Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS

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Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Wiener•Prater           [1] Ciis qui corro ma enducim iliberovit porep-
                        tae. Tem volupienis demossequia cum dipsam

 Magical History Tour   evernat latia nectur sit aut labore remporia venes
                        ab is erfere nimpore volorecepta quam, sequam,
                        qui beatem quideria quodis dipsanis sum acium
                        re quodi necuptatust fugitatiis ni sum quid mos
                        nihicip sapernatusam latem a sit dolo et explique
                        verferc hillam, suntur solenem quiasperate sunt
                        omnihitia dolo est a non ex essende ndiste odis
                        evellenimust quiae.

                        [2] Is eventur, as receren issinve lluptaectur
                        santuri sit, sequodipsam alit el into il inte nonsed
                        maximust, id que pro cum eat hit et la acepres
                        alit volora volenet quiatisque eos di conseque
                        officiam essequi nistem inus quide doluptas sun-
                        tendam remquassunt optiniham videnis susant
                        id exerum id est, te non reptae niscienit arum et
                        et etus

 [2]

18740101_PD0764.jpg            Wiener•Prater     Magical History Tour         Seite 1/1
                                Votava/brandstaetter images/picturedesk.com
Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Plan Prater, 2022

                                                                                                       P
                                                                                                              Ausstellungsstraße
                                                         U1   U2

                                                   Praterstern
                                                                                                  Calafatiplatz
                                                                                                                                                            Ob Venedig in Wien, die Rotunde oder legendäre Gasthäuser:
                                                               Ka
                                                                    ise
                                                                          rw
                                                                               ies
                                                                                                                                                            Auf unserem Weg durch den Prater entdecken Sie längst in
                                                                                     e
                                                                                                                                                            Vergessenheit geratene Attraktionen, Vergnügungen und imposante
                                                                                                                                   U2

                                                                                     Hauptallee
                                                                                                                                                            Wahrzeichen wieder. Lernen Sie mehr über Wiens Vergangenheit
                                                                                                                       Freudplatz
                                                                                                      Schweizerhaus
                                                                                                                                                            und Gegenwart – begleitet von einzigartigen, beeindruckenden und
                                                                                                                                                            kuriosen Fotos, die zum Schmunzeln und Staunen anregen.
Wien Museum/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                                                            Viel Vergnügen!

                                                                                                                                                            Ihr APA-Team

                                                                                                                                                            PS: Weitere historische Foto-Schätze finden Sie in unserer
                                                                                                                                                            Bildersammlung auf APA-PictureDesk: Scannen Sie den QR-Code
                                                                                                                                                            und stöbern Sie in der Geschichte des Praters.

                                                                                                                                                                                                       Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 2/3
                                                                                                                                        Plan Prater, 1912
Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Seit Kaiser Joseph II. im Jahr 1766 erlaubte,
                                                                                                                    dass alle bürgerlichen Gastwirte und Kaffeesieder
                                                                                                                    im „Bratter“ Wein, Bier, Kaffee und Co ausschen-
                                                                                                                    ken dürfen, entwickelte sich das Gebiet zu einem
                                                                                                                    der beliebtesten Orte der Unterhaltung in Wien.
                                                                                                                    Zahlreiche Einrichtungen sorgten für leibliches
                                                                                                                    Wohl, Unterhaltung, aber auch für sportliche
                                                                                                                    Ertüchtigung. Die meisten Etablissements, Lokale

                                                      Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                    und Attraktionen sind im Laufe der Jahrzehnte
                                                                                                                    wieder verschwunden. Einzig überliefert blieben
                                                                                                                    sie auf alten Fotografien, Druckgrafiken und in
Wilhelm Burger/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                                                                    literarischen Zeugnissen.

                                                                                                                    [1] Blick auf die Nord- bzw. Verbindungsbahnbrücke und
                                                                                                                    die Hauptallee, Fotografie von Wilhelm Burger, 1874
                                                                                                                    [2] Wiener Typen Nr 36, „Käs! Salamucci! Beim Hirschen
                                                                                                                    im Prater“, Fotografie von Otto Schmidt, um 1878

