WICHTIGE SICHERHEITSINFORMATION FALLSCHUTZKOFFER (GERÄTEHÜLLE MIT FALLSCHUTZ) VIVO 55/65 (ART.-NR. 006344) - BFARM

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FSN-Zeichen: REC-008478 (rev.0)                 FSCA-Zeichen: CAPA-21 / 6.6.2-2020-6255

Datum: Donnerstag, 6. Februar 2020

                           Wichtige Sicherheitsinformation
                           Fallschutzkoffer (Gerätehülle mit
                        Fallschutz) Vivo 55/65 (Art.-Nr. 006344)

An:*Fachhändler, Kunden und klinische Anwender des Fallschutzkoffers für Vivo 55 und
Vivo 65

    Kontaktdaten des lokalen Vertreters (Name, E-Mail, Telefon, Anschrift usw.)*
    Kann z.B. ein Fachhändler oder eine lokale Niederlassung des Herstellers sein. Wird (je nach
    Sprache) im weiteren Verlauf eingetragen.

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FSN-Zeichen: REC-008478 (rev.0)             FSCA-Zeichen: CAPA-21 / 6.6.2-2020-6255

                     Wichtige Sicherheitsinformation (FSN)
                   Fallschutzkoffer Vivo 55/65 (Art.-Nr. 006344)
                                  Rückatmung

                                            1. Betroffene Geräte*
    1      1. Gerätetyp(en)*
    .
        Fallschutzkoffer für die Beatmungsgeräte Vivo 55 und Vivo 65 Nichtsterile Lieferung.
    1       2. Handelsname(n)
    .   Fallschutzkoffer (Gerätehülle mit Fallschutz) Vivo 55/65 (Artikel-/Katalognummer
        006344)
    1       3. Individuelle Gerätekennung(en) (UDI-DI)
    .   Entfällt.
    1       4. Primärer klinischer Zweck der Geräte*
    .   Der Fallschutzkoffer dient dem zusätzlichen Schutz des Vivo 55/65 beim Transport
        sowie im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen und häuslichen Umgebungen. Er kann
        während des Betriebs des Vivo 55/65 verwendet werden, z.B. montiert an einem
        Rollstuhl, in einem Fahrzeug oder wenn von Hand getragen.
    1       5. Gerätemodell-/Katalog-/Artikelnummer(n)*
    .   006344
    1       6. Softwareversion
    .   Entfällt
    1       7. Betroffener Seriennummer- oder Chargenbereich
    .   Fallschutzkoffer (006344), vertrieben zwischen 2018-01-11 und 2019-12-17.
        (Fallschutzkoffer haben keine Serien- oder Chargennummer.)
    1       8. Betroffenes Gerät
    .   Fallschutzkoffer für die Beatmungsgeräte Vivo 55 bzw. Vivo 65, die in Kombination mit
        einem aktivem Ausatemventil- oder Doppelschlauchsystem verwendet werden. Die
        Verwendung zusammen mit einem Einschlauchsystem mit Ausatemventil ist NICHT
        betroffen.

                    2    Grund für die Sicherheitskorrekturmaßnahme (FSCA)*
    2       1. Beschreibung des Produktproblems*
    .   Wenn der Fallschutzkoffer zusammen mit dem Beatmungsgerät Vivo 55 oder Vivo 65 und
        einem Ausatemventil-Patientenschlauchsystem verwendet wird, kann der Innenraum des
        Fallschutzkoffers unter bestimmten Umständen, d.h. bei Einwirken einer erheblichen
        äußeren Kraft, die Auslassöffnung für den Regeldruck des Ausatemventils am Boden des
        Beatmungsgeräts      blockieren.    Dadurch    kann    die   ausgeatmete    Luft  im
        Patientenschlauchsystem zurückgehalten werden und das Beatmungsgerät einen
        Rückatmungsalarm ausgeben (wenn die Alarmfunktion eingeschaltet ist). In diesem Fall
        gibt das Gerät nach 60 Sekunden einen akustischen und optischen Hochprioritätsalarm
        für einen Ausatemventilausfall aus.
    2       2. Für die FSCA ursächliche Gefahr*
    .   Das beschriebene Problem ruft folgende Gefahrensituation hervor: Bildung einer hohen
        Kohlendioxidkonzentration während der Beatmung (unzureichende Kohlendioxidabfuhr).
        Das Risiko besteht ausschließlich für den Patienten. Es besteht nur, wenn SÄMTLICHE
        nachfolgenden Bedingungen zutreffen:
             1. Das Gerät wird in einem Fallschutzkoffer betrieben.
             2. Das Gerät wird zusammen mit einem Ausatemventil-Schlauchsystem oder

