WIENXTRA-KINDERINFO PRAXISKONZEPTION

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WIENXTRA-KINDERINFO PRAXISKONZEPTION
PRAXISKONZEPTION

WIENXTRA-KINDERINFO
WIENXTRA-KINDERINFO PRAXISKONZEPTION
kinderinfowien.at

KONZEPTION DER WIENXTRA-KINDERINFO

1.     EINLEITUNG ............................................................................................................................ 3
2.     GRUNDSÄTZLICHE POSITIONIERUNG ............................................................................. 3
3.     RAHMENBEDINGUNGEN FÜR KINDER IM URBANEN RAUM ...................................... 5
4.     UNSERE KERNBEREICHE .................................................................................................... 7
5.     UNSERE ZIELE ........................................................................................................................ 7
6.     ÜBER WELCHE THEMEN INFORMIEREN WIR? ............................................................... 8
7.     ZIELGRUPPEN: FÜR WEN UND MIT WEM ARBEITEN WIR? .......................................... 9
8.     UNSERE ARBEITSFELDER.................................................................................................. 10
9.     UNSERE ARBEITSPRINZIPIEN.............................................................................................11
10.    AUSWAHL- UND AUSSCHLUSSKRITERIEN ....................................................................12
11.    STRUKTUREN UND RESSOURCEN ..................................................................................13
12.    QUALITÄTSSICHERUNG UND -ENTWICKLUNG ........................................................... 14
13.    UNSERE GRENZEN .............................................................................................................. 14
14.    GLOSSAR ................................................................................................................................................... 16

Im Glossar ab Seite 16 erklären wir unsere Definition der im Text mit * gekennzeichneten
Begriffe.

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WIENXTRA-KINDERINFO PRAXISKONZEPTION
kinderinfowien.at

1.     EINLEITUNG
„WIENXTRA ist eine Organisation für alle Kinder und jungen Menschen in Wien. Feste,
Musik, Kino, Spiel oder Medien – WIENXTRA lädt ein, mitzumachen und die Stadt zu
gestalten. Zehn Einrichtungen setzen Angebote von Veranstaltungen und Information bis
zu Bildung und Beratung, und das günstig oder gratis. Für Erwachsene gibt’s ein breites
Bildungsprogramm. WIENXTRA arbeitet mit der Stadt Wien und ganz besonders mit deren
Fachbereich Jugend eng zusammen.“ (Siehe: Motherhood-Statement:
https://www.wienxtra.at/ueber-uns/, letzter Aufruf 03.12.2019.)

Der Bedarf einer Informationsstelle für Kinderkultur* und Freizeit in Wien wurde in den
Jahren 1998 bis zur Eröffnung der Infostelle am 12.12.2001 ermittelt. Ausgangspunkte der
Erhebung und Konzeption waren, dass die seit Jahren bestehende WIENXTRA-
Jugendinfo auch mit Kinderthemen konfrontiert war und viele Nachfragen zu Angeboten
für Kinder* bei der saisonalen ferienspiel-Info in der Stadtinformation im Rathaus gestellt
wurden.

Die WIENXTRA-Kinderinfo ist die wienweit einzige Informations- und Beratungsstelle für
Kinderkultur und Freizeit für Familien* mit Kindern bis 13 Jahre. Sie befindet sich im Hof 2
des Wiener MuseumsQuartiers, in unmittelbarer Nachbarschaft zum ZOOM
Kindermuseum und zum DSCHUNGEL WIEN, dem Theaterhaus für junges Publikum.

Der Raum Kinderinfo bietet auf fast 170 m2 ein familienfreundliches Info- und Beratungs-
service mit einem reichen Sortiment an aktuellen Programmbroschüren, Flyern und
anderen Informationsmaterialien. Während Erwachsene eigenständig recherchieren oder
das Team um Rat fragen, können Kinder die Spiellandschaft im Inforaum nutzen.

Auf kinderinfowien.at finden Informationssuchende ein gut sortiertes
Informationsangebot, einen Veranstaltungskalender und aktuelle News. Im Kinderinfo-
Blog gibt das kinderinfo-Team professionelle Erfahrungen aus persönlichen Blickwinkeln
zu familienrelevanten Themen weiter. Unser Facebook-Auftritt informiert über Aktuelles
und gibt Denkanstöße für eine positive gesellschaftliche Haltung Kindern gegenüber.
Unser Newsletter informiert über ausgewählte Highlights aus dem WIENXTRA-Angebot
und gibt konkrete Tipps zur Freizeitgestaltung.

Zusätzlich zu den Info- und Beratungszeiten und zusätzlich zum Online-Angebot
organisieren wir Infoveranstaltungen für Multiplikator_innen und Familien. Dafür und für
Arbeitstreffen, Pressekonferenzen, Vernetzungstreffen und fallweise auch
Veranstaltungen stellen wir den Raum sowie personelle und technische Ressourcen zur
Verfügung.

2.   GRUNDSÄTZLICHE POSITIONIERUNG
Die WIENXTRA-Kinderinfo ist Teil der Kinder- und Jugendarbeit und somit Teil der
Sozialen Arbeit der Stadt Wien.

