Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga

 
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Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
AU SGA B E 33
                                                         Nummer 2/2014
                                                         Schutzgebühr: € 4,50

Lungensport + Bewegung
auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie

Seite 4:              Seite 10:              Seite 18:
Petition zur Sauer­   Hilfsmittel­           Reiseberichte
stoffversorgung       ansprüche für Sauer­   von Sauerstoff­
kranker Menschen      stoffpatienten         patienten
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
O2 - R E P O R T 2 / 2 0 1 4

Inhalt                                                         Grußwort des Vorsitzenden
Aktuelles
Grusswort des Vorsitzenden                                2                  Liebe LOT-Mitglieder, liebe Angehörige,
Sachstandsbericht über die Petition zur Sauerstoff­                           verehrte Leser,
versorgung chronisch kranker Menschen                    4
Ist die qualifizierte Sauerstoffversorgung in Gefahr? –
                                                               unser neuer O2-Report wird Ihnen gefallen! Ein
die Aussichten für die Versorger                          6
                                                               ­bunter Strauß verschiedener Themen ist gebunden
Patientenkongress: Atemwegsinfekte:
                                                                und allen Autoren sei ­dafür ein besonderer Dank
Wie gefährlich, was tun?                                  8
                                                                ­ausgesprochen!
Recht
                                                               Die gewählte Mischung aus medizinisch fachlichen
Hilfsmittelansprüche für Sauerstoffpatienten             10
                                                               Artikeln und Berichten aus den Gruppen sowie­
Lungenkranke zahlen mehr!                                13
                                                               ­lebensnahen, ermutigenden Schilderungen von Be­
LOT-intern                                                      troffenen schafft ein kurzweiliges und motivierendes
Ammersee die Neunte …                                    14    Leseerlebnis!
Die LOT auf dem O
                ­ deonsplatz!                            15   Natürlich werden Sie
Interview
                                                               auch Berichte über
                                                               ­unseren ersten Patien-
Ihm geht die Luft niemals aus: Interview mit Sauerstoff­
lieferant Martin K.                                      16
                                                                tenkongress in Potsdam
                                                                ­finden, den ich beson-
Reiseberichtevon Sauerstoff­patienten                            ders ge­lungen fand.
Urlaub am Gardasee und Ventiv                            18     Hier hat man den fami-
Mit dem Hausboot und Flüssigsauerstoff                           liären ­Charakter unse-
auf der Müritz                                           20     rer Selbsthilfegruppe ge-
Mit einem „Traumschiff“ auf der Donau                    24     spürt, ­unseren Zu­
                                                                 sammenhalt und unse-
Lungensport
                                                                 ren freundschaftlichen       Prof. Dr. med.
Lungensport und S
                ­ auerstoff-Langzeittherapie (LTOT) 28                                       Rainer Willy Hauck
                                                                 ­Umgang mit ­kleinen
LOT-Gruppen berichten                                             Schwächen! So spürt
LOT-Gruppe Mannheim                                      30      man bei uns: Nicht unsere Größe macht uns stark,
LOT-Gruppe München-Bogenhausen                           32      sondern unsere Stärke macht uns groß!
LOT-Gruppe Ansbach Lungensport                           33
                                                               Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und
LOT-Gruppe Uelzen                                        34
                                                               von Herzen alles Gute,
LOT-Gruppe Leipzig                                       34
LOT-Gruppe Leipzig                                       35
                                                               Ihr
LOT-Gruppe Kassel                                        36
LOT-Gruppe Augsburg                                      37
LOT-Gruppe Dorsten                                       38

Rubriken
Zum Sammeln: Info-Flyer	                                 39   Prof. Dr. med. Rainer Willy Hauck
LOT-Gruppen-Adressen                                     41
                                                               Vorsitzender der Deutschen SauerstoffLiga LOT e.V.
                                                               Klinikum Altötting
Beitrittserklärung                                       42
LOT-Kontakt                                              43
Impressum                                                43   Um zukünftig auch über die elektronischen Medien mit Ihnen in
                                                               Kontakt zu kommen, bitten wir Sie, uns Ihre E-Mail-Adresse
Inserentenverzeichnis                                    43
                                                               bekanntzugeben. Dafür reicht es, eine E-Mail mit Ihrem Namen und
                                                               Ihrer Anschrift an die Adresse info@sauerstoffliga.de zu schicken!

2                                                                                                                     O2-Report
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
Spezialisierter Fachhandel für
mobile Sauerstoonzentratoren

                           ne
                              u
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
PETITION

Sachstandsbericht über die Petition
zur Sauerstoffversorgung
chronisch kranker Menschen
Mehr als 160.000 Menschen sind
derzeit auf eine lebenserhaltende
Langzeittherapie mit Sauerstoff
angewiesen. Diese Therapie mit ihren
unterschiedlichsten, ärztlich individuell
verordneten Versorgungsformen,
ermöglicht es den Betroffenen ihre
Mobilität zu erhalten und verhindert
dadurch den Verlust gesellschaftlicher
Einbindung mit allen psychosozialen
Folgen.

