Whitepaper Register Factory - Version 1.14 09.06.2021 - bundesverwaltungsamt.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Whitepaper Register Factory Version 1.14 09.06.2021 Der zentrale Dienstleister des Bundes bundesverwaltungsamt.de
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Ansprechpartner/-in: Architekturmanagement Referat IT I 1 Bundesverwaltungsamt E-Mail: register-factory@bva.bund.de Internet: www.register-factory.de Seite 2 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Dokumentinformationen Speicherdatum: 09.06.2021 Version: 1.14 Zustand: in Bearbeitung seit: TT.MM.JJJJ vorgelegt am: 02.06.2021 abgenommen Verfasser: Ralf Leonhard Projektleiter: Ralf Leonhard Dokumenten-ID: Dokument2 Dokumentenhistorie Datum Version Änderungsgrund Bearbeiter 03.06.2010 1.0 Erstellung Stefan Brombach 22.02.2012 1.2 Aktualisierung auf RF 1.2 Ralf Leonhard 01.08.2012 1.3 Aktualisierung auf RF 1.3 Ralf Leonhard 01.06.2021 1.14 Aktualisierung auf RF 1.14 Ralf Leonhard 02.06.2021 1.14 Abnahme Dr. Lena Schend Seite 3 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ....................................................................................... 5 2. Standardisierung bei Registern .................................................... 6 3. Die fünf Säulen der Register Factory ........................................... 7 3.1. Blaupausen ........................................................................................................................8 3.1.1 Fachliche Referenzarchitektur (A-Architektur) .......................................................8 3.1.2 Software-technische Referenzarchitektur (T-Architektur)...................................9 3.1.3 Die Referenzarchitektur der technischen Infrastruktur (TI-Architektur) ...... 10 3.1.4 Strukturierungsrahmen der Register Factory ........................................................ 10 3.2. Bausteine ........................................................................................................................ 11 3.3. Plattform ........................................................................................................................ 16 3.4. Methodik ........................................................................................................................ 18 3.5. Werkzeuge ..................................................................................................................... 19 4. Vorteile / Nutzen ......................................................................... 20 5. Produktüberblick......................................................................... 21 6. Übersicht Register Factory 1.14 ................................................. 22 7. Abbildungsverzeichnis ................................................................ 25 Seite 4 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 1. Einleitung Die Register Factory® ist ein Standard für den Bau und Betrieb von IT-Systemen zur Führung von elektronischen Registern im Bundesverwaltungsamt (BVA) 1. Sie bündelt bestehendes fachliches und technisches Know-how um Registeranwendungen effizienter entwickeln und betreiben zu können. 1 Das Bundesverwaltungsamt ist der zentrale Dienstleister des Bundes. Mit rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt das Bundesverwaltungsamt mehr als 100 verschiedene Aufgaben für die deutschen Bundesministerien und ihre Geschäftsbereiche wahr. Die Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) im BVA ist eines der IT-Dienstleistungszentren des Bundes. Seite 5 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 2. Standardisierung bei Registern Register spielen in der öffentlichen Verwaltung eine zentrale Rolle, ohne die viele Aufgaben nicht effizient wahrgenommen werden könnten. Dennoch gibt es in den verschiedenen Verwaltungen – mit Ausnahme einiger kommerzieller, meist kommunaler Systeme – selten einheitliche, standardisierte Lösungen. Ein