Wirtschafts- und Arbeitsmarktmonitoring Corona - muenchen.de

 
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Wirtschafts- und Arbeitsmarktmonitoring
Corona

                                                                                        April 2021

           Auswirkungen der Corona-Krise auf Münchens
           Arbeitsmarkt und Wirtschaft
           Um die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Krise auf Münchens Wirtschaft
           sichtbar zu machen, werden aktuell verfügbare, ausgewählte Wirtschaftsdaten
           zusammengestellt und monatlich aktualisiert.

                •     Im Frühjahr setzt regelmäßig eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt
                      ein. Entsprechend hat sich auch in diesem Jahr die Zahl an registrierten
                      Arbeitslosen in München gegenüber dem Vormonat um 729 verringert.
                      und lag im März 2021 bei 53.188 Personen. Die Arbeitslosenquote belief
                      sich im März 2021 auf 4,9% (im Vorjahresmonat: 3,5%).

                •     Die Münchner Unternehmen setzen weiterhin Kurzarbeit ein. Im ersten
                      Quartal 2021 zeigten weitere 4.276 Münchner Betriebe Kurzarbeit an. Die
                      Anzeigen kamen v.a. aus den vom Lockdown besonders betroffenen
                      Branchen.

                •     Zum Jahresbeginn verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe in München
                      die durchaus üblichen Rückgänge zum Jahresbeginn. Dies ist auch im
                      Januar 2021 zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich
                      der Umsatz der Münchner Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes
                      jedoch leicht positiv (+0,2 %) entwickelt und erreichte damit bereits wieder
                      das Niveau wie in Vor-Corona-Zeiten.
                      Aufgrund des anhaltenden Lockdowns setzen sich die Umsatzeinbrüche
                      im gesamten Gastgewerbe weiter fort. Im Bereich der Gastronomie liegen
                      die Umsätze zum Jahresbeginn 2021 um -62,1 % und bei der
                      Beherbergung um -86,2 % unter denen des Vorjahresmonats.
                      In den Gesamtzahlen zum bayerischen Einzelhandel zeichnen sich die für
                      den Jahresbeginn üblichen großen Rückgänge gegenüber den vom
                      Weihnachtsgeschäft stark geprägten Monaten November und Dezember
                      ab. Dass die verschiedenen Teilsegmente des Einzelhandels ganz
                      unterschiedlich von den Auswirkungen zur Pandemiebekämpfung
                      betroffen sind, zeigt ein genauerer Blick: Während der Lebensmitteleinzel-
                      handel ein Plus von 7,3 % gegenüber dem Vorjahresumsatz aufweist, ist
           Herausgeber: Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft
           Herzog-Wilhelm-Straße 15, 80331 München, www.muenchen.de/arbeitundwirtschaft
           Redaktion: Eva Schweigard, Antje Kohlrusch, Telefon: +49 (0)89 233-25325, -26564
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April 2021

           beim stationären Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen ein
           Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahresmonat von -78,4 % zu
           beklagen.

     •     Die Gewerbesteuerzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr stark zurück
           gegangen. Das kassenmäßige Ist der Gewerbesteuer lag zum Jahresende
           2020 bei 1,7 Mrd. Euro; zum Vergleich: im Vorjahr lag der Wert bei 2,7
           Mrd. Euro. Für das Jahr 2021 gehen die Planungen der Stadtkämmerei
           von einem Anstieg auf 2,14 Mrd. Euro aus.

1. Arbeitsmarktdaten zum Agenturbezirk München

1.1. Arbeitslosigkeit in München
Im Frühjahr setzt regelmäßig eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt ein.
Entsprechend hat sich auch in diesem Jahr die Zahl an registrierten Arbeitslosen
in München um 729 verringert und lag im März 2021 bei 53.188 Personen. Das
entspricht einem Anstieg von 43 % bzw. 16.012 Arbeitslosen gegenüber dem
Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im März 2021 bei 4,9 % ( im
Vorjahresmonat: 3,5%). Es meldeten sich 11.081 Personen (neu oder erneut)
arbeitslos.