                                                                                                                    Der verschwundene
                                                [1]                                                           [2]   Prater
                                                                                                                            Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 4/5
Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Theaterdirektor Gabor Steiner pachtete 1894
                                                                                                                          den Englischen Garten im Prater und baute den
                                                                                                                          Vergnügungspark „Venedig in Wien“ mit venezia-
                                                                                                                          nischen Palästen und Kanälen als Konkurrenz
                                                                                                                          zum Wurstelprater. Lokale, ein Konzertsaal, ein
                                                                                                                          Marionettentheater, Werkstätten und Verkaufs-
                                                                                                                          stände mit venezianischem Kunsthandwerk sollten
                                                                                                                          BesucherInnen anziehen. Jedes Jahr gab es neue

                                                            Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                          Attraktionen wie Wasser­rutschen, eine Rodelbahn,
Archiv Seemann/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                          verschiedene Bühnen und eines der ersten Kinos.
                                                                                                                          Die bedeutendste Attraktion darunter blieb das
                                                                                                                          am 3. Juli 1897 eingeweihte Riesenrad.

                                                                                                                          [1] Kanal im Vergnügungspark „Venedig in Wien“,
                                                                                                                          Fotografie von Fritz Luckhardt, 1895
                                                                                                                          [2] Blick vom Riesenrad auf das Hippodrom und andere
                                                                                                                          Praterbuden, Fotografie von Karl Demel, um 1900

                                                                                                                          Der verschwundene
                                                      [1]                                                           [2]   Prater
                                                                                                                                 Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 6/7
Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Der Erfolg des Vergnügungsparks „Venedig in
                                                                                                         Wien“ wurde unter verschiedenen Direktoren
                                                                                                         im Laufe der Jahre immer geringer. Die letzten
                                                                                                         Bauten waren bis 1916 verschwunden. Mitten
                                                                                                         im Ersten Weltkrieg errichtete man nahe dem
                                                                                                         Kaisergarten Gebäude für die Kriegsausstellung,
                                                                                                         auf der man eigenes Kriegsgerät zeigte und in
Kriegsfürsorgeamt/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                                                         der Beute- und Trophäenhalle jenes der Gegner.
                                                                                                         Die Hauptattraktion bildete der Schützengraben,
                                                                                                         der jeden Tag von 10 Uhr vormittags bis 11 Uhr
                                                                                                         abends besichtigt werden konnte.

                                                                                                         [1] Plakat für den Schützengraben im k. k. Prater, 1916
                                                                                                         [2] Schützengrabenanlage bei der Scheinwerferstation,
                                                                                                         1916

                                                     [1]

                                                                                                         Der verschwundene
                                                     [2]                                                 Prater
                                                   Archiv Seemann/brandstaetter images/picturedesk.com           Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 8/9
Wiener Prater Magical History Tour - APA-OTS
Der Prater bekam den Namen Wurstelprater von
                                                                                                                                                                      den zahlreichen Wurstel- und Kasperltheatern,
                                                                                                                                                                      die bereits in den ersten Jahren eröffnet wurden.
Österreichisches Volkshochschularchiv/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                   Österreichisches Volkshochschularchiv/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                                                                      Das bekannteste Kasperltheater war jenes von
                                                                                                                                                                      Barbara Fux, welches sich auch auf Fotografien
                                                                                                                                                                      von Dr. Emil Mayer findet. Die Inspiration für seine
                                                                                                                                                                      Praterszenen bezog er aus den klassischen „Wiener
                                                                                                                                                                      Typen“, tauchen doch auch bei ihm urbane Volks-
                                                                                                                                                                      figuren wie Salamuccis, Brotschanis oder Maroni-
                                                                                                                                                                      brater auf. Seine Prater-Fotos erschienen 1911 im
                                                                                                                                                                      Buch „Wurstelprater“ von Felix Salten, einem der
                                                                                                                                                                      zentralen Fotobücher der Wiener Moderne.

                                                                                                                                                                      [1] Im Wurstelprater, handkoloriertes Glasdiapositiv,
                                                                                                                                                                      Fotografie von Emil Mayer, um 1910
                                                                                                                                                                      [2] Eines der zahlreichen Wursteltheater, handkoloriertes
                                                                                                                                                                      Glasdiapositiv, Fotografie von Emil Mayer, um 1910