Register ist ein strukturiertes Verzeichnis und damit eine Form der standardisierten Dokumentation von Daten, die ein bestimmtes Merkmal verbindet. Bekannte Beispiele sind das Handelsregister, Grundbücher, das Verkehrszentralregister, das Bundeszentralregister oder das Ausländerzentralregister. Register unterscheiden sich fachlich, sind im Kern aber gleich. In vielen Fällen stellt heute jedes Register – vor allem in Deutschland auf Bundesebene – IT-technisch eine Individuallösung dar. Durch meist hohe fachliche und betriebliche Anforderungen an Register, zum Beispiel hohes Datenvolumen, komplexe Regelwerke, Zugriffsrechte und hochverfügbarer Betrieb, stellen sie oft sehr komplexe IT-Systeme dar, die aber dennoch ähnliche funktionale Anforderungen besitzen. Modularisierung und Standardisierung der Softwareentwicklung Die Führung von Registern erfordert spezielles Know-how. Zudem müssen neue Register oder neue Anforderung an bestehende Register zunehmend kurzfristig und mit begrenzten Mitteln umgesetzt werden. Mit der Erfahrung aus Entwicklung und Betrieb des Ausländerzentralregisters, eines der größten deutschen Register, hat das Bundesverwaltungsamt einen Standard entwickelt, um Register effizienter zu bauen und zu betreiben: die Register Factory®. Wie in einer Fabrik, in der gleichartige Teile durch standardisierte Fertigkomponenten gefertigt werden, bietet die Register Factory einen Ansatz in der Informationstechnik: Architektur, Konzepte, technische Infrastruktur, Querschnittskomponenten, Programmierbibliotheken und Middleware sind hier standardisiert und können mehrfach verwendet werden 2. 2 Beispiel Automobilbau: unterschiedliche Fahrzeuge werden auf einer Plattform entwickelt und produziert Seite 6 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 3. Die fünf Säulen der Register Factory Die Register Factory bietet Hilfsmittel in fünf Bereichen, den fünf Säulen der Register Factory: • Vorlagen für die Erstellung von Registern auf fachlicher, software- technischer und technisch-infrastruktureller Ebene: den Blaupausen, • Wiederverwendbare Softwarelösungen, querschnittliche Systeme sowie Programmierbibliotheken und -vorlagen: den Bausteinen, • Eine einheitliche, hochverfügbare Betriebsumgebung mit leistungsfähiger Hardware und der benötigten Systemsoftware: der Plattform, • Konventionen und Vorgaben für die Spezifikation und Programmierung sowie das Projektvorgehen nach V-Modell XT: der Methodik und • Tools für weitmöglichste Automatisierung von Modellierung, Programmierung, Tests und Fehlerverfolgung: den Werkzeugen. Abbildung 1 – die fünf Säulen der Register Factory Die Säulen werden nachfolgend im Detail beschrieben. Seite 7 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 3.1. Blaupausen Die Blaupausen beschreiben die Architektur und Konzepte der Anwendungslandschaft. Diese beinhaltet die Architekturen eines Registers auf fachlicher Ebene (A-Architektur), die software-technische Umsetzung (T- Architektur) sowie die darunter liegende Hardware und Systemsoftware (TI- Architektur). 3.1.1 Fachliche Referenzarchitektur (A-Architektur) Die fachliche Architektur strukturiert die Anwendungslandschaft hierarchisch in Domänen, Systeme und Komponenten. Abbildung 2 – Anwendungslandschaft Anwendungssysteme bieten dabei eine zusammengehörige, logische Einheit aus Funktionen, Daten und Schnittstellen. Es werden drei Typen unterschieden: • Register sind die Sammlung von Informationen. Register besitzen keine Präsentationslogik oder Prozesse und nur auf die Datenlogik bezogene Fachlichkeit. • Geschäftsanwendungen implementieren fachliche Logik, Prozesse und präsentieren die Daten aus den Registern • Querschnittssysteme stellen Dienste für mehrere Register und Geschäftsanwendungen bereit, beispielsweise ein Suchverfahren oder die Anwenderverwaltung. Ein Anwendungssystem besteht aus Anwendungskomponenten, die eine Menge funktional zusammenhängender Anwendungsfälle beschreiben. Abbildung 3 zeigt die