Ziegenzucht in der Bundesrepublik Deutschland - Rasse- und Zuchtzielbeschreibungen
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Stand: März 2011 Ziegenzucht in der Bundesrepublik Deutschland - Rasse- und Zuchtzielbeschreibungen Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter e. V. (BDZ) Claire-Waldoff-Straße 7 10117 Berlin Tel.: 030 31904 542 Fax: 030 31904 549 E-Mail: s.voell@bauernverband.net www.ziegen-sind-toll.de
Herausgegeber: Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter e. V. (BDZ) Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin Tel.: (030) 319 04 544 Fax: (030) 319 04 549 E-Mail: s.voell@bauernverband.net www.ziegen-sind-toll.de Verantwortlich: Dr. Stefan Völl Redaktion: Fr. Dr. Regina Walther, Herr Müller-Braune und Herr Wulff mit Unterstützung der BDZ-Mitgliedsverbände Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Einverständnis des Herausgebers unter entsprechender Quellenangabe.
Inhaltsverzeichnis: Seite Vorwort 1 Zahlen und Fakten zur deutschen Ziegenzucht 2 Bunte Deutsche Edelziege (BDE) 5 Weiße Deutsche Edelziege (WDE) 6 Burenziege (BUZ) 7 Thüringer Waldziege (TWZ) 8 Toggenburger Ziege (TOZ) 9 Walliser Schwarzhalsziege (WSZ) 10 Anglo-Nubier-Ziege (ANZ) 11 Angoraziegen (AGZ) 12 Holländer Schecken (HOS) 13 Bündner Strahlenziege (BSZ) 14 Bulgarische Schraubenhörnige Langhaarziege (BSL) 15 Dänische Landziege (DLZ) 16 Girgentana-Ziege (GIZ) 17 Kaschmirziege (KAZ) 18 Ovamboziege (OVZ) 19 Pfauenziege (PFZ) 20 Pinzgauer Ziege (PIZ) 21 Roveziege (RVZ) 22 Saanenziege (SAZ) 23 Tadschikenziege (TAZ) 24 Tauernschecke (TAS) 25 Westafrikanische Zwergziege (WAZ) 26 Adressen der BDZ-Mitgliedsverbände 28
Vorwort Die in dieser Broschüre zusammengetragenen Rasse- und Zuchtzielbeschreibungen wurden anlässlich der Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Ziegenzüchter e. V. (BDZ) beschlossen. Es handelt sich dabei um Empfehlungen, die von den Landes- und Ziegenzuchtverbänden im Haupt- wie auch im Ehrenamt bei den vielfältigen Zuchtentscheidungen angewandt werden und so Orientierung geben. Diese auf föderalen Strukturen basierende Zuchtarbeit hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Sie ist letztendlich nicht nur Grundlage für die Sicherstellung von leistungsstarken, vitalen und fruchtbarer Ziegen entsprechend ihrer rassetypischen Eigenschaften. Sie ermöglicht auch die biologische Vielfalt bei den Ziegen einschließlich des Schutzes der gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Rassen. Mit der zentralen Herdbuchdatenbank „OviCap“ wurde seitens des BDZ mit seinen Mitgliedsverbänden eine zentrale Plattform zur Herdbuchführung geschaffen. Die züchterische Arbeit mit ihren höchst engagierten Züchterinnen und Züchtern ist Grundlage für eine verlässliche Erzeugung von hochwertigen Nahrungsmitteln wie Ziegenmilch und -fleisch einschließlich der Dienstleistung Landschaftspflege. Tierzucht ist folglich angewandter Verbraucher-, Natur, Landschafts- wie auch Tierschutz. Es bleibt daher zu hoffen, dass die Ziegenzucht auch weiterhin von der Bundes- wie auch den Landesregierungen die dringend notwendige Unterstützung erfährt. Ich wünsche Ihnen beim Studium der nachfolgenden Rasse- und Zuchtzielbeschreibungen, dass Sie diese besonderen Tiere mit ihren beeindruckenden Eigenschaften begeistern werden. Ihre Ulrike Höfken, MdB BDZ-Vorsitzende 1
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Zahlen und Fakten zur deutschen Ziegenzucht Tabelle 2 Herdbuchbestände (Zusammenfassung) Tabelle 2.1 Herdbuchbestände der Bundesrepublik Deutschland Jahr 2005 2006 2007 2008 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter WDZ Weiße Deutsche Edelziege 3881 213 155 3182 212 161 3235 226 148 4576 249 142 BDZ Bunte Deutsche Edelziege 5296 320 210 5110 322 218 4983 294 193 5203 268 190 TWZ Thüringer Waldziege 761 129 108 850 139 112 927 157 120 1137 164 120 TOZ Toggenburger Ziege 553 49 47 504 58 46 452 49 42 511 59 37 BUZ Burenziege 2194 393 191 2543 473 224 2774 505 213 2725 442 218 ZWZ Zwergziegen 128 23 14 141 34 14 140 26 11 149 29 13 ANZ Anglo-Nubier-Ziege 168 36 32 266 43 34 439 33 33 494 40 33 AGZ Angoraziege 67 15 7 69 15 8 72 19 8 45 13 6 HOS Holländer Schecken 57 9 12 59 9 10 51 7 9 48 9 8 BSZ Bündner Strahlenziege 44 5 2 37 5 4 44 6 5 47 6 7 WSZ Walliser Schwarzhalsziegen 304 64 37 307 67 49 319 68 45 378 79 49 OVZ Ovambo-Ziege 8 5 3 8 5 3 8 5 3 8 5 3 HZZ Harzer Ziege 301 16 14 301 14 13 234 15 11 272 17 10 weitere nicht benannte SON Rassen 282 80 43 273 80 48 332 96 47 294 89 49 Summe 14044 1357 875 13650 1476 944 14010 1506 888 15887 1469 885 Tabelle 2.2 Herdbuchbestände nach Landesverbänden Jahr 2005 2006 2007 2008 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter Ziegen Böcke Züchter SN Sachsen 2002 69 47 1823 106 55 2199 91 48 2504 96 44 NS Niedersachsen 1264 165 141 1400 168 146 1303 175 131 1499 173 128 BY Bayern 3670 176 125 3012 168 117 3253 175 117 3295 149 117 HE Hessen 996 171 147 1002 179 155 1158 195 152 1152 214 153 TH Thüringen 967 99 52 950 86 45 733 80 46 845 87 54 WF Westfalen-Lippe 1041 129 146 1062 151 136 1017 124 108 1162 130 115 RP Rheinland-Pfalz 682 100 68 672 112 63 719 125 63 565 77 46 SH Schleswig-Holstein 217 32 37 215 34 40 200 35 37 146 34 38 BW Baden-Wüttemberg 1806 279 0 2109 328 80 2127 350 83 2004 315 84 RH Rheinland 304 58 38 331 67 36 343 79 34 359 91 37 SR Saarland 258 26 23 303 24 26 291 18 19 294 19 16 BB Berlin-Brandenburg 327 18 18 248 14 12 223 16 20 241 15 19 SA Sachsen-Anhalt 406 24 23 377 20 22 298 23 20 1556 40 23 MV Mecklenburg-Vorpommern 104 11 10 146 19 11 146 20 10 265 29 11 Summe 14044 1357 875 13650 1476 944 14010 1506 888 15887 1469 885 2
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Herdbuchbestände Deutschland 2000-2008 18000 16000 14994 15887 14044 14000 14010 13891 13650 13584 12000 12597 11973 10000 Ziegen 8000 Böcke Züchter 6000 4000 1476 1506 1469 2000 1017 1083 1038 906 874 1357 1071 888 885 0 1088 1046 872 921 944 875 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Herdbuchbestände Ziegen nach Rassen 2000-2008 18000 16000 14000 SON 12000 ZWZ 10000 BUZ TOZ 8000 TWZ BDZ 6000 WDZ 4000 2000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 3
