TRUE BLUE GABRIELE LOCKSTAEDT
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TRUE BLUE D ie Magie des tiefen Blaus ist grenzenlos, zu- mindest wie aus der Zeit gefallen. So auch bei True Blue, dessen einzigartiges Leuchten mü- helos alle anderen Farben überstrahlt. Keine Zwei- deutigkeit, kein Verblassen; True Blue ist und bleibt weiß zentrierten Tableaus der „Teufelsküche“ eine besondere Tiefe. Ähnliches gilt für die besondere Farbwirkung von „Blue Moon“. „Ich habe die Natur gedacht, lange bevor ich sie gemalt habe“ lautet ein kryptisches Statement der Künstlerin. Erklärt dies stets die pure Abstraktion seiner selbst. Eine sinnliche vielleicht die besondere Wirkung von True Blue? Eine Kraft, ein emotionales Fanal, falls es überhaupt der- insoweit obsolete Frage, als miteinander verschmel- artiger Kategorisierung bedarf. Übertragen auf die zende Farbschichtungen schon immer eine wichtige neuesten Arbeiten von Gabriele Lockstaedt steht True Rolle in Lockstaedts Interpretation der Natur gespielt Blue für eine emotionale Signatur, die sich in bildbe- haben. So gesehen trägt die Verbindung struktur- zogener Ausführung über fast alle der hier gezeigten gebender Abdrücke von Tapes mit changierenden Leinwände erstreckt. Dies gilt im Besonderen für die Farbschichten zwingend zu jener bedrohlichen Atmo- siebenteilige Bildreihe „Uranus“, die ihre geheimnis- sphäre bei, die selbst durch sporadisch aufscheinen- volle Strahlkraft auch den ineinander verwobenen de hellere Farbflächen – wie sie in „Spiegelung“ und Blautönen diesseits und jenseits angedeuteter Bruch- „Heimat“ zu sehen – kaum gemildert wird. Konse- linien verdankt. Der imaginären Aufteilung in Oben quent weitergedacht versteht sich somit auch der Titel und Unten folgend, mutiert „Uranus“ zu monochro- eines anderen Bildes: „All The World Is Green“. Nur matischen Landkarten eines unbekannten, kaum das in subtilen Grautönen ausgeführte „Next Way“ zugänglichen Landes. Gerade in den unteren Bild- hebt sich durch eine, an japanische Holzschnitte er- segmenten wird True Blue vollends zu verschlüsselten innernde Eleganz deutlich von den grün dominierten Metaphern, die in der Abbildung ausgedünnten Wur- Waldszenen ab. Abgesehen von motivischen Variatio- zelwerks und spärlicher Linien noch rätselhafter er- nen inszeniert die Künstlerin die Waldareale und silb- scheinen. Im farblichen Kontrast zum dunkelschim- rigen Gewässer nahe ihrer bayerischen Heimatstadt mernden Grün verwunschener Waldlandschaften bewusst als visionäre Abbildung einer dramatischen und reflektierender Wasserflächen vereinigt True Blue Natur. Aus anderer Perspektive gesehen scheint sich unzählige Schattierungen seiner ureigenen Chroma- True Blue mühelos zwischen farblicher Eindeutigkeit tik; samtweiches Indigo und warmes Pariser Blau, for- und dem kaum mehr Wahrnehmbaren zu bewegen. males Preussisch Blau, gelbgrün durchzogenes Türkis Selbst wo sein faszinierendes Glühen verblasst, so und kaltes Kobalt bis hin zu Yve Kleins leuchtendem wird es doch anderenorts aufscheinen um seine le- Ultramarin. Je nach Einsatz ist es jedoch weit mehr bendige Strahlkraft erneut unter Beweis zu stellen. als nur eine kontrastreiche Farbe, sondern assoziiert Verführerisch, Unübersehbar, Kryptisch: Das rätsel- vor allem auch unergründliche Tiefe oder grenzenlo- hafte Leuchten von True Blue entzieht sich jeder Zuord- se Weite. Wo immer goldene Sprenkel das Dunkel des nung und erschafft stattdessen immer neue Variatio- Waldes durchbrechen, kommt durch verhalten auf- nen seiner selbst. scheinende Blautöne eine sinnliche Note hinzu. Damit gewinnen sowohl das düstere „Hakkonen“ als auch die Harald von Wieckowski 4 5
