Wirtschafts- und Arbeitsmarktmonitoring Corona - muenchen.de

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Wirtschafts- und Arbeitsmarktmonitoring Corona - muenchen.de
Wirtschafts- und Arbeitsmarktmonitoring
Corona

                                                                                        Mai 2021

           Auswirkungen der Corona-Krise auf Münchens
           Arbeitsmarkt und Wirtschaft
           Um die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Krise auf Münchens Wirtschaft
           sichtbar zu machen, werden aktuell verfügbare, ausgewählte Wirtschaftsdaten
           zusammengestellt und monatlich aktualisiert.

                •     Der Arbeitsmarkt zeigt im April weiterhin eine leichte Rückläufigkeit der
                      Arbeitslosenzahlen. In vielen Außenberufen zog die Beschäftigung an.
                      Das kam vor allem männlichen Arbeitslosen zugute. Insgesamt waren im
                      April 51.823 Personen arbeitslos gemeldet.

                •     Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist mit der Dauer der Pandemie
                      deutlich gestiegen. Im April waren es 13.575 Betroffene. Dies waren 5.601
                      Personen (70,2 %) mehr als im April 2020 und auch 819 mehr als im
                      Vormonat (6,4%).

                •     Die Auswirkungen auf die Beschäftigung in München sind seit dem
                      Ausbruch der Pandemie branchenabhängig unterschiedlich. Die Zahl der
                      sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in der Zeitarbeit, in der
                      Gastronomie, in der Beherbergung sowie im Einzelhandel deutlich
                      zurückgegangen. Informationstechnologie, Gesundheitswesen,
                      Verwaltung und Energieversorgung verzeichnen ein
                      Beschäftigungswachstum.

                •     Nachdem das Verarbeitende Gewerbe in München, wie auch in Bayern,
                      die für den Jahresbeginn durchaus üblichen Umsatzrückgänge zu
                      verzeichnen hatte, stiegen im März 2021 die Umsätze wieder deutlich an.
                      Auch wenn sich in den aktuellen März-Zahlen im Gastgewerbe eine
                      leichte Besserung der Umsätze abzeichnet, so liegen die Umsätze für
                      Gastronomie und Beherbergung um 60% bis 80 % unter den in Vor-
                      Corona-Zeiten üblichen Durchschnittswerten.
                      Ab Februar 2021 zeichnen sich auch leichte Verbesserungen der Umsätze
                      beim stationären Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen nach

           Herausgeber: Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft
           Herzog-Wilhelm-Straße 15, 80331 München, www.muenchen.de/arbeitundwirtschaft
           Redaktion: Eva Schweigard, Antje Kohlrusch, Telefon: +49 (0)89 233-25325, -26564
Mai 2021

           Monaten des zum Teil vollständigen Umsatzausfalls ab. Dennoch lagen im
           Februar 2021 die Umsatzausfälle noch bei -75,5 % des Vorjahresmonats.

     •     Die Gewerbesteuerzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr stark zurück
           gegangen. Das kassenmäßige Ist der Gewerbesteuer lag zum Jahresende
           2020 bei 1,7 Mrd. Euro; zum Vergleich:Im Vorjahr lag der Wert bei
           2,7 Mrd. Euro. Für das Jahr 2021 gehen die Gewerbesteuerplanungen der
           Stadtkämmerei von einem Anstieg auf 2,14 Mrd. Euro aus.

1. Arbeitsmarktdaten zum Agenturbezirk München

1.1. Arbeitslosigkeit in München
Insgesamt waren im April 51.823 Menschen in München arbeitslos gemeldet. Im
Vergleich zum März entspricht dies einem Rückgang um 1.365 Personen (-2,6 %).
Im Vorjahresmonat 2020 lag die Quote noch bei 4,3 %.

Schaubild 1
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

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Mai 2021

Zugang aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vom
1. Arbeitsmarkt im Agenturbezirk München, Februar 2020 – April 2021

Im April 2021 wechselten 4.919 Personen aus einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt in die Arbeitslosigkeit. Im April 2020 waren es
8.672 Personen.

Schaubild 2:
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

Ende September 2020, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik
mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit München auf 1.146.567.
Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht dies einer Abnahme um -5.578 oder
-0,5%, nach praktisch keiner relativen Veränderung im Vorquartal.
Nach Branchen betrachtet, gab es absolut die stärkste Zunahme bei Information
und Kommunikation (+4.919 bzw. +4,0 %); am ungünstigsten war dagegen die
Entwicklung im Gastgewerbe (-5.386 bzw. -11,3%).

