Woche des Sehens Dokumentation 2020 - www.woche-des-sehens.de

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Woche
des Sehens

Dokumentation 2020
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Inhalt

1 Vorwort                                                  3

2 Schirmherrin Gundula Gause                               4

3 Thema und Motiv                                          4

4 Schwerpunkte 2020                                        5
   4.1 Die Zukunft im Auge behalten – auch mit
       Seheinschränkung geht’s weiter!                     5
   4.2 Die Zukunft im Auge behalten – Chancen der
       Früherkennung nutzen                                6
   4.3 Die Zukunft im Auge behalten – früh handeln,
       weltweit Augenlicht retten                          7

5 Zentrale Aktionen                                       9
   5.1 Online-Spiel „Zug in Sicht“                         9
   5.2 Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“    10

6 Veranstaltungen                                         11

7 Partner der Woche des Sehens                            14

8 Förderer und Sponsoren                                  15

9 Organisation                                            16

10 Elemente der Kampagne                                  16
  10.1 Material-Angebot                                   16
  10.2 Versand der Materialien                            17
  10.3 Teilnehmermotivation                               17
  10.4 Pressearbeit                                       18
  10.5 Internet-Auswertung                                20
  10.6 Social-Media-Auswertung                           21

11 Fazit und Ausblick                                     23
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1 Vorwort
Bereits seit 2002 sensibilisiert die Woche des Sehens jährlich eine breite Öffent-
lichkeit für ihre übergeordneten Ziele Blindheit verstehen und Blindheit verhü-
ten. Die bundesweite Kampagne fand auch in diesem Jahr vom 8. bis 15. Oktober
statt. Trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen aufgrund der Corona-
Pandemie können wir gemeinsam mit den sieben Partnern und Sponsoren und
vielen engagierten Akteurinnen und Akteuren auf eine sehr erfolgreiche Kam-
pagne zurückblicken. Gemeinsam wiesen wir vielfach auf die Bedeutung guten
Sehvermögens hin. Wir machten auf die Ursachen vermeidbarer Blindheit auf-
merksam und gingen auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in
Deutschland und den ärmsten Ländern der Welt ein.

Die diesjährige Kampagnenwoche begann am Welttag des Sehens, der immer am
zweiten Donnerstag im Oktober stattfindet. Den Abschluss der Aktionswoche bildet
traditionell der Internationale Tag des weißen Stocks am 15. Oktober. Wir freuen
uns, Ihnen hier die wichtigsten Erfolge der diesjährigen Woche des Sehens präsen-
tieren zu dürfen. Zu ihnen gehören auch die beiden zentralen Maßnahmen des
Jahres, das Online-Spiel „Zug in Sicht“ und die Broschüre „Sehen und Sehverlust in
Deutschland“. Trotz Pandemie konnten in der Kampagnenwoche zahlreiche Veran-
staltungen stattfinden, darunter auch über 50 Online- und Telefonaktionen. Anhand
von Beispielen geben wir Ihnen einen Eindruck von der Vielfalt der Aktionen.

Für den Ideenreichtum und ihr großes Engagement bedanken wir uns noch ein-
mal ganz herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unter-
stützern, Aktiven und Sponsoren. Wir freuen uns darauf, 2021 gemeinsam mit
Ihnen in die zwanzigste Runde der Woche des Sehens zu gehen!

Projektkoordinatorinnen der Woche des Sehens

Carolina Barrera                           Barbara Braun
c/o Deutscher Blinden- und                 c/o CBM Christoffel-Blindenmission
Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)         Christian Blind Mission e. V.
Rungestraße 19 · 10179 Berlin              Stubenwald-Allee 5 · 64625 Bensheim
Telefon: (0 30) 28 53 87- 2 80             Telefon: (0 62 51) 1 31- 2 84
Fax:     (0 30) 28 53 87- 2 74             Fax:     (0 62 51) 1 31-1 99
E-Mail: c.barrera@woche-des-sehens.de      E-Mail: info@woche-des-sehens.de

                                                                                     3
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2 Schirmherrin Gundula Gause

                                                                                       Bild: ZDF / Kerstin Bänsch
                                                    Schirmherrin Gundula Gause
                                                          unterstützte erneut die
                                                     Ziele der Woche des Sehens.

    Die Schirmherrin der Woche des Sehens, Gundula Gause, rief anlässlich der Akti-
    onswoche dazu auf, gemeinsam bei den Themen Blindheit und Sehbehinderung
    in die Zukunft schauen. Der Radiobeitrag mit Frau Gause erreichte über eine
    Million Hörer pro Stunde in 108 Ausstrahlungen.

    Das vollständige Vorwort der Schirmherrin befindet sich in der Aktionsbroschüre
    und im Aktionsleitfaden 2020.

    3 Thema und Motiv
    Das übergeordnete Motto und Ziel der Woche des Sehens heißt Blindheit ver-
    stehen, Blindheit verhüten. Zu diesem Motto legt die Woche des Sehens jährlich
    ein Thema mit einem entsprechenden Bildmotiv fest. Dieses Bild repräsentiert die
    Aufklärungskampagne das ganze Jahr und dient dazu, die verschiedenen Aktionen
    unserer Unterstützer und Aktiven unter einem Dach zu vereinen.
                                                                                       Bild: iStock / Woche des Sehens

                                                                      Motiv der
                                                         Woche des Sehens 2020.

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4 Schwerpunkte 2020

4.1 Die Zukunft im Auge behalten –
    auch mit Seheinschränkung geht’s weiter!
Was bedeutet es, wenn das Sehvermögen nachlässt? Jährlich müssen tausende
Menschen in Deutschland ihre Lebensplanung auf den Prüfstand stellen, weil bei
ihnen eine Augenkrankheit festgestellt wird. Wenn der wichtigste der fünf Sinne
schwindet, hat das in aller Regel gravierende Folgen.

In vielen Fällen muss eine berufliche Neuorientierung erfolgen. Auch wenn der
bisherige Beruf beibehalten werden kann, müssen neue Kompetenzen erworben
werden und eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes wird nötig. Menschen im Ren-
tenalter dagegen gehen oft davon aus, dass Reha-Maßnahmen sich für sie nicht
mehr „lohnen“. In der Folge ziehen sie sich zurück und verlieren einen großen Teil
ihres sozialen Lebens und ihrer Selbstständigkeit.

