Wie alles begann - Die Geschichte des mobilen Drug-Checkings in der Schweiz - Expeerience 2022
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Wie alles begann – Die Geschichte des mobilen Drug-Checkings in der Schweiz Expeerience 2022 4. Juni 2022 Lehenmatthalle, Basel Daniel Allemann, Bern
Prävention & Drugchecking in der Schweiz Mobile Projekte Zeitspanne 1991 Stationäre Projekte Zeitspanne 1993 Heroin Monitoring 1991-1993 in in der K&A Contact BE 4.9.1998 – 2.10.1999 der Stadt Bern 1998 in Zusammenarbeit mit im Kanton Bern dem Pharmazeutisches 1999 Institut der Uni Bern ab 28.10.2001 in 2001 der Stadt Zürich 2003 ab 06.12.2003 ab 1.10.2006 in im Kanton Bern der Stadt Zürich 2006 ab 29.09.2013 in ab 27.08.2014 Basel (BS und BL) 2013 im Kanton Bern 2014 ab 8.07.2017 2017 ab 3.06.2019 im Kanton Genf in Genf 2019 ab 22.07. 2019 in (BS und BL) 2020 ab 14.09.2020 DILU in Luzern Stand: 31.Dez. 2021
Chemisch-analytische Messkette Chromatograph Proben- Proben- Trenn- Detektor- Aufarbeit- Einführ- EDV- System System ung system System Analysenverlauf Proben- Einführsystem (Autosampler) Trenn- System (HPLC) Trenn- Proben- System Einführsystem (GC) Detektor (Autosampler) (MS) Detektor (Photometer) HPLC: High Performance Liquid Chromatography GC/MS: Gas-Chromatograph/Massen-Spektrometer
Chromatogramm DAD1 A, Sig=198,8 Ref=550,100 (EZ\CEZKE-02.D) 8.366 mAU Peak 700 600 Retentionszeit Peakhöhe (bzw. Fläche) 500 400 300 200 (Lösungsmittel-Peak) 1.222 100 0 2 4 6 8 10 12 14 min Zeitachse
Strassen-Heroin (Zusammensetzung) Das „Strassen-Heroin enthält seit vielen Jahren in der Schweiz die gleichen Wirkstoffe. Der prozentuale Anteile eines Wirkstoffes kann variieren, oder ganz fehlen. Coffein; 28.90% Wasser, Rest; 2.20% Streckmittel Aktive Heroin; 19.60% „Streckmittel“ Heroin- 6-MAM; 1.70% Abbauprodukt Acetylcodein; Heroinsynthese- 0.90% Nebenprodukt Paracetamol; 37.60% Noscapin; 6.60% Natürliche Papaverin; 2.50% Wirkstoffe aus der Opiumpflanze Die Summe der Gehalts-% der Wirkstoffe: Heroin, 6-MAM, Coffein, Paracetamol, Noscapin und Papaverin beträgt in den meisten Proben > 95%
Chromatogramme (von einer Strassen-Heroinprobe) HPLC-UV/Vis Chromatogramm GC/MS Chromatogramm Zeitachsen Das Chromatogramm visualisiert den Trennvorgang
Das UV-Spektrum *DAD1, 8.363 (497 mAU, - ) Ref=8.310 & 8.423 of CEZKE-02.D mAU 400 UV-Absorptions-Kurve 300 (Spektrum) 200 100 0 200 220 240 260 280 nm Wellenlänge (198-300nm) Das UV-Spektrum ist ein Abbild des gefundenen Wirkstoffs. Es ist eine Stoffkonstante. Der Spektren-Vergleich erfolgt mittels einer eigener Spektren-Bibliotheken auf dem Computer
Massen-Spektrum Benzocain C9H11NO2 Molmasse 165.19 g/mol Basenpeaks 120 100 Molekül-Ionenpeak O 150 120 92 92 O 149 50 136 NH2 165 92 65 137 29 39 63 15 46 52 55 60 73 76 79 87 108 118 150 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 (mainlib) Benzocaine M/Z (Masse zu Ladungs-Verhältnis) Berechnung der Molmasse Atome MW Anzahl Summe Fragmentation C 12.011 9 108.099 H 1.0079 11 11.0869 N 14.007 1 14.007 O 15.999 2 31.998 Parac 165.191