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Herdbuchbestände Ziegen 2000-2008 nach Verbänden MV SA BB SR RH 2008 BW 2007 SH 2006 RP 2005 WF 2004 TH 2000 HE BY NS SN 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 Herdbuchbestände Ziegen 2008 nach Rassen ANZ 3% ZWZ WSZ HZZ SON 1% 2% 2% 3% WDZ 29% BUZ 17% TOZ 3% TWZ 7% BDZ 33% 4
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Bunte Deutsche Edelziege (BDE) Die Bunte Deutsche Edelziege entstand 1928 aus den Herkunft und Verbreitung verschiedenen Farbvarianten brauner Ziegen aus allen Gebieten Deutschlands. Beschreibung Die Bunte Deutsche Edelziege ist eine hochproduktive Milchziege. Die Farbe reicht von hellbraun bis schwarzbraun, mit schwarzem Aalstrich auf dem Rücken, Gesichts-, Bauch- und Beinfarbe variiert von hell bis dunkel. Mittlerer bis großer Rahmen, hornlose und gehörnte Tiere, kurze und glatt anliegende Behaarung, Saisonale Brunst, Frühreife, Erstzulassung mit sieben bis neun Monaten, Fest ansitzendes, drüsiges Euter mit ausgeprägtem Zentralband, Bauch- und Schenkeleuter, klar abgesetzte, mittellange Striche, leichte Melkbarkeit. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 70 - 90 80 - 100 Gewicht (kg) 55 - 75 70 - 100 Milchmenge 850 bis 1200 kg Milch, 3,2 bis 3,5 % Fett, 2,8 bis 3,0 % Eiweiß/ 240- Inhaltsstoffe Tage Laktation. Leistungen Fruchtbarkeit Erste Ablammung bis zum Alter von 15 Monaten, eine Ablammung pro Jahr, 1,8 bis 2,0 geborene Lämmer pro Jahr. Zuchtziel Angestrebt wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit großer Wirtschaftlichkeit auf Grund hoher Fett- und Eiweißmengenleistungen sowie ihrer Eignung zur Landschaftspflege. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorne und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand- und Maschinenmelken gut geeigneten , leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. 5
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Weiße Deutsche Edelziege (WDE) Die Weiße Deutsche Edelziege ging aus weißen Schlägen heimischer Ziegen Herkunft und Verbreitung hervor, die mit Schweizer Saanenziegen veredelt wurden, Sie wurde bis 1928 auch als Saanenziege bezeichnet. Die Weiße Deutsche Edelziege ist eine hochproduktive Milchziege, sie hat eine Beschreibung weiße Farbe, leichte Pigmentflecken an Nase, Ohren und Euter sind zulässig. Mittlerer bis großer Rahmen, hornlose und gehörnte Tiere. Kurze und glatt anliegende Behaarung. Saisonale Brunst, Frühreife, Erstzulassung mit sieben bis neun Mo- naten. Fest ansitzendes, drüsiges Euter mit ausgeprägtem Zentralband, Bauch- und Schenkeleuter. Klar abgesetzte, mittellange Striche, leichte Melkbarkeit. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 65 - 75 75 - 90 Gewicht (kg) 65 - 75 90 - 100 Milchmenge 850 bis 1200 kg Milch, 3,2 bis 3,5 % Fett, 2,8 bis 3,0 % Eiweiß/ 240-Tage Laktation. Bei Inhaltsstoffe entsprechender Haltung und Fütterung höhere Leistungen möglich. Leistungen Fruchtbarkeit Erste Ablammung bis zum Alter von 15 Monaten, eine Ablammung pro Jahr, 1,8 bis 2,0 geborene Lämmer pro Jahr. Angestrebt wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit Zuchtziel großer Wirtschaftlichkeit auf Grund hoher Fett- und Eiweißmengenleistungen und ihrer Eignung zur Landschaftspflege. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorne und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand-und Maschinenmelken gut geeigneten, leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. 6
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Burenziege (BUZ) Die Burenziege wurde 1930 in Südafrika aus vorhandenen Ziegenschlägen heraus-gezüchtet. Hierbei kreuzte man auch Ziegenrassen aus Botswana und Namibia ein. 1959 wurde die "Goat Breeder´s Assodation" in Eastern Cape in Herkunft und Südafrika gegründet. Hiermit begann eine starke, kontinuierliche Selektion der Burenziege, bis zum heutigen Typ hin. Verbreitung Nach Deutschland kam die Burenziege im Rahmen der Verdrängungskreuzung zum Aufbau der Fleischziegenzucht. Die ersten Tiere kamen zufällig lebendig über die Universität Gießen und 1978/1979 über den Zoo "Wilhelma" nach Deutschland. Dieses geschah dann später über Sperma und auch durch Embryonen. Die Burenziege ist eine mittel - bis großrahmige, gehörnte Fleischziege, mit langem Rumpf, breiten und gut bemuskelten Körperpartien, ausgeprägter Rippenwölbung und guter Bekeulung. Sie ist kurzhaarig, hat eine weiße Grundfarbe, einen rot-braun bis hellbraun gezeichneten Kopf, dessen Zeichnung bis zum Hals und Brustbereich reichen kann. Eine weiße geschlossene Blesse ist wünschenswert. Nicht erwünscht eine bis in den Nacken durchgehende Beschreibung Blesse sowie weiße Ohren. Pigmentflecken am Körper werden bis zu einer Größe von 10 cm Durchmesser toleriert. Ein einfarbig rotbrauner Farbschlag ist auch zugelassen. Die Hörner beider Geschlechter sollten nicht zu flach gestellt sein, um den Hautkontakt insbesondere bei Böcken zu vermeiden. Geknickte, längsgefaltete oder verdrehte Ohren sind abzulehnen. Der Kopf der Burenziege sollte eine konvexe Form aufweisen mit leichter Ramsnase. Da diese bei älteren Tieren ausgeprägter wird kann es zu einem Überbiss kommen. Hier sind bis zu 5 mm bei einem ausgewachsenen Tier tolerierbar. Ziegen Böcke Maße und Widerristhöhe (cm) 65 - 80 80 - 95 Gewichte Gewicht (kg) 70 -85 90 –120 Optimal ist bei Jungziegen eine Rumpftiefe von 50 %, bei älteren Ziegen von 60 % bezogen auf die Körperhöhe. Die Burenziege ist asaisonal. Bei gutem Management sind dreimalige Ablammungen in zwei Jahren möglich. Mittelrahmige, tiefe Ziegen sind für die Fleischproduktion besonders geeignet, wobei die Lämmer sehr frohwüchsig sind und eine gute Bemuskelung an Keule, Rücken und Schulter entwickeln. Leistungen 1,8 – 2,0 geborene Lämmer/Lammung. Drillingsgeburten kommen auch häufiger vor! Die täglichen Zunahmen der Lämmer liegen im Bereich von 200 250 g. Einzeltiere erreichen auch weit höhere Zunahmen. Die Ziege zeigt ein ruhiges Temperament bei guter Muttereigenschaft, einschließlich hoher Milchleistung am Anfang der Säugeperiode. Beste Eignung in der Landschaftspflege! Eine voll bemuskelte, kräftige, breite und tiefe Ziege mit langem Rücken und breiten, nicht zu stark abfallenden Becken, einer korrekten Beinstellung mit fester, nicht zu langer Fesselung. Angestrebt wird eine gute Ausbildung des Euters mit Zuchtziel nicht zu dicken Strichen. Beistriche sind nicht gewünscht, aber tolerierbar. Angestrebt werden Tiere, die auch bei extensiver Haltung und in der Landschaftspflege gute Zunahmen aufweisen. 7
