Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit

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Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit
Ausgabe 3 – Mai/Juni 2018

                                          DFG-VK Landesverband

                                          Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King,
                                          Kämpfer für Gewaltfreiheit
                                          3. Tagung „Frieden schaffen ohne Waffen“: I have a dream

                                          A
                                                  m 4. April 1968 fiel der US-amerikani-        wurde er als eine Bedrohung für die US-Regie-
                                                  sche Bürgerrechtler Martin Luther King        rung und die amerikanische Rüstungsindustrie
                                                  in Memphis / Tennessee einem Attentat         wahrgenommen.
                                          zum Opfer. Anlass für die DFG-VK Baden-Würt-              In drei Arbeitsgruppen beleuchteten wir
Liebe Mitglieder                          temberg und die Karlsruher Ortsgruppe, sich           Schwerpunkte seines Engagements. Istar Bu-
der DFG-VK Baden-Württemberg,             mit einer Tagung dem außergewöhnlichen Men-           scher gelang eine herausragende Recherche zum
Ende April hatte ich als Teil einer De-   schen und seiner Haltung zu widmen. King war         „Kampf der schwarzen Bürgerrechtsbewegung
legation der Pressehütte Mutlangen        Vorbild für den viele Jahrzehnte außerordentlich      in den USA im Spiegel der Popmusik“, Marvin
die Gelegenheit, die UNO in Genf          engagierten Ulli Thiel.                               Mendyka stellte die wichtigen Aktivitäten zum
von innen kennenzulernen. Zu Be-
ginn der Vorbereitungskonferenz zum           Volker Grotefeld organisierte 2001 eine Rei-      Ende der atomaren Abschreckung in Kampagnen
Nichtverbreitungsvertrag konnte ich       se auf den Spuren Kings an verschiedene Orte          und Projekten dar. Michael Schmid stellte die
den Diplomaten über die Schulter          seines Wirkens, an dem auch viele Aktive der          Frage der Gewaltfreiheit in den Mittelpunkt, aus-
schauen und an mehreren Workshops
der Zivilgesellschaft teilnehmen.         DFG-VK teilnahmen. Anhand vieler Fotos ge-            gehend von seinem Engagement auf der schwä-
Nach den außerordentlich lehrrei-         lang ihm im Einstiegsvortrag eindrucksvoll des-       bischen Alb seit den 80er Jahren.
chen drei Tagen setzte sich nicht zu-     sen Engagement im Rahmen der Bürgerrechtsbe-              Mit großer Motivation gelang nach Darstel-
letzt die Sprachlosigkeit bei mir fest,
wie die weltweiten Konflikte insbe-       wegung und gegen die Rassentrennung nachzu-           lung von Aktionsmöglichkeiten und Ausbau der
sondere im Kontext von Massenver-         zeichnen. Er beleuchtete gleichwohl, wie er sich      Struktur für mehr Frieden(sarbeit) noch ein ge-
nichtungswaffen angegangen werden.        in den letzten Jahren seines Lebens gegen den         meinsamer musikalischer Ausklang.
USA/Europa/Russland, USA/Iran, Sy-
rien, Korea. Keine zündenden Ideen,       Vietnam-Krieg sowie für eine Überwindung der              Lassen wir Kiflemariam Gebrewold von der
keine Visionäre, um die Welt zu ret-      Armut einsetzte. Er beleuchtete dabei die vielfäl-    Evangelischen Landeskirche Baden (EKiBa) - Ar-
ten.                                      tigen, phantasievollen gewaltfreien Kampagnen.        beitsbereich Rüstungsexporte – zu Wort kom-
Und dann das Himmelfahrtskomman-
do des Möchtegern US-Präsidenten          Besonders durch sein Engagement gegen den Vi-         men, der in seinem Grußwort ausführte:
Trump, der innerhalb weniger Minu-        etnam-Krieg und gegen die Armut in Amerika               „Vielen Dank für die Einladung. Im Namen
ten jahrelange diplomatische Bemü-
hungen um Abrüstung, Befriedung
und Vertrauensbildung im Nahen und
Mittleren Osten mit dem Rückzug aus
dem Iranabkommen zunichtemachte.
Wem also gelingt der große Wurf?
