"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT

 
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"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT
Y A C H T 18 — 2 0 2 0                    VERGLEICHSTEST • DEHLYA 25                             27

                                                                                  „WILLY“ WILL’S WISSEN
                                                                                           Beim REFIT wurde unsere DEHLYA 25 von Grund auf erneuert und
                                                                                       verbessert. Eine Frage aber blieb offen: Ist „Willy“ auch schneller geworden?
                                                                                              Der Vergleich mit einem ORIGINAL-BOOT liefert Antworten

Ungleiche Geschwister. Amwind-
Duell Alt gegen Neu vor Warne­
münde – wer hat den Bug vorn?

                                 F O TO : YA C H T / N. G Ü N T E R
"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT
28                                                        RUBRIK • BLINDTE X T                                            Y A C H T 18 — 2 0 2 0                                          Y A C H T 18 — 2 0 2 0                            VERGLEICHSTEST • DEHLYA 25                                          29

Bei 13 Knoten Wind sind
beide Boote gleich schnell,
unser „Willy“ läuft aber
deutlich mehr Höhe

                                                                                                                                                                                                                                                                                      NICHT ZU RETTEN
                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Einbauten von „Willy“ waren so marode,
                                                                                                                                                                                                                                                                          dass sie nicht saniert werden konnten. Das
                                                                                                                                                                                                                                                                           eröffnete Spielräume für eine komplette
                                                                                                                                                                                                                                                                         Neukonzeption der Aufteilung und Gestal-
                                                                                                                                                                                                                                                                         tung unter Deck. Vom Original blieb nichts
                                                                                                                                                                                                                                                                           übrig, außerdem wurden leichte Duflex-
                                                                                                                                                                                                                                                                         Sandwichplatten statt Sperrholz verwendet.

                                                                                                                                                                                                       RADIKALUMBAU VS. STETIGE ERNEUERUNG

D
                er letzte große Test für „Wil-   Weg: den Vergleich mit einer möglichst ori-     wie unser „Willy“, aber auch mit Festkiel. Mit
                ly“ ist zugleich der span-       ginalgetreuen Dehlya 25. Auf den entspre-       einer marinisierten BMW-Einbaumaschine
                nendste: Wie segelt sich das     chenden Aufruf der YACHT meldeten sich          oder mit Außenborder, wie unser „Willy“                                                        Die Vergleichsyacht zeigt, was mit GUTER PFLEGE und geringen Investitionen möglich ist
                Boot nach all den Umbau-         mehrere Kandidaten – an dieser Stelle sei al-   einst. Mit Klappruder oder mit festem Blatt,
                ten und Veränderungen? Es        len, die sich zum Mitmachen bereit erklär-      wie bei unserem „Willy“. Oder mit einer Aus-
                ist zwar optisch und tech-       ten, noch einmal herzlich gedankt!              ziehpantry an Backbord statt der festen Pan-                                                         OPTISCH AUFGEWERTET
nisch deutlich moderner geworden, aber               Die Wahl fiel auf die „Challenger“ von      try an Steuerbord neben dem Kielkasten,                                                  Die Dehlya von1990 wurde nicht auf einen
auch schneller? Schließlich war das eines        Torsten Kuhr. Nicht wegen des Bootsnamens,      wie ursprünglich bei unserem „Willy“ (dass                                                Schlag, sondern schrittweise modernisiert.
der erklärten Ziele des Refits. Wenngleich       der passender nicht hätte sein können. Son-     „Willy“ jetzt eine Ausziehpantry hat und wie                                             Schon ihr erster Eigner hielt sie gut in Schuss
immer klar war: Bei unveränderter Form von       dern weil Kuhrs Dehlya mit der Baunummer        die funktioniert, war in der vorigen YACHT-                                               und versah unter anderem die Kajütdecke
Rumpf und Anhängen macht man aus ei-             347 von 1990 exakt unserem „Willy“ vor dem      Ausgabe zu lesen).                                                                        mit Zierleisten. Vor zehn Jahren wechselte
nem Ackergaul kein Rennpferd, egal, womit        Refit entspricht. Die Dehlya wurde in ver-          Vor zehn Jahren kaufte der Berliner Kuhr,                                            die „Challenger“ den Besitzer, der sie weiter
man es füttert.                                  schiedenen Versionen gebaut. Mit Hubkiel,       internationaler Projektleiter für Lösungen                                               anpasste. So kamen etwa 2019 neue Polster
    Das „Futter“ waren im Fall von „Willy“                                                       im Working Capital Management, seine                                                         ins Boot, welche die Optik aufwerten.
vor allem Veränderungen am Rigg. Die Ver-                                                        „Challenger“ vom Voreigner und segelte sie
legung der Genua-Holepunkte nach innen,
die Ausrüstung mit einem Traveller sowie             DAS NEUE                                    zunächst auf dem Tegeler See. 2019 verlegte
                                                                                                 er dann seinen Liegeplatz in den Hafen von