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Thüringer Waldziege (TWZ) Herkunft und Verbreitung Die Thüringer Wald Ziege entstand Anfang des 20. Jahrhundert in Thüringen aus regionalen Thüringer Landschlägen, in die über einen begrenzten Zeitraum Schweizer Toggenburger Ziegen eingekreuzt wurden. Die Rasseanerkennung erfolgte 1935. Die Rasse verteilt sich über das gesamte Bundesgebiet, das Hauptverbreitungsgebiet ist Thüringen. Beschreibung Die Thüringer Wald Ziege ist eine mittelrahmige Milchziege. Es treten sowohl gehörnte als auch hornlose Tiere auf. Das Haarkleid ist kurz und glatt anliegend. Die Farbe erstreckt sich von hell- bis dunkelschokoladenbraun. Vereinzelt treten auch schwarze Tiere auf. Ein Aalstrich ist nicht vorhanden. Die typische Kennzeichnung kommt zum Ausdruck durch die ausgeprägte Gesichtsmaske mit den von der Überaugengegend bis zur Oberlippe reichenden weißen Streifen. Das Maul und die Ohren sind weiß gesäumt, Spiegel und Unterbeine weiß. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 65 - 75 88 - 90 Gewicht (kg) 40 - 70 70 - 100 Milchmenge 700 – 1000 kg Milch mit durchschnittlich 3,5 % Fett und über Inhaltsstoffe 3,00 % Eiweiß / 240-Tage Laktation Leistungen Fruchtbarkeit Erste Ablammung bis zum Alter von 15 Monaten, eine Ablammung pro Jahr, 1,8 bis 2, geborene Lämmer pro Ablammung, saisonale Brunst. Zuchtziel Ziel ist der Erhalt, der in ihrem Bestand gefährdeten Rasse. Gefordert wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit hoher Wirtschaftlichkeit. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Ein Das Euter sollte gleichmäßig, geräumig, drüsenreich und fest angesetzt sein, das weit nach vorn reicht. Die mittellangen, gleichförmigen und klar abgesetzten Striche sollten sich gut zum Hand- und Maschinenmelken eignen. In der Fortführung der Rasse ist auf Reinrassigkeit zu achten, Einkreuzungen sind zu vermeiden. 8
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Toggenburger Ziege (TOZ) Herkunft und Verbreitung Die Toggenburger Ziege hat ihren Ursprung in der Schweiz. Beschreibung Die Toggenburger Ziege wird kurz- und langhaarig gezüchtet, in hellbrauner bis mausgrauer Färbung. Die Ohren sind hell, ebenso führen helle Streifen vom Ohrgrund zum Maul. Beine, Schwanzansatz und angrenzende Körperteile sind hell bis weiß. Mittlerer bis großer Rahmen. Hornlose und gehörnte Tiere. Saisonale Brunst. Frühreife, Erstzulassung mit sieben bis neun Monaten. Fest ansitzendes, drüsiges Euter mit ausgeprägtem Zentralband, Bauch- und Schenkeleuter, klar abgesetzte, mittellange Striche. Leichte Melkbarkeit. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 68 - 80 75 - 90 Gewicht (kg) 50 - 75 65 - 100 40 kg Fett +Eiweiß, 240-Tage-Milchleistung ca 700 - 800 kg, 4 bis Milchmenge 5 % Fett, 3 bis 4 % Eiweiß / 240- Tage Laktation. Bei Inhaltsstoffe entsprechender Haltung und Fütterung sind höhere Leistungen Leistungen möglich. Gute Fleischleistungseigenschaften, Frühreife und gute Frucht- Fruchtbarkeit barkeit, im Durchschnitt zwei Lämmer pro Jahr. Eignung für die Landschaftspflege. Zuchtziel Angestrebt wird eine fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege mit hoher Fett- und Eiweißleistung sowie Eignung zur Land- schaftspflege. Der Rücken soll möglichst straff sein, das Becken breit angelegt und nicht zu stark abfallen. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorne und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand- und Maschinenmelken gut ge-eigneten , leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. 9
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Walliser Schwarzhalsziege (WSZ) Herkunft und Die Walliser Schwarzhalsziege stammt aus dem Unter- und später auch aus dem Oberwallis in der Schweiz. Die als “Gletschergeiß“ bezeichnete Verbreitung Ziege war lange Zeit die zahlenmäßig kleinste Rasse in der Schweiz. In Deutschland wird sie seit Anfang der 80er Jahre gehalten. Die Walliser Schwarzhalsziege ist eine mittelgroße, kräftige Hochgebirgsrasse mit geradem Rücken und festen Rücken sowie muskulösen Keulen. Sie hat ein langes und breites, nicht zu stark abfallendes Becken, sie ist behornt. Die Haare sind lang, tief hängend und über die ganze Körperlänge verteilt. Eine starke Behaarung ist ebenso an der Beschreibung Brust, an den Wangen und am Kopf vorhanden. Die vordere Körperhälfte ist schwarz, die hintere weiß mit einer scharfen Trennungslinie, die hinter den Schultern den Körper umläuft. Es sollen keine schwarzen Haare im weißen Teil und ebenso keine weißen Haare im schwarzen Teil vorhanden sein. Zuchtausschließend sind ebenso dunklen Pigmentflecken mit schwarzen Haaren. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70 – 75 75 - 85 Gewicht (kg) 45 – 60 65 –90 Durchschnittlich 500 kg Milch in 200 Tagen, mit 3,8% Fett und 2,8% Eiweiß (Schweizer Angaben), eine Ablammung pro Jahr, 1,5 geborene Lämmer pro Lammung. Leistungen Spätreife Gebirgsrasse von großer Genügsamkeit, die sich durch die Anpassung an Gebirgshaltung besonders zur extensiven Haltung eignet. Die Lämmer haben gute tägliche Zunahmen von etwa 200 g in den ersten zwölf Lebenswochen. Im Zuchtziel steht eine robuste, widerstandsfähige Ziege, die sich bei Zuchtziel knapper Futtergrundlage durch gute Zunahmen auszeichnet. 10
