Zum 100. Geburtstag von Karl Iseli, Burgdorf
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Zum 100. Geburtstag von Karl Iseli, Burgdorf Wenn in Burgdorf am Mittag um 12.00 Uhr die Glocken der Stadtkirche läuten, dann feiert in der Stadt Burgdorf eine Person ihren 100. Geburtstag - so auch am 27. Mai 2021. Dies zu Ehren von Karl Iseli. Karl Iseli wurde am 27. Mai 1921 geboren. Am 27. Mai konnte unser Ehrenmitglied Karl Iseli im Kreise seiner Liebsten den 100. Geburts- tag feiern. Ein Alter, das nicht vielen vergönnt ist, aber dies in einer Verfassung, die seines- gleichen sucht. Kari hat ein enormes Palmares an Lebenserfahrung einerseits aber immer gespickt mit einer angemessenen Prise Humor, Ironie und Lebensfreude andererseits. Kari zählt zur geselligen Sorte. Er sei halt bekannt in Burgdorf. Gerade, wenn es um Geschichten aus vergangenen Zeiten gehe, heisse es oft „Da musst du den Käru fragen.“ Manchmal sei er selbst erstaunt, woran er sich noch so an vieles erinnere. Karis Jugendzeit, Ausbildung und berufliche Laufbahn Zuerst bis zwei Jahre im Egge Kaltacker, bevor der Umzug nach Burgdorf erfolgte. Der Vater hatte die sehr begehrte Stelle als Betreuer des Wasserkraftwerks der Mühle Dür in Burgdorf angetreten. Kari bestätigt, dass er mit allerlei Tieren aufgewachsen ist. Baute Ställe und Tau- benschläge, verbrachte Zeit beim Ernten der diversen Fruchtbäume, kurz er hatte immer eine Beschäftigung. Nach einem Welschlandjahr konnte er in drei Firmen die Prüfung zum Auto- mechaniker absolvieren; Aebi, Seewer und Autogarage Bärtschi. Er entschied sich für die Bärtschi Bahnhofgarage in Burgdorf. Er habe gerne „Gmotörelet“ und das habe für ihn so ge- stummen. Durch den frühen Tod seines Vaters, als er 18 Jahre alt war, wurde sein zukünfti- ger Schwiegervater Hans Kneubühl sein Förderer.
Der damalige Direktor der Bellevuegarage Bern animierte Kari dazu, noch die Elektrikerlehre an der Lehrwerkstätte in Bern zu absolvieren. Um beruflich weiter zu kommen. Nach einem gröberen Unfall beim Turnen wurde ihm geraten, eventuell beim Bund einzusteigen. Das ist ihm gelungen, da eine Stelle bei der KMV Kriegsmaterialverwaltung frei wurde. Durch seinen damaligen Vorgesetzten wurde er an verschiedenen Orten eingesetzt. Aufgrund einer inter- nen Umstrukturierung zwischen Artillerie und Übermittlung bekam er den Auftrag, eine Werk- stätte nach neusten Vorgaben in Bülach aufzubauen. Das bedeutete für ihn einen Umzug nach Kloten. Er half dort zudem drei Schiessstände abzubauen und zwei neue zu errichten. Das bedeutete auch den Startschuss zum intensiven Schiessen. Das nicht nur als Schütze, sondern auch als Funktionär (Schützenmeister, Jungschützenleiter, Kadettenausbildung Kleinkaliber und viele mehr). Nach der Rückkehr von Kloten nach Burgdorf konnte er die Stelle als Garagechef im Zeug- haus Burgdorf übernehmen. Nebenbei entstand die Idee des Schwiegervaters, dass Kari als „Matcheur“ das Geschäft von der reinen Fischerei mit Jagd ausbauen könnte. Grund war auch, dass der damalige Büchsenmacher Ferdinand Stalder aufhören wollte und das eine gu- te Ergänzung gewesen wäre. Aber es kam aus verschiedenen Gründen nicht dazu. Dank Ehefrau Johanna zum Kinobetreiber; Es entstand die Verbindung zum Kinobesitzer Hans Hirt. Er fragte, ob nicht seine Frau eventuell die Kasse des Kinos übernehmen könnte. Daraus entstand die Kinogeschichte mit zuerst der Übernahme des Kinos in Zollikofen mit Kaffee. Später erfolgte das Angebot von Hans Hirt zur Übernahme des Kinos Palace in Burg- dorf, eine Geschichte, die vielen Burgdorfern bestens bekannt ist. Es begann ein Leben für die grosse Leinwand. Wenn Karl Iseli aus seiner Kinozeit erzählt, schwingt die Begeisterung noch heute mit.
