Wehrhahn Verlag Programm Frühjahr 2016
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www.wehrhahn-verlag.de Edition 1 Karl Ludwig von Knebel Gedichte Herausgegeben von Arne Eppers Edition Wehrhahn, Band 17 214 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–498–6 19,80 € erscheint im April K arl Ludwig von Knebel (1744-1834) ist einer der bekanntesten Unbekannten der Weimarer Klassik. Sein Name taucht als W enn es einer besonderen Reizbarkeit bedarf, um lyrische Texte verfassen zu können, hatte Knebel beste Voraussetzungen. Empfänger bedeutender Briefe in Fußnoten Er war ein notorisch Unzufriedener. Formal literaturwissenschaftlicher Untersuchungen sind seine Gedichte Ausdruck klassisch-anti- auf, er steht in jeder Biographie über Goethe ker Harmonie, in der Sache oft bittere – und und Herder, in Büchern über den Musenhof, manchmal böse – Beschwerden über den Zu- über Anna Amalia und Herzog Carl August. stand des Menschen und der Gesellschaft. Zu Knebel war ein kommunikativer Knoten- den wenigen, die gut wegkommen, gehören punkt des Projekts Weimar und hatte seine seine Schwester Henriette, Herzogin Anna ›fünfzehn Minuten‹, als er in Frankfurt das Amalia, Herder und Goethe. Treffen Goethes mit dem zukünftigen Wei- marer Regenten arrangierte. D ie vorliegende Sammlung aller im Druck erschienenen Gedichte präsen- A ls Schriftsteller war Knebel ambitioniert, aber wenig erfolgreich. Die meisten sei- ner Texte genügten den eigenen hohen An- tiert Knebel als Autor und kritischen Geist. Sie möchte ihn befreien aus dem Schatten Goethes, in den die Literaturgeschichte den sprüchen nicht und gelangten nie in den Urfreund gestellt hat. Und sie lädt dazu ein, Druck. Ausnahmen bilden Übersetzungen Knebels Lyrik als eigenständigen Beitrag zur aus dem Lateinischen, einige philosophische Weimarer Klassik zu lesen. Aufsätze und eine Reihe von Epigrammen, Hymnen und Elegien. 2016 Frühjahr
2 Edition www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Gottlieb Stephanie der Jüngere Die abgedankten Officiers oder Standhaftigkeit und Verzweiflung Ein Lustspiel von fünf Aufzügen Mit einem Nachwort herausgegeben von Matthias Mansky Theatertexte 49 161 Seiten, Broschur ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–485–6 16,00 € bereits erschienen G ottlieb Stephanie der Jüngere (1741– 1800) ist heute einer von vielen verges- senen josephinischen Dramatikern, dessen absolutismus erscheint Stephanies Stück als regelrechter Gegenentwurf zu Lessings Lustspiel; als ›wienerische Minna‹, in der es Stücke im letzten Drittel des 18. Jahrhun- sein Autor als kundiger Theaterpraktiker ver- derts nicht nur in Wien Erfolge verbuchen steht, den lokalen Produktionsbedingungen konnten. Im Rahmen der aufklärerischen zu entsprechen. Durch die Interpolation des Theaterreformen und den Bemühungen um Theaterjuden Pinkus gelingt ihm zudem ein ein deutsches ›Nationaltheater‹ avanciert er frühes aufklärerisches Toleranzstück gegen zu einer wichtigen Persönlichkeit des frühen den Antisemitismus. »Aller Kritiken, die ihn Burgtheaters, für das er als Schauspieler, Dra- verfolgen, ungeachtet, werden seine Stücke matiker und Dramaturg tätig ist. Mit seinem doch auf allen deutschen Bühnen, und auch Lustspiel Die abgedankten Officiers liefert er auf jenen aufgeführt, wo man am stärksten einen Beitrag zum deutschsprachigen Reper- über ihn schreyt. […] Wenn er sich mehr toire der Wiener Theater, der sich stofflich an Zeit liesse zu feilen und zu schleifen, er Lessings Minna von Barnhelm orientiert, von könnte unter die beßten jetztlebenden The- seiner Vorlage allerdings deutlich divergiert. aterdichter gesezt werden«, so Johann Kaspar Im Kontext der zeitgenössischen Wiener The- Riesbeck über Stephanie den Jüngeren. aterdebatte und des josephinischen Reform- 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Edition 3 Cornelius von Ayrenhoff Lustspiele Der Postzug oder die noblen Passionen Die große Batterie – Erziehung macht den Menschen Mit einer autobiographischen Schrift des Dramatikers und einem Nachwort herausgegeben von Matthias Mansky Theatertexte 50 240 Seiten, Broschur ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–496–2 24,80 € erscheint im März D er vorliegende Band umfasst die drei erfolgreichsten Lustspiele Corne- lius von Ayrenhoffs und lässt den Wiener Konversationskomödie, die sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zu überregiona- len Publikumserfolgen entwickeln konnten. Dramatiker, der innerhalb der Literaturge- In ihrer satirischen Konzeption beziehen sie schichtsschreibung vornehmlich als Verfasser eine Gegenstellung zu den sentimentalen klassizistischer Trauerspiele rezipiert wurde, und empfindsamen Tendenzen der zeitge- erstmals ausführlicher als Komödiendichter nössischen Dramatik. Die Neuedition der zu Wort kommen. Sein Stück Der Postzug Lustspiele Der Postzug oder die noblen Passi- oder die noblen Passionen bezeichnete Fried- onen (1769), Die große Batterie (1770) und rich der Große 1780 in seiner Schrift De la Erziehung macht den Menschen (1785) wird littérature allemande als einzige wahre deut- um das autobiographische Schreiben des Ver- sche Komödie. Dieses zu Lebzeiten durchaus fassers über einige seiner militärischen und lit- prestigeträchtige Lob hat später besonders terarischen Begebenheiten an den Herrn Joseph innerhalb der Literaturwissenschaft für Irri- Friedrich Freyherrn von Retzer ergänzt. tationen gesorgt. Tatsächlich erscheinen Ayrenhoffs Lustspiele als wichtige Beiträge zur Entwicklung einer deutschsprachigen 2016 Frühjahr
