Von Gubcompany und Cortis&Sonderegger - Inhaltsverzeichnis Zum Stück Zur Gruppe Einleitung zu den Spiel- und Arbeitsmaterialien - Theaterblitze

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Von Gubcompany und Cortis&Sonderegger - Inhaltsverzeichnis Zum Stück Zur Gruppe Einleitung zu den Spiel- und Arbeitsmaterialien - Theaterblitze
von Gubcompany und Cortis&Sonderegger

   Inhaltsverzeichnis

   Zum Stück

   Zur Gruppe

   Einleitung zu den Spiel- und Arbeitsmaterialien

   Teil 1: Camera Obscura bauen

   Teil 2: Kleinere und grössere Spiel- und Arbeitsideen

   Anhang
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Zum Stück

V E R C H E E R T – ein visuelles Spektakel
von Gubcompany und Cortis & Sonderegger

Was ist richtig? Wenn Bilder plötzlich Kopf stehen? Wenn sie plötzlich unscharf
werden? Wenn ein Mensch in ein Trinkglas fällt?
Mit den beiden Fotografen Cortis&Sonderegger und den beiden Performerinnnen Maria
Rebecca Sautter und Vera Bommer führt Gubcompany das Publikum in eine Art
Dunkelkammer, wo man miterlebt, wie Bilder entstehen. Nicht mit einem Klick, sondern mit
gebündeltem Licht. Eine Schachtel mit einem Loch und einer transparenten Seite als Monitor
wird die Kamera, Camera Obscura, und stellt die Bilder auf den Kopf. Zwei Performerinnen,
Bildforscherinnen, begeben sich in diese andere Welt. Was wäre wenn? Ist die Welt, so wie
sie ist, richtig? Was ist verkehrt? Kann man die Bilder wieder umdrehen, so dass sie richtig
sind? Leben wir nicht ständig in einer verkehrten Welt? Was sehe ich, wenn ich unscharf
sehe? Wie entsteht eine Illusion? Mit verschiedenen visuellen Experimenten wird auf der
Bühne das Sehen erforscht. Verblüffende Bilder entstehen. Es darf gestaunt werden.

In Zeiten, da schon am Kinderwagen ein Ipad montiert ist, auf dem bunte, bewegte
Digitalbilder flimmern, die das auf dem Rücken liegende Kind stillhalten, will Gubcompany
mit seiner neuen Produktion V E R C H E E R T einen Gegenimpuls setzen, der Neugierde
wecken soll und Kindern und Erwachsenen das Erlebnis vermittelt, wie Bilder entstehen.
Genauso wie das Gehen, Sprechen, Lesen, Schreiben, lernt ein Kind das Sehen. Ein kleines
Kind, das einen neuen Gegenstand entdeckt, klammert sich daran fest und untersucht ihn
mit allen Sinnen. Es tastet, riecht, schmeckt, untersucht ihn mit den Augen, versucht
herauszufinden, ob er einen Ton von sich gibt. Dieser Prozess lässt sich auch auf das Sehen
übertragen. Mit der Camera Obscura ist es möglich, zu zeigen, wie ein Bild entsteht, wie es
sich verändert, wie Licht, Schatten, Schärfe, Unschärfe Bilder beeinflussen, wie mit
einfachsten Mitteln auch Kinder Bilder herstellen können; nicht nur mit einem Click, wo
bloss abgebildet wird, sondern mit dem Spiel von Licht, Schatten und Linsen. Kinder erleben,
dass sie Bildern nicht einfach ausgeliefert sind. Sie können selber Bilder schaffen, Bilder
beeinflussen, eigene Bildwelten schaffen, die sich von den vorgefertigten, medial
aufbereiten Bildern, denen sie schon von klein auf ausgesetzt sind, unterscheiden.

Die Pandemie hat uns gerade gezeigt, wie es ist, in einer verkehrten Welt zu leben. Wenn
man immer zu Hause bleiben muss, keine Schule hat, wenn man sich die Haare nicht mehr
schneiden darf. Wenn man ständig die Hände waschen und immer Abstand halten muss.
Wenn Mama und Papa auch zu Hause sind, ständig mit Menschen auf dem Bildschirm
sprechen und gleichzeitig telefonieren. Die Thematik dieses Stücks gewinnt durch die
Realität eine nicht vorgesehene Aktualität.