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Mai 2021

Arbeitslosenzahlen nach SGB III (absolut)
April 2021 im Vergleich zu 2020 und 2019 im Agenturbezirk München

Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 29.161, das sind 2.080 weniger
als im Vormonat und 1.083 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-
Arbeitslosenquote lag bei 2,7%.

Arbeitslosenzahlen (absolut) nach SGB III im Agenturbezirk München

            Jan                Feb                März              April
 2019       20.627             19.719             18.268            17.363
 2020       22.241             21.350             20.935            28.078
 2021       34.293             33.252             31.241            29.161

Schaubild 3: Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                              Seite 4
Mai 2021

Arbeitslosenzahlen nach SGB II für München April 2021
im Vergleich zu 2020 und 2019 im Agenturbezirk München

Der Anstieg von Personen im Arbeitslosengeld II setzt sich weiter und deutlich fort.
Zuletzt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 751 auf 22.662. Dies waren 4.201 oder
22,8 % mehr als im April 2020.

Arbeitslosenzahlen (absolut) nach SGB II im Agenturbezirk München

            Jan                Feb                März              April
 2019       17.308             16.743             16.923            16.562
 2020       16.168             16.235             16.241            18.461
 2021       19.598             20.665             21.947            22.662

Schaubild 4: Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                              Seite 5
Mai 2021

Arbeitslosenzahlen nach Geschlecht für München (absolut)
April – Dezember 2020 bis April 2021

Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen liegt im April 2021 bei 45,8 %; der
Anteil der Männer entsprechend bei 54,2 %.

Schaubild 5; Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                     Seite 6
Mai 2021

Bestand an Arbeitslosen nach soziodemographischen Merkmalen:
Vergleich April 2021 mit 2020 und 2019

                                                          Absolutwerte

                 Bestand an Arbeitslosen      April 21     April 20      April 19
                                              absolut       absolut      absolut

 Insgesamt                                       51.823        46.539       33.925

        Männer                                   28.084        25.499       17.947
        Frauen                                   23.739        21.040       15.978

        unter 25 Jahre                            3.593         3.573        1.933
        25 bis unter 55 Jahre                    37.324        34.162       24.931
        55 Jahre und älter                       10.906         8.804        7.061

        Deutsche                                 27.630        25.379       19.217
        Ausländer                                24.091        21.062       14.637

        ohne abgeschl. Berufsausbildung          24.762        21.018       15.371
        betriebliche/schulische Ausbildung       16.152        14.482       10.549
        akademische Ausbildung                   10.381        10.549        7.469
        keine Angabe zur Berufsausbildung           528           490          536

        Helfer                                   19.702        15.663       10.931
        Fachkraft                                16.348        15.168       12.197
        Spezialist                                5.634         5.237        3.560
        Experte                                   8.145         7.927        5.630
        keine Angabe zum Anforderungsniveau       1.994         2.544        1.607

        Langzeitarbeitslose                      13.575         7.974        8.060

        schwerbehinderte Menschen                 3.168         3.018        2.737
Quelle: Bundesagentur für Arbeit

                                                                  Seite 7
Mai 2021

                           1.2 Kurzarbeit in München

                           Die Münchner Unternehmen setzen weiterhin Kurzarbeit ein. Seit April 2020
                           gingen 19.603 Anzeigen bei der Agentur ein; insgesamt wurden für 270.113
                           Personen in diesem Zeitraum Kurzarbeit angemeldet.

Konjunkturelle          Apr 20      Mai 20 Jun 20 Jul 20      Aug     Sept    Okt     Nov    Dez     Jan 21 Feb 21      Mrz21    Apr21
Kurzarbeit 2020/21                                             20      20     20       20    20
Geprüfte Anzeigen         17.762     2.998     871     537     297      297    270     930   1.515     1.759    1.605      444      216
(Betriebe)
in den Anzeigen          218.236    48.441   11.336   4.802   9.352   3.002   1.724   5.994 11.617    23.684   13.510    3.837    2.415
genannte
Personenzahl
 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