                                                          Ein Büroarbeitsplatz
                                                          kann an eine Sehbe-
                                                              hinderung ange-
                                                           passt werden – zum
                                                             Beispiel mit einer

                                                                                     Bild: DBSV
                                                      Vergrößerungssoftware.
                                                                     ­

Die Woche des Sehens möchte Menschen, die einen Sehverlust erleiden, Mut
machen und sie auf ihrem oft schwierigen Weg unterstützen. In den Selbsthilfe-
organisationen finden sie Beratungsangebote und den direkten Austausch mit
Menschen, die schon einmal in der gleichen Situation waren. Auch wenn das
Leben den neuen Anforderungen entsprechend umgestaltet werden muss – es
lohnt sich, die Zukunft im Auge zu behalten und eine neue, ganz persönliche
Lebensperspektive zu entwickeln.

                                                                                                  5
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Tag des weißen Stocks
     1964 verabschiedete der US-Kongress eine Resolution, die den 15. Oktober
     zum White Cane Safety Day erklärte, übersetzt ungefähr: „Verkehrssicherheits-
     tag des weißen Stocks“. Mit seiner umgehenden Proklamation unterstützte der
     damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Lyndon B. Johnson, das Streben
     blinder Menschen nach mehr Selbstständigkeit. Der Tag des weißen Stocks
     entwickelte sich schnell zum weltweiten Aktionstag der blinden Menschen.

     Seit dem Jahr 2002 ist der 15. Oktober in Deutschland zugleich der Abschluss-
     tag der Woche des Sehens. Die Selbsthilfeorganisationen haben am diesjähri-
     gen Tag des weißen Stocks aktuelle Themen aufgegriffen, um auf Möglichkeiten
     und Probleme blinder Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.

    4.2 Die Zukunft im Auge behalten –
        Chancen der Früherkennung nutzen
    Von klein auf ist gutes Sehen eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung
    von Kindern und bis ins hohe Alter gilt es, die Gesundheit der Augen zu bewahren,
    denn der Erhalt des Augenlichts trägt dazu bei, dass man lange aktiv und selbst-
    bestimmt sein Leben gestalten kann.

    Eltern sollten die Zukunft ihrer Kinder schon früh im Auge behalten. Spätestens
    im Alter von drei Jahren sollten alle Kinder einmal augenärztlich untersucht wor-
    den sein, empfehlen Augenärzte. Kinder lernen das Sehen erst nach und nach –
    das komplexe Zusammenspiel von Augen und Gehirn entwickelt sich allmählich.
    Unbemerkte Sehfehler oder Fehlstellungen der Augen gefährden diesen Lernpro-
    zess und können zu einer einseitigen Sehschwäche (Amblyopie) führen. Rechtzei-
    tig erkannt, können Augenärzte dem entgegenwirken.

                                                               Auch im Alter gut
                                                                sehen – das trägt
                                                                  zu einer hohen
                                                                                        Bild: BVA

                                                              Lebensqualität bei.

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In der weiteren Kindheit und Jugend sollten Eltern darauf achten, dass der Nach-
wuchs täglich mehrere Stunden im Freien spielt – das ist auch für die Augen von
Vorteil: Das Risiko, dass sich eine Kurzsichtigkeit entwickelt, sinkt dann.

Doch nicht nur in jungen Jahren gilt es, mit Blick auf die Zukunft die Gesundheit
der Augen zu bewahren: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Augen-
krankheiten. Glaukom (Grüner Star), Katarakt (Grauer Star, Linsentrübung) und
die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) sind die Volkskrankheiten der
Augen. Während der Graue Star durch eine in den meisten Fällen ambulant ausge-
führte Operation geheilt werden kann, sind das Glaukom und die AMD chronische
Krankheiten, die aber dank innovativer Methoden heute immer besser behandelt
werden können.

Damit Augenärzte das Sehvermögen der Betroffenen möglichst gut und mög-
lichst lange erhalten können, ist es aber notwendig, dass diese Krankheiten in
einem frühen Stadium erkannt werden. Deshalb raten Augenärzte allen Menschen
ab 40 Jahren, sich über die Chancen der Früherkennung zu informieren. Wer auf
diese Weise die Zukunft im Auge behält und bis ins hohe Alter gut sieht, bewegt
sich sicherer, bleibt aktiver und profitiert von einer höheren Lebensqualität.

4.3 Die Zukunft im Auge behalten –
    früh handeln, weltweit Augenlicht retten
Vanisa trägt schwer: Von knapp 23 Euro im Monat ernährt die fünffache Mutter
ihre Familie in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf im Norden Kameruns. Auf
dem Arm hält sie ihren vierjährigen Sohn Tasha. Seine Zukunft: ungewiss. Denn
Tasha kann fast nichts sehen. Deshalb ist der Kleine sehr anhänglich. Wenn die
anderen Kinder spielen, bleibt er außen vor. Oft hält er sich das linke Auge zu und
formt vor dem rechten Auge mit der anderen Hand ein Fernrohr, um sein biss-
chen Restsehvermögen zu nutzen. Grauer Star vernebelt ihm seit der Geburt die
Sicht, lässt Tasha nur noch hell und dunkel unterscheiden. Mitspielen ist so nicht
möglich.

                                                           Tasha sitzt oft vor
                                                       dem Haus, während die
                                                       anderen Kinder spielen
                                                                                      Bild: CBM

                                                          oder Wasser holen.

                                                                                                  7
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Doch nicht nur das: Blinde Menschen haben im ländlichen Kamerun schlechte
    Karten. Wer sehen kann, hat bessere Chancen, zur Schule zu gehen und später
    auch Geld zu verdienen.

                                                                 Ein Mitarbeiter des
                                                               Augenkrankenhauses
                                                                     testet zu Hause

                                                                                           Bild: CBM
                                                               Tashas Sehvermögen.