Schaubild 1
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                            Seite 2
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April 2021

Zugang aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vom
1. Arbeitsmarkt im Agenturbezirk München, Februar 2020 – März 2021

Im März 2021 wechselten 4.215 Personen aus einer
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt in die
Arbeitslosigkeit. Das sind 665 weniger als im März 2020 mit 4.880 Personen.

Schaubild 2:
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                         Seite 3
April 2021

Arbeitslosenzahlen nach SGB III (absolut)
März 2021 im Vergleich zu 2020 und 2019 im Agenturbezirk München

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB III von Februar auf März 2021 um
2.011 auf 31.241 Personen verringert. Das waren 10.306 Arbeitslose mehr als im
Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote betrug im März 2,9 %;
vor einem Jahr lag sie bei 2,0 %.

Arbeitslosenzahlen nach SGB III im Agenturbezirk München
                Jan                    Feb                     März
 2019           20.627                 19.719                  18.268
 2020           22.241                 21.350                  20.935
 2021           34.293                 33.252                  31.241

Schaubild 3: Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                         Seite 4
April 2021

Arbeitslosenzahlen nach SGB II für München März 2021
im Vergleich zu 2020 und 2019 im Agenturbezirk München

Im Bezug Arbeitslosengeld II ist ein Anstieg zu beobachten. Von Februar auf März
ist die Anzahl um 1.282 auf 21.947 Personen gestiegen. Das waren 5.706
Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die SGB II-Arbeitslosenquote betrug im März
2021 2,0 %; vor einem Jahr lag sie bei 1,5 %.

Arbeitslosenzahlen nach SGB II im Agenturbezirk München
                Jan                    Feb                     März
 2019           17.308                 16.743                  16.923
 2020           16.168                 16.235                  16.241
 2021           19.598                 20.665                  21.947

Schaubild 4: Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                         Seite 5
April 2021

Arbeitslosenzahlen nach Geschlecht für München (absolut)
April – Dezember 2020 bis März 2021

Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen liegt im März 2021 bei 45,1 %; der
Anteil der Männer entsprechend bei 54,9 %.

Schaubild 5; Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

                                                                     Seite 6
April 2021

Bestand an Arbeitslosen nach soziodemographischen Merkmalen

                                                          Absolutwerte

               Bestand an Arbeitslosen        Mar-21        Feb-21       Mrz-19

                                              absolut       absolut      absolut

 Insgesamt                                      53.188         53.917       35.191

        Männer                                  29.182         29.766       19.030
        Frauen                                  24.006         24.151       16.161

        unter 25 Jahre                            3.931         3.828        2.093
        25 bis unter 55 Jahre                   38.421         39.261       25.828
        55 Jahre und älter                      10.836         10.828        7.270

        Deutsche                                28.100         28.608       19.610
        Ausländer                               24.981         25.193       15.500

        ohne abgeschl. Berufsausbildung         25.436         25.319       16.129
        betriebliche/schulische Ausbildung      16.683         17.051       11.126
        akademische Ausbildung                  10.556         11.047        7.385
        keine Angabe zur Berufsausbildung          513            500         551

        Helfer 1)                               20.065         19.693       11.326
                     1)
        Fachkraft                               17.105         17.620       13.076
        Spezialist                                5.824         6.064        3.576
        Experte                                   8.227         8.602        5.546
        keine Angabe zum Anforderungsniveau      1.967          1.938        1.667

        Langzeitarbeitslose                     12.756         12.291        8.245

        schwerbehinderte Menschen                3.131          3.055        2.786

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

                                                                  Seite 7
April 2021

                          1.2 Kurzarbeit in München

                          Die Münchner Unternehmen setzen weiterhin Kurzarbeit ein. Im ersten Quartal
                          2021 zeigten weitere 4.276 Münchner Betriebe Kurzarbeit an. Die Anzeigen
                          kamen überwiegend aus den vom Lockdown besonders betroffenen Branchen.

