zugeführt werden können. Hierzu bedarf Bodenforschung vorgelegten Handlungsempfehlun es eines kontinuierlichen Dialogs mit den zuständigen gen zur Verbesserung der heimischen Rohstoffgewin Stellen in den Ländern. Dabei kommt der Rohstoff nung in Zusammenarbeit mit den anderen zuständi wirtschaft selbst eine besondere Rolle zu. Vor diesem gen Länderministerien umzusetzen.
13 5 6 Rohstoffeffizienz Recycling Die Rückführung der in Abfällen enthaltenen sekun dären Rohstoffe in den Wertstoffkreislauf ist ein wich tiger Baustein nachhaltiger Ressourcenwirtschaft. Deutschland nimmt hier innerhalb Europas und der Welt eine Vorreiterrolle ein. Das im Oktober 1996 in Kraft getretene Kreislaufwirtschafts- und Abfallge setz war mit seiner Verknüpfung von Produktverant wortung und Ressourcenschutz wegweisend; zusam men mit den produktbezogenen Regelungen für Verpackungen, Batterien, Altautos und Elektro(nik) altgeräte hat es den regulativen Rahmen für ein roh stoffeffizientes Wirtschaften geschaffen. Das seit 1. Juni 2005 geltende Vorbehandlungsgebot für bio logisch abbaubare und organikhaltige (Siedlungs-) Abfälle vor ihrer Deponierung hat wesentlich zur Schließung von Stoffkreisläufen beigetragen, indem es zu einer verstärkten Trennung und damit zu einer Nachhaltige Rohstoffgewinnung bedeutet nicht nur, besseren Nutzung der Wertstoffe aus dem Abfall Rohstoffe umweltverträglich zu gewinnen, sondern geführt hat. auch bestehende Rohstoffpotenziale bestmöglich zu nutzen. Voraussetzung dafür sind die Anwendung Bei einigen Materialien, z. B. Kupfer, hat Deutsch neuester Erkenntnisse der Lagerstättenforschung, der land mit 54 % die höchste Recyclingquote weltweit Einsatz moderner bergbaulicher Gewinnungstechno (EU 45 %, USA 41 %, Welt 13 %). Die Recyclingraten an logien sowie die Weiterentwicklung von Erzaufberei derer wichtiger Rohstoffe betragen 35 % bei Alumi tungs- und Weiterverarbeitungstechnologien. nium, 59 % bei Blei, 90 % bei Stahl, 20 bis 25 % bei Kobalt und 10 % bei Molybdän. Beachtliche Werte er Die Bundesregierung unterstützt diesbezügliche reicht auch der Einsatz von Sekundärrohstoffen: von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch institu 45 % bei Stahl bis hin zu 94 % bei Glas. Die Verwertungs tionelle Förderung wissenschaftlicher Einrichtungen. quoten der Hauptabfallströme liegen sämtlich deut Zusätzlich zu den vor allem von der Bundesanstalt für lich über 60 %, bei Bau- und Abbruchabfällen erreichen Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführten sie 88 %. Altfahrzeuge werden zu 92,3 % verwertet, die Arbeiten plant das Bundesministerium für Bildung Quoten für Verpackungsabfälle liegen je nach Mate und Forschung (BMBF) die Einrichtung eines neuen rial zwischen 68 % und 93 %. Instituts für Ressourcentechnologien in der Helm holtz-Gemeinschaft. Dort sollen effiziente Rohstoff- Auch bestehende, aber nicht mehr genutzte Technologien erforscht und weiterentwickelt wer Wohngebäude sind potenzielle Quellen für Sekun den. därrohstoffe. So befinden sich allein im Wohnbestand von Städten und Gemeinden ca. 10,5 Mrd. Tonnen Darüber hinaus setzt sich die Bundesregierung mineralische Baustoffe (Ziegel, Beton etc.) und 100 Mio. bei den Bundesländern dafür ein, dass geowissen Tonnen Metalle, die bei Rückbau- und Abrissmaßnah schaftlich, rohstoffwirtschaftlich und bergbautech men – etwa infolge Leerstands – als Sekundärroh nisch ausgerichtete Fakultäten an den Hochschulen stoffe zur Verfügung stehen. Und dieses Materiallager gestärkt werden. Insbesondere muss die Ausbildung wird voraussichtlich weiter wachsen (20 % bis 2020). von qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern auf Bereits heute ist der Rohstoffabbau im Gebäudebe diesen Gebieten wieder einen besonderen Stellenwert stand ein wichtiges Ressourcenthema. Daten hierzu erhalten, um die künftigen Herausforderungen der werden derzeit in einer Reihe von Forschungsvorha Rohstoffsicherung zu meistern. ben erhoben, auf deren Grundlage dann konkrete Maßnahmen zur Nutzung der vorhandenen Sekundär rohstoffquellen entwickelt werden.