4 Edition www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Sophie Albrecht Theresgen Ein Schauspiel mit Gesang, in fünf Aufzügen Mit einem Nachwort herausgegeben von Gaby Pailer und Rüdiger Schütt Unter Mitarbeit von Laura Isakov Theatertexte 51 80 Seiten, Broschur ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–494–8 10,00 € erscheint im April S ophie Albrecht (1756–1840) zählt zu den bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Zeit, eine außergewöhnliche Erscheinung, sequent geht sie ihren Weg: Im Bewusstsein, dass nur der Tod Standesschranken überwin- den kann, setzt sie ihrem Leben ein Ende und »voll edeln reinen Gefühls für Wahrheit und ertränkt sich. Tugend«, wie einer ihrer größten Verehrer – Friedrich Schiller – sie emphatisch charakte- risierte. Als Schriftstellerin trat Albrecht mit D ie hier vorgestellte Neuedition von So- phie Albrechts Theresgen basiert auf dem Text der Erstauflage ihrer Gedichte und gefühlvoller Lyrik und romantischen Schau- Schauspiele von 1781, berücksichtigt aber ergeschichten in Erscheinung. Außerdem auch die 1791 erschienene zweite Auflage, schrieb sie Theaterstücke, darunter das 1781 indem alle Änderungen nachgewiesen und erschienene »Schauspiel mit Gesang« Theres- verzeichnet sind. gen. Im Mittelpunkt des Dramas, das durch- aus Analogien zu Schillers bürgerlichem Trauerspiel Kabale und Liebe (1784) erken- Gaby Pailer ist Professorin für Germanistik am nen lässt, steht eine junge Waise, eine starke Department of Central, Eastern and Northern Frau, die sich unglücklich in ihren Landes- European Studies der University of British Co- herrn, den Grafen Adolf verliebt. Sich der lumbia in Vancouver, Kanada. Unmöglichkeit ihrer Liebe bewusst, bricht Rüdiger Schütt ist promovierter Literaturwis- sie mit gesellschaftlichen Konventionen und senschaftler und Wissenschaftlicher Bibliothekar nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Kon- an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Kultur-, Theater- und Literaturwissenschaft 5 Klaus Gerlach, Harry Liivrand, Kristel Pappel (Hg.) August von Kotzebue im estnisch-deutschen Dialog Berliner Klassik, Band 22 304 Seiten, 18 Abb., Hardcover ISSN 1864–158X ISBN 978–3–86525–492–4 34,00 € erscheint im Mai D ie im vorliegenden Band enthaltenen Beiträge tragen der Konstellation, dass der in Weimar geborene August von Kotze- nung seiner Geschichte des Deutschen Reiches auf dem Wartburgfest 1817 zementierte sei- ne negative Kanonisierung endgültig. Erst bue (1761–1819) einen Großteil seiner Wer- seit der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert ke in Estland verfasste, aber seine Wirkung vollzieht sich in Deutschland ein zaghafter vor allem in den deutschsprachigen Ländern Diskurswechsel, der ermöglicht, vorurteils- entfaltete, insofern Rechnung, als der Blick frei über Kotzebues Dichtungskonzepte zu auf ihn und seine Werke ganz wesentlich sprechen. Die Feststellung der Dramaturgin von der Nationalität der Forscher bestimmt Bettina Bartz in einem Diskussionsbeitrag ist. Der Band eröffnet zwei Perspektiven: während des Tallinner Gesprächs 2012, dass erstens den Blick aus Estland und zweitens die sogenannte Goethe-Zeit mit gutem Grund den Blick aus Deutschland. Für das natio- auch Kotzebue-Zeit heißen könnte, charakte- nale Selbstverständnis der estnischen For- risiert dieses neue Nachdenken, dem auch die scher ist Kotzebue wichtig, weil er der erste hier vorgelegten Beiträge verpflichtet sind. war, der die estnische Sprache auf die Bühne gebracht und sich in die Diskussion um die Bauernbefreiung in Estland eingemischt hat. N eben diesen Studien präsentiert der Band erstmals den zwischen 1791 und 1803 geführten Briefwechsel zwischen Kotze- Erst neuerdings beginnt man, Kotzebue auch bue und Ludwig Ferdinand Huber. Die Brie- kritisch zu sehen. In Deutschland hingegen fe sind ein eindrucksvolles Zeugnis des ziel- war Kotzebue schon zu Lebzeiten umstritten gerichteten Gestaltungswillens August von und angefeindet. Schon früh wurde er zum Kotzebues. Antipoden Goethes stilisiert. Die Verbren- 2016 Frühjahr
6 Literaturwissenschaften www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Vernunft- k als Wis- cognitionis Die Trans- Alexander Košenina, sis) in eine kritik wird tersucht er der Malerei 6/57) ent- Stefanie Stockhorst (Hg.) und Nico- L e s s i n g u n d d i e Si n n e Alexander Košenina / Stefanie Stockhorst (Hg.) ten, in der r zwischen Lessing und die Sinne örper, den mit seinen hiedlichen efühle aus. n Lessings en sowie in Übersetzer sitionen in ISBN 978–3–86525–499–3 ussion um ca. 272 Seiten, Hardcover nd erstmals 24,80 € erscheint im Mai Herausgegeben von Alexander Košenina Lessing und die Sinne und Stefanie Stockhorst Wehrhahn Verlag D ie Auffassung der sinnlichen Erkennt- nis als Vernunftäquivalent (analogon rationis) und der Ästhetik als Wissenschaft gleichen unterschiedlicher Religionen und Kulturen sowie in seinem Verständnis sozia- ler Geselligkeitsformen. Als Übersetzer und von der sinnlichen Erkenntnis (scientia cog- Kritiker