Highlights der Weltkongresse - Praktisch Relevantes zur gynäkologischen Endokrinologie, Menopausen- und Reproduktionsmedizin

Die Seite wird erstellt Pirmin Groß
 
WEITER LESEN
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                      Hot Topics & Highlights der ESHRE

                      Highlights der Weltkongresse
                      Praktisch Relevantes zur gynäkologischen Endokrinologie,
                      Menopausen- und Reproduktionsmedizin

Zum 9. Mal fand im Herbst 2020 die Nachmittagsfortbildung «Weltkongresse Gyn –
Endo – Repro» in Olten statt – quasi mitten in der Coronapandemie. Dabei war eine
Hybridveranstaltung unerlässlich, da im September 2020 «nur» 200 Teilnehmer vor
Ort erlaubt waren. Alle anderen verfolgten die Veranstaltung live; die Aufzeichnung
bleibt weiterhin aufgeschaltet (www.weltkongresse.ch).
                                                                                             Die alljährliche September-Fortbildung im
                                                                                             Stadttheater Olten behielt trotz Coronapande-
  MICHAEL VON WOLFF, PETRA STUTE               Eine prospektive, nicht randomisierte         mie ihr Konzept: 30 meist praxisrelevante
                                               Kohortenstudie ging der Frage nach, in-       Themen aus den Kerngebieten wurden in vier
                                               wiefern der klinische, metabolische und       Stunden von drei Referenten präsentiert:
                                                                                             Im Bereich der gynäkologischen Endokrinologie
                                               endokrine Erfolg von MET vom Aus-
                                                                                             und Menopausenmedizin wurde mangels durch-
Hot Topics der gynäkologi-                     gangsgewicht bzw. Body-Mass-Index
                                                                                             geführter Kongresse über Hot Topics berichtet,
schen Endokrinologie/                          (BMI) der Patientin abhängt (2). In die       im Bereich der Kinderwunschtherapie von dem
Menopausenmedizin                              Studie wurden 108 «gesunde», 22- bis 35-      virtuellen Jahreskongress der European Society
                                               jährige übergewichtige bzw. adipöse           of Human Reproduction and Embryology
Einsatz von Metformin                          Frauen mit PCOS und Insulinresistenz          (ESHRE).
bei Übergewicht und Adipositas                 (HOMA-IR > 2,5) eingeschlossen. Alle
Metformin (MET) ist ein Biguanid, ein so-      Frauen nahmen während 6 Monaten               Die nächste Veranstaltung findet als 10-Jahr-
genannter Insulinsensitizer. Es hemmt          MET (3 × 500 mg/Tag) ein und mussten          Jubiläum mit Rückblicken und «Tops und
die hepatische Glukoneogenese, redu-           parallel eine Lifestyle-Intervention («Er-    Flops» statt – hoffentlich als reine Präsenzver-
ziert die gastrointestinale Resorption von     nährungsanpassung» plus moderate bis          anstaltung am 16. September 2021 im Stadt-
                                                                                             theater Olten und dank der Sponsoren wie im-
Kohlenhydraten und eine Insulinresis-          schwere körperliche Belastung [Sport];
                                                                                             mer kostenfrei. Ergänzt werden die Weltkon-
tenz, erhöht die Glukoseaufnahme in            Dauer: 3 × 30–40 min/Woche) durch-
                                                                                             gresse mit ihren Resümees der News durch das
den Muskel und besitzt ausserdem               führen. Die Endpunkte bei Baseline und
                                                                                             mehrjährige Curriculum zur gynäkologischen En-
pleiotrope Effekte (z. B. kardio- und vaso-    nach 6 Monaten waren BMI, Bauchum-            dokrinologie und Menopausenmedizin in Form
protektiv, appetithemmend, lipidsen-           fang, Zyklusprofil und Labor (Nüchtern-       von eintägigen Intensivseminaren im «Schweizer-
kend, antiproliferativ, antiinvasiv, antime-   glukose, Nüchterninsulin, Gesamtcho-          hof» in Bern und Zürich mit P. Stute und M. von
tastasierend). Da gastrointestinale Ne-        lesterol, follikelstimulierendes Hormon       Wolff als Referenten (endoimhof@gmx.ch).
benwirkungen auftreten können, wird            [FSH], luteinisierendes Hormon [LH],
empfohlen, die Therapie einzuschlei-           Gesamttestosteron, Estradiol, Andro-
chen (Start mit MET 500 mg 0–0–1, Dosis-       stendion, sexualhormonbindendes Glo-           um die gewünschten klinischen (BMI,
steigerung alle 1 bis 2 Wochen, Zieldosis:     bulin [SHBG] und der freie Androgen-           Bauchumfang, Zyklusprofil), metaboli-
MET 1500–2000 mg/Tag). Die Langzeit-           index [FAI]). Alle Frauen, die nach 6 Mo-      schen (Glukose- und Lipidstoffwech-
therapie mit MET gilt als sicher, aber es      naten keinen normalen HOMA-IR (≤ 2,5)          sel) und hormonellen Veränderungen
besteht eine Assoziation mit niedrigen         hatten (sog. Non-Responder), erhielten         zu (Androgene) erzielen.
Vitamin-B12-Spiegeln. Die wichtigsten          dann nochmal für 6 Monate MET,
Kontraindikationen sind Niereninsuffizi-       allerdings in einer höheren Dosierung        MET als Schlankmacher?
enz, schwere Lebererkrankung, Pankreati-       (2500 mg/Tag).                               Da MET in der dargestellten Studie aber
tis, Zustand vor, während und nach einer       Nach diesem Zeitraum zeigte sich eine        kein echter «Schlankmacher» war, stellt
Operation, hypokalorische Ernährung            signifikante Verbesserung aller Parame-      sich die Frage, wie gross der gewichtsre-
(< 1000 kcal täglich) und Alkoholismus.        ter, die vergleichbar mit den Ergebnissen    duzierende Effekt von MET bei überge-
                                               war, die «Responder» bereits mit MET         wichtigen bzw. adipösen Menschen ohne
MET bei PCOS und Insulinresistenz              1500 mg/Tag während 6 Monaten erzielt        Diabetes mellitus im Allgemeinen ist.
MET ist für die Therapie des Diabetes          hatten. Leider wurden in der Studie keine    Mit dieser Fragestellung setzte sich ein
mellitus Typ II indiziert. Daneben wird        Angaben zur Compliance der Lifestyle-        systematisches Review mit «Network»-
MET z. B. von der European Society of          Intervention gemacht.                        Metaanalyse auseinander (34 Studien mit
Human Reproduction and Embryology                                                           8461 Frauen und Männern/Adoleszenten
(ESHRE) zum Management des polyzysti-             Fazit für die Praxis                      und Erwachsenen, mit Übergewicht oder
schen Ovarialsyndroms (PCOS) empfoh-              Die MET-Dosis sollte bei Frauen mit       Adipositas) (3). Dabei wurden verschie-
len (1).                                          PCOS dem BMI angepasst werden,            dene MET-Dosierungen mit Lifestyle-

