Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit
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Ausgabe 3 – Mai/Juni 2018 DFG-VK Landesverband Vor 50 Jahren ermordet: Martin Luther King, Kämpfer für Gewaltfreiheit 3. Tagung „Frieden schaffen ohne Waffen“: I have a dream A m 4. April 1968 fiel der US-amerikani- wurde er als eine Bedrohung für die US-Regie- sche Bürgerrechtler Martin Luther King rung und die amerikanische Rüstungsindustrie in Memphis / Tennessee einem Attentat wahrgenommen. zum Opfer. Anlass für die DFG-VK Baden-Würt- In drei Arbeitsgruppen beleuchteten wir Liebe Mitglieder temberg und die Karlsruher Ortsgruppe, sich Schwerpunkte seines Engagements. Istar Bu- der DFG-VK Baden-Württemberg, mit einer Tagung dem außergewöhnlichen Men- scher gelang eine herausragende Recherche zum Ende April hatte ich als Teil einer De- schen und seiner Haltung zu widmen. King war „Kampf der schwarzen Bürgerrechtsbewegung legation der Pressehütte Mutlangen Vorbild für den viele Jahrzehnte außerordentlich in den USA im Spiegel der Popmusik“, Marvin die Gelegenheit, die UNO in Genf engagierten Ulli Thiel. Mendyka stellte die wichtigen Aktivitäten zum von innen kennenzulernen. Zu Be- ginn der Vorbereitungskonferenz zum Volker Grotefeld organisierte 2001 eine Rei- Ende der atomaren Abschreckung in Kampagnen Nichtverbreitungsvertrag konnte ich se auf den Spuren Kings an verschiedene Orte und Projekten dar. Michael Schmid stellte die den Diplomaten über die Schulter seines Wirkens, an dem auch viele Aktive der Frage der Gewaltfreiheit in den Mittelpunkt, aus- schauen und an mehreren Workshops der Zivilgesellschaft teilnehmen. DFG-VK teilnahmen. Anhand vieler Fotos ge- gehend von seinem Engagement auf der schwä- Nach den außerordentlich lehrrei- lang ihm im Einstiegsvortrag eindrucksvoll des- bischen Alb seit den 80er Jahren. chen drei Tagen setzte sich nicht zu- sen Engagement im Rahmen der Bürgerrechtsbe- Mit großer Motivation gelang nach Darstel- letzt die Sprachlosigkeit bei mir fest, wie die weltweiten Konflikte insbe- wegung und gegen die Rassentrennung nachzu- lung von Aktionsmöglichkeiten und Ausbau der sondere im Kontext von Massenver- zeichnen. Er beleuchtete gleichwohl, wie er sich Struktur für mehr Frieden(sarbeit) noch ein ge- nichtungswaffen angegangen werden. in den letzten Jahren seines Lebens gegen den meinsamer musikalischer Ausklang. USA/Europa/Russland, USA/Iran, Sy- rien, Korea. Keine zündenden Ideen, Vietnam-Krieg sowie für eine Überwindung der Lassen wir Kiflemariam Gebrewold von der keine Visionäre, um die Welt zu ret- Armut einsetzte. Er beleuchtete dabei die vielfäl- Evangelischen Landeskirche Baden (EKiBa) - Ar- ten. tigen, phantasievollen gewaltfreien Kampagnen. beitsbereich Rüstungsexporte – zu Wort kom- Und dann das Himmelfahrtskomman- do des Möchtegern US-Präsidenten Besonders durch sein Engagement gegen den Vi- men, der in seinem Grußwort ausführte: Trump, der innerhalb weniger Minu- etnam-Krieg und gegen die Armut in Amerika „Vielen Dank für die Einladung. Im Namen ten jahrelange diplomatische Bemü- hungen um Abrüstung, Befriedung und Vertrauensbildung im Nahen und Mittleren Osten mit dem Rückzug aus dem Iranabkommen zunichtemachte. Wem also gelingt der große Wurf? Das jahrelange Engagement von ICAN und ihren staatlichen und nichtstaat- lichen Partnern für ein Atomwaffen- verbot geht in diese Richtung. Und nach Vergabe des Friedensnobelprei- ses ist die Motivation für das Inkraft- treten des Vertrages ungebremst. 