„Ausgehend von der Lebenswelt der Kinder und Familien ist „Soziale Arbeit“ mit Fragen
der Entwicklung von Kindern ebenso beschäftigt, wie mit Fragen der Hilfeleistung und
Unterstützung. Soziale Arbeit bezieht sich auf Theorien der Sozialisation, der Alltags- und
Lebenswelten, der Inklusion und Integration, des Ausschlusses, der Stigmatisierung, der
Geschlechterforschung, der Intersektionalität, der Bedürfnisse und Menschenrechts-
profession, der Emanzipation, der Resilienz, des Sozialen Raums u.v.m.“

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WIENXTRA-KINDERINFO PRAXISKONZEPTION
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(Siehe: Stellungnahme zu Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Sozialer Arbeit in der Kinder-
und Jugendarbeit, Christoph Stoik:
https://sozialerraum.wordpress.com/2018/04/03/stellungnahme-zu-sozialpaedagogik-
sozialarbeit-und-sozialer-arbeit-in-der-kinder-und-jugendarbeit, letzter Aufruf:
03.12.2019.)

Die Informationstätigkeit der WIENXTRA-Kinderinfo zielt darauf ab, Kindern und Familien
neue Erfahrungen zu ermöglichen, eine individuelle Auswahl treffen zu können und somit
am Kulturangebot der Stadt teilzuhaben.
Wir verwenden den Begriff Empowerment, weil diese sozialwissenschaftliche Methode
beschreibt, wie wir diese Ziele erreichen: durch Förderung von Selbstbestimmung und
Lebensautonomie, durch soziale Gerechtigkeit und demokratische Partizipation. (Vgl.:
https://www.empowerment.de/grundlagen/, letzter Aufruf 03.12.2019.)

Durch unsere Beratungs- und Informationstätigkeit leisten wir einen Beitrag zur sozialen
Inklusion. Wir sind uns bewusst, dass wir für sozial und wirtschaftlich benachteiligte
Familien mehr Ressourcen zur Verfügung stellen müssen, um dies zu erreichen.
Um Inklusion zu erreichen legen wir bei der Informationseinholung den Fokus auf leistbare
und niederschwellige Angebote, bereiten diese adressat_innenspezifisch auf (z. B. leicht
verständliche Texte, Piktogramme, …) und investieren ausreichend Zeit für die Vermittlung
der Informationen.
„Eine mögliche Maßnahme gegen Diskriminierung ist die Soziale Inklusion (…), bei der
Benachteiligungen für ausgegrenzte Personen oder Personengruppen durch gezielte
Erleichterungen bei der Teilnahme am öffentlichen Leben (Ausbildung, Arbeit, Kultur, …)
verringert oder verhindert werden sollen …“
(Vgl.: https://www.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung, letzter Aufruf 03.12.2019.)

Das umfassende Informationsservice der WIENXTRA-Kinderinfo fördert die Teilhabe am
Kulturangebot und ist damit wichtiger Bestandteil der Wiener Bildungslandschaft.
Der soziale und ökonomische Wandel stellt Kinder und Familien vor hohe Anforderungen.
Um ihr Leben verantwortlich zu meistern, brauchen Kinder und Familien Fähigkeiten, die
als „Lebenskunst“ bezeichnet werden können, z. B. Selbstbewusstsein für die eigenen
Stärken, Kraft und Mut, Dinge kritisch zu betrachten sowie Lust, Verantwortung für sich
und andere zu übernehmen und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Eine lebensweltorientierte, ganzheitliche Bildung* umfasst diese Schlüsselqualifikationen,
die beim Erleben von Kulturangeboten – Theater, Tanz, Musik, Literatur, Medien, bildende
Kunst, Sprach-, Spiel-, Bewegungs- und Beziehungsangebote – gestärkt werden. Solche
Erfahrungen unterstützen dabei, sich in der Welt zurechtzufinden und an ihrer Gestaltung
selbstbestimmt mitzuwirken. Wir möchten durch unsere Arbeit das Bewusstsein bei
Erwachsenen schaffen oder erhöhen, dass Kinder Kulturangebote benötigen, um ihr
Leben kreativ und „eigen“sinnig zu gestalten.

Wir unterstützen das Ziel der Stadt, gute Kulturpolitik zu machen, indem die Kinderinfo
zwischen Kultur und Zielgruppe vermittelt.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler auf die Frage „Was ist gute Kulturpolitik?“:
„Das Ermöglichen von Räumen. Gute Kulturpolitik macht sich Gedanken, wie sich Kunst
und Publikum begegnen können“ …
(Siehe: Interview mit Veronica Kaup-Hasler vom 16.06.2018:
https://derstandard.at/2000081671936/Kulturstadtraetin-Veronica-Kaup-Hasler-Ich-
kaempfe-mit-anderen-Waffen, letzter Aufruf 03.12.2019)

Die Kinderinfo ist Teil von WIENXTRA und arbeitet nach den Leitsätzen von WIENXTRA,
besonders mit diesen Schwerpunkten:

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-   Was Kinder und junge Menschen brauchen und wollen, was sie interessiert und wie
    sie leben, ist die Basis unserer Arbeit.
-   Innovationen sind essenziell für unser Geschäft und unseren zukünftigen Erfolg, weil
    sich die Zielgruppe(n) ändern und wir uns auch.
-   Die permanente Auseinandersetzung mit den Zielgruppen ist Arbeitsprinzip. Wir
    informieren uns regelmäßig über demografische, soziale und sozialpolitische
    Entwicklungen.
(Siehe: Leitbild WIENXTRA: https://www.wienxtra.at/presse/infos-ueber-
wienxtra/#c28963, letzter Aufruf 03.12.2019.)

