ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung

Die Seite wird erstellt Alexander Engel
 
WEITER LESEN
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
Kanton Zürich
Gesundheitsdirektion
Kommunikation

ZÜRI IMPFT
Update Projekt COVID-19-Impfung
31.3.21 – Seit Montag steht das Anmeldetool für die Registrierung und Bu-
chung der Impftermine bereit. Derzeit können Personen ab 75 Jahren (Impf-
gruppe A), Personen mit Vorerkrankungen mit höchstem Risiko (Impfgruppe
B), Impfwillige ab 65 Jahren (Impfgruppe C) sowie Personen mit chroni-
schen Erkrankungen (Impfgruppen D und E) ihre zwei Termine für die CO-
VID-19-Impfung buchen. Nach Ostern nehmen die Impfzentren ihren Betrieb
auf. In dieser Ausgabe des ZÜRI IMPFT werfen wir einen Blick hinter die
Kulissen.

Bülach: Vom Gurtenfestival ins Impfzentrum Bülach
Standort                       Stadthalle
Kapazität                      500 – 1‘000
Betreiber                      Spital Bülach
Gesprochen mit                 Carlo Bommes, Projektleiter

                                 Um für die Menschen ein erstklassiges Impfzentrum aufzu-
                                 bauen, setzt das Spital Bülach auf Expertise aus dem Kanton
                                 Bern. Carlo Bommes war 19 Jahre für das Gelände und die
                                 Infrastruktur des Gurtenfestivals zuständig. Der stoische
                                 Berner hat bereits Erfahrungen, wie man ein Impfzentrum
                                 aufbaut: Den Aufbau des Impfzentrums auf dem Inselcam-
                                 pus hat sein Team umgesetzt. Das Spital Bülach schätzt es
                                 sehr, dass es auf die Kenntnisse des 59-Jährigen zählen
                                 kann.

                                 Wie sind Sie zu Ihrem Job beim Impfzentrum Bülach gekom-
                                 men?
 Carlo Bommes, Projektleiter
                                 Urs Müller, CEO a.i. des Spitals Bülach, hat mich angefragt,
                                 ob ich den Aufbau des Impfzentrums Bülach leiten möchte.
                                 Ich freue mich, dass ich mein Wissen, wie man ein Impfzent-
                                 rum aufbaut, nun auch im Zürcher Unterland einsetzen kann.
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
ZÜRI IMPFT, 31.3.21 - 2

Was braucht es, um ein Impfzentrum aufzubauen?
Wie bei einem Festival ist auch bei einem Impfzentrum matchentscheidend, dass die Men-
schen rasch und sicher von A nach B kommen, ohne dass sie eine Station auslassen und
andere Personen kreuzen. Da ich das Schutzkonzept für das Stadion des Eishockeyclubs SC
Bern mitentwickelt und umgesetzt habe, weiss ich, worauf man achten muss.

Was muss man besonders berücksichtigen?
Mit einem Spital und mit den entsprechenden Berufsgruppen zusammenzuarbeiten, war für
mich Neuland. Ich kannte beispielsweise die Abläufe der Spritzenentsorgung nicht. Wichtig
ist es, die Prozesse des Gesundheitswesens zu kennen, damit man die Abläufe im Impfzent-
rum korrekt ableiten kann.

Dietikon: Junger Dietiker im Einsatz für das lokale Impfzentrum
 Standort                               Stadthalle
 Kapazität                              500 – 700
 Betreiber                              Stadt Dietikon und Spital Limmattal
 Gesprochen mit                         Christoph Vogel, Mitarbeiter im Impfzentrum