                          Bei der unten stehenden Statistik handelt es sich um die Neuanmeldungen zur
                          Kurzarbeit. Die Zahl der tatsächlich in Kurzarbeit Beschäftigten weicht davon ab
                          und liegt erst mit einer zeitlichen Verzögerung von einem halben Jahr vor. Für den
                          Monat November 2020, dem derzeit aktuellsten Wert, meldet die Bundesagentur
                          für Arbeit, dass die Zahl an realisierter Kurzarbeit in München bei 69.952
                          Personen in 7.971 Unternehmen lag. Die Kurzarbeiterquote – also der Anteil der
                          Personen, die in Kurzarbeit beschäftigt sind in Bezug auf alle
                          sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – lag in München im November 2020
                          bei 7,7 %; zum Vergleich: die Kurzarbeiterquote für Deutschland war bei 7,0 %
                          und für Bayern bei 7,8 %.

Konjunkturelle Mrz                 Apr      Mai     Jun    Jul    Aug Sept     Okt     Nov    Dez     Jan     Feb 21 Mrz21
Kurzarbeit                                                                                             21
2020/21
Geprüfte               1.841       17.762   2.998    871    537    297   297    270     930   1.515   1.759    1.605    444
Anzeigen
(Betriebe)
in den               51.877 218.236 48.441 11.336 4.802 9.352 3.002            1.724   5.994 11.617 23.684    13.510   3.837
Anzeigen
genannte
Personenzahl
Quelle: Bundesagentur für Arbeit

                                                                                                Seite 8
April 2021

                                                            2. Wirtschaftsdaten zum Standort München

                                                            2.1 Umsatzentwicklung in ausgewählten, von der Corona-Krise besonders
                                                            betroffenen Branchen
                                                            Einige Branchen sind besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise
                                                            betroffen, hierzu zählt das Gastgewerbe und der Einzelhandel. Das Verarbeitende
                                                            Gewerbe hatte massive Auswirkungen im ersten Lockdown zu verzeichnen.
                                                            Mittlerweile hat das Verarbeitende Gewerbe annähernd das Vorkrisenniveau
                                                            erreicht und sorgt damit für Stabilität bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in
                                                            Deutschland.

                                                            Verarbeitendes Gewerbe München :
                                                            Zum Jahresbeginn verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe in München die
                                                            durchaus üblichen Rückgänge zum Jahresbeginn. Dies war im Januar als auch im
                                                            Februar 2021 zu beobachten. Im Februar haben sich im Vergleich zum Vormonat
                                                            die Gesamtumsätze leicht positiv entwickelt (+0,6 %), die Auslandsumsätze sind
                                                            jedoch nochmals zurück gegangen (-5,7 %).

                                                            Das Verarbeitende Gewerbe ist im zweiten Lockdown deutlich weniger bzw. kaum
                                                            noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Dies ist auch einer
                                                            der Hauptgründe, warum die gesamtwirtschaftliche Leistung der deutschen
                                                            Volkswirtschaft nicht diese enormen Einbrüche zu verzeichnen hat, wie noch im
                                                            ersten und zweiten Quartal 2020.
                                                            Lagen die Einbrüche im April 2020 bei über -37 %, so liegt der Umsatz im Februar
                                                            2021 gegenüber dem Vorjahresmonat nur bei -4,9 %.

Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (in Mio. €)
in LHM

                                              März 20          April 20       Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20    Sep 20    Okt 20       Nov 20    Dez 20    Jan 21     Feb21
Umsatz insg.                                  2.823,3           2.153,8      2.404,1   3.257,9   3.225,5   2.787,7   3.555,9   3.606,5      3.676,8   3.637,0   3.060,1   3.078,9
dar. Auslandsumsatz                           2.133,7           1.588,4      1.661,5   2.264,7   2.294,4   2.082,2   2.484,5   2.548,1      2.529,6   2.577,1   2.323,0   2.191,1

Veränderung Umsatz in %
ggü. Vormonat                                   -12,8%              -23,7%    11,6%     35,5%     -1,0%    -13,6%     27,6%      1,4%         1,9%     -1,1%    -15,9%      0,6%
Veränderung Auslandsumsatz
in % ggü. Vormonat                               -8,8%              -25,6%     4,6%     36,3%      1,3%     -9,2%     19,3%      2,6%        -0,7%      1,9%     -9,9%     -5,7%

Veränderung Umsatz in %
ggü. Vorjahresmonat                             -15,7%              -36,7%   -31,7%      0,5%     -9,9%     -6,1%    -10,8%     -3,6%        10,1%     -4,2%      0,2%     -4,9%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                                                                                                         Seite 9
April 2021

                                                        Gastgewerbe - Bayern:
                                                        Seit Anfang November 2020 gilt bundesweit der Lockdown für die Betriebe der
                                                        Beherbergung und Gastronomie: Gaststätten dürfen seitdem nur noch Speisen
                                                        und Getränke ‚to go‘ anbieten und Beherbergungsbetriebe dürfen ausschließlich
                                                        Geschäftsreisende unterbringen. Diese verschärften Regelungen spiegeln sich in
                                                        den Umsatzzahlen wider: Bei den bayerischen Beherbergungsbetrieben ist ein
                                                        Umsatzrückgang im Januar 2021 gegenüber dem Vormonat von -25,9 % zu
                                                        beobachten. Gegenüber dem Vorjahresniveau stellt dies einen Umsatzeinbruch
                                                        von -86,2 % dar.

                                                        Bei der Gastronomie sind ebenfalls anhaltend hohe Umsatzausfälle festzustellen;
                                                        hier liegt der Umsatzrückgang gegenüber Dezember 2020 bei -14,4 %. Verglichen
                                                        mit dem Vorjahr bedeutet das einen Umsatzrückgang von -62,1 %.

                                                        Insgesamt schätzt das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
                                                        den Beschäftigungsrückgang im gesamten Gastgewerbe Bayerns auf knapp -30 %
                                                        gegenüber dem Vorjahr.

Umsatzentwicklung im Gastgewerbe in Bayern

Messzahlen und prozentuale Veränderung

Messzahlen (2015 = 100)                          März 20            April 20   Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20     Okt 20   Nov 20   Dez 20   Jan 21
Beherbergung                                        51,0               13,0      18,2      58,3     97,7     108,3    108,5       87,9     19,7     17,2     13,0
Gastronomie                                         64,2               36,8      55,9      79,1    108,0     108,8    103,2       92,7     49,3     43,1     39,3

prozentuale Veränderung
Beherbergung
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vormonat                                   -47,3%             -74,7%    42,5%    214,6%    52,1%      8,0%     -0,1%     -22,3%   -79,8%   -12,8%   -25,9%
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vorjahresmonat                             -49,1%             -88,3%    -84,1%   -52,3%    -27,6%    -12,2%   -20,1%     -36,7%   -82,3%   -84,1%   -86,2%

Gastronomie
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vormonat                                   -37,7%             -42,7%    53,6%     45,5%    32,2%      -2,9%    -5,8%     -11,8%   -48,2%   -12,5%   -14,4%
   Veränderung Umsatz in %
  ggü. Vorjahresmonat                             -42,3%             -67,4%    -53,5%   -36,9%    -22,4%    -17,8%   -20,8%     -28,3%   -56,5%   -65,5%   -62,1%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                        Aktuelle Zahlen für Februar 2021 liegen zum Redaktionsschluss des Newsletters
                                                        noch nicht vor.

