Auslandspraktikum bei Hella India Electronics Pvt. Ltd. im Sales und Business Development
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Sommersemester 2011 Auslandspraktikum bei Hella India Electronics Pvt. Ltd. im Sales und Business Development Autor: Daniel Schroppe Im Kämpchen 14, 58849 Herscheid D.Schroppe@web.de Matrikel-Nr: 70 72 433 Zeitraum: Februar – Juni 2011 Standort: Gurgaon & Pune, Indien
Kurzüberblick Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung der Arbeit, Aufgaben und Erlebnisse während meines Auslandspraktikums in Indien. Im Zeitraum von Februar bis Juni 2011 war ich für Hella India Electronics Pvt. Ltd. in Indien im Sales, Marketing und Business Development tätig, nachdem ich von Dezember 2010 bis Januar 2011 im Headquarter der Hella KGaA & Co. in Lippstadt Zeit zur Einarbeitung und Netzwerkbildung hatte. Meine Hauptaufgabe in Indien bestand aus der Mithilfe bei Organisation und Durchführung von Hausmessen (Tech Shows) bei den indischen Automobilherstellern TATA und Maruti Suzuki bei denen die Produkte der Firma gezeigt wurden. Dabei war ich Hauptverantwortlich für den Kontakt und die Kommunikation mit den Kollegen in Deutschland, sowie involviert in die Abstimmungen mit der indischen Agentur, die für die Durchführung der Messen engagiert worden war. Im Bereich Business Development ging es grundsätzlich um Informationsbeschaffung im Bezug auf den indischen Markt, dessen Kunden und Anforderungen. 2
Inhaltsverzeichnis Seite 0 Inhaltsverzeichnis 3 1 Unternehmen 4 1.1 Hella KGaA Hueck & Co. 4 1.2 Hella India Electronics Pvt. Ltd. 4 2 Tätigkeit und Aufgaben 5 2.1 Aufgabenbereich 5 2.1.1 Sales & Marketing 5 2.1.2 Business Development 6 2.2 Arbeitsalltag 7 3 Betreuung 8 4 Reflexion 9 4.1 Beruflich 9 4.2 Persönlich / Sozial 9 4.3 Probleme und Schwierigkeiten 10 5 Fazit 11 6 Impressionen 11 3
1 Unternehmen 1.1 Hella KGaA Hueck & Co. Die Hella KGaA Hueck & Co. ist ein global aufgestelltes unabhängiges Familienunternehmen mit über 100-jähriger Geschichte. Weltweit beschäftigt Hella rund 23.000 Mitarbeiter an 70 Standorten in mehr als 30 Ländern. Hella entwickelt und fertigt für die Automobilindustrie Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik und verfügt über eine der weltweit größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen. Mit über 3.500 Beschäftigten in Forschung und Entwicklung zählt Hella zu den wesentlichen Innovationstreibern im Markt. Vom Umsatz her gehört der Hella-Konzern zu den Top 50 der weltweiten Automobilzulieferern sowie zu den 100 größten deutschen Industrieunternehmen. 1.2 Hella India Electronics Pvt. Ltd. Für den Elektronikbereich ist Hella in Indien mit zwei Standorten vertreten. Am Fertigungsstandort Dhankot (Gurgaon, Staat: Haryana) in der Nähe von Delhi werden seit 20 Jahren mit inzwischen über 750 Mitarbeitern verschiedene Aktuatoren, Fahrpedalgeber, Temperaturfühler, Schalter und Hörner produziert (siehe Bild 1). Seit 2007 befindet sich in Pune (Staat: Maharashtra) das „Hella Electronics Development Center“ in dem mit über 150 Mitarbeitern an der Programmierung und Hardware/Software-Entwicklung für die Produkte des Elektronik-Bereichs gearbeitet wird (siehe Bild 2). Bild 1: Standort Dhankot Bild 2: Standort Pune 4
2 Tätigkeit und Aufgaben 2.1 Aufgabenbereich 2.1.1 Sales & Marketing Die Aufgaben in diesem Bereich waren sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Sie lassen sich am einfachsten allgemein mit „Vorbereitung und Durchführung von Kundenmessen“ beschreiben. Diese Shows wurden dabei von einem sehr kleinen Team organisiert, sodass unterschiedlichste Aufgaben zu erledigen waren. Angefangen beim Layout und Inhalt der Show an sich, sowie Auseinandersetzung mit den Vorschlägen und Kosten der verantwortlichen Agentur. Außerdem war auch die Logistik bei einem internationalen Unternehmen ein wichtiger Punkt. Dabei ging es nicht nur um die