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Anglo-Nubier (ANZ) Herkunft und Die Anglo – Nubier - Ziege ist aus der Kreuzung von englischen Landschlägen mit aus Afrika und Indien eingeführten Ziegenrassen entstanden. Sie ist Verbreitung überwiegend in Großbritannien verbreitet. Die Anglo – Nubier - Ziege ist eine großrahmige, langbeinige Ziege. Typisch für diese Rasse sind die langen, anliegenden, hängenden Ohren und die Beschreibung ausgeprägte Ramsnase. Die Tiere sind sowohl gehörnt als auch ungehörnt. Das Haar ist kurz, glatt und fein. Alle Farbkombinationen von braun, schwarz und weiß sind möglich. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 80 - 100 ca. 110 Gewicht (kg) 70 - 80 ca. - 100 240-Tage-Milchleistung ca 700 - 800 kg, 4 bis 5 % Fett, 3 bis 4 % Eiweiß. Bei entsprechender Haltung und Fütterung sind höhere Leistungen möglich. Leistungen Gute Fleischleistungseigenschaften, Frühreife und gute Fruchtbarkeit, im Durchschnitt zwei Lämmer pro Jahr, Eignung für die Landschaftspflege. Angestrebt wird eine großrahmige, fruchtbare, widerstandsfähige und langlebige Ziege im Zweinutzungstyp mit ausgeprägter Wirtschaftlichkeit auf Grund ihrer Milch- (sehr hohe Fett- und Eiweißprozente) und Fleischleistung sowie Eignung zur Landschaftspflege. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken Zuchtziel und nicht zu fein, die Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorn und im Schenkelbereich hinauf reicht. Die gleichermaßen für das Hand- und Maschinenmelken gut geeigneten, leicht melkenden Striche sollen mittig unter den Hälften angesetzt, senkrecht nach unten weisen, mittellang, gleichförmig und klar abgesetzt sein. 11
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Angoraziege (AGZ) Angoraziegen stammen ursprünglich aus der Provinz Ankara in Anatolien, Türkei. Die nässe-empfindlichen und daher für das mitteleuropäische Klima wenig geeigneten Ziegen wurden bereits 1838 nach Südafrika und wenige Jahre später nach Kalifornien exportiert. Bereits 1885 gab es in Kalifornien einen Bestand von 100.000 Angoraziegen. Nach Deutschland wurden 1768 Herkunft und erstmals fünf Angoraziegen und zwei Böcke gebracht. Sie waren ein Geschenk des Fürstlich-Liechtensteinschen Intendanten Johann Wengand Verbreitung an Karl Theodor, Pfalzgraf bei Rhein und kamen nach Dossenheim an der Bergstraße. Bis 1771 hatten sie sich auf 90 Tiere, unter Beigabe weißer einheimischer Ziegen, vermehrt. Der Schwede Ulmström brachte bereits 1742 die ersten Angoraziegen nach Schweden. Die Tiere haben sich den Klimabedingungen der Trockensteppen, Wüsten und Gebirgsregionen gut angepasst. Sie besitzen langes, spiralig bzw. gelockt herabhängendes Haar, das als Mohair weltweite Bedeutung erlangt hat. Die Angoraziege ist eine Rasse der Hausziege und zählt zu den Beschreibung Wollziegenrassen. Die reinweiße Ziege hat langes, seidiges und lockig herabhängendes Haar; das als Mohair weltweite Bedeutung erlangt hat. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 45 - 60 50 - 70 Gewicht (kg) 30- 40 45 - 55 Die Tiere sind spätreif, die Fruchtbarkeit ist mäßig, in der Regel fallen nur Einlinge. Die Aufzucht der Lämmer ist sehr schwierig, da diese sehr klein Leistungen geboren werden und die Mutterinstinkte nur gering ausgeprägt sind. Die Angoraziegen produzieren jährlich 3-6 kg Wolle. Die Tiere werden jährlich zweimal geschoren bei einer Stapellänge von jeweils 12-15 cm. Besonders gefragt ist die Wolle von Lämmern bis zum Alter von einem Jahr. Das Vlies soll am ganzen Körper weiß, glänzend und von ausgeglichener Faser hinsichtlich Länge und Feinheit sein. Kopf (außer Augen und Maul) Zuchtziel und Beine sind bewollt. Das Haarkleid sollte möglichst dicht sein.Der Wollstapel (“Ringellöckchen“) soll gewellt und in sich gedreht sein. Grannenhaare (Kremps) sind nicht erwünscht. 12
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Holländer Schecke (HSZ) Die Holländer Schecken (häufig auch als Bunte Holländer Ziege bezeichnet) kommen aus den niederländischen Provinzen Südholland und Zeeland, sie sind heute auch im übrigen Holland und z.T. in Belgien und Deutschland anzutreffen. Die Rasse ist um die Wende zum 20. Jahrhundert Herkunft und durch Einkreuzung von Toggenburger, Saanenziegen und Weiße Deutsche Edelziege in die niederländischen Landziegen entstanden. Um 1920 Verbreitung begannen immer mehr engagierte Ziegenhalter mit der Haltung der Holländische Schecke, um diese Rasse zu erhalten. Seit 1976 wird sie auch von der Stiftung für seltene Haustier-Rassen unterstützt und seit 1980 gibt es ein Herdbuch des holländischen Ziegenzuchtverbandes (http://www.geiten.org). Seit dieser Zeit hat sich die Holländer Schecke immer mehr in Holland und dessen Nachbarländern verbreitet. Mittelgroße, langbeinige schwarz-, grau- bzw. braunweiß gescheckte Beschreibung kurzhaarige Ziegen mit langem Rupf, tiefer, breiter Brust und kurzem Becken. Meist gehörnt, es kommen aber auch hornlose vor. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70 - 75 75 - 85 Gewicht (kg) 50- 70 80- 100 - 600 bis 850 kg Milch - 3,0 bis 3,2 % Fett - 2, % bis 2,8 % Eiweiß Leistungen - anspruchslos und widerstandsfähig - wenig Krankheitsanfällig - frühreif - fruchtbar Erhalt der Rasse sowie Erhalt ihrer Robustheit und Widerstandsfähigkeit Zuchtziel 13
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Bündner Strahlenziege (BSZ) Herkunft und Die Bündner Strahlenziege wurde im Kanton Graubünden (Schweiz) Verbreitung gezüchtet. gehörnt glattes, kurzes Haar schwarz mit weißen Abzeichen in Form von Streifen vom Horn Beschreibung zum Maulwinkel (Strahlen), weißer Spiegel, weiße Stiefel, weiße Abzeichen am Schwanz dunkle Bauchdecke mittelgroße, lange Tiere mit guter Flankentiefe Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70- 80 75 - 85 Gewicht (kg) 45 - 50 65 Leistungen 450 – 600 kg Milch / 245 Tage, 3,40 % Fett und 3,00 % Eiweiß Zuchtziel Im Zuchtziel steht eine robuste, widerstandsfähige Ziege, die für extensive Haltung geeignet und marschfähig ist, bei einer akzeptablen Milchleistung. 14