14 Recycling Mit der laufenden Novelle des Kreislaufwirt verordnung zu einer Wertstoffverordnung und die schafts- und Abfallgesetzes wird die Bundesregierung flächendeckende Einführung einer „trockenen Wert die Rahmenbedingungen für die Rückführung der in stofftonne“. Die notwendigen Rechtsgrundlagen Abfällen enthaltenen Wertstoffe in den Wirtschafts sollen bereits mit dem neuen Kreislaufwirtschafts kreislauf weiter verbessern und den mit der EU-Abfall gesetz gelegt werden, um auf dieser Basis nach Aus rahmenrichtlinie vom November 2008 eingeschlage wertung der zur „Wertstofftonne“ gegenwärtig noch nen Weg in die Recyclinggesellschaft um- und fort laufenden Forschungsvorhaben konkrete Regelungen setzen. Eine Stärkung des Recyclings ist dabei zur Ausgestaltung der haushaltsnahen Wertstoff insbesondere durch die Umsetzung der neuen, fünf erfassung, insbesondere zu Inhalt, Finanzierung und stufigen Abfallhierarchie und die Festlegung von Trägerschaft einer „Wertstofftonne“, verabschieden Mindestquoten für das Recycling von Siedlungsab zu können. Ziel ist es, die bei Verkaufsverpackungen fällen und die Verwertung mineralischer Abfälle zu bereits erfolgreich implementierten Ansätze auch auf erwarten. Im Rahmen der laufenden Ressortabstim die Erfassung, Sortierung und Verwertung der im mung wird zu entscheiden sein, ob und in welchem Restmüll enthaltenen Wertstoffe zu erstrecken. Umfang die Quoten über die Mindestvorgabe der Abfallrahmenrichtlinie hinausgehen. Die Marktgän gigkeit von Sekundärrohstoffen wird zudem durch die Regelungen zu Nebenprodukten und zum Ende der Abfalleigenschaft verbessert. EU-konforme Prä zisierungen der Aufgabenverteilung zwischen kom munaler und privater Entsorgungswirtschaft sollen die Rechts- und Planungssicherheit der betroffenen Unternehmen erhöhen. Auch das im Restmüll enthaltene Wertstoff potenzial soll noch in dieser Legislaturperiode besser für das Recycling erschlossen werden. In diesem Kontext prüft die Bundesregierung derzeit die Mög lichkeiten für eine Fortentwicklung der Verpackungs
15 7 8 Rohstoffe in der Materialeffizienz Wertschöpfungskette In einer zunehmend globalisierten Wirtschaftswelt 1. Erhöhung der Materialeffizienz ist die Rohstoffverarbeitung in der Wertschöpfungs kette vom Rohstoff bis zum Endprodukt in steigen Nach Auffassung der Bundesregierung kann die dem Maße arbeitsteilig ausgestaltet. Nicht in jedem Erhöhung der Materialeffizienz einen wichtigen Industriestaat müssen für alle Rohstoffe oder Roh Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der stoffgruppen auch alle Stufen der Wertschöpfungs Unternehmen zu verbessern, den Ressourceneinsatz kette mit entsprechenden Industrieanlagen vor in Deutschland weiter zu verringern und somit Res handen sein. sourcen zu schonen sowie Umweltbelastungen zu minimieren. Deshalb sollen die Programme der Bun Allerdings hat die Erfahrung der vergangenen desministerien zielgerichtet fortentwickelt werden. Jahre