Aufteilung eines Anwendungssystem Registers. Seite 8 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt «Anwendungssystem» Register «Anwendungskomponente» «Anwendungskomponente» «Anwendungskomponente» Meldung Auskunft Mitteilungen «Anwendungskomponente» «Anwendungskomponente» Protokollierung Fristenkontrolle «Anwendungskomponente» «Anwendungskomponente» Datenpflege Bereitstellung-Analyse Abbildung 3 - Fachliche Referenzarchitektur eines Registers Für den Zugriff der Anwender auf die Anwendungssysteme dient eine Portaloberfläche. Externen Anwendungssystemen stellen Service-Gateways die entsprechenden Schnittstellen über Web-Services zur Verfügung. 3.1.2 Software-technische Referenzarchitektur (T-Architektur) Die Software-Architektur beschreibt die in der fachlichen Architektur definierten Elemente in technischer Form von IT-Systemen, Komponenten, Klassen, Datenmodellen etc. Die Referenzarchitektur für IT-Systeme der Register Factory basieren auf der bekannten Drei-Schicht-Architektur. GUI Batch Querschnitt Service GUI- Batch- Service- Framework steuerung Framework Nutzung Dialog- Service- logik Batchlogik logik Authenti- fizierung Anwendungskern Fach- Fach- Anwendungskern- komponente 1 komponente 4 Framework Autorisierung Anwendungskern Fach- Fach- Verzeichnis- komponente 2 komponente n dienst Fach- Externer komponente 3 Service Logging Protokol- Datenhaltung Datenzugriff Persistenz- Framework lierung Abbildung 4 - Software-technische Referenzarchitektur Seite 9 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Die Datenhaltungsschicht kapselt alle Funktionen zum Zugriff auf die Datenbanken. Die Schicht des Anwendungskerns umfasst die fachliche Logik zur Datenbearbeitung des Systems, beispielsweise Validierungen, spezielle Dialogfunktionen oder Verarbeitung von Geschäftsobjekten. Die Nutzungsschicht bietet Funktionen der Anwendungen für menschliche und technische Nutzer. Menschliche Nutzer greifen über eine grafische Nutzeroberfläche (GUI) auf das System zu. Technische Nutzer über Batches für Stapelverarbeitung oder als Service für eine Außenschnittstelle mit anderen IT- Systemen. Ergänzend zu GUI, Service, Batch, Anwendungskern und Datenhaltung gibt es in den IT-Systemen querschnittliche Funktionalitäten wie beispielsweise Fehlerbehandlung, Logging oder Authentifizierung und Autorisierung. Die Register Factory enthält Blaupausen für die Nutzungsschichten GUI, Batch, Servicekommunikationen sowie für den Anwendungskern und den Datenzugriff. 3.1.3 Die Referenzarchitektur der technischen Infrastruktur (TI-Architektur) Die Referenzarchitektur der technischen Infrastruktur, auch TI-Architektur genannt, beschreibt den Aufbau der Betriebsumgebung für die IT-Systeme der Register-Plattform. Dazu gehören die physischen Geräte (Rechnersysteme, Netzwerkverbindungen und -komponenten, Drucker etc.), die installierte Systemsoftware (Betriebssystem, Applikationsserver, Middleware, Datenbanksystem) und das Zusammenspiel von Hardware und Systemsoftware. 3.1.4 Strukturierungsrahmen der Register Factory Ziel der Register Factory ist ein klarer Strukturierungsrahmen zwischen den drei Architektursichten. Die fachlichen Komponenten der A-Architektur werden dabei im Software-Entwicklungsprozess auf die Komponenten der T-Architektur abgebildet, welche wiederum Elementen der TI-Architektur zugeordnet sind. Die T-Ebene enthält gegebenenfalls zusätzliche technische Komponenten. Auf der TI-Ebene können mehrere Instanzen einer technischen Komponente betrieben werden. Auch können mehrere technische Komponenten auf einer gemeinsamen Hardware laufen. Seite 10 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Abbildung 5 - Architektursichten Ziel ist es, in jeder Sicht auf die Gesamtarchitektur eine für diese Sicht adäquate Zerlegung zu finden. 