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Bulgarische Schraubenhörnige Langhaarziege (BSL) Die Bulgarische Schraubenhörnige Langhaarziege stammt Herkunft und ursprünglich aus Bulgarien und geht auf den dort nur noch vereinzelt anzutreffenden alten Landschlag zurück. Im Jahre 1968 wurde eine Verbreitung Zuchtgruppe in den Erfurter Zoopark eingeführt, auf welche die heute in Deutschland anzutreffenden Tiere zurückgehen. Mittelrahmige Ziege mit langem, bis zu den Sprunggelenken reichendem Haarkleid. Männliche Tiere tragen imposante, weit ausladende und korkenzieherartig zur Seite reichende Hörner. Die Hörner der weiblichen Beschreibung Tiere sind bei gleicher Form etwas kleiner, wobei sichelförmig nach hinten gebogene Hörner vorkommen können. Die Fellfarbe hat eine große Variationsbreite und reicht von ganzfarbig schwarz über braun bis grauweiß sowie gescheckt in diesen Farben. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 65 - 75 70 – 80 Gewicht (kg) 45 - 50 60 –70 Bulgarische Schraubenhörnige Langhaarziegen werden als Fleischziegen im Herdbuch geführt. Für die Fleischleistungsprüfung werden das Geburtsgewicht sowie das Gewicht am 42. und 100. Lebenstag durch Wiegen ermittelt und daraus die täglichen Zunahmen bis zum 42. bzw. 100. Lebenstag berechnet. Da die Rasse in ihren Leistungen Ursprungsgebieten auch als Milch- und Wollrasse gehalten wird und um diese Nutzungsrichtung nicht völlig zu verdrängen wird die Berücksichtigung von Milch- sowie Wollleistung und -ausgeglichenheit bei der Selektion empfohlen. Die Exterieurbeurteilung der weiblichen und männlichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form und Bemuskelung. Zuchtziel ist eine mittelrahmige, robuste und widerstandsfähige Ziege mit Zuchtziel guter Mastleistung unter extensiven Haltungsbedingungen. Auf Grund des geringen Populationsumfanges in Europa ist das Primärziel der Erhalt der Rasse. 15
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Dänische Landziege (DLZ) Die Dänische Landziege stammt aus Dänemark. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es Versuche die dänische Landrasse Herkunft und hinsichtlich der Milchleistung zu veredeln, wozu Saanen, Harzer und norwegische Ziegen zum Einsatz kamen, der Einfluss dieser Rassen blieb Verbreitung aber gering. Anfang der 80er Jahre war die Rasse am Rande der Ausrottung und es waren nur noch wenige rassetypische Tiere übrig. Tiefe und geräumige milchtypische Ziege, mittelgroß mit lang gestrecktem Körper, gutem Stand mit guter Winkelung und starkem Fundament. Ihr Temperament ist lebhaft und ihr Gesamteindruck harmonisch. Eigenschaften der Landrasse sind vor allem gute Produktionseigenschaften, gekoppelt an Widerstandsfähigkeit, Krankheitsresistenz sowie einer guten Raufutterverwertung. Die meisten Tiere sind kurzhaarig, jedoch gibt es auch Tiere mit längerem Beschreibung Fell. Farblich werden im dänischen Standard sieben verschiedene Varianten unterschieden: wildfarbig, schwarz-wildfarbig, harzfarbig, schwarz, weiß, blau und gescheckt. In der Regel sind sie gehornt, jedoch gibt es vereinzelt auch einige hornlose Exemplare. Es handelt sich um sehr robuste und wetterfeste Tiere. Sie können durchaus das ganze Jahr im Freien gehalten werden, sofern ihnen mindestens im Winter Zugang zu einem trockenen Lager geboten wird. Die Geburten verlaufen in der Regel problemlos. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 75- 80 85 - 95 Gewicht (kg) 45 - 65 70 - 90 Aufgrund der hohen genetischen Variabilität und der unterschiedlichen Leistungen Haltungsbedingungen gibt es verschiedene Angaben zum Leistungsvermögen. In Dänemark erreichten die Ziegen in einem sehr guten Betrieb im Jahr 2005 im Mittel über 700 kg Milch in 300 Tagen bei 4,28 % Fett und 3,18 % Eiweiß. Zuchtziel ist eine mittelrahmige, robuste und widerstandsfähige Ziege mit guter Zuchtziel Raufutterverwertung und guter Milchleistung. Aufgrund des geringen Populationsumfanges in Europa ist das Primärziel der Erhalt der Rasse. 16
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Girgentana-Ziege (GIZ) Herkunft und Verbreitung Die Girgentana - Ziege ist eine alte Landziegenrasse, die ihren Namen der Provinz Agrigento auf Sizilien verdankt. Vermutet wird, dass diese Ziege aufgrund ihres "Korkenziehergehörns“ vom asiatischen Falconi oder Markhor abstammt. Die Girgentana - Ziege bekam in den 70er Jahren zunehmend Konkurrenz von Hochleistungsmilchrassen, so dass ihr Bestand stark eingebrochen ist. Die Stiftung SAVE, die europäische Dachorganisation zur Erhaltung alter Nutztierrassen und Kultur- pflanzensorten mit Sitz in der Schweiz, versucht seit Anfang der 90er Jahre den Bestand dieser Ziegenrasse zu sichern. Es gelang ihr die noch bestehenden Zuchtlinien in Italien zu koordinieren (damaliger Bestand 200 Tiere) Dem Bestand in Deutschland kam dabei große Bedeutung zu, da einige italienische Zuchttiere in den 80er Jahren nach Deutschland importiert wurden. Beschreibung Die Girgentana-Ziege ist anspruchslos und widerstandsfähig, sie wird vornehmlich zur Milchgewinnung, aber auch zur Fleischerzeugung gehalten. Zwei Farbschläge: weiß oder rot-braun. Der Kopf ist sehr fein und edel und im Übergang von der Stirn zum Maul konkav geformt. Der Körperbau ist grazil, lang und schmal. Die Kruppe fällt recht steil nach hinten ab. Die Ziege hat immer längliche Glöckchen. Das besondere Kennzeichen dieser Rasse, die „Korkenzieher-Hörner“, müssen mit Innendrehung senkrecht nach oben wachsen. Beim ausgewachsenen Bock können die Hörner bis zu 60 cm und bei der Ziege gut 40 cm hoch werden. Langhaarziege mit mehr oder weniger langem Fell und kaum Unterwolle. Am Kopf und Hals ist das Fell kurz und glatt. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 60 - 80 80 - 90 Gewicht (kg) 40 - 50 60 - 80 Milchmenge 300-490 Liter Milch in 180 Tagen. Die Milchinhaltsstoffe liegen bei 4,7 % Inhaltsstoffe Fett und 4,2 % Eiweiß. Im Leistungen Fruchtbarkeit Durchschnitt werden zwei Lämmer je Lammung geboren. Zuchtziel Zuchtziel ist eine anspruchslose, widerstandsfähige Ziege mit akzeptabler Milchleistung. Auf Grund des geringen Populationsumfanges in Europa ist das Primärziel der Erhalt der Rasse. 17