vermittelt er schließlich europäische nitionis sensitivae) beschäftigt das gesamte 18. Positionen in Deutschland. Lessings zentrale Jahrhundert. Die Transformation einer Er- Stellung in der Diskussion um die Sinne und kenntnistheorie der Sinne (aisthesis) in eine die Sinnlichkeit wird mit diesem Band erst- Lehre der ›schönen Wissenschaften‹ und der mals umfassend erschlossen. Kunstkritik wird von Lessing stark mitge- prägt. Im Laokoon (1766) untersucht er bei- Alexander Košenina, Professor an der Uni- spielsweise die komplementären Zeichensys- versität Hannover und Präsident der Lessing teme der Malerei und Poesie, im Briefwechsel Society, edierte mehrere Theatertexte der Les- über das Trauerspiel (1756/57) entwirft er im singzeit im Wehrhahn Verlag und ist Autor kritischen Austausch mit Mendelssohn und des Studienbuchs Literarische Anthropologie Nicolai eine bühnentaugliche Poetologie der (Berlin 22016). Leidenschaften, in der Hamburgischen Dra- Stefanie Stockhorst, Professorin an der maturgie (1767–1769) vermittelt er zwischen Universität Potsdam und Präsidentin der der Dramenliteratur, der sichtbaren Sprache Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des der Körper, den Bühnenbildern sowie der 18. Jahrhunderts, publizierte eine Einführung hörbaren Präsentation, und mit seinen litera- in das Werk Gotthold Ephraim Lessings (Darm- rischen Texten lotet er die unterschiedlichen stadt 2011) und gab zuletzt Bände über Per- poetischen Zugänge zum Sitz der mensch- spektiven der Aufklärungsforschung (Göttin- lichen Gefühle aus. Zugleich spielen Sinne gen 2013) und über Krieg und Frieden im und Sinnlichkeit eine Rolle in Lessings Ver- 18. Jahrhundert (Hannover 2015) heraus. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Editionsphilologie Literaturwissenschaften 7 Wolfgang Milde Gesamtverzeichnis der Lessing-Handschriften Band 1 und 2 Herausgegeben von der Herzog August Bibliothek und der Lessing-Akademie Wolfenbüttel ISBN 978–3–86525–500–6 584 Seiten, Hardcover 48,00 € erscheint im April D as Verzeichnis beschreibt alle überliefer- ten handschriftlichen Dokumente von Gotthold Ephraim Lessing nach Provenienz, einträge, Gehaltsquittungen oder Abschrif- ten, die in dem vorliegenden Band in akri- bischer Arbeit autopsiert wurden und nun Standort und äußeren Merkmalen wie Seiten- vollständig der Lessingforschung zur Verfü- und Blattzahl, Maße, Papierqualität etc. Der gung stehen. Das Manuskript zum zweiten erste Band des Gesamtverzeichnisses der Les- Band wurde von Wolfgang Milde, dem lang- sing-Handschriften, der 1982 von Wolfgang jährigen Leiter der Handschriftenabteilung Milde vorgelegt wurde, erfasst die einschlä- der Herzog August Bibliothek, noch kurz gigen Bestände der drei wichtigsten Aufbe- vor seinem Tod im Jahr 2011 abgeschlossen, wahrungsorte, der Herzog August Bibliothek sowie von Winfried Woesler, dem Leiter der Wolfenbüttel, der Deutschen Staatsbiblio- Editionswissenschaftlichen Forschungsstelle thek Berlin, damals noch DDR, sowie der an der Universität Osnabrück, inhaltlich um Biblioteka Uniwersytecka in Breslau. wichtige Funde ergänzt. D er zweite Band ergänzt den ersten um die Bestände einer Vielzahl europäi- scher und amerikanischer Bibliotheken von D as materialreiche Werk bietet einen unveränderten Nachdruck des ersten Bandes zusammen mit dem zweiten Band in Amsterdam bis Zürich. Zu den erhaltenen einem Buch. Ergänzt wird dieses zweiteilige Dokumenten zählen vor allem Briefe von und Gesamtverzeichnis um ein Register aller da- an Lessing. Darunter befinden sich auch die rin erwähnten Schriften Lessings, sowie um nur in der einschlägigen Ausgabe sämtlicher die Aufnahme weiterer, erst nach 2011 ent- Schriften Lessings von Lachmann und Mun- deckter bzw. neu erworbener Dokumente. cker abgedruckten Briefe aus dem Siebenjäh- rigen Krieg an Friedrich II., die Lessing für den preußischen General von Tauentzien ver- D as Werk ermöglicht damit erstmals, Lessings überlieferten Handschriften- nachlass für die Erhellung von Werkbezügen fasst hatte. Daneben sind es unter anderem zu nutzen und genauere Aufschlüsse über sei- das Faust-Fragment, Gedichte, Stammbuch- ne schriftstellerische Arbeitsweise zu geben. 2016 Frühjahr
8 Literaturwissenschaft www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Carolin Antes Die vergessenen Briefsteller des 19. Jahrhunderts Eine Bibliografie von 1800 bis 1880 Werke · Welten · Wissen 14 140 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–484–9 18,00 € bereits erschienen D ie Ratgeberforschung hat in den letz- ten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neben dem kulturanthropologi- tet geblieben ist. Die Bibliografie holt diese wertvollen Quellen aus der Vergessenheit. Briefsteller waren Bestseller und sie waren, schen Interesse an Ratgebern und psychosozi- wie die Autorin herausarbeitet, »cash cows« alen Untersuchungen, die auf den Menschen der Verlage. in seiner Lebenswelt zielen, hat insbesonde- re die kulturwissenschaftliche Ratgeberfor- schung einen neuen Blick auf das Phänomen I m abschließenden Beitrag untersucht Dr. Erwin Kreim die Bedeutung von Biblio- grafien und Sammlungen im Internetzeital- ermöglicht (Prof. Dr. David Oels, Mainz). ter. D ie im 19. Jahrhundert in großer Zahl erschienenen Briefsteller stellen dazu umfangreiches Forschungsmaterial zur Ver- fügung, das bislang weitgehend unbeach- 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Sachbuchforschung Literaturwissenschaft 9 Christian Meierhofer, Michael Schikowski und Ute Schneider (Hg.) Klassiker der Sachliteratur Eine Anthologie vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert Non Fiktion. 