                                                    RIGG BRINGT
ein um 3,2 Quadratmeter vergrößertes, oben                                                       Hohe Düne gegenüber von Warnemünde.
ausgestelltes Großsegel sollten Vorteile auf                                                     Damit war auch gleich ein ideales Testrevier
Amwindkurs bringen, zumal bei wenig                                                              mit freien Winden im Angebot.
                                                      AUF DEM
                                                                                                                                                   F O TO S : YA C H T / N. G Ü N T E R

Wind. Gleiches galt raumschots für den 50                                                            Kuhr investierte ins Boot. Ursprünglich
Quadratmeter messenden Gennaker statt                                                            war vor der Pantry an Steuerbord im Vor-
des alten Original-Spinnakers, der eine Flä-
che von 33 Quadratmetern hatte.
                                                    AMWINDKURS                                   schiff eine kleine WC-Zelle eingebaut, die er
                                                                                                 entfernte. Lazyjacks kamen hinzu, ein Groß­
    Doch was heißt mehr Geschwindigkeit?
Um das herauszufinden, gab es nur einen               VORTEILE                                   baum­kicker, eine neue Sprayhood, letztes
                                                                                                 Jahr neue Polster, und die Hubkielvor-
"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT
30                                                  VERGLEICHSTEST • DEHLYA 25                                            Y A C H T 18 — 2 0 2 0                                                                                        Y A C H T 18 — 2 0 2 0                                                                       31

                                                                                                                                                                                                                                                                             KLASSISCH VS. MODERN
richtung mit Spindel wurde gewartet. Vor vier                                                    ständig im Wasser. Auf „Challenger“ dage-
Jahren gönnte er sich zudem eine Laminat-                                                        gen wird der Außenborder komplett geliftet.                                                                                                 Die Änderungen an Deck haben bei „Willy“ ein sehr viel BESSERES HANDLING zur Folge
Genua, ein Jahr später einen neuen Spinna-                                                       Und sie ist mit einem durchgehenden Ruder
ker. Das Groß allerdings ist zehn Jahre alt.                                                     ausgerüstet.
    Die „Challenger“ ist damit ein gutes Bei-                                                         Doch offenbar wirken sich die Verände-
spiel, was Eigner dank stetiger Erneuerun-                                                       rungen auf „Willy“ nicht nachhaltig aus – er
gen und Instandhaltungen auch bei älteren                                                        segelte „Challenger“ auf dem Amwindkurs
Modellen erreichen können. Und das Boot             »ICH WÜNSCHTE                                davon. Schneller war die neue Dehlya zwar
vermittelt einen Eindruck davon, wie unser
„Willy“ wohl ausgesehen hätte, wenn nicht
                                                    MIR, MEIN BOOT                               nicht, dafür lief sie deutlich mehr Höhe. Bei
                                                                                                 der beschriebenen Windstärke schaffen
ein Totalrefit nötig gewesen wäre: schick           WÄRE GENAUSO!«                               es beide Boote, ihre theoretische Rumpf­
in Schale, im Wesentlichen aber noch das                                                         geschwindigkeit – bei sechs Meter Wasser­
Original.                                                 Torsten Kuhr, Eigner der               linien­länge knapp sechs Knoten – fast zu er-
                                                       Vergleichs-Dehlya „Challenger“            reichen. Beide blieben leicht darunter, was