                                                                                                      Seite 8
Mai 2021

                                                          2. Wirtschaftsdaten zum Standort München

                                                          2.1 Umsatzentwicklung in ausgewählten, von der Corona-Krise besonders
                                                          betroffenen Branchen
                                                          Einige Branchen sind besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise
                                                          betroffen, hierzu zählt das Gastgewerbe und der Einzelhandel. Das Verarbeitende
                                                          Gewerbe hatte massive Auswirkungen im ersten Lockdown 2020 zu verzeichnen.
                                                          Mittlerweile hat das Verarbeitende Gewerbe annähernd das Vorkrisenniveau
                                                          erreicht und sorgt damit für Stabilität bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in
                                                          Deutschland.

                                                          Verarbeitendes Gewerbe München :
                                                          Nachdem das Verarbeitende Gewerbe in München, wie auch in Bayern, die für
                                                          den Jahresbeginn durchaus üblichen Rückgänge zu verzeichnen hatte, steigen im
                                                          März die Umsätze deutlich an. Gegenüber dem Vormonat ist für März 2021 ein
                                                          Umsatzplus für die Münchner Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in
                                                          Höhe von 24,3 % festzustellen, beim Auslandsumsatz liegt der Zuwachs bei
                                                          21,7 %. Die bayerischen Referenzwerte liegen mit einem Umsatzzuwachs von
                                                          14,6 % bzw. beim Auslandsumsatz von 16,0 % deutlich niedriger.

                                                          Das Verarbeitende Gewerbe ist im zweiten Lockdown deutlich weniger bzw. kaum
                                                          noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Dies ist auch einer
                                                          der Hauptgründe, warum die gesamtwirtschaftliche Leistung der deutschen
                                                          Volkswirtschaft nicht diese enormen Einbrüche zu verzeichnen hat, wie noch im
                                                          ersten und zweiten Quartal 2020.

Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (in Mio. €)
in LHM

                                                April 20            Mai 20    Juni 20   Juli 20   Aug 20    Sep 20    Okt 20    Nov 20     Dez 20    Jan 21     Feb21    März 21
Umsatz insg.                                    2.153,8             2.404,1   3.257,9   3.225,5   2.787,7   3.555,9   3.606,5   3.676,8    3.637,0   3.060,1   3.078,9   3.827,5
dar. Auslandsumsatz                             1.588,4             1.661,5   2.264,7   2.294,4   2.082,2   2.484,5   2.548,1   2.529,6    2.577,1   2.323,0   2.191,1   2.665,5

Veränderung Umsatz in % ggü.
Vormonat                                         -23,7%             11,6%      35,5%     -1,0%    -13,6%    27,6%       1,4%      1,9%      -1,1%    -15,9%      0,6%     24,3%
Veränderung Auslandsumsatz
in % ggü. Vormonat                               -25,6%               4,6%     36,3%      1,3%     -9,2%    19,3%       2,6%     -0,7%       1,9%     -9,9%     -5,7%     21,7%

Veränderung Umsatz in % ggü.
Vorjahresmonat                                   -36,7%             -31,7%      0,5%     -9,9%     -6,1%    -10,8%     -3,6%    10,1%       -4,2%      0,2%     -4,9%     35,6%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                                                                                                          Seite 9
Mai 2021

                                                    Gastgewerbe - Bayern:
                                                    Seit Anfang November 2020 galt bundesweit der Lockdown für die Betriebe der
                                                    Beherbergung und Gastronomie: Gaststätten durften seitdem nur noch Speisen
                                                    und Getränke ‚to go‘ anbieten und Beherbergungsbetriebe durften ausschließlich
                                                    Geschäftsreisende unterbringen.
                                                    Seit 10. Mai 2021 darf jedoch bei Unterschreitung der Sieben-Tages-Inzidenz von
                                                    100 die Außengastronomie wieder öffnen. Auch die Öffnung von
                                                    Beherbergungsbetrieben für private bzw. touristische Reisen ist ab 21. Mai wieder
                                                    möglich.

                                                    In den aktuell vorliegenden März-Zahlen können sich diese Entwicklungen noch
                                                    nicht widerspiegeln, wenngleich positive Umsatzzuwächse gegenüber dem
                                                    Vormonat sowohl bei der Gastronomie (+16,4 %) als auch bei der Beherbergung
                                                    (+13,9 %) festzustellen sind. Insgesamt liegen die Umsätze der beiden Bereiche
                                                    jedoch rund 80 % im Bereich der Beherbergung und rund 60 % im Bereich der
                                                    Gastronomie unter den in Vor-Corona-Zeiten üblichen Durchschnittswerten.