10. Jahrgang 2015 – 1. und 2. Heft 204 Seiten, Broschur ISSN 0340–8140 ISBN 978–3–86525–497–9 24,80 € / in Abo 19,80 € erscheint im März D ieses Doppelheft zum zehnten Jahr- gang von Non Fiktion versammelt kei- ne Forschungsbeiträge, sondern Klassiker der Publikationsstrategien, Schreibweisen und Schreibverfahren derart neu ausrichten, dass sie den im Prozess der Moderne steigenden Sachliteratur vom späten 18. bis zum frühen Wissensbedarf durch die Popularität und Pu- 20. Jahrhundert. Die Anthologie enthält so- blizität ihrer Gegenstände hinreichend dec- wohl bekanntes als auch vergessenes oder we- ken können. Damit verschiebt die Antholo- nig beachtetes Quellenmaterial, das jedoch gie zugleich jenes »Kanonisierungsunterneh- insgesamt paradigmatisch für eine historische men« aus der frühen Phase dieser Zeitschrift Genese von Sachliteratur steht und insofern in eine historisch erweiterte Blickrichtung, als klassisch bezeichnet werden kann. Diese hin zu einer diskursgeschichtlichen Dimen- Genese zeichnet sich in ganz unterschiedli- sionierung der Frage nach dem zeitgenössi- chen Diskursen ab, weshalb bei der Auswahl schen Stellenwert nichtfiktionaler, leser- und der Texte nicht allein jene zeitgenössisch be- gegenstandsorientierter Prosa. liebten Sachbücher etwa aus der Naturfor- schung herangezogen werden. Vielmehr soll die Sammlung verdeutlichen, inwieweit sich Darstellungsanliegen, Gebrauchsfunktionen, Unterhaltungs- und Belehrungsabsichten, 2016 Frühjahr
10 Literaturwissenschaft www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Niklaus Largier Zeit der Möglichkeit Robert Musil, Georg Lukács und die Kunst des Essays Ästhetische Eigenzeiten. Kleine Reihe 3 120 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–487–0 10,00 € bereits erschienen D er Essay ist der privilegierte Ort, an dem sich das Mögliche im Wirklichen einnistet. Er ist Ort einer radikalen Form von des Schreibens, die mit ästhetischen Mitteln die Zeit sprengt und unserer Wahrnehmung neu Form verleiht. Kritik, die nicht auf einen utopischen Gegen- entwurf zielt, sondern die Wahrnehmung, die Niklaus Largier Prof. Dr., Professor für gewohnte Ordnung der Welt und den Lauf Deutsche und Vergleichende Literaturwis- der Zeit herausfordert. So zeichnet sich in senschaft an der University of California, den Thesen dieses Hefts, die anhand der Pra- Berkeley. Forschungsschwerpunkte: Mittelal- xis essayistischen Schreibens vor allem beim terliche und frühneuzeitliche Literatur und jungen Georg Lukács und bei Robert Musil Philosophie; Geschichte der Imagination, der entfaltet werden, auch ein neues Verständnis Affekte und der Sinne; Mystik, religiöse und des Möglichen ab. Dieses zielt nicht auf be- literarische Imagination; Rhetorische Praxis, griffliches Verstehen, sondern auf eine Praxis Wahrnehmung und ästhetische Erfahrung. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Literaturwissenschaft 11 Ines Detmers, Michael Ostheimer Das temporale Imaginäre Zum Chronotopos als Paradigma literaturästhetischer Eigenzeiten Ästhetische Eigenzeiten. Kleine Reihe 4 96 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–542–6 10,00 € erscheint im April Die Studie nähert sich unter dem Begriff lische Literaturwissenschaft an der Universi- des temporalen Imaginären dem Denkmo- tät Koblenz-Landau (Oktober 2015 bis März dell »Ästhetische Eigenzeiten« mit Blick auf 2016). Forschungsschwerpunkte: Gattungs- dessen kreative Ermöglichungs- und Mo- und Gendertheorie; Intertextualität und Er- dellierungsprozesse. Michail Bachtins Chro- innerung; Narratologie der Zeit; britische notopos fungiert dabei als maßgebliches äs- Gegenwartslyrik von Frauen; anglophone thetisches ›Medium‹. Mit der Auffächerung Don Quijote-Rezeption; moderner englisch- des Chronotopos in unterschiedliche Zeit- sprachiger Roman. modi zeigt sich, in welch komplexer Weise der Raum als ›temporale Modelliermasse‹ Michael Ostheimer PD Dr., seit 2005 zur Emergenz neuer Zeitformen beiträgt. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Profes- Anschauungstexte werden mit Saša Stanišićs sur Neuere Deutsche und Vergleichende Lite- Nachwende-Roman Vor dem Fest (2014) und raturwissenschaft der TU Chemnitz (ab 2013 Virginia Woolfs Between the Acts (1941) zwei mit dem DFG-Projekt »Chronotopographie Ein-Tag-Romane herangezogen. der DDR-Literatur« im Rahmen des DFG- Schwerpunktprogramms 1688 »Ästhetische Ines Detmers Dr., Forschungs- und Pu- Eigenzeiten«). Forschungsschwerpunkte: Li- blikationsassistenz (Aleida Assmann) am teraturtheorie; Narratologie des Raums und Exzellenzkolleg der Universität Konstanz der Zeit; DDR-Literatur; Antike-Rezeption; (2011–2015); Vertretung der Professur Eng- China-Rezeption; Gegenwartsliteratur. 2016 Frühjahr