Bei der Übergabe der Petition, von links:
Prof. Dr. Rainer-Wilhelm Hauck,
SPD-­Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel
Kofler und Claudia Seebacher (LOT).
             Quelle: Reichenhaller Tagblatt

Durch die vom Gesetzgeber geforderten             Im Ergebnis werden grundsätzlich          und Frau Dr. Kofler, beide aus dem Wahl-
europaweiten Ausschreibungen der ge-           ­obile Patienten mit einer Langzeit-­
                                               m                                            kreis BGL, dem Sitz der Deutschen Sauer-
setzlichen Krankenkassen auch für die          Sauerstoff-Therapie keine oder nur eine      stoffLiga. Weder Frau Nahles noch Herr
Versorgung der Patienten mit einer Lang-       eingeschränkte mobilitätserhaltende Un-      Dr. Fuchs haben sich, auch nach der zwei-
zeit-Sauerstoff-Therapie fallen zukünftig      terstützung erhalten. Das hat dann unmit-    ten Anfrage, gemeldet. Reaktionen gab es
wohl einige etablierte Versorgungsformen       telbar die Verschlechterung der Gesund-      hingegen von den bayerischen Abgeord-
weg. Denn einige wesentliche Versor-           heit der Betroffenen zur Folge, mit allen    neten. Das Büro von Frau Dr. Kofler re-
gungsformen, die das Hilfsmittelverzeich-      daraus resultierenden Konsequenzen.          agierte prompt auf die Anfrage, das Büro
nis vorsieht, waren z. B. in der Ausschrei-       Gegen diese Entwicklung wehrt sich        von Dr. Ramsauer erst nach vier Wochen.
bung der AOK Rheinland-Hamburg vom             die Deutsche SauerstoffLiga LOT e.V. im         Am 31.07.2014 nun wurde die Peti­
Januar dieses Jahres nicht oder nicht mehr     Interesse aller von der Therapie betroffe-   tion durch den Vorsitzenden der Deut-
enthalten.                                     nen Patienten und hat ihre gesundheits­      schen SauerstoffLiga LOT e.V., Herrn
    Das bedeutet für versicherte Patienten     politschen Anliegen durch eine Petition      Prof. Dr. R.W. Hauck, Bad Reichenhall,
dieser Krankenkasse durch die Umstel-          öffentlich gemacht. Diese Petition wurde     in digitaler Form offiziell der SPD Bundes-
lung ihrer bisherigen Versorgung mög­          zwischen Februar und März dieses Jahres      tagsabgeordneten für die Wahlkreise
licherweise den Verlust ihrer restlichen       innerhalb weniger Wochen von mehr als        Berchtesgadener Land und Traunstein,
Mobilität.                                     6.000 Menschen gezeichnet.                   Frau Dr. Bärbel Kofler zur Weitergabe an
    Für zukünftig zu versorgende und              Für die Übergabe der Petitionsunter­      den Petitionsausschuss des Deutschen
durch ihre Erkrankung mobilitätseinge-         lagen erfolgten von mir Anfragen an meh-     Bundestages übergeben.
schränkte Patienten wird es sicherlich und     rere Bundestagsabgeordnete, darunter            Über den weiteren Verlauf informieren
grundsätzlich zum Wegfall einiger Versor-      Andrea Nahles und Dr. Michael Fuchs,         wir Sie im nächsten O2-Report und immer
gungsformen kommen, da diese erst gar          die beide aus meinem heimatlichen Wahl-      aktuell auf unserer Internetseite www.
nicht mehr ausgeschrieben werden.              kreis stammen, sowie Dr. Peter Ramsauer      sauerstoffliga.de.                       •

                                                                                                                     Autor: F.-J. Kölzer

4                                                                                                                            O2-Report
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
Leiden Sie an einer                    COPD?
               Kennen Sie die typischen Symptome einer geschädigten
               Lunge, unter denen viele Millionen Raucher leiden?

               » Kommen Sie bei einer Belastung schnell außer Atem?
               » Leiden Sie unter Husten mit und ohne Auswurf?
               » Haben Sie Schwierigkeiten, tief Luft zu holen?

               Hat Ihr Arzt bei Ihnen ein Lungenemphysem
               (eine sogenannte Raucherlunge) diagnostiziert?
               Wenn ja, dann könnte Ihre Lebensqualität durch kleine Ventile
               in der Lunge deutlich verbessert werden.