3.   RAHMENBEDINGUNGEN FÜR KINDER IM URBANEN RAUM

3.1. Chancen-Ungleichheit im Freizeitbereich
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen führen zu immer größeren
Einkommensunterschieden, verstärken ungerechte Ressourcenverteilung und
erschweren Bildungs- und Kulturzugänge. Das führt auch im Freizeit- und Kulturbereich zu
wachsender Chancenungleichheit: Die Teilhabe am kulturellen Leben und die
Möglichkeiten mitzuwirken, sind für Familien aus wirtschaftlich oder sozial benachteiligten
oder bildungsfernen Milieus geringer.
Es ist Aufgabe von Politik und Pädagogik, Chancenungleichheiten zu erkennen und das
Freizeitangebot als ein Feld der Überwindung gesellschaftlicher Ungleichheit zu nutzen.

3.2. Vielfalt und Einschränkung im urbanen Raum
Spielen auf der Straße, das selbstständige Erkunden von Grünräumen und das
unbeaufsichtigte Erforschen der Lebensumgebung sind für Kinder immer mit
tatsächlichen aber auch von Erwachsenen vermuteten Risiken verbunden. Der
zunehmende Straßenverkehr, dichte Verbauung und Raumwidmungen verengen die
Erfahrungs-möglichkeiten für Kinder im öffentlichen Raum strukturell.

Leben in der Stadt bringt jedoch auch viele Freizeit-Chancen: Veranstaltungen, Kurse,
Programme und Kultureinrichtungen. Zusätzlich bietet der urbane Lebensraum Familien
eine Vielzahl an Kontaktmöglichkeiten, die individuellen Spielraum zulassen und
bereichernde Begegnungen ermöglichen, z. B. in Parks, auf Spielplätzen und bei Eltern-
Kind-Treffs. Angebote von Museumspädagogik über Parkbetreuung, von Sportangeboten
bis hin zu organisierten Spielgruppen bieten pädagogisch fundierte Freizeitmöglichkeiten.
Eltern erfahren durch diese Angebote Entlastung, auch wenn das Gestalten von Freizeit
zuerst mit einem Aufwand an Orientierung und Planung einhergeht. Auch ist die
Organisation von Kinderbetreuung in der Stadt leichter, bedarf aber ebenso rechtzeitiger
Orientierung und Planung.

3.3. Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels
Freizeit zu verbringen bedeutet heute, nicht mehr auf selbstverständlich vorhandene
Spielmöglichkeiten in der Wohnumgebung und auf nachbarschaftliche
Kinderbekanntschaften zurückzugreifen. Auch spielte in früheren Familienstrukturen die
Pflege verwandtschaftlicher Beziehungen als Freizeitgestaltung eine größere Rolle. Der
Organisationsaufwand war geringer oder kaum vorhanden.

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Freizeit mit Kindern zu verbringen, bedeutet heute vermehrt Freizeit organisieren zu
müssen.
Erwachsene, die mit Kindern Zeit verbringen, müssen Informationen über Angebote
einholen, eine ihren Bedürfnissen entsprechende Auswahl treffen und dabei viele Kriterien
beachten: Erreichbarkeit der Veranstaltungsorte, finanzielle Überlegungen,
Altersadäquatheit, Geschwisterkinder, Familiengewohnheiten etc. Die Pluralisierung von
Lebenslagen bringt eine immer stärkere Ausdifferenzierung von Lebensbezügen,
Familienstrukturen, Zugängen zu finanziellen Ressourcen und sozialen Milieus mit sich.
Erwachsene, die mit Kindern leben oder arbeiten sind dabei auf Informationen
angewiesen, die die WIENXTRA-Kinderinfo übersichtlich zur Verfügung stellt. Dabei gilt es
auch, ein Gleichgewicht zwischen Förderung und Freizeitoasen, die einen spontanen,
kreativen Umgang mit „unverplanter“ Zeit ermöglichen, zu finden.

3.4. Auswirkungen der Digitalisierung
Digitalisierung und Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie
durchdringen alle Lebensbereiche, sowohl den Arbeits- als auch den Familienalltag: von
Smartphones über Zahnputz-Apps bis hin zu Freizeit-Apps, die anhand von Algorithmen
das – vermeintlich – passende Angebot für die Suchenden finden.

Die virtuelle und die reale Welt sind miteinander verbunden und werden immer komplexer:
Viel mehr Informationen als bisher sollen in weniger Zeit verarbeitet werden. Die Trennlinie
zwischen Öffentlichkeit und Privatheit verschiebt sich bzw. wird porös. Familien und
Kinder stehen vor neuen Chancen aber auch Problemen. War früher der Zugang zu
Information exklusiv und zeitaufwändig, so sind nun Bewertung und Überprüfung der
Suchergebnisse auf Richtigkeit und Aktualität die zentralen Herausforderungen.