12 Literaturwissenschaft www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Nicolas-Born-Preis 2015 Herausgegeben vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur 48 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–488–7 8,00 € bereits erschienen D er niedersächsische Nicolas-Born-Lite- raturpreis ging 2015 an den in Zürich le- benden Schriftsteller Lukas Bärfuss. Mit dem Realitäten unserer Zeit. Das verbindet sie zugleich mit dem literarischen Schaffen Ni- colas Borns.« 2015 hat das Niedersächsische Nicolas-Born-Debütpreis wurde die Schrift- Ministerium für Wissenschaft und Kultur die stellerin Daniela Krien ausgezeichnet, die in Auszeichnung neu zugeschnitten. Der Kreis Leipzig lebt und arbeitet. Beide Autoren sind möglicher Preisträger ist auf alle deutschspra- auf Empfehlung der neuen Nicolas-Born-Ju- chigen Autorinnen und Autoren ausgeweitet ry ausgewählt worden, der mit den Schrift- worden. Außerdem orientiert sich der Preis stellern Hans Christoph Buch, Friedrich stärker als zuvor am Werk des Namensgebers. Christian Delius und Hermann Peter Piwitt Der Band dokumentiert die Preisverleihung auch drei Weggefährten Borns angehörten. am 24. September 2015 in der Landesvertre- »Die Jury hat zwei herausragende Autoren tung von Niedersachsen in Berlin. ausgewählt«, sagt die Niedersächsische Mini- sterin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. »Beide Autoren eint ein un- bestechlicher Blick auf soziale und politische 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Literaturwissenschaft 13 Hofmann, Michael / Patrut, Iulia- Karin / Klemme, Hans-Peter (Hg.) Der neue Weltengarten Jahrbuch für Literatur und Interkulturalität 280 Seiten, 4 Abb., Broschur ISBN 978–3–86525–472–6 28,00 € bereits erschienen I nhalt: Patrice Nganang: Zeit der Pflaumen. Roman (Auszug) – Hermann Schulz: Die Nacht von Dar es Salaam. Roman (Auszug) Uwe Timms »Deutsche Kolonien« – Do- minik Zink: Oskar Panizzas »Der operierte Jud’« als Schiboleth des Deutschen –Michael – Jörn Rüsen: Interkultureller Humanismus Hofmann: Istanbul, Metropole Europas und – Leo Kreutzer: Herders und Goethes Dia- Asiens. Türkische und deutsch-türkische Per- lektischer Humanismus und die Kultur(en) spektiven (Orhan Pamuk und Fatih Akın) der globalisierten Welt – Norbert Mecklen- Zehra Ipşiroğlu: Räume – Genderrollen – burg: Wildengürtel und Weltengürtel. Volks- Kulturdifferenzen. Erfahrungen mit Migrati- lied und Weltpoesie bei Goethe – Iulia-Karin onsorten in der Türkei und in Deutschland Patrut: Clemens Brentanos »Die mehreren – Ulrich Pätzold: ›Doppeltblickender‹ Jour- Wehmüller«. Ein Kabinettstück über For- nalismus für die Einwanderungsgesellschaft. men ästhetischer Darstellung von Kultur(en) Bericht über einen Lernprozess – Joseph – Hans-Peter Klemme: Ernst Blochs Vorstel- Gomsu: Geschwindigkeit, Kommunikation lung der Welt als Multiversum« – János Riesz: und Sprache in Sten Nadolnys »Die Entde- Wer gehört in das Pantheon der afrikanischen ckung der Langsamkeit« – Herbert Uerlings: Literatur französischer Sprache südlich der Postkoloniale Studien in der Germanistik – Sahara? Überlegungen beim Schreiben einer eine Zwischenbilanz. »Einführung« in den Gegenstand – Eva-Ma- ria Siegel: »Ein Foto für zu Hause«? Bildin- szenierung und Diskurs(durch)brechung in 2016 Frühjahr
14 Kulturgeschichte Politikwissenschaften www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de EUROPA EUROPA UND MODERNE UND MODERNE 3 Veith Selk Errungenschaften und Das Regieren der Angst. Eine politische Ideengeschichte aften ihren Ausgang im ärung genommen haben. demgegenüber die histo- Das Regieren der keit dieser ›europäischen‹ ellt. Aus der Perspektive global ausgerichteter ung und Moderne gleichsam edeutung und Relevanz in n Wissenschaftlerinnen denen Ländern und Europäizität‹ der Moderne Angst m Jahrhundert der Auf- bstverständnisse und Aufklärung, diskutieren Institutionen, die mit der oderne verbunden werden, tationsweisen nach, mittels Eine politische Ideengeschichte von der Tyrannis bis zum Leviathan ‹ und seinem Verhältnis zur iert und verbreitet wurden, Europa und Moderne, Band 3 Veith Selk Veith Selk 328 Seiten, Hardcover Das Regieren der Angst Eine politische Ideengeschichte ISBN 978–3–86525–495–5 29,50 € Wehrhahn Verlag erscheint im Mai S eit der griechischen Antike ist die Frage nach der Bedeutung von Angst für die dung finden. Gleichwohl dominieren hierbei die tugendethischen Argumentationsfiguren. Politik ein Thema des politischen Denkens. Historisch und systematisch hat sie hetero- gene Deutungen hervorgerufen. Die vorlie- I n der frühen Neuzeit wird demgegenüber ein neues Verständnis entwickelt. Das Re- gieren der Angst gilt nun nicht mehr als Auf- gende Studie geht diesen unterschiedlichen gabe einer umfassenden christlichen Ethik Deutungen von Angst in der politischen Ide- oder als ein Gegenstand der tugendethischen en- und Theoriegeschichte nach und setzt de- Normierung, sondern es erscheint als eine ren Veränderungen in Beziehung zu Transfor- Aufgabe der souveränen Staatsgewalt einer- mationen der Struktur politischer Herrschaft. seits, der eigeninteressierten, aufgeklärten D ie Studie zeigt, dass sich in Antike und Mittelalter detaillierte Überlegungen sowohl zur strategischen Manipulation als Subjektivität andererseits. auch zur institutionellen Einhegung von Angst im Dienste politischer Ordnungsbil- 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Geschichte 15 Gerhard Schneider Kaiserbesuche Wilhelm I. und Wilhelm II. in Hannover 