Das jahrelange Engagement von ICAN
und ihren staatlichen und nichtstaat-
lichen Partnern für ein Atomwaffen-
verbot geht in diese Richtung. Und
nach Vergabe des Friedensnobelprei-
ses ist die Motivation für das Inkraft-
treten des Vertrages ungebremst. 10
von notwendigen 50 Staaten haben
bereits ratifiziert.
Und Ansätze für langfristige strate-
gisch durchdachte Aktivitäten gibt es
auch – mehr als genug. Dazu gehört
u.a. die Vertiefung der Zusammen-
arbeit von NGO´s mit den weltweit
über 7.500 Mayors for Peace, den
Auf- und Ausbau von Friedensbildung
und Städtepartnerschaften, um Dialog
und Vertrauensbildung zu fördern, im
Sinne einer gewaltfreien Gesellschaft.

Herzlichst Euer
Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit
Langjährige Mitglieder im                  der Evangelischen Landeskirche Baden und spezi-     zwischen unterschiedlichen Gruppen führt zu ge-           Netzwerk Friedensbildung Baden-Württemberg                                                                       Aufruf zum Aktionstag
DFG-VK-Landesverband                       ell auch im Namen von meinem Kollegen Stefan        waltsamen Konflikten und vor allem zur Vernich-                                                                                                                            am Fliegerhorst Büchel/Eifel
                                           Maas/Arbeitsstelle Frieden und der Abteilung für    tung von Entwicklungschancen. Ohne einen ge-              Kritische Beobachtungen                                                                                          am Samstag, 7. Juli 2018
Wir beglückwünschen folgende Mitglie-      Mission und Ökumene möchte ich einige Worte         sellschaftlich tragfähigen Frieden wird vielerorts
der, die dem Verband so lange die Treue
                                           an sie richten.                                     die Entwicklung von Regionen, Länder und Städte
                                                                                                                                                         am „Tag der Schulen“ bei der Bundeswehr                                                                          Christinnen und Christen aus mehreren
                                                                                                                                                                                                                                                                          Evang. Landeskirchen, der Deutschen Sekti-
gehalten haben (April-Juni):
                                               Vorab einige Hinweise zu Impulsen aus der       vernichtet oder im Keim erstickt.                         Ein „normaler“ (?) Schulausflug und seine Folgen                                                                 on pax christi, Mitglieder bzw. Unterstütze-
45 Jahre: Ludwig Ulrich Baisch,            Friedensarbeit der EKiBa. Die neueste Abhand-            Ein zentrales Anliegen in unserer Arbeit ist u. a.                                                                                                                    rinnen und Unterstüzter der DFG-VK, von
Peter Benk, Bernhard Fortkort,                                                                                                                                                                                                                                            Ohne Rüsttung Leben und andere laden ein,
                                           lung fokussiert auf ein Ausstiegsszenario weg       die Friedensarbeit in unterschiedlichster Form an-

                                                                                                                                                         I
Karl Joachim Hemeyer, H.W. Pfeiffer-                                                                                                                                                                                                                                      nach Büchel (bei Cochem/Mosel) zu kom-
Vollmar, Klaus-Dieter Pflüger,
                                           von der militärischen Logik, hin zur Friedenslo-    zugehen und es nicht nur mit Ostermärschen zu                  m Juli 2017 besuchte das „Netzwerk Friedens-         den, sich auch zu versuchen. Zwei Schüler ließen       men. Dort lagern US-amerikanische Atom-
Wildis Brigitta Rupp, Roland Stärk         gik. Eine weitere Broschüre wurde im Auftrag der    belassen. Ein Beispiel ist die Finanzierung (Kredi-            bildung Baden Württemberg“ mit sechs seiner          sich im Blaumann, mit 20 kg im Gepäck, Helm            bomben. Diese sollen modernisiert werden.