Fotos und Informationen austauschen, den Aufenthaltsort des Kindes im Auge behalten,
am Spielplatz schnell mal zwischendurch eine dienstliche Anfrage erledigen – und all das
oft auch noch ohne extra dafür bezahlen zu müssen. Die Konsequenzen dieser neuen
Möglichkeiten – Datenspuren der Kinder, die ohne ihre Zustimmung von Konzernen zu
Geld gemacht werden – sind dem_der einzelnen mitunter gar nicht bewusst.

Auch Kinder verbringen immer mehr Zeit online: beim Recherchieren für die Schule, beim
Spielen in der Freizeit und in der Kommunikation mit ihren Freund_innen.

Ein bewusster Umgang mit Bildschirmzeiten, Sensibilität für Datenschutz und die kritische
Bewertung von Informationsquellen sind zentrale Schlüsselqualifikationen.

Digitalisierung wirkt auf alle unsere Arbeitsbereiche: Informationseinholung, Aufbereitung
und Informationsweitergabe. Die zunehmend unterschiedliche und nicht immer klar
einzuschätzende oder zu beurteilende Qualität von Informationsquellen sowie die
Filterung von Rechercheergebnissen durch Suchmaschinen stellen besondere
Herausforderungen dar – sowohl für die Zielgruppen der Kinderinfo als auch für die
Mitarbeiter_innen.

In der Kinderinfo geht es darum, aus der Informationsflut einen werbefreien Überblick mit
relevanten und korrekten Informationen über Kinderkulturangebote für Nutzer_innen
aufzubereiten und diese zugänglich zu machen. Durch unseren Service unterstützen wir
Informationssuchende dabei, ihre Freizeitentscheidungen unabhängig von
Suchmaschinenalgorithmen zu treffen. Ein spürbarer Vorteil der Digitalisierung für unsere
Kund_innen ist, dass Interessierte zeit- und standortunabhängig Zugang zu Informationen
erhalten.

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Außerdem sind wir für Kinderkulturanbieter_innen mit geringeren Ressourcen eine
Plattform, auf der sie gleichwertig mit kommerziellen Anbieter_innen gereiht werden.

Bei der Informationsweitergabe sprechen wir durch die Nutzung digitaler Medien und
diverser Social Media-Kanäle unterschiedliche Zielgruppensegmente an. Eine
Besonderheit stellt die Werbefreiheit all unserer Kanäle dar.

4.   UNSERE KERNBEREICHE
Wir bieten Informationssuchenden kostenlos Information und Beratung rund um
Kinderkultur, Freizeit mit Kindern und Familienalltag in Wien. Wir verstehen uns als
Lobbyist_innen für Kinder und Familien und unterstützen die Rechte von Kindern und
Familien auf Kultur und Freizeit. Programm-Veranstalter_innen sind unsere Partner_innen,
denen wir kostenlose Werbemöglichkeiten bieten. Zur Veröffentlichung der Angebote
stellen wir Ressourcen zur Verfügung.
Der Kernbereich unserer Arbeit ist Wissensmanagement (Informationseinholung, -
aufbereitung, -weitergabe).

Wir arbeiten zielgruppenorientiert und -relevant, transparent, detailliert, präzise, aktuell
und filtern Informationen mit unserem professionellen Wissen.

5.   UNSERE ZIELE
 Artikel 31 der Kinderrechtskonvention: Beteiligung an Freizeit, kulturellem und
  künstlerischem Leben, staatliche Förderung
  a. Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf
       Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen
       und künstlerischen Leben.
  b. Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle
       Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die
       Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und
       künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung.
  (Siehe:
  http://www.kinderhabenrechte.at/fileadmin/download/Kinderrechtskonvention_deutsch_l
  angfassung.pdf; Letzter Aufruf 03.12.2019)

 Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Familien

 Förderung der kulturellen Teilhabe unserer Zielgruppe

 Hilfestellungen, um selbstständige und fundierte Entscheidungen zu treffen

 Unterstützung von – im Besonderen – kommunalen aber auch privaten
  Kulturangeboten

Wir erreichen unsere Ziele vor allen durch Informationseinholung, -aufbereitung und
Weitergabe von Informationen.

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6.   ÜBER WELCHE THEMEN INFORMIEREN WIR?

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7.   ZIELGRUPPEN: FÜR WEN UND MIT WEM ARBEITEN WIR?
Unsere Zielgruppen teilen wir nach ihren unterschiedlichen Bedürfnissen in zwei
Nutzer_innen-Kreise: den der Informations-Suchenden und den der Informations-
Bringenden.

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8.   UNSERE ARBEITSFELDER

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9.   UNSERE ARBEITSPRINZIPIEN
Unabhängigkeit
    Wir vermitteln Informationen transparent, detailliert, präzise und aktuell.
    Die Objektivität* unseres Informations-Angebotes ist uns wichtig und wir setzen
     alles daran, sie so weit wie möglich zu sichern.
    Wir verbreiten Informationen unabhängig und frei von kommerziellen, religiösen,
     politischen oder ideologischen Interessen.