A
             n zwei Tagen segelten wir beide                                                     auf Amwindkurs normal ist.
             Boote gegeneinander. Zunächst                                                            Aber „Willy“ war eben auch nicht schnel-                                                                                                       GENUA-HOLEPUNKT
             bei bis zu 13 Knoten Wind. Da-                                                      ler. Offenbar lässt die Form des Rumpfes, vor                                                                                              Die Genuaschiene ist gegenüber dem
             bei waren wir uns überhaupt         Profils eine harte Kante, dort, wo das untere   allem wegen des bremsenden Kielstummels                                                                                                    Original um etwa vier Zentimeter nach
nicht sicher, ob „Willy“ gegen „Challenger“      Stück in das obere übergeht. Diese ist nicht    für den Wasserballast, nicht mehr Speed zu.                                                                                             innen gesetzt worden. Nun kann die Genua
bestehen würde. Denn neben den erwähn-           gerade strömungsgünstig.                        Es gelang der „Willy“-Crew jedenfalls nicht,                                                                                              etwa ein Grad dichter geschotet werden.
ten Veränderungen am Rigg gab es durchaus            Zum anderen ist „Willy“ mit einem Elek-     die „Challenger“ von Luv aus zu überlaufen.                                                                                            Das klingt nicht nach viel. Direkt angewendet
Neuerungen, welche der Segelleistung ent-        tro-Pod-Antrieb ausgerüstet. Das torpedo­            Dafür segelte „Willy“ wie gesagt höher.                                                                                           auf den Winkel hoch am Wind bringt es aber
gegenstehen. Zum einen ist da die Teleskop-      förmige Gehäuse mit dem Motor sowie der         Die Verlegung der Genua-Holepunkte nach                                                                                                bei 100 gesegelten Metern einen Luv­gewinn
Ruderanlage. Sie hat etwa auf der Hälfte des     angebrachte Faltpropeller befinden sich         innen sowie die Ausrüstung mit einem                                                                                                              von knapp zwei Metern.

                                        MANUELL VS. ELEKTRO                                                                                                                                                                                                                             HECK-LAYOUT
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Der Wegfall des Außen­
                                                                                                                                                                                                                                                                                  borders bescherte „Willy“
                                                                                                                                                                                                                                                                                 ein offenes, gewichtsentlas-
Die Elektrifizierung hat für „Willy“ VORTEILE, sie sorgt aber auch teilweise für Einschränkungen                                                                                                                                                                                  tetes Heck, das besonders
                                                                                                                                                                                                                                                                                   beim Anlegen rückwärts
                                                                                                               MOTORISIERUNG                                                                                                                                                        von großem Vorteil ist.
                                                                                                  Der 10-PS-Außenborder belastet das Heck                                                                                                                                         Zudem ist die neue Ruder-
                                                                                                 mit mehr als 50 Kilogramm. Er muss zudem                                                                                                                                        anlage aufholbar und auch,
                                                                                                  per Hand geliftet werden. Dafür bremst er                                                                                                                                      wie beim Original, komplett
                                                                                                   nicht beim Segeln. „Willys“ Elektro-Pod                                                                                                                                               abzunehmen.
                                                                                                  bremst trotz Faltprop etwas, ist dafür aber
                                                                                                  auf Knopfdruck einsatzbereit. Zudem wird
                                                                                                  das Ruderblatt vom Prop angeströmt, was
                                                                                                 ihn deutlich manövrierfähiger macht. Dafür                                                                                                                                                              GROSSSCHOT-FÜHRUNG
                                                                                                          ist die Reichweite geringer.                                                                                                                                                                  Die Verlegung des Groß-