                                                                                                                              Seite 10
April 2021

Einzelhandel - Bayern:
In den Gesamtzahlen zum bayerischen Einzelhandel zeichnen sich die für den
Jahresbeginn üblichen großen Rückgänge gegenüber den vom
Weihnachtsgeschäft stark geprägten Monaten November und Dezember ab.
Damit liegt der Umsatz im gesamten Einzelhandel um rund -30 % unter dem
Dezemberwert, jedoch nur -1,6 % unter dem Januar-Wert vom Vorjahr.

Wie groß die Unterschiede und damit die Betroffenheit der verschiedenen
Teilsegmente des Einzelhandels von Corona und den Auswirkungen der
Pandemiebekämpfung sind, zeigt ein genauerer Blick in die Zahlen: Während der
Lebensmitteleinzelhandel ein Plus von 7,3 % gegenüber dem Vorjahresumsatz
aufweist, ist beim stationären Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen
ein Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahresmonat von -78,4 % zu beklagen.

Zu beachten ist, dass es sich hier um eine Statistik für Bayern insgesamt handelt.
In den einzelnen Städten und Landkreisen können die Ergebnisse deutlich davon
abweichen.

                                                           Seite 11
April 2021

Umsatzentwicklung im Einzelhandel in Bayern

Messzahlen und prozentuale Veränderung

Messzahlen (2015 = 100)                        März 20          April 20     Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20   Okt 20   Nov 20   Dez 20   Jan 21
Einzelhandel insg.                               119,6            113,2       129,7     127,6    133,1     123,8    127,5    145,2    155,6    162,5    114,6
  EH mit Lebensmitteln                           133,2            135,6       132,8     123,7      129     119,2    118,4    132,9    127,9    147,5    120,3
  EH mit Textilien, Bekleidung,
  Schuhen                                           48,3              21,2     74,4      87,9     95,3      88,3    100,5    103,6     87,7     72,5     19,0

prozentuale Veränderung
Einzelhandel insg.
   Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                   4,2%              -6,0%   14,3%     -2,2%     4,4%      -7,4%    2,1%     13,7%    6,7%     3,2%    -29,5%
   Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                             1,7%              -7,1%    7,0%     11,1%     4,3%      6,1%     8,9%     14,5%   14,1%     9,0%     -1,6%

EH mit Lebensmitteln
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                  14,2%              1,2%     -2,3%    -7,0%     4,3%      -7,7%    -0,6%    12,1%    -3,6%   11,6%    -18,4%
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                            16,3%             13,4%    10,6%      7,3%     6,6%      5,4%     8,5%      9,6%    5,7%    14,4%     7,3%

EH mit Textilien, Bekleidung,
Schuhen
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vormonat                                 -39,3%             -53,7%   293,3%    18,8%     8,6%      -7,4%   14,3%      2,9%   -14,4%   -17,4%   -73,5%
  Veränderung Umsatz in %
   ggü. Vorjahresmonat                           -50,5%             -80,2%   -25,9%   -19,5%     -9,0%    -12,8%    -8,5%    -9,8%   -20,4%   -39,5%   -78,4%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                               Aktuelle Zahlen für Februar 2021 liegen zum Redaktionsschluss des Newsletters
                                               noch nicht vor.

                                               2.2. Insolvenzen
                                               Die Insolvenzantragspflicht ist seit März 2020 für Unternehmen ausgesetzt, die
                                               infolge der COVID-19-Pandemie insolvent geworden wären, dennoch Aussicht
                                               haben sich unter Inanspruchnahme staatlicher Hilfsangebote zu sanieren. Die
                                               Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wurde bis zum 30.4.2021 verlängert. Die
                                               Verlängerung soll dabei den Schuldnern zugute kommen, die einen Anspruch auf
                                               finanzielle Hilfen aus den aufgelegten Corona-Hilfsprogrammen haben, deren
                                               Auszahlung jedoch noch aussteht. Voraussetzung ist grundsätzlich, dass die Hilfe
                                               bis zum 28. Februar 2021 beantragt wurde und die erlangbare Hilfeleistung zur

                                                                                                                        Seite 12
April 2021

                                                         Beseitigung einer drohenden Insolvenz geeignet ist. Derzeit wird diskutiert, ob es
                                                         zu einer nochmaligen Verlängerung kommen soll.