40 Jahre: Wolfgang Eberhardt,              Kirche von dem Berliner Informationszentrum         te oder sonstige finanzielle Dienstleistungen) von             Mitglieder (darunter auch ein Aktiver der DFG-       und Plastikgewehr auf diese Herausforderung ein        Das macht ihren Einsatz – sie werden dann
Christoph Fischer, Günther Flaig,                                                                                                                                                                                                                                         von deutschen Flugzeugen zum Ziel geflo-
                                           für Transatlantische Sicherheit (BITS) bearbeitet   Waffenschmieden durch Banken. Auch Versiche-               VK) einen sogenannten „Tag der Schulen“, einen           und bestanden sie. Der Eindruck: Der persönli-         gen – wahrscheinlicher. Es droht ein milli-
Andreas Haehnle, Wolfgang Menzel,
Frieder Müller, Michael Schmid
                                           und behandelt das Thema Munitionsexporte aus        rungen sind Dienstleister der Waffen- und Rüs-             Aktionstag der Bundeswehr. Dieser Tag fand auf           che Fitness-Beweis stand im Vordergrund, we-           onenfacher Tod. Erinnert sei an Hiroshima
30 Jahre: Oliver Rettig                    Deutschland. Munitionen sind ja das Schmiermit-     tungsindustrie. Als Individuum und als Mitglie-            dem Gelände der „General-Dr. Speidel-Kaserne“            niger die Übung für einen konkreten Kampfein-          und Nagasaki.
25 Jahre: Bernhard Hochstetter,            tel diverser Waffengattungen. Der Rüstungsatlas     der in Vereinen, als Gewerkschafter etc. können            in Bruchsal statt. Der „Tag der Schulen“ ist eine        satz. Letzterer wurde mit dem Angebot, sich im         Glauben, Gewissen und politische Vernunft
Peter Zickenrott                                                                                                                                                                                                                                                          bewegen uns, Massenvernichtungswaffen
                                           Baden wiederum zeigt wo es überall Rüstungs-        wir Einfluss nehmen und darüber entscheiden               „außerunterrichtliche Veranstaltung“, die Verant-         Werfen einer Plastikgranate in zwei Entfernungen       abzulehnen. Wir laden alle Menschen ein,
                                           nahe Betriebe in Baden gibt. Bestimmt finden sie    mit welcher Bank bzw. Versicherung oder gene-              wortung liegt bei den LehrerInnen, für die Schüle-       zu üben, sichtbar. Auf die Frage, wohin der Wurf       die für den Abzug und das Verbot der Atom-
                                           eines in Ihrer Nachbarschaft. Eine weitere Publi-   rell Serviceprovider wir was zu tun haben wollen.          rInnen ist die Teilnahme freiwillig. Der Tag gilt als    ziele, kam die Antwort, dorthin, wo der Gegner         waffen sind, vor dem Fliegerhorst öffentlich
                                           kation ist von Brot für die Welt in Partnerschaft   Wer Rüstungsnah ist und direkt oder indirekt in           „berufsorientierende Bildung“, die zum Ziel hat,          vermutet werde. Die Fahrzeugschau interessier-         und gewaltfrei dafür einzutreten und den
Termine                                                                                                                                                                                                                                                                   Umstieg auf eine friedenslogische Außen-
                                           mit anderen Organisationen erstellt worden und      Rüstungsportfolios investiert oder Dienstleistun-         „dass die Schulabgänger auf mögliche Arbeitgeber          te und begeisterte ganz offensichtlich die meisten     und Sicherheitspolitik zu fordern.
Sonntag-Sonntag, 1.-8. Juli: bundesweit    behandelt das Thema Kindersoldaten, dass nach       gen erhält, sollte für Kirche, friedensbewegte und         aufmerksam gemacht werden.“ Das Netzwerk                 Jungen. Sofort kletterten viele auf den Sitz eines     Nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Be-
Aktionswoche „Atomwaffenverbot             wie vor nicht an Aktualität verloren hat.           andere Akteure tabu sein. Hier ist sehr viel Raum          Friedensbildung Baden Württemberg beobach-               Militärfahrzeugs und ließen sich die technischen       mühungen der Internationalen Kampagne
durchsetzen“. 1 Jahr Atomwaffenverbot.                                                                                                                                                                                                                                    zur
22 Jahre Atomwaffen völkerrechtswidrig,        Einige Worte zu mir selber und meinen Ein-      für Kreativität und Aktionsradius für all jene, die        tete aufmerksam die Umsetzung des Programms,             Vorrichtungen erklären. Die Maschinengewehre
                                                                                                                                                                                                                                                                          Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) haben
50 Jahre Nichtverbreitungsvertrag. Viel-   stieg in die Friedensarbeit: Nach vielen Jahren     nicht nur vom Frieden reden, sondern auch agie-            das laut Einladungsflyer des ABC-Bataillons, der         waren vorher abmontiert worden. Die Mädchen
fältige dezentrale Aktionen und Veran-                                                                                                                                                                                                                                    am 7. Juli 2017 im UN-Hauptquartier 122