und Jahrzehnte gezeigt, dass integrierte Indus triestrukturen mit großer Wertschöpfungstiefe weni Das BMWi wird die Förderung der einzelbetrieb ger krisenanfällig sind. Deshalb liegt es im Interesse lichen Beratung zur Verbesserung der Materialeffizi des Industrie- und Technologiestandorts Deutsch enz von kleinen und mittelständischen Unternehmen land, für wichtige Rohstoffe oder Rohstoffgruppen neu ausrichten und effizienter gestalten. Die jährliche über eigene industrielle Rohstoffverarbeitungskapa Vergabe des Materialeffizienzpreises durch das BMWi zitäten zu verfügen. Diese stehen im internationalen soll weiter optimiert werden, um das Bewusstsein für Wettbewerb und müssen daher ständig optimiert die ökonomisch und ökologisch positive Wirkung der werden. Eigene Rohstoffverarbeitungsbetriebe in Effizienzerhöhung bei Rohstoff- und Materialeinsatz Deutschland tragen daher nicht nur maßgeblich zur in der deutschen Wirtschaft zu stärken. Wertschöpfung, sondern auch zur Technologieent wicklung bei. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), BMWi und BMBF wer In den vergangenen Jahren sind deutsche Roh den im Dezember 2010 gemeinsam mit dem Bundes stoffverarbeitungskapazitäten in größerem Umfang verband der deutschen Industrie einen Workshop zu geschlossen bzw. ins Ausland verlagert worden. Rohstoffeffizienzfragen durchführen. Dabei sollen Gründe sind u. a. hohe Energiekosten, aber auch ver insbesondere Best-Practice-Beispiele diskutiert und gleichsweise hohe Umweltschutzanforderungen und der interessierten Fachwelt zugänglich gemacht ein hohes Lohnkostenniveau. werden. Nachhaltige Rohstoffpolitik bedeutet auch, den Das BMU entwickelt derzeit ein nationales Res Industrie- und Technologiestandort Deutschland im sourceneffizienzprogramm, das insbesondere auf die Interesse künftiger Generationen international wett Minimierung von Beeinträchtigungen der Umwelt bewerbsfähig zu erhalten. Die Bundesregierung wird medien durch Rohstoffgewinnung und -verarbeitung sich daher dafür einsetzen, dass die Rohstoffverarbei ausgerichtet ist. In diesem Zusammenhang ist beab tung in Deutschland unter Berücksichtigung umwelt- sichtigt, die diesbezüglichen Programme und Pro und sozialpolitischer Zielsetzungen weiterhin mög jekte verschiedener Bundeseinrichtungen besser lich bleibt und mit Unterstützung von F&E‑Maßnah miteinander zu verzahnen und ggf. Ergebnisse von men zukunftsfähig weiterentwickelt wird. Die Projekten anderer Einrichtungen miteinzubeziehen. Bundesregierung wird im Dialog mit der Wirtschaft Die Bundesregierung strebt an, über dieses Pro diesbezügliche konkrete Problemfelder analysieren. gramm rechtzeitig vor der UN-Konferenz für nach Nationale und europäische Regelwerke müssen ge haltige Entwicklung (Rio-plus-20) im Mai 2012 zu gebenenfalls evaluiert und im Lichte neuer technolo entscheiden. gischer Entwicklungen und ökonomischer Gegeben heiten angepasst oder weiterentwickelt werden.