                                                         Aufgrund der coronabedingten Sonderregelungen im Insolvenzrecht, die seit März
                                                         2020 greifen, liegen die Fallzahlen bei den Insolvenzanträgen deutlich niedriger
                                                         als im Vorjahr. Insgesamt war für Jahr 2020 bayernweit ein Rückgang bei den
                                                         Unternehmensinsolvenzen von -17,2 % zu verzeichnen (-451 Fälle), in München
                                                         lag der Rückgang bei -7,1 % (-33 Fälle). Solange entsprechende
                                                         Sonderregelungen gelten, werden auch weiterhin tendenziell eher sehr geringe
                                                         Insolvenzzahlen zu verzeichnen sein.
Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen
in Landeshauptstadt München

                                      März 20          April 20     Mai 20   Juni 20   Juli 20   Aug 20   Sep 20   Okt 20      Nov 20   Dez 20   Jan 21   Feb21
Insolvenzverfahren insg.                   31                39         42        39        29       34       27       29          25       27       22      26

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

                                                         3. Gewerbesteuerentwicklung München
                                                         Die Gewerbesteuerzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr stark zurück
                                                         gegangen. Das kassenmäßige Ist der Gewerbesteuer lag zum Jahresende 2020
                                                         bei 1,7 Mrd. Euro; zum Vergleich: im Vorjahr lag der Wert bei 2,7 Mrd. Euro. Für
                                                         das Jahr 2021 gehen die Planungen der Stadtkämmerei von einem Anstieg auf
                                                         2,14 Mrd. Euro aus.

                                                         Betrachtet man die Gewerbesteuervorauszahlungen getrennt nach Branchen, so
                                                         stellt man fest, dass die größten Einbrüche sich bis zum Jahresende 2020 beim
                                                         Produzierenden Gewerbe (-352,8 Mio. €) und bei den Dienstleistungen
                                                         (-99,1 Mio. €) ergeben haben. Wenig überraschend haben auch die
                                                         Gewerbesteuereinnahmen aus dem Gastgewerbe einen großen Einbruch zu
                                                         verzeichnen (-36,4 Mio. €). Letztlich blieb jedoch keine Wirtschaftsgruppe von den
                                                         Auswirkungen der Corona-Krise verschont, was zu unterschiedlich hohen
                                                         Rückgängen bei den Gewerbesteuervorauszahlungen für München führt. Eine
                                                         Vielzahl von betroffenen Gewerbesteuerpflichtigen nahmen ab März 2020 die
                                                         Möglichkeit wahr die Vorauszahlung der Gewerbesteuer herabsetzen zu lassen.

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April 2021

Gewerbesteuerentwicklung nach Branchen – 4. Quartal 2019 – 4. Quartal 2020

Quelle: Stadtkämmerei

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April 2021

Quelle: Stadtkämmerei

                         Seite 15
April 2021

Im Zuge der massiv zurückgegangenen Einnahmen hat sich auch der
Schuldenstand Münchens entsprechend erhöht.

Quelle: „München. Der Wirtschaftsstandort. 2021“; herausgegeben von: Referat für Arbeit und
Wirtschaft

Weiterführende Informationen hierzu finden sich auch in der Bekanntgabe der Stadtkämmerei
‚Auswertungen der Gewerbesteuervorauszahlungen nach Wirtschaftsgruppen, Quartalsbericht, Bericht
IV. Quartal 2020‘ vom 02.03.2021; download möglich unter:
https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_vorlagen_dokumente.jsp?risid=6435398

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April 2021

                        4. Weitere Studien, Untersuchungen, interessante Links

                        Pandemie verzögert Aufschwung – Demografie bremst Wachstum
                        Frühjahrsgutachten der Forschungsgruppe Gemeinschaftsdiagnose1,
                        Pressemitteilung vom 15. April 2021