                                                                                                                                                   F O TO S : YA C H T / N. G Ü N T E R ; Z E I C H N U N G : YA C H T / N. C A M P E
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        schot-Holepunktes nach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        vorn schafft Bewegungs­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      freiheit für den Steuermann.
              KIELBEDIENUNG                                                                                                                                                                                                                                                                           Er kann jetzt zwischen Schot
   Die Standard-Variante mit Spindel für die                                                                                                                                                                                                                                                          und Pinne die Seite wechseln
  Kielaufholung bedeutet: schweißtreibende                                                                                                                                                                                                                                                             und muss nicht mehr über
  256 Umdrehungen mit der Kurbel von un-                                                                                                                                                                                                                                                              die Pinne hinweg oder diese
 ten bis oben und umgekehrt. Bei „Willy“ da-                                                                                                                                                                                                                                                           hochklappen. Der einfache
 gegen genügt ein Knopfdruck, und der Kiel                                                                                                                                                                                                                                                             Traveller ermöglicht einen
   ist elektrohydraulisch in 20 Sekunden ge­                                                                                                                                                                                                                                                           effizienteren Anstellwinkel
liftet, zudem vom Cockpit aus bedienbar. Da-                                                                                                                                                                                                                                                           des Großsegels. Das trägt
   für ist die Installation aufwändig und samt                                                                                                                                                                                                                                                          mit bei zur verbesserten
   Batterie eine hohe zusätzliche Investition.                                                                                                                                                                                                                                                               Höhe am Wind.
"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT
32                   RUBRIK • BLINDTE X T     Y A C H T 18 — 2 0 2 0                                                                                            Y A C H T 18 — 2 0 2 0                               VERGLEICHSTEST • DEHLYA 25                                                           33

                               BEI WENIG WIND IST
                             „WILLY“ VIEL SCHNELLER
Nur direkt vor dem                 GEWORDEN
Wind hatte das
Original Chancen,
da konnte es mit
„Willy“ mithalten

                                                                                                                                                                                                                                                                        GENNAKER STATT SPINNAKER
                                                                                                                                                                                                                                                                   Der Gennaker bringt Geschwindigkeits­
                                                                                                                                                                                                                                                                 vorteile und ist viel einfacher zu handhaben.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Während auf der „Challenger“ immer eine
                                                                                                                                                                                                                                                                 Person auf das Vordeck muss, kann die Blase
                                                                                                                                                                                                                                                                  auf „Willy“ direkt aus dem Cockpit gesetzt
                                                                                                                                                                                                                                                                   und geborgen werden – das ist auch ein
                                                                                                                                                                                                                                                                  nicht ganz unwichtiger Sicherheitsaspekt.

                                                                                                                                                                                                                R
                                                                                                                                                                Traveller, mit dem der Großbaum bis mitt-                    aumschots ergab sich hingegen            Auf Vormwindkurs wurde es dann sogar
                                                                                                                                                                schiffs gezogen werden kann, wirkten sich                    ein etwas anderes Bild. Beide       schwierig, mit der „Challenger“ mitzuhal-
                                                                                                                                                                wie gewünscht aus.                                           Boote erreichten auf diesem Kurs    ten. Denn diese konnte mit dem Spinnaker
                                                                                                                                                                     Dazu kamen die effektiveren Segel. Zwar                 ziemlich exakt ihre sechs Knoten    platt vor dem Laken segeln, also direkten
                                                                                                                                                                stand die Laminat-Genua der „Challenger“         Geschwindigkeit. „Willy“ konnte sich dabei      Kurs nach Lee. Versuchte man das mit „Wil-
                                                                                                                                                                sehr gut, das Groß aber war nicht viel mehr      nur ein klein wenig absetzen. Die deutlich      ly“, fiel der Gennaker ein und verlor völlig
                                                                                                                                                                als ein Sack, auch mangels geeigneter Trimm­     größere Segelfläche aus Groß und Gennaker,      den Druck – ein normales Verhalten für
                                                                                                                                                                einrichtungen. Mit seinen über drei Qua­         insgesamt fast 20 Quadratmeter, nützten we-     solch ein Segel. Den Kurs etwas angespitzt,
                                                                                                                                                                dratmetern mehr im Groß war „Willy“ zu-          nig, da das Boot ab einem bestimmten Punkt      zog das Boot zwar wieder los; der zusätz­
                                                                                                                                                                dem nicht übertakelt, da das Segel im Ge-        wie gegen eine Mauer fährt. Mehr als sechs      liche Weg glich den Geschwindigkeitsvorteil
                                                                                                                                                                genzug eher flach geschnitten wurde – was        Knoten sind ohne mitschiebende Wellen of-       aber wieder aus. Beim Kreuzen vor dem
                                                                                                                                                                ebenfalls der Höhe zugutekommt.                  fenbar einfach nicht drin.                      Wind traf „Willy“ immer wieder das Heck