               »Interessiert?
               Gerne stellen wir Ihnen den Patientenratgeber
               „Lungenemphysem - COPD: Definition, Diagnostik und
               Therapien“ kostenlos zur Verfügung.
               Rufen Sie kostenlos an unter 0800 188 80 89 oder senden
               Sie eine E-Mail an info@pulmonx.de

                                                www.pulmonx.com
PCDE14/09_58
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
KOLLOQU I UM

Ist die qualifizierte Sauerstoffversorgung
in Gefahr? – die Aussichten für die Versorger
Zusammenfassung des Vortrages von Frau Sabine Schulte, LINDE Gas-Therapeutics

                                                                       Tabelle 2:
                                                                        immobil               mobil mit geringem        mobil mit hohem
                                                                                              Verbrauch                 Verbrauch
                                                                        = Patient mit        = Patient, der regel­    = Patient hochmobil
                                                                          ­keiner oder          mäßig die häusliche       und sehr aktiv
                                                                           ­wenig Mobilität     Umgebung verlässt         ­außerhalb des
                                                                                              + niedrige Flowraten        häuslichen Um­
                                                                                                                           feldes
                                                                                                                        + hohen Flowraten
                                                                        Eine 10-Liter Fla­    LOX Teilmobilität         LOX Vollversorgung
                                                                        sche GOX pro Mo­      (inkl. COX)
                                                                        nat bei geringem      COX + GOX
                                                                        Verbrauch, sonst      (3 Fl./Monat)
                                                                        COX                   Mobiler COX-Homefill
                                                                        Ausnahme: Clus­
Bis 2013 war die Art der Sauerstoffversorgung eines Patienten,
                                                                        terkopfschmerz
der nach den Leitlinien der DGP einer Langzeit-Sauerstoff-Thera­
                                                                                              Wenn mehr Sauerstoff
pie zugeführt wurde ausschließlich abhängig von der erforder­
                                                                                              benötigt wird: Eine
lichen Flowrate (für die Eingruppierung der Versorgung Relevant                               zweite Belieferung erst
ist immer der Druchschnittswert) des betroffenen Patienten.                                   mit der Krankenkasse
                                                                                              klären, oder Selbstzah­
    0 bis 2 l/min   2 bis 4 l/min    4 bis 6 l/min      über 6 l/min                          lung!
        LOX             LOX               LOX              LOX
     COX + LOX      COX + GOX                                            Das bedeutet, dass auf Sauerstoffpatienten in nächster Zeit
    COX + GOX         Homefill                                         Abfragen zur Lebenssituation durch die Krankenkassen zukom-
                                                                       men können!
     Homefill        Mob. COX
     Mob. COX                                                          Die Devise muss daher heißen: Aktiv bleiben und die „kleine
LOX = liquid oxigen = Flüssigsauerstoff                                Mobilität“ oder auch „Alltagsmobilität“ leben.
COX= concentrate oxygen = konzentratorerzeugter Sauerstoff
GOX= gasförmiger Sauerstoff= Druckgasflasche (industriell gefüllt)      Erledigungen            Freizeit                Sonstiges
Homefill= Füllstation für Gasdruckflaschen (Konzentrator)               Arztbesuche             Lungensport             Selbsthilfegruppen
                                                                        Physiotherapie          Spaziergang             ­Freunde besuchen
Die Fallzahlen für Verordnungen zur Langzeit-Sauerstoff-Thera-          Post, Bank              Theater                 Familienfeiern
pie steigen seit Jahren kontinuierlich. Im Jahre 2013 errechnete
                                                                        Einkaufen               Restaurant
eine Kasse im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um mehr als
                                                                        Ämter                   Spazierausflug
10 %. Damit stiegen auch die Kosten der Hilfsmittelversorgung
der Krankenkasse für den Bereich Sauerstoffversorgung erheb-            Kirche                  Kino
lich. In der Folge werden wohl für die neuen Verträge zwischen          Friedhof                Museum
Krankenkassen und Leistungserbringern vielfach die Versor-              Hund ausführen          Sportveran­stal­
gungsgrundlagen geändert, wie im Beispiel unten aufgeführt                                      tungen
(­Tabelle 2)                                                            Friseur
    Das erschwert die Arbeit der Firmen, welche die Versorgungs-
leistungen erbringen (Leistungserbringer) in vielfältiger Weise.            Bei der Versorgung von Patienten mit einer Langzeit-Sauer-
Um weiterhin die erforderliche Versorgungsqualität aufrecht zu         stoff-Therapie wird sich zukünftig die Art der Versorgung mehr
erhalten, erfordert die Versorgungen nach den neuen Kriterien          als bisher an den Mobilitätserfordernissen der betroffenen
u. a. wesentlich mehr Kommunikations- und Dispositionsarbeit.          ­Patienten orientieren. Je mobiler der Patient ist, desto mehr wird
Das erhöht den Kostendruck auf die Leistungserbringer.                  darauf zu achten sein, diese Mobilität zu unterstützen, bis hin zu
    Die in Tabelle 2 genannten Versorgungskriterien für die Sau-        einer alleinigen Versorgung mit Flüssigsauerstoff. Je weniger
erstoffversorgung werden zukünftig wohl flächendeckend, umge-           ­mobil ein Patient ist, desto mehr wird wohl zukünftig bei der
staltet werden.                                                          Versorgung auf stationäre Systeme zurückgegriffen.             •