staltungen, gemeinsam mit hunderten        in der Entwicklungshilfe vor Ort und entwick-       ren wollen.                                                Karriereberatung Karlsruhe und der Jugendoffizie-        zeigten sich eher desinteressiert, vergnügten sich     Staaten für den Verbotsvertrag aller Atom-
von Städten und Gemeinden, die sich        lungspolitischer Bildungsarbeit stand ich eines          Gewiss langfristig wird die kritische Masse nur       re Karlsruhe und Mannheim das Ziel hat, „inter-          mit unzähligen Selfies.                                waffen gestimmt. Dafür erhielt ICAN den
in den Mayors for Peace (Bürgermeister     Tages an der Grenze zwischen Uganda und Ke-         dann erreicht sein, wenn Akteure der Friedens-             essierten Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften             Die angebotene Geländefahrt mit Militärfahr-       Friedensnobelpreis 2017. Auch der Ökume-
für den Frieden) mit dem 6. Flaggentag                                                                                                                                                                                                                                    nische Rat der Kirchen (ÖRK) engagiert sich
engagieren.                                nia, im Osten Afrikas. Mindestens ein Landwirt      Entwicklungs- und Klimapolitik sich verzahnen              einen Einblick in den Alltag der Bundeswehr (…)          zeugen schien besonders gefragt. Das Interesse         seit Jahrzehnten gegen Atomwaffen. Eben-
                                           mit dem wir im Rahmen eines Programms zusam-        und praktische Bündnisse eingehen und analog               zu ermöglichen“ sowie „ das Berufsbild des Sol-          war sichtbar groß, die SchülerInnen rannten um         so fordern ganz aktuell Papst Franziskus und
                                           mengearbeitet hatten, hat mir anvertraut, dass er   auch agieren. In diesem Sinne hat die EKiBa das            daten so praxisnah wie möglich zu vermitteln“.           die Wette, um den begehrten Sitzplatz zu be-           die Evangelische Kirche im Rheinland wie
                                           sich – trotz magerer Einkommen – eine automati-     Klimabündnis Baden –Württemberg im Rahmen                       Eine vorbereitete Befragung der SchülerInnen        kommen. Nur ganz wenige zeigten kein Interes-          auch andere Landeskirchen deren Abzug
                                                                                                                                                                                                                                                                          und weltweite Ächtung.
                                           sche Waffe gekauft hat. Bewaffnete Konflikte und    der entwicklungspolitischen Arbeit des Landes              und LehrerInnen wurde vom Kultusministerium              se. Der Eventcharakter war nicht zu übersehen.
                                           Mangel an (human security) menschliche Sicher-      auf den Weg gebracht.                                      Baden Württemberg gemäß einer Verwaltungs-               Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die El-      Programm
                                           heit haben ihn dazu bewegt, ja geradezu getrie-          Ich wünsche Ihnen gute Gespräche in diesen            vorschrift („Werbung, Wettbewerbe, Erhebun-              tern eine Erklärung unterschrieben hatten, in der      07.00 h Abfahrt am Hospitalhof Stuttgart
                                           ben eine Waffe zu erwerben.                         turbulenten Zeiten (für jene außerhalb der 1. Welt         gen“, 2002) im Vorfeld untersagt. Einem Besuch           sie die BuWe von jedweder Haftung freistellten.        11.00 h Anreise, Musikprogramm
                                                                                                                                                                                                                                                                          11.58 h Ökumenischer Gottesdienst mit
                                               Vagabundierende Waffen – geliefert von Ost      sind die Turbulenzen seit Jahrzehnten spürbar)             stehe jedoch nichts im Wege, das Hausrecht lie-          Tatsächlich passierte bei riskanter Geschwindig-       Schriftführer Pastor Renke Brahms, Bremen,
                                           und West haben es möglich gemacht, das Hand-        und Haltung für den Frieden.“                              ge bei der Bundeswehr (BuWe). Dem kam eine               keit an diesem Tag ein Unfall mit drei Fahrzeugen.     Friedensbeauftragter des Rates der Evangeli-
                                           feuer- und leichte Waffen auch in ländlichen Re-         Sowohl die ev. Landeskirche in Baden als              Einladung von Jugendoffizieren (JO) entgegen            „Zum Glück keine Personenschäden“, so der Kom-          schen Kirche in Deutschland (EKD)
                                           gionen zu haben sind. Waffen sind auch wie an-      auch in Württemberg sind mittlerweile außeror-             und der freie Zugang für die VertreterInnen des          mentar eines Soldaten. Aus dem Kreis der Schü-         13.00 h Mittagspause
                                                                                                                                                                                                                                                                          13.45 h Kulturprogramm mit Musik und Kur-
                                           dere Waren im Wechselspiel von Angebot und          dentlich enge Partner der DFG-VK geworden.                 Netzwerks an einem „Tag der Schulen“. Im Vor-            lerInnen: „Mir war es bei dieser Schnelligkeit stre-   zansprachen