                                                                                                                                                                                                                            DIE RIGGS IM VERGLEICH
                                                                                                                                                                                                               Die Mastlänge ist identisch geblieben, wie auch die
                                                                                                                                                                                                                Maße von Vor- und Unterliek des Großsegels. Mit

                                                                       F O TO S : YA C H T / N. G Ü N T E R ; Z E I C H N U N G E N : YA C H T / N. C A M P E
                                                                                                                                                                                                               dem Wegfall des Achterstags konnte das Groß aber
                                                                                                                                                                                                                oben 50 Zentimeter ausgestellt und das Achterliek
                                                                                                                                                                                                                  überrundet werden, was in 19 Quadratmetern
                                                                                                                                                                                                                 Fläche gegenüber 15,8 beim Original resultiert.
                                                                                                                                                                                                               Die Backstagen müssen nicht gefahren werden, die
                                                                                                                                                                                                                um drei Zentimeter nach achtern verlegten Ober-
                                                                                                                                                                                                                 wanten halten das Rigg. Der Anschlagpunkt der
                                                                                                                                                                                                               Genua wurde um 57 Zentimeter nach oben verlegt.
                                                                                                                                                                                                                Trotz Rollreffanlage mit hoher Trommel konnte die
                                                                                                                                                                                                                  Segelfläche in etwa gleich bleiben. Raumschots
                                                                                                                                                                                                               verfügt „Willy“ nun mit dem knapp 50 Quadrat­meter
                                                                                                                                                                                                                 messenden Gennaker über 16,6 Quadratmeter
                                                                                                                                                                                                                  mehr als die „Challenger“ mit ihrem Spinnaker.
"WILLY" WILL'S WISSEN - YACHT
34                                                   VERGLEICHSTEST • DEHLYA 25                                              Y A C H T 18 — 2 0 2 0

      Idealbedingungen für „Willy“:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     08.09.-13.09.2020
      bei leichtem Wind raumschots                                                                                                                                                                                                                                                                                    Besuchen Sie uns
      unter Gennaker                                                                                                                                                                                                                                                                                                    in Port Canto