                                           Der 29-jährige Dietiker Christoph Vogel arbeitet seit Mitte
                                           März im Projektteam des Impfzentrums Dietikon. Der ge-
                                           lernte Zimmermann konnte bereits tatkräftig den Aufbau der
                                           Infrastruktur in der Stadthalle unterstützen. Wie kam der
                                           junge Mann zu diesem Einsatz? «Nach meiner Lehre und
                                           dem Militärdienst erkrankte ich an einer Arthrose in den
                                           Schultergelenken. Dadurch konnte ich nicht mehr meinen er-
                                           lernten Beruf ausüben. Mit Unterstützung der Sozialversiche-
                                           rungsanstalt des Kantons Zürich absolvierte ich eine Han-
                                           delsschule. Ohne Erfahrung ist es in der aktuellen Situation
                                           aber schwierig, eine Stelle im Bürobereich zu finden. Trotz
 Christoph Vogel, Mitarbeiter Auf-
 bau Infrastruktur, Zutrittskontrolle      meiner positiven Lebenseinstellung fiel es mir manchmal
 und Logistik                              schwer, die Hoffnung zu behalten.

Als meine Mutter mich auf das Stelleninserat
von Coople aufmerksam machte, überlegte ich
deshalb nicht lange. Ich bewarb mich umge-
hend für die Stelle im Impfzentrum. Als ich die
Zusage erhielt, war das ein Gefühl wie Ge-
burtstag, Ostern, Pfingsten und Weihnachten
zusammen!»
Christoph freut sich, endlich wieder Teil eines
Teams zu sein und einen Beitrag für die Allge-
meinheit leisten zu können. Wenn das Impf-
zentrum in der Stadthalle Dietikon in Betrieb
ist, wird Christoph an der Zutrittskontrolle und
in der Logistik tätig sein.

                                                           Vorbereitungsarbeiten im Impfzentrum Dietikon
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
ZÜRI IMPFT, 31.3.21 - 3

Horgen: Pensionierte Hausärzte im Einsatz
Standort                        Seehallen Horgen
Kapazität                       500
Betreiber                       See-Spital Horgen
Gesprochen mit                  Dr. Alexander Turk, Ärztlicher Leiter

                                                  Die Rekrutierung von Fachpersonal galt bei
                                                  der Vorbereitung der Impfzentren als beson-
                                                  dere Herausforderung. Jedes Impfzentrum
                                                  hat aber einen Weg gefunden, diese Heraus-
                                                  forderung zu meistern. Dr. Alexander Turk,
                                                  Ärztlicher Leiter des Impfzentrums Horgen,
                                                  erklärt: «Anfang Februar war es ungewiss, ob
                                                  wir die ärztlichen Stellen für das Impfzentrum
                                                  vollumfänglich adäquat besetzen können.
                                                  Dank der tatkräftigen Unterstützung der loka-
                                                  len pensionierten Hausärzte und ihren Netz-
                                                  werken konnten wir genügend Unterstützung
                                                  finden. Somit sind alle Stellen besetzt. Wir
                                                  sind nun gerüstet, das Impfzentrum selbst bei
                                                  verlängerten Öffnungszeiten zu betreiben.»

Ärztinnen und Ärzte bei der Begehung des Impf-
zentrums Horgen

Meilen: In zwei Wochen von der Turnhalle zum Impfzentrum

Standort                        Turnhalle Dorfprovisorium (DOP)
Kapazität                       500 – 1‘000
Betreiber                       Spital Männedorf
Gesprochen mit                  Rolf Gilgen, Operativer Leiter

                                   Der Operative Leiter des Impfzentrums Meilen, Rolf Gilgen,
                                   präsentiert mit sichtlichem Stolz das Resultat von knapp
                                   zwei Monaten Arbeit: «Bei unserer ersten Begehung der
                                   Turnhalle Anfang Februar spielten hier Jugendliche Fuss-
                                   ball. Heute stehen wir in einem voll funktionsfähigen Impf-
                                   zentrum. In den letzten zwei Wochen wurden 30 Tonnen
                                   Material verbaut, Kabel verlegt, ein Netzwerk installiert,
                                   eine Lüftung eingebaut, Beschriftungen angebracht und
                                   Mitarbeitende rekrutiert. Alle Beteiligten leisteten einen aus-
                                   serordentlichen Einsatz. Wir freuen uns, wenn es nächste
                                   Woche losgeht mit dem Impfen.»
Turnhalle Dorfprovisorium vor
und nach dem Einbau des Impf-
zentrums
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
ZÜRI IMPFT, 31.3.21 - 4