                                           Nachfrage eingebunden. Der Einsatz von Waffen                                               Roland Blach       gespräch hatten die FriedensaktivistInnen zuge-          ckenweise unbehaglich zumute.“                         15.15 h Gemeinsame Symbolhandlung
                                                                                                                                                          sagt, keine Protestaktionen durchzuführen und                Dann die Übungen am Schießstand. Das ver-          16.00 h Heimreise
                                                                                                                                                          keine Bilddokumente zu erstellen, um die Per-            balisierte Ziel war, den Feind zu treffen, in einer    Ca. 20.00 h Ankunft am Hospitalhof Stutt-
                                                                                                                                                                                                                                                                          gart
                                                                                                                                                          sönlichkeitsrechte der SchülerInnen zu wahren.           Zielscheibe. Das Töten oder getötet Werden war
                                                                                                                                                          Auch sollte nach der Veranstaltung die Presse            kein Thema.                                            Weitere Informationen zu Anreise und Pro-
                                                                                                                                                          nicht informiert werden. Der „Tag der Schulen“               Bei der Besichtigung der Mannschaftsunter-         gramm:
                                                                                                                                                          ist eine ganztägige Veranstaltung der JO, offiziell      kunft wurde darüber informiert, wie die genaue         www.KirchengegenAtomwaffen.wordpress.
                                                                                                                                                                                                                                                                          com
                                                                                                                                                          gilt, dass JO nicht „für den Dienst in der Bundes-       Spindordnung in den Stuben auszusehen hat und          Verbindliche Anmeldung:
                                                                                                                                                          wehr werben dürfen.“ Im Vorgespräch wurde der            wie der Soldatenalltag in der Kaserne geregelt ist.    schnellstmöglich (wegen der Reservierung
                                                                                                                                                          beobachtenden Gruppe zugesichert, dass Kinder            Vereinzelt wurde auf den Karriereberatungstruck        eines Omnibus) Friedenspfarramt@elk-wue.
                                                                                                                                                          bzw. Jugendliche nicht an Waffen gelassen wer-           hingewiesen, nur wenige SchülerInnen zeigten           de oder Telefon: 0711/229363299 oder Fax:
                                                                                                                                                                                                                                                                          0711/22936344
                                                                                                                                                          den und auch nicht mit Waffen posieren dürfen.           Interesse und informierten sich dort ohne Lehr-        Kosten 20 €; Jugendliche, die zur Schule ge-
                                                                                                                                                          An diesem Tag nahmen fünf 9. Klassen von Real-           kraft. Ein freundlicher Karriereberater klärte über    hen, fahren kostenfrei
                                                                                                                                                          schulen aus Pforzheim und Karlsruhe teil.                die berufliche Laufbahn bei der Bundeswehr auf,
                                                                                                                                                                                                                   z.B. über ein Sport- und Medizinstudium, Bro-
                                                                                                                                                          Stationen der Besichtigung                               schüren wurden mitgenommen.
                                                                                                                                                                                                                       Der Vortrag Sicherheitspolitik war eine typi-
                                                                                                                                                         Die Schulklassen wurden in drei Gruppen aufge-            sche Unterrichtssituation mit dem Jugendoffizier
                                                                                                                                                         teilt und begleitet von jeweils zwei LehrerInnen          als Lehrer, der die Sicht der Bundeswehr vortrug.