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Tel. 089/9699760 - Fax 089/96997622
www.medicair.eu - info@medicair.eu
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PAT I E N T E N KO N G R E S S

Potsdamer Luft
                                                            Bereits zum zweiten Mal fand ein Patientenkongress der Deutschen
                                                            SauerstoffLiga LOT e.V. außerhalb Bayerns und dem traditionellen
                                                            Tagungsort Bad Reichenhall statt. Damit wurde weiter dem Bedürfnis
                                                            vieler Mitpatienten und Mitgliedern aus anderen Regionen Rechnung
                                                            getragen und auch ihnen der Zugang zu verständlicher Patienten-
                                                            information ermöglicht. In diesem Jahr galt das für Berlin, Potsdam
                                                            und die angrenzenden neuen Bundesländer.

18. Patientenkongress der Deutschen SauerstoffLiga LOT e.V. am 27.09.2014 in Postsdam

Atemwegsinfekte: Wie gefährlich, was tun?
Im großen Veranstaltungssaal des Kon-         um die Sauerstoff-Langzeit-Therapie per-     ler. Man muß sich natürlich an diese neue
gresshotels Potsdam am Templiner See          sönlich zu begutachten.                      Versorgung gewöhnen. Für die meisten
wurde der Patientenkongress vom Vorsit-          Im zweiten Block am Nachmittag wur-       Teilnehmer war das ja Neuland! Deswe-
zenden der SauerstoffLiga LOT e.V., Prof.     den in einem spannenden Industriesympo-      gen auch noch mal einen herzlichen Dank
Dr. R. W. Hauck und seinem Stellvertreter     sium die Möglichkeiten einer autarken        an Herrn Kuchenreuther und an air-be-c,
Michael Golinske, eröffnet.                   Langzeit-Sauerstoff-Therapie mit mobilen     die die Geräte zur Verfügung gestellt hat-
   Aus den Beiträgen „Klimawandel und         und mobil tragbaren Sauerstoffkonzentra-     ten und uns zu der herrlichen Fahrt über
seine Auswirkungen auf Lungengesund-          toren gezeigt. Herr Kuchenreuther von der    den Templiner See eingeladen hatte!
heit“ von Prof. Dr. Christian Witt, „Infek-   Firma air-be-c Medizintechnik GmbH               Den Abschluss bildete die Jahreshaupt-
tionen und Sauerstoffmangel – was pas-        zeigte in seinem Vortrag einmal mehr auf,    versammlung der Deutschen Sauerstoff­
siert?“ von Prof. Dr. R.W. Hauck, „Infek-     dass die Versorgung mit Konzentratoren       Liga LOT e.V., mit dem Jahresrückblick
tionen: wie vorbeugen, wie behandeln?“        nicht nur bei Reisen eine Rolle spielt! Am   und Ausblick auf das kommende Jahr. Das
von Prof. Dr. Thorsten Bauer, sowie dem       Stand von air-be-c konnten sich die Teil-    Protokoll hierzu liegt gemäß unserer Sat-
Vortrag von der Physiotherapeutin Frau        nehmer die verschiedensten Konzentrato-      zung in der Geschäftsstelle aus, bzw. wird
G. Müller „Infektionen: welche nicht-me-      ren für die verschiedensten Bedürfnisse      im Mitgliederbereich auf unserer Website
dikamentösen Hilfen?“ am Vormittag des        ansehen.                                     unter „Protokolle“ verlinkt!
Patientenkongresses ergab sich schon ein
umfassendes Bild möglicher Atemwegsin-        Praxistest                                   Aller Ehren wert
fekte und deren Therapie. Auf den Inhalt      Am Sonntag wurde das theoretische Wis-       Mit viel Applaus wurde Frau Ursula
dieser Vorträge und des Industriesymposi-     sen aus diesem Vortrag in die Praxis umge-   Krütt-Bockemühl für ihr unermüdliches
ums wird in der kommenden Ausgabe des         setzt. Um zu sehen, wie der Alltag mit ei-   Engagement in der heutigen Deutschen
O2-Reports intensiv eingegangen.              nem „Reise“-Konzentrator sein kann,          SauerstoffLiga LOT e.V., der sie als UKB
                                              stellte Herr Kuchenreuther den Teilneh-      ein Gesicht gegeben hat, zum ­Abschluss
Ausstellung                                   mern für die Zeit der Schifffahrt auf dem    des Patientenkongresses als Ehrenvorsit-
In den Pausen bestand für die Teilnehmer      Templiner See verschiedene Konzentrato-      zende geehrt. Ebenso, allerdings in Abwe-
des Kongresses ausgiebig Zeit, die weit-      ren zur Verfügung. Überwiegend gab es        senheit, wurde Frau Dr. Krause-­   Michel
läufige Industrieausstellung zu besuchen      keine Probleme. Wenn Probleme auftra-        von der Mitgliederversammlung zur Ehren­
und die vielfältigen Möglichkeiten rund       ten, waren das in der Regel Anwenderfeh-     vorsitzenden ernannt.•