16 Materialeffizienz 2. Unterstützung effizienter Produktions techniken Im Rahmen seines „Umweltinnovationsprogramms“ fördert das BMU seit 1979 beispielhafte Effizienzvor haben vor allem in kleinen und mittleren Unterneh men. Innovative Recyclingtechnik für den internatio nalen Markt wird u. a. im Rahmen der Exportinitiative Recycling und Effizienztechnik (RETech) unterstützt. Mit der Gründung des „Zentrums für Ressourceneffi zienz“ (ZRE) wurde gemeinsam mit dem Verein Deut scher Ingenieure (VDI) eine Informationsbörse für die Firmenberatung und ein „Technologieradar“ für Effizienztechnologien geschaffen. Seit 2007 vermittelt das vom BMU initiierte „Netzwerk Ressourceneffi zienz“ erfolgreich den Austausch von Know-how zwischen Unternehmen, Wissenschaft, Multiplikatoren und Verbänden. Neben der Verbesserung bestehender Techniken rung von Anlagen zur Energieerzeugung entwickelt ist die Entwicklung neuer Technologien der Schlüssel werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf die Siche zu einer weiteren Steigerung der Materialeffizienz. rung der Rohstoffversorgung durch neue, an den Das BMWi fördert dies mit seinen Technologie- Rohstoffwandel angepasste Katalysatoren und auf die offenen Programmen. Über das vorwettbewerbliche Intensivierung von chemischen Prozessen abzielen. Programm zur Förderung der industriellen Gemein schaftsforschung (IGF) und das Zentrale Innovations Gute Ergebnisse der Materialeffizenzforschung programm Mittelstand (ZIM) stellt das BMWi erheb konnten in Projekten im Rahmen der Innovations liche Mittel für die Erforschung und den Einsatz allianz „Kohlenstoffnanomaterialien erobern Märkte – ressourceneffizienter Techniken oder Materialien CNT“ erzielt werden, etwa bei der Strukturverstär sowie für Substitution und Recycling bereit. kung von Helmen bei gleichzeitiger Gewichtsreduk tion oder bei mit Kohlenstofffasern verstärkten 3. Forschung und Entwicklung Kunststoffen für Rotorblätter von Windkraftanlagen. Neue oder verbesserte Materialien und chemische Auch konsequenter Leichtbau leistet einen Bei Verfahren bieten ein hohes Potenzial, industrielle trag zum nachhaltigen Wirtschaften und bietet dort Prozesse auf allen Wertschöpfungsebenen mit erheb Vorteile, wo aufgrund der Gewichtsreduzierung des lich höherer Leistung bei gleichzeitig reduziertem Materials Energieeinsparungen, Kraftreduzierungen energetischen und stofflichen Ressourceneinsatz zu oder eine höhere Beschleunigung bei bewegten Mas führen. Die Ressourceneffizienz ist deshalb ein zentra sen erzielt werden. Daher fördert das BMBF Projekte les Handlungsfeld im Rahmenprogramm des Bundes zum Thema „Multimaterialsysteme – Zukünftige Leicht ministeriums für Bildung und Forschung „Werkstoff bauweisen für ressourcensparende Mobilität“. Leicht innovationen für Industrie und Gesellschaft – WING“. bauweisen haben gegenwärtig und auch zukünftig in Mit neuen materialspezifischen Ansätzen sollen die allen verkehrstechnischen Systemen große Bedeu Abhängigkeit von strategischen Metallen verringert tung. Dem Einsatz maßgeschneiderter Werkstoff und spezifische Materialausbeuten erhöht werden. kombinationen und der Weiterentwicklung der dafür Außerdem sollen verbesserte Oberflächenschutzsys notwendigen Fügetechnologien kommt in diesem teme und neue Materialien mit deutlich erhöhter Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Durch den Korrosionsbeständigkeit zur Lebensdauererhöhung Einsatz von Nanotechnologien kann die Materialeffi von Bauteilen und Anlagen und zur Effizienzsteige zienz erfolgreich gesteigert werden. Beispiele sind