                                                                                                                                                                      Wurstelprater
                                                                             [1]                                                                                [2]   1910–1930
                                                                                                                                                                           Wiener•Prater    Magical History Tour   Seite 10/11
Der Prater war immer ein Ort der Bilder.
                                                                                                                  Einerseits gibt es kaum ein Gebiet in Wien, das
                                                                                                                  so intensiv von FotografInnen dokumentiert
                                                                                                                  wurde, andererseits etablierten sich dort die
                                                                                                                  ersten Kinos. Man konnte sich bei Schnell­
                                                                                                                  fotografInnen in verschiedensten Kulissen
                                                                                                                  porträtieren lassen oder in „Präuscher’s
                                                                                                                  Panopticum“ anatomische Natur- und Wachs­

                                                    Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                  präparate bewundern. Weiters gab es Panoramen,
                                                                                                                  Theater und Zirkusgebäude, die zum Staunen
                                                                                                                  einluden.
Votava/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                  [1] Beim Schnellfotografen. Fotografie von
                                                                                                                  Richard Werian, um 1930
                                                                                                                  [2] H. Präuscher’s Panopticum, 1904

                                                                                                                  Wurstelprater
                                              [1]                                                           [2]   1910–1930
                                                                                                                       Wiener•Prater   Magical History Tour    Seite 12/13
Menschen mit ungewöhnlichem Äußeren oder
                                                                                                                            Fähig­keiten wurden teilweise auf entwürdigende
                                                                                                                            Weise zur Schau gestellt. Das Spektrum reichte
                                                                                                                            von Artis­tInnen über „Haarmenschen“, sehr dicke
                                                                                                                            oder dünne Menschen, siamesische Zwillinge,
                                                                                                                            „Riesen“ und „Zwerge“ bis hin zu „Exoten“. Einige
                                                                                                                            Unternehmen waren auf diese „Abnormitäten-
                                                                                                                            paraden“ speziali­siert. Berühmtheit erlangte
Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                              Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                            der „Rumpfmensch“ Nikolai Kobelkoff, der sich,
                                                                                                                            geboren ohne Arme und Beine, als Kunstschütze
                                                                                                                            und Kraftathlet präsentierte, und mit seinen
                                                                                                                            zahlreichen Kindern eine bis heute bestehende
                                                                                                                            Prater-Dynastie begründete.

                                                                                                                            [1] Die Praterattraktion Herma Lorette. Fotografie von
                                                                                                                            Wilhelm Burger, um 1880
                                                                                                                            [2] Kettenkarussell, um 1930

                                                                                                                            Wurstelprater
                                                        [1]                                                           [2]   1910–1930
                                                                                                                                 Wiener•Prater    Magical History Tour   Seite 14/15
Die frühesten Praterunterhaltungen waren Ringel-
                                                                                                                                      spiele, Schaukeln und Rutschen. Erst im Zuge
                                                                                                                                      der Weltausstellung 1873 wurden im Wurstel-
                                                                                                                                      prater Wege angelegt, Bäume gefällt und statt
                                                                                                                                      einfachen Praterhütten stabile Gebäude errichtet.
                                                                                                                                      Die Zahl der Attraktionen wurde von 82 auf 187
                                                                                                                                      erhöht. Nun konnte der Volksprater zu jenem

                                                               Österreichische Lichtbildstelle/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com
                                                                                                                                      gesellschaftlichen Highlight werden, das er viele
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                                                                                                                                      Jahrzehnte lang geblieben ist. Eine legendäre
                                                                                                                                      Attraktion bildete der Watschenmann, den es
                                                                                                                                      ab 1890 in zahl­reichen Varianten bei mehreren
                                                                                                                                      Praterbuden gab.

                                                                                                                                      [1] Das Leben ist ein Ringelspiel, Fotografie von
                                                                                                                                      Emil Mayer, um 1910
                                                                                                                                      [2] Ein Watschenmann, 1933

                                                                                                                                      Wurstelprater
                                                         [1]                                                                    [2]   1910–1930
                                                                                                                                           Wiener•Prater    Magical History Tour    Seite 16/17
Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde auch
                                                                                                                   der Prater in weiten Teilen zerstört. Am ein­
                                                                                                                   dringlichsten blieb das ausgebrannte Riesenrad
                                                                                                                   in Erinnerung, doch wurden auch fast alle
                                                                                                                   anderen Gebäude und Fahrgeschäfte zerstört.
                                                                                                                   Deutsche Soldaten schossen bei ihrem
                                                                                                                   Rückzug Brandbomben in die Praterbuden,
                                                                                                                   um versteckte Soldaten der Roten Armee zu
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                                                                                                                   treffen. Nach Kriegsende sorgte der wieder­
                                                                                                                   gegründete Verein der Praterhütten­besitzer für
                                                                                                                   den raschen Wiederaufbau. Am Pfingstsonntag

                                                               Votava/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                   1947 drehte sich das Riesenrad schließlich
                                                                                                                   wieder.