10 von notwendigen 50 Staaten haben bereits ratifiziert. Und Ansätze für langfristige strate- gisch durchdachte Aktivitäten gibt es auch – mehr als genug. Dazu gehört u.a. die Vertiefung der Zusammen- arbeit von NGO´s mit den weltweit über 7.500 Mayors for Peace, den Auf- und Ausbau von Friedensbildung und Städtepartnerschaften, um Dialog und Vertrauensbildung zu fördern, im Sinne einer gewaltfreien Gesellschaft. Herzlichst Euer
Langjährige Mitglieder im der Evangelischen Landeskirche Baden und spezi- zwischen unterschiedlichen Gruppen führt zu ge- Netzwerk Friedensbildung Baden-Württemberg Aufruf zum Aktionstag DFG-VK-Landesverband ell auch im Namen von meinem Kollegen Stefan waltsamen Konflikten und vor allem zur Vernich- am Fliegerhorst Büchel/Eifel Maas/Arbeitsstelle Frieden und der Abteilung für tung von Entwicklungschancen. Ohne einen ge- Kritische Beobachtungen am Samstag, 7. Juli 2018 Wir beglückwünschen folgende Mitglie- Mission und Ökumene möchte ich einige Worte sellschaftlich tragfähigen Frieden wird vielerorts der, die dem Verband so lange die Treue an sie richten. die Entwicklung von Regionen, Länder und Städte am „Tag der Schulen“ bei der Bundeswehr Christinnen und Christen aus mehreren Evang. Landeskirchen, der Deutschen Sekti- gehalten haben (April-Juni): Vorab einige Hinweise zu Impulsen aus der vernichtet oder im Keim erstickt. Ein „normaler“ (?) Schulausflug und seine Folgen on pax christi, Mitglieder bzw. Unterstütze- 45 Jahre: Ludwig Ulrich Baisch, Friedensarbeit der EKiBa. Die neueste Abhand- Ein zentrales Anliegen in unserer Arbeit ist u. a. rinnen und Unterstüzter der DFG-VK, von Peter Benk, Bernhard Fortkort, Ohne Rüsttung Leben und andere laden ein, lung fokussiert auf ein Ausstiegsszenario weg die Friedensarbeit in unterschiedlichster Form an- I Karl Joachim Hemeyer, H.W. Pfeiffer- nach Büchel (bei Cochem/Mosel) zu kom- Vollmar, Klaus-Dieter Pflüger, von der militärischen Logik, hin zur Friedenslo- zugehen und es nicht nur mit Ostermärschen zu m Juli 2017 besuchte das „Netzwerk Friedens- den, sich auch zu versuchen. Zwei Schüler ließen men. Dort lagern US-amerikanische Atom- Wildis Brigitta Rupp, Roland Stärk gik. Eine weitere Broschüre wurde im Auftrag der belassen. Ein Beispiel ist die Finanzierung (Kredi- bildung Baden Württemberg“ mit sechs seiner sich im Blaumann, mit 20 kg im Gepäck, Helm bomben. Diese sollen modernisiert werden. 