    Aus diesem Grund fahren Mitarbeiter des von der Christoffel-Blindenmission
    (CBM) geförderten Augenkrankenhauses „Mbingo Baptist Hospital“ regelmäßig
    in abgelegene Dörfer Kameruns, untersuchen die Menschen und überweisen
    sie notfalls in die Klinik. Das ist für Kinder wie Tasha oftmals die einzige Chance,
    rechtzeitig behandelt zu werden. Denn nur wenn der Graue Star früh genug ent-
    deckt und operiert wird, lernt ihr Gehirn noch sehen.

    Der Mitarbeiter im Außendienst war Tashas Joker
    Tasha hatte Glück: Kurz nach der Untersuchung wurde der das Augenlicht ret-
    tende Eingriff bei ihm vorgenommen. Der Mitarbeiter im Außeneinsatz hat Tashas
    Leben verändert. Die CBM und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit
    (DKVB) finanzieren solche Außeneinsätze, um Kindern und Erwachsenen zu helfen,
    bevor es zu spät ist.

                               VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht
                               Die Initiative verfolgt das Ziel, vermeidbare Blindheit
                               zu überwinden. Und es gibt weiter viel zu tun: Immer
                               noch sind Millionen Menschen blind oder sehbehin-
                               dert, obwohl die Ursachen vermieden oder behandelt
                               werden könnten.

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5 Zentrale Aktionen
Um die bundesweite Reichweite der Kampagne zu vergrößern, entwickelt die
Woche des Sehens jährlich mindestens eine zentrale Aktion, die überregional
wirkt. Sie ergänzen die lokalen Veranstaltungen und dienen als Bindeglied der
drei Kampagnenbereiche Selbsthilfe, Augenmedizin und Entwicklungszusammen-
arbeit. 2020 gab es sogar zwei zentrale Aktionen.

5.1 Online-Spiel „Zug in Sicht“
In diesem Jahr entwickelten wir ein digitales Spiel für Erwachsene, Jugendliche
und ältere Kinder. Seit Beginn der Kampagnenwoche steht es auf
woche-des-sehens.de/spiel zur Verfügung und kann online gespielt werden.
Das Spiel lädt dazu ein, sich auf eine leicht verständliche und unterhaltsame
Art mit dem Thema Sehbehinderung auseinanderzusetzen. Damit soll es für
die Situation blinder und sehbehinderter Menschen sensibilisieren.

Am Spielbeginn stehen drei unterschiedliche Seheinschränkungen zur Auswahl.
Anschließend bewegen sich die Spielerinnen und Spieler mit dem Blickwinkel der
gewählten Beeinträchtigung durch eine virtuelle Bahnstation. Ziel ist es, „unfall-
frei“ den Zug zu erreichen. Wer möchte, kann das Spiel danach mit einer anderen
Seheinschränkung spielen und sich so die Unterschiede buchstäblich vor Augen
führen. Über verschiedene Buttons am Ende des Spiels gelangen Interessierte
auf die Website der Woche des Sehens zu weiterführenden Informationen zu den
dargestellten Seheinschränkungen.

Mit der Erstellung eines Online-Spiels hatten wir eine auch für Pandemiezeiten
sehr geeignete zentrale Aktion gewählt. Die Webseite des Spiels wurde bis
Ende Oktober fast 6.600-mal angeklickt. Unter anderem setzen Lehrkräfte es im
Unterricht ein.

                                                           In dem Online-Spiel
                                                         „Zug in Sicht“ suchen
                                                          die Spielerinnen und
                                                          Spieler ihren Zug auf
                                                       einem virtuellen Bahn-
                                                                                     Bild: Woche des Sehens

                                                         hof. Die Herausforde-
                                                       rung: Sie sind mit einer
                                                            Seheinschränkung
                                                                    unterwegs.

                                                                                                              9
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5.2 Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“
     Als zweite zentrale Maßnahme 2020 haben wir zu Beginn der Aktionswoche die
     neue Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“ veröffentlicht. Sie ent-
     stand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Epidemiologie und Ver-
     sorgungsforschung“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

     Die 24-seitige Broschüre im Format DIN A4 präsentiert aktuelles Zahlenmaterial
     rund um das Titelthema – von der Häufigkeit der einzelnen Augenerkrankungen
     über Prognosen zum Versorgungsbedarf bis zur Entwicklung der augenärztlichen
     Kapazitäten. Hinzu kommen Daten zur Lebensqualität betroffener Menschen und
     zu gesundheitsökonomischen Auswirkungen von Blindheit und Sehbehinderung.
     Zudem bietet die Broschüre einen Blick auf die Herausforderungen bei seltenen
     Erkrankungen, eine Betrachtung der weltweiten Situation und Vorschläge für ein
     umfangreiches Maßnahmenpaket zu Prävention und Rehabilitation.

     Die Broschüre steht unter woche-des-sehens.de/broschuere-sehverlust als
     barrierefreies PDF zum Download zur Verfügung. Wer möchte, kann sie dort auch
     als Printversion bestellen.

     Bis Ende Oktober gehörte die Broschüre zu den am häufigsten heruntergela-
     denen Dokumenten unserer Website im Jahr 2020. Zudem haben wir über 1.100
     bestellte Exemplare der Printversion verschickt. Rückmeldungen von Leserinnen
     und Lesern zeigen: Die Broschüre hat mit ihrer Übersicht zu aktuellen Zahlen und
     Fakten zum Thema Sehverlust eine Informationslücke geschlossen.

                                                                   Um „Sehen und

                                                                                        Bild: Woche des Sehens / graficzny.com.pl
                                                            Sehverlust in Deutsch-
                                                               land“ geht es in der
                                                             gleichnamigen neuen
                                                                    Broschüre der
                                                                Woche des Sehens.
                                                            Darin werden aktuelle
                                                           Zahlen und Fakten zum
                                                               Thema präsentiert.

10
6 Veranstaltungen
Die Aktionen im Rahmen der Kampagnenwoche stellen den Kern der Woche des
Sehens dar. Sie sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Belange sehbe-
hinderter und blinder Menschen sensibilisieren und rund ums Auge informieren.
Trotz der herausfordernden Pandemiebedingungen konnten viele Veranstaltun-
gen stattfinden. In diesem Jahr setzten dabei erstmals rund 50 Organisatoren auf
Online- und Telefonformate.