                        In ihrem Frühjahrsgutachten prognostizieren die führenden
                        Wirtschaftsforschungsinstitute einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 3,7 %
                        im laufenden Jahr und um 3,9 % im Jahr 2022. Der erneute Shutdown verzögert
                        derzeit und auch in den kommenden Monaten die wirtschaftliche Erholung, aber
                        sobald die Infektionsgefahren vor allem durch das Impfen gebannt sein werden,
                        wird eine kräftige Erholung, so das Frühjahrsgutachten der Expertengruppe,
                        einsetzen. Nach dieser Einschätzung sollte etwa zu Beginn des kommenden
                        Jahres die Wirtschaft zur Normalauslastung zurückkehren, vorausgesetzt es
                        können weitere Engpässe und Verzögerung bei der Lieferung von Impfstoffen und
                        von Tests vermieden werden. Ebenso könnten neue Mutationen die Wirksamkeit
                        der Impfstoffe reduzieren und damit die wirtschaftliche Erholung abermals
                        zurückgeworfen werden.

                        In ihrer Prognose gehen die Institute davon aus, dass der derzeitige Shutdown
                        zunächst fortgesetzt wird und dabei auch die zuletzt erfolgten Lockerungen wie-
                        der weitgehend zurückgenommen werden. Erneute Lockerungsschritte werden
                        erst ab Mitte des zweiten Quartals 2021 erwartet, eine Aufhebung der
                        Beschränkungen wird erst zum Ende des dritten Quartals möglich sein. Für das
                        Sommerhalbjahr wird jedoch bereits eine kräftige Ausweitung der Wirtschafts-
                        aktivität insbesondere bei dem von der Pandemie besonders betroffenen Dienst-
                        leistungsbereich erwartete.

                        Angesichts der zu erwartenden Lockerungen dürfte auch die Erholung der Er-
                        werbstätigkeit im Sommerhalbjahr an Fahrt gewinnen. Im Jahresdurchschnitt ist
                        für das Jahr 2021 ein Anstieg der Erwerbstätigkeit um 26.000 Personen zu
                        erwarten. Im kommenden Jahr dürfte der Anstieg 539.000 Personen betragen,
                        wobei das Vorkrisenniveau im ersten Halbjahr 2022 erreicht wird. Im Zuge dessen
                        wird auch die Zahl an Arbeitslosen wieder zurück gehen; für 2021 wird somit ein
                        Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 % (2020) auf 5,7 % (2021) prognostiziert.

1Die ‚Gemeinschaftsdiagnose‘ ist ein gemeinsames Forschungsprojekt verschiedener Wirtschaftsforschungsinstitute in
Deutschland und setzt sich derzeit aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) - Berlin; ifo-Institut - München,
Institut für Weltwirtschaf (IfW)t - Kiel, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) - Halle und dem Leibiniz-Institut für
Wirtschaftsforschung (RWI) - Essen zusammen.
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April 2021

Die öffentlichen Haushalte dürften im Jahr 2021 ein Defizit aufweisen, das mit
159 Mrd. Euro noch etwas höher ausfällt als im Jahr zuvor. Zwar nehmen kon-
junkturell die Steuereinnahmen bereits wieder zu. Die Ausgaben für Impfungen
und Tests lassen jedoch die sozialen Sachleistungen kräftig steigen. Die Inves-
titionstätigkeit des Staates dürfte zudem weiter expandieren, insbesondere auf-
grund der geplanten Investitionsprogramme. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt
dürfte das gesamtstaatliche Budgetdefizit im Jahr 2021 mit 4,5 % in etwa konstant
bleiben und im Jahr 2022 deutlich auf 1,6 % zurückgehen.

Weitere ausführliche Informationen: https://gemeinschaftsdiagnose.de/2021/04/15/pandemie-
verzoegert-aufschwung-demografie-bremst-wachstum/

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