Wetzikon: Mit Messeerfahrung ein Impfzentrum aufbauen

 Standort                      Kunsteisbahn Wetzikon
 Kapazität                     400 – 1‘000
 Betreiber                     Stadt Wetzikon, Gemeinde Gossau und GZO Spital Wetzikon
 Gesprochen mit                Andreas Künzli, Technischer Leiter

                                   Andreas Künzli ist Inhaber und CEO des Messe- und
                                   Event-Spezialisten Maurer + Salzmann AG. Bis Anfang
                                   2020 kümmerte er sich mit seinem Team um die Organisa-
                                   tion von Messen und Grossevents. Dann kam der Lock-
                                   down und seither geht nichts mehr. Die Stadt Wetzikon ge-
                                   hört neben der Gemeinde Gossau und dem GZO Spital
                                   Wetzikon zur Trägerschaft des Impfzentrums Wetzikon.
                                   Diese hat Andreas Künzli als Technischen Leiter mit dem
                                   Bau des Impfzentrums in der Kunsteisbahn beauftragt. Seit
                                   Februar arbeitet Künzli mit vier seiner Mitarbeitenden aus
                                   dem Messebereich im Projektteam und verantwortet den
 Andreas Künzli, Technischer
                                   Aufbau, die Infrastruktur und Technik sowie die Kommuni-
 Leiter                            kation und Teile der Administration.

Andreas Künzli, wie kommt es dazu, dass ein Unternehmen, das normalerweise Publikums-
messen und Events veranstaltet, ein Impfzentrum aufbaut?
Seit genau einem Jahr konnten wir weder Messen noch Events organisieren. Es liegen
schwierige Monate hinter uns. Somit war die Anfrage der Stadt Wetzikon für den Aufbau des
Impfzentrums sehr willkommen. Ich hätte mir das früher nicht vorstellen können – aber die
Parallelen zwischen einer Messe und einem Impfzentrum sind gross. Der Aufbau des Impf-
zentrums ist – zwar im Mini-Format – vom Gefühl her vergleichbar mit einer Messe. In kür-
zester Zeit entsteht etwas Neues und wir alle sind ganz persönlich ein Teil davon.

                                                Welche Aufgaben führen Sie und Ihre Mitar-
                                                beitenden für das Impfzentrum aus?
                                                Wir kümmern uns um den Aufbau der gesam-
                                                ten Infrastruktur. Das Grobkonstrukt mit den
                                                16 Impfplätzen besteht aus Stellwänden, die
                                                wir üblicherweise an Messen für die Stände
                                                einsetzen. Das ist unsere Welt, und wir konn-
                                                ten auch Partner hinzuziehen, die ebenfalls
                                                seit einem Jahr praktisch keine Aufträge
                                                mehr hatten. Weiter gehört die Kommunika-
                                                tion sowie Administration in unseren Verant-
                                                wortungsbereich.

                                                Was bedeutet die Arbeit für das Impfzentrum
                                                Wetzikon für die involvierten Personen?
                                                Endlich können wir wieder arbeiten! Man
                                                spürt es den Leuten wirklich an, wie gut es
 Stellwände aus dem Messebau für Impfkabinen
                                                ihnen tut, wieder zu arbeiten und etwas Sinn-
                                                volles zu machen.
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
ZÜRI IMPFT, 31.3.21 - 5

Winterthur: Lokale Fotografen sorgen für Atmosphäre im Impfzentrum

 Standort                      Rieter-Areal Töss
 Kapazität                     1‘000 – 2‘000
 Betreiber                     Medbase zusammen mit Kantonsspital Winterthur
 Gesprochen mit                Thomas Kraft, Operativer Leiter

«Dänn muess mer halt zämehocke und ä Lö-
sig finde», sagt Thomas Kraft, Geschäftsfüh-
rer des Impfzentrums Winterthur auf dem Rie-
ter-Areal in Töss. Das Ergebnis ist ein heller,
freundlicher Ort, für den die Winterthurer Fo-
tografen Karl Meier und Marc Dahinden Pa-
noramen und Fotos gestiftet haben. Sie zei-
gen grossflächig den vertrauten Charme von
Stadt und Region auf einem 150-Meter-Zaun,
der das Zentrum vom Rest der Halle abtrennt.
Dezent und seriös und doch harmonisch und
kompetent ist die Atmosphäre. «Unsere Be-
sucher sollen sich wohlfühlen, solange sie bei
uns sind», ist einstimmige Team-Meinung.
Die Trägerschaft und die Unterstützenden tra-
gen diesen Anspruch mit. Genauso wie die
Mitarbeitenden, die derzeit intensiv geschult
                                                   Projektteam unter der Leitung von Thomas Kraft
werden.