17 schutz und zur Erweiterung der Rohstoffbasis und damit einem schonenden Umgang mit fossilen Res sourcen (Stichwort: „Weg vom Öl“) gefördert. 3 Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch die Koopera tion mit Schwellenländern: Im Rahmen der Förder maßnahme „CLIENT“ werden Forschungs- und Ent wicklungskooperationen u. a. auf den Gebieten nach haltige Ressourcennutzung und Klimaschutz gefördert. 3 Derzeit bereitet das BMBF eine neue Fördermaß nahme zum Thema nachhaltige Nutzung strategisch relevanter Rohstoffe vor. Damit will die Nachhaltig keitsforschung einen Beitrag zur Versorgungssicher heit mit seltenen Rohstoffen für Schlüsseltechnolo gien in Deutschland leisten. 3 Vorbereitet wird außerdem als weitere Förder maßnahme die intelligente und effiziente Nutzung moderne Betonwerkstoffe, Stähle und anderen Me von natürlichen Ressourcen. Dabei soll mit neuen talle, die über gleiche oder bessere Eigenschaften als materialspezifischen Ansätzen die Abhängigkeit von konventionelle Materialien verfügen. Die Nanotech kritischen Metallen durch Substitutionsstrategien nologie ermöglicht in der Produktionstechnik und in verringert werden. der Chemie alternative Produktionsprozesse, die mit weniger Energie und Rohstoffen auskommen. Als weiterer Beitrag zur Rohstoffforschung wird im Rahmen eines gemeinsam von BMBF und BMU getra Ein zentrales innovationspolitisches Ziel der genen Forschungsvorhabens die Gewinnung von Hightech-Strategie der Bundesregierung ist die För Phosphat als mineralischer Dünger aus sekundären derung von Spitzentechnologien zur Steigerung der Phosphatquellen, wie z. B. Klärschlamm oder Tier Ressourceneffizienz. Im Rahmenprogramm „For mehl, untersucht. Die Ergebnisse können möglicher schung für nachhaltige Entwicklungen“ des Bundes weise dazu beitragen, Importabhängigkeiten zu ministeriums für Bildung und Forschung ist das reduzieren und die mit der Phosphatgewinnung aus Thema „Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen“ natürlichen Ressourcen einhergehenden Umwelt eines von fünf zentralen Aktionsfeldern. Dabei wer belastungen zu reduzieren. den u. a. die folgenden Fördermaßnahmen finanziert: Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass der 3 Steigerung der Rohstoffproduktivität in Indus Substitution von kritischen oder problematischen trien mit hohem Materialeinsatz, wie beispielsweise Rohstoffen eine große und tendenziell zunehmende der Stahlindustrie (Fördermaßnahme „Innovative Bedeutung zukommt. Grundlegende Voraussetzung Technologien für Ressourceneffizienz-Rohstoffintensive für die Entwicklung neuer Substitutionsmöglichkei Produktionsprozesse r2“), ten ist die verstärkte Ausrichtung von werkstoffwis senschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsarbei 3 Förderinitiative „KMU-innovativ: Ressourcen- und ten, insbesondere für rohstoffintensive Anwendun Energieeffizienz“, gen. Substitution trägt langfristig zur Flexibilisierung des Materialeinsatzes in den Verarbeitungsstufen der 3 Förderschwerpunkt „Technologien für Nachhaltig Wertschöpfungskette bei, und sie ermöglicht es, keit und Klimaschutz – Chemische Prozesse und stoff Knappheiten und physischen Versorgungsstörungen liche Nutzung von Kohlendioxid“: Hierdurch werden entgegenzuwirken sowie die Nachhaltigkeit durch industrienahe Forschungsvorhaben, u. a. zum Klima Einsatz ökonomisch und ökologisch vorteilhafter Materialien zu fördern.