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«WIE DIE WELT VON MORGEN AUSSEHEN WIRD, HÄNGT IN GROSSEM MASS VON DER
EINBILDUNGSKRAFT JENER AB, DIE GERADE JETZT LESEN LERNEN.» Astrid Lindgren

Idee/Inszenierung/Dramaturgie Heinz Gubler, Christine Rinderknecht
Technik/Bühne/Fotografie Adrian Sonderegger, Jojakim Cortis
Spiel Maria Rebecca Sautter, Vera Bommer
Lichtdesign Hansueli Trüb
Produktionsleitung Roland Amrein

Zur Gruppe

Gubcompany
Unter der Leitung von Heinz Gubler und Christine Rinderknecht, konzipiert und produziert
Gubcompany seit 2000 Theaterstücke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
interkulturelle Theaterprojekte, spartenübergreifende Performances und Filme,
Dokumentar- und experimentelle Filme.

Cortis & Sonderegger
Cortis & Sonderegger ist ein Team von zwei Schweizer Künstlern, Jojakim Cortis und Adrian
Sonderegger. Ihre Zusammenarbeit begann im Jahr 2005 während dem gemeinsamen
Studium an der Zürcher Hochschule der Künste. Am bekanntesten sind sie für ihre
Fotografien von physischen Nachbildungen berühmter Fotografien, Fotoikonen.

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Einleitung zu den Spiel- und Arbeitsmaterialien

Was?
Durch das theaterpädagogische Begleitmaterial für das Stück «Vercheert» möchten wir die
Lehrpersonen dazu anregen und unterstützen, den Theaterbesuch im Schulunterricht vor-
und/oder nachzubereiten. Das Dossier ist in zwei Teile aufgeteilt. Einerseits finden Sie eine
Anleitung, um eine Camera Obscura zu bauen, da diese der Hauptbestandteil des Stücks ist.
Die Kinder sollen selbst experimentieren, was für Bilder daraus entstehen können.
Andererseits finden Sie eine Sammlung an kreativen Spiel- und Bastelideen, welche sich alle
um den Begriff «vercheehrt» drehen und im Schulalltag einsetzen lassen.

Warum?
Ist die Welt, so wie sie ist, richtig? Wie entsteht eine Illusion? Leben wir nicht ständig in einer
verkehrten Welt? Auf der Bühne wird mit verschiedenen visuellen Experimenten das Sehen
erforscht. Verblüffende, andere, verkehrte Bilder entstehen. In den spielerischen Übungen
können die Schüler*innen selbst experimentieren und verkehrte Bilder entstehen lassen. Sie
werden dadurch zum Denken angeregt, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was denn
überhaupt richtig und was falsch ist. Durch die Pandemie hat die Thematik des Stücks eine
neue Aktualität erhalten. Sie zeigt uns gerade, wie es ist, in einer verkehrten Welt zu leben.
Plötzlich sitzen wir zuhause, dürfen uns nicht mehr frei bewegen, müssen Abstand halten und
uns ständig die Hände waschen. Dadurch wird es umso spannender, sich mit diesen Fragen
auseinanderzusetzen.

Wie lange und wo?
Die ungefähre Zeitdauer ist bei den jeweiligen Übungen angegeben. Das Bauen der Camera
Obscura kann gut im Zeichnungs- oder Werkunterricht integriert werden. Bei der Sammlung
gibt es Übungen, welche im Klassenzimmer durchgeführt werden können, für andere eignet
sich der Pausenplatz oder die Turnhalle.

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Teil1: Eine Camera Obscura bauen

Bereits Aristoteles erkannte das Prinzip der Camera Obscura: Wenn Licht durch ein sehr
kleines Loch in einen dunklen Raum fällt, wird auf die gegenüberliegende Seite des Loches
ein Bild des Aussenraumes projiziert. Dieses Abbild der Welt ausserhalb der Camera Obscura
ist sehr schwach und steht auf dem Kopf. Im Folgenden findest du eine Anleitung, selbst eine
Camera Obscura zu bauen, um anschliessend zu experimentieren und verkehrte Bilder zu
erschaffen. Viel Spass!