1868–1914 Hannoversche Studien Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover. Band 15 304 Seiten, mit zahlreichen Abb., Hardcover, ISBN 978–3–86525–486–3 19,80 € bereits erschienen D ie Stadt Hannover war ein bevorzugtes Reiseziel der deutschen Kaiser. Über 40 Mal besuchten Wilhelm I. und Wilhelm II., Zeitungsberichte und Photographien doku- mentieren, welch immensen Zuspruch die Besuche – nach anfänglicher Zurückhaltung gelegentlich in Begleitung ihrer Frauen, die – bei der Bevölkerung fanden. Für die hanno- Stadt. Manche Besuche ähnelten Staatsbesu- verschen Kaufleute waren die Kaiserbesuche chen: überall Blumenschmuck und Fahnen, stets ein erfreuliches Geschäft. Die Kaiserbe- festliche Dekorationen und aufwändige In- suche haben zweifellos dazu beigetragen, dass stallationen entlang der Einzugsstraße vom bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs der Bahnhof bis zum Residenzschloss in der Lein- welfisch-preußische Gegensatz weitgehend straße, Galadiners mit nicht selten mehreren überwunden wurde. hundert Gedecken, Festaufführungen im kö- niglichen Theater, Feuerwerke und Paraden. 2016 Frühjahr
16 Geschichte www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Hannoversche Geschichtsblätter 69 Hrsg. von der Landeshauptstadt Hanno- ver durch Dr. Cornelia Regin, Stadtarchiv Hannover 224 Seiten, zahlreiche Abb., Broschur ISSN 0342–1104, ISBN 978–3–86525–482–5 16,00 € bereits erschienen Inhalt: Halgard Kuhn: Paula Mueller-Otfried (1865– Gudrun Pischke: Die Stadt Hannover und die 1946) – Der Vorsitzenden des Deutsch-Evange- welfischen Herzöge im Mittelalter. lischen Frauenbundes und Reichstagsabgeord- Teil 1: 12. bis 14. Jahrhundert neten zum 150. Geburtstag Eike v. Boetticher: Die hannoversche Justiz- Axel Hinrich Murken: Johann Friedrich (Fritz) reform von 1852 – liberale Elemente in einem Goebel (1869–1927). Historiker, Germanist, Romanist und Bibliothekar der Welfen konservativen Staat Michael Jung: Professoren der Technischen Gerhard Schneider: Die Musterschützengra- Hochschule Hannover und der Große Krieg: benanlage auf der Vahrenwalder Heide in Han- Einstellungen und ihre politischen Wirkungen bis in die 1930er Jahre nover Hans-Georg Aschoff: Italienfahrten welfischer Lothar Dittrich: Hundertfünfzig Jahre Zoo Han- Fürsten in der Frühen Neuzeit nover Johann Christian Kestner: Die Brockenreise. Jan Jäckel: Wie der VW-Transporter nach Stö- Tagebuch vom 10. bis 16. August 1789. Heraus- cken kam. Der Weg zur Entscheidung für den gegeben und kommentiert von Alfred Schröcker Standort Hannover Anne Viola Siebert: August Kestner und die Birte Rogacki-Thiemann: Emil Lorenz (1857– Forschungen in Etrurien im 19. Jahrhundert 1944) – Architekt in Hannover Thorsten Henke: Einige Bemerkungen zum ar- chivalischen Nachlass Friedrich Culemanns im Stadtarchiv Hannover 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Philosophie 17 Ursula Goldenbaum Ein gefälschter Leibnizbrief? Plädoyer für seine Authentizität Mit einem Vorwort von Wenchao Li Hefte der Leibniz Stiftungsprofessur 6 144 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–506–8 18,00 € erscheint im März D as vorrangige Ziel dieses Bandes ist es, Klarheit in die außerordentlich unüber- sichtliche und immer noch unabgeschlossene digung gegen den berüchtigten Jugement de l’Académie Royale des Sciences et Belles Lettres sur une Lettre prétendue de M. De Leibnitz der wissenschaftsgeschichtliche Kontroverse über Berliner Akademie vom Jahr 1752. In diesem die Autorschaft von Leibniz an einem Brief Jugement, verfasst von Leonhard Euler, wurde zu bringen, von dem uns nur zwei Kopien behauptet, dass der 1751 von Samuel König vorlegen, aber kein Original. Es handelt sich in einem wissenschaftlichen Aufsatz in den um den mit Leibnitz unterzeichneten Brief, Nova Acta eruditorum auszugsweise zitierte der das Datum des 16. Oktobers 1707 trägt Leibnizbrief eine Fälschung sei, produziert mit und seinen Adressaten schlicht mit »Monsi- dem Ziel, Maupertuis eines Plagiats an Leib- eur« anredet. Die Autorin argumentiert für niz zu bezichtigen. Tatsächlich hat Samuel die Echtheit dieses Briefes, die bei seiner ers- König einen solchen Vorwurf niemals erho- ten nur teilweisen Veröffentlichung im Jahre ben. Sein Aufsatz, der mit einem Zitat aus 1751 von Leonhard Euler und Maupertuis dem umstrittenen Brief endet, wird in diesem sogleich in Frage gestellt, in den letzten hun- Band zum ersten mal in deutscher Überset- dertzwanzig Jahren weitgehend anerkannt, zung aus dem Lateinischen vorgelegt, zusam- neuerdings aber wieder bezweifelt wurde. men mit einer kurzen Biographie des Schwei- D er vollständige Brief wurde zuerst 1752 von Samuel König in seinem Appell au public veröffentlicht, dessen deutsche Über- zer Mathematikers im holländischen Exil. setzung im folgenden Frühjahr erschien. Dieser Appell au public war Königs Vertei- 2016 Frühjahr