36                    GYNÄKOLOGIE 2/2021
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                     Hot Topics & Highlights der ESHRE

Interventionen, anderen Medikamenten
oder Plazebo verglichen.
Für übergewichtige bzw. adipöse Ado-
leszente war MET 2000 mg/Tag während
6 Monaten am erfolgreichsten, um eine
Gewichtsreduktion zu erreichen. Den-
noch empfehlen die Autoren, für dieses
Kollektiv zunächst MET 1000 mg/Tag
während 3 Monaten einzusetzen. Für
übergewichtige bzw. adipöse Erwachse-
ne waren Lifestyle-Interventionen und
sogenannte Minimeals am erfolgreichs-
ten für eine Gewichtsreduktion, gefolgt
von MET 3000 mg/Tag während 6 Mona-
ten. Bezüglich Sicherheit wurden in der
Metaanalyse keine negativen Effekte von
MET auf Leber-, Lipid- und Entzündungs-        Abbildung: Petra Stute und Michael von Wolff als Diskutanten: Da die Veranstaltung wie je-
                                               des Jahr in einem Theater stattfand, war eine Übertragung im «Fernsehformat» (Hybrid-
werte gefunden.                                konzept) möglich. Die Veranstaltung ist kostenfrei abrufbar unter www.weltkongresse.ch.

   Fazit für die Praxis
   MET hat einen dosisabhängigen Ef-           ne Depression und Angststörung (7).            ■ Wenn unter vaginalen ET ein Spotting
   fekt auf BMI und Körpergewicht. Für         Erstlinientherapien (Evidenzlevel A) sind        oder eine vaginale Blutung auftritt,
   Adoleszente wird MET 1000 mg/Tag            nicht hormonelle intravaginale Präparate         muss diese standardgemäss weiter
   während 3 Monaten (besser als Life-         (Gleitmittel, Feuchthaltemittel, Cremes).        abgeklärt werden (Level A).
   style-Intervention) für Erwachsene          Zur Zweitlinientherapie (Level A) zählen       ■ Für die vaginale Lasertherapie sind
   MET 3000 mg/Tag während 6 Monate            niedrig dosierte vaginale Östrogene              noch weitere Studien erforderlich, be-
   empfohlen.                                  (ET), vaginales Dehydroepiandrosteron            vor sie allgemein empfohlen werden
   Die Therapie ist aber weniger effektiv im   (DHEA), orales Ospemifen (SERM; nicht            kann (Level C).
   Vergleich zu Lifestyle-Interventionen!      in der Schweiz erhältlich) und eine syste-     ■ Frauen nach Brust- oder Endome-
   MET ist kein echter «Schlankmacher»!        mische Hormonersatztherapie (HRT),               triumkarzinom sollten unter Einbezug
   Um Anpassungen des Ernährungs-              falls weitere menopausale Symptome               des Onkologen individuell über die
   und Bewegungsverhaltens kommt               vorhanden sind (NAMS, 2020).                     Vor- und Nachteile der GSM-Thera-
   man bei Übergewicht und Adipositas          Gemäss NAMS gelten folgende Empfeh-              pieoptionen aufgeklärt werden (Level
   nicht herum.                                lungen:                                          C).
                                               ■ Therapiedauer von vaginalen ET: so
Management des Genitourinary                       lang wie nötig (Level C), auch wenn Si-       Fazit für die Praxis
Syndrome of Menopause (GSM)                        cherheitsdaten für das Endometrium            Über 50% der postmenopausalen
Die North American Menopause Society               aus randomisierten, kontrollierten            Frauen sind von einem GSM betrof-
(NAMS) hat 2020 ihr Positionspapier zum            Studien nur für 1 Jahr vorliegen. Es          fen. Die Diagnose wird klinisch ge-
Management des sogenannten GSM ak-                 zeigte sich kein erhöhtes Risiko für en-      stellt. Zur Therapie können nicht hor-
tualisiert (4). Das GSM beschreibt die             dometriale Pathologien in Beobach-            monelle vaginale Präparate sowie va-
östrogenmangelbedingten Veränderun-                tungsstudien (Level B).                       ginale ET und vaginales DHEA
gen im vulvovaginalen und blasenure-           ■ Ein Gestagen zur Endometriumpro-                eingesetzt werden. Bisherige Studien
thralen Bereich postmenopausaler Frau-             tektion ist bei der Gabe von niedrig          zur vaginalen Lasertherapie bei GSM
en. Das GSM umfasst genitale (vaginale             dosierten vaginalen ET im Allgemei-           sind vielversprechend. Die Kranken-
Trockenheit, Brennen, Irritation), sexuelle        nen nicht nötig (Level B).                    kassen übernehmen bis jetzt nur die
(fehlende Lubrifikation, Dyspareunie, se-      ■ Eine routinemässig durchgeführte                Kosten für vaginale ET (Kostenüber-
xuelle Dysfunktion) und urologische                Endometriumkontrolle ist bei asympto-         nahme von vaginalem DHEA durch
Symptome (Harndrang, Dysurie, rezidi-              matischen (= blutungsfreien) Frauen,          Zusatzversicherungen).
vierende Harnwegsinfekte). Bis zu 85%              die 1 niedrig dosierte vaginale ET an-
der Frauen im Alter von über 40 Jahren             wenden, im Allgemeinen nicht nötig.        Testosteron-Therapie
geben Scheidentrockenheit und Juckreiz         ■ Bei Frauen mit erhöhtem Endome-              in der Postmenopause
an, bis zu 60% eine Dyspareunie (5). Die           triumkarzinomrisiko kann eine trans-       Vor mehreren Jahren gab es in Europa
Lebensqualität ist bei 52% der Frauen mit          vaginale Sonografie zur Endometri-         das transdermale Präparat Intrinsa®
symptomatischem GSM reduziert (6).                 umbeurteilung oder eine intermittie-       (Testosteron 300 μg/Tag), das für Frauen
Frauen mit symptomatischem GSM ha-                 rende Gestagen-Therapie erwogen            mit Libidomangel nach bilateraler Ova-
ben ein signifikant erhöhtes Risiko für ei-        werden (Level C).                          rektomie zugelassen war. Derzeit ist eine

GYNÄKOLOGIE 2/2021                                                                                                                    37
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                     Hot Topics & Highlights der ESHRE

Testosteron-Therapie für die post-             European Society of Human                        und nach einem Auftauen im HRT-
menopausale Frau nur in Australien zu-         Reproduction and Embryology                      Zyklus (16 248 Geburten) 4,0% (natür-
gelassen (mit Testosteron-Creme 1%). In        (ESHRE)                                          licher Zyklus vs. HRT-Zyklus: adjustier-
der aktuellen S3-Leitlinie «Peri- und Post-                                                     te OR 1,43 [95%-KI: 1,14–1,80]).
menopause – Diagnostik und Interven-           Erhöhen IVF-Auftauzyklen mit einer            ■ Wang und Kollegen (12) führten 2020
tionen» aus dem Jahr 2020 ist zu lesen,        Hormonersatztherapie das Risiko                  in China eine retrospektive Kohorten-
dass «eine transdermale Testosteron-           für hypertensive Schwangerschafts-               studie durch. Nach einem Auftauen
Therapie bei Libidostörungen [...] ange-       erkrankungen und Präeklampsien?                  im natürlichen Zyklus (10 211 Gebur-
wendet werden kann», und zwar als              In der Schweiz werden knapp 80% der              ten) betrug die Präeklampsierate 3,8%
Magistralrezeptur mit «mikronisiertem          Auftauzyklen nach einer In-vitro-Fertilisa-      und nach einem Auftauen im HRT-
Testosteron auf Liposomengrundlage,            tion (IVF) als sogenannte HRT-Auftauzy-          Zyklus (4142 Geburten) 8,8% (natürli-
3 mg/Hub, Dosierspender» (8).                  klen durchgeführt, für Deutschland gibt          cher Zyklus vs. HRT-Zyklus: adjustierte
Wie ist nun das Vorgehen in der Praxis?        es keine verlässlichen Zahlen. Ein HRT-          OR 2,55 [95%-KI: 2,06–3,16]).
Wichtig ist, dass es für die Diagnose «se-     Auftauzyklus bedeutet, dass das Endo-         ■ Roelens und Kollegen (13) stellten
xuelle Dysfunktion der Frau» keine Cut-        metrium mit Östrogen-Tabletten oder              beim ESHRE-Kongress eine weitere
off-Werte für Androgene im Serum (i.S.).       -Pflaster aufgebaut wird, die auch bei ei-       Studie vor. Sie führten in Belgien eine
gibt (Grad C). Gemäss dem Global Con-          ner HRT verwendet werden. Aufgrund               monozentrische, retrospektive Kohor-
sensus Position Statement on the Use of        der hohen Dosierung wird die Follikulo-          tenstudie der Zyklen von 2010 bis
Testosterone Therapy for Women (9) hat         genese unterdrückt, sodass auch für die          2019 durch. Untersucht wurden 324
eine Testosteron-Therapie in einer Do-         Lutealphase substituiert werden muss.            Auftauzyklen im natürlichen Zyklus
sierung, mit der physiologische Testos-        Die Östrogene und Gestagene müssen               und 213 Auftauzyklen im HRT-Zyklus.
teron-Werte i.S. der Prämenopause er-          bei Eintritt einer Schwangerschaft               Analysiert wurde die Häufigkeit einer
reicht werden, bei postmenopausalen            während des gesamten ersten Trimenons            Präeklampsie. Nach einem Auftauen
Frauen mit Libidomangel einen signifi-         verabreicht werden.                              im natürlichen Zyklus betrug die Prä-
kant positiven Effekt auf sämtliche            Diese HRT-Auftauzyklen werden oft                eklampsierate 3,7% und nach einem
Aspekte der sexuellen Funktion (Libido,        durchgeführt, da sie sich zeitlich gut           Auftauen im HRT-Zyklus 11,3% (HRT-
Erregung, Orgasmus, sozialer Dystress)         steuern lassen und somit für die Ärzte/          Zyklus vs. natürlicher Zyklus: adjustier-
(Level 1, Grad A). Eine transdermale           Ärztinnen und die Patientinnen vorteil-          te OR 0,35 [95%-KI: 0,17–0,74]).
Testosteron-Therapie in dieser Dosie-          haft sind. Bei unregelmässigen Zyklen         Somit bestätigt diese eher kleine, beim
rung ist bei manchen Frauen mit leichter       sind sie auch medizinisch indiziert.          ESHRE-Kongress vorgestellte Studie das
Akne und Behaarungszunahme verbun-             Seit 2019 werden allerdings grosse Stu-       erhöhte Präeklampsierisiko in Schwan-
den, jedoch nicht mit einer Alopezie, Kli-     dien publiziert, die ein höheres Risiko für   gerschaften nach einem Auftauen im
toromegalie oder Stimmveränderung              hypertensive Schwangerschaftserkran-          HRT-Zyklus.
(Level 1, Grad A). Sie hat keinen Einfluss     kungen und Präeklampsien nach HRT-            Gleiches gilt für eine vorläufige Analyse
auf das Lipidprofil, den Blutdruck, den        Auftauzyklen, nicht aber nach einem Auf-      der Daten des schweizerischen IVF-
Nüchternblutzucker/HbA1c, die mam-             tauen im natürlichen Zyklus oder nach         Registers mit knapp 6000 Geburten in
mografische Dichte oder die sonografi-         einem Auftauzyklus mit einer FSH-Stimu-       den Jahren 2014 bis 2018. Diese zeigte
sche Endometriumdicke (Level 1, Grad           lation zeigen (d. h. in Zyklen ohne einen     ebenso eine Verdoppelung der Rate do-
A). Auch haben bisherige Studien keinen        Gelbkörper). Hierzu die Studien:              kumentierter Präeklampsien (persönli-
Einfluss auf das Risiko für Herz-Kreislauf-    ■ Ginström Ernstad und Kollegen (10)          che Kommunikation C. Limoni, FIVNAT,
Erkrankungen und Brustkrebs gezeigt                führten 2019 in Schweden eine Regis-      Schweiz). Die Daten werden derzeit
(Cave: Sicherheitsdaten nur für maximal            terstudie durch. Nach einer Spontan-      systematisch ausgewertet. Tragfähige
2 Jahre, in Studien nur gesunde postme-            konzeption (1 127 566 Geburten) be-       Daten aus dem deutschen IVF-Register
nopausale Frauen).                                 trug die Rate hypertensiver Erkran-       existieren zu dieser Thematik nicht.
                                                   kungen in der Schwangerschaft 2,8%,       Zusätzlich zu einer Erhöhung des Risikos
   Fazit für die Praxis                            nach einem Auftau im natürlichen Zy-      für hypertensive Schwangerschaftser-
   Die aktuelle S3-Leitlinie zur Peri-/Post-       klus (6297 Geburten) 4,3% und nach        krankungen und Präeklampsien sind
   menopause schlägt eine transderma-              einem Auftauen im HRT-Zyklus (1446        auch die Risiken für postpartale Blutun-
   le Testosteron-Therapie bei postme-             Geburten) 8,2% (natürlicher Zyklus vs.    gen (10; Gingström Ernstad: aOR: 2,63
   nopausalem Libidomangel vor. Sonsti-            HRT-Zyklus: adjustierte OR 2,63 [95%-     [95%-KI: 2,20–3,13]; 12; Wang: aOR: 2,94
   ge Therapiemöglichkeiten umfassen               KI: 2,20–3,13]).                          [95%-KI: 1,44–5,99]) und Risiko für Plazen-
   Phytotherapie und Off-label-Hormon-         ■ Saito und Kollegen (11) führten 2019        tae accretae (11; Saito: aOR: 6,91 [95%-KI:
   ersatztherapie/Tibolon, orales DHEA             in Japan eine retrospektive Kohorten-     2,87–16,66]) nach einem HRT-Auftauzy-
   (25–) 50 mg/Tag, vaginales DHEA                 studie durch. Nach einem Auftauen         klus erhöht.
   6,5 mg/Tag oder eine vaginale Testos-           im natürlichen Zyklus (7737 Geburten)
   teron-Creme 300 μg/Applikation                  betrug die Rate hypertensiver Erkran-
   3 ×/Woche.                                      kungen in der Schwangerschaft 3,0%

38                   GYNÄKOLOGIE 2/2021
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                    Hot Topics & Highlights der ESHRE

  Fazit für die Praxis                       einer IVF mit einem Frischtransfer und           wicklung der Kulturmedien, in den
  Die Risiken für hypertensive Schwan-       14 405 Kinder nach einem Auftauzyklus            letzten Jahren verringert haben.
  gerschaftserkrankungen, Präeklamp-         nach einer Kryokonservierung der Em-
  sien und andere geburtshilfliche Kom-      bryonen. Herausgefiltert wurden 27 041        Ist eine Uterusseptumresektion bei
  plikationen sind nach einem IVF-HRT-       Geschwisterpaare mit mindestens 2 Kon-        einem Kinderwunsch wirklich erfor-
  Auftauzyklus mindestens doppelt so         zeptionsformen. Die Daten wurden hin-         derlich?
  hoch wie nach einem Auftau in              sichtlich Alter der Mutter usw adjustiert.    Ein Uterusseptum wurde bisher als mög-
  einem natürlichen Zyklus. Der Grund        Nach einem IVF-Frischtransfer im Ver-         liche Sterilitäts- und Abortursache ange-
  scheint der fehlende Gelbkörper zu         gleich zu einer Spontankonzeption war         sehen. Aufgrund dessen wurde häufig ei-
  sein, die exakten molekularen Ursa-        ■ das Geburtsgewicht der IVF-Kinder           ne Septumresektion nicht nur eines kom-
  chen sind bisher unklar. Da die Er-            56 g niedriger (95%-KI: –65 bis –47),     pletten, sondern auch eines partiellen
  folgsrate durch einen HRT-Auftauzy-        ■ das Risiko für ein Small Gestational        Septums durchgeführt. Die nationalen
  klus nicht steigt (14), sollte wenn mög-       Age (SGA) der IVF-Kinder um ca. 30%       und internationalen Guidelines hinsicht-
  lich ein HRT-Auftauzyklus vermieden            erhöht (OR: 1,31; 95%-KI: 1,13–1,52)      lich der Notwendigkeit einer Septumre-
  werden.                                    ■ das Risiko für eine Frühgeburt der IVF-     sektion sind kontrovers. Bei habituellen
                                                 Kinder um ca. 25% erhöht (RR: 1,26;       Aborten empfiehlt die S2k-Guideline der
Nordic-Sibling-Studie: Welche erhöh-             95%-KI: 1,13–1,41).                       AWMF (Guideline der DGGG, der
ten IVF-Risiken lassen sich auf die          Nach einem IVF-Auftauzyklus im Ver-           OEGGG und der SGGG) zur Diagnostik
IVF-Technik zurückführen?                    gleich zu einer Spontankonzeption war         und Therapie bei wiederholten Spontan-
Die Gesundheitsrisiken für Kinder nach       ■ das Geburtsgewicht der IVF-Kinder           aborten des Jahres 2018 (17) die Entfer-
einer IVF-Therapie sind erhöht. Gemäss           73 g höher (95%-KI: 59–87)                nung eines Septums.
von Wolff und Haaf (15) ist das Fehlbil-     ■ das Risiko für ein Large Gestational        Eines der Probleme bisheriger Studien
dungsrisiko im Vergleich zu Spontankon-          Age (LGA) der IVF-Kinder um ca. 75%       war auch die uneinheitliche Definition ei-
zeptionen um zirka 30% erhöht (RR: 1,33;         erhöht (OR: 1,75; 95%-KI: 1,42–2,2)       nes Septums. Inzwischen hat die ESHRE
95%-KI: 1,24–1,43). Das Risiko für eine      ■ das Risiko für eine Frühgeburt der IVF-     festgelegt, dass für die Definition eines
Frühgeburt ist um zirka 80% erhöht (OR:          Kinder um ca. 25% erhöht (RR: 1,23;       partiellen Uterusseptums (U2a) die fun-
1,79; 95%-KI: 1,21–2,63). Die Ursachen           95%-KI: 1,03–1,48).                       dale Vorwölbung des Myometriums
sind unklar. Die Gründe könnten plazen-      Ein direkter Vergleich dieser Daten mit       > 50% der fundalen Uteruswanddicke be-
tare Insuffizienzen, bedingt durch endo-     den Daten aller IVF-Therapien ist zwar        tragen muss. Bei einem partiellen Septum
metriale Dysfunktionen, aufgrund supra-      nur bedingt möglich, da das einen Ver-        erreicht dieses nicht den inneren Mutter-
physiologischer Östrogenkonzentratio-        gleich verschiedener Studien, Register        mund, bei einem kompletten Septum
nen bei der Stimulation sein. Möglich        und Patientenkollektive bedeutet. Ver-        (U2b) wird der Muttermund erreicht (18).
sind aber auch epigenetische Effekte         gleicht man dennoch die Daten der             Rikken und Kollegen (19) führten eine
durch die Therapie, die auch als Grund       Nordic-Sibling-Studie mit jenen von           Subanalyse einer Gesamtstudie durch,
für das erhöhte Kindsgewicht bei             Metaanalysen aller IVF-Therapien (15)         die 2020 in der Zeitschrift «Human Repro-
Schwangerschaften nach einer Kryokon-        hinsichtlich der Frühgeburtenrate, zeigt      duction» erschienen war. In der Gesamt-
servierung von Embryonen angesehen           sich, dass das Frühgeburtenrisiko bei al-     studie, eine Kohortenstudie, wurden in
werden. So ist das Risiko für eine Makro-    len IVF-Therapien um zirka 80% ansteigt,      21 Zentren in den Niederlanden, Gross-
somie um etwa 80% nach einem Auf-            bei Geschwisterpaaren, bedingt durch          britannien und den USA Patientinnen
tauzyklen erhöht (RR: 1,85; 95%-KI:          die IVF-Technik, jedoch nur um zirka 25%      eingeschlossen, bei denen von 2000 bis
1,46–2,33) (15).                             (s. oben).Somit kann sehr vorsichtig ab-      2018 ein Uterusseptum diagnostiziert
Westvik-Johari und Kollegen (16) führten     geleitet werden, dass sowohl maternale,       worden war. Alle Patientinnen hatten ei-
die Nordic-Sibling-Studie durch, um das      paternale und Umweltfaktoren als auch         nen Kinderwunsch, bei 151 Frauen er-
Frühgeburtsgewicht und die Kindsge-          die IVF-Technik als solche zu einem           folgte eine Septumresektion, bei 106
wichte von Geschwistern zu vergleichen,      höheren Risiko für Frühgeburten beitra-       Frauen nicht. Das primäre Zielkriterium
die nach einer Spontankonzeption oder        gen                                           war die Lebendgeburtenrate nach Dia-
nach einer IVF-Therapie geboren wur-                                                       gnosestellung.
den. Dadurch konnten weitgehend ma-             Fazit für die Praxis                       Die kumulative Lebendgeburtenrate war
ternale und paternale Einflussgrössen           Das Risiko für SGA, LGA und eine           nach multipler Adjustierung der Daten in
sowie Umweltfaktoren usw. ausgeschlos-          Frühgeburt ist nicht nur durch mater-      beiden Gruppen gleich hoch. Wider Er-
sen werden.                                     nale, paternale und Umweltfaktoren         warten war die Abortrate bei den Frauen,
Analysiert wurden die Registerdaten des         usw., sondern auch durch die IVF-          bei denen keine Septumresektion erfolgt
CoNARTaS (Committee of Nordic ART               Technik als solche erhöht. Die exakten     war, niedriger. Auch die fortlaufende
und Safety) in Dänemark, Norwegen und           Ursachen für die Risikozunahme sind        Schwangerschaftsrate bei 41 Frauen mit
Schweden von 1988 bis 2015. Einge-              unklar. Unklar ist auch, ob das auch für   einem kompletten Septum war in der
schlossen wurden 2 563 837 Kinder nach          Fehlbildungsrisiken gilt und ob sich       Gruppe ohne eine Septumresektion
Spontankonzeption, 53 345 Kinder nach           die Risiken, z. B. durch die Weiterent-    niedriger.

GYNÄKOLOGIE 2/2021                                                                                                               39
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                      Hot Topics & Highlights der ESHRE

Westvik-Johari und Kollegen (16) stellten      schlossen wurden Paare mit einer norma-         2018, durch. Bei einem Abort in der 6. bis
beim ESHRE-Kongress eine Subanalyse            len Spermienkonzentration und einer             14. Schwangerschaftswoche erhielten
der Gesamtstudie vor. 80 Frauen waren          normalen Spermienmotilität. Die Sper-           die Frauen nach einer Wartezeit von ei-
hinsichtlich einer Septumresektion oder        mienmorphologie wurde nicht berück-             ner Woche Mifepriston oral 1 × 600 mg
eines expektativen Vorgehens randomi-          sichtigt. Primäres Zielkriterium war die        versus ein Plazebo. 36 bis 48 Stunden
siert worden. Auch in dieser Subanalyse        Lebendgeburtenrate.                             später wurde Misoprostol oral 2 ×
zeigte sich, dass eine Septumresektion         Die Studienergebnisse waren tendenziell         400 mg (4 h Abstand) verabreicht, und
weder die Lebendgeburtenrate noch die          gleich wie jene von Bhattacharya 2001           falls kein Gewebeabgang nach 24 Stun-
Abortrate signifikant veränderte.              (20). Die Fertilisationsrate war mit 70,1%      den erfolgte, wurde Misoprostol wieder-
                                               versus 64,4% nach einer ICSI signifikant        holt.
   Fazit für die Praxis                        höher. Die Lebendgeburtenrate war mit           Nach Einschluss von 50% der Patientin-
   Die Resektion eines partiellen Sep-         34,6% versus 31,2% ebenso höher, der            nen (n = 344) wurde die Studie vorzeitig
   tums führt zu keiner Verbesserung der       Unterschied war aber nicht signifikant.         wegen der Überlegenheit der Kombina-
   Lebendgeburtenrate und sollte des-                                                          tionstherapie abgebrochen. Bei der
   wegen bei Sterilitätspatientinnen              Fazit für die Praxis                         Kombination von Mifepriston und Miso-
   nicht mehr durchgeführt werden.                Eine ICSI führt zu einer höheren Ferti-      prostol galt die Therapie in 80% der Fälle
   Wenngleich die Gesamtstudie bei                lisationsrate und zu einer leicht            als erfolgreich, eine Kürettage war nur
   Frauen ohne eine Septumresektion               höheren (nicht signifikant) höheren          bei 11% der Frauen erforderlich. Die rei-
   wider Erwarten eine niedrigere Abort-          Lebendgeburtenrate.                          ne Misoprostol-Therapie war nur bei 59%
   rate sowohl bei einem kompletten               Wenn keine niedrigen Fertilisationsra-       der Frauen erfolgreich, eine Kürettage
   Septum als auch bei einem vorgängi-            ten bekannt sind, sollte bei einem nor-      war bei 30% der Frauen notwendig. Aller-
   gen Abort zeigte, sind die Fallzahlen          malen Spermiogramm, insbesondere,            dings war der Anteil der Frauen mit
   zu gering, um eine definitive Schluss-         wenn auch keine Teratozoospermie             Nebenwirkungen (Übelkeit, Schwindel,
   folgerung für oder gegen eine Sep-             vorliegt, keine ICSI durchgeführt wer-       Diarrhö) bei der Kombinationstherapie
   tumresektion bei einem kompletten              den.                                         mit 60% höher als bei der reinen Miso-
   Septum und bei habituellen Aborten                                                          prostol-Therapie mit 48%.
   abzuleiten.                                 Ist bei einem Abort eine Behandlung
                                               mit Progesteronrezeptorantagonisten                 Fazit für die Praxis
Was führt zu höheren Lebendgebur-              plus Prostaglandinanaloga effektiver                Eine Kombinationstherapie aus Mife-
tenraten bei Paaren ohne einen                 als nur mit Prostaglandinanaloga?                   priston und Misoprostol ist effektiver
andrologischen Faktor: eine IVF oder           Bei einem Abort wird meist keine Küret-             zur Vermeidung einer Kürettage als ei-
eine ICSI?                                     tage mehr durchgeführt, da diese mit ei-            ne reine Misoprostol-Therapie, verur-
In der Schweiz wurden 2018 zirka 80%           nem erhöhten Risiko für intrauterine Syn-           sacht aber auch mehr Nebenwirkun-
und in Deutschland zirka 75% der IVF-Zy-       echien und deswegen mit einem                       gen. Beide Medikationen sind bei
klen mit einer Fertilisierung per intrazyto-   Risiko für eine reduzierte Fertilität einher-       Aborten off-label.                  ■
plasmatischer Spermieninjektion (ICSI)         geht. Stattdessen werden meist Prosta-
durchgeführt. Da die ICSI als invasiveres      glandinanaloga (Misoprostol) vaginal                     Prof. Dr. med. Michael von Wolff
Fertilisationsverfahren gilt, wird das kri-    oder oral (off-label) verabreicht.                       (Erstautor; Korrespondenzadresse)
tisch gesehen. Nach einer ICSI sind die        Bei Schwangerschaftsabbrüchen werden                      E-Mail: Michael.vonwolff@insel.ch
Risiken für genitourinäre Fehlbildungen        meist auch Prostaglandinanaloga (Miso-
erhöht (vermutlich bei sehr schlechten         prostol) verabreicht, jedoch zusätzlich et-                          Prof. Dr. med. Petra Stute
Spermiogrammen), aber eine Risikoer-           wa 2 Tage vorher Progesteronrezeptor-
höhung für andere Fehlbildungen konn-          antagonisten (Mifepriston).                          Universitätsklinik für Frauenheilkunde
te nicht nachgewiesen werden (15).             Deshalb stellte sich die Frage, ob die                          Abteilung Gynäkologische
Die Fertilisationsrate der Oozyten ist bei     Kombination aus Mifepriston und Miso-                                        Endokrinologie
der ICSI erhöht (21). Bhattacharya (20)        prostol auch bei Aborten effektiv einsetz-                      und Reproduktionsmedizin
und Sauerbrun-Cutler (21) fragten, ob          bar ist und das Risiko für eine Tropho-                                           Inselspital
das auch zu einer höheren Geburtenrate         blastpersistenz mit der Notwendigkeit                                             3010 Bern
führt. Eine 2001 publizierte, randomisier-     einer Kürettage reduziert. Eine vorgän-
te, kontrollierte Studie zeigte eine um 7%     gig publizierte Studie im «New England          Die Quellenliste ist einsehbar unter www.ch-gynaekologie.ch/02/2021
höhere klinische Schwangerschaftsrate,         Journal of Medicine» zeigte einen Vorteil
dieser Unterschied war aber nicht signifi-     der Kombinationstherapie (23), eine
kant, und die Geburtenrate wurde nicht         Cochrane-Analyse jedoch nicht (24).
analysiert (19).                               Hamel und Kollegen (25) führten eine
Dang und Kollegen (22) führten in Viet-        multizentrische, randomisierte, doppel-
nam eine zweizentrische, randomisierte         blinde, plazebokontrollierte Studie in 18
Studie mit 1064 Paaren durch. Einge-           Spitälern der Niederlande, beginnend

40                    GYNÄKOLOGIE 2/2021
Bericht zur Fortbildungstagung «Gyn – Endo – Repro» 2020
                                Hot Topics & Highlights der ESHRE

Quellen:                                                            10. Ginström Ernstad E, Wennerholm UB, Khatibi A, Petzold M,             anomalies. Hum Reprod. 2016; 31(1): 2–7.
1. Teede HJ, Misso ML, Costello MF, et al.: Network, Recom-             Bergh C.: Neonatal and maternal outcome after frozen em-         19. Rikken JFW, Verhorstert KWJ, Emanuel MH, Bongers MY,
   mendations from the international evidence-based guide-              bryo transfer: Increased risks in programmed cycles. Am J            Spinder T, Kuchenbecker W, Jansen FW, van der Steeg JW,
   line for the assessment and management of polycystic ovary           Obstet Gynecol. 2019;221(2): 126.e1–126.e18.                         et al.: Septum resection in women with a septate uterus: a
   syndrome. Hum Reprod 2018; 33(9): 1602–1618.                     11. Saito K, Kuwahara A, Ishikawa T, Morisaki N, Miyado M,               cohort study. Hum Reprod. 2020; 35(7): 1578–1588.
2. Morgante G, Massaro MG, Scolaro V, et al.: Metformin do-             Miyado K, Fukami M, Miyasaka N, Ishihara O, Irahara M, Sai-      20. Bhattacharya S, Hamilton MP, Shaaban M, Khalaf Y, Seddler
   ses and body mass index: clinical outcomes in insulin resis-         to H.: Endometrial preparation methods for frozen-thawed             M, Ghobara T, et al.: Conventional in-vitro fertilisation versus
   tant polycystic ovary syndrome women. Eur Rev Med Phar-              embryo transfer are associated with altered risks of hyper-          intracytoplasmic sperm injection for the treatment of non-
   macol Sci 2020; 24(15): 8136–8142.                                   tensive disorders of pr egnancy, placenta accreta, and ge-           male-factor infertility: a randomised controlled trial. Lancet.
                                                                        stational diabetes mellitus. Hum Reprod. 2019;34(8):                 2001; 357(9274): 2075–2079.
3. Hui F, Zhang Y, Ren T, et al.: Role of metformin in overweight       1567–1575.
   and obese people without diabetes: a systematic review                                                                                21. Sauerbrun-Cutler MT, Huber WJ 3rd, Has P, Shen C, Hackett
   and network meta-analysis. Eur J Clin Pharmacol 2019; 75(4):     12. Wang Z, Liu H, Song H, Li X, Jiang J, Sheng Y, Shi Y.: In-           R, Alvero R, Wang S.: Is intracytoplasmic sperm (ICSI) better
   437–450.                                                             creased Risk of Pre-eclampsia After Frozen-Thawed Embryo             than traditional in vitro fertilization (IVF): confirmation of
                                                                        Transfer in Programming Cycles. Front Med (Lausanne).                higher blastocyst rates per oocyte using a split insemination
4. NAMS: The 2020 genitourinary syndrome of menopause                   2020 Apr 8; 7: 104.
   position statement of The North American Menopause So-                                                                                    design. J Assist Reprod Genet. 2020; 37(7): 1661–1667.
   ciety (NAMS). Menopause 2020; 27(9): 976–992. doi:               13. Roelens J et al.: Artificially prepared frozen embryo transfer   22. Dang QV et al.: Intracytoplasmic sperm injection versus con-
   10.1097/GME.0000000000001609.                                        cycles are associated with an increased risk of preeclampsia.        ventional in vitro fertilisation in couples with non-male factor
                                                                        Hum Reprod. (Suppl) ESHRE 2020; #O242.                               infertility: a randomised controlled trial. Hum Reprod. (Sup-
5. Huang AJ, Gregorich SE, Kuppermann M, et al.: Day-to-Day
   Impact of Vaginal Aging questionnaire: a multidimensional        14. Ghobara T, Gelbaya TA, Ayeleke RO.: Cycle regimens for               pl) ESHRE 2020; #O167.
   measure of the impact of vaginal symptoms on functioning             frozen-thawed embryo transfer. Cochrane Database Syst            23. Schreiber CA, Creinin MD, Atrio J, Sonalkar S, Ratcliffe SJ,
   and well-being in postmenopausal women. Menopause                    Rev. 2017 Jul 5; 7(7): CD003414.                                     Barnhart KT.: Mifepristone Pretreatment for the Medical Ma-
   2015; 22(2): 144–154.                                            15. von Wolff M, Haaf T.: In Vitro Fertilization Technology and          nagement of Early Pregnancy Loss. N Engl J Med. 2018;
6. Nappi RE, Kokot-Kierepa M.: Women’s voices in the me-                Child Health. Dtsch Arztebl Int. 2020; 117(3): 23–30.                378(23): 2161–2170.
   nopause: results from an international survey on vaginal         16. Westvik-Joari K et al.: Pre-selected for an award: Maternal      24. Lemmers M, Verschoor MA, Kim BV, Hickey M, Vazquez JC,
   atrophy. Maturitas 2010; 67(3): 233–238.                             and treatment contributions to perinatal outcomes after              Mol BWJ, Neilson JP.: Medical treatment for early fetal
7. Moyneur E, Dea K, Derogatis LR, et al.: Prevalence of de-            transfer of fresh and cryopreserved embryos in assisted re-          death (less than 24 weeks). Cochrane Database Syst Rev.
   pression and anxiety in women newly diagnosed with vulvo-            production: A Nordic sibling study. Hum Reprod. (Suppl) ES-          2019 Jun 17; 6(6): CD002253.
   vaginal atrophy and dyspareunia. Menopause 2020; 27(2):              HRE 2020; #O029.                                                 25. Hamel NJ et al.: Pre-selected for an award: Results of a hig-
   134–142.                                                         17. Toth B, Würfel W, Bohlmann M, Zschocke J, Rudnik-Schöne-             hly significant, prematurely halted Dutch multicenter rando-
8. Ortmann O, Beckermann MJ, Inwald EC, Strowitzki T, Wind-             born S, Nawroth F, Schleussner E, Rogenhofer N, Wisch-               mized double-blinded placebo-controlled study of pretre-
   ler E, Tempfer C (Guideline Group): Peri- and Postmeno-              mann T, von Wolff M, Hancke K, von Otte S, Kuon R, Feil K,           atment with mifepristone to misoprostol in early pregnancy
   pause – Diagnosis and Interventions. Guideline of the                Tempfer C: Recurrent Miscarriage: Diagnostic and Thera-              failure (triple m). Hum Reprod. (Suppl) ESHRE 2020; #O300.
   DGGG, SGGG and OEGGG (S3 Level, AWMF Registry No.                    peutic Procedures. Guideline of the DGGG, OEGGG and
   015-062), 2020.                                                      SGGG (S2k-Level, AWMF Registry Number 015/050). Ge-
                                                                        burtshilfe Frauenheilkd. 2018; 78(4): 364–381.
9. Davis SR, Baber R, Panay N, Bitzer J, Cerdas Perez S, et al.:
   Global Consensus Position Statement on the Use of Testo-         18. Grimbizis GF, Di Spiezio Sardo A, Saravelos SH, Gordts S,
   sterone Therapy for Women. Climacteric 2019; 22(5):                  Exacoustos C, Van Schoubroeck D, et al.: The Thessaloniki
   429–434.                                                             ESHRE/ESGE consensus on diagnosis of female genital

GYNÄKOLOGIE 2/2021                                                                                                                                                                                     41
Sie können auch lesen