Beschaffung von Material, Mustern und Demonstratoren an sich, sondern auch um die Koordination mit den anderen Standorten und die Sicherstellung der Teilnahme unterschiedlichster Mitarbeiter aus der globalen Hella-Welt. Eine Teilaufgabe speziell für mich, war dabei die Integration einer neuen weltweiten Hella Design-Richtlinie („Corporate Design“), welche ab Anfang Mai und somit zuerst in Indien auf den Messen integriert und zu sehen sein sollte. Dies erforderte intensive Abstimmung mit den Verantwortlichen in Deutschland, sowie Kreativität und engen Kontakt zu der Agentur, die am Ende alles „in Druck“ bringen würde. An den Tagen der Messen selbst war es dann zum einen meine Aufgabe den Ablauf und die Rahmenbedingungen im Auge zu behalten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Außerdem stand ich im Verlauf des Tages regelmäßig als Teil des internationalen Hella-Teams an den Produktpräsentationstischen, um aktiv an der Show teilzunehmen und dem Kunden das jeweilige Produkt näher zu bringen. 5
2.1.2 Business Development Dieser Bereich war geprägt von Informationsbeschaffung in jeglicher Form. Dabei ging es für mich zu Beginn um das grundlegende Verständnis des indischen Automobilmarktes und seiner Besonderheiten durch Literatur, Internet, Gesprächen mit den indischen Kollegen und einfacher Beobachtung meiner neuen Umwelt. Dies war auch für Kollegen in Deutschland von Bedeutung, da diese auf Grund der gravierenden (Entwicklungs-) Unterschiede zwischen Europa und Asien wenig gesichertes Wissen über Indien als Markt vorliegen hatten. Des weiteren ging es um die Analyse unterschiedlicher Firmen im Indischen Markt. Dabei lag der Fokus nicht nur auf den Automobilherstellern und Zulieferern als Kunden, sondern auch um die Informationsbeschaffung über bekannte und nicht-bekannte Kontrahenten bei den jeweiligen Produkten, hauptsächlich dabei im Bereich der Aktuatorik. Mit Hilfe aller gesammelten Informationen konnten dann gezielte Strategien für einzelne Produkte erstellt oder angepasst werden. 6
2.2 Arbeitsalltag Wie bereits im Kapitel 2.1 beschrieben, waren die Aufgaben sehr unterschiedlich, sodass in diesem Sinne fast nicht von einem sich wiederholenden Alltag gesprochen werden kann. Zum Großteil kann man es jedoch als Schreibtischtätigkeit umschreiben, da die Kommunikation via Mail und Telefon und die digitale Umsetzung der neuen Designrichtlinien am PC die meiste Zeit in Anspruch genommen hat und vom Büro aus erledigt werden musste. Dies wurde dann durch verschiede Meetings und Besuche von oder beim Kunden/Zulieferer hin und wieder unterbrochen. Ein Arbeitstag ging offiziell von 9:00 bis 18:00 Uhr. Auf Grund meines persönlichen Tagesrhythmus und der Aufgaben, welche es zu erledigen galt, wurden diese Zeiten aber flexibel ausgelegt, so dass ich unter anderem meist schon um 8 Uhr im Büro ankam. Auf Grund der deutschen Mutterfirma hatte ich meist eine normale 5-Tage-Woche, wie ich sie aus Deutschland gewohnt war. Indien hat an sich generell eine 6-Tage-Woche, manche Firmen arbeiten aber auch Samstags und Sonntags wegen an speziellen Wochentagen häufiger auftretenden Stromausfällen. Diese Firmen machen dafür einfach einen anderen Tag innerhalb der Woche (z.B. Donnerstags) frei. 7
3 Betreuung Dadurch, dass die Abteilungen noch im Aufbau und eher klein sind, waren meine beiden deutschen und indischen Vorgesetzten an sich sehr beschäftigt was mir viele Freiheiten und Möglichkeiten zum Arbeiten ließ. Die Betreuung von Beiden war demnach zwar nicht täglich aber fast immer ausreichend möglich. Vor allem in den ersten fünf Wochen in denen ich am Standort Dhankot saß, war die Kommunikation auf Grund verschiedener Faktoren nicht immer einfach, da beide Kollegen am Standort Pune waren. Nach meiner Versetzung an den Standort Pune wurde dies alles einfacher, da ich bei Bedarf einfach in Ihre Büros gehen und mit Ihnen reden konnte. Die Arbeiten an den näher rückenden Tech Shows verlangten außerdem sowieso eine intensivere Koordination und Zusammenarbeit. 8