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                  einem Doppelschlauchsystem betrieben.
              3. Auf den Fallschutzkoffer wirkt eine erhebliche äußere Kraft ein.
              4. Der Rückatmungsalarm wird ignoriert.
              5. Der Ausatemventil-Ausfallalarm (ein akustischer und optischer
                  Hochprioritätsalarm) wird ignoriert.
    2        3. Wahrscheinlichkeit von Problemen
    .    Ausgehend von einer Analyse der Beschwerdedaten wird die Wahrscheinlichkeit des
         Auftretens des Problems als gering eingeschätzt.
    2        4. Erwartetes Risiko für Patienten/Anwender
    .    Beim Auftreten des Problems droht dem Patienten eine Hyperkapnie. Das ist nur möglich,
         wenn der Fallschutzkoffer mit dem Beatmungsgerät mit Ausatemventil-Schlauchsystem
         oder Doppelschlauchsystem verwendet wird UND eine erhebliche äußere Kraft auf den
         Koffer einwirkt UND die Aufsichtsperson nicht auf die ausgelösten Alarme reagiert. Der
         Hochprioritätsalarm für einen Ausfall des Ausatemventils kann nicht deaktiviert werden.
         Eine Reaktion auf die Alarme und die Einhaltung guter klinischer Praxis
         (anleitungskonforme Funktionskontrolle vor der Verwendung) würde wahrscheinlich ein
         schweres negatives Ergebnis für den Patienten verhindern.
         Die Risikobewertung hat daher ergeben, dass die Gefahr wahrscheinlich kein ernsthaftes
         negatives Patientenergebnis bewirkt oder zu einem solchen beiträgt. Bei Umsetzung der
         Maßnahmen und Empfehlungen gemäß FSN gilt das Restrisiko als vertretbar.
    2        5. Weitere Informationen zur Charakterisierung des Problems
    .    Im Zusammenhang mit diesem Problem wurden keine schweren Vorfälle beobachtet.
    2        6. Hintergrund des Problems
    .    Breas wurde vom deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
         über einen (1) Vorfall in Deutschland unterrichtet, bei dem ein Vivo 55, das zusammen mit
         dem      Fallschutzkoffer    verwendet     wurde,      wiederholt    Rückatmungs-    und
         Ausatemventilausfall-Alarme ausgegeben hatte. Der betroffene Patient erlitt keinen
         Schaden. Die Untersuchung durch Breas identifizierte als mit Abstand wahrscheinlichste
         Problemursache das Design der Schutzkoffer-Austrittsöffnung für die Regeldruckleitung
         des Ausatemventils. Unter bestimmten Umständen, d.h. bei Einwirken einer Kraft auf die
         Oberseite des Fallschutzkoffers, meldet das Beatmungsgerät bestimmungsgemäß nach
         10 Atemzügen einen Rückatmungsalarm und nach ca. 60 Sekunden einen
         Ausatemventilausfallalarm.

    2       7. Sonstige für die FSCA relevante Informationen
    .    Aktuell bestehen folgende Möglichkeiten zur Reduzierung des Risikos: •
         Rückatmungsalarm • Technischer Alarm, Ausfall der Ausatemventilsteuerung • CO2- und
         EtCO2-Alarm (optional) • Bedienungsanleitung mit Hinweis zur Kontrolle des
         Ausatemventils vor der Anwendung • Bedienungsanleitung für die Patientenüberwachung

                               3. Art der Maßnahmen zur Risikoreduzierung
    3.      1. Vom Anwender durchzuführende Maßnahmen*

                ‫ ܈‬Gerät identifizieren   ‫ ܆‬Gerät sperren           ‫ ܆‬Gerät zurücksenden     ‫ ܈‬Gerät
                unbrauchbar machen

                ‫ ܆‬Modifikation bzw. Kontrolle des Geräts vor Ort

                ‫ ܆‬Empfehlungen für das Patientenmanagement umsetzen

                ‫ ܈‬Neufassung bzw. Ergänzung der Anwendungshinweise (IFU) befolgen

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              ‫ ܈‬Andere             ‫ ܆‬Keine

              1. Identifizierung der Anwender/Patienten, die den Fallschutzkoffer (Art.-Nr.
              006344) zusammen mit dem Beatmungsgerät Vivo 55 oder Vivo 65 nutzen.
              2. Kontrolle, ob der Fallschutzkoffer zusammen mit einem Ausatemventil-
              Schlauchsystem oder einem Doppelschlauchsystem betrieben wird. Wenn das
              der Fall ist, den Anwender auf die Bedeutung von Rückatmungsalarmen und
              Ausatemventil-Steueralarmen hinweisen. Den Anwender informieren, dass diese
              Alarme ein Anzeichen für eine Blockade der kleinen Öffnung an der Rückseite
              des Beatmungsgeräts sein können. Die Blockade lässt sich verhindern, indem
              der Anwender darauf achtet, dass auf die Vorder- und Rückseite des
              Fallschutzkoffers kein Druck ausgeübt wird. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme kann
              der Koffer weiter bestimmungsgemäß verwendet werden.
              3. Auf Wunsch des Anwenders tauscht Breas den Fallschutzkoffer (Art.-Nr.
              006344) kostenlos gegen einen neuen Koffer aus. Wir tauschen maximal die
              Anzahl der Fallschutzkoffer aus, die Sie gemäß unseren Unterlagen gekauft
              haben. Die ersetzten Fallschutzkoffer sind unbrauchbar zu machen. Die
              Unbrauchbarmachung ist in dem Fachhändler/Kunden-Antwortformular
              gegenüber Breas zu bestätigen.