40 Jahre: Wolfgang Eberhardt, Kirche von dem Berliner Informationszentrum te oder sonstige finanzielle Dienstleistungen) von Mitglieder (darunter auch ein Aktiver der DFG- und Plastikgewehr auf diese Herausforderung ein Das macht ihren Einsatz – sie werden dann Christoph Fischer, Günther Flaig, von deutschen Flugzeugen zum Ziel geflo- für Transatlantische Sicherheit (BITS) bearbeitet Waffenschmieden durch Banken. Auch Versiche- VK) einen sogenannten „Tag der Schulen“, einen und bestanden sie. Der Eindruck: Der persönli- gen – wahrscheinlicher. Es droht ein milli- Andreas Haehnle, Wolfgang Menzel, Frieder Müller, Michael Schmid und behandelt das Thema Munitionsexporte aus rungen sind Dienstleister der Waffen- und Rüs- Aktionstag der Bundeswehr. Dieser Tag fand auf che Fitness-Beweis stand im Vordergrund, we- onenfacher Tod. Erinnert sei an Hiroshima 30 Jahre: Oliver Rettig Deutschland. Munitionen sind ja das Schmiermit- tungsindustrie. Als Individuum und als Mitglie- dem Gelände der „General-Dr. Speidel-Kaserne“ niger die Übung für einen konkreten Kampfein- und Nagasaki. 25 Jahre: Bernhard Hochstetter, tel diverser Waffengattungen. Der Rüstungsatlas der in Vereinen, als Gewerkschafter etc. können in Bruchsal statt. Der „Tag der Schulen“ ist eine satz. Letzterer wurde mit dem Angebot, sich im Glauben, Gewissen und politische Vernunft Peter Zickenrott bewegen uns, Massenvernichtungswaffen Baden wiederum zeigt wo es überall Rüstungs- wir Einfluss nehmen und darüber entscheiden „außerunterrichtliche Veranstaltung“, die Verant- Werfen einer Plastikgranate in zwei Entfernungen abzulehnen. Wir laden alle Menschen ein, nahe Betriebe in Baden gibt. Bestimmt finden sie mit welcher Bank bzw. Versicherung oder gene- wortung liegt bei den LehrerInnen, für die Schüle- zu üben, sichtbar. Auf die Frage, wohin der Wurf die für den Abzug und das Verbot der Atom- eines in Ihrer Nachbarschaft. Eine weitere Publi- rell Serviceprovider wir was zu tun haben wollen. rInnen ist die Teilnahme freiwillig. Der Tag gilt als ziele, kam die Antwort, dorthin, wo der Gegner waffen sind, vor dem Fliegerhorst öffentlich kation ist von Brot für die Welt in Partnerschaft Wer Rüstungsnah ist und direkt oder indirekt in „berufsorientierende Bildung“, die zum Ziel hat, vermutet werde. Die Fahrzeugschau interessier- und gewaltfrei dafür einzutreten und den Termine Umstieg auf eine friedenslogische Außen- mit anderen Organisationen erstellt worden und Rüstungsportfolios investiert oder Dienstleistun- „dass die Schulabgänger auf mögliche Arbeitgeber te und begeisterte ganz offensichtlich die meisten und Sicherheitspolitik zu fordern. Sonntag-Sonntag, 1.-8. Juli: bundesweit behandelt das Thema Kindersoldaten, dass nach gen erhält, sollte für Kirche, friedensbewegte und aufmerksam gemacht werden.“ Das Netzwerk Jungen. Sofort kletterten viele auf den Sitz eines Nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Be- Aktionswoche „Atomwaffenverbot wie vor nicht an Aktualität verloren hat. andere Akteure tabu sein. Hier ist sehr viel Raum Friedensbildung Baden Württemberg beobach- Militärfahrzeugs und ließen sich die technischen mühungen der Internationalen Kampagne durchsetzen“. 