UPDATE AUS DEM BUNDESTAG - NR. 2/2017 - Bernhard ...
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Bernhard Daldrup Bundestagsabgeordneter für den Kreis Warendorf Bernhard Daldrup, MdB ‧ Platz der Republik 1 ‧ 11011 Berlin Tel. (030) 227 78960 ‧ Fax: (030) 227 76959 ‧ E-Mail: Bernhard.Daldrup@bundestag.de UPDATE AUS DEM BUNDESTAG – NR. 2/2017 Berlin, 17. Februar 2017 und -politikerinnen zusammen, sondern regelmä- ßig auch aus Prominenten, Künstlern und Sport- Frank-Walter Steinmeier ist Bundespräsident lern. So hat die SPD-Landtagsfraktion NRW bei- spielsweise die Schauspielerin Mariele Millo- witsch, den Präsidenten der Deutschen Fußball Liga Reinhard Rauball und den Webvideoprodu- zenten Julien Bam entsandt. Teil der Delegation war auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz. Der Deutsche Bundestag setzt ein Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten Weltweit werden nach Angaben der Vereinten Na- tionen immer noch 250.000 Kindersoldaten in mindestens 20 Ländern eingesetzt, auch in Syrien Mit der Warendorfer Landtagsabgeordneten Anette Water- und im Irak. Mit der Aktion Rote Hand wird jährlich mann-Krass am 12.2.2017 in der Bundesversammlung. auf diese Tatsache aufmerksam gemacht. Die rote Am vergangenen Wochenende habe ich an der Hand symbolisiert ein Nein zur Rekrutierung von Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsi- Kindern, die in den Kriegen der Erwachsenen als denten teilgenommen. Mit 931 Stimmen, also Soldaten missbraucht werden. Gemeinsam mit über 75 Prozent, wurde Frank-Walter Steinmeier der Generalsekretärin der SPD, Katarina Barley, gewählt. Mit Frank-Walter Steinmeier haben wir habe ich mich an der Aktion beteiligt. Kinder soll- einen ausgezeichneten Politiker für das Amt, der ten überall kindgerecht aufwachsen können. Mit bereits einige Erfahrung auf dem internationalen meinem roten Handabdruck will ich ein klares Zei- Parkett hat. In diesen konfliktreichen Zeiten brau- chen gegen den Einsatz von Kindersoldaten set- chen wir einen Bundespräsidenten, der sich nicht zen. Sie erfahren schon in jungen Jahren Unvor- scheut, eigene Akzente zu setzen und gleichzeitig stellbares. über diplomatisches Geschick verfügt. Mit Frank-Walter Steinmeier im November 2016 im Deut- Mit Katarina Barley bei der Aktion Rote Hand am 15.2.2017 schen Bundestag. im Deutschen Bundestag Die Bundesversammlung besteht je zur Hälfte aus Die Kinderkommission des Deutschen Bundesta- den Mitgliedern des Bundestages und aus Vertre- ges hat auch in diesem Jahr wieder zu der Aktion tern der Länder, die durch die Landesparlamente Rote Hand geladen. Die gesammelten roten Hand- entsandt werden. Ihre alleinige Aufgabe ist die abdrücke werden an die UN-Sonderbeauftragte Wahl des Staatsoberhauptes. Die Wahlleute der für Kinder und bewaffnete Konflikte, Frau Leila Länder setzen sich nicht nur aus Landespolitikern Zerrougui, übergeben. 1
Rede zur Förderung strukturschwacher Regi- der Bund künftig finanzschwache Kommunen di- onen rekt bei Bildungsinvestitionen unterstützen kann. Dafür hat die SPD-Bundestagsfraktion mit Erfolg Am Donnerstag habe ich im Plenum eine Rede zum Thema regionale Wirtschaftspolitik gehalten. gekämpft. Die Koalitionsfraktionen haben einen Antrag ein- Kölner Tollitäten im Bundestag gebracht, in dem wir unsere Anforderungen an ein Selbst in Berlin hält in diesen Tagen der Karneval neues integriertes Fördersystem für struktur- Einzug – zumindest im Bundestag. Karnevalisten schwache Regionen in ganz Deutschland ab 2020 aus allen Teilen des Landes besuchen Abgeord- skizzieren. Wichtige Veränderungen wie das Aus- nete im Parlament. Das ist auch für uns Parlamen- laufen des Solidarpaktes II Ende 2019 erfordern tarier eine willkommene Abwechslung – und eine eine Neuausrichtung der Regionalförderung. Ziel Gelegenheit für schöne Erinnerungsfotos. ist es, ab 2020 die Wirtschaftsförderung des Bun- des nicht mehr nach Himmelsrichtungen, sondern nach Bedarf auszurichten und dabei die Förder- programme aller Ressorts und der europäischen Ebene besser miteinander zu verknüpfen. Jetzt muss die Bundesregierung einen Vorschlag für eine gesamtdeutsche Regionalförderung machen. Unabhängig davon ist es wichtig, dass die finanzi- elle Situation strukturschwacher Regionen dauer- haft verbessert wird, indem zum Beispiel die Ver- teilung der