3.2. Bausteine Die Bausteine der Register Factory sind wiederverwendbare Softwarelösungen. Diese Bausteine liegen in unterschiedlichen Formen vor: es gibt fachliche und technische Services im Sinne einer Service-Orientierten Architektur (SOA), querschnittlich nutzbare Komponenten sowie wiederverwendbare Bibliotheken und Programmiervorlagen. Die Bausteine können auch am Markt verfügbare Fertigprodukte enthalten, dabei sowohl proprietäre als auch Open Source Software. Abbildung 6 zeigt einen Überblick über die Bausteine im aktuellen Release der Register Factory. Seite 11 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Abbildung 6 - Bausteine der Register Factory 1.14 Die nachfolgende Tabelle beschreibt die Bausteine, die als querschnittlich nutzbare Komponenten vorliegen. Die Bausteine enthalten in der Regel eigenständige IT-Systeme, die mittels einer Systemspezifikation (A-Architektur), eines Systementwurfs (T-Architektur) und eines Systemhandbuchs (TI- Architektur) dokumentiert sind. In manchen Fällen gibt es darüber hinaus ein übergreifendes Konzept. Baustein Funktion Alphanumerisches Das alphanumerische Suchverfahren ermöglicht die Suchverfahren unscharfe Suche nach Personalien. Es basiert auf dem Produkt IAS von Empolis. AV-Scanner Der AV-Scanner bietet eine Schnittstelle zur Prüfung von Binärdaten auf Virenbefall innerhalb der Anwendungslandschaft an. Er ruft ein nachgelagertes Produkt über das ICAP-Protokoll auf, das den tatsächlichen Virenscan durchführt. Behörden- Das Behördenverzeichnis stellt innerhalb der verzeichnis Anwendungslandschaft Behördendaten zentrale Datenhaltung für allgemein gültige Behördendaten und Behördenfachdaten bereit und ermöglicht darauf einen einheitlichen Zugriff für die einzelnen Register und Geschäftsanwendungen. Seite 12 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Benutzer- Das Benutzerverzeichnis versorgt in erster Linie den verzeichnis IAM-Service der Anwendungslandschaft mit Daten. Weiterhin stellt es den allgemein zugänglichen Datenbestand über Benutzer mittels Service- Schnittstellen innerhalb der Anwendungslandschaft bereit. So können Benutzer selbst ihre Daten verwalten und die Fachadministration den Benutzern Berechtigungen in Form von Rollen erteilen. Binärdatenservice Der Binärdatenservice bietet eine Schnittstelle zur Verwaltung von Binärdaten für Register und Geschäftsanwendungen an. Sein Fokus liegt auf Performanz und der Möglichkeit, Binärdaten einfach zu sichern und wiederherzustellen. Biometrie Der Baustein Biometrie ist ein Querschnittssystem, das anderen Anwendungen Services zur biometrischen Suche zur Verfügung stellt. Derzeit umfasst der Baustein die Gesichtsbiometrie für Lichtbilder. Basis des Bausteins ist die Software FaceVACS DBScan der Firma Cognitec. Fingerabdruck Der Baustein Fingerabdruck stellt Funktionen zur Bearbeitung von Fingerabdrücken im ANSI/NIST- Format bereit. Unterstützt werden das Lesen und Beschreiben von ASCII-Records, das Lesen von binären Records sowie das Entfernen von ganzen Records. Gateways Die Gateways ermöglichen Registern und (FTP & Mail) Geschäftsanwendungen, sich sicher mit Services außerhalb der Anwendungslandschaft zu verbinden und Daten auszutauschen. Es gibt Gateways für die Protokolle FTP, SMTP und IMAP. Output Das Output Management ermöglicht das Generieren Management und den Versand von Dokumenten über verschiedene Kommunikationskanäle. Aktuell werden E-Mails und PDF-Dokumente unterstützt. Portal Das Portal ist der Baustein, über den die Geschäftsanwendungen einer Anwendungslandschaft den Benutzern zugänglich gemacht werden. Das Portal stellt einen Single Sign On und eine von den Benutzern konfigurierbare Startseite als gemeinsamen Einstiegspunkt in alle Geschäftsanwendungen zur Verfügung. Protokollrecherche Die Protokollrecherche ermöglicht eine zentrale Auswertung von Protokolldaten über eine Anwendungslandschaft hinweg. Sie bietet eine grafische Oberfläche zur Recherche in den durch die Protokollierungskomponente erzeugten Protokollen. Seite 13 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Reporting Der Baustein Reporting definiert zentrale Vorgaben zum