1 Jahr Atomwaffenverbot. zur 22 Jahre Atomwaffen völkerrechtswidrig, Einige Worte zu mir selber und meinen Ein- für Kreativität und Aktionsradius für all jene, die tete aufmerksam die Umsetzung des Programms, Vorrichtungen erklären. Die Maschinengewehre Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) haben 50 Jahre Nichtverbreitungsvertrag. Viel- stieg in die Friedensarbeit: Nach vielen Jahren nicht nur vom Frieden reden, sondern auch agie- das laut Einladungsflyer des ABC-Bataillons, der waren vorher abmontiert worden. Die Mädchen fältige dezentrale Aktionen und Veran- am 7. Juli 2017 im UN-Hauptquartier 122 staltungen, gemeinsam mit hunderten in der Entwicklungshilfe vor Ort und entwick- ren wollen. Karriereberatung Karlsruhe und der Jugendoffizie- zeigten sich eher desinteressiert, vergnügten sich Staaten für den Verbotsvertrag aller Atom- von Städten und Gemeinden, die sich lungspolitischer Bildungsarbeit stand ich eines Gewiss langfristig wird die kritische Masse nur re Karlsruhe und Mannheim das Ziel hat, „inter- mit unzähligen Selfies. waffen gestimmt. Dafür erhielt ICAN den in den Mayors for Peace (Bürgermeister Tages an der Grenze zwischen Uganda und Ke- dann erreicht sein, wenn Akteure der Friedens- essierten Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften Die angebotene Geländefahrt mit Militärfahr- Friedensnobelpreis 2017. Auch der Ökume- für den Frieden) mit dem 6. Flaggentag nische Rat der Kirchen (ÖRK) engagiert sich engagieren. nia, im Osten Afrikas. Mindestens ein Landwirt Entwicklungs- und Klimapolitik sich verzahnen einen Einblick in den Alltag der Bundeswehr (…) zeugen schien besonders gefragt. Das Interesse seit Jahrzehnten gegen Atomwaffen. Eben- mit dem wir im Rahmen eines Programms zusam- und praktische Bündnisse eingehen und analog zu ermöglichen“ sowie „ das Berufsbild des Sol- war sichtbar groß, die SchülerInnen rannten um so fordern ganz aktuell Papst Franziskus und mengearbeitet hatten, hat mir anvertraut, dass er auch agieren. In diesem Sinne hat die EKiBa das daten so praxisnah wie möglich zu vermitteln“. die Wette, um den begehrten Sitzplatz zu be- die Evangelische Kirche im Rheinland wie sich – trotz magerer Einkommen – eine automati- Klimabündnis Baden –Württemberg im Rahmen Eine vorbereitete Befragung der SchülerInnen kommen. Nur ganz wenige zeigten kein Interes- auch andere Landeskirchen deren Abzug und weltweite Ächtung. sche Waffe gekauft hat. Bewaffnete Konflikte und der entwicklungspolitischen Arbeit des Landes und LehrerInnen wurde vom Kultusministerium se. Der Eventcharakter war nicht zu übersehen. Mangel an (human security) menschliche Sicher- auf den Weg gebracht. Baden Württemberg gemäß einer Verwaltungs- Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die El- Programm heit haben ihn dazu bewegt, ja geradezu getrie- Ich wünsche Ihnen gute Gespräche in diesen vorschrift („Werbung, Wettbewerbe, Erhebun- tern eine Erklärung unterschrieben hatten, in der 07.00 h Abfahrt am Hospitalhof Stuttgart ben eine Waffe zu erwerben. turbulenten Zeiten (für jene außerhalb der 1. Welt gen“, 2002) im Vorfeld untersagt. Einem Besuch sie die BuWe von jedweder Haftung freistellten. 11.00 h Anreise, Musikprogramm 11.58 h Ökumenischer Gottesdienst mit Vagabundierende Waffen – geliefert von Ost sind die Turbulenzen seit Jahrzehnten spürbar) stehe jedoch nichts im Wege, das Hausrecht lie- Tatsächlich passierte bei riskanter Geschwindig- Schriftführer Pastor Renke Brahms, Bremen, und West haben es möglich gemacht, das Hand- und Haltung für den Frieden.