TRUE BLUE A glowing beacon beyond a sea of colors, True Blue represents the actual heart of the matter. No conceptional ambiguity, no pictorial ridd- les, just pure imagination. True Blue is a sensual force, a precious token, if any. Regardless of structure and lighter shades of blue and white do not soften the si- nister atmosphere in pieces like „Spiegelung“ or „Hei- mat“ exude. So consequently one of her canvasses be- ars the most fitting title „All The World Is Green“. Only the greyish complexions in „Next Way“ are different composition, its distinctive effects provide depth and since they remind of the sheer elegance of Japanese meaning, rhyme and reason. In that respect True Blue woodcarvings. Apart from structural or formal variati- is a colorful autograph signed way across a recent set ons, Gabriele Lockstaedt portrays many of the farmed of paintings by Gabriele Lockstaedt. Especially the se- woodlands and silvery creeks close to her picturesque ven-piece-series „Uranus“ relies on a variety of shades Bavarian hometown as dramatic backdrops to modern of blue to create an impressionistic experience above fairytales. After all, her artistic perception of nature is and below dividing baselines. Moreover, „Uranus“ be- based on a rather visionary state of mind. Changing comes a monochromatic travel log into a foreign land perspective once more, True Blue floats seamlessly from with impregnable allure. That applies especially to the the apparent to the untraceable. It`s glowing attrac- lower sections where encoded ciphers of True Blue fiz- tion may fade, but only to disperse even more of its zle out to become thinning roots and sketchy outlines. vibrant glows someplace else. Seductive. Inexplicable. Contrasting the darkish, fairytale green of another Cryptic; the intangible nature of True Blue eludes any convolute of her works True Blue incorporates an abun- such foolish restraints by dissolving elegantly into yet dance of shadings. From velvet Indigo and Pariser Blau another colorful variation of itself. to formal Prussian Blue, streaks of blunt Torquoise and steely Cobalt Blue all the way to the mesmerizing glow Harald von Wieckowski of Yve Klein`s Ultramarin. Wherever freckles of gold disperse through aligned forest landscapes, True Blue molds, supports and heightens the sensual impact of her depictions of nature. „Blue Moon“ is actual proof of the overpowering effects of True Blue. The same ap- plies to the reserved appeal of „Hakkonen“ and the white centered presentation of „Teufelsküche“. “I have already painted nature in my mind, before displaying my artistic anticipation on canvas” the artist states. Does that illuminate the special appeal of True Blue any further? Regardless, since multi layered coloring has always been paramount to Lockstaedt`s singular inter- pretations of nature. Interacting with imprints of tapes and layered pigment, a wide array of laminated colors generates a sporadically menacing atmosphere. Even 6 7
Uranus I Uranus II Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 180 x 80 cm 180 x 80 cm 10 11
„Natur überwacht alles. Ein unendliches Feld der Zeit, das allem widersteht.“ Blue Moon Pigmente und Acryl auf Leinwand 100 x 120 cm 12 13
Uranus IV Uranus V Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 180 x 80 cm 180 x 80 cm 18 19
Kind of Blue Pigmente und Acryl auf Leinwand 180 x 140 cm Uranus VI Pigmente und Acryl auf Leinwand 180 x 80 cm 20 21
Uncharted Waters Pigmente und Acryl auf Leinwand 150 x 200 cm 22 23
Cool Place Cool Place Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand je 40 x 40 cm 80 x 80 cm 24 25
„Ich bin nicht allein während des Malens, obwohl niemand bei mir ist. Alles fügt sich, sobald ich mich in Baumkronen oder das Blattwerk vertiefe.“ Fluidum Pigmente und Acryl auf Leinwand 120 x 100 cm 26 27
Twilight Pigmente und Acryl auf Leinwand 100 x 120 cm 28 29