Karis leidenschaftliche Hobbys Neben dem Turnen war das die Musik, die Klarinette steht immer noch in der Ecke seiner Wohnung. Durch die berufliche Tätigkeit in Kloten kam er automatisch zum intensiven Schiessen und kam so als Matcheur nach Burgdorf. Seine Faszination am Schiesssport: Viel- fach war der Reiz der, etwas besser zu machen als die andern. Präzises Arbeiten mit der Waffe. Ein ganz wichtiger Punkt, diese Tätigkeit nicht alleine auszuüben, sondern im Kreis von geschätzten Kameraden. Daraus sind gute Freundschaften entstanden, die bis heute Be- stand haben. Kari begann in Burgdorf 1956 zu schiessen und wurde im Jahr 1957 bei den Stadtschützen Burgdorf offiziell aufgenommen. Als schönste Resultate und Anlässe erwähnt er die Schwei- zerische Gruppenmeisterschaft. Da wird man über längere Zeit gefordert und es entsteht die nötige Spannung, die es interessant macht. Das Zusammenstellen von Gruppen, nicht immer ganz einfach, damit die fünf Besten ihr Resultat bringen. Anfänglich konnte er nicht in der ers- ten Mannschaft schiessen. Als er aber mehr Zeit hatte, stellte er eine eigene Gruppe zusam- men und das nicht einfach mit den Besten, sondern mit den Personen, die zusammen pass- ten. Dies sogar nach astrologischen Gesichtspunkten, was sehr gut funktionierte. Bereits im dritten Jahr erreichte die Gruppe den Final in Olten und erreichte den hervorragenden zwei- ten Rang. Ein kleiner Ausschnitt der schönen Wappenscheiben zeugt von einer hervorragenden Schiesstätigkeit, aber auch die vielen Kranzabzeichen, Medaillen und Zinnwaren. Der stolze Fähnrich bei den Schützenveteranen Bern-Oberaargau Karl Iseli ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Schützenveteranen Bern-Oberaargau (SVBOA). Bereits ein Jahr später, also 1982 durfte er die Standarte übernehmen und wurde so zum Bannerträger der Schützenveteranen Oberaargau. Ende der 80-ger Jahre kam der
Gedanke auf, man sollte doch die Standarte durch eine Fahne ersetzen. Gesagt getan, an- lässlich der Jahresversammlung vom 9. Februar 1991 in Walliswil-Wangen wurde die neue Fahne eingeweiht und Karl Iseli durfte diese übernehmen. Karl Iseli war Standarten- und Fahnenträger von 1962 bis 1997. Als Dank für seine grosse und langjährige Tätigkeit im Schiesswesen wurde er anlässlich der Hauptversammlung vom 3. Februar 1996 zum Ehren- mitglied ernannt. Wir danken Karl Iseli für seine Treue zu unserem Verband und wir wün- schen ihm weiterhin viele friedliche und erfüllte Tage sowie gute Gesundheit. Zum Abschluss noch ein schönes Kompliment: Das war etwa vor einem Jahr - Kari wurde aufgeboten zum Vertrauensarzt vom Strassenverkehrsamt in Bern und er musste einen an- derthalb stündigen Test über sich ergehen lassen. Laufen, Rechnen, Schreiben, aufzählen was er einkaufe usw. Am Schluss hat ihn der Arzt gefragt, wie er nach Bern gekommen sei und wie er nun nach Hause fahre. Natürlich mit dem Auto, war Karis Antwort. Berichterstatter Franz Huber
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