“ ge bei der Bundeswehr (BuWe). Dem kam eine keit an diesem Tag ein Unfall mit drei Fahrzeugen. Friedensbeauftragter des Rates der Evangeli- feuer- und leichte Waffen auch in ländlichen Re- Sowohl die ev. Landeskirche in Baden als Einladung von Jugendoffizieren (JO) entgegen „Zum Glück keine Personenschäden“, so der Kom- schen Kirche in Deutschland (EKD) gionen zu haben sind. Waffen sind auch wie an- auch in Württemberg sind mittlerweile außeror- und der freie Zugang für die VertreterInnen des mentar eines Soldaten. Aus dem Kreis der Schü- 13.00 h Mittagspause 13.45 h Kulturprogramm mit Musik und Kur- dere Waren im Wechselspiel von Angebot und dentlich enge Partner der DFG-VK geworden. Netzwerks an einem „Tag der Schulen“. Im Vor- lerInnen: „Mir war es bei dieser Schnelligkeit stre- zansprachen Nachfrage eingebunden. Der Einsatz von Waffen Roland Blach gespräch hatten die FriedensaktivistInnen zuge- ckenweise unbehaglich zumute.“ 15.15 h Gemeinsame Symbolhandlung sagt, keine Protestaktionen durchzuführen und Dann die Übungen am Schießstand. Das ver- 16.00 h Heimreise keine Bilddokumente zu erstellen, um die Per- balisierte Ziel war, den Feind zu treffen, in einer Ca. 20.00 h Ankunft am Hospitalhof Stutt- gart sönlichkeitsrechte der SchülerInnen zu wahren. Zielscheibe. Das Töten oder getötet Werden war Auch sollte nach der Veranstaltung die Presse kein Thema. Weitere Informationen zu Anreise und Pro- nicht informiert werden. Der „Tag der Schulen“ Bei der Besichtigung der Mannschaftsunter- gramm: ist eine ganztägige Veranstaltung der JO, offiziell kunft wurde darüber informiert, wie die genaue www.KirchengegenAtomwaffen.wordpress. com gilt, dass JO nicht „für den Dienst in der Bundes- Spindordnung in den Stuben auszusehen hat und Verbindliche Anmeldung: wehr werben dürfen.“ Im Vorgespräch wurde der wie der Soldatenalltag in der Kaserne geregelt ist. schnellstmöglich (wegen der Reservierung beobachtenden Gruppe zugesichert, dass Kinder Vereinzelt wurde auf den Karriereberatungstruck eines Omnibus) Friedenspfarramt@elk-wue. bzw. Jugendliche nicht an Waffen gelassen wer- hingewiesen, nur wenige SchülerInnen zeigten de oder Telefon: 0711/229363299 oder Fax: 0711/22936344 den und auch nicht mit Waffen posieren dürfen. Interesse und informierten sich dort ohne Lehr- Kosten 20 €; Jugendliche, die zur Schule ge- An diesem Tag nahmen fünf 9. Klassen von Real- kraft. Ein freundlicher Karriereberater klärte über hen, fahren kostenfrei schulen aus Pforzheim und Karlsruhe teil. die berufliche Laufbahn bei der Bundeswehr auf, z.B. über ein Sport- und Medizinstudium, Bro- Stationen der Besichtigung schüren wurden mitgenommen. Der Vortrag Sicherheitspolitik war eine typi- Die Schulklassen wurden in drei Gruppen aufge- sche Unterrichtssituation mit dem Jugendoffizier teilt und begleitet von jeweils zwei LehrerInnen als Lehrer, der die Sicht der Bundeswehr vortrug. und Friedensbewegten über das Kasernengelän- Im Zentrum stand zunächst die Entstehungsge- de geleitet. Gestartet wurde mit einer ausgiebigen schichte der Bundeswehr. Sehr vereinfacht wurde technischen Vorführung der Dekontaminierung die Bundeswehr als humanitäre Organisation dar- durch die ABC-Einheit. Bei einem Hindernispar- gestellt, z.B. würden ihre Einsätze in Afrika (Mali) cours, vorgeführt von einem Soldaten in voller dazu beitragen, die Armut zu verringern, die Be- Ausrüstung, wurden die SchülerInnen eingela- völkerung von der Flucht nach Europa abzuhalten,