Vereine der Selbsthilfe veranstalteten vielfältige Aktionen, die Menschen mit und
ohne Behinderung gleichermaßen offenstanden, wie zum Beispiel Hilfsmittel-
ausstellungen, eine Stadtrallye oder Dunkellesungen. In Augenarztpraxen und
Augenkliniken konnten sich Patientinnen und Patienten anhand des ausgelegten
Materials über die Kampagne informieren und sich Vorträge zu Augenerkrankun-
gen und Therapien anhören. Auch zahlreiche Lehrkräfte griffen die Woche des
Sehens auf und bezogen die Thematik in ihren Unterricht ein. Hochschulen und
Behörden legten das angebotene Material aus, um zu den Themen Blindheit und
Sehbehinderung zu informieren. Auch etliche Kultureinrichtungen beteiligten
sich mit kreativen Aktionen wie einem inklusiven Online-Theaterclub und einer
Fotoausstellung blinder Fotografinnen und Fotografen. Im Online-Veranstaltungs-
kalender auf der Website konnten Interessierte anhand der Suche über die Post-
leitzahl Aktionen in ihrer Nähe finden.

Insgesamt fanden in diesem Jahr bundesweit über 540 Aktionen statt.
16 Aktionen davon unterstützten wir mit einer finanziellen Förderung.

Ideenwettbewerb „Woche des Sehens in Corona-Zeiten“
Um die Woche des Sehens auch im Pandemie-Jahr bunt und vielfältig zu gestalten,
riefen wir im Sommer alle Interessierten dazu auf, Aktionsideen für die Kampagne
in Corona-Zeiten zu entwickeln. Dazu veranstalteten wir einen Wettbewerb mit
Gewinnspiel. Gesucht wurden Veranstaltungskonzepte rund um Blindheit und Seh-
behinderung, die auch unter Pandemie-Bedingungen möglich sind. Die zehn besten
Ideen veröffentlichten wir im August in der Online-Broschüre Woche des Sehens
in Corona-Zeiten – Ideen von Veranstaltern für Veranstalter auf unserer Website.
Zudem verlosten wir unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen MP3-
Player, einen sprechenden Wecker und das E-Book „Blindfisch“ von Jim Knipfel.

Auf den folgenden zwei Seiten stellen wir Ihnen einige der viel-
fältigen Veranstaltungen der diesjährigen Aktionswoche vor.

                                                                                    11
TROTZ CORONA – Miteinander auf Distanz
     Pro Retina Trier lud ihre Mitglieder zu einer Wanderung auf der Geschichtsstraße
     der Eifel ein. Begleitet wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einem
     Guide des Eifelvereins, der Interessantes über diese Wanderstrecke erzählte. Auch
     Informationen zu Krankheitsbildern, Hilfsmittelfirmen oder Hörbüchern kamen
     nicht zu kurz. Am Ende der Wanderung lagen viele Informationsbroschüren bereit.
     Aber im Vordergrund stand die Möglichkeit, sich auf dem Weg auszutauschen.

                                                             Statt einer Veranstal-

                                                                                         Bild: PRO RETINA / Trier
                                                            tung in geschlossenen
                                                           Räumen bot Pro Retina
                                                               Trier als Alternative
                                                              eine Wanderung an.

     Inklusives Fotoprojekt
     Anlässlich der Woche des Sehens 2020 fand im Vereinshaus des Allgemeinen
     Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) die erste Ausstellung statt
     mit Porträts, die in den letzten drei Jahren durch Mitglieder der Fotogruppe in
     Workshops und Einzeltreffen entstanden sind. Projektleiterin und Kuratorin ist
     die Fotografin Kristin Loschert. Alle Besucherinnen und Besucher der ABSV-
     Geschäftsstelle können die Fotos erleben. Blinden und sehbehinderten Fotolieb-
     habern werden die Motive beschrieben.

                                                            Seit 2018 treffen sich
                                                               beim ABSV blinde,
                                                              sehbehinderte und
                                                          sehende Menschen, um
                                                          gemeinsam zu fotogra-
                                                                                         Bild: ABSV / Rändel

                                                           fieren. Seit der Woche
                                                         des Sehens 2020 sind die
                                                          Bilder für alle erlebbar.

12
Aktionswoche in Stendal
Die Bezirksgruppe Nord des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-
Anhalt und die Beratungsstelle Blickpunkt Auge in Stendal organisierten eine Akti-
onswoche mit einem bunten Veranstaltungsangebot. Neben einem Elternstamm-
tisch für Eltern blinder und sehbehinderter Kinder als Austauschplattform konnten
sich Interessierte bei einer Hilfsmittelausstellung über neue Entwicklungen
informieren. In einer Dunkellesung und einer Filmvorführung mit anschließender
Podiumsdiskussion wurden die Themen Blindheit und Umgang mit Assistenz auf-
gegriffen. Den Abschluss bildete eine Stadtrallye. Hier mussten sich die sehenden
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Simulationsbrillen, Augenbinden und Lang-
stöcken durch Stendal bewegen und konnten testen, wie barrierefrei ihre Stadt ist.

                                                     Das vielfältige Veranstal-
                                                     tungsangebot wurde von

                                                                                     Bild: BSVSA Stendal
                                                         den Bürgerinnen und
                                                       Bürgern der Stadt Sten-
                                                        dal gut angenommen.

Neue Veranstaltungsformate
Um die aktuellen Corona-Auflagen zu erfüllen, mussten viele Veranstaltungen ent-
weder abgesagt oder umorganisiert werden. Aus dieser Situation heraus entstand
eine Vielzahl neuer Angebote, die es in den vergangenen Jahren noch nicht gab.
Augenmedizinische Vorträge und Diskussionsrunden wurden als Videokonferenzen
angeboten, Führungen wurden live gestreamt. Auch der Anteil an telefonischen
Aktionen ist in diesem Jahr gestiegen. Telefonisch wurde zum Beispiel zu Themen
wie Pflege, verschiedenen Augenkrankheiten und Alltagshilfen beraten.