                                                                                                                                                         und Friedensbewegten über das Kasernengelän-              Im Zentrum stand zunächst die Entstehungsge-
                                                                                                                                                         de geleitet. Gestartet wurde mit einer ausgiebigen        schichte der Bundeswehr. Sehr vereinfacht wurde
                                                                                                                                                         technischen Vorführung der Dekontaminierung               die Bundeswehr als humanitäre Organisation dar-
                                                                                                                                                         durch die ABC-Einheit. Bei einem Hindernispar-            gestellt, z.B. würden ihre Einsätze in Afrika (Mali)
                                                                                                                                                         cours, vorgeführt von einem Soldaten in voller            dazu beitragen, die Armut zu verringern, die Be-
                                                                                                                                                         Ausrüstung, wurden die SchülerInnen eingela-              völkerung von der Flucht nach Europa abzuhalten,
Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit
Adressenliste

DFG-VK-Gruppe Bodensee-Ober-
schwaben
c/o Wolfgang Nippe, Holunderpfad 11,
88339 Bad Waldsee; Tel.: 07524/3139
bodensee@dfg-vk.de
DFG-VK-Gruppe Freiburg
Postfach 5261, 79019 Freiburg
Treffen: Büro im Friedenszentrum,           dem Bürgerkrieg entgegenzuwirken und „unse-            de deutlich, dass sich die BuWe mit dem „Tag der
Stühlinger Str. 7                           re“ Handelswege zu schützen. Den Versuch, eine         Schulen“ als Dienstleister sieht, der dem Wunsch
Tel.: 0761-7678089
                                            kontroverse Diskussion im Sinne des „Beutelsba-        der Schulen nachkommt. Dass diese Veranstaltung
freiburg@dfg-vk.de
www.dfg-vk.de/freiburg                      cher Konsenses“ anzuregen oder Konflikthinter-         eine Werbeveranstaltung für die BuWe darstellt,
                                            gründe für den militärischen Einsatz zu benennen,      wurde nicht angesprochen.
DFG-VK-Gruppe Heidelberg
c/o Bernd Messmer, Guido-Schmitt-           gab es nicht.                                              In Gesprächen mit SoldatInnen zeigten Schü-
Weg 4, 69126 Heidelberg                                                                            lerInnen vereinzelt Interesse am Leben der Solda-
Tel.: 017679019550                          Resümee und Forderungen                                tInnen und den Auswirkungen auf das Familien-
friedensladenhd@gmx.de
                                                                                                   leben. Inwieweit die Eindrücke der SchülerInnen
DFG-VK-Gruppe Karlsruhe                     Der „Tag der Schulen“ wurde wohl vorrangig als         eine Affinität oder eine Distanzierung förderten,
c/o Sonnhild Thiel, Alberichstraße 9,
76185 Karlsruhe; Tel.: 0721-552270
                                            Schulausflug am Ende des Schuljahres wahrge-           vermochten die friedensbewegten BeobachterIn-
suthiel@t-online.de                         nommen. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass            nen nicht einzuschätzen.
DFG-VK-Gruppe Ludwigsburg                   diese Veranstaltung vorweg im Unterricht nicht             Nach dem Besuch am „Tag der Schulen“ hat
c/o Wolfram Scheffbuch, Oberdorf-           vorbereitet war. Auch während und nach den Prä-        das Netzwerk seine Kritik und die Erwartungen
straße 9, 74366 Kirchheim am Neckar         sentationen waren reflektierende Ausspracherun-        an das Kultusministerium Baden Württemberg for-
Tel.: 07143-94668, Mobil: 0173-7397214      den nicht vorgesehen. Ebenso auf Nachfrage wur-        muliert. Die verantwortlichen Lehrkräfte sollten
ludwigsburg@dfg-vk.de
                                            de darüber informiert, dass keine kritische Nach-      zu den Beanstandungen angehört werden, wie
DFG-VK-Gruppe Mannheim-Ludwigs-             arbeit vorgesehen sei.                                 z.B. keine angemessenen Vor- und Nachbereitun-
hafen
c/o Friedensbüro Mannheim, Speyerer         Ein weiterer Kritikpunkt war, dass es keine alter-     gen, fehlende pädagogische Reflexionen vor Ort
Str. 14, 68163 Mannheim                     nativen Schulveranstaltungen für die nicht interes-    sowie Mangel an Kontroversität beim Vortrag des
Tel.: O. Reger (Tel. 017650218312),         sierten SchülerInnen gab, so dass sich einige ein-     Jugendoffiziers und unbegleitete SchülerInnen im
H. Sauer-Gürth (Tel. 0621-858301)           fach krank meldeten.                                   Karriereberatungstruck während der Veranstal-
mannheim@dfg-vk.de
mannheim.dfg-vk.de                              Zu wünschen bleibt, dass die LehrerInnen im        tung. Zudem sollten die Schulleitungen angewie-
                                            Unterricht die Tätigkeit der BuWe mit der Frage        sen werden, bei künftigen „Tagen der Schulen“
DFG-VK-Gruppe Mittelbaden
c/o Ernst Rattinger, Uhlandstraße 5,        verknüpfen, ob sie dem Frieden und der Friedens-       schriftlich berichten zu lassen. Die Korrespondenz
77654 Offenburg                             bildung überhaupt förderlich sein kann. Das Netz-      mit dem Kultusministerium hält an.