Teufelsküche Looking Behind Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 180 x 90 cm 180 x 80 cm 30 31
As Time Goes By Unknown Territory Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 120 x 100 cm 180 x 140 cm 32 33
All The World Is Green Pigmente und Acryl auf Leinwand 60 x120 cm 34 35
Verehrte Optimissima ... von Stefan Lindl E in Fluss bedeutet langes Leben. Ein See hingegen schwindet und siecht schnell dahin. Auch wenn wir diese Asymmetrie der zwei Leben von Fluss und See als Menschen nicht mitbekommen, am Maßstab des Erdzeitalters gemessen sind Flüsse die Schildkröten nach seinen Regeln und nach seinem Willen bedingt, um ihn auszubeuten. Der Lech Natur ist Optimissima. unter den Wasseransammlungen und die Seen eher die Lange Zeit war der Lech ein kräftiger wilder gebirgs- bürtiger Fluss. Der Augsburger Augustusbrunnen zeigt Wo kein Weg scheint, wird sie immer einen finden. Kaulquappen. Dass die Seen äußerst schnell vergehen, ihn als bärtigen wilden nackten sehnigen Mann, ein liegt nicht zuletzt an den lebensfrohen sprudelnden Herrscher mit einem bekrönenden Kranz geflochten aus Flüssen. Was ist überhaupt ein Fluss? – Eine Ansamm- Tannenzweigen und -zapfen, dessen linker Arm sich auf lung von Wassertropfen, die von der Gravitationskraft sein Herrschaftszeichen, ein Ruder, stützt. Er scheint der und den verschiedenen Uferbedingungen ständig „im wilde Augustus zu sein, der natürliche Herrscher über Fluss gehalten werden“ im Gegensatz zu den Wassertrop- Land und Stadt. Der Kranz des Wilden wiederholt sich fen im See, deren Tropfenverbände stabiler sind. Wenn auf Augustus’ Kopf im Lorbeer, das Ruder im Schwert. sich ein Fluss wild durch und aus dem Gebirge stürzt, Augustus steht beherrschend über dem wilden Lech. besteht er aber nicht allein aus einer quirlenden Menge Doch nur auf dem Brunnen steht er über ihm, denn der Wassertropfen. Sie sind nur das hinreißende Transport- Lech überdauerte auch den großen Augustus zumindest mittel für das, was einen Fluss weiterhin ausmacht: Bro- bis ins 20. Jahrhundert. Dann kam keine Eiszeit, kein cken, Steine, Steinchen, Sande, Sedimente, Tiere, Pflan- Bergsturz, keine Trockenperiode. Es kam der Mensch zen, Samen. Ein Gebirgsfluss mahlt, spaltet und schleift und dressierte den wilden Gebirgler. Hinter Füssen be- scharfkantige Steine, die als Erosionsmaterial aus zwingt seit Beginn der 1950er Jahren ein Kraftwerk den dem Gebirge vom Wasser mitgenommen werden. Mit wilden Lech und hindert ihn am ungestümen fließen. dem Wasser gehen sie auf Reise. Ein Fluss schwemmt, Kurz dahinter wird dem Lech gestattet, seine Wasser im schleppt, rollt, schiebt Gebirgsbrösel, um sich jung zu Forggensee zu verteilen. Sein Reisegepäck, die Steine aus halten. Mit den Steinen verjüngt er immer wieder auf’s dem Gebirge, die er über Jahrhunderte Richtung Donau Neue sein Flussbett. Gäbe es nicht genug Steine im Fluss, gerollt, gerissen und geschoben hatte, musste der Wil- es entstünde ein Canyon. Mit Steinen füllt er die Vertie- de in Tirol abgeben. Nicht in einem Schließfach oder in fungen wieder auf, die er selbst seinem Flussbett zufügt. der Gepäckaufbewahrung, sondern in einem banalen So einfach ist das Prinzip eines wilden Flusses und das Kies- und Quetschwerk. Nach Bayern darf er nichts mit- Prinzip seines langen Lebens. Ein Fluss verbreitet Pflan- nehmen. Zu gefährdet sind die wertvollen Turbinen der zen- und Tierarten entlang seines Laufs und irgendwann Laufwasserkraftwerke und ebenso wertvoll sind die Was- ergießt er sich in einen See. Langsam füllt sich der See serspeicher, die künstlichen Seen, die sich nicht mit Kies mit der Schlepplast des Flusses. Er selbst putzt und be- aus den Bergen füllen sollten, sondern nur mit Wasser, reitet weiter sein Bett und hält sich jugendlich. Es dauert, dem Energieträger des Lands am Lech. Auf das