                                                    Zu beachten ist, dass es sich hier um eine Statistik für Bayern insgesamt handelt.
                                                    In den einzelnen Städten und Landkreisen können die Ergebnisse deutlich davon
                                                    abweichen.
Umsatzentwicklung im Gastgewerbe in Bayern

Messzahlen und prozentuale Veränderung

Messzahlen (2015 = 100)                           April 20          Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20   Okt 20   Nov 20   Dez 20   Jan 21   Feb 21   März 21
Beherbergung                                         13,0            18,2       58,3     97,7     108,3    108,5     87,9     19,7     17,2     13,0     16,6      18,9
Gastronomie                                          36,8            55,9       79,1    108,0     108,8    103,2     92,7     49,3     43,1     39,3     40,4      47,1

prozentuale Veränderung
Beherbergung
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vormonat                                     -74,7%          42,5%    214,6%    52,1%      8,0%     -0,1%   -22,3%   -79,8%   -12,8%   -25,9%   -25,9%    13,9%
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vorjahresmonat                               -88,3%          -84,1%   -52,3%    -27,6%    -12,2%   -20,1%   -36,7%   -82,3%   -84,1%   -86,2%   -86,2%   -64,0%

Gastronomie
  Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vormonat                                     -42,7%          53,6%     45,5%    32,2%      -2,9%    -5,8%   -11,8%   -48,2%   -12,5%   -14,4%   -14,4%    16,4%
  Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vorjahresmonat                               -67,4%          -53,5%   -36,9%    -22,4%    -17,8%   -20,8%   -28,3%   -56,5%   -65,5%   -62,1%   -62,1%   -26,3%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                                                                                              Seite 10
Mai 2021

                                                      Einzelhandel - Bayern:
                                                      Auch für den Einzelhandel galten ab Mitte Dezember 2020 die Regeln des
                                                      Lockdowns. Abhängig von der Höhe der lokalen Inzidenzwerte konnte der
                                                      stationäre, Nicht-Lebensmitteleinzelhandel die Möglichkeiten von ‚click and collect‘
                                                      oder ‚call and collect‘ nutzen.

                                                      Ab Februar 2021 zeichnen sich leichte Verbesserungen der Umsätze auch beim
                                                      Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen nach Monaten des zum Teil
                                                      vollständigen Umsatzausfalls ab. Dennoch lagen im Februar 2021 die
                                                      Umsatzausfälle noch bei -75,5 % des Vorjahresmonats. Für den März 2021 ist
                                                      dann eine weitere deutliche Besserung der Umsätze in diesem Bereich
                                                      feststellbar.

                                                      Auch hier gilt, dass es sich um eine Statistik für Bayern insgesamt handelt. In den
                                                      einzelnen Städten und Landkreisen können die Ergebnisse deutlich davon
                                                      abweichen.
Umsatzentwicklung im Einzelhandel in Bayern

Messzahlen und prozentuale Veränderung

Messzahlen (2015 = 100)                          April 20           Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20   Okt 20   Nov 20   Dez 20   Jan 21   Feb 21   März 21
Einzelhandel insg.                                 113,2             129,7     127,6    133,1     123,8    127,5    145,2    155,6    162,5    114,6    116,4     145,3
  EH mit Lebensmitteln                             135,6             132,8     123,7      129     119,2    118,4    132,9    127,9    147,5    121,3    120,7     141,1
  EH mit Textilien, Bekleidung,
  Schuhen                                             21,2            74,4     87,9      95,3      88,3    100,5    103,6     87,7     72,5     18,3     20,4      56,2

prozentuale Veränderung
Einzelhandel insg.
   Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                    -6,0%           14,3%     -2,2%     4,4%      -7,4%    2,1%    13,7%     6,7%     3,2%    -29,5%    0,4%     24,8%
   Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                              -7,1%            7,0%     11,1%     4,3%      6,1%     8,9%    14,5%    14,1%     9,0%     -1,6%    1,4%     19,9%