                                                    Das brauchst du:
                                                    • Schuhkarton
                                                    • Nadel
                                                    • Alufolie
                                                    • schwarze Acrylfarbe & Pinsel
                                                    • Transparent- oder Fotopapier
                                                    • Klebeband
                                                    • Cutter Messer

                                                    Schritt 1: Schneide mit dem Cutter
                                                    Messer ein Rechteck in eine der
                                                    beiden kleineren Seitenflächen des
                                                    Schuhkartons. Dieses sollte ungefähr
                                                    eine Grösse von 8x5cm haben.

                                                    Schritt 2: Befestige nun ein grösseres
                                                    Stück Alufolie mit Klebe-band über
                                                    dem ausgeschnittenen Fenster.

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Schritt 3: Wende nun den Karton.
Schneide bis auf einen 1cm breiten
Rand die andere kleine Seitenfläche
des Kartons mit dem Cutter aus.

Schritt 4: Bepinsle jetzt die gesamte
Innenfläche des Kartons und des
Deckels mit schwarzer Farbe.

Schritt 5: Wenn die Farbe getrocknet
ist, befestige an der nun noch offenen
Seite ein Pergamentpapier mit
Klebeband. Schneide dafür ein
Rechteck in Grösse der Seitenfläche
aus und beklebe die Ränder mit
Klebeband.

Schritt 6: Verschliesse im Anschluss
den Schuhkarton mit dem Deckel.
Damit nichts verrutscht und kein
einziger Lichtstrahl in die Kiste
gelangen kann, befestige den Deckel
gut an die Kanten.

Schritt 7: Steche zum Schluss mit
einer Nadel ein kleines, rundes Loch
in die Mitte der Alufolie. Fertig ist
deine Camera Obscura!

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Teil 2: Kleinere & grössere Spiel- und Arbeitsideen

In der Welt, in der wir leben, hat vieles seinen festen Platz. Die Vorteile sind, dass wir uns gut
auskennen, wenn die Sachen geregelt ablaufen. Aber wäre es nicht zwischendurch
interessant, die Welt komplett auf den Kopf zu stellen? Wie würde diese Welt bei euch
aussehen? Geht ihr morgens schlafen? Zieht ihr euch die Beine über die Hose? Esst ihr das
Frühstück zum Abendessen?
Im Folgenden finden Sie verschiedene Ideen für den Unterrichtsalltag, welche sich um das
Wort «vercheert» drehen.

WARM UP

Verkehrte Namen
Setting: Plenum
Zeit: 10 Minuten
Ziel: Spielerisches Antasten an das Wort «vercheert»

Die Schüler*innen schreiben ihren Vor- und Nachnamen rückwärts auf ein Blatt Papier. Die
Lehrperson sammelt die Zettel ein und lässt ein Kind vorlesen. Die Klasse muss erraten,
welcher Name gemeint ist.
Optional: Die Schüler*innen sprechen sich den Rest vom Tag nur noch mit dem verkehrten
Namen an.

Verkehrte Hand
Setting: Einzel- oder Partnerarbeit
Zeit: 10-15 Minuten
Ziel: Training der beiden Hirnhälften

Die Schüler*innen erhalten ein einfaches Bild. Sie versuchen, es mit der «verkehrten» Hand
abzumalen. Die Bilder werden anschliessend ausgelegt und betrachtet. Diskussion: Was war
schwierig? Was ist mir gut gelungen? Wie hat es sich angefühlt mit der «falschen» Hand zu
zeichnen?

Verkehrte Texte
Setting: Plenum, Einzelarbeit
Zeit: 20 Minuten
Ziel: Training der beiden Hirnhälften

Ein kurzer Text/einige Wörter stehen in Spiegelschrift an der Wandtafel.
...tsi hcafnie os thcin rag sad ssad, nehes nedrew eiS
Die Schüler*innen versuchen, das Geschriebene zu lesen. Anschliessend machen sie selbst
einen Versuch, in Spiegelschrift zu schreiben. Wenn sie den Trick raushaben, schreiben sie
einen Geheimbrief an jemanden der Klasse in Spiegelschrift.
Tipp: Ein Spiegel könnte helfen.