18 9 Förderung der Aus- und Weiterbildung ausländischer Fach- und Führungskräfte im Rohstoffbereich Bei ihrem Engagement im Rohstoffbereich im Aus Um die deutsche Wirtschaft bei der Versorgung land ist es nützlich, wenn deutsche Unternehmen auf mit Rohstoffen zu unterstützen, wird die Bundes nationales Fachpersonal zurückgreifen können, das regierung in geeigneten Aus- und Weiterbildungs in Deutschland ausgebildet wurde. Der Einsatz sol programmen und Stipendien den Rohstoffsektor mit cher Fachkräfte mindert die Hemmnisse eines Markt einbeziehen. Bei Projekten der Bergbauhochschulen einstiegs, weil Informationsdefizite leichter abgebaut und anderer in der Geo- und Rohstoffforschung tätiger werden können, Schwierigkeiten bei der Identifika wissenschaftlicher Einrichtungen sowie auch bei der tion geeigneter Partner leichter überwunden und Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe interkulturelle Barrieren eher abgebaut werden soll ebenfalls die Aus- und Weiterbildung von Fach- können. und Führungskräften noch stärkeres Gewicht bekom men. Gleichzeitig schließen Jahr für Jahr tausende aus ländische Studenten ihre Ausbildung an deutschen Bildungseinrichtungen, zum Großteil von der Bundes regierung gefördert, ab und kehren als hochqualifi zierte Fachkräfte und zukünftige Führungskräfte in ihre Herkunftsländer zurück, um dort das neu erwor benen Know-how einzusetzen. Durch ihren Aufent halt in Deutschland dürften sie gegenüber deutschen Belangen aufgeschlossen sein.
19 10 Bedeutung von Derivaten und Finanzfragen im Rohstoffhandel Die steigende Rohstoffnachfrage der rasch wachsen Die Bundesregierung wird dafür Sorge tragen, den Schwellenländer sowie die unerwartet schnelle dass die zuständigen nationalen Behörden die Markt konjunkturelle Erholung führen zu einer zunehmen strukturentwicklung im Rohstoffbereich unter wett den Verknappung von Rohstoffen am Markt. Darüber bewerbsrechtlichen Aspekten weiter aufmerksam be hinaus ergeben sich durch Konzentrationstendenzen obachten werden. Um eine längerfristige Preisgestal auf der Rohstoffangebotsseite preistreibende Wir tung im Rohstoffmarkt besser abschätzen zu können, kungen. sollten Politik und Wirtschaft gemeinsam dazu bei tragen, die Transparenz im Rohstoffbereich insbeson Die zunehmende Volatilität der Preise auf dem dere hinsichtlich der Finanztransaktionen und der Rohstoffmarkt führt verstärkt zu Planungsunsicher physischen Lagerbestände für Nutzer und Aufsichts heiten und kostenmäßigen Belastungen für die Un behörden zu erhöhen. Die Bundesregierung unter ternehmen. Als Folge der Finanz- und Wirtschafts stützt in diesem Zusammenhang grundsätzlich ent krise sind die Preise für Rohstoffe zeitweise gesunken. sprechende Initiativen der EU-Kommission sowie Be Seit Mitte 2009 steigen sie wieder. Die Bundesregie mühungen um eine verstärkte Zusammenarbeit zur rung ist der Auffassung, dass marktgetriebene Ver Verbesserung der Funktionsfähigkeit von Rohstoff fahren (u. a. Preisverhandlungen zwischen Produzen märkten auf internationaler, insbesondere auf G20- ten und verarbeitender Industrie) nicht von der Poli Ebene. tik beeinflusst werden sollten. In Hinblick auf die anstehende EU-Finanzmarkt Rohstoffe sind verstärkt auch als Vermögens regulierung wird die Bundesregierung in der Vorbe anlage in den Fokus der Finanzbranche gerückt. Das reitung der deutschen Position gegenüber der EU- Volumen der an Warenterminbörsen gehandelten Kommission einen engen Dialog mit der Wirtschaft Terminkontrakte übersteigt das physische Marktvolu führen. Ziel ist es dabei, mögliche negative Auswir men dabei um ein Vielfaches. Derartige Finanz kungen der Regulierungen (z. B. hinsichtlich der geschäfte sollten allerdings differenziert betrachtet internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher werden. Solange sich Spekulation darauf beschränkt, Unternehmen) zu vermeiden. für liquide Kassa- und Termingeschäfte zu sorgen, kann sie für die Preisbildungsprozesse förderlich sein. Geht dagegen aufgrund massiver spekulativer Über treibungen der realwirtschaftliche Bezug verloren und koppelt sich die Preisentwicklung an der Börse von den Fundamentaldaten des entsprechenden Roh stoffmarktes ab, besteht die Gefahr von Einbußen für das reale Wachstum und Beschäftigung.