EH mit Lebensmitteln
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                     1,2%            -2,3%    -7,0%     4,3%      -7,7%    -0,6%   12,1%     -3,6%   11,6%    -18,4%    -0,6%    16,8%
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                             13,4%            10,6%      7,3%     6,6%      5,4%     8,5%     9,6%     5,7%    14,4%     7,3%     4,0%      5,7%

EH mit Textilien, Bekleidung,
Schuhen
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                  -53,7%            293,3%    18,8%     8,6%      -7,4%   14,3%     2,9%    -14,4%   -17,4%   -73,5%    6,5%    175,0%
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                            -80,2%            -25,9%   -19,5%     -9,0%    -12,8%    -8,5%   -9,8%    -20,4%   -39,5%   -78,4%   -75,8%    20,4%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                                                                                                Seite 11
Mai 2021

                                                       2.2. Insolvenzen
                                                       Die Insolvenzantragspflicht war ab März 2020 bis zum Jahresende 2020 für alle
                                                       Unternehmen ausgesetzt, die infolge der COVID-19-Pandemie insolvent geworden
                                                       wären, dennoch Aussicht hatten sich unter Inanspruchnahme staatlicher
                                                       Hilfsangebote zu sanieren. Bis zum 30.4.2021 wurde dann die Regelung nochmals
                                                       verlängert, allerdings nur für Unternehmen, die auch entsprechende Anträge zur
                                                       Erlangung staatlicher Hilfeleistungen gestellt hatten. Diese Regelung wurde auch
                                                       nicht weiter verlängert, sodass ab 1. Mai 2021 wieder die normalen Regelungen
                                                       des Insolvenzrechts greifen. Es bleibt abzuwarten, ob und in welchem Umfang die
                                                       Insolvenzzahlen, wie von den Fachleuten erwartet, nun tatsächlich ansteigen.

                                                       Für März 2021 ist ein leichter Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen, sowohl
                                                       in München als auch bayernweit zu beobachten. Bayernweit lag der Anstieg bei
                                                       knapp 33 %, für München ergibt sich eine Steigerung von 42 %. Allerdings lagen
                                                       die Insolvenzzahlen während der ganzen Zeit der ausgesetzten
                                                       Insovenzantragspflicht deutlich unter dem sonst üblichen Niveau.

Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen
in Landeshauptstadt München

                                        April 20           Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20   Okt 20   Nov 20      Dez 20   Jan 21   Feb21   März21
Insolvenzverfahren insg.                      39               42        39        29       34       27       29       25          27       22      26       37

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                       3. Gewerbesteuerentwicklung München
                                                       Die Gewerbesteuerzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr stark zurück
                                                       gegangen. Das kassenmäßige Ist der Gewerbesteuer lag zum Jahresende 2020
                                                       bei 1,7 Mrd. Euro; zum Vergleich: im Vorjahr lag der Wert bei 2,7 Mrd. Euro. Für
                                                       das Jahr 2021 gehen die Planungen der Stadtkämmerei von einem Anstieg auf
                                                       2,14 Mrd. Euro aus.

                                                       Betrachtet man die Gewerbesteuervorauszahlungen getrennt nach Branchen, so
                                                       stellt man fest, dass die größten Einbrüche sich bis zum Jahresende 2020 beim
                                                       Produzierenden Gewerbe (-352,8 Mio. €) und bei den Dienstleistungen
                                                       (-99,1 Mio. €) ergeben haben. Wenig überraschend haben auch die
                                                       Gewerbesteuereinnahmen aus dem Gastgewerbe einen großen Einbruch zu
                                                       verzeichnen (-36,4 Mio. €). Letztlich blieb jedoch keine Wirtschaftsgruppe von den
                                                       Auswirkungen der Corona-Krise verschont, was zu unterschiedlich hohen
                                                                                                                            Seite 12
Mai 2021

Rückgängen bei den Gewerbesteuervorauszahlungen für München führt. Eine
Vielzahl von betroffenen Gewerbesteuerpflichtigen nahmen ab März 2020 die
Möglichkeit wahr, die Vorauszahlung der Gewerbesteuer herabsetzen zu lassen.