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Verkehrte/vertauschte Wörter
Setting: Plenum, Einzelarbeit
Zeit: 20-30 Minuten
Ziel: Kreativität

Einige vertauschte Wörter stehen als Beispiel an der Wandtafel (Bahnzürste, Waulmurf,
Stopfkand, Lischtampe). Die Schüler*innen müssen herausfinden, was verkehrt/vertauscht
ist. Gemeinsam werden weitere Wörter gesammelt. Die Schüler*innen wählen nun einige
Wörter/ein Wort aus und erweitern diese zu einer kurzen Geschichte. Anschliessend werden
die Kurzgeschichten einander vorgelesen.
Beispiel: Ein Waulmurf ist eigentlich ein Hund, der viel wault und lange schläft, bevor er dann
zu murfen beginnt, das heisst unter dem Bett den Staub zusammenwedelt. Eine Lischtampe
ist eine Art Schlange, welche Lisch-Geräusche (liiiissscchh) von sich gibt, wenn sie glücklich ist.
Sie lebt in einer Tampe, das ist ein Nest gefüllt mit Schlamm.

Bildbetrachtung
Setting: Plenum
Zeit: 15-20 Minuten
Ziel: genaue Wahrnehmung schulen, lernen über Bilder zu sprechen

Bilder vom Künstler/Grafiker M.C. Escher und vom Fotograf Frank Kunert werden
gemeinsam betrachtet (Bilder im Anhang). Möglicher Ablauf:
    1. Beschreibung/genaue Wahrnehmung: Was siehst du auf dem Bild? (Objekte, Formen,
        Farben, etc.) Wie riecht es da? Was hörst du? Beschreibe möglichst genau.
    2. Interpretation: Was versucht der*die Künstler*in dir zu sagen? Was ist echt, was
        falsch? Was stimmt/funktioniert nicht in den Bildern?
    3. Persönlicher Bezug: Wie wirkt das Bild auf dich? Was gefällt dir (nicht) an dem Bild?
        Was irritiert? Welche Fragen hast du an den*die Künstler*in?
    4. Weiterdenken: Was für einen Titel würdest du dem Bild geben? Wie würde deine
        Welt aussehen, wenn du sie so gestalten könntest, wie du möchtest? Was wäre in
        deiner Welt verkehrt?
Zusatz: Die Schüler*innen machen eine Zeichnung von ihrer Fantasiewelt, in welcher auch
irgendetwas verkehrt ist.
GRÖSSERE ÜBUNGEN

Verkehrte Antworten
Setting: Einzelarbeit, Plenum
Zeit: 45 Minuten
Ziel: Kreativität

Die Schüler*innen erhalten einen Steckbrief (siehe Anhang). Ihre Aufgabe ist es, ihn mit
möglichst absurden/verkehrten Antworten auszufüllen. So entsteht ein unübliches und
witziges Bild zu jedem Kind. In Kleingruppen können sich die Schüler*innen anschliessend
ihre fiktive/verkehrte Person gegenseitig vorstellen.

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Verkehrte Geschichten
Setting: Gruppenarbeit
Zeit: je 45 Minuten
Ziel: Texte genau lesen und spielerisch umsetzen