Kraft- bis der See verlandet ist. Kein Mensch wird diesen kaum werk Horn folgt der Forggensee und das Kraftwerk bei spürbaren Vorgang überblicken können. Für Menschen Roßhaupten, dort wo ehemals der Heilige Mang mit sei- sind beide, Fluss und See, Naturwesen, die nicht dem Al- nem Stab einen Drachen besiegt haben soll, ist kein Fluss tern unterliegen, zu wenig Wandel, zu unmerklich sicht- mehr, sondern ein idyllischer See, zumindest im Som- bar verändernde Unterschiede, deswegen bleibt für sie mer. Auf den Forggensee folgt der Premer Lechsee, dann der Fluss der Fluss, der See der See. Doch irgendwann, die Staustufe Lechbruck, darauf der Urspring Lechsee. So wenn der See gefüllt ist, währt der Fluss und der See ver- reiht sich See an See an See an See, schön gestaut, schön wandelt sich in sumpfiges Land. gebaut. Es sind jugendliche Seen die ein Wasser aus dem Gebirge speist. Vorbei ist die Zeit, als der Lech herrsch- So verliefe das Schicksal der Flüsse und der Seen auf te und aus dem Land, das er durchfloss, machte, was er lange Dauer, wenn nicht Ereignisse einträten, die alles wollte mit dem Material, das seine Hochwasser gerade veränderten: Ein Bergsturz im Gebirge, der den Fluss mit sich führten. Der Lech war ein breites Kiesfeld ge- umleitet und den See austrocknet. Ein Klimawandel, der wesen, das sich manchmal zu Schluchten verjüngte oder den Fluss zu Gletschereis erstarren oder die Hitze einer sich manchmal schon im Mittelalter domestizieren las- Wärmeperiode ihn versiegen lässt. Oder ganz banal: Der sen musste wie in Landsberg durch das Karolinenwehr. Mensch, der den Fluss, nur weil es ihm so sehr gefällt, Aber sonst war er breit und weit eine Schotterwüstung, 36 37
die allein seinem wilden Gestaltungsdrang unterlag. Ein- munter ohne sich zu bekümmern. Aus allen Menschen- mal lief er hier, ein andermal riss er sich sein Hauptbett werken holt sie das Beste für sich heraus. Sie ist stärker dort, lagerte ab, nahm mit, reicherte an. Aber nun, seit als das, was sie zurückdrängen soll. Sie vereinnahmt. Sie der Lech eine Seenkette geworden war, führt er kein Ge- beklagt Verluste nicht, sondern macht immer das Mach- päck mehr mit sich. Während er sich zuvor noch selbst bare. sein Bett immer wieder auffüllte, kann er an den weni- gen freien Stellen, an denen er ein eingezwängter Fluss Aus diesem Blickwinkel ist die Natur der pure Optimis- ist, sein Bett nicht mehr regenerieren. Er gräbt sich tiefer mus. Sie macht gangbar. Gleichgültig in welcher Umge- und tiefer. Der Fluss stirbt und ist vielleicht bereits ge- bung, sie macht möglich, was auch immer möglich sein storben – nicht seine Lech-Stauseen, sie leben als künst- mag. Immer wieder gebiert sie neues Leben, andere Ar- liche gebaute Welten. ten, ohne Rücksicht, ob in der „unberührten“ Natur oder in der von Menschen geschaffenen Kultur. Sie macht, was Der Mensch hat diesen neuen Lech gestaltet. Die Re- geht. gel vom Fluss mit dem langen Leben gilt nicht mehr für ihn. Die Seen sind nun Pflicht. Der Fluss ist Vergangen- Es ist dieser Optimismus der Natur, die Gewissheit, heit mit ihm eine ganze Reihe von Tieren, die sich spezia- dass die Naturprinzipien überall und immer walten, die lisiert hatten auf die Zonen seiner Wildnis, des Wandels uns ein Spaziergang in der Natur als Gefühl meist unbe- der Flussläufe, der Verlagerungszonen, auf die Auen- wusst vermittelt. Sie schert sich nicht darum, was ver- wälder und die von den Hochwassern zurückgelassenen loren gegangen ist oder geht, sie macht aus allen Um- Tümpeln, die immer wieder vom Wasser rasierten und ständen lediglich das Beste. Nichts scheint so kraftvoll zu abgeschwemmten Heiden. All das gibt es nicht mehr, weil sein, wie dieser Drang zum Leben. Das machte die Natur der wilden Lech ein Hamster der Zivilisation geworden ist auch mit dem