18 Philosophie www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Heinrich Schepers Die sich selbst und ihre Welt konstituierende Monade Deutsch – Englisch – Französisch – Spanisch Herausgegeben von Wenchao Li Hefte der Leibniz Stiftungsprofessur 28 56 Seiten Broschur ISBN 978–3–86525–528–0 8,00 € erscheint im Februar »A uch wenn mancher Interpret sich wünscht, aus einigen wenigen Schrif- ten von Leibniz die Summe seiner Metaphy- Sein Leben hat Heinrich Schepers dem Denken und Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz gewidmet. Er ist ein international sik herauslesen zu können, bleibt ihm nicht führender Leibniz-Forscher und hat sich in erspart, seine vielen unveröffentlichten, vor besonderer Weise um die Erschließung des seinen Zeitgenossen verborgenen Schriften Leibniz-Nachlasses verdient gemacht. und seine philosophischen Briefwechsel, Das vorliegende Heft erscheint anlässlich des am besten in Originalsprache, zu studieren. 90. Geburtstages von Prof. Heinrich Sche- Schwierigkeiten, diese Metaphysik zu verste- pers. hen, sind kein Argument für ihre Zurückwei- sung …«. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Philosophie 19 Thomas Gil Thomas Gil Thinking Devices Kollektives Bewusstsein 48 Seiten, Broschur 48 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–459–7 ISBN 978–3–86525–489–4 8,00 € 8,00 € bereits erschienen bereits erschienen W henever we try to master the tasks in front of us, in daily life or in science, we apply several thinking devices available to U m die soziale Dimension des mentalen Lebens menschlicher Lebewesen geht es in dieser Studie. Kollektive Vorstellungen, us: we use concepts, we assert things, we make Perzeptionen, Erinnerungen, Erlebnisse, inferences, we make comparisons and clas- Präferenzen, Handlungen und Denkakte sifications, we make assumptions, we form sind wesentliche Komponenten der sozialen rational expectations concerning the future, Wirklichkeit, die »individualistisch« nicht we test our beliefs, and we critically assess the erklärt werden können. results of our own actions and doings. 2016 Frühjahr
20 Musikwissenschaften www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Susanne Rode-Breymann (Hg.) Frauen erfinden, verbreiten, sammeln, bewerten Musik Werkstattberichte aus dem Forschungs- zentrum Musik und Gender in redaktioneller Zusammenarbeit mit Christine Weber und Anne Fiebig Beiträge aus dem Forschungszentrum Musik und Gender. Herausgegeben von Susanne Rode-Breymann. Band 3 312 Seiten, zahlreiche Abb., Hardcover ISBN 978–3–86525–483–2 29,50 € bereits erschienen Für Eva Rieger – Musik sammeln und archivieren«, »V. Musik in memoriam Mariann Steegmann bewerten: Historiographie und Ästhetik« gibt der Band Response auf die Möglichkeiten, D er dritte Band der Beiträge aus dem Forschungszentrum Musik und Gen- der gibt Einblick in die Denkwerkstatt von die das fmg bietet und versammelt Beiträge, die »nie entstanden wären, wenn es das fmg nicht gäbe«. Sie durchmessen die Zeit (vom Lehrenden, Promovierenden, Studierenden Forschen über Shakespeares Ariel bis zum In- und Bibliothekarinnen, die seit 2006 im fmg terview mit Sofia Gubaidulina), den Ort (von forschen, lehren, sammeln, publizieren. Ge- England bis Russland und von Norwegen bis meinsam haben sie das fmg zu einem leben- Venedig) und das musikbezogene Handeln digen Vernetzungszentrum mit großer Aus- von Frauen und Männern (von der Kompo- strahlung gemacht. nistin bis zur Druckerin). I n den fünf Kapiteln »I. Geschlechterrol- len«, »II. Musik erfinden: Komponierende Frauen«, »III. Musik verbreiten und vermit- teln: Musikkulturell handelnde Frauen«, »IV. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Musikwissenschaften 21 Inken Meents La femme à parties Manon Lescaut als Opernfigur Werke · Welten · Wissen 15 204 Seiten, Broschur, mit Notenbeispielen ISBN 978–3–86525–490–0 20,00 € bereits erschienen D ie Prévost’sche Romanfigur Manon Lescaut ist eine Kurtisane, die eine Liebesbeziehung mit dem jungen Studen- eine Kurtisanenfigur zu der jeweiligen Zeit, in dem jeweiligen Land und aus der jewei- ligen Perspektive ausmacht, wie sie textlich ten besserer Herkunft Des Grieux ein- und musikalisch charakterisiert wird, ob es geht, dann jedoch mehrmals aus der Be- Gegenentwürfe zu dem vorherrschenden Fi- ziehung ausbricht, um aus den ärmeren gurentypus gibt und inwiefern reale mit fik- Verhältnissen, in denen beide leben, in tive Lebenswelten von Prostituierten Einfluss eine prunkvolle Welt voll Schönheit und auf die Gestaltung nahmen. Reichtum zu wechseln. In einigen Opern- bearbeitungen aus der zweiten Hälfte des Die Verfasserin studierte Historische Musikwis- 19. Jahrhunderts ist Manon Lescaut eine zwi- senschaft an der Universität Hamburg. Zurzeit schen femme fatale und femme fragile ange- ist sie Mitarbeiterin eines DFG-Projektes und siedelte Kurtisanenfigur zwiespältigen Cha- Doktorandin an der Christian-Albrechts-Uni- rakters, eine femme à parties, so die These versität zu Kiel. dieser Publikation. Es wird untersucht, was 2016 Frühjahr
22 Kunstgeschichte www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Frida-Marie Grigull und Hein-Th. Schulze Altcappenberg Blinde Blicke Sehen und Nicht-Sehen bei Adolph Menzel Gouachen, Pastelle, Bleistiftzeichnungen und Lithographien aus dem Kupferstichkabinett / Staatliche Museen zu Berlin 64 Seiten, 37 farbige Abb., Hardcover ISBN 978–3–86525–478–8 19,80 € bereits erschienen D er Katalog begleitet eine Kabinett- ausstellung anlässlich des 200. Ge- burtstages von Adolph Menzel in der Alten lich präsentiert. Die Werke eröffnen eine neue Perspektive auf das Schaffen Menzels. Sie dokumentieren, wie der Künstler die Nationalgalerie zu Berlin. Viele der fünf- Motive beobachtet, analysiert und darstellt. undzwanzig aus den Beständen des Kup- Die Arbeiten verweisen über die Präsenz ferstichkabinetts ausgewählten Gouachen, der Gegenstände hinaus auf das Motiv des Pastelle, Bleistiftzeichnungen und Lithogra- Sehens selbst. Dieser Akt der Wahrnehmung phien werden erstmals seit der großen Ge- vollzieht sich im Wechsel zwischen dem dächtnisausstellung von 1905 wieder öffent- Sehen und dem Nicht-Sehen. 2016 Frühjahr