                                                  «Ihre Euphorie, ihr Enthusiasmus ist echt an-
                                                  steckend», sagt Kraft. Die Solidarität und Mo-
                                                  tivation der beteiligten Unternehmen und der
                                                  Bevölkerung berühren ihn ebenfalls sehr.

                                                  Über 1’000 Personen wollten beim Impfzent-
                                                  rum mithelfen, etwa 700 können es in den
                                                  kommenden Monaten tun. Kraft und sein
                                                  Team haben Sitzfleisch bewiesen und Lö-
                                                  sungen gefunden, um das Zentrum innert 90
                                                  Tagen aufzustellen: Nach Ostern geht es los
                                                  in der einstigen Fertigungshalle am Tor 1 an
                                                  der Klosterstrasse 22. Thomas Kraft ist si-
                                                  cher: «Am 6. April werden wir startklar sein.»

 Winterthurer Panorama im Impfzentrum
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
ZÜRI IMPFT, 31.3.21 - 6

Ausblick
Bis am 31. März 2021 haben sich auf der Anmeldeplattform für die COVID-19-Impfung des
Kantons Zürich rund 147‘000 Impfwillige registriert und 38‘000 Personen ihre Termine ge-
bucht. Für den April stehen somit noch rund 52‘000 Impftermine zur Verfügung. Neben der
Impfgruppe A (Personen ab 75 Jahren) können auch die Impfgruppen B, C, D und E (Perso-
nen ab 65 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen mit höchstem Risiko und Personen mit
chronischen Erkrankungen) Impftermine buchen. Mit den weiteren Impfstofflieferungen wer-
den später zusätzliche Termine für diese Impfgruppen freigeschaltet. Es werden sich alle Per-
sonen impfen lassen können, die das möchten.

Nach Abschluss der Registrierung erhalten die Impfwilligen einen sechsstelligen persönlichen
Code, bestehend aus Zahlen und Buchstaben. Diesen benötigen sie für alle weiteren Schritte
des Impfprozesses, insbesondere muss er auch an die zwei Impftermine mitgebracht werden.
Ins Impfzentrum müssen die Impfwilligen zudem ihren amtlichen Ausweis und ihre Kranken-
versicherungskarte mitnehmen. Die persönlichen Angaben sowie der Wohnort werden beim
Empfang überprüft.

Personen mit Vorerkrankungen mit höchstem Risiko wird empfohlen, sich bei ihrer Ärztin oder
ihrem Arzt impfen zu lassen. Falls sie sich in einem Impfzentrum impfen lassen möchten,
müssen sie zwingend ein Attest ihres behandelnden Arztes mitbringen.

Die Gesundheitsdirektion wird die Zürcher Bevölkerung auf der Webseite, durch die Medien
und über die App Alertswiss informieren, wenn eine neue Impfgruppe für die Terminbuchung
freigeschaltet wird. Ab Mai werden die Apotheken in die Impfaktion integriert. Über die An-
meldeplattform können dann auch rund 150 Apotheken im ganzen Kanton als Impfort ange-
wählt werden.

                          Stand Impfungen per 31.3.2021:

        1. Impfdosis: 133’981 / 2. Impfdosis: 84’835 / Total Impfdosen: 218’816

Haben Sie Anregungen für zukünftige Ausgaben des ZÜRI IMPFT? Wir freuen uns auf Ihre
Rückmeldung an kommunikation@gd.zh.ch.
ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung ZÜRI IMPFT Update Projekt COVID-19-Impfung
Sie können auch lesen