                                                             Telefonische und
                                                             digitale Aktionen
                                                         haben sich in diesem
                                                        Jahr als neue Aktions-
                                                                                     Bild: iStock

                                                            formate etabliert.

                                                                                                           13
7 Partner der Woche des Sehens
     Die Woche des Sehens ist eine gemeinschaftliche Initiative von sieben Verbänden,
     Selbsthilfegruppen und international tätigen Entwicklungshilfeorganisationen,
     die sich mit den Themen Blindheit und Sehen befassen und sie aus verschiedenen
     Blickwinkeln beleuchten. Die Partner tragen die Kampagne ideell und finanziell.

                   Christoffel-Blindenmission (CBM)
                   Die CBM ist eine internationale christliche Entwicklungshilfeorgani-
                   sation, deren Hauptziel es ist, die Lebensqualität der ärmsten
     Menschen dieser Welt zu verbessern, die behindert sind oder in der Gefahr
     stehen, behindert zu werden. Die CBM arbeitet mit Partnerorganisationen in den
     einkommensschwachen Ländern zusammen, um Gesundheitsdienste anzubieten,
     Kindern mit Behinderungen den Schulbesuch zu ermöglichen und behinderten
     Erwachsenen Zugang zu Rehabilitationsdiensten und einem Broterwerb zu ver-
     schaffen. Zurzeit unterstützt die CBM 525 Projekte in 55 Ländern.
     www.cbm.de · Telefon: (0 62 51) 1 31-1 31

                   Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
                   Als Zusammenschluss der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe
                   koordiniert der DBSV das bundesweite Handeln und Auftreten von
     19 Landesvereinen. Die Landesvereine selbst vertreten die Interessen blinder
     und sehbehinderter Menschen auf Länderebene. Ziel des DBSV ist es, die Lebens-
     situation der Augenpatienten sowie der ca. 1,2 Millionen blinden und sehbehin-
     derten Menschen in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
     www.dbsv.org · Telefon: (0 18 05) 66 64 56 (0,14 €/Minute aus dem Festnetz, Mobil-
     funk max. 0,42 €/Minute)

                   Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA)
                   Der BVA vertritt die fachlichen und berufspolitischen Belange der
     deutschen Augenärzte und vermittelt augenärztliche Kompetenz in der Öffentlich-
     keit. Der Augenarzt ist der erste Ansprechpartner bei allen Formen einer Seh-
     schwäche. Dank modernster Diagnostik ist er am ehesten in der Lage, die Ursa-
     chen einer drohenden Erblindung festzustellen, und kann diese in vielen Fällen
     verhüten und die bestmögliche Therapie vorschlagen.
     www.augeninfo.de · Telefon: (02 11) 4 30 37-00

                  Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit e. V. (DKVB)
                  Das DKVB besteht als Verein seit 1980. Mitglieder sind Augenärzte,
                  Vertreter von Blindenverbänden und Nichtregierungsorganisatio-
     nen sowie Einzelpersonen, deren Ziel die weltweite Blindheitsverhütung ist. Vor-
     stand und Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
     www.dkvb.org · Telefon: (02 03) 37 62 25 oder (0 23 82) 80 61 83

14
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. (DOG)
               Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft
               für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der
               Ophthalmologie vor allem in den Bereichen Wissenschaft und For-
schung. Mit über 6.000 Mitgliedern zählt sie zu den bedeutendsten medizinischen
Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde die DOG 1857 in Heidel-
berg. Sie ist damit die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der
Welt. Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft ist die Bekämpfung vermeidbarer
Erblindung und ihrer Ursachen. Die DOG unterstützt daher die Initiative VISION
2020 und beteiligt sich rege an deren vielfältigen Aktivitäten.
www.dog.org · Telefon: (0 89) 55 05 76 80

               Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium
               und Beruf e. V. (DVBS)
Der DVBS ist eine Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen,
die trotz ihrer Behinderung selbstbestimmt leben und beruflichen Erfolg haben
wollen. Er vertritt ihre Interessen in sozialen, beruflichen, rechtlichen und kultu-
rellen Belangen, vor allem in Fragen der Aus- und Weiterbildung, der Rehabilita-
tion und des Berufs, und fördert so ihre gesellschaftliche Teilhabe.
www.dvbs-online.de · Telefon: (0 64 21) 94 88 80

            PRO RETINA Deutschland e. V. (PRO RETINA)
            PRO RETINA ist die Selbsthilfevereinigung der Menschen mit Netz-
            hautdegenerationen. Dies umfasst die Krankheitsbilder Retinitis
            Pigmentosa, Makula-Degeneration, das Usher-Syndrom und seltene
Formen der Netzhautdegeneration. Die 6.000 Mitglieder sind in 60 Regional- und
Fachgruppen organisiert. Neben der Patientenberatung steht die Förderung der
Forschung im Vordergrund.
www.pro-retina.de · Telefon: (02 41) 87 00 18

8 Förderer und Sponsoren
Finanziert wurde die Woche des Sehens durch die Beiträge der sieben Partner
sowie durch Förder- und Sponsorengelder.

                     Die Aktion Mensch förderte die Woche des Sehens
                     bereits zum achtzehnten Mal.

                     Die Carl Zeiss Meditec AG ist langjähriger Sponsor.

                                                                                       15
9 Organisation
     Die Organisation der Woche des Sehens ist verteilt auf drei Zuständigkeitsebenen.
     Die Vorstandsebene setzt sich aus den Geschäftsführungen aller Partner der Kam-
     pagne zusammen. Der Vorstand trifft sich mindestens einmal im Jahr zur Vollver-
     sammlung. Hier wird über die strategische Ausrichtung der Aktionswoche wie z. B.
     Schwerpunkte, übergreifende Aktionen und Finanzierungsmöglichkeiten entschie-
     den. Eine Koordinationsgruppe, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Presse-
     und Öffentlichkeitsarbeit aller Partner besteht, ist für die operative Umsetzung der
     strategischen Vorgaben verantwortlich. Ihre Aufgabe besteht darin, die Interessen
     der einzelnen Partner zu bündeln, die zentralen Aktionen vorzubereiten, Sponso-
     ren zu gewinnen und die Kommunikationsmaterialien zu entwickeln.