Professionalität
    Die Informationen übermitteln professionelle, geschulte Mitarbeiter_innen.
    Information und Beratung werden so geleistet, dass sie die Privatsphäre und
       Anonymität der Informationssuchenden gewährleisten.
    Im Rahmen unserer Möglichkeiten informieren wir auch über Zielsetzungen und
       Ausrichtungen der Angebote.

Partizipation
    In die Themenauswahl, Medienwahl sowie Aufbereitung und Gestaltung der
        Informationen fließt das Feedback der kinderinfo-Nutzer_innen ein.
    Bei der Gestaltung unserer Angebote nehmen wir sowohl die Bedürfnisse der
        Erwachsenen als auch die der Kinder in den Blick.
    Besonderes Augenmerk legen wir auf die Bewusstmachung von Möglichkeiten der
        Selbstaneignung um die Teilhabemöglichkeiten unabhängig von finanziellen
        Ressourcen sichtbar zu machen.

Bedarfsorientierung
    Wir informieren über alle kinder- und familienrelevanten Themen. Unsere
      Antworten richten sich nach den gestellten Fragen. Die Qualität der Beantwortung
      passen wir an das Thema an, z. B.: Touristische Anfrage beantworten wir
      ressourcenschonend, psychosoziale Fragen mit Hilfe von Expert_innen und mit der
      Weiterleitung an Spezialeinrichtungen.
    Wir reagieren auf unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen und Ressourcen der
      Informationssuchenden. Informationssuchende, die wirtschaftlich oder sozial
      benachteiligt werden, erhalten von uns bewusst mehr Unterstützung, um
      Chancengleichheit zu forcieren.

Empowerment
     Wir regen dazu an, notwendige Informationen einzuholen und und motivieren dazu,
     selbstbestimmt das passende Angebot zu recherchieren.

Inklusion
     Die Kinderinfo ist offen für Kinder von 0 bis 13 Jahren und alle Menschen, die mit
        Kindern leben oder für und mit Kindern arbeiten. Die kinderinfo-Räumlichkeiten
        sind barrierefrei zugänglich.
     Das Team der Kinderinfo bemüht sich, allen Kindern und Erwachsenen-Kind-
        Gemeinschaften Zugang zu Informationen zu ermöglichen.
     Die Nutzung der Kinderinfo ist gratis. Eine Terminvereinbarung ist nicht
        erforderlich. Die Öffnungszeiten orientieren sich an den Bedürfnissen unserer
        Zielgruppen.
     Wir sind uns der Sprachenvielfalt in Wien bewusst und arbeiten im Rahmen
        unserer Möglichkeiten mit unterschiedlichen Mitteln daran, die Teilhabe aller
        Menschen an Freizeitaktivitäten zu fördern (z. B. Google Translator,
        englischsprachige Beratung).

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10. AUSWAHL- UND AUSSCHLUSSKRITERIEN
Wir versuchen ein möglichst breites Spektrum an kinderrelevanten Themen aufzugreifen
und informieren über in Wien stattfindende Angebote. Für die Einholung und Aufbereitung
von Angeboten, die von öffentlicher Hand gefördert und/oder nicht gewinnorientiert sind,
wenden wir mehr Ressourcen auf.

Wir bewerben auch kommerzielle Angebote. Wir machen unsere Besucher_innen auf die
unterschiedlichen Interessen der Anbieter_innen aufmerksam. Konkret bedeutet das,
dass wir – sofern es uns möglich ist – benennen, ob das Angebot durch einen sozialen,
kulturpolitischen oder pädagogischen Auftrag entsteht oder ob Anbieter_innen auch oder
ausschließlich aus finanziellem Interesse ein Angebot setzen.

10.1. Basiskriterien
Die Informationen müssen für unsere Zielgruppen relevant sein, sich auf Wien beziehen
und mindestens folgende Angaben enthalten:

   Wer bietet an?
   Was wird angeboten?
   Für wen (Altersangabe, Einzelangebot/Gruppenangebot) ist das Angebot konzipiert?
   Bei Veranstaltungen werden auch Ort und Zeit angegeben.

Die Angebote werden aufgrund folgender Kriterien bewertet:
 Preisgestaltung/Ermäßigungen
 pädagogische Qualität/Zielsetzungen
 professionelle Vermittlung/Betreuung vor Ort

Anlassbezogen werden weitere Informationen wie z. B. über die Infrastruktur vor Ort
eingeholt.
Das Team der Kinderinfo entscheidet über das Ausmaß und die Form der Bewerbung von
Angeboten in den Räumlichkeiten der Kinderinfo, online und in unseren Printprodukten.

10.2. Ausschlusskriterien
Veranstaltungen und Informationen werden nicht in der WIENXTRA-Kinderinfo beworben,
wenn
 sie sexistische, rassistische, extremistische oder andere diskriminierende Inhalte
    transportieren,
 es sich bei den Veranstalter_innen um Gruppierungen mit sektenähnlicher Struktur
    handelt,
 die Bewerbung oder Verbreitung gesetzlichen Bestimmungen widerspricht oder
 das Team nach einem internen Entscheidungsprozess, der dokumentiert und mit
    Vorgesetzten abgestimmt wird die Bewerbung eines Angebots ablehnt.
 Handlungsbedarf ist für uns gegeben, wenn wir grobe Schwächen in der Organisation,
    der pädagogischen Qualität oder bei der Zuverlässigkeit der angekündigten Angebote
    wahrnehmen bzw. wenn wir negative Rückmeldungen von Besucher_innen
    bekommen. Das Team der WIENXTRA-Kinderinfo geht Kritik im Rahmen seiner
    Möglichkeiten nach.