8                                                                                                                          O2-Report
Lungensport + Bewegung - auch bei Sauerstoff-Langzeit-Therapie - Sauerstoffliga
Ihre Nase hat Flügel.
Ihre Lunge hat Flügel.
Und Ihr Leben auch.

                                                                                                              Neonatologie
                                                                                                              Beatmung

Träume brauchen manchmal Flügel, auch bei Handicaps.                                                          Anästhesie
                                                                                                              HOMECARE
Moderne Sauerstofftherapie und Heimbeatmung                                                                   Schlafdiagnostik
                                                                                                              Pneumologie
schaffen Mobilität.                                                                                           Service
                                                                                                              Patientenbetreuung

Heinen + Löwenstein, Arzbacher Straße 80, D-56130 Bad Ems, Telefon: 0 26 03/96 00-0, Fax: 0 26 03/96 00-50, Internet: hul.de
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RECHT

Hilfsmittelansprüche für
Sauerstoffpatienten
I. Der Hilfsmittelanspruch im Allgemeinen

Menschen, die eine Versorgung mit Sauerstoff benötigen, brau­          in der Leistungspflicht der Gesetzlichen Krankenversicherung.
chen oftmals auch weitere Hilfsmittel. § 33 Abs. 1 S. 1 SGB V gibt     Von einem behindertengerechten Fahrstuhl wird man das aller-
Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung einen             dings nur schwer behaupten können.
grundsätzlichen Anspruch auf Versorgung mit Hilfsmitteln, die
im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg der Krankenbe­          2. Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens
handlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeu­             Gegenstände, die sogenannte Gebrauchsgegenstände des tägli-
gen oder eine Behinderung auszugleichen. Dabei darf es sich je­        chen Lebens sind, stehen nicht in der Leistungspflicht der Gesetz-
doch nicht um allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen            lichen Krankenversicherung. Für die Abgrenzung der Gegenstän-
Lebens handeln. Diese Formulierung des Gesetzgebers ist sehr           de, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung als Hilfsmittel
unbestimmt und wurde im Laufe der Jahre von der Rechtspre­             bezahlt werden und jenen, die zu den allgemeinen Gebrauchsge-
chung anhand von Einzelfallentscheidungen konkretisiert. Da­           genständen des täglichen Lebens zählen, ist die Zweckbestim-
her im Folgenden ein paar grundsätzlichen Informationen.               mung des Produktes entscheidend. Was regelmäßig auch von
                                                                       Gesunden benutzt wird, fällt als allgemeiner Gebrauchsgegen-
1. Was ist ein Hilfsmittel?                                            stand des täglichen Lebens nicht in die Leistungspflicht der Kran-
Oft liest man in Bescheiden der Krankenkassen, dass der bean-          kenversicherung. Gegenstände, die für die speziellen Bedürfnisse
tragte Gegenstand grundsätzlich nicht in der Leistungspflicht der      kranker und behinderter Menschen hergestellt worden sind und
Gesetzlichen Krankenversicherung steht. Diese pauschalen Ab-           ausschließlich oder ganz überwiegend von diesem Personenkreis
lehnungen sind in der Regel nicht richtig. Nach der Rechtspre-         benutzt werden, sind keine Gebrauchsgegenstände des täglichen
chung des Bundessozialgerichts sind Hilfsmittel solche Gegen-          Lebens und stehen damit grundsätzlich in der Leistungspflicht
stände, die von dem Leistungsempfänger getragen oder mitge-            der Gesetzlichen Krankenversicherung. Danach ist z.B. eine han-
führt oder bei einem Wohnungswechsel mitgenommen werden                delsübliche Bandscheibenmatratze oder ein Wasserbett ein Ge-
können und unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls         brauchsgegenstand des täglichen Lebens. Eine Anti-Dekubitus-
zur Krankenbehandlung oder zum Behinderungsausgleich erfor-            Matratze ist jedoch für die speziellen Bedürfnisse kranker und
derlich sind. Damit ist klargestellt, dass lediglich fest eingebaute   behinderter Menschen hergestellt und wird ausschließlich von
Inventarbestandteile keine Hilfsmittel sind. Produkte, die jedoch      diesem Personenkreis benutzt. Sie ist daher ein Hilfsmittel. Nicht
wie ein Deckenlifter nur mit Schrauben befestigt sind und bei ei-      entscheidend ist, dass „Matratzen“ im Allgemeinen auch von
nem Wohnungswechsel mit geringem Aufwand mitgenommen                   Gesunden benutzt werden.
werden können, sind Hilfsmittel. Sie stehen damit grundsätzlich