                                                                                                                   [1] Das zerstörte Riesenrad, 1945
                                                                                                                   [2] Die zerstörte Liliputbahn, 1945

                                                                                                                   Der Prater
                                                         [1]                                                 [2]   nach dem 2. Weltkrieg
                                                                                                                        Wiener•Prater    Magical History Tour   Seite 18/19
Hochschau- , Achter-, Grotten- und Geisterbahnen
                                                                                                                ebenso wie Autodrome kamen mit steigender
                                                                                                                Technisierung zu den Attraktionen hinzu.
                                                                                                                Was technisch möglich war, wurde auch gebaut.
                                                                                                                Die Grottenbahn „Zum Walfisch“, beim gleich­
                                                                                                                namigen Gasthaus, war 1898 die erste elektrische
                                                                                                                Grottenbahn in Europa. Eine Hochschaubahn
                                                                                                                folgte 1909 und die erste Geisterbahn 1932.
                                                                                                                Nach dem Wiederaufbau waren ArtistInnen und

                                                    Barbara Pflaum/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                Menschenschauen verschwunden. Dafür kamen
                                                                                                                Glücksspiel­automaten, Flipper, Tischfußball
Votava/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                und später auch Computerspiele hinzu.

                                                                                                                [1] Der Knochenmann der Geisterbahn wird für die
                                                                                                                beginnende Pratersaison wieder flott gemacht, 1954
                                                                                                                [2] Karussell, Fotografie von Barbara Pflaum, 1961

                                                                                                                Wurstelprater
                                              [1]                                                         [2]   1950–1970
                                                                                                                     Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 20/21
Hydraulik und Elektronik ließen immer größere,
                                                                                                                       buntere und schnellere Fahrgeschäfte entstehen,
                                                                                                                       die internationalen Standards entsprechen soll-
                                                                                                                       ten. Ab den 1950er Jahren wurde der Prater
                                                                                                                       immer stärker zu einem Ort der Jugend(sub)
                                                                                                                       kultur, der sogenannten Halbstarken, der
                                                                                                                       Jugendbanden, des illegalen Glücksspiels und
                                                                                                                       der illegalen Prostitution. Das Gebiet wurde zu
                                                                                                                       einem Treffpunkt außerhalb des alltäglichen
Franz Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                           Barbara Pflaum/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                       Lebens, der seine eigenen Regeln hatte.

                                                                                                                       [1] Autodrom, Fotografie von Franz Hubmann, 1967
                                                                                                                       [2] Gokart, Fotografie von Barbara Pflaum, 1961

                                                                                                                       Wurstelprater
                                                     [1]                                                         [2]   1950–1970
                                                                                                                            Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 22/23
Dennoch blieben auch klassische Schießbuden
                                                                                                                                                                          und Bauchredner im Wurstelprater erhalten.
                                                                                                                                                                          Bis zum heutigen Tag sind die Buden und Fahr-
                                                                                                                                                                          geschäfte mit ihren BetreiberInnen und Kund­
                                                                                                                                                                          Innen beliebte Motive für FotografInnen. Kaum an
                                                                                                                                                                          einem anderen Ort begegnen einander so vielfäl-
                                                                                                                                                                          tige gesellschaftliche Schichten, gibt es so viele
                                                                                                                                                                          bunte Lichter zu sehen, und ist das ausgelassene
                                                                                                                                                                          Gekreische der Menschen zu hören.

                                                    Franz Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                               Franz Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                                                                          [1] Zwei Frauen vor einem Striptease-Lokal, um 1970
Votava/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                                                                          [2] Ein Bauchredner, Fotografie von Franz Hubmann,
                                                                                                                                                                          um 1960
                                                                                                                                                                          [3] An einer Schießbude, Fotografie von Franz Hubmann,
                                                                                                                                                                          1957

                                                                                                                                                                          Wurstelprater
                                              [1]                                                        [2]                                                        [3]   1950–1970
                                                                                                                                                                               Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 24/25
Für die Weltausstellung 1873 wurde der Indus-
                                                                                                   triepalast mit der zentralen Rotunde und etwa
                                                                                                   200 Pavillons errichtet. 53.000 AusstellerInnen
                                                                                                   zeigten ihre Erzeugnisse, die aber von nur 7
                                                                                                   Millionen BesucherInnen gesehen wurden, was
                                                                                                   die Weltausstellung zu einem Verlustgeschäft
                                                                                                   machte. Später fanden auf dem Areal Großaus-
                                                                                                   stellungen wie die Kaiser-Jubiläums-Ausstellung,
                                                                                                   die Erste Internationale Jagdausstellung oder die

                                       Archiv Seemann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                   Adria-Ausstellung statt. Schließlich beherbergte
                                                                                                   die Rotunde die Wiener Messe, bis sie 1937
                                                                                                   durch einen Brand zerstört wurde.

                                                                                                   [1] Haupttor zur Weltausstellung mit Blick auf
                                                                                                   die Rotunde, 1873
ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                                                   [2] Wiener Messe, 1924

                                                                                                   Ausstellungen &
                                 [1]                                                         [2]   Messen im Prater
                                                                                                        Wiener•Prater    Magical History Tour   Seite 26/27
Ein zentrales Interesse der BesucherInnen des
                                                                                                                                  Praters galt und gilt dem Essen und Trinken.
                                                                                                                                  Zahlreiche Gasthäuser, wie der „Eisvogel“, der
                                                                                                                                  „Walfisch“ oder das „Schweizerhaus“ boten groß­
                                                                                                                                  zügig Platz, oft eine Bühne und musikalische
                                                                                                                                  Unterhaltung mit Damenkapellen, von denen jene
                                                                                                                                  beim „Prohaska“, beim „Swoboda“ und beim

                                                               Ledermann, Postkartenverlag/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com
                                                                                                                                  „Eisvogel“ am bekanntesten waren. Nebenbei gab
Austrian Archives/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                                  es oft noch eine Schaukel, ein Ringelspiel oder
                                                                                                                                  eine Kegelbahn. Eine Besonderheit waren die drei
                                                                                                                                  Kaffeehäuser in der Prater-Hauptallee, die es
                                                                                                                                  bereits Ende des 18. Jahrhunderts gegeben hatte.

                                                                                                                                  [1] Zweites Kaffeehaus, Café- Restaurant von Rudolf
                                                                                                                                  Schneider, um 1900
                                                                                                                                  [2] Restaurant „Eisvogel“, im Vordergrund zur Firmung
                                                                                                                                  geschmückte Autos, 1934

                                                                                                                                  Speis & Trank
                                                         [1]                                                                [2]   im Prater
                                                                                                                                       Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 28/29
Die Prater-Hauptallee mit ihren Kastanienbäumen
                                                                                                                                                                      ist viereinhalb Kilometer lang, führt vom Prater­
                                                                                                                                                                      stern zum Lusthaus und wurde in Teilen bereits
Österreichisches Volkshochschularchiv/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                   Österreichisches Volkshochschularchiv/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                                                                      1537 unter Ferdinand I. angelegt. Geschätzt
                                                                                                                                                                      wurden in der Hauptallee der Praterkorso und die
                                                                                                                                                                      Gastgärten der drei Kaffeehäuser, um zu sehen
                                                                                                                                                                      und gesehen zu werden. Mit dem Aushub für die
                                                                                                                                                                      Rotunde war der Konstantinhügel entstanden, auf
                                                                                                                                                                      dem 1873 eines der vornehmsten Praterlokale
                                                                                                                                                                      eröffnete.

                                                                                                                                                                      [1] In Decken gehüllte Rennpferde in der Freudenau,
                                                                                                                                                                      hand­koloriertes Glasdiapositiv, um 1910
                                                                                                                                                                      [2] Die Prater-Hauptallee vor dem dritten Kaffeehaus,
                                                                                                                                                                      handkoloriertes Glasdiapositiv, Fotografie von
                                                                                                                                                                      Emil Mayer, um 1910

                                                                                                                                                                      Der grüne
                                                                             [1]                                                                                [2]   Prater
                                                                                                                                                                           Wiener•Prater   Magical History Tour    Seite 30/31
Am 29. Mai 1886 veranstaltete Fürstin Pauline
                                                                                                                  Metternich-Sándor, eine Dame der Gesellschaft,
                                                                                                                  die stilbildend wirkte, zu wohltätigen Zwecken
                                                                                                                  erstmals ein Frühlingsfest in der Rotunde.
                                                                                                                  Zu diesem Anlass fand auch der erste Blumen­
                                                                                                                  korso statt und war rasch ein Fixpunkt. Bereits die
                                                                                                                  Anfahrt von der Ringstraße und der Praterstraße
Österreichische Lichtbildstelle/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                                                                  wurde von zahlreichen Schaulustigen begleitet.
                                                                                                                  Die schönsten Wagen wurden prämiert und auch
                                                                                                                  die ZuseherInnen konnten Preise gewinnen.