Lech. Seine ursprüngliche Wildheit war und für sie an ihren Rädern dreht. Der Strom stillt nun verloren, als der Mensch in großem Stil seine Kraft nutz- den Durst nach Elektrizität. Die Vielfalt der ehemals ver- te. Der Fluss wurde zum See. Diese Katastrophe für die breiteten Arten vermindert sich, verschwindet, ist Ver- Artenvielfalt, wandelte die Natur um, mit ihrer Notwen- gangenheit. Ein Verlust, von Menschen bedingt. Aber digkeit Leben zu generieren. So kritisch die Eingriffe am Verlust stimmt nur traurig, wer Verlust und Wert des Ver- Lech gesehen werden können, so erhaben ist dort wahr- lorenen kennt. Der Natur ist der Verlust völlig gleichgül- zunehmen, das alles gebändigt werden kann, aber nicht tig, sie kennt ihre Werte nicht; Werte sind Menschwerk. das Leben. Das geht weiter und immer weiter und immer Sie richtet sich immer neu ein, gibt Raum für immer neu- weiter. Kraftvollerer Optimismus lässt sich nirgendwo es Leben. Keinen Unterschied machen da die von Men- schöpfen als im Kontakt mit den Prozessen der Natur. – schen gebauten Umwelten. Arten verschwinden in ihr, Verehrte Optimissima ... die besonders waren. Gleichzeitig bevölkert sie die neu- en räumlichen Bedingungen mit Pflanzen und Tieren. So sind die größten Populationen von Schlingnattern nicht in der Abgeschiedenheit fern der Wander- und Radwege zu finden, sondern auf den betonierten Querverbauungen der Solstufen des Lechs, die in den letzten Flussstrecken des Lechs liegen, um ihm die Kraft zu nehmen. Sie sind die Symbole der Naturfeindlichkeit, des hemmungslosen Spiegelung Nutznießens der Natur durch den Menschen. Aber die Pigmente und Acryl auf Leinwand Schlingnattern sehen das anders. Auf den Betonplatten 100 x 120 cm und -mauern fühlen sich die hoch geschützten Nattern wohler als in den kaum frequentierten „Natur“ zwanzig Meter von dem Betonguss entfernt. Wer würde denken, dass eine Betonwüstung, das ästhetisch offensichtliche Gegenteil von Natur, ein wertvolles Habitat ist? Die Natur ist eigenwillig, sie macht, was sie will und über die Bau- werke der Menschen ist sie auch erhaben, sie bevölkert 38 39
Water Under The Bridge Heimat Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 100 x 120 cm 100 x 140 cm 40 41
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„Im Bild erschafft sich die Natur immer wieder selbst.“ S. 43/44 Next Way H.A.H. Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 120 x 100 cm 140 x 185 cm 44 45
Final Borderland Pigmente und Acryl auf Leinwand Pigmente und Acryl auf Leinwand 140 x 180 cm 140 x 180 cm 46 47
Gabriele Lockstaedt 1977-1982 Studium der Bildenden Kunst, München 1991 Debütantenpreis des Freistaates Bayern 1993 Kunstpreis der Stadt Ebersberg 1994 Förderpreis der Süddeutschen Zeitung 2006 Kunstpreis der Mohrvilla, München 2013 Trofeul ARTMUSEUM, Bienala Internationala de Pictura, Chisinau, Moldavien 2014 Sympozionul International de Pictura „Orheiul –Vecchi“ 2017 National Art Symposium, Lepsa, 6th Edition, Rumania 2017 Art Price of Excellence, Vrancea Cultural Centre, Rumania 2018 Ellinor Holland Kunstpreis, Augsburger Allgemeinen Zeitung, Augsburg Kunstverein Schwabmünchen „Welch Schauspiel! Der Wald als metaphorischer Sehnsuchtsort Ausstellungen / Auswahl → 2019 Erosionen, mit Franz F. Wörle, Kunstverein Schwabmünchen / Projektraum Landsberg am Lech / Anima Mundi, Pa- Aber ach ein Schauspiel nur! Malen als reflektierender Prozeß. Beim Wandern und Suchen in der Natur finde ich Form und Ausschnitt, den ich meinem Bild lazzo Ca Zanardi, International Art Festival during the 58th Venice Biennale Italy / What´s Going on, Galerie Sandkasten München / Heinrich kehrt zurück, Galerie Jaeschke, Braunschweig → 2018 Nature – Crash, Installation und Malerei im Alt- stadtsaal Landsberg, Lech / 10+1, Arta Contemporana, Vrancea