Reporting, d.h. der Erhebung von Information zur Steuerung und Überwachung der Geschäftsprozesse einer Anwendungslandschaft. Als Produkt wird hierzu Pentaho BI Server verwendet. Schlüssel- Das Schlüsselverzeichnis stellt einer verzeichnis Anwendungslandschaft Sekundär- und Tertiärdaten zentral bereit. Die Schlüsseldaten enthalten allgemeingültige Werte wie Staatencodes oder Staatsangehörigkeit sowie anwendungsspezifische Schlüssel. Service-Gateway Service-Gateways ermöglichen es Registern und Geschäftsanwendungen, technische Schnittstellen in Form von Web-Services zu externen Systemen bereitstellen. Die Web-Services werden auf Basis von Metro definiert. Sicherheit Der Baustein enthält ein fertiges Produkt, Keycloak, zur (IAM) Verwendung als IAM-Service in Anwendungslandschaften. Der IAM-Server übernimmt zentral die Authentifizierung von Anfragen, sowohl von menschlichen Anwendern als auch externen Systemen. Die nachfolgende Tabelle beschreibt die Bausteine, die als wiederverwendbare Bibliotheken vorliegen. Die Bausteine stellen in der Regel ein Dokument aus architektonischer Sicht – das Konzept – und ein Dokument aus technischer Sicht – die Nutzungsvorgaben – sowie eine Software-Bibliothek zur Integration in eigene Anwendungssysteme bereit. Baustein Funktion Bildbearbeitung Der Baustein Bildbearbeitung bietet eine Bibliothek zur Konvertierung von Bildern in das standardisierte JPEG- Format. Datum & Zeit Der Baustein stellt Vorgaben für die Anzeige, Eingabe und persistenter Speicherung von Datums- und Zeitwerten bereit. Fehlerbehandlung Der Baustein Fehlerbehandlung enthält das technische Konzept und eine Bibliothek zur einheitlichen Implementierung der Fehlerbehandlung. Http Invoker Der Baustein Http Invoker bietet die Möglichkeit, interne Services der Anwendungslandschaft mit der Technologie Spring Http Invoker Seite 14 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt JSF Der Baustein JSF ermöglicht es Anwendungen, grafische Oberflächen auf Basis von Java Server Faces umzusetzen. Er enthält architektonische sowie technische Vorgaben und beschreibt die konkrete Umsetzung. Dabei integriert er den Styleguide und stellt auf dessen Grundlage wiederverwendbare Widgets bereit. Der Baustein basiert auf JSF und Spring Webflow. Konfiguration Der Baustein beschreibt typische Arten von Konfiguration und macht Vorgaben für deren Erstellung, Handhabung und Pflege. LDAP Der Baustein bietet ein Nutzungskonzept für die Bibliothek Spring LDAP, um einheitlich auf LDAP- Verzeichnisdienste zuzugreifen Logging Der Baustein ermöglicht die einheitliche Erstellung und vereinfachte Auswertung von Log-Dateien, Fehlern und Systemzuständen über Komponentengrenzen hinweg. Nummernkreis Der Baustein stellt die Funktionalität bereit, eindeutige Nummern zu erzeugen. Die Eindeutigkeit wird auch erhalten, wenn mehrere Instanzen eines IT-Systems betrieben werden und wenn Nummern parallel durch mehrere Threads erzeugt werden. Protokollierung Der Baustein ermöglicht eine einheitliche Erstellung von Protokollen und damit eine standardisierte Dokumentation bzw. Umsetzung der Nachvollziehbarkeit der durch die Anwendungssysteme verarbeiteten Aufrufe. Regelwerk Der Baustein ermöglicht die Validierung und Prüfung von fachlichen Daten (z.B. Meldungen und Auskünfte) anhand fachlich definierter Regeln. Die Hinterlegung der Regeln erfolgt durch ein Excel-Dokument, das aus fachlicher Sicht befüllt und in eine technische Sicht umgewandelt wird. Der Baustein enthält eine Vorlage für die Erstellung eigener Regelwerke. Schreiben- Der Baustein bietet Anwendungen die Möglichkeit, Word- erzeugung oder PDF-Schreiben auf Basis von Word-Vorlagen zu erzeugen. Dazu verwendet er das Produkt XDocReport, um in Word-Dateivorlagen mittels der Velocity Template Language definierte Platzhalter durch Anwendungsdaten zu ersetzen. Session Der Baustein beschreibt ein Session Management auf Management Basis eines zentralen Session-Speichers. Hierzu wird das Produkt