    3.    2. Bis wann sollten die     13. März 2020
             Maßnahmen
             durchgeführt worden
             sein?
    3.    3. Besondere Erwägungen für:           (Keine besonderen Erwägungen.)

              Wird die Nachbeobachtung von Patienten oder die Prüfung vorheriger
              Patientenergebnisse empfohlen?
              Nein

              Die Gefahr ist temporär und wird vom Anwender selbst behoben. Eine
              zusätzliche Intervention ist nicht erforderlich.
    3.    4. Ist eine Kundenantwort erforderlich? *                     Ja
          (Falls ja, Rückgabetermin in Formularanlage angeben.)
    3.    5. Vom Hersteller durchzuführende Maßnahmen

              ‫ ܆‬Produktrückruf        ‫ ܆‬Modifikation/Kontrolle des Geräts vor Ort
              ‫ ܆‬Software-Upgrade        ‫ ܆‬Anpassung der IFU bzw. der Etikettierung
              ‫ ܈‬Andere                   ‫ ܆‬Keine

              1. Benachrichtigung des Vertragshändlers/Anwenders über die
              Sicherheitsinformation und Hinweis auf die Beachtung der Alarme und die
              Änderungen bei der Produktanwendung.
              2. Ersatz des betroffenen Produkts (optional).
              3. Verbesserung des Fallschutzkofferdesigns.

    3     6. Bis wann sollten die
             Maßnahmen                Spätestens bis 30. November 2020
             durchgeführt worden
             sein?
    3.    7. Muss die FSN dem Patienten bzw. Laien-Anwender         Nein
             mitgeteilt werden?

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    3     8. Falls ja: Hat der Hersteller zusätzliche Informationen in einem Dokument
             zusammengestellt, das für Patienten, Laien-Anwender und ähnliche Hilfskräfte
             geeignet ist?
             Nein       Bitte auswählen.
                                             4. Allgemeine Angaben*
    4.      1. Art der FSN*                            Neu

    4.      2. Für FSN-Update: Zeichen und        Entfällt
               Datum der vorherigen FSN
    4.      3. Für FSN-Update: Enthält folgende Hauptinformationen:
               Entfällt

    4.      4. Werden       bereits    weitere     Nein
               Empfehlungen              oder
               Informationen durch eine Folge-
               FSN erwartet? *
            5. Falls eine Folge-FSN erwartet wird: Welche weiteren Empfehlungen wird sie
    4          vermutlich enthalten:
               Entfällt

            6. Voraussichtlicher    Termin    für      Entfällt
    4          Folge-FSN
    4.      7. Herstellerangaben
            (Die Kontaktdaten des lokalen Vertreters finden sich auf Seite 1 dieser FSN. )
                  a. Firma                            Breas Medical AB
                  b. Anschrift                        Företagsvägen 1, SE-435 33 Mölnlycke,
                                                      Schweden
                  c. Website                          www.breas.com
    4.      8. Die zuständige Behörde Ihres Landes wurde über diese Mitteilung an die
                Kunden informiert. * JA

    4.      9. Liste der Anhänge/Anlagen:           Anschreiben, FSN-Antwortformular für
                                                    Fachhändler
    4.      10. Name/Unterschrift

                              Verbreitung dieser Sicherheitsinformation
            Diese Mitteilung muss allen Beteiligten in Ihrer Organisation und in allen anderen
            Organisationen mitgeteilt werden, denen potenziell betroffene Geräte übergeben worden
            sind. (Soweit zutreffend.)

            Leiten Sie diese Mitteilung an andere Organisationen weiter, die von den geschilderten
            Maßnahmen betroffen sind. (Soweit zutreffend.)

            Sorgen Sie dafür, dass diese Mitteilung und die daraus resultierenden Maßnahmen für
            einen angemessenen Zeitraum bekannt bleiben, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu
            gewährleisten.

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FSN-Zeichen: REC-008478 (rev.0)                FSCA-Zeichen: CAPA-21 / 6.6.2-2020-6255

          Melden Sie ggf. alle gerätetechnischen Vorfälle dem Hersteller, Fachhändler oder lokalen
          Vertreter sowie der national zuständigen Behörde. Diese Meldungen sind ein wichtiges
          Feedback.*
Hinweis: Mit * ausgewiesene Felder müssen auf allen FSNs ausgefüllt werden. Die anderen
Angaben sind optional.

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