Umsatzsteuer auf die Kommunen künf- tig nicht so sehr nach Wirtschaftskraft, sondern unter stärkerer Berücksichtigung sozialer Indika- Mit der Kölner SPD-Abgeordneten Elfi Scho-Antwerpes und dem Dreigestirn der Kölner „Karneval Alt-Gemeinde Rodenkir- toren, etwa der Arbeitslosenquote, erfolgt. In die- chen“ am 14.2.2017 im Bundestag. sem Sinne habe ich abschließend auch davor ge- warnt, wichtige Einnahmequellen der Kommunen Lohngerechtigkeit wie die Grund- und Gewerbesteuer in Frage zu Obwohl das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche stellen. Die ganze Rede könnt Ihr wir immer auch oder gleichwertige Arbeit“ seit 1957 zu den auf meiner Webseite sehen. Grundsätzen der Europäischen Union zählt, liegen die Bruttostundenlöhne von Frauen in Bund-Länder-Finanzen neu regeln Deutschland immer noch um 21 Prozent niedriger In dieser Woche haben wir uns in erster Lesung als die von Männern. Mit dem Gesetzentwurf, den mit dem umfassenden Reformpaket zur Neuord- wir diese Woche in erster Lesung beraten haben, nung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen be- wollen wir einen ersten wichtigen Schritt hin zu fasst. Die zwischen Bundesregierung und den Län- mehr Lohngerechtigkeit gehen. dern vereinbarte Neuregelung des horizontalen Unter anderem werden wir in Betrieben mit mehr Finanzausgleichs ab 2020 sieht vor, den bisherigen als 200 Beschäftigten einen individuellen Aus- Länderfinanzausgleich in seiner jetzigen Form ab- kunftsanspruch einführen. Damit erhalten mehr zuschaffen – stattdessen erhalten die Länder ent- als 14 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeit- sprechend Einwohnerzahl und Finanzkraft grö- nehmer das Recht zu erfahren, wie sie im Ver- ßere Anteile an der Umsatzsteuer. gleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen, die einer Die kommunale Finanzkraft soll künftig mit 75 Pro- gleichen oder vergleichbaren Tätigkeit nachge- zent anstelle von gegenwärtig 64 Prozent deutlich hen, bezahlt werden. stärker in die Berechnung der Finanzkraft der Län- Ebenso werden private Arbeitgeber mit über 500 der einfließen. Damit profitieren insbesondere Beschäftigten zukünftig dazu aufgefordert, regel- Länder mit finanzschwächeren Kommunen. Im Er- mäßig ihre Entgeltstrukturen auf die Einhaltung gebnis wird der Bund nach der Reform einen deut- der Entgeltgleichheit zu überprüfen. Lageberichts- lich höheren finanziellen Beitrag zum solidari- pflichtige Unternehmen mit mehr als 500 Beschäf- schen Ausgleich zwischen den Ländern leisten: Für tigten müssen zudem künftig regelmäßig über den das Jahr 2020 sind dies allein 9,7 Milliarden Euro. Stand der Gleichstellung und der Entgeltgleichheit Im Rahmen des Reformpakets ist zudem eine Än- berichten. derung des Grundgesetzes vorgesehen, nach der 2/4
Neues Düngerecht schützt das Trinkwasser verdeckte Beteiligungen an Briefkastenfirmen in Hohe Nitrat- und Phosphorwerte im Grundwasser den Katalog der besonders schweren Steuerhin- bedrohen zunehmend die Ressourcen für die terziehungen aufzunehmen. Für die Strafverfol- Trinkwasserversorgung. Fast ein Drittel der Mess- gung gilt dann eine Verjährungsfrist von zehn Jah- stellen für die Grundwasserqualität wiesen zwi- ren. schen 2012 und 2014 zu hohe Nitratwerte auf. AG Kommunalpolitik zu den Kommunalen Hauptproblem bleibt der übermäßige Einsatz von Investitionsprogrammen Stickstoffdüngern und die Massentierhaltung. Das jetzt vereinbarte Düngerecht stellt einen umwelt- In der AG Kommunalpolitik ging es diese Woche bewussten und sparsamen Umgang mit Nährstof- um die Kommunalen Investitionsprogramme. fen in der Landwirtschaft sicher. Ein Bericht aus der Praxis rückte Behauptungen zurecht, der Mittelabruf beim Kommunalen In- Kern der Novelle ist die Stoffstrombilanz, damit vestitionsprogramm sei mangelhaft. Insbeson- werden künftig die Landwirtschaftsbetriebe den dere CDU-Politiker haben das in den letzten Mo- Einsatz ihrer Nährstoffmengen bilanzieren. Dün- naten thematisiert und deshalb verschiedene ger oder Tierfutter werden dabei mit den erzeug- Landesregierungen angeprangert, oder daraus ten landwirtschaftlichen Produkten verrechnet. die Behauptung abgeleitet, dass die Kommunen Dadurch lässt sich die Stickstoffbelastung der Bö- die Mittel gar nicht bräuchten. den durch einen Betrieb besser bestimmen. Die Über die Hälfte der