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Kaschmirziege (KAZ) Der Ursprung der Kaschmirziegen liegt in den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Vor gut 200 Jahren wurden erste Tiere in Europa eingeführt. Herkunft und Die meisten Tiere leben heute in der Volksrepublik China und der Mongolei. Nach 1970 wurden in Australien und Neuseeland große Kaschmirziegen- Verbreitung Farmen aufgebaut. Im Jahre 1989 zogen die USA nach. In Europa finden sich Kaschmirziegen hauptsächlich in Schottland. Im Ursprungsgebiet gehören Kaschmirziegen nicht einer einzelnen Rasse an, sondern bilden eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle. Klein- bis mittelrahmige, gehörnte Ziege mit hängenden Ohren. Böcke tragen lange, nach außen drehende Hörner, Ziegen kleine sichelförmige. Das Beschreibung Haarkleid ist lang-haarig herabhängend mit einer feinen dichten Unterwolle. Es gibt weiße, graue, schwarze und braune Farbschläge. In Europa gibt es vorwiegend weiße und einige schwarzbraune Tiere. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 5 0- 60 60 - 70 Gewicht (kg) 30 – 40 50 –60 Kaschmirziegen sind vorwiegend Wolllieferanten, mit einer guten Eignung für Leistungen die Landschaftspflege. Die zu verarbeitende Unterwolle wird mehrmals pro Jahr ausgekämmt, gewaschen und versponnen. Die Ziegen sind asaisonal und weisen geringe Fruchtbarkeit auf. Als Zuchtziel wird eine robuste und widerstandsfähige, klein- bis mittelrahmige Zuchtziel Ziege mit guter Wollleistung von ausgeglichener Qualität angestrebt. 18
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de OVAMBOZIEGE (OVZ) Herkunft und Die Rasse Ovambo stammt aus Westafrika und ist nur in geringer Stückzahl in Verbreitung unseren Breiten zu finden. Die Ovambo-Ziege ist eine mittelrahmige, gehörnte Ziege sowie mit lang herabhängenden Ohren. Die Hörner sind aufwärts nach außen gedreht oder liegen sichelförmig am Kopf an. Sie können eine Länge von bis zu 30cm Beschreibung aufweisen. Es handelt sich bei der Rasse um anspruchslose, ruhige Ziegen, die den Fleischziegen zuzuordnen sind. Das Fell kann einfarbig oder gescheckt in den verschiedensten Farben mit teilweise längerer Behaarung sein. Es weist im Winter eine feine Unterwolle auf. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 60 -75 70 - 85 Gewicht (kg) 40 - 50 70 - 80 eine Ablammung pro Jahr, durchschnittlich 1,5 geborene Lämmer pro Ablammung, Leistungen tägliche Zunahme in den ersten Wochen liegt bei 200g/Tag. Zuchtziel Im Zuchtziel steht eine robuste, wiederstandsfähige Ziege, die sich durch gute Zunahmen und beste Fleischqualität auszeichnet. 19
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Pfauenziege (PFZ) Über die Herkunft der Pfauenziege ist sehr wenig bekannt. Die ersten Aufzeichnungen gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Selbst die Bedeutung des Namens ist nicht eindeutig geklärt. Das Wort Pfauenziege hat nichts mit dem Vogel Pfau zu tun. Da die Ziege schwarze Flecken und Streifen an ihren Wangen und Augen hat, nimmt man an, dass diese "Pfaven“ der Rasse ihren Namen gaben. Die Rasse war Anfang des 20. Jahrhunderts in Herkunft und Graubünden und im Tessin weit verbreitet. Nachdem sie bei der Rassenbereinigung für Ziegen in der Schweiz 1938 nicht offiziell anerkannt Verbreitung wurde, ging ihr Bestand stark zurück. In Deutschland nur vereinzelt anzutreffen. Auf Initiative der schweizerischen Organisation "Pro Specie Rara“, die sich für den Erhalt der Vielfalt einheimischer Nutztiere und Kulturpflanzen einsetzt, schlossen sich die Züchter in einer Interessengemeinschaft zusammen und bildeten regionale Zuchtgenossenschaften. Sie konnten die Anerkennung der Rasse erreichen und den Bestand wieder auf ca. 300 Tiere ausbauen. Verbreitung Kantone Graubünden und Tessin in der Schweiz. Großrahmige, eher schwere Ziege mit kurzem bis mittellangem, nicht glattem Haarkleid. Behornt. Die vordere Körperhälfte ist überwiegend weiß mit Beschreibung schwarzen Stiefeln. Von den schwarzen Ohrinnenseiten reichen zwei schwarze Bänder seitlich des Kopfes über die Augen bis zum ebenfalls schwarzen Maul. Die hintere Körperhälfte ist überwiegend schwarz mit weißen Oberschenkeln, einem weißen Flankenfleck und weißem Schwanz. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70 – 80 85 - 95 Gewicht (kg) 50 – 60 75 - 85 Pfauenziegen werden auf Grund ihrer guten Mastfähigkeit als Fleischziegen im Herdbuch geführt. Für die Fleischleistungsprüfung werden das Geburtsgewicht sowie das Gewicht am 42. und 100. Lebenstag durch Wiegen ermittelt und daraus die täglichen Zunahmen bis zum 42. bzw. 100. Leistungen Lebenstag berechnet. Da die Rasse in ihren Ursprungsgebieten auch als Milchrasse gehalten wird und um diese Nutzungsrichtung nicht völlig zu verdrängen, ist die zusätzliche Durchführung der Milchleistungsprüfung möglich. Die Exterieurbeurteilung der weiblichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form, Euter und Bemuskelung. Die Exterieurbeurteilung der männlichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form und Bemuskelung. Zuchtziel Zuchtziel ist eine großrahmige Ziege mit guter Mastleistung und rassetypischer Zeichnung. 20