Adressenliste DFG-VK-Gruppe Bodensee-Ober- schwaben c/o Wolfgang Nippe, Holunderpfad 11, 88339 Bad Waldsee; Tel.: 07524/3139 bodensee@dfg-vk.de DFG-VK-Gruppe Freiburg Postfach 5261, 79019 Freiburg Treffen: Büro im Friedenszentrum, dem Bürgerkrieg entgegenzuwirken und „unse- de deutlich, dass sich die BuWe mit dem „Tag der Stühlinger Str. 7 re“ Handelswege zu schützen. Den Versuch, eine Schulen“ als Dienstleister sieht, der dem Wunsch Tel.: 0761-7678089 kontroverse Diskussion im Sinne des „Beutelsba- der Schulen nachkommt. Dass diese Veranstaltung freiburg@dfg-vk.de www.dfg-vk.de/freiburg cher Konsenses“ anzuregen oder Konflikthinter- eine Werbeveranstaltung für die BuWe darstellt, gründe für den militärischen Einsatz zu benennen, wurde nicht angesprochen. DFG-VK-Gruppe Heidelberg c/o Bernd Messmer, Guido-Schmitt- gab es nicht. In Gesprächen mit SoldatInnen zeigten Schü- Weg 4, 69126 Heidelberg lerInnen vereinzelt Interesse am Leben der Solda- Tel.: 017679019550 Resümee und Forderungen tInnen und den Auswirkungen auf das Familien- friedensladenhd@gmx.de leben. Inwieweit die Eindrücke der SchülerInnen DFG-VK-Gruppe Karlsruhe Der „Tag der Schulen“ wurde wohl vorrangig als eine Affinität oder eine Distanzierung förderten, c/o Sonnhild Thiel, Alberichstraße 9, 76185 Karlsruhe; Tel.: 0721-552270 Schulausflug am Ende des Schuljahres wahrge- vermochten die friedensbewegten BeobachterIn- suthiel@t-online.de nommen. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass nen nicht einzuschätzen. DFG-VK-Gruppe Ludwigsburg diese Veranstaltung vorweg im Unterricht nicht Nach dem Besuch am „Tag der Schulen“ hat c/o Wolfram Scheffbuch, Oberdorf- vorbereitet war. Auch während und nach den Prä- das Netzwerk seine Kritik und die Erwartungen straße 9, 74366 Kirchheim am Neckar sentationen waren reflektierende Ausspracherun- an das Kultusministerium Baden Württemberg for- Tel.: 07143-94668, Mobil: 0173-7397214 den nicht vorgesehen. Ebenso auf Nachfrage wur- muliert. Die verantwortlichen Lehrkräfte sollten ludwigsburg@dfg-vk.de de darüber informiert, dass keine kritische Nach- zu den Beanstandungen angehört werden, wie DFG-VK-Gruppe Mannheim-Ludwigs- arbeit vorgesehen sei. z.B. keine angemessenen Vor- und Nachbereitun- hafen c/o Friedensbüro Mannheim, Speyerer Ein weiterer Kritikpunkt war, dass es keine alter- gen, fehlende pädagogische Reflexionen vor Ort Str. 14, 68163 Mannheim nativen Schulveranstaltungen für die nicht interes- sowie Mangel an Kontroversität beim Vortrag des Tel.: O. Reger (Tel. 017650218312), sierten SchülerInnen gab, so dass sich einige ein- Jugendoffiziers und unbegleitete SchülerInnen im H. Sauer-Gürth (Tel. 0621-858301) fach krank meldeten. Karriereberatungstruck während der Veranstal- mannheim@dfg-vk.de mannheim.dfg-vk.de Zu wünschen bleibt, dass die