Report der HPLC- Analysen Nach der Messung sind die Resultate in Form eines Papier- «Reports» auf dem Computer abrufbar. Auf dem Ausdruck ist das Chromatogramm, die Auswertungstabelle der gefundenen Subs- tanzen und deren Konzentrationsangaben automatisch aufgeführt Chromatogramm Auswertungstabelle
Das 1. stationäre Drugchecking-Projekt 1991-1993 in der Contact Anlaufstelle (K&A Bern)
Prävention & Drugchecking in der Schweiz Mobile Projekte Zeitspanne 1991 Stationäre Projekte Zeitspanne 1993 Heroin Monitoring 1991-1993 in in der K&A Contact BE 4.9.1998 – 2.10.1999 der Stadt Bern 1998 in Zusammenarbeit mit im Kanton Bern dem Pharmazeutisches 1999 Institut der Uni Bern ab 28.10.2001 in 2001 der Stadt Zürich 2003 ab 06.12.2003 ab 1.10.2006 in im Kanton Bern der Stadt Zürich 2006 ab 29.09.2013 in ab 27.08.2014 Basel (BS und BL) 2013 im Kanton Bern 2014 ab 8.07.2017 2017 ab 3.06.2019 im Kanton Genf in Genf 2019 ab 22.07. 2019 in (BS und BL) 2020 ab 14.09.2020 DILU in Luzern Stand: 31.Dez. 2021
Heroin-Monitoring in der K&A Bern 1991-1993 GC/MS-Labor 1990 Titel der Masterarbeit: «Untersuchung der qualitativen und quantitativen Zusammensetzung von gebrauchten Fixerutensilien und Strassenheroinproben in der Stadt Bern»
Fortsetzung ab 1993 Weiterführung des Heroin-Monitorings in der K&A Contact Bern und Erweiterung der Analysen auf Cocain-Proben 1995 Erste Diskussionen mit dem K&A -Team zum Thema: Drugchecking im Party-Bereich 1996 Schliessung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Bern ab1997 Anstellung im Kantonsapothekeramt Bern, Aufbau und Inbetriebnahme des Pharmazeutischen Kontrolllabors
Mobile Projekte Seit 1998 im Einsatz in Bern, Zürich, Basel und Genf
«Pilot e» mit Contact Bern (1998-1999) 4.9.1998 – 2.10.1999 im Kanton Bern
Ausgangslage 1997 für das 1. mobile Labor mit «Pilot e» GC/MS (neu) HPLC (gebraucht) aus dem Gerätebestand des Pharmazeutischen Instituts der Universität Bern HPLC (neu) das Labor- Referenzgerät
Das 1. mobile Labor (1998-1999) Der 1. mobile HPLC vereinte: Probenaufarbeitung, Messung und Auswertung der Analyse in einem Modul.
«Pilot e» Politische Reaktionen im Kanton Bern Berner Zeitung 18.11.1998 Der Bund 27.08.1998 Die Motion von Polizeidirektor Kurt Wasserfallen, zum Stoppen der Tests, wurde im Herbst 1998 vom Berner Grossrat abgelehnt mit einem knappen Stimmenverhältnis von 79 dafür und 83 Stimmen dagegen. - Das Projekt «Pilot e» könnte weitergeführt werden.
Das 1. mobile Labor im Einsatz (1998-1999) Das 1. mobile HPLC- Modul war multifunktionell. «Pilot e» in Zahlen: Nachteile: Das hohe Gewicht und die zu grossen Einsätze: 17 Abmessungen für kleinere Personenlifte. Proben: 162 Gemessene Wirkstoffe: 57
«Saferparty» mit Streetwork Zürich Ab 28.10.2001 in der Stadt Zürich
Zusammenarbeit mit Streetwork Zürich (ab 28.10.2001) 10 Tage vor dem ersten Einsatz in Zürich hatte der Autosampler der ersten mobilen Anlage einen Totalausfall. Wir mussten den neuen Labor-HPLC im «Notfall- Modus» mitnehmen.