Tel.: 0781-32219; Fax: 0781-9481152         werk Friedensbildung Baden-Württemberg ver-                Auf Basis der Bedingungen des Kultusminis-
mittelbaden@dfg-vk.de
                                            neint das: „Friedensbildung führt zur reflektierten,   teriums für Kontakte zwischen Bundeswehr und
DFG-VK-Gruppe Neckar-Fils                   d.h. kritischen Haltung gegenüber Gewaltanwen-         Schulklassen fordert das Netzwerk Friedensbil-
c/o Jürgen Flicker, Hauptstr. 46,
                                            dungen und zum konstruktiven Umgang mit Kon-           dung BaWü, dass die Freiwilligkeit der Teilnahme
73275 Ohmden , Tel.: 07023-2728
jblfli@t-online.de                          troversen. Angewandt werden partizipatorische          sichergestellt und Werbung für die Bundeswehr
DFG-VK-Gruppe Stuttgart
                                            Methoden zur Gestaltung offener Lernprozesse.“         verhindert wird, die Maßgaben des Beutelsba-
Werastr. 10, 70182 Stuttgart                    Im Nachgespräch mit dem begleitenden Ju-           cher Konsenses eingehalten, Schießübungen u.ä.
Tel.: 0711-51885601; stuttgart@dfg-vk.de    gendoffizier und dem Presseoffizier der obersten       reflektiert und Aktionen, die einen Haftungsaus-
jeden 3. Dienstag im Monat Gruppen-         Stabsstelle der Kommandozentrale in Mainz wur-         schluss erfordern, unterbunden werden.
treffen um 19 Uhr in der Werastr. 10
                                                                                                       Nachfolgend ein Mut machendes Zitat von
DFG-VK-Gruppe Tübingen
                                                                                                   Norbert Frieters-Reermann, das die Herausforde-
c/o Informationsstelle Militarisierung
(IMI e.V.), Hechingerstr. 203, 72072 Tü-                                                           rungen für die Friedensbildung in dieser Gesell-
bingen; Tel.: 07071-791703; tuebingen@                                                             schaft auf den Punkt bringt: „Ein zentrales Dilem-
dfg-vk.de; www.imi-online.de
                                                                                                   ma ziviler Friedensbildung besteht darin, dass sie
DFG-VK-Gruppe Gammertingen                                                                         meist in einem politischen, ökonomischen, mili-
c/o Walter Märkle, Beethovenstr. 2,
72501 Gammertingen; Tel.: 07574-2920                                                               tärischen und gesellschaftlichen Kontext operiert,
DFG-VK-Gruppe Pforzheim
                                                                                                   in dem kollektiv, strukturell und kulturell tief ver-
c/o Christof Grosse, Brettener Str. 41,                                                            ankerter Unfriede zum System geworden ist.“ Ver-
75181 Pforzheim; Tel.: 07231-358765                                                                deutlicht werden müsse, die „Grenzen und Ein-
DFG-VK-Gruppe Ulm/Neu-Ulm                                                                          schränkungen von Friedensbildung (…) auch in
c/o Markus Kiefer, Liechtensteinstraße 5,                                                          schwierigen politischen Kontexten nie aufzuge-
89075 Ulm; Tel.: 0731-40300388
ulm@dfg-vk.de                                                                                      ben“.

                                                                                                   Renate Wanie hat an der Beobachtung teilgenom-
                                                                                                   men; sie arbeitet als Delegierte der Werkstatt für
                                                                                                   Gewaltfreie Aktion, Baden im „Netzwerk Frie-
                                                                                                   densbildung Baden-Württemberg“ mit und in der
DFG-VK-Landesverband BaWü                                                                          Kampagne Schulfrei für die „Bundeswehr-Lernen
Werastr. 10, 70182 Stuttgart
Fon 0711-51885601                                                                                  für den Frieden“.
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