Cultural Centre, Rumania → 2016 SCOPE, Art Basel, Tran- Wo faß ich dich, geben will. Wobei die Malerei selbst ein ebenso beinahe natur- hafter, teils „zufälliger“ Prozess ist – also selbst Natur ist. ter-Sinnigallery, Miami, USA / 3 Farben Rot Kunstraum Stoffen / Market – ART Palm-Beach, Miami, USA → 2017 Reflecting Nature, Galerie Sophisticated Art, München / Haus der Kunst, Graz, Österreich → 2015 Taragaon-Museum Kathmandu, unendliche Natur ? Es geht um einen Blick auf die Welt, die Realität, die Natur, den Wald, Wasser. Aus diesen „Kopien“ versuche ich ein Stück Wirk- Nepal (Schirmherrschaft der Deutschen Botschaft in Nepal) / ART Boca Raton, USA / ART MAG, Montreux, Schweiz → 2014 Orheiul Vecchi 2014, Simposiunul International de Pictura, National Museum of Chisinau, Moldavien (Romani- lichkeit und authentische Erfahrung zu destillieren um somit sches Institut) / Schrott, Galerie Sophisticated Art, München / Across The Boards, Galerie Jaeschke, Braunschweig / Muzeul (Goethe, Faust 1) mein Staunen vor der Großartigkeit und Vielfältigkeit der Natur Metropolita, Bukarest, Rumänien / Tiraspol Joint Museum, Tiraspol, Transnistrien (Einladung des Aussenministerium der Ausdruck zu geben. Man kann sagen, ich weiß, wo ich hin will, UDSSR) → 2013 Berliner Liste, Artweek Berlin / Intre Durere Si Speranta, Nationalmuseum Chisinau, Moldavien (Goetheins- aber nicht wie, sondern ich lasse spontan Farb- und Formver- titut Moldavien) / Nemesis Galerie der Erzabtei St. Ottilien, Eresing / Kunst hoch 3, Stadtmuseum Landsberg / Galerie Loeffel, änderung im Malprozess zu. Basel, Schweiz / Budapest Art Fair mit Lazlo Feher, Budapest, Ungarn → 2012 Mystery Of Transformation, Museum of Nonkonfor- mist Art, St. Petersburg, Russland / Gallery Nest301, Washington, USA / Gallery Bulevardi 7, Helsinki, Finnland / Galerie Lendl Natur dient als unerlässliche Inspirationsquelle für meine Graz, Österreich / Stiglitz Academy of Art and Design St Petersburg, Russland / Central House of Art, Moskau, Russland → Malerei, in der die Grenzen zwischen Abstraktion und Wirklich- 2011 Instinct And Solution, Üblackerhaus, München / Sun Of The Righteous Martin-Luther-Kirche Dresden / Jenseits Des Sichtbaren, keit fließend sind. Eins der häufigsten Motive ist die Waldkiefer, Kunstraum Schwifting / Parallel Worlds – International Artforum, St Petersburg / In Ulysses Wake, Galerie Loeffel Basel, CH / Christian Hohmann Gallery Palm Desert, USA / Los Angeles Art Fair, Los Angeles, USA / Gallery Doswell, Roscaberry, Irland ... die mit ihren asymmetrisch verteilten kugeligen Baumkronen- elementen ganze Landschaftszüge am Lech bilden, wobei die Arbeiten im Öffentlichen Raum / Institutionelle Sammlungen meist vertikalen, aber auch je nach Standpunkt des Betrachters Museum of Nonkonformist Art, St . Petersburg / National Museum Of Art, Chisinau, Moldavia / Rathaus Ebersberg, BRD / diagonal verteilten Stammlinien die Architektur der Landschaft Tiraspol Joint Museum, Tansnistrien / Kloster St Ottilien , BRD / Staatsgemäldesammlung München, BRD / Dresdner Bank, prägen. München/ Volks-und Raiffeisenbanken München / Volksbank Braunschweig / Botschaft der BRD in Moldavien Gabriele Lockstaedt Medienpräsenz / elektronische Medien 2012 – ORF2, Österreich Kultursender / CultureTV, St Petersburg, Russland / STIRI- TV Moldavia / TRM- TV Moldavia / Jurnal- TV Moldavia / Publica TV – CNN Moldavia 48 49
Impressum Gabriele Lockstaedt info@gabrielelockstaedt.com www.gabrielelockstaedt.com Autoren: Harald von Wieckowski – fineartsvisible – Art-In-Motion Dr. phil. Stefan Lindl © Copyright 2021 / Gabriele Lockstaedt Fotos: Saskia Pavek, Gabriele Lockstaedt Layout: Teamdesign Landsberg, Ute Fiedler Druck: Druckerei Wagner, Mindelheim Auflage: 600 50 51
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