4 Reflexion 4.1 Beruflich Auf Grund der bereits in Kapitel 2 beschriebenen unterschiedlichsten Tätigkeiten, war das Praktikum für mich eine sehr wertvolle Erfahrungen. Zum einen habe ich einen tiefen Einblick in die Automobilindustrie und Ihre Besonderheiten bekommen; dabei sowohl für Europa als auch für die Wachstumsmärkte China und natürlich besonders Indien. Zum anderen konnte ich in den Abteilungen viel über Bereiche und Themen lernen, die für mich als Ingenieur im Studium nur wenig bis gar nicht behandelt worden waren. Wertvoll waren außerdem die kulturellen Erfahrungen und Herausforderungen bei der Arbeit mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten inner- und außerhalb des Unternehmens. Vor allem die Unterschiede zwischen der deutschen und indischen Arbeitskultur waren oft spürbar und eine Herausforderung. Auch wenn es manchmal stressig und anstrengend wurde, so hat es mir doch fast immer viel Freude bereitet. 4.2 Persönlich / Sozial Der Kontakt mit einer fremden Kultur und deren Menschen war eine sehr bereichernde Erfahrung. Die Art wie die Kollegen bemüht waren mich neben der Arbeit in Sprache und Kultur einzuführen und mir zumindest Erklärungen für manch befremdliche Vorgänge zu liefern fand ich äußerst nett. Die Auseinandersetzung mit der Kultur und deren Sitten hat dadurch viel Spaß gemacht und es ist mir meiner Meinung nach gut gelungen mich zu integrieren. Die Sprache „Hindi“ habe ich dabei nur bedingt und in grundlegenden Zügen gelernt, so dass ich zumindest einen kleinen „Small-Talk“ halten konnte. Dies war für meinen Aufenthalt ausreichend, hat mir aber vor allem im privaten Bereich an den Wochenenden viele Türen geöffnet. Wenige Worte haben mich weit gebracht und viele Leute waren auch von den paar Worten überrascht und hatten für die weitere Unterhaltung auf Englisch ein Lächeln im Gesicht. 9
4.3 Probleme und Schwierigkeiten Mehr oder weniger schwerwiegendere Probleme mit den Wetterbedingungen (gerade mit der Luftfeuchtigkeit nach Start der Monsunzeit) und der oft fleischlosen Nahrung gehören wohl fast zu den Grunderfahrungen eines jeden Indienaufenthaltes und sind mir dabei nicht übermäßig negativ in Erfahrung geblieben. Ein gewisser Pegel an Schmutz and Geruch auf den Straßen, sowie die schlechten Straßenverhältnisse an sich, sind an europäischen Maßstäben in keiner Weise zu messen und gehören für mich ebenfalls zu den Erfahrungen meines Aufenthaltes dazu und fallen daher nicht negativ auf. Die Tatsache das es für so viele Menschen einfach viel zu wenige bis gar keine öffentliche Toiletten gibt, habe ich schnell akzeptiert. Ähnlich war es für mich mit dem Thema Armut. Meine Probleme (vor allem mit andauerndem Aufenthalt) hatte ich jedoch mit dem Thema Müll. Wie unbehelligt, gleichgültig oder sogar selbstverständlich viele Menschen so viel Müll einfach direkt neben sich entsorgen war für mich erschreckend bzw. abstoßend. Dies nicht einfach im Zuge meiner kulturellen Integration gleichgültig zu übernehmen, war eine interessante Herausforderung. 10
5 Fazit Abschließend kann ich ein sehr positives Fazit unter meine Zeit in Indien ziehen und jedem Studenten einen Auslandsaufenthalt bzw. Indienaufenthalt ans Herz legen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse die in einer fremden Kultur für einen persönlich entstehen, sind unbezahlbar und werden für mich ein Leben lang von Bedeutung sein. Ob es jedoch direkt Indien sein muss, sollte jeder zunächst für sich selber überdenken und festlegen. Das Land der Gegensätze kann manchmal schon recht „krass“ sein und man sollte sich dessen bewusst sein. 6 Impressionen Bild 3: Mumbai Marine Drive Bild 4: Delhi-Blick von der Jama Masjid aufs Red Fort Bild 5: Pune - Riverside 11
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