Von der mittelalterlichen Apotheke zur modernen Pharmaproduktion - Dieter Knahl, Siemens AG, RD RHM, Automation & Drives, Marburg 11. Fuldaer ...
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11. Fuldaer Elektrotechnik-Kolloquium 2006 Von der mittelalterlichen Apotheke zur modernen Pharmaproduktion Dieter Knahl, Siemens AG, RD RHM, Automation & Drives, Marburg
Information zu meiner Person Siemens AG Regionalgesellschaft Deutschland Automation and Drives Niederlassung Frankfurt/Geschäftsstelle Wetzlar Briefadresse: Siemens AG, RD RHM A&D B37 Außenbüro Marburg Neue Kasseler Straße 62d 35039 Marburg Hausadresse: Neue Kasseler Straße 62d 35039 Marburg Dipl.-Ing. Tel. 06421 - 17516 - 10 Dieter Knahl Fax 06421 - 17516 - 24 Mobil-Tel. 0171 - 2205604 Leiter Technik E-Mail dieter.knahl@siemens.com Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 2 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Einführung / Inhaltsübersicht Inhaltsübersicht Der Wandel der Herstellung von pharmazeutischen Produkten Die mittelalterliche Apotheke: beginnend im Mittelalter bis zur Kräutermedizin, Gewinnung und heutigen Zeit. Herstellung Übersicht der Anforderungen, die Übergang von der Apotheke zur Produktion, Qualitätsmanagement und pharmazeutischen Produktion am Gesetzgeber heutzutage an die Beispiel von Emil von Behring Automatisierungstechnik stellen. Anforderungen an heutige pharmazeutische Produktionsanlagen Beispiel einer modernen automatisierten pharmazeutischen Produktionsanlage Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 3 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Die mittelalterliche Apotheke im Wandel der Zeit Bis zum Beginn des Mittelalters war in Europa Medizin nach den antiken Grundsätzen der Humoralpathologie von Galen aus dem 5. und 4. Jhd v. Chr. weit verbreitet (Einklang der vier Körpersäfte Erde: Schwarze Galle, Wasser: Schleim, Luft: Blut, Feuer: gelbe Galle) 6. bis 9. Jhd. n.Chr. – Frühes Mittelalter • Mit Beginn des Mittelalters, der großen Völkerwanderung und Pestwellen verschwand das Medizinalsystem, wie auch die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens • Gründung des ersten Klosters 527 n. Chr. in Monte Cassino/Italien • Beginn der Klostermedizin, die Mönche lernen Lesen und Schreiben und pflegen und behandeln Kranke Quelle: Wikipedia • In der Klostermedizin wurden zu Beginn wild wachsende Kräuter verwendet • Zunächst wurden sie gesammelt, getrocknet und als Aufguss, Umschlag oder Wickel verabreicht 10. bis 13.Jhd. n. Chr. – Hochmittelalter • Anbau und Züchtung von Kräutern in klostereigenen Gärten – gleichbleibende Qualität der Produkte • Außerhalb der Klöster konnte man Heilpflanzen, Gewürze und Drogen, vor allem bei Händlern auf Jahrmärkten kaufen 13. bis 15.Jhd. n.Chr. – Spätes Mittelalter • Herstellung von Destillaten • Ab dem 14. Jahrhundert wurden die ersten Apotheken in den Orten gegründet (z. B. 1408 Halberstadt) Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 4 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Die mittelalterliche Apotheke im Wandel der Zeit 15. und 16. Jhd. n Chr. Mit Beginn der Renaissance beginnt eine neue Weltanschauung, die alles bisher da gewesene anzweifelt. Paracelsus(1493-1541): „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht`s, dass ein Ding ohne Gift ist“. Er brach mit Galen und forderte eine patienten- und krankheitsorientierte Medizin. Arzneien wurden nicht mehr nur nach überlieferten Rezepturen gemischt und verabreicht, sondern zunehmend nach empirischen Erfahrungen neu- und weiterentwickelt. Foto: D.A.M. 17. und 18. Jhd. n. Chr. • Aufgrund des zunehmenden chemischen Wissens werden im Rahmen der industriellen Revolution Arzneien nun auch chemisch gewonnen • Die Apotheke ist, neben dem Verkauf und der Herstellung von Mixturen, auch ein Ort zur Arzneimittelerforschung 19. Jhd. n. Chr. • Gründung und Aufbau von pharmazeutischen Unternehmen • Verlagerung der Arzneimittelforschung und Herstellung von der Apotheke hin zu den pharmazeutischen Unternehmen • Die Apotheke hat die Aufgaben der Qualitätskontrolle und der Quelle: Deutsches Apotheken Museum Patientenberatung Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 5 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Übergang Apotheke zu einem pharmazeutischen Unternehmen am Beispiel von Emil von Behring 1854 15. März: Emil Behring wird geboren 1874-1878 Medizinstudium an der Berliner Universität 1878 Promotion in Berlin; militärärztliche Laufbahn; aufgrund der Vielzahl von Infektionskrankheiten wendet er sich der Bakteriologie zu. 1880 Approbation 1887 Stabsarzt am pharmakologischen Institut der Universität Bonn Hauptziel: Bekämpfung der Infektionskrankheiten durch chemische Mittel. Behring glaubt körpereigene Stoffe hierfür finden zu können. Diese Idee bildet den Ausgangspunkt der "ätiologischen oder Blutserumstherapie". Foto: Aventis Behring 1889 Assistent am Hygieneinstitut Robert Kochs in Berlin 1890 Erste wirksame Heilseren gegen Diphtherie und Emil von Behring, Wundstarrkrampf. 1854-1917 Gründer der 1893 Die ersten erfolgreichen Impfversuche am Menschen werden Behringwerke in Marburg durch die von Paul Ehrlich entwickelten Anreicherungs-, Meß- und Prüfverfahren des Serums möglich. Vor der Entwicklung des Impfstoffs war Diphtherie die Kinderkrankheit mit der höchsten Sterblichkeit. Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 6 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Übergang Apotheke zu einem pharmazeutischen Unternehmen am Beispiel von Emil von Behring 1895 Verabschiedung aus dem Sanitätsdienst, anschl. ordentlicher Professor und Direktor des Hygienischen Instituts in Marburg. 1901 Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der Antikörper und die dadurch mögliche Herstellung von Impfstoffen. Foto: Aventis Behring 1904 Unter Aufwendung staatlicher Gelder und des zwei Millionen Mark umfassenden Nobelpreises werden die "Behring-Werke" gegründet. Als Unternehmer und Forscher ist es ihm möglich, seine kostspieligen Forschungen aus eigenen Mitteln zu betreiben. 1913 Behring gibt die Entwicklung des Impfstoffs TA (Toxin-Antitoxin-Gemisch) als vorbeugende Diphtherie-Schutzimpfung bekannt. Foto: Aventis Behring 1917 31. März: Emil von Behring stirbt in Marburg Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 7 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Aufbau einer heutigen modernen pharmazeutischen Produktionsanlage Übersicht der drei Produktionsebenen Status der Bestellung Bestellungen ERP-System Produktionsstatus Stücklisten Planungsebene Qualitätsdaten Prognosen Bestand / Verbrauch Manufacturing Execution System Bindeglied zwischen Office-Welt und Produktionsanlagen Ressourcenplanung MES- Arbeitsauftragsverteilung Ausführungsebene Materialverwaltung Langzeitdatenarchivierung Produktionsdatenanalyse Chargenprotokollierung Laborwerterfassung B&B-Komp. Prozessbedienung und - Automatisierungs-/ beobachtung Steuerungen Prozessleitsystem Messwerterfassung Feldgeräte Steuerungsebene Steuern und Regeln Akt./Sens. Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 8 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Anforderungen beim Einsatz von computergestützten Systemen in der pharmazeutischen Industrie Gesetze, Richtlinien und Empfehlungen Title 21 Code of Federal Regulations (21CFR) Part 11 Electronic records, electronic signature Part 210 Current good manufacturing practice in manufactoring, processing, packing, or holding of drugs; General Part 211 Current good manufacturing practice for finished pharmaceuticals Annex 11 zum EU-GMP-Leitfaden Computer Aided Systems Annex 18 zum EU-GMP-Leitfaden Good Manufacturing Practice for Active Pharmaceutical Ingredients GAMP 4 GAMP Leitfaden zur Validierung automatisierter Systeme NAMUR Empfehlung NE 58 Abwicklung von qualifizierungspflichtigen PLT-Projekten NAMUR Empfehlung NE 71 Betreiben und Betreuen validierter Anlagen NAMUR Empfehlung NE 72 Validierungsunterstützung bei Einsatz von Leitsystemen Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 9 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Anforderungen an Lieferanten von computer- gestützten Produktionssystemen bei der Realisierung Das V-Modell Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 10 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Der Life Cycle einer pharmazeutischen Produktionsanlage Lasten- / Pflichtenheft- erstellung Außerbetriebsetzung Spezifikation Än d ko erun ntr g oll s- e Projektierung Wartung, Requalifizierung Betrieb FAT Qualifizierung Implementierung Ausführung von IQ, OQ und PQ SAT Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 11 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Systemarchitektur einer Automatisierungslösung für eine pharmazeutische Produktionsanlage @ SAP R/3 @ Office LAN Ethernet Office LAN Ethernet Internet/ Plant Plant Intranet Information Maintenance @PCS 7 / OPC-Server OS Single Engineering OS Clients BATCH flexible Simatic IT framework Station Station ES Clients components (Multi-VGA) SIMATIC PDM Engineering Toolset Service PCS 7 Slot OS-LAN Fast Ethernet OS-Server Batch-Server (redundant) (redundant) Industrial Ethernet / Fast Ethernet Box PC AS 417 OS AS 414 F/FH AS 414 H AS 416 AS 417 F/FH AS 417 H PROFIBUS-DP AS 414 ET 200M DP/AS-I Ex-I/O ET 200M ET 200M HART Fail-Safe OP PROFIBUS-DP PROFIBUS-DP PROFIBUS-DP DP/EIB DP/PA-Link ET 200M PROFIBUS-PA PROFIBUS-PA MODBUS DP/PA-Link Y-Link DP/PA-Link PROFIBUS-DP PROFIBUS-PA ET 200iS COx, ET ET Zone 1 NOx, ... 200X 200S Zone 2 Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 12 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Siemens AG Regionalgesellschaft Deutschland Automation and Drives NL Frankfurt/Gst. Wetzlar/Außenbüro Marburg Neue Kasseler Straße 62d 35039 Marburg Tel. (06421) 175 16 - 0 Fax (06421) 175 16 - 24 Copyright © Siemens AG 2006. Alle Rechte vorbehalten. Seite 13 03. November 2006 Dieter Knahl / Leiter Technik Region RHM / A&D / SC Marburg
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