20 11 Strukturelle Maßnahmen 1. Deutsche Rohstoffagentur Das BMWi hat am 4.Oktober 2010 in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe die Deutsche Rohstoffagentur eingerichtet. Der Rohstoffagentur wurden insbesondere folgende Aufgaben übertragen: 3 Aufbau eines Rohstoffinformationssystems: Da mit soll die Transparenz auf den Rohstoffmärkten er höht werden. So erhält die deutsche Wirtschaft eine bessere Entscheidungsgrundlage für ihre Bemühun gen zur Rohstoffsicherung. 3 Kundenspezifische Beratung und Unterstützung von Unternehmen und Unternehmensverbänden: gesteinen (so genanntes Shale Gas) in Deutschland Insbesondere klein- und mittelständische Unterneh analysieren. In Verbindung mit der Entwicklung men sollen unterstützt werden, ihre Rohstoffversor umweltfreundlicher Gewinnungsmethoden könnte gungsrisiken zu senken, Rohstoff-Bezugsquellen zu Erdgas aus Tongesteinen einen Beitrag zur nachhalti diversifizieren, Beteiligungen an Explorations- oder gen Energieversorgung Deutschlands leisten. Rohstoffgewinnungsprojekten zu erwerben und effi ziente Verfahren bei der Rohstoffgewinnung und 2. Ressourcentechnologieinstitut in den Rohstoffverarbeitung anzuwenden. neuen Bundesländern 3 Fachliche Unterstützung der Bundesregierung Deutschland nimmt aufgrund seiner jahrhunderte bei der Einrichtung und Durchführung von Förder alten Bergbautradition, seiner Expertise bei der Roh programmen auf den Gebieten der Rohstofferkun stoffverarbeitung, seines umfassenden Bergbau dung, der Rohstoffgewinnung sowie der Rohstoff- rechtsrahmens und seiner jüngsten, weltweit an und Materialeffizienz; hierzu gehört auch die fach erkannten Erfolge bei der Stilllegung und Sanierung liche Bewertung von Anträgen auf Garantien für von Bergbaualtlasten international eine technologi Ungebundene Finanzkredite für Rohstoffvorhaben. sche Vorreiterrolle ein. Diese Position soll erhalten und weiter ausgebaut werden. 3 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Vor feld der Industrie: Neue Rohstoffpotenziale sollen un Entsprechend der Koalitionsvereinbarung wird die tersucht sowie neue rohstoff- und bergwirtschaftliche Bundesregierung die rohstoffbezogenen Forschungs- Instrumente und Methoden entwickelt werden. und Entwicklungsarbeiten durch die Gründung eines neuen Forschungsinstituts für Ressourcentechnolo 3 Kooperation mit rohstoffreichen Ländern: Die gien in der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützen und Rohstoffagentur wird Kontakte aufnehmen und roh damit stärken. Diesbezügliche konzeptionelle Vor stoffwirtschaftliche Kooperationen anstreben. Bei der schläge werden derzeit evaluiert. Mit dem Aufbau der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern wird die Einrichtung soll im Jahr 2011 begonnen werden. Rohstoffagentur in enger Abstimmung mit dem Bun desministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit 3. Interministerieller Ausschuss Rohstoffe (BMZ) der nachhaltigen Nutzung der jeweiligen Roh stoffpotenziale besondere Bedeutung beimessen. Der im Jahr 2007 eingerichtete Interministerielle Aus schuss Rohstoffe unter Beteiligung des BDI hat sich Darüber hinaus wird die Deutsche Rohstoffagentur in bewährt und wird weitergeführt. Künftig wird die Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Deutsche Rohstoffagentur im Ausschuss vertreten Diensten der Bundesländer in den kommenden Jah sein und regelmäßig über aktuelle rohstoffwirtschaft ren das Potenzial der Erdgasgewinnung aus Ton liche Entwicklungen berichten.
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