Redis verwendet. Sicherheit Der Baustein übernimmt die Autorisierung von Anfragen, sowohl von menschlichen Anwendern als auch externen Systemen, und dient zur Verwaltung von Rollen und Rechten innerhalb von IT-Systemen. Seite 15 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Spooling Der Baustein Spooling übernimmt das Zwischenpuffern von Aufrufen und deren Abarbeiten zu einem späteren Zeitpunkt zur Steigerung der Effizienz. Er basiert auf dem Produkt Oracle Advanced Queuing. Styleguide Der Styleguide beschreibt die Gestaltungsregeln, nach denen grafische Oberflächen von Geschäftsanwendungen zu erstellen sind. Basis des Styleguides sind der Styleguide der Bundesregierung und Gestaltungsregeln für Internetauftritte des Bundesverwaltungsamtes. Sonderzeichen Der Baustein bietet wichtige Hinweise für den Umgang mit Sonderzeichen und enthält Transkriptionsregeln zur Übertragung von nichtlateinischen Zeichen. Unterstützt werden die Standards String Latin 1.1 und String Latin 1.2 („DIN SPEC 91379“) und eine generelle Kompatibilität zu UTF-8. Task Scheduling Der Baustein ermöglicht die Ausführung regelmäßiger Aufgaben innerhalb von IT-Systemen mit voller Integration anderer Bausteine wie Konfiguration, Logging, Sicherheit und Überwachung. Überwachung Der Baustein macht Vorgaben für die Überwachung von IT-Systemen und stellt grundlegende Funktionalität bereit, so z.B. für die Überwachung von Komponentengrenzen. Die einheitliche Überwachungsschnittstelle erlaubt die frühzeitige Erkennung von Problemen im IT-Betrieb. 3.3. Plattform Eine einheitliche Plattform über alle Register ermöglicht einen standardisierten und effizienten Systembetrieb. Die Betriebsplattform der Register Factory besteht aus Hardware und Netzen sowie der benötigten Middleware mit Anwendungs- und Datenbankservern. Sie sieht eine hochverfügbare Produktionsumgebung sowie Entwicklungs- und verschiedene Testumgebungen vor. Neben der reinen technischen Plattform sieht die Plattform der Register Factory auch Konzepte zur Administration mit entsprechenden einheitlichen Werkzeugen zum Monitoring und Management der Plattform vor. Seite 16 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Abbildung 7 - TI-Architektur der Plattform Die Plattform entspricht dem SAGA/BSI 3-Netzkonzept mit drei Ebenen / Zonen: • Nutzerebene (Informations- und Dienstezone) 3 SAGA sind die „Standards und Architekturen für E-Government“ der deutschen Bundesverwaltung, siehe: www.cio.bund.de/saga - seit SAGA 5 wird bzgl. des Netzkonzeptes auf das BSI verwiesen. Seite 17 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt • Logikebene (Logik- und Verarbeitungszone) • Datenhaltungsebene (Datenzone) Die Plattform ist an die speziellen Anforderungen aus dem Systembetrieb im Bundesverwaltungsamt angepasst. Soweit möglich werden Produkte aus dem Open Source-Umfeld eingesetzt, wie beispielsweise der Apache HTTP Server als Webserver oder Tomcat als Applikationsserver. 3.4. Methodik Grundlage für die Umsetzung von Projekten mit der Register Factory ist eine standardisierte Vorgehensweise nach dem V-Modell XT 4. Die spezifische Methodik der Register Factory umfasst: • Richtlinien und Methodiken für fachliche und technische Modellierung • Richtlinien und Vorgaben für Generierung von Code und Konzepten • Konventionen für die Implementierung • Methodik zur Systemspezifikation und Systementwurf mit entsprechenden Dokumentvorlagen. • Eine einheitliche Vorgehensweise zur Auswahl von Fremdprodukten Abbildung 8 - Methodik: Vorgehen auf Basis von V-Modell XT 4 V-Modell XT ist als Vorgehensmodell für Systementwicklungsprojekte in deutschen Bundesbehörden vorgeschrieben, siehe www.cio.bund.de/v-modell-xt Seite 18 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 3.5. Werkzeuge Die Register Factory setzt auf Automatisierung und Werkzeugunterstützung bei der Erstellung von Registern. Dazu bietet sie vorkonfigurierte Werkzeuge für Modellierung, Programmierung, Installation, Tests