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11.   STRUKTUREN UND RESSOURCEN
Die Arbeitsbereiche der WIENXTRA-Kinderinfo gliedern sich in Front-Office – persönliche,
telefonische und Online-Information und Beratung sowie Raumarrangements – und Back-
Office: Kontakt mit Partner_innen, Recherche und Aufbereitung von Informationen,
Betreuung von Social Media-Kanälen, einrichtungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit,
Administrations- und Sekretariatsarbeiten sowie Hausverwaltung.
Die Kinderinfo ist Dienstag bis Freitag von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sowie Samstag,
Sonntag und an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr. Diese Öffnungszeiten sind an die
Bedürfnisse der Informationssuchenden angepasst.

11.1. Teamarbeit
Das Team der WIENXTRA-Kinderinfo besteht derzeit aus sechs Mitarbeiter_innen (185
Wochenstunden) und einer Leitung (20 Wochenstunden). Während der Öffnungszeiten
sind zwei Mitarbeiter_innen im Pultdienst, eine Mitarbeiterin hat Pultbereitschaft, um im
Bedarfsfall (Krankenstand, Urlaub) zu vertreten bzw. in Ferienzeiten den Pultdienst zu
unterstützen. An den Wochenenden, an Feiertagen und während der Ferienzeiten ist das
Team immer dreifach besetzt. Die Mitarbeiter_innen haben im Rahmen ihrer Dienstzeiten
Pultdienste, wöchentlich zweistündige Teambesprechungen und Recherche- bzw.
Organisationszeiten.

Inhaltliche Zuständigkeiten: Unsere Infobereiche und Themen sind im Team zugeordnet,
um eine intensive Kontaktpflege mit den Partnerorganisationen zu ermöglichen,
Spezialwissen zu den Themen zu erarbeiten und bezüglich der Aktualisierung und
Informationseinholung den Überblick zu bewahren.
Auch die organisatorischen und administrativen Aufgabenbereiche sind unter den
Mitarbeiter_innen aufgeteilt, um einen möglichst reibungslosen Arbeitsalltag zu
gewährleisten.

11.2. Arbeitsinstrumente
Verschriftlichte Arbeitsabläufe:
   - Arbeitsprinzipien der WIENXTRA-Kinderinfo
   - Aktions- und Projektpläne
   - Hausordnung
   - Organisatorische und inhaltliche Zuständigkeiten
   - Mitarbeiter_innen-Handbuch
   - Praxiskonzept der WIENXTRA-Kinderinfo
   - Zielvereinbarungen/Jahresarbeitsprogramme
Besprechungen:
   - Klausuren
   - Teambesprechungen
   - Reflexionstermine
   - Mitarbeiter_innen-Gespräche
   - Arbeitsgruppen/Projektgruppen

11.3. Vernetzt arbeiten
Wir kooperieren mit Einrichtungen, die sich mit kinder- und familienrelevanten Themen
beschäftigen. Wir initiieren und fördern Vernetzungstreffen in den Räumlichkeiten der

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WIENXTRA-Kinderinfo. Als Serviceeinrichtung für ganz Wien sind wir über sämtliche
Aktivitäten im Kinderkulturbereich sowohl innerhalb des Vereins WIENXTRA als auch
außerhalb informiert und fördern die wien weite Vernetzung im Sinne unserer
Nutzer_innen. Als Einrichtung im MuseumsQuartier wirkt die WIENXTRA-Kinderinfo an
Arbeitsgruppen und Aktionen mit.

11.4. Ressourcen
   Personal (Stand 12/2019: 185 Personalstunden)
   Jährlich zugeteiltes kinderinfo-Budget, anlassbezogene Projektbudgets
   Gut ausgestatteter Informations- und Beratungsraum mit Spielmöglichkeiten für
    Kinder, Sanitäranlagen, Wickelbereich, Büro- und Personalbereich samt Teeküche
   Vereins-interne Ressourcen – WIENXTRA-Organigramm:
    https://www.wienxtra.at/fileadmin/web/oea/pdf_2019/organigramm_2019_1.pdf;
    Letzter Zugriff: 27.02.2020
   Fortbildung der Mitarbeiter_innen
   Betriebliche Angebote: Betriebsversammlungen, Betriebsfeiern und -ausflüge,
    Gesundheitsförderung und Kulturangebote

12. QUALITÄTSSICHERUNG UND -ENTWICKLUNG
Wir reflektieren regelmäßig, um die Qualität unserer Angebote zu sichern und
weiterzuentwickeln. Wir evaluieren anhand folgender Kriterien:
 Statistische Auswertung (Online, Anfragen, Besucher_innenzahlen, Aktionen, …)
 Mündliches und schriftliches Feedback von Kund_innen und Partner_innen
 Strukturierte Kund_innenbefragungen
 Expert_innen-Interviews
 Erfahrungsaustausch im Team

13. UNSERE GRENZEN
Grenzen müssen wir einerseits aufgrund beschränkter Ressourcen setzen:
 Wir recherchieren keine Informationen über den Raum Wien hinaus
   (themenspezifische Ausnahmen).
 Wir überprüfen nicht die Qualität aller beworbenen Angebote.