II. Die Erforderlichkeit im Einzelfall
Die in der Praxis wichtigste Voraussetzung für einen Anspruch
auf Hilfsmittelversorgung gegen die Krankenversicherung ist,           2. (un-)mittelbarer Behinderungsausgleich
dass das konkrete Hilfsmittel im Einzelfall erforderlich ist, um       Das Bundessozialgericht hat in letzter Zeit eine Unterscheidung
den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden           zwischen „unmittelbaren“ und „mittelbaren“ Behinderungsaus-
Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszuglei­               gleich für den Hilfsmittelanspruch entwickelt. Ein sogenannter
chen.                                                                  „unmittelbarer Behinderungsausgleich“ liegt nach der Recht-
                                                                       sprechung des Bundessozialgerichts nur dann vor, wenn das
1. Sicherung des Erfolgs der Krankenbehandlung                         Hilfsmittel den Verlust von Körperfunktionen unmittelbar aus-
Als Hilfsmittel, die den Erfolg der Krankenbehandlung sichern          gleicht (ein Hörgerät gleicht unmittelbar den Verlust der Hörfä-
sollen, kommen beispielsweise Stütz-und Halteapparaturen für           higkeit aus, eine Beinprothese ersetzt unmittelbar das Bein). In
beschädigte Körperteile, Bandagen und Orthesen in Betracht. Ei-        diesem Fall hat der Versicherte einen Anspruch auf die bestmög-
ne Versorgung mit Sauerstoff dient ebenso der Sicherstellung der       liche Versorgung, sofern diese erhebliche Gebrauchsvorteile bie-
Krankenbehandlung. Das Bundessozialgericht hat aber auch               tet. Es gilt das Gebot eines möglichst weitgehenden Ausgleichs
schon ein Therapiedreirad für einen Erwachsenen zur Kranken-           des Funktionsdefizits, und zwar unter Berücksichtigung des ak-
behandlung für im Einzelfall erforderlich angesehen.                   tuellen Stands des medizinischen und technischen Fortschritts.

10                                                                                                                            O2-Report
HOMECARE
Ziel ist ein vollständiger Ausgleich der Behinderung im Sinne
des Gleichziehens mit einem gesunden Menschen.
    In den meisten Fällen handelt es sich jedoch bei Hilfsmitteln
um solche des sogenannten „mittelbaren Behinderungsaus-
gleich“. Die bedeutet, dass durch das Hilfsmittel nicht die aus-
                                                                           InogenOne G2
gefallene Körperfunktion selbst wiederhergestellt wird, son-
dern den Zweck hat, die direkten und indirekten Folgen der
                                                                         Der kraftvolle und leistungsstarke
Behinderung zu kompensieren. (Der Rollstuhl kompensiert das               Mini-Sauerstoff-Konzentrator!
„Nicht Gehen Können“). In diesem Rahmen ist die Gesetzliche
Krankenversicherung allerdings nur für den Basisausgleich der
Folgen der Behinderung leistungspflichtig. Dies bedeutet, dass
ein Hilfsmittel von der Krankenkasse immer dann zur Verfü-
gung zu stellen ist, wenn es die Auswirkungen der Behinderung
im täglichen Leben beseitigt oder mildert und damit ein soge-
nanntes Grundbedürfnis des täglichen Lebens betrifft. Die Ge-
richte haben in der bisherigen Rechtsprechung diese Grundsät-
ze auch auf die Versorgung mit Sauerstoff im Rahmen der Mo-              Vorteile die überzeugen:
bilität angewendet.
                                                                         • 6 Leistungsstufen
3. Grundbedürfnis des täglichen Lebens                                   • bis zu 8 h unabhängig*
Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist die                 • Flüsterleise
Krankenversicherung nicht dafür zuständig, jegliche Nachteile
                                                                         • Schlafmodus