oder die Fehlerverfolgung. Für die Softwareentwicklung setzt die Register Factory auf die IDEs Eclipse sowie IntelliJ IDEA und bietet punktuelle Unterstützung, z.B. bei der Generierung von Quellcode sowie der Überprüfung der Code-Qualität. Des Weiteren gibt es Generatoren für z.B. die Erstellung eines neuen Projekts oder eines Service Gateways. Für die Modellierung wird Enterprise Architect genutzt. Maven unterstützt Build und Deployment der Softwarepakete. Für Softwaretests werden, neben JUnit und Frameworks zum Mocking, in Teilen Eigenentwicklungen genutzt. Das Fehler- und Änderungsmanagement wird unterstützt durch das Tool Jira. Seite 19 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 4. Vorteile / Nutzen Die Register Factory wird seit 2007 durch das Bundesverwaltungsamt entwickelt und in unterschiedlichen Projekten in der Praxis eingesetzt. Sie ist mittlerweile ein wertvoller Know-how-Baustein des BVA geworden. Die Register Factory bietet das BVA als Einer-für-Alle-System auch anderen Behörden zur Nutzung und Weiterentwicklung an. Die Weitergabe erfolgt im Rahmen der "Kieler Beschlüsse" 5 kostenfrei an Einrichtungen der öffentlichen Hand. Die Vorteile bei Nutzung der Register Factory sind: • Festes Fundament durch fünf Säulen: Blaupausen, Bausteine, Plattform, Methodik, Werkzeuge • Universelle Vorbereitung für verschiedenste Register: Nutzung der Gemeinsamkeiten von Registeranwendungen • Effizienter Bau von Registern: Schneller und kostengünstiger als ohne Register Factory • Effizienter Betrieb von Registern: Vorteile durch Standardisierung und Nutzungsvorgaben • In der Praxis erprobtes Verfahren: Migration bestehender Register und Umsetzung neuer Registeranwendungen im Bundesverwaltungsamt 5 Die Kieler Beschlüsse regeln die „Kostenverteilung bei Weitergabe sowie gemeinsamer Entwicklung und Pflege von automatisierten Verfahren“ zwischen Bund, Ländern und Kommunen in Deutschland. Seite 20 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 5. Produktüberblick Basistechnologie der Register Factory ist die Programmiersprache Java. Soweit möglich nutzt die Register Factory etablierte Softwareprodukte Frameworks und Bibliotheken. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die in der Register Factory vorgegebenen bzw. empfohlenen Produkte. Basistechnologien Programmiersprache Java 8 Web-Technologie XHTML Architekturmuster Service Orientierte Architektur (SOA) Systemsoftware Server-Betriebssystem SuSE Linux Enterprise Server 12 Datenbankmanagementsystem Oracle 12c JEE-Applikationsserver Apache Tomcat v8.5 Authentifizierung / Autorisierung Keycloak 10 Webserver Apache 2.4 Bibliotheken für die Anwendungsentwicklung Web-Framework Apache MyFaces Spring MVC/Webflow Anwendungskern-Framework Spring 4 Persistenz-Framework Hibernate 5 Schnittstellen-Framework Metro 2.0 Logging-Framework Logback LDAP-Framework Spring LDAP Spezielle Software und Bibliotheken Biometrie Cognitec Face-VACS DBScan PDF-Generierung Pentaho 8 Überwachung / Monitoring Nagios Regel Management JBoos Drools 7 FIT basiertes Testframework, JUnit 4, Testframework Mockito 3 Werkzeuge und Methodiken Programmierung Eclipse, IntelliJ IDEA Modellierung Enterprise Architect Build und Deployment Maven 3 Fehler- / Änderungsmanagement Jira Seite 21 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 6. Übersicht Register Factory 1.14 Das Release 1.14 der Register Factory liegt seit März 2021 vor. Es umfasst die folgenden Dokumente und Komponenten: Ordner Dokument Typ 00_Allgemein Änderungshistorie XLSX Register Factory - Dokumentenübersicht PDF Präsentation zu Blaupausen, Bausteine und Methodik PDF Register Factory - Tutorial PDF 10 Blaupausen Referenzarchitektur PDF Technische Referenzarchitektur IT-System PDF Architektur Detailkonzept Komponente GUI PDF Detailkonzept Komponente Batch PDF Detailkonzept Komponente Service PDF Detailkonzept Komponente Anwendungskern PDF Detailkonzept Komponente Datenzugriff PDF Fachliche