     Frau Carolina Barrera übernahm erneut als Projektkoordinatorin beim Deutschen
     Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin die Koordinationsaufgaben
     für die Woche des Sehens. Die Projektkoordinatorenstelle bei der Christoffel-
     Blindenmission (CBM) in Bensheim übernahm erneut Frau Barbara Braun. Beide
     Koordinatorinnen pflegten auch persönliche Kontakte zu lokalen Veranstaltern
     und halfen bei der Suche nach Kooperationspartnern.

     10 Elemente der Kampagne
     Die Woche des Sehens stellt Veranstaltern von regionalen Aktionen jedes Jahr
     kostenloses Aktions- und Informationsmaterial zur Verfügung.

     10.1 Material-Angebot

      Folgende Materialien waren 2020 verfügbar:
      • Plakate, Handzettel und Broschüren mit Thema/Bildmotiv der Kampagne
        2020
      • Postkarten „Bitte Weg frei!“
      • USB-Stick mit Mustervorträgen und -pressemitteilungen
      • Broschüre „VISION 2020“
      • Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“
      • Plakat „Sehbehinderung – was heißt das?“
      • Simulationsbrillen für 10 % Sehkraft, Retinitis Pigmentosa (RP), Alters-
        abhängige Makula-Degeneration (AMD) und Diabetische Retinopathie (DR)
      • Tastsäckchen und Luftballons

16
Über 500 kostenlose

                                                                                    Bild: Woche des Sehens
                                                             Material-Pakete
                                                       wurden 2020 individuell
                                                           zusammengestellt
                                                                und versandt.

10.2 Versand der Materialien

Die kostenfreien Materialien für Veranstaltungen oder zum Auslegen in der Praxis
und anderen Einrichtungen wurden ab August an die Organisatoren versandt.
Hauptsächlich über ein Online-Formular, das auf der Website der Woche des
Sehens bereitsteht, war es möglich, bei Anmeldung der Aktionen das Material
anzufordern. Ein Material-Basispaket und individuelle Zusammenstellungen konn-
ten online und per E-Mail über die Projektkoordination in Berlin bestellt werden.

2020 wurden über 500 Material-Pakete versandt, die von den Bestellern
individuell zusammengestellt wurden.

10.3 Teilnehmermotivation

In Rundschreiben und über interne Publikationen haben wir die Mitglieder der
einzelnen Partnerorganisationen aufgerufen, sich aktiv an der Woche des Sehens
zu beteiligen. Durch persönliche Anschreiben haben wir weitere Interessierte zur
Teilnahme an der Aktionswoche eingeladen. Die Pflege persönlicher Kontakte und
Beratung per E-Mail und Telefon motivierten potenzielle Veranstalter. Der bereit-
gestellte Aktionsleitfaden informierte über die Themen der Kampagne und bot
Tipps für Veranstaltungen und ihre Durchführung.

                                                                                                             17
10.4 Pressearbeit

                                                                                        Bild: Woche des Sehens
     Medienresonanz
     Trotz der starken Präsenz der Corona-Pandemie in sämtlichen Pressebereichen
     (Print, TV, Radio und Internet) konnte die Woche des Sehens 2020 mit ihren
     Themen eine respektable Medienresonanz erzielen. Ein unmittelbarer Vergleich
     zu den Vorjahren ist jedoch aufgrund der außergewöhnlichen Bedingungen nicht
     sinnvoll.

     In der ersten Vorankündigung für Redaktionen und Anzeigenabteilungen infor-
     mierten wir im Mai über den Termin und die Themen der diesjährigen Aktions-
     woche. Mit einer Meldung im Juni luden wir zu einem Ideenwettbewerb „Woche
     des Sehens in Corona-Zeiten“ ein. Die zweite Vorankündigung folgte im August.
     Sie erinnerte an den Termin und ging nochmals auf die Kampagnenthemen ein.
     Zudem wies sie auf das neue Online-Spiel zum Kampagnenstart wie auch auf
     Pressematerialien auf der Website hin.

     Direkt vor Beginn und während der Aktionswoche veröffentlichten wir fünf wei-
     tere Meldungen. Am 5. Oktober kündigten wir unser neues Online-Spiel „Zug in
     Sicht“ an. Damit einhergehend wiesen wir auf den bevorstehenden Kampagnen-
     start und das Engagement der Schirmherrin Gundula Gause hin. Die Pressemit-
     teilung vom 6. Oktober zum „Welttag des Sehens“ berichtete von Außeneinsätzen
     zur augenmedizinischen Untersuchung durch Hilfsorganisationen in den ärmsten
     Regionen der Welt. Am 8. Oktober folgte eine Meldung, die die neue Informations-
     broschüre der Woche des Sehens „Sehen und Sehbehinderung in Deutschland“
     detaillierter vorstellte. Die am 12. Oktober versendete Meldung aus dem Bereich
     der Augenmedizin befasste sich mit Augenuntersuchungen im Kindesalter. Den
     Abschluss bildete am 13. Oktober der Beitrag aus dem Bereich der Selbsthilfe.
     Er ging auf unzureichende Krankenkassenzahlungen für Sehhilfen und dafür
     geplante weitere Kürzungen ein. Zudem wies er auf den Internationalen Tag des
     weißen Stocks am 15. Oktober hin.

18
Printmedien
Die erzielte Auflagenzahl im Printbereich lag in diesem Jahr bei 10,2 Millio-
nen. Diese Zahl wie auch die Anzahl der Beiträge von 697 kann angesichts der
besonderen, pandemiebedingten Situation durchaus als Erfolg betrachtet werden.
So konnten wir mit einigen Medien sechsstellige Auflagenzahlen erreichen.

 Beispiele der auflagenstärksten Titel
 Stuttgarter Zeitung                                                    252.004
 Kehrwieder am Sonntag                                                  128.500
 Generalanzeiger Magdeburg                                              118.168
 Kreiszeitung Wochenblatt (Ausgaben Nordheide, Elbe Geest)              107.900
 Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung                                    107.316

TV
Auch im TV-Bereich überlagerte die Pandemie andere Gesundheitsthemen stark.
Dennoch gab es in diesem Jahr 11 TV-Beiträge zur Woche des Sehens. Die Beiträge
wurden von SR, SWR, BR, MDR und RBB ausgestrahlt.