Im Anhang sind zwei Textbeispiele für «verkehrte Geschichten»: Das Gedicht «Dunkel war’s
der Mond schien helle» und «Tisch ist Tisch» von Peter Bichsel.
Mögliches Vorgehen zu «Dunkel war’s»: Das Gedicht (oder Teile des Gedichts) wird
gemeinsam durchgelesen. Anschliessend werden die Gegensätze ausgearbeitet und im Text
markiert (dunkel/hell, Schnee/grüne Flur, schnell/langsam, schweigen/reden, etc.). In
Kleingruppen werden 1-2 Strophen bearbeitet. Sie versuchen, die Szene nachzuspielen und
einen Gegensatz spielerisch umzusetzen. Beispiel schweigen und reden: Ein Kind spielt etwas
pantomimisch vor, das andere kommentiert was es macht. Danach wird es in der Klasse
vorgespielt und die anderen versuchen herauszufinden, um welche Gegensätze es sich
handelt. Diskussion: Können zwei Gegensätze gleichzeitig passieren?
Mögliches Vorgehen zu «Tisch ist Tisch»: Die Lehrperson liest die Geschichte vor, den letzten
Abschnitt lässt sie weg. Die Schüler*innen gehen in Kleingruppen zusammen und nehmen
eine eigene Benennung der Dinge und Tätigkeiten vor in ihrer Umgebung (z.B. von den
Dingen im Klassenzimmer). Sie schreiben ungefähr 10 Sätze auf und stellen sie anschliessend
den anderen Kindern vor. Die Klasse versucht herauszufinden, welche Bezeichnung die
Gruppe für welche Sachen verwendet hat. Diskussionspunkte: Was ist die Problematik
dabei? Was könnte dem alten Mann in der Geschichte passieren? Warum haben wir eine
gemeinsame Sprache? Nach der Diskussion liest die Lehrperson den letzten Teil der
Geschichte vor.

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Verkehrte Fotos
Setting: Gruppenarbeit
Zeit: 90 Minuten
Ziel: Gute Zusammenarbeit fördern

Zwei oder auch mehr Bilder (im Anhang) werden als Inspiration gemeinsam in der Klasse
betrachtet: Wie wurden diese Fotos gemacht? Was braucht es alles dazu (Utensilien,
spezifischer Hintergrund, erhöhter Ort von wo aus das Foto gemacht wird, etc.)?
Die Schüler*innen bilden Gruppen à ca. 5 Kinder. Sie diskutieren zuerst, was sie gerne
darstellen möchten. Anschliessend planen sie ihr Foto: Gibt es ein spezielles Thema? Braucht
es Utensilien? Ist ein spezifischer Hintergrund erforderlich? Braucht es nur Personen? Sie
organisieren ihr Set. Wichtig ist, dass das Foto von weit oben gemacht werden kann (von
einem Klettergerüst, vom Fenster raus, eine Leiter aufstellen, etc.). Die Schüler*innen sollen
experimentieren und ausprobieren.

Tierwörter erfinden
Setting: Einzel- oder Partnerarbeit
Zeit: 90 Minuten
Ziel: Kreativität

Die erfundenen Tierwörter stehen an der Wandtafel (Nasshorn, Klokodil, Flammingo,
Singuin). Was für ein Tier versteckt sich hinter diesem Wort? Was macht das Tier wohl? Die
Schüler*innen diskutieren und lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Anschliessend werden die
Bilder betrachtet. Die Schüler*innen werden nun aufgefordert, selbst ein Tier zu erfinden/zu
ergänzen. Als Hilfe sind ganz viele Tierbilder auf einem Tisch ausgelegt. Das Bild dient als
Denkanstoss sowie später als Vorlage, um es beliebig zu erweitern/abzuändern. Die
Schüler*innen gestalten eine Zeichnung und schreiben ihr Fantasietier an.
Weitere Ideen: Salamiander, Eisbeere, Känguhr, Telefant, etc.

Bilder als Inspiration

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Verkehrte Turnstunde
Setting: Turnhalle, ganze Klasse
Zeit: 45 Minuten
Ziel: Bewegung, Auflockerung

Zuerst wird zusammen aufgewärmt. Die Schüler*innen bewegen sich frei in der Turnhalle.
Auf ein Kommando der Lehrerin bleiben die Schüler*innen kurz stehen und führen gleich
den Auftrag verkehrt aus (stop - bewegen / laufen – rennen / vorwärts laufen - rückwärts
gehen / sitzen – stehen / zur rechten Hallenseite - zur linken Hallenseite, etc.).
Danach werden verschiedene Geräte aufgestellt, an welchen sich die Schüler*innen
kopfüber hängen können: Reckstange, Ringe, Barren, Sprossenwand, etc. Die Geräte werden
zu einem Parcours aufgestellt, dazwischen können Malstäbe und Hütchen gelegt werden.
Die Schüler*innen machen den Parcours, bei jedem Gerät hängen sie einen kurzen
Augenblick verkehrt. Die Lehrperson macht von jedem Kind ein Kopfüberfoto. Wenn ein Kind
ein Kopf- oder Handstand beherrscht, kann auch so ein Foto gemacht werden.