                                                                                                                                    * In Kombination mit optionaler Batterie bei Einstellung 2
im privaten, gesellschaftlichen oder beruflichen Bereich auszu-
gleichen. Im Rahmen des Behinderungsausgleichs geht es in der            • Atemzug gesteuert
Regel darum, dass das beantragte Hilfsmittel der Befriedigung            • Gewicht 3,2 kg
von Grundbedürfnissen des täglichen Lebens dienen muss. Zu
den allgemeinen Grundbedürfnissen des täglichen Lebens zäh-
len insbesondere die Nahrungsaufnahme und allgemeine Kör-
perpflege, die Schaffung eines körperlichen und geistigen Frei-
raums (Mobilität), das selbständige Wohnen, das Informations-
bedürfnis in Form von Hören, Sehen und Lesen.
      Hierzu gibt es eine Vielzahl von Rechtsprechung, die das
­jeweilige Grundbedürfnis konkretisiert. In letzter Zeit hat es
 eine Vielzahl von Entscheidungen zum Umfang des Grund­                                                            NEUE
 bedürfnisses auf Mobilität gegeben. Paradebeispiel hierfür ist                                                  VERSION
 eine Rollstuhlversorgung. Die Rechtsprechung differenziert                                                     JETZT
                                                                                                              SCHLAFMMIT
 ­dabei, für welchen Zweck das beantragte Hilfsmittel zur Mobi-                                                       ODUS
  lität benötigt wird. Das Grundbedürfnis auf Mobilität be-
  schränkt sich auf die Wege, die ein Nichtbehinderter üblicher-
  weise zu Fuß zurücklegt. Dies muss ihm schmerzfrei, ohne
  übermäßige Anstrengung und möglichst ohne fremde Hilfe
  möglich sein. Auch hier ist auf den jeweiligen Einzelfall abzu-
  stellen, die Berechnung anhand einer starren Formel verbietet                                        Sicherheit
  sich. Für darüber hinausgehende, weitere Strecken muss die Ge-
  setzliche Krankenversicherung jedoch kein Hilfsmittel zur Ver-                                          für Tag
                                                                                                      und Nacht!
  fügung stellen.

4. im Einzelfall erforderlich
Es besteht grundsätzlichen Anspruch auf die Versorgung mit                                          Mobilität und Verbesserung
Hilfsmitteln, die im Einzelfall erforderlich sind. Vorsicht ist da-
her auch mit der Formulierung „Basisausgleich“ geboten. Hier-                             der Lebensqualität mit dem tragbaren
mit meint das Bundessozialgericht, dass nur eine Leistungs-
                                                                                                Mini-Sauerstoff-Konzentrator.
pflicht zur Erfüllung der Grundbedürfnisse besteht. Im Rahmen
dieser Grundbedürfnisse besteht jedoch ein Anspruch auf das           GTI medicare GmbH • info@gti-medicare.de • www.gti-medicare.de
im Einzelfall für den Versicherten erforderliche Hilfsmittel. Im-     Hattingen • Hamburg • Berlin • Dessau • Bielefeld • Römhild
mer wieder versuchen Kassen jedoch unter Hinweis auf den le-                     Idstein • Karlsruhe • Nürnberg • Stuttgart • München
diglich geschuldeten „Basisausgleich“, ihre Versicherten auf
                                                                      Servicetelefon Hattingen 0 23 24 - 91 99-0
                                                                      Servicetelefon Hamburg 0 40 - 61 13 69-0
2. Halbjahr 2014                                                                                                      11
RECHT

unzureichende Versorgungen zu verwei-        gen Wartezeiten erforderlich, so dürfte ei-
sen. Dies betrifft gerade aktuell auch Um-
versorgungen von Flüssigsauerstoff auf
                                             ne Versorgung mit Druckgasflaschen in
                                             den meisten Fällen ohnehin nicht ausrei-
                                                                                            Aus Trauer
Sauerstoff-Konzentratoren und Druckgas-      chen. Auch bei bestehender Mobilität und       wird Hoffnung
flaschen bei Vorlage einer neuen Verord-     erforderlichem Dauerflow, wird allein das
nung. Dies kann nicht einfach flächende-     Erschließen des Nahbereichs mit Konzent-       Der Schmerz über den Verlust eines ­  ge­
                                                                                            liebten Menschen ist grenzenlos. Freun­
ckend und standardisiert erfolgen, sondern   rator und I-Fill Station kaum noch möglich
                                                                                            de, Bekannte und Verwandte suchen
muss jeweils im konkreten Einzelfall ge-     sein. Daher ist in solchen Fällen anzuraten
                                                                                            nach einem Weg, ihrer Trauer Ausdruck
prüft werden. Grundsätzlich sollte man       diesen Artikel auf jeden Fall weiterzulesen.
                                                                                            zu verleihen. Viele tun dies traditionell
davon ausgehen, dass bei unveränderten          Es bleibt spannend! Lesen Sie in unse-      mit einem letzten Kranz- oder Blumen­
Gesundheitszustand die bisherige Versor-     rer nächsten Ausgabe, die Fortsetzung, in      gruß.
gung im Sinne des § 12 SGB V zweckmä-        der es darum geht, wie Sie Ihren Anspruch
                                                                                            Es gibt auch einen anderen Weg: Wenn
ßig, ausreichend und wirtschaftlich (also    durchsetzen können.                       •
                                                                                            Sie als Angehöriger auf Blumen und
notwendig) war, dies auch zukünftig der
                                                                                            Kränze verzichten und stattdessen um
Fall ist. Die Umversorgung erscheint daher        Eva Maria Baumann, Rechtsanwältin         eine Spende für die Deutsche Sauer­
zumindest überprüfungswürdig. Sind z.B.                     Fachanwältin für Medizin-       stoffLiga LOT e.V. bitten.
Arztbesuche über weite Strecken mit lan-                  und Sozialrecht, Mannheim
                                                                                            Sollten Sie sich dazu entschließen und
                                                                                            die Deutsche SauerstoffLiga LOT e.V. im
                                                                                            Sinne des Verstorbenen bedacht wer­
                                                                                            den, muss dies aus der Todesanzeige
                                                                                            oder dem Trauerbrief hervorgehen. Hier
                                                                                            ein Formulierungsbeispiel:

                                                                                            Anstelle zugedachter Blumen und Kränze
                                                                                            bitten wir auf Wunsch des/der Verstor-
                                                                                            benen um eine Spende für die Deutsche
                                                                                            SauerstoffLiga LOT e.V. Sparkasse Wasser-
                                                                                            burg 35600, BLZ 711 526 80 - Kennwort:
                                                                                            „Trauerfall“, Name des/der Verstorbenen,
                                                                                            Gruppe x x x".

                                                                                            Bitte geben Sie als Kennwort „Trauerfall“
                                                                                            und den Namen des oder der Verstor­
                                                                                            benen und die Gruppe bedacht werden
                                                                                            soll an, damit Ihre Kondolenzspenden
                                                                                            entsprechend zugeordnet werden kön­
                                                                                            nen. Zusätzlich schicken Sie uns einfach
                                                                                            die Traueranzeige oder den Trauerbrief
                                                                                            in Kopie zu – oder bitten Ihren Bestatter
                                                                                            darum.

                                                                                            Auf Wunsch erstellen wir etwa nach
                                                                                            drei Wochen für Sie als Angehörige eine
                                                                                            Liste der Kondolenzspender mit dem
                                                                                            Gesamtspendenbetrag. So können Sie
                                                                                            alle Spender bei Ihren Danksagungen
                                                                                            berücksichtigen. Eine Zuwendungsbe­
                                                                                            stätigung können die Kondolenzspender
                                                                                            zudem direkt von uns bekommen, das
                                                                                            ist allerdings nur dann möglich, wenn
                                                                                            die vollständige Anschrift im Verwen­
                                                                                            dungszweck des Überweisungsträgers
                                                                                            angegeben wurde.
                                                                                                                    Michael Golinske

                                                                                            Wichtiger Hinweis: Bei der nächsten
                                                                                            ­Abbuchung, die am 13. Februar 2015
                                                                                             stattfindet, wird aus technischen Grün-
                                                                                             den die Mandatsreferenz-Nummer
                                                                                             nicht gleich der Mitgliedsnummer sein,
                                                                                             sondern automatisch vergeben.

12                                                                                                                          O2-Report
UNGERECHT

Teurer Sauerstoff auf Flügen

Lungenkranke zahlen mehr!
Menschen mit Lungenkrankheiten sind oft
auf Versorgung mit Sauerstoff angewiesen.
Flugreisen sind für sie kompliziert und können
oft auch teuer werden.

Millionen von Menschen in Europa
­leiden unter Asthma und chronischen
 Atemwegserkrankungen. 3.5 Millio-
 nen von ihnen sind ständig auf medi-
 zinischen Sauerstoff angewiesen. Das
 macht Flugreisen schwierig. Flug­
 gesellschaften verlangen aus Risikogrün-
 den zeitaufwändige medizinische Ab­
 klärungen. Zudem kostet die Mitnahme
 von Sauerstoff mitunter sehr viel Geld.      Kosten für diesen Service sind happig. Bis
     Wer die Erfahrungsberichte in der Bro-   zu 300 Euro muss der Sauerstoff-Bedürf-
 schüre „Flugreisen mit Sauerstoff“ der       tige pro Flasche und Strecke zum Beispiel      „Die EU soll Airlines zwingen die
 Europäischen Vereinigung für Patienten       bei der Lufthansa hinblättern.                 Rechte der Patienten als Priorität
 mit Allergien und Atemwegserkