Waldpädagogik als Möglichkeit, Nachhaltigkeit zu lehren? Matthias Hilgers Dr. Christine Katz
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Waldpädagogik als Möglichkeit, Nachhaltigkeit zu lehren? Anforderungen eines Leitbildes und aktuelle Professionalisierungstendenzen Matthias Hilgers Dr. Christine Katz Hilgers, Katz Folie 1 Didacta 28.2.07
Das Leitbild Nachhaltigkeit Hilgers, Katz Folie 2 Didacta 28.2.07
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Heute nicht auf Kosten von morgen? Hilgers, Katz Folie 4 Didacta 28.2.07
Hier nicht zu Lasten von anderswo? Hilgers, Katz Folie 5 Didacta 28.2.07
In vielen der zuständigen Länderministerien wie auch in den verschiedenen forstlichen Einrichtungen liegen Leitlinien/ Leitbilder für Waldpädagogik (WP) vor Gemeinsamkeiten in den Zielen: • WP soll Wissen über den Wald, seine Zusammenhänge und Funktionen vermitteln, • WP soll sinnliche Naturerfahrungen und ästhetische Zugänge/ Erlebnisse ermöglichen. • WP soll zur Verhaltensänderung, Wertschätzung sowie zum verantwortungsbewussten Handeln gegenüber (Wald-)Natur beitragen. • Hauptzielgruppe sind Kinder (Schüler/innen) und Jugendliche Hilgers, Katz Folie 6 Didacta 28.2.07
Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung!? Hilgers, Katz Folie 7 Didacta 28.2.07
Die Herausforderung: Nachhaltigkeit in der Praxis umsetzen! ie So om zi a on le s Ök Ökologie Hilgers, Katz Folie 8 Didacta 28.2.07
Berufsfeldübergreifende Kompetenzen und Qualifikationen Beispiele: • Schonender Umgang mit Ressourcen • Übernahme von Verantwortung • Kostenbewusstes Arbeiten • Kenntnis von Sozial- und Umweltstandards • Rechtskenntnisse • Denken in Vernetzungen / Kreisläufen • Vermeidung / Reduzierung von Emissionen Hilgers, Katz Folie 9 Didacta 28.2.07
Berufsfeldspezifische Kompetenzen und Qualifikationen: Forstwirtschaft / Holzbearbeitung Stoffkreislauf Wald Biodiversität Funktionen des Waldes Naturnahe Waldwirtschaft Glieder der Holz-Wald-Kette Verhältnis Mensch / Wald Verhalten im Wald Verwendung von Labels wie z.B. FSC Energiegewinnung aus Holz Hilgers, Katz Folie 10 Didacta 28.2.07
Ziele und Themen der Waldpädagogik Wissen über das Ökosystem Wald (z.B. ökologische Funktionszusammenhänge und Artenkombination) 1. Veränderung im Bewusstsein, der Werthaltung gegenüber Natur und Verhaltensveränderung (z.B. Entgegenwirken der Naturentfremdung, Vermittlung von Werten) 2. nachhaltige Ressourcennutzung (Vermittlung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und des Nachhaltigkeitsgedankens) Öffentlichkeitsarbeit für die Forstwirtschaft (Bedeutung von Forstberufen und Waldprodukten) 4. sozialtherapeutische Funktionen (Selbsterfahrung, Förderung sozialer Kompetenzen) Hilgers, Katz Folie 11 Didacta 28.2.07
Was gehört denn nun zur (Berufs- )Bildung für nachhaltige Entwicklung? Hilgers, Katz Folie 12 Didacta 28.2.07
Nachhaltigkeit in der Berufsbildung? Welchen Beitrag leistet die Berufsbildung zur Umsetzung des Leitbildes? • Neue „Nachhaltigkeits- berufe“ • Ausbildungsordnungen Makro-Ebene • Vernetzung der Akteure Wie müssen Bildungs- einrichtungen und Bildungsangebote • Lernortkooperation ausgerichtet werden? • Schule-Wirtschaft- Kooperation • Nachhaltigkeitsindikatoren Meso-Ebene • Einrichtung / Ausstattung Mit welchen Methoden und Inhalten müssen welche Kompetenzen gefördert werden? • Lernen am Kundenauftrag • Projekte • Juniorenfirmen • Produzentenverantwortung Mikro-Ebene • Systemkompetenz Hilgers, Katz Folie 13 Didacta 28.2.07
Was heißt das für die Waldpädagogik? Hilgers, Katz Folie 14 Didacta 28.2.07
Mit welchen Methoden und Inhalten müssen welche Kompetenzen gefördert werden? Mikro-Ebene Fachkompetenzen, interdisziplinäres Wissen und Weitergehende Werthaltungen Gestaltungskompetenz: berufsspezifisches Fachwissen: und Inhaltsorientierungen: • Vorausschauendes Denken • Verwendung von Labels wie z.B. FSC • Denken in Wertschöpfungsketten • Interdisziplinäres Arbeiten • Energiegewinnung aus Holz • Übernahme von Konsumenten- und Produzentenverantwortung • Transkulturelle Verständigung • Stoffkreislauf Wald • Systemisches Denken • Partizipationskompetenz • Biodiversität • Naturschutz • Planungs- und • Funktionen des Waldes Umsetzungskompetenz • Umweltverantwortung • Naturnahe Waldwirtschaft • Empathie, Mitleid, Solidarität • Glieder der Holz-Wald-Kette • Motivationsfähigkeit • Verhältnis Mensch / Wald • Reflexion individueller / • Verhalten im Wald kultureller Leitbilder Hilgers, Katz Folie 15 Didacta 28.2.07
Themen der Waldpädagogik ökologische Themen Naturkreisläufe, heimische Tiere und Pflanzen, Naturschutz 1. Sinnliches Walderleben, Naturerfahrung 2. Forstwirtschaftliche Kontexte: Jagdthemen, Interessenskonflikte, nachhaltige Ressourcennutzung, nachwachsende Rohstoffe 3. Sozialpädagogische Angebote Hilgers, Katz Folie 16 Didacta 28.2.07
Waldschule Ortenaukreis Hilgers, Katz Folie 17 Didacta 28.2.07
Waldschulen der Berliner Forsten Hilgers, Katz Folie 18 Didacta 28.2.07
Wie müssen Bildungs einrichtungen und Bildungsangebote ausgerichtet werden? Meso-Ebene „Stimmigkeit“von Lerninhal- Maßgebliche Inhalte und „Stimmigkeit“ von Partizipations- ten und Lernorganisation: (Querschnitts-) Themen anforderungen des Leitbildes der • Nachhaltigkeit lernen im nach- erlebbar vermitteln: nachhaltigen Entwicklung und haltigen Lernort Wald: was heißt • Vermittlung von Wissen über Didaktik / Methodik: das konkret? Strukturen, Funktionen, • Selbstorganisiertes Lernen und • Kooperation von (Wald-) Schule Wirkungszusammenhänge? partizipative Ansätze (z.B. und (Holz-) Wirtschaft • Bezug zur eigenen Projektarbeit) • Kooperation der Lernorte (z.B. Lebenssituation der Teilnehmer • Verknüpfung von ökologischen/ Schule/ Waldschule) • Gender-Aspekte ökonomischen und sozialen Aspekten in der Methodik (z.B. über Junioren- / • Nachhaltigkeits-Leitbild und Schülerfirmen) innovative Strukturen • Zukunftsorientierung (z.B. • Qualifikation / Weiterbildung der Zukunftswerkstätten) Lehrenden • Evaluation des Angebots und der Lernerfolge Hilgers, Katz Folie 19 Didacta 28.2.07
Zielgruppen / Gender Zielgruppenspezifische Angebote sind relevante Größen im WP-Spektrum, allerdings häufig konzentriert auf Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters und auf Familien. ► Weitere Zielgruppen wie z.B. SeniorInnen, Menschen mit Behinderungen, Hauptschüler/innen bilden eher die Ausnahme, manche Zielgruppen (Migrationserfahrene, Auszubildende) fehlen völlig. ► Geschlechteraspekte werden lediglich ansatzweise und nur von wenigen berücksichtigt, obwohl ihre Bedeutung / Wirkung von nahezu der Hälfte aller Befragten durchaus gesehen wird. ► Veranstaltungen von Frauen für Frauen (es gibt wenig vergleichbare Angebote für Jungen oder Männer) bedienen jedoch häufig das Klischee der Hausfrau oder von der Frau als Hexe. Hilgers, Katz Folie 20 Didacta 28.2.07
Klostergut Steinerskirchen: Ökologischer Landbau durch BBS Pfaffenhofen Hilgers, Katz Folie 21 Didacta 28.2.07
Haus des Waldes Stuttgart: Zertifikat Waldpädagogik 2. Ziele • Einheitliche Qualitätsstandards: - Vermittlung von Grundwissen in den Bereichen Ökologie, Forstwirtschaft und Nachhaltige Entwicklung - Vermittlung von auf Wald bezogene methodische und didaktische Grundkenntnisse, die pädagogische Handlungskompetenz verleihen • Verstärkung und Ausweitung der waldpädagogischen Arbeit staatlicher Einrichtungen durch Waldpädagogen mit Zertifikat • Vereinheitlichung der Angebote und der Kostenstruktur in der Waldpädagogik • Verbesserung der Marktchancen und Erhöhung der Nachfrage für Waldpädagogen mit Zertifikat 3. Zielgruppen Hauptzielgruppen für den Lehrgang mit Zertifikat für Waldpädagogik sind insbesondere: • Erzieher und Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen • Förster und Försterinnen (Dipl.-Ing. und Dipl. Forstwirte) • Ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Naturschutzverbänden sowie Forstwirte/innen. Hilgers, Katz Folie 22 Didacta 28.2.07
Masterstudiengang (MSc) SENCE - Sustainable Energy Competence, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg Hilgers, Katz Folie 23 Didacta 28.2.07
Welchen Beitrag leistet die Waldpädagogik zur Umsetzung des Leitbildes? Makro-Ebene („ Messbare?“) Umweltentlastungen: Erhöhte Wirtschaftlichkeit: Positive soziale Effekte: • Energie- und • Kosteneinsparungen durch • Entwicklung des Ausbildungs- und Ressourceneinsparung Ressourceneinsparungen Arbeitsmarktes • Effizienzsteigerung • Kostenreduzierung durch • Beitrag zur Regionalentwicklung Effektivierung und • Verminderung des Effizienzsteigerung Naturverbrauchs • Verringerung der Umweltbelastung • Mobilität Hilgers, Katz Folie 24 Didacta 28.2.07
Qualifizierungsverhältnisse In allen Bundesländern werden mittlerweile im Forstbereich Weiterbildungen für WP angeboten (Ausnahmen: HH und HB) keine Weiterbildungspflicht! ► Fortbildungen zu pädagogischen und methodisch-didaktischen Aspekten nehmen den größten Anteil ein, gefolgt von themenbezogenen Angeboten (zu spezifischen Tierarten und deren Lebensraum, über Jagd bis hin zu ökologischen Zusammenhängen von Waldökosystemen) ► Komplexere Themen wie Klima oder Biodiversität werden kaum angeboten wie auch Fortbildungen zu globalen waldrelevanten Zusammenhängen ► Fortbildungen explizit mit BNE-Bezug sind ebenfalls selten Hilgers, Katz Folie 25 Didacta 28.2.07
Kinderwald e.V. Hannover: Agenda 21 Projekt Kinderwald Hilgers, Katz Folie 26 Didacta 28.2.07
NaBu Saarland: Urwald vor den Toren der Stadt Hilgers, Katz Folie 27 Didacta 28.2.07
Matthias Hilgers Dr. Chrstine Katz Danke für Ihre Aufmerksamkeit Eleonorenstr. 21 ; 30449 Hannover m.hilgers@iub-hannover.de www.iub-hannover.de Hilgers, Katz Folie 28 Didacta 28.2.07
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