Gewerbesteuerentwicklung nach Branchen – 4. Quartal 2019 – 4. Quartal 2020

Quelle: Stadtkämmerei

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Mai 2021

Quelle: Stadtkämmerei
Weiterführende Informationen hierzu finden sich auch in der Bekanntgabe der Stadtkämmerei
‚Auswertungen der Gewerbesteuervorauszahlungen nach Wirtschaftsgruppen, Quartalsbericht, Bericht
IV. Quartal 2020‘ vom 02.03.2021; download möglich unter:
https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_vorlagen_dokumente.jsp?risid=6435398

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Mai 2021

4. Weitere Studien, Untersuchungen, interessante Links

Stabile Beschäftigung
Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung IAB

Die meisten Unternehmen nehmen derzeit keine Änderungen an der Zahl ihrer
Beschäftigten vor. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB). Danach haben im Februar 2021 9 % der Betriebe
mehr Beschäftigte eingestellt als entlassen. Bei 4 % war die Bilanz negativ. Laut
IAB spielt bei der Stabilisierung der Beschäftigung die Kurzarbeit eine wichtige
Rolle.
ausführliche Informationen: https://www.iab.de/751/section.aspx/2460

Stimmung in der Münchner Wirtschaft steigt spürbar an
IHK Konjunkturbericht Region München – Frühjahr 2021

Die Wirtschaft in der Region München kehrt trotz Dauer-Lockdowns zu ihrem
Erholungskurs zurück – zu diesem Ergebnis kommt der IHK-Konjunkturbericht für
die Region München, der Mitte Mai 2021 vorgelegt wurde. Der Konjunkturindex,
der sich aus der Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen sowie
deren Erwartungen für die nähere Zukunft zusammen setzt, steigt für die Stadt
München und die Region deutlich an und erreicht annähernd wieder das Vor-
Corona-Niveau.

Dabei sind die befragten Unternehmen zufriedener als noch zum Jahresbeginn.
Auffallend dabei sind jedoch die jeweils hohen Anteile von guten und schlechten
Einschätzungen. Hier spiegelt sich eine Zweiteilung der Wirtschaft wider:
Einerseits diejenigen Branchen, die stark von den Corona-Beschränkungen
betroffen sind wie der stationäre Einzelhandel, der Tourismus, die Kultur- und
Kreativwirtschaft, das Veranstaltungsgewerbe sowie die personenenbezogenen
Dienstleistungen und andererseits die exportstarke Industrie oder Unternehmen,
die keiner persönlichen Kundenkontakte bedürfen und deren Geschäftslage sich
seit dem ersten Lockdown bereits deutlich verbessert hat.

Noch stärker als die Beurteilung der momentanen Geschäftslage haben sich
jedoch die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate verbessert.
Neben den guten Exportaussichten dürften vor allem der Impffortschritt im

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Mai 2021

Frühjahr 2021 und die damit verbundenen Hoffnungen auf ein Ende der Corona-
Beschränkungen den Optimismus entfacht haben.

Die Unternehmen nennen jedoch auch eine Reihe von Risiken, die diese guten
Aussichten gefährden könnten. Neben der Corona-Pandemie wird zunehmend auf
steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie auf Lieferschwierigkeiten verwiesen.
Darüber hinaus beeinträchtigt der Mangel und der Wettbewerb um Fachkräfte
bereits wieder die Geschäftstätigkeit: Rund vier von zehn Unternehmen sehen
hierin ein Risiko.
ausführliche Informationen:
https://www.ihk-muenchen.de/de/Wirtschaftsstandort/Konjunktur/konjunktur-fruehjahr-2021/

Zahl der Kurzarbeiter sank im Mai
ifo-Institut für Wirtschaftsforschung

Die Zahl der Kurzarbeiter ist im Mai 2021 deutschlandweit von 2,5 auf 2,3
Millionen Menschen gesunken. Das entspricht 6,8 % der abhängig Beschäftigten.
Diese Zahlen beruhen auf Prognosen des ifo-Instituts, die auf der Grundlage der
ifo-Konjunkturumfrage und mit Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt werden,
da die tatsächlichen Kurzarbeiterzahlen erst mit einer Verzögerung von sechs
Monaten vorliegen. Der Rückgang der Kurzarbeit zieht sich nach Einschätzung
des ifo-Instituts durch alle Branchen.
Den höchsten Kurzarbeiteranteil deutschlandweit nahm im Mai 2021 mit rund
46 % das Gastgewerbe ein, der Einzelhandeltl liegt bei rund 9 %.
ausführliche Informationen: https://www.ifo.de/node/63548

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