Referenzarchitektur Register PDF Architektur Referenzarchitektur Präsentationsanwendung PDF Referenzarchitektur Spiegelregister PDF Referenzarchitektur f. beteiligende PDF Anwendungen Integrations- Grundlagen interner Servicekommunikation PDF plattform 20 Bausteine AV-Scanner Systemspezifikation AV-Scanner PDF Nutzerdokumentation AV-Scanner PDF Behörden- Systemspezifikation Behördenverzeichnis PDF verzeichnis Nutzerdokumentation Behördenverzeichnis PDF Benutzer- Systemspezifikation Benutzerverzeichnis PDF verzeichnis Nutzerdokumentation Benutzerverzeichnis PDF Bildbearbeitung Nutzerdokumentation Bildbearbeitung PDF Binärdatenservice Systemspezifikation Binärdatenservice PDF Seite 22 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Ordner Dokument Typ Nutzerdokumentation Binärdatenaustausch & PDF Client Datum & Zeit Konzept & Nutzungsvorgaben Datum & Zeit PDF Fehlerbehandlung Konzept Fehlerbehandlung PDF FTP-Gateway Nutzerdokumentation FTP-Gateway PDF Keycloak Konzept & Nutzungsvorgaben Keycloak PDF Nutzungskonzept Keycloak PDF LDAP-Zugriffe Nutzungsvorgaben Spring LDAP PDF Logging Konzept & Nutzungsvorgaben Logging PDF Mail-Gateway Nutzungskonzept Mail Gateway Erstellung PDF Systemdokumentation Mail Gateway PDF Nummernkreis Nutzerdokumentation Nummernkreis PDF Output Systemspezifikation Output Management PDF Management Nutzerdokumentation Output Management PDF Polling Nutzungsvorgaben Polling PDF Portal Konzept Portal PDF Protokollierung Konzept Protokollierung PDF und Systemspezifikation Protokollrecherche PDF Protokollrecherche Nutzerdokumentation Protokollierung PDF Regelwerk Konzept Regelwerk PDF Vorlage Regelbank XLS Reporting Konzept Reporting PDF Schlüssel- Systemspezifikation Schlüsselverzeichnis PDF verzeichnis Nutzerdokumentation Schlüsselverzeichnis- PDF Client Schreiben- Nutzerdokumentation Schreibenerzeugung PDF erzeugung Service-Gateway Nutzungskonzept Metro PDF Systementwurf Service-Gateway PDF Nutzerdokumentation Service-Gateway PDF Session- Konzept & Nutzungsvorgaben Session- PDF Management Management Nutzungskonzept Redis PDF Sicherheit Konzept & Nutzungsvorgaben PDF Spooling Konzept Spooling PDF Seite 23 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt Ordner Dokument Typ Sonderzeichen Konzept Sonderzeichen PDF Styleguide Styleguide & Nutzungsvorgaben PDF Task Scheduling Konzept & Nutzungsvorgaben PDF Überwachung und Konzept Überwachung und Konfiguration PDF Konfiguration Validierung Nutzerdokumentation Validierung PDF 30 Plattform Konzept Deployment PDF Nutzungskonzept Apache HTTP Server PDF Nutzungskonzept Apache Tomcat 8 PDF Nutzungskonzept Deployment Puppet PDF 40 Methodik System- Vorlage Systemspezifikation DOTX spezifikation Vorlage Anforderungsliste XLSX Vorlage Datenflussdiagramm DOTX Nutzung des Enterprise Architect PDF Systementwurf Vorlage Systementwurf PDF Implementierung Java-Programmierkonventionen PDF Produktauswahl Vorlage Produktauswahl DOTX 50 Werkzeuge Einrichtung Entwicklungsumgebung (Eclipse und IntelliJ IDEA) PDF Handbuch für technische Autoren PDF Maven-Plugin zur Versionierungskontrolle PDF Projektgenerator Service-Gateway-Generator Seite 24 von 25
Whitepaper_Register-Factory_1.14 Bundesverwaltungsamt 7. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 – die fünf Säulen der Register Factory ................................ 7 Abbildung 2 – Anwendungslandschaft ......................................................... 8 Abbildung 3 - Fachliche Referenzarchitektur eines Registers ............ 9 Abbildung 4 - Software-technische Referenzarchitektur ..................... 9 Abbildung 5 - Architektursichten ................................................................. 11 Abbildung 6 - Bausteine der Register Factory 1.14 ............................... 12 Abbildung 7 - TI-Architektur der Plattform ............................................ 17 Abbildung 8 - Methodik: Vorgehen auf Basis von V-Modell XT .... 18 Seite 25 von 25
Sie können auch lesen