Das mobile Labor (2. Version 2003-2009) Einwaage-Modul Probenaufbereituns- HPLC Modul Waage- Modul Probeaufbereitungs- HPLC 1 HPLC 2 Modul Die Mobilität wurde erhöht durch die Aufteilung der Komponenten von 2 auf 3 Module
Das mobile Labor (3. Version ab 2009) Einwaage-Modul Probenaufbereituns- HPLC 1 HPLC 2 Modul Waage- Modul Probeaufbereitungs- HPLC 1 HPLC 2 Modul Durch die Anschaffung eines 2. HPLC wurde der Probendurchsatz erhöht
Entwicklung des Probendurchsatz Die im mobilen Drugchecking angewendete HPLC-Messtechnik ist leistungsstark, jedoch aufwendig. Diese Tatsache führt dazu, dass wir an einer grossen Party nur eine limitiert Anzahl Proben analysieren können. • Seit August 2019 ist die HPLC-Analysenzeit von 17 Minuten auf 12 Minuten reduzieren worden • Die Anzahl Analysen/Stunde ist von 6 auf 8 erhöhen worden Stand: 31. Dez. 2021
Das mobile Labor mit Zubehör Die vier Module + Zubehör sind kompakt und können einfach den örtlichen Bedingungen angepasst werde. Aufbauzeit ca. 45 Minuten
Das mobiles Labor im Einsatz Das Labor ist der „Magnetpunkt“ im Chillout- Bereich und ein „Antriebsrad“ zum Dialog
Das mobiles Labor im Einsatz (Streetparade) Das Labor an der Streetparade am Bürkliplatz mit Besuch der Presse
Ablaufschema (Telefon) Informationen Präventionsbotschaft Info-Stand an der Partys Zusammenarbeit Fragebogen zwischen dem (anonymer) Präventions-Teams Probe 10-15 mg und dem Labor Codierung Proben- Foto Dokumentation Büro Messen/Wägen 1201 Genève Büro Proben- Extraktion Lösung 4056 Basel Büro 3007 Bern HPLC-Analyse Büro (mobile 8006 Zürich Messdaten Datenblatt Identifizierung E-Mail, HPLC- Analyse Telefon unbekannter bekannter Wirkstoff Wirkstoff Kalibration Pharmazeutisches Kotrolllabor in Bern Quantifizierung (Kantonsapothekeramt) Labormessungen GC/MS, LC/MS, IR Resultate (innert 3- 5 Tage) Datenbank
Ablaufschema (Telefon) Informationen Präventionsbotschaft Info-Stand an der Partys Zusammenarbeit Fragebogen zwischen den (anonymer) Präventions-Teams 10-15 mg Probe und dem Labor Codierung Proben- Foto Dokumentation Büro Messen/Wägen 1201 Genève Büro Proben- Extraktion Lösung 4056 Basel Büro 3007 Bern HPLC-Analyse Büro (mobile 8006 Zürich Messdaten Datenblatt Identifizierung E-Mail, HPLC- Analyse Telefon unbekannter bekannter Wirkstoff Wirkstoff Kalibration Pharmazeutisches Kotrolllabor in Bern Quantifizierung (Kantonsapothekeramt) Labormessungen GC/MS, LC/MS, IR Resultate (innert 3- 5 Tage) Datenbank
Neue Tools? • Vor wenigen Jahren sind tragbare Analysen-Geräte auf dem Markt gekommen. Diese kleinen, handlichen Geräte werden primär in der Pharma-Industrie zur Identifikation von Reinsubstanzen eingesetzt. • Können dies Geräte für Drugchecking verwendet werden? FT-IR-Spektrometer Raman-Spektrometer (Fourier-Transformation Infrarot-Spektrometer)
Vergleich: FT-IR-Spektrometer zum HPLC-System Chromatograph Proben- Proben- Trenn- Detektor- Aufarbeit- Einführ- EDV- System System ung system System Analysenverlauf • Mit dem FT-IR Spektrometer können Reinsubstanzen gut identifiziert werden • Bei Stoffgemische ist es nur bedingt möglich (aufwendig) • Allgemein keine verlässliche Quantifizierung möglich Detektor- EDV- System System
Neue Tools? Es herrscht bei einigen Projekten die Annahme, dass die neuen Werkzeuge, da sie einfach in der Handhabung sind, auch von Nicht- fachleuten bedient und ausgewertet werden können. Drugchecking Plakat aus Frankreich (Médecins du monde, Bayonne)
Kontakte und Infos Infos auf: www.infodrog.ch www.saferparty.ch www.saferdancebasel.ch www.raveitsafe.ch www.nuit-blanche.ch www.checkit.wien Labor-Kontakte: carole.schoepfer@be.ch manuela.langos@be.ch andre.muerner@be.ch Meine E-Mail: daniel-allemann@bluewin.ch Besten Dank für Ihr Interesse!
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