Andererseits setzen wir Grenzen aus inhaltlichen Gründen, weil bestimmte Bedürfnisse
unserer Zielgruppen nicht unserem Einrichtungskonzept oder dem Arbeitsauftrag des
Vereins WIENXTRA entsprechen:
 Wir führen keine bio-psycho-soziale Beratung durch und informieren Kund_innen, die
    sich mit derartigen Fragestellungen an uns wenden, über passende Beratungsstellen
    und Institutionen.
 Wir geben keine Empfehlungen ab, forcieren jedoch durch Nachfragen und
    Hilfestellungen eigenverantwortliche Entscheidungen, die unsere Kund_innen treffen
    müssen.
 Wir übernehmen keine Betreuung von Kindern.
 Wir bieten die WIENXTRAKkinderinfo nicht als Spielraum an. Die Nutzung der
    Spielmöglichkeiten für Kinder ist gebunden an die Informationseinholung der
    Erwachsenen.


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Diese Konzeption ist das Ergebnis eines Diskussionsprozesses des WIENXTRA-
Kinderinfo-Teams 2018 und 2019.

Die Konzept-Gespräche wurden in Teambesprechungen zu je einer Stunde geführt,
diskutiert, korrigiert und ergänzt und anschließend arbeitsteilig verschriftet. Wir
betrachten diesen Diskussionsprozess als niemals abgeschlossen, da sich unsere
Arbeitsbereiche und Schwerpunkte nach den Bedürfnissen der Zielgruppen, nach den
vorhandenen Ressourcen und den Vereinsgrundsätzen richten und sich
dementsprechend auch verändern können.

kinderinfo-Team (Stand Februar 2021)
Luna Dietrich
Clemens Eichinger
Veronika Fürnsinn
Birgit Kollek
Sabine Krones
Thomas Petrnousek
Claudia Regan
Judith Rücker (Bildungskarenz)
Brigitte Vogt

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kinderinfowien.at

14. GLOSSAR
Hier erklären wir, wie wir die Begriffe definieren, die wir in unserem Praxiskonzept
verwendet haben.

Unser Familienbegriff
Wir sind uns bewusst, dass es viele Familien-Formen gibt: Mutter-Vater-Kind-Familien,
Ein-Eltern-Familien (Alleinerzieher_innen), Patchworkfamilien, Regenbogen-Familien,
Pflege- und Adoptivfamilien, junge Eltern, alte Eltern, … Darüber hinaus bestehen
temporäre Erwachsenen-Kind-Gemeinschaften mit Großeltern, „Wochenendvätern“,
Leih-Omas und Babysitter_innen, … Auch fremduntergebrachte Kinder und deren
Betreuer_innen sind in unserem Familienbegriff inkludiert.
Im Konzept sind alle Konstellationen gemeint, wenn wir den Begriff Familie verwenden.
Und wir nehmen die unterschiedlichen Bedürfnisse der diversen Familienformen wahr und
berücksichtigen diese in unserer Arbeit und bei der Ausrichtung des
Informationsangebots der WIENXTRA-Kinderinfo.

Unser Bild vom Kind, unser Menschenbild
Unser Bild vom Kind, unser Menschenbild leitet unsere Beziehung zum Kind/zum
informationssuchenden Menschen: Wir sehen jeden Menschen als eigenständige
Persönlichkeit an, mit eigenen Bedürfnissen und individuellen Lebensumständen. Jedes
Kind hat seinen eigenen Entwicklungsstand und Rhythmus. Daraus ergeben sich
Lernthemen und Fragestellungen der Kinder. Diese zu erkennen, aufzugreifen und zu
fördern, sehen wir als eine der wichtigsten Aufgaben von Bezugspersonen des Kindes an.
Dabei unterstützen wir.

Unser Kulturbegriff
„Kultur […] ist für uns im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend
hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen (….) Natur.
Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in
der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie etwa Recht, Moral,
Religion, Wirtschaft und Wissenschaft“.
(Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Kultur, letzter Aufruf: 03.12.2019)

„Kultur ist das Gegenteil von Natur. Was der Mensch macht, sich ausdenkt, sagt und
erschafft, ist Kultur.“ (Siehe: https://klexikon.zum.de/wiki/Kultur; letzter Aufruf 03.12.2019.
Klexikon ist ein Online-Lexikon für Kinder.)