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Pinzgauer Ziege (PIZ) Die Pinzgauer Ziege stammt in ihrer Wildform von der Bezoarziege ab, es handelt sich um eine alteingesessene, am Fundort entstandene Rasse des Pinzgaus. Die Heimat der Pinzgauer Ziege liegt im Salzburger Land, im Bereich um den Groß-glockner. Die Ziege wird außerdem im Kärntner Land Herkunft und sowie auch in Regionen von Niederösterreich und Tirol gehalten. Der Bestand ging mit der Entwicklung des Tourismus in Österreich Anfang Verbreitung der 60er bis 80er Jahre drastisch zurück. Der österreichische VEGH (Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen) ergriff 1988 die Initiative, suchte die letzten 26 Tiere und koordinierte deren Zucht. Heute ist der Bestand in Österreich wieder auf über 250 Tiere angewachsen. Es gibt auch vereinzelte Gruppen in Deutschland. Die Pinzgauer Ziege ist eine gehörnte, mittelrahmige, besonders robuste, wider-standsfähige Gebirgsziege. Das Haarkleid ist kurz bis mittellang, Beschreibung kastanienbraun mit einem schwarzen Aalstrich, schwarzem Bauch und schwarzen Abzeichen am Kopf. Es treten auch hellere und langhaarige Typen auf. Die Hörner des Bockes sind säbelförmig und können bis 95 cm Länge erreichen. Ziegen tragen sichelförmige Hörner bis zu 55 cm Länge. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70 - 80 80 - 90 Gewicht (kg) 60 - 80 80- 100 Sie wird als Fleischziege und Milchziege genutzt und eignet sich sehr gut in der Landschaftspflege. Es ist eine frühreife Rasse mit 1 – 2 Lämmer pro Leistungen Jahr. Die Ablammung geht von Herbst bis ins Frühjahr. Die Milchleistung liegt bei 500 – 600 kg im Jahr mit hohem Eiweißgehalt. Die Lämmer erzielen eine tägliche Zunahme von ca.190 bis 210 g/Tag. Zuchtziel Die Pinzgauer Ziege ist vom Aussterben bedroht. Das Zuchtziel sollte die Erhaltung dieser ursprünglichen Rasse sein. 21
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Roveziege (RVZ) Die Rove Ziege gibt es nachgewiesener Weise seit dem 19. Jahrhundert in Südfrankreich, genaueres über die Herkunft ist jedoch leider nicht bekannt. Der Name dieser Rasse ist auf den Namen eines Bergdorfes westlich von Herkunft und Marseilles zurückzuführen. 1960 gab es noch ca. 18.000 Tiere. Verbreitung Danach brach der Bestand stark ein und liegt heute bei ca. 2.000 Ziegen in der Strauchheide der Provence.Heute ist die Rasse noch in den Regionen Bouches – du - Rhône und Var in der Provence in Südfrankreich verbreitet. Die Rove Ziege ist äußerst widerstandsfähig und kann das karge Futter sehr gut nutzen. Die Farbgebung des Felles ist überwiegend ein rotbraun, es können aber auch, schwarze, gescheckte, graue und blonde vorkommen, niemals jedoch gemsfarbig oder weiß. Die Tiere sind gehörnt mit zwei leicht Beschreibung gedrehten Hörnern, die Länge beträgt bei Böcken bis 90 cm und bei Ziegen bis 30 cm. Hauptsächlich wird die Ziegenmilch zu zahlreichen lokalen Käsesorten (z.B. Brousse du Rove) verarbeitet. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 70 - 80 75 - 90 Gewicht (kg) 50 - 60 80 - 90 Die Milchleistung der Rove - Ziege liegt zwischen 250 kg und 500 kg - je nach Leistungen Haltung. Die Milch selbst weist einen hohen Fett- und Eiweißgehalt auf. Zuchtziel ist eine sehr widerstandsfähige Ziege, die sich bei knapper Zuchtziel Futtergrundlage durch gute Zunahmen auszeichnet. Auf Grund des geringen Populationsumfanges in Europa ist das Primärziel der Erhalt der Rasse 22
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Saanenziege (SAZ) Ursprünglich stammt die Saanenziege aus dem Saanenland und dem Herkunft und Obersimmental. Jahrzehntelang wurde diese Rasse auf Milchleistung gezüchtet. Bereits 1890 schlossen sich Züchter zu einer Zuchtgenossenschaft zusammen. Die Verbreitung Saanenziege galt schon früher als vorzügliche Milchziege und wurde von zahlreichen Ländern importiert. Auch innerhalb der Schweiz ist die Saanenziege verhältnismäßig stark verbreitet. Ihr Anteil am Gesamtbestand beträgt 20 %. Die Saanenziege ist eine großwüchsige und leistungsfähige Milchziege. reinweiß, Pigmentflecken nur auf der Haut. Kopf edel und leicht, gehörnt und ungehörnt, gut bemuskelte Schultern und Beschreibung Schenkel; weiche, elastische Haut mit feiner, dichter Behaarung, Haare kurz, glatt anliegend Körper harmonisch, robust, breit und tief; guter Wuchs und ausgesprochene Geschlechtsmerkmale. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 75- 85 80 - 100 Gewicht (kg) 50- 70 75 - 100 bis zu 750 bis 1.000 kg Milch, 3,0 bis 3,2 % Fett, 2,8 bis 3,0 % Eiweiß, bei entsprechender Haltung und Fütterung sind bedeutend höhere Einzel- Leistungen Milchleistungen möglich. erste Ablammung im Alter bis 15 Monate, ein Ablammung pro Jahr 1,8 bis 2,0 geborene Lämmer pro Jahr sehr gute Muttereigenschaften und langlebig Angestrebt wird eine fruchtbare, wider standsfähige und langlebige Ziege mit hoher Wirtschaftlichkeit. Der Rücken sollte möglichst straff sein, mit breit angelegtem, nicht zu stark abfallendem Becken. Das Fundament soll trocken und nicht zu fein, die Zuchtziel Beinstellung korrekt sein. Gefordert wird ein gleichmäßiges, geräumiges, drüsiges und fest angesetztes Euter, das weit nach vorne reicht. Die mittellangen, gleichförmigen und klar abgesetzten Striche sollen sich gut zum hand- und Maschinemelken eignen. 23
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Tadschikenziege (TAZ) Die Tadschikenziege stammt ursprünglich aus dem mittelasiatischen Tadschikistan. Die wenigen heute in Deutschland lebenden Tiere gehen wahrscheinlich auf eine im Jahre 1971 vom Erfurter Zoopark eingeführte Zuchtgruppe zurück. Die Tadschiken Ziege stammt ursprünglich aus dem Herkunft und mittelasiatischen Tadschikistan und gehört zur Gruppe der Verbreitung Kaschmirziegen. Die Bezeichnung Kaschmirziege umfasst nicht eine spezielle Rasse, sondern ist vielmehr ein Sammelbegriff für ca. 20 Ziegenrassen, die eine lange, feine Unterwolle besitzen, die sogenannte Kaschmirwolle. Die Wolle ist deutlich feiner als die dünnste Schafwolle und gehört zu den feinsten Tierhaaren. Kleinrahmige, zierliche Rasse mit langem Haar von weißlich-grauer bis schwarzbraun-melierter Farbe und mittellangen Hängeohren. Rein schwarze Tiere kommen ebenfalls vor. Tadschikische Ziegen gehören zum Beschreibung Kreis der Kaschmirrassen. Die starken Hörner der männlichen Tiere sind korkenzieherartig nach außen gedreht, während die sichelförmig nach hinten gebogenen Hörner der weiblichen Tiere nur kurz sind. Böcke sind überproportional größer als weibliche Tiere. Ziegen Böcke Maße und Gewichte Widerristhöhe (cm) 55 - 65 75 - 85 Gewicht (kg) 35 - 45 55 - 65 Tadschikische Ziegen werden als Fleischziegen im Herdbuch geführt. Für die Fleischleistungsprüfung werden das Geburtsgewicht sowie das Gewicht am 42. und 100. Lebenstag durch Wiegen ermittelt und daraus die täglichen Zunahmen bis zum 42. bzw. 100. Lebenstag berechnet. Da die Rasse in ihren Ursprungsgebieten auch als Woll- und Haarlieferant Leistungen gehalten wird und um diese Nutzungsrichtung nicht völlig zu verdrängen, sollte bei der Selektion neben den ausreichenden Zunahmen auch auf ein ausgeglichenes Haarkleid von guter Qualität geachtet werden. Die Exterieurbeurteilung der männlichen und weiblichen Tiere erfolgt für die Merkmale Typ, Form und Bemuskelung. Zuchtziel ist eine kleinrahmige, robuste und widerstandsfähige Ziege, die bei extensiver Haltung ansprechende Schlachtkörper liefert. Zuchtziel Auf Grund des geringen Populationsumfanges in Europa ist das Primärziel der Erhalt der Rasse. 24
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Tauernschschecke (TAS) Die Tauernscheckenziege ist eine Gebirgsziegenrasse, sie wurde ursprünglich in den Tälern und Almen der Hohen Tauern rund um den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, gehalten. Der erste bekannte Züchter hatte Anfang Herkunft und des 20. Jh. auf der Rauriser Rohrmoosalm eine Herde mit ca. 100 Tieren. Durch Mischung mit Restbeständen aus Ost-Tirol wurde der eigene Bestand ergänzt. Verbreitung Lange waren nur wenige Halter in der Zucht aktiv. Erst in den 90er Jahren des 20. Jh. - unterstützt durch die Gründung des Salzburger Zuchtverbandes - stieg die Zahl der Tauernschecken-Züchter an. Auch in den angrenzenden Nachbarländern wie Deutschland hielten die Tauernschecken somit Einzug. Insgesamt registrierte der Zuchtverband 250 Tiere dieser Rasse. Diese Ziegen fallen durch ihr stark schwarz-braun-weiß geflecktes Fell (auch schwarz-weiss kommt vor) auf. Es ist kurz und ohne Behang. Eine durchgehende Blässe am Kopf (wobei die Ohren und Augen deutlich pigmentiert sind) ist ebenso charakteristisch wie die schwarze, manchmal gescheckte Beschreibung Beinfarbe. Sowohl die Ziege als auch der Bock sind gehörnt. Die Tauernschecken sind eine vitale, langlebige und trittsichere Gebirgsziegenrasse. Sie haben gut ausgebildete Euter, so das sie eine ansprechende Milchleistung liefern. Bei natürlicher Haltung sind sie sehr fruchtbar und besitzen ausgeprägte Muttereigenschaften. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 70 – 80 75 - 90 Gewicht (kg) 50 – 70 60 –85 Die Tauernscheckenziege ist robust und genügsam. Sie ist sehr fruchtbar, d.h., Leistungen in der Regel werden Zwillinge geboren. Eine Ziege liefert ca.500kg Mich / 240Tage. Erhaltung dieser sehr ansprechenden Ziegenrasse in ihrem Bestand. Daneben sollten die Vitalität sowie die Milch- und Fleischleistung der Zuchtziel Tauernscheckenziege verbessert werden, bei Sicherung trockener und guter Fundamente für Trittsicherheit im Gebirge. Die Größe und Form der Blässe sind nicht zuchtausschließend. 25
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Westafrikanische Zwergziege (WAZ) Die Westafrikanische Zwergziege ist ursprünglich in den feuchten Herkunft und Regionen West- Afrikas beheimatet, findet aber auch weite Verbreitung in Verbreitung Asien, Amerika und Europa. In Deutschland ist sie vorwiegend in Tierparks oder Zoos sowie in der Hobbyhaltung anzutreffen. Die Westafrikanische Zwergziege ist eine kleine Ziege mit gedrungenem Rumpf, kurzen Beinen, kurzem, breiten Kopf, aufrecht stehenden Ohren, Beschreibung gehörnt. Sie ist kurzhaarig, meist gescheckt. Sämtliche Farbvarianten, auch einfarbige Tiere sind für die Zucht zugelassen. Maße und Gewichte Ziegen Böcke Widerristhöhe (cm) 40 - 45 50 Gewicht (kg) 20 - 25 30 –35 In den Ursprungsländern wird sie zur Fleischproduktion gehalten, die Milchleistung ist gering und reicht für die Lämmeraufzucht. Die Lämmer sind schnellwüchsig und haben eine gute Bemuskelung. Die täglichen Leistungen Zunahmen liegen je nach Geschlecht zwischen 80 – 110 g/Tag. Die Fruchtbarkeit ist sehr hoch, der Fortpflanzungszyklus ist asaisonal. Sie ist zur Landschaftspflege geeignet. Zuchtziel Als Zuchtziel wird die Erhaltung dieser Rasse angestrebt 26
Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Tel. 030 319 04-542, Fax 319 04 – 549 E-Mail: s.voell@bauenverband.net www.ziegen-sind-toll.de Mitgliedsverbände des Bundesverbands Deutscher Ziegenzüchter e. V. Baden-Württemberg Ziegenzuchtverband Baden-Württemberg e. V. Heinrich-Baumann-Str. 1-3, 70190 Stuttgart Tel.: 0711 1665502 Fax: 0711 1665583 E-Mail: zzv@ziegen-bw.de Homepage: www.ziegen-bw.de Bayern Landesverband Bayerischer Ziegenzüchter e. V. Haydnstr. 11, 80336 München Tel.: 089 537856 Fax: 089 537856 E-Mail: ziegen.bayern@t-online.de Homepage: www.ziegenzucht-bayern.de Berlin-Brandenburg Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e. V. Neue Chaussee 6, 14550 Groß-Kreutz Tel.: 033207 32573 Fax: 033207 54169 E-Mail: info@szvbb.de Homepage: www.schafzuchtverband-berlin-brandenburg.de Hessen Hessischer Ziegenzuchtverband e. V. Am Haingraben 16, 35305 Grünberg-Queckborn Tel.: 06401 5261 Fax: 06401 227686 E-Mail: info@ziegenzucht.de Mecklenburg-Vorpommern Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. Zarchliner Strasse 7, 19395 Karow Tel.: 038738 73071 Fax: 038738 73050 E-Mail: schafzucht@rinderzucht-mv.de Homepage: www.schafzucht-mv.de Niedersachsen Landesverband Niedersächsischer Ziegenzüchter e. V. Mars-la-Tour-Str. 6, 26121 Oldenburg Tel.: 0441 801-639 Fax: 0441 801-634 E-Mail: info@ziegenzucht-nds.de Homepage: www.ziegenzucht-nds.de Nordrhein-Westfalen Landesverband Rheinischer Ziegenzüchter e. V. Halfenslennefe 1, 51491 Overath Tel.: 02204 72425 Fax: 02204 72425 E-Mail: lrz-rheinland@gmx.de Homepage: www.ziegenzucht-rheinland.de Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen-Lippe e. V. Nevinghoff 40, 48147 Münster Tel.: 0251 23768-64 Fax: 0251 23768-69 E-Mail: Ingrid.Simon@lwk.nrw.de 27
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