LehrerInnen im tung. Zudem sollten die Schulleitungen angewie- Unterricht die Tätigkeit der BuWe mit der Frage sen werden, bei künftigen „Tagen der Schulen“ DFG-VK-Gruppe Mittelbaden c/o Ernst Rattinger, Uhlandstraße 5, verknüpfen, ob sie dem Frieden und der Friedens- schriftlich berichten zu lassen. Die Korrespondenz 77654 Offenburg bildung überhaupt förderlich sein kann. Das Netz- mit dem Kultusministerium hält an. Tel.: 0781-32219; Fax: 0781-9481152 werk Friedensbildung Baden-Württemberg ver- Auf Basis der Bedingungen des Kultusminis- mittelbaden@dfg-vk.de neint das: „Friedensbildung führt zur reflektierten, teriums für Kontakte zwischen Bundeswehr und DFG-VK-Gruppe Neckar-Fils d.h. kritischen Haltung gegenüber Gewaltanwen- Schulklassen fordert das Netzwerk Friedensbil- c/o Jürgen Flicker, Hauptstr. 46, dungen und zum konstruktiven Umgang mit Kon- dung BaWü, dass die Freiwilligkeit der Teilnahme 73275 Ohmden , Tel.: 07023-2728 jblfli@t-online.de troversen. Angewandt werden partizipatorische sichergestellt und Werbung für die Bundeswehr DFG-VK-Gruppe Stuttgart Methoden zur Gestaltung offener Lernprozesse.“ verhindert wird, die Maßgaben des Beutelsba- Werastr. 10, 70182 Stuttgart Im Nachgespräch mit dem begleitenden Ju- cher Konsenses eingehalten, Schießübungen u.ä. Tel.: 0711-51885601; stuttgart@dfg-vk.de gendoffizier und dem Presseoffizier der obersten reflektiert und Aktionen, die einen Haftungsaus- jeden 3. Dienstag im Monat Gruppen- Stabsstelle der Kommandozentrale in Mainz wur- schluss erfordern, unterbunden werden. treffen um 19 Uhr in der Werastr. 10 Nachfolgend ein Mut machendes Zitat von DFG-VK-Gruppe Tübingen Norbert Frieters-Reermann, das die Herausforde- c/o Informationsstelle Militarisierung (IMI e.V.), Hechingerstr. 203, 72072 Tü- rungen für die Friedensbildung in dieser Gesell- bingen; Tel.: 07071-791703; tuebingen@ schaft auf den Punkt bringt: „Ein zentrales Dilem- dfg-vk.de; www.imi-online.de ma ziviler Friedensbildung besteht darin, dass sie DFG-VK-Gruppe Gammertingen meist in einem politischen, ökonomischen, mili- c/o Walter Märkle, Beethovenstr. 2, 72501 Gammertingen; Tel.: 07574-2920 tärischen und gesellschaftlichen Kontext operiert, DFG-VK-Gruppe Pforzheim in dem kollektiv, strukturell und kulturell tief ver- c/o Christof Grosse, Brettener Str. 41, ankerter Unfriede zum System geworden ist.“ Ver- 75181 Pforzheim; Tel.: 07231-358765 deutlicht werden müsse, die „Grenzen und Ein- DFG-VK-Gruppe Ulm/Neu-Ulm schränkungen von Friedensbildung (…) auch in c/o Markus Kiefer, Liechtensteinstraße 5, schwierigen politischen Kontexten nie aufzuge- 89075 Ulm; Tel.: 0731-40300388 ulm@dfg-vk.de ben“. Renate Wanie hat an der Beobachtung teilgenom- men; sie arbeitet als Delegierte der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden im „Netzwerk Frie- densbildung Baden-Württemberg“ mit und in der DFG-VK-Landesverband BaWü Kampagne Schulfrei für die „Bundeswehr-Lernen Werastr. 10, 70182 Stuttgart Fon 0711-51885601 für den Frieden“. eMail: ba-wue@dfg-vk.de Internet: www.dfg-vk.de/lv-bawue Facebook: https://www.facebook.com/ groups/DFG.bawue/
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