Im engeren Sinn ist unser Kulturbegriff an Soziokultur orientiert: „Unter Soziokultur
versteht man die Summe aus allen kulturellen, sozialen und politischen Interessen und
Bedürfnissen einer Gesellschaft beziehungs-weise einer gesellschaftlichen Gruppe. Die
Wortverbindung soziokulturell bezeichnet den engen Zusammenhang zwischen sozialen
und kulturellen Aspekten gesellschaftlicher Gruppen und ihren Wertesystemen.
Soziokultur ist auch ein Fachbegriff der Kulturpolitik. Er bezeichnet hier eine direkte
Hinwendung von Akteuren und Kultureinrichtungen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit und
zum Alltag“.
(Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Soziokultur, letzter Aufruf: 03.12.2019)

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Wir gehen von individuell ausgeprägten Kulturen aus und distanzieren uns von
kulturalistischen Konzepten:
„Als Merkmale kulturalistischer Konzepte werden folgende Eigenschaften beschrieben:
     Ethnische Formulierung: Kultur wäre alleine mit der (ethnischen, völkischen)
        Herkunft verbunden.
     Homogenität: Alle Mitglieder einer ethnischen Gruppe sollten die gleiche Kultur
        haben.
     Reduzierbarkeit: Die wesentlichen Eigenschaften einzelner Menschen wären auf
        die kulturellen Eigenschaften einer Gruppe beschränkt.
     Starrheit: Kulturen seien nicht oder nur über lange Zeiträume (im Rahmen von
        Generationen) veränderbar.
Solchen Konzepten zufolge wird ‚Kultur‘ als eine unüberwindliche Schranke betrachtet, die
politisch nicht zu überwinden sei.“
(Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen#Kultureller_Rassismus,
letzter Aufruf: 03.12.2019)

Unser Kinderkultur-Verständnis
Unter Kinderkultur verstehen wir
1. Kulturangebote im unter „Kultur“ definierten, umfassenden Sinn für Kinder, d.
   h. an der Lebenswelt der Kinder anknüpfende, für das Erleben von Kindern
   geeignete Aktivitäten,
2. das aktive kulturelle Schaffen von Kindern und
3. dass Kinder ihre Lebenswelten mitgestalten können.

Unser Bildungsbegriff
Bildung umfasst den ganzen Menschen in seiner Persönlichkeitsentwicklung und meint
sowohl das Aneignen
von Wissen als auch von Kompetenzen. Bildung setzt an den Erfahrungen, Bedürfnissen
und Interessen der Menschen an und zielt darauf ab, Menschen zu einer bewussten
Gestaltung ihrer Lebenspraxis zu befähigen.

Der Zugang zu Bildung soll breit, kostengünstig, niederschwellig, regional und freiwillig
sein. Die individuelle Bereitschaft zum Lernen kann gefördert werden durch: Spielerisches
Ausprobieren, Neugierde
wecken, Freude an Aktivität, Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Ernstnehmen,
positive Beziehung
herstellen, gemeinsame Reflexion etc.

Informelle Bildung im Sinne von informellem Lernen findet jederzeit und überall statt, es
entspricht dem
unmittelbaren Erfahrungslernen. Sie ist nicht zielgerichtet, sondern liegt in der
Selbstverantwortung
jeder_jedes einzelnen.

Unser Diversitätsansatz
Diversität bedeutet Vielfalt. Menschen sind unterschiedlich, haben aber alle dieselben
Rechte. Unser Ziel ist es, allen Menschen in Wien gleichberechtigten Zugang zu
Kinderkultur zu verschaffen. Wir nützen den Diversitätsansatz dazu, uns über die

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Vielfältigkeit unserer Zielgruppen zu verständigen und unser Angebot entsprechend
anzupassen.

Die Dimensionen der Diversität, z. B. Gender, Alter, Einkommen, Sprache, Bildung,
Familienform, Mobilität, sichtbares Anderssein, Religion, Behinderung, sexuelle
Orientierung helfen uns dabei, Bedürfnisse der Zielgruppen zu definieren. Dabei sind wir
uns über die Heterogenität innerhalb dieser konstruierten Kategorien bewusst. Wir
reflektieren unsere Vorurteile, um möglichst unvoreingenommen auf unsere Nutzer_innen
einzugehen und unsere professionelle Diversitätskompetenz zu erhöhen.

Was verstehen wir unter Diversitätskompetenz?
• Anerkennung der Pluralität in den Lebenswirklichkeiten
• Nutzung von Verschiedenheit als Chance gegenüber Homogenitätsvorstellungen
• Wissen um die gesellschaftliche Konstruktion von Ungleichverhältnissen
• Reflektieren der eigenen Werte, Normen und Einstellungen
• Erkennen von Diskriminierungsstrukturen in der Gesellschaft
• Sensibilisierung für heterogene Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppen
• Differenzierte Analyse sozialer Benachteiligung und sozialer Unterstützung

Die Komplexität der Lebens- und Freizeitgestaltung unserer Zielgruppen – die im Laufe
der Zeit einem ständigen Wandel unterliegen – wollen wir wahrnehmen, wertschätzen und
berücksichtigen.
Mehr dazu im WIENXTRA-Positionspapier Diversität:
https://www.wienxtra.at/fileadmin/web/oea/pdf_2015/themen_texte/Diversit%C3%A4t_b
ei_wienxtra.pdf;
(Letzter Aufruf: 27.02.2020)

Wie stellen wir die größtmögliche Objektivität bei unseren
Infoangeboten her?
Wir setzen alles daran, unser Informations-Angebot so objektiv wie möglich zu gestalten:
durch Offenlegung unserer Werthaltungen und Methoden sowie durch Diskussion und
Verständigung über unklare Inhalte im Team und mit Fachleuten.

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