                                                                                                                  [1] Liliputbahn, 1938
                                                                                                                  [2] Fürstin Pauline Metternich beim Blumenkorso, 1902

                                                                       ONB/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                                                                  Der grüne
                                                                 [1]                                        [2]   Prater
                                                                                                                       Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 32/33
Der grüne Prater, die Hauptallee und die Prater-
                                                                                                                            wiesen luden schon immer zum Sport ein.
                                                                                                                            Im Prater konnte man Pferderennen und Fiaker-
                                                                                                                            Wettfahrten, dem Wassersport, Fußballspielen,
                                                                                                                            der Leichtathletik, dem Radsport und noch vielem
                                                                                                                            mehr frönen. Auf den Praterwiesen verbrachte
                                                                                                                            man Zeit mit der Familie und nutzte sie für Feier-
                                                                                                                            lichkeiten: vom Fest zu Kaisers Geburtstag bis
Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                              Sammlung Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                            zum Volksstimmefest, das seit 1946 stattfindet.

                                                                                                                            [1] Familien auf der Jesuitenwiese, Fotografie von Karl
                                                                                                                            Demel, um 1900
                                                                                                                            [2] Radfahrerinnen, Fotografie von Karl Demel, um 1895

                                                                                                                            Der grüne
                                                        [1]                                                           [2]   Prater
                                                                                                                                 Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 34/35
Das erste Fußballspiel gab es 1894 auf der
                                                                                                                Jesuitenwiese. Um 1900 wurde ein richtiger Fuß-
                                                                                                                ballplatz durch den WAC eröffnet und schließlich
                                                                                                                1931 das Praterstadion mit der Zweiten Arbeiter-
                                                                                                                olympiade. Auch der Laufsport hat im Prater eine
                                                                                                                lange Tradition. Bis 1848 wurden Läuferrennen
                                                                                                                veranstaltet, bei denen die angestellten Läufer
                                                                                                                der adeligen Herrschaften gegeneinander antra-
                                                                                                                ten. Später gab es zahlreiche Leichtathletikbewer-
Barbara Pflaum/brandstaetter images/picturedesk.com

                                                                                                                be, Geländeläufe und Volksläufe. Und schließlich
                                                                                                                spielt die Hauptallee auch beim Vienna City

                                                            Votava/brandstaetter images/picturedesk.com
                                                                                                                Marathon eine wichtige Rolle.

                                                                                                                [1] Praterstadion, Fotografie von Barbara Pflaum, 1961
                                                                                                                [2] Start zum Frühjahrsgeländelauf des WAC, 1963

                                                                                                                Sport im
                                                      [1]                                                 [2]   Prater
                                                                                                                     Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 36/37
Dem Pferdesport kommt im Prater eine be­
                                                                                                                                                son­dere Bedeutung zu. Die einen nutzten die
                                                                                                                                                Haupt­allee für den gemütlichen Ausritt oder die
                                                                                                                                                Ausfahrt in der Kutsche, die anderen veranstal­
                                                                                                                                                teten dort Pferderennen. Im Jahre 1868 eröffnete
                                                                                                                                                für Galopprennen die Rennbahn Freudenau und
United States Information Servic/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

                                                                        United States Information Servic/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com
                                                                                                                                                1878 die Trabrennbahn Krieau. Beide waren An-
                                                                                                                                                ziehungspunkt für die feine Gesellschaft ebenso
                                                                                                                                                wie für Spieler, die auf Pferdewetten setzten.

                                                                                                                                                [1] Traber-Städtekampf Wien gegen Triest, 1952
                                                                                                                                                [2] Trabrennplatz Krieau, vor den Wettkassen, um 1955

                                                                                                                                                Sport im
                                                                  [1]                                                                     [2]   Prater
                                                                                                                                                     Wiener•Prater   Magical History Tour   Seite 38/39
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