FÜR DEN GANZEN TAG

Verkehrte Welt
Setting: Ganze Klasse
Zeit: über den ganzen Tag verteilt
Ziel: Routinen aufbrechen

Die Lehrperson begrüsst die Schüler*innen am Morgen mit «Guten Abend» und weist sie
darauf hin, dass an diesem Tag alles durcheinandergekommen und «verkehrte Welt» ist. Das
kann Folgendes bedeuten:
• Anders begrüssen
• Fächer vertauschen
• nur rückwärtslaufen
• Dinge im Schulzimmer anders benennen
• Plötzlich Pause machen
• Namen der Klasse vertauschen
• Am Boden sitzen und auf dem Stuhl schreiben
• An einem anderen Platz sitzen
• Ein Kind darf für eine Zeit Lehrer*in sein
• Etc.
Optional: Die Schüler*innen können die «verkehrte Welt» auch auf Zuhause ausweiten.

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Anhang

Bildbetrachtung: M.C. Escher und Frank Kunert

Steckbrief: Das bin ich (verkehrt)

Gedicht: Dunkel war’s der Mond schien helle, Autor unbekannt

Geschichte: Tisch ist Tisch, Peter Bichsel

Verkehrte Fotos

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M.C. Escher

              13
Frank Kunert

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DAS BIN ICH!                    VERKEHRT

Name:

Geburtsdatum:

Haarfarbe:

Augenfarbe:

Hier wohne ich:

                Mein Lieblingsfach:

                Mein Lieblingsessen:

                Mein Lieblingstier:

Das sind meine Hobbys:

Das kann ich besonders gut:

Hier mache ich gerne Ferien:

Das will ich einmal werden:

Mein bester Freund / meine beste Freundin ist:

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DUNKEL WAR’S DER MOND SCHIEN HELLE, Autor unbekannt

1. Dunkel war's, der Mond schien helle,   7. Oben auf dem Apfelbaume,
Schnee lag auf der grünen Flur,           Der sehr süße Birnen trug,
Als ein Auto Blitzesschnelle              Hing des Frühlings letzte Pflaume
Langsam um die Ecke fuhr.                 Und an Nüssen noch genug.

2. Drinnen saßen stehend Leute            8. Von der regennassen Straße
Schweigend ins Gespräch vertieft,         Wirbelte der Staub empor.
Als ein totgeschossner Hase               Und ein Junge bei der Hitze
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.       Mächtig an den Ohren fror.

3. Und der Wagen fuhr im Trabe            9. Beide Hände in den Taschen
Rückwärts einen Berg hinauf.              Hielt er sich die Augen zu.
Droben zog ein alter Rabe                 Denn er konnte nicht ertragen,
Grade eine Turmuhr auf.                   Wie nach Veilchen roch die Kuh.

4. Ringsumher herrscht tiefes Schweigen   10. Und zwei Fische liefen munter
Und mit fürchterlichem Krach              Durch das blaue Kornfeld hin.
Spielen in des Grases Zweigen             Endlich ging die Sonne unter
Zwei Kamele lautlos Schach.               Und der graue Tag erschien.

5. Und auf einer roten Bank,              11. Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe
Die blau angestrichen war                 Abends in der Morgenröte,
Saß ein blondgelockter Jüngling           Als er auf dem Nachttopf saß
Mit kohlrabenschwarzem Haar.              Und seine Morgenzeitung las.

6. Neben ihm 'ne alte Schachtel,
Zählte kaum erst sechzehn Jahr,
Und sie aß ein Butterbrot,
Das mit Schmalz bestrichen war.

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TISCH IST TISCH, Peter Bichsel

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Verkehrte Fotos

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