Mittel sind bereits verplant, Stoffstrombilanz schließt Schlupflöcher und berichteten die Vertreter aus Niedersachsen, schafft Transparenz. Sie hilft den Landwirten aber NRW und vom Deutschen Städtetag. Abgerufen auch, Auskünfte über die ökologische und ökono- werden sie erst nach Beendigung der Baumaß- mische Effizienz der Nährstoffeinsätze in ihrem nahmen, also ganz zum Schluss. Der jetzige Stand Betrieb zu erhalten. entspricht dem Mittelabruf im gleichen Zeitraum Des Weiteren werden die Sperrzeiten, in denen beim Konjunkturprogramm II. keine Düngemittel aufgebracht werden dürfen, verlängert und die Abstände für die Düngung in der Nähe von Gewässern ausgeweitet. Darüber hinaus werden die Länder zum Erlass von zusätzli- chen Maßnahmen in Gebieten mit hohen Nitrat- werten verpflichtet. Steuerflucht bekämpfen Sitzung der AG Kommunalpolitik der SPD-Bundestagsfraktion am 16.2.2017 im Bundestag. Mit dem Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz, über das wir diese Woche in erster Lesung beraten Die Ausgestaltung des Programms liegt in der haben, werden von der SPD-Bundestagsfraktion Hand der Länder, genauso wie die Entscheidung, geforderte nationale Maßnahmen gegen Steuer- welche Kommunen in ihrem Bereich den größten oasen umgesetzt. Steuerhinterzieher sollen sich Bedarf haben. Dementsprechend sieht die Um- künftig nicht mehr hinter anonymen Briefkasten- setzung sehr unterschiedlich aus. firmen verstecken können. Der Gesetzentwurf Niedersachsen, NRW und Hessen z. B. verteilen zielt darauf ab, die Anonymität von Briefkastenfir- die Mittel als Kontingente an die Kommunen, die men aufzuheben. Dazu werden die Offenlegungs- sie als finanzschwach eingestuft haben, und las- pflichten von Steuerpflichtigen mit Geschäftsbe- sen ihnen bei der Verwendung innerhalb des ziehungen zu Briefkastenfirmen in Steueroasen bundesgesetzlichen Rahmens volle Flexibilität. erweitert. Vorgesehen ist zudem eine Anzeige- Bayern und Sachsen haben Antragsverfahren ein- pflicht für Banken einzuführen, die Beteiligungen geführt, bei denen konkrete Einzelprojekte bewil- oder Geschäftsbeziehungen mit Briefkastenfir- ligt werden. Mecklenburg-Vorpommern kon- men vermitteln. Außerdem sollen die Ermittlungs- zentriert die Förderung auf die Bereiche Breit- befugnisse der Finanzverwaltung verbessert sowie bandausbau und Städtebau, Schleswig-Holstein das steuerliche Bankgeheimnis aufgehoben wer- auf die Sanierung von Kitas und Schulen. den. Das automatische Kontenabrufverfahren Allerdings berichteten die Referenten in der AG- wird auf die Ermittlung von Geschäftsbeziehungen Sitzung auch, dass zwei Faktoren die Investitions- zu Briefkastenfirmen erweitert. Ebenfalls wird die tätigkeit verzögerten: die Ausnahmesituation langjährige Forderung der SPD-Bundestagsfrak- durch die Aufnahme von Flüchtlingen, die sehr tion umgesetzt, die Steuerhinterziehung durch viel Verwaltungskraft gebunden hat, sowie die 3/4
ausgedünnte Personaldecke in vielen Planungs- und Bauämtern aufgrund von Sparzwängen der vergangenen Jahre. Sie gaben auch Anregungen für die Umsetzung des 2. Teils des Kommunalen Investitionspro- gramms, das derzeit im Bundestag verhandelt wird. Die Abgeordneten nahmen aus dem Ge- spräch wertvolle Hinweise für die weiteren Bera- tungen mit. Praktikum im Bundestagsbüro Im Rahmen seines Studiums an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verbrachte Jan Paul Theißen sechs spannende Wochen in meinem Bundestagsbüro. Er wurde unmittelbar in den All- tag des Büros eingebunden und unterstütze mich und mein Team bei Recherchen und bei der Orga- nisation und Durchführung der diesjährigen Kom- munalkonferenz. Bernhard Daldrup mit Jan Paul Theißen Der gebürtige Berliner hat mich zu Sitzungen be- gleitet und lernte den Deutschen Bundestag in er- lebnisreicher Manier neu kennen. „Besonders fas- zinierte mich, die theoretische Ebene zu verlassen und den politischen Alltag hautnah erleben zu können. In den sechs Wochen lernte ich unglaub- lich viel über die abwechslungsreiche Arbeit eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Die Teilnahme an den Ausschüssen, Plenarsitzungen sowie AGs waren dabei absolute Höhepunkte.“ Gerne könnt Ihr die hier dargestellten Informati- onen weitergeben und diskutieren. Mit den besten Grüßen Euer 4/4
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