www.wehrhahn-verlag.de Rückschau 23 Achim Amme Forschungen zum Nikolaihospital in Bardowick RÜCKSCHAU Herbst 2015 Der kleine Adolf Alexandra Druzynski v. Boetticher Die Geschichte(n) meines Großvaters Die Leproserie St. Nikolai. Ein Beitrag zur Bau- 288 Seiten, Hardcover, mit zahlreichen Abb. geschichte der Stadt Lüneburg im Mittelalter ISBN 978–3–86525–481–8, 19,80 € Marie Ulrike Schmidt Regesten zum Nikolaihospital Marko Martin Die Urkunden aus dem Stadtarchiv Lüneburg Madiba Days. Eine südafrikanische Reise (1251–1530) 328 Seiten, Hardcover, ISBN 978–3–86525–463–4, 22,80 Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersach- € sens hrsg. vom Historischen Verein für Niedersachsen – Band 137 Calderón de la Barca 2 Bände, nur geschlossen lieferbar, 286 und 136 Seiten Die große Zenobia 270 farbige Abb., 7 Beilagen, Hardcover, Großformat Übersetzt von J. D. Gries, mit einem Nachwort von 22,50x32,50 cm Johannes Schmidt ISBN 978–3–86525–465–8, 49,80 € Edition Wehrhahn, Band 14 164 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–467–2, 14,80 € Hanno Seier Das Geschichtsdenken Voltaires im Essai sur les Christian Ludwig Willebrand moeurs Geschichte eines Hottentotten, von ihm selbst Aufklärung und Moderne 34, 144 Seiten, Broschur erzählt ISSN 1864–1601, ISBN 978–3–86525–475–7, 16,00 € Mit Anmerkungen, e. Nachwort u. e. Bibliographie von Heiko Ullrich Daniele Vecchiato Edition Wehrhahn, Band 15, 128 Seiten, Broschur Verhandlungen mit Schiller. Historische Reflexi- ISBN 978–3–86525–471–9, 12,80 € on und literarische Verarbeitung des Dreißigjährigen August von Kotzebue Kriegs im Die Indianer in England. Lustspiel in drey Aufzü- ausgehenden 18. Jahrhundert gen 396 Seiten, Hardcover, ISBN 978–3–86525–480–1, Mit zwölf Kupferstichen von Daniel Chodowiecki 34,00 € Herausgegeben und mit einem Nachwort von Alexander Košenina Linda Dietrick / Birte Giesler (Hrsg.) Theatertexte Band 47, 124 Seiten, Broschur Weibliche Kreativität um 1800 ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–457–3, 12,80 € Women’s Creativity around 1800 284 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–474–0, 29,50 [Anonym] € Mit dem Glokkenschlag Zwölfe! Ein Lustspiel in drei Akten Gerd Birkner Mit einem Nachwort herausgegeben von Joseph Kohnen A Woman of Importance – Die Romane Jane Theatertexte Band 48, 124 Seiten, Broschur Austens ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–466–5, 12,80 € Kontext und Wirkungsstruktur Mit einem Vorwort von Thomas Hübener 188 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–461–0, 19,80 € 2016 Frühjahr
24 Rückschau www.wehrhahn-verlag.de www.wehrhahn-verlag.de Nicola Kaminski / Volker Mergenthaler Nils Gelker (Hg.) RÜCKSCHAU Herbst 2015 Zuschauer im Eckfenster 1821/22 oder Germanistik als Patient Selbstreflexion der Journalliteratur im Zwischen Lehrerbildung und Elfenbeinturm Journal(text) Werke – Welten – Wissen 13 Mit einem Faksimile des Zuschauers vom April/ 176 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–470–2, 16,00 € Mai 1822 356 Seiten, Hardcover, zahlreiche farbige Abb., Mendelssohn Studien davon 104 Seiten farbiges Faksimile ISBN 978–3–86525– Beiträge zur neueren deutschen Kulturgeschich- 462–7, 48,00 € te. Band 19 Herausgegeben für die Mendelssohn-Gesellschaft Manfred Veraguth von Roland Dieter Schmidt-Hensel und »Besser ein ordentliches Theater, als die Tingel- Christoph Schulte Tangel-Wirtschaft in allen Quartieren«. Die 376 Seiten, zahlreiche Abb., Hardcover Theatertopographie und das ISSN 0340–8140, ISBN 978–3–86525–469–6, 34,00 € Theaterpanorama der Stadt Bern um 1900 600 S., Hardcover, zahlreiche Abb. ISBN 978–3–86525– Jochen Grywatsch / Winfried Woesler (Hrsg.) 476–4, 48,00 € Droste-Jahrbuch 10 - 2013/2014 320 S., Hardcover, ISSN 0931-9336, ISBN 978–3–86525– Justina Bauer 456–6, 25,00 € Zwischen kolonialer Reproduktion und postko- lonialer Neukonstruktion Gegenstrophe. Blätter zur Lyrik 6 / 2015 Darstellung kolonialer Vergangenheit in Herausgegeben von Michael Braun, Kathrin ›Deutsch-Südwestafrika‹ in der deutschsprachi- Dittmer und Martin Rector gen Romanliteratur seit 1978 120 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–464–1, 10,00 € INterVENTIONEN – Künste und Wirklichkeiten Schriften der Internationalen Heinar Kipphardt-Ge- Julian Auringer sellschaft 5, 524 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525– The Beach Boys. Pet Sounds 477–1, 38,00 € 64 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–392–7, 8,00 € Ralf Simon Erzähltheorie, Gastsemantik, Philosophie der Zeit (McTaggart). Ein Essay zu den Eigenzeiten der Erzählung mit Hinweisen zu Kleist, Raabe und Arno Schmidt Ästhetische Eigenzeiten – Kleine Reihe 2 80 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–460–3, 8,00 € 2016 Frühjahr
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