                                                          DER TEST
der „Challenger“, beide waren also in etwa
direkt nach Lee gleich schnell.
                                                          BELEGT:                                       Ein weiterer, so gar nicht eingeplanter
                                                                                                   positiver Effekt zeigte sich im Hafen. Bei Ma-
    Das Blatt wendete sich am zweiten Tag
bei leichtem Wind von maximal acht Kno-
                                                         ALLE ZIELE                                növern unter Maschine betrug bei „Challen-
                                                                                                   ger“ mit dem Außenborder der Durchmes-
ten. Für Rumpfgeschwindigkeit reichte das
nicht mehr, und „Willy“ konnte den Vorteil                WURDEN                                   ser eines gefahrenen Vollkreises aus dem
                                                                                                   Stand etwa drei Bootslängen; „Willy“ drehte
der größeren und effektiveren Segelfläche
                                                         ERREICHT!
                                                                                                   dagegen fast auf dem Teller. Sein Ruderblatt
voll ausspielen. Das Boot kam früher auf                                                           wird vom dicht davor sitzenden Propeller
Speed und erreichte auch höhere Endge-                                                             des Pod-Antriebs angeströmt, womit Manö-
schwindigkeiten als die „Challenger“. Am                                                           vrieren ohne Fahrt einfach ist. Beim Außen-
Wind war der Höhenvorteil nicht mehr ganz                                                          border dagegen sitzt der Prop hinter dem
so ausgeprägt, dafür gelang es nun aber          ges Manöver. Bei einem Kurs direkt nach Lee       Ruder, seine Strömung verschwindet wir-
recht einfach, „Challenger“ zu überlaufen.       ist bei diesem Boot der Spinnaker also die        kungslos als Heckstrudel. Daher blieb die
                                                 komfortablere Wahl, vom aufwändigeren             „Challenger“ nur mit Fahrt im Schiff noch

A
             m eindrucksvollsten erwies sich     Setzen und Bergen abgesehen. Auf allen an-        manövrierbar.
             der Windeinfallsbereich vom         deren Kursen ist der Gennaker im Vorteil.              Zugegeben, ein wenig Erleichterung
             Halbwind- bis zum Raumwind-             Die Veränderung des Riggs bei „Willy“         machte sich schon bemerkbar, dass „Willy“
             kurs – „Challenger“ gelang es
nicht annähernd, „Willy“ zu folgen. Schon
                                                 hat sich mithin insgesamt positiv ausge-
                                                 wirkt. Im unteren Windbereich ist das Boot
                                                                                                   nicht nur schöner und moderner geworden
                                                                                                   ist, sondern jetzt auch besser segelt – denn                                                Top-level sailing. ONE-level living.
                                                                                                                                                                                               Die neue Moody DS41.
innerhalb von Minuten lagen mehrere Meter        schneller geworden, ein halber Knoten ist es      das weiß man bei so einem Quasi-Proto­
zwischen den Booten. Einzig direkt vor dem       locker. Weht es stärker, wirkt sich die zusätz-   typen­­­bau vorher ja nie ganz genau. Das
Wind konnte sich „Challenger“ noch be-           liche Segelfläche nicht negativ im Krän­          schönste Kompliment aber machte uns
                                                                                                                                                      F O TO : YA C H T / N. G Ü N T E R

haupten, dort zeigte sich das zuvor beschrie-    gungs­verhalten aus, das Groß steht effekti-      „Challenger“-Eigner Kuhr: „Ich wünschte
bene Verhalten: „Willy“ kreuzte ungefähr         ver. Dazu tragen auch die Backstagen bei,         mir, mein Boot wäre genauso!“                                                           Hanse Deutschland Vertriebs GmbH & Co. KG
gleichauf vor dem Wind, während „Challen-        mit denen sich der Vorlieks-Durchhang der                                                                                                 Greifswald . Tel. +49 (3834) 7755-700 . sales@hanseyachts.de
ger“ direkt nach Lee trudelte, ohne ein einzi-   Genua vermindern lässt.                                          LARS BOLLE                                                               Bernau am Chiemsee . Tel. +49 (8051) 9629767 . sales@hanseyachts.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         AC41   NEW DS41   DS45   DS54
                                                                                                                                                                                           West Yachting GmbH & Co. KG . Langenfeld (Düsseldorf) . Tel. +49 (0) 2173 89 33 02 7 . info@westyachting.de
                       Der Refit unserer Dehlya hat viele Eigner inspiriert. Bestes Beispiel: Kielwasser-Interview, S. 114                                                                 Flensburger Yacht-Service GmbH & Co. KG . Flensburg . Tel. +49 (0) 4611 77 27 0 . info@fys.de
                                                                                                                                                                                           Nordlicht Yachting GmbH . Heiligenhafen . Tel. +49 (0) 4362 50 35 81 . wittmann@hanse-yachts.de                          moodyboats.com
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