Hörfunk
Über die Woche des Sehens 2020 gab es Berichte in verschiedenen öffentlich-
rechtlichen Sendern, zum Beispiel bei HR, NDR, SWR und MDR. Auch private
Sender mit hoher Einschaltquote berichteten über die Kampagnenwoche, unter
anderem ffn, Antenne Niedersachsen und Radio Hamburg. Insgesamt erreichten
wir damit rund 4,3 Millionen Hörerinnen und Hörer.

Sendefertige Beiträge (Radio-Kit)
Auch in diesem Jahr haben wir vier sendefertige Hörfunk-Beiträge erstellt, die sich
mit den einzelnen Themensträngen der Aktionswoche tiefergehend befassten. Wie
2019 stand dabei die Schirmherrin der Woche des Sehens, Gundula Gause, für ein
Interview zur Verfügung. Die Corona-Pandemie belegte 2020 zwar den größten
Teil der Textbeitragszeiten der Sender. Dennoch konnten wir in diesem Jahr 282
Ausstrahlungen erzielen. Dabei nahm eine neue Rekordzahl von 100 Sendern die
Beiträge ins Programm.

Resonanz der sendefertigen Beiträge

Beiträge 2020                             Ausstrahlungen   Hörer pro Sendestunde

Gundula Gause zur Woche des Sehens              108                      1.197.928

Beitrag der Augenärzte                          60                        960.488

Beitrag der Selbsthilfeorganisationen           49                      1.080.000

Beitrag der Entwicklungszusammenarbeit          65                      1.082.272
gesamt                                         282                      4.320.688

                                                                                      19
Online
     Im Online-Bereich konnten wir 2020 insgesamt 439 Meldungen zur Woche des
     Sehens zählen. Dabei gehen wir davon aus, dass dazu noch zahlreiche weitere
     Beiträge kommen, die durch das Suchraster gefallen sind. Diese Meldungen
     erwähnten die Woche des Sehens zwar nicht namentlich, befassten sich aber
     inhaltlich mit den Themen und Zielen der Kampagne.

     10.5 Internet-Auswertung

     Die Website der Woche des Sehens stellt eine wichtige Informationsplattform
     für die Themen Blindheit und Sehbehinderung dar. Sie wird ganzjährig intensiv
     genutzt und fand 2020 noch mehr Interessierte als im Vorjahr. Insbesondere
     während der Kampagnenwoche konnten wir viele Klicks auf unserer Website
     verzeichnen, denn die Nutzerinnen und Nutzer fanden dort auch unsere beiden
     zentralen Aktionen dieses Jahres: das neu erstellte Online-Spiel „Zug in Sicht“ und
     die Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“ mit aktuellen Fakten. Beide
     Formate blieben auch nach der Aktionswoche auf der Website und sollen dort
     dauerhaft zur Verfügung stehen.

     Das Online-Spiel, das verschiedene Seheinschränkungen simuliert, haben wir zu
     Beginn der Aktionswoche veröffentlicht. Es lässt sich direkt im Browser spielen.
     Obwohl es erst am 8. Oktober online ging, stand die Webseite zum Spiel Ende
     Oktober bereits auf dem dritten Platz der im Jahr 2020 meistbesuchten Seiten
     unseres Internetauftritts. Fast 6.600 Besucherinnen und Besucher klickten die
     Seite an. Die Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“ können Interes-
     sierte seit Anfang der Kampagnenwoche als barrierefreies PDF herunterladen
     oder über die Website als Printversion kostenfrei bestellen. Sie gehörte schon
     Ende Oktober zu den Dokumenten unserer Website, die im gesamten Jahr am
     häufigsten heruntergeladen wurden.

     Neben diesen beiden zentralen Aktionen der Kampagne finden Interessierte auf
     der Website ganzjährig detaillierte Informationen zu Augengesundheit, Blindheit
     und Sehbehinderung in Deutschland und weltweit. Darüber hinaus erhalten sie
     fundiertes Hintergrundwissen.

     Veranstaltern von Aktionen im Rahmen der Kampagnenwoche erhalten zudem
     über die Website wichtige Unterstützung. Sie können schnell und einfach Materi-
     alien bestellen und Veranstaltungen anmelden. Nützliche Tipps helfen ihnen bei
     Fragen zu Planung und Durchführung einer Aktion, bei der Auswahl des passen-
     den Materials oder bei der Information der Öffentlichkeit über die Aktion. Akteu-
     rinnen und Akteure erfahren zudem, wie die Woche des Sehens ihre Veranstal-
     tung fördern kann.

20
Zusätzlich haben wir 2020 ein „Corona-Update“ auf unsere Website gestellt.
Darin nennen wir Veranstaltern Informationsquellen für aktuelle Maßnahmen zur
Pandemie. Zudem präsentieren wir auf dieser Webseite auch zehn Vorschläge für
unter Pandemiebedingungen durchführbare Aktionen. Sie stammen aus unserem
Ideenwettbewerb „Woche des Sehens in Corona-Zeiten“.

Seit dem Sommer konnten sich Interessierte über angemeldete Veranstaltungen
im Rahmen der Woche des Sehens informieren. Die Postleitzahlen-Suchfunktion
des Veranstaltungskalenders ermöglicht es, schnell Aktionen in der Nähe des
jeweiligen Wohnorts zu finden. 2020 fanden neben den Vor-Ort-Veranstaltungen
rund 50 Online- oder Telefonaktionen statt. Auch sie zeigte der Veranstaltungs-
kalender an.

Auf der Website wie auch im Youtube-Kanal stehen ganzjährig die Informations-
filme der Woche des Sehens zur Verfügung wie zum Beispiel die Simulationsfilme
„So sehe ich mit …“ und der Film „Chancen sehen – Risiken erkennen“ zu digitalen
Innovationen. Sie ergänzen das stetig wachsende Angebot an Daten, Fakten und
Hintergrundinformationen der Website und die Anwendungen zum Selbsttesten
wie den Braille-Übersetzer, die optischen Täuschungen und das Wissensquiz. Gro-
ßer Beliebtheit erfreut sich außerdem das barrierefreie Schulmaterial, das auch
2020 einen großen Teil der Downloads von unserer Website ausmachte.

Besuche auf www.woche-des-sehens.de
Ihren Internetauftritt untersucht die Woche des Sehens mit Hilfe der Auswer-
tungsfunktion von Google Analytics, um den Aufbau und das Angebot der Web-
site fortlaufend verbessern zu können. Die diesjährigen Zahlen verdeutlichen,
dass trotz des starken gesellschaftlichen Fokus auf der Corona-Thematik die Zahl
der Besucherinnen und Besucher unserer Website leicht zugenommen hat und
auf über 29.600 gestiegen ist. Die Nutzerinnen und Nutzer gelangen schnell und
einfach zu den von ihnen gesuchten Unterseiten und Inhalten. Der sinnvolle Auf-
bau der Website spiegelt sich im Nutzerfluss und der Verweildauer auf bestimm-
ten Seiten wider. Während der Aktionswoche vom 8. bis 15. Oktober besuchten
über 5.000 Personen die Website. Damit konnten wir sogar die Bestmarke von
2018 um 38 Prozent übertreffen.

10.6 Social-Media-Auswertung

Facebook
Die Woche des Sehens erfreut sich im Bereich Social Media weiterhin großer
Beliebtheit. Auf Facebook verzeichnet die Kampagnenwoche inzwischen über
2.500 Abonnements. Wöchentlich stellen wir Neuigkeiten und Informationen über
aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Augengesundheit online. Zudem
informieren wir in den Beiträgen über die Situation von blinden und sehbehinder-
ten Menschen in Deutschland und weltweit. Jährlich werden rund 60 Posts veröf-
fentlicht, die viele Nutzerinnen und Nutzer gerne teilen.

                                                                                   21
Youtube
     Der Youtube-Kanal der Woche des Sehens stellt im Themenbereich Blindheit und
     Sehbehinderung inzwischen eine feste Größe dar. Interessierte finden dort ein
     breites Angebot an verschiedenen Videos zu den Themen der Kampagne. So fin-
     den sie hier die beliebten und häufig genutzten Simulationsfilme „So sehe ich mit …“
     und den Informationsfilm „Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung“. Auch
     die Clips von 2019 rund um den Hauptfilm „Chancen sehen – Risiken erkennen“
     stehen hier zur Verfügung.

     Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die gesamten Aufrufe der Filme.

     Filme zu Innovationen rund ums Auge                    Views       Hörfilmfassung

     Blinde und sehbehinderte Menschen in einer
     digitalisierten Welt                                    2.303             2.119

     Sehtest im Hosentaschenformat                            301               129

     Tiefenblick dank Laserlicht                              407               170

     Chancen sehen – Risiken erkennen (Gesamtfilm)            618               196

     Die Filme wurden bis 31. Oktober 2020 insgesamt 6.243-mal angeklickt.

     Simulationsfilm „So sehe ich mit …                               Views

     … Katarakt“                                                      58.888

     … AMD“                                                           70.781

     … Glaukom“                                                       40.745

     … Diabetischer Retinopathie“                                     27.380

     … Retinitis Pigmentosa“                                          19.731
     Sehbehinderung im Alltag (Gesamtfilm)                            18.664

     Die Filme wurden bis 31. Oktober 2020 insgesamt 236.190-mal angeschaut.

     Schminktutorials                                                 Views

     Tina Sohrab stellt sich vor                                       3.582

     Die perfekte Grundierung                                          6.395

     Das Augen-Make-up                                                11.619

     Der trendige Lippenlook                                           3.546

     Bis Oktober 2020 wurden die Schminktutorials 25.142-mal aufgerufen.

     Weitere Filme                                          Views       Hörfilmfassung

     Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung         10.254              585

     Woche des Sehens – 60 Se(h)kunden                       6.670               –

22
11 Fazit und Ausblick
• Bundesweit fanden über 500 Veranstaltungen wie Ausstellungen, Film-
  vorführungen, Fachvorträge, Schulaktionen usw. statt. Zudem bedienten
  wir über 500 Materialbestellungen.

• Aufgrund der Pandemie-Risiken sind neue Aktionsformate entstanden.
  Über 50 Aktionen fanden telefonisch bzw. im Digitalformat statt.

• 16 Aktionen wurden mit finanzieller Förderung unterstützt.

• Das Spiel Zug in Sicht (zentrale Aktion 1) wurde im ersten Monat nach seiner
  Veröffentlichung 6.600-mal aufgerufen.

• 1.100 Exemplare der Broschüre Sehen und Sehverlust in Deutschland
  (zentrale Aktion 2) wurden während und nach der Woche des Sehens im Printfor-
  mat verschickt. Die Broschüre wurde 316-mal heruntergeladen und steht damit
  an dritter Stelle in der Liste der Downloads.

•	Die Filme zu Innovationen rund ums Auge wurden bis Oktober 2020
   über 6.200-mal angeschaut.

•	Die Schminktutorials wurden bis Ende Oktober 2020 insgesamt über 25.000-mal
   aufgerufen.

•	Die fünf Simulationsfilme der Woche des Sehens „So sehe ich mit …“ sind zu
   Klassikern geworden und weiterhin ein fester Bestandteil der Aufklärungskam-
   pagne. Über alle Kanäle und Plattforms der Woche des Sehens wurden diese
   Filme bisher rund 250.000-mal und allein im Jahr 2020 27.000-mal angeschaut.

• Die Woche des Sehens hat nicht nur einen festen Platz im Terminkalender
  vieler Veranstalter eingenommen, sondern bietet über ihre Website ganzjährig
  Informationen und Hilfestellungen.

2021 findet die 20. Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober
unter dem Motto „Neue Einsichten“ statt.

                                                                                  23
Titelbild: iStock / Woche des Sehens
Die Partner der Woche des Sehens

                                            Woche des Sehens
                                            c/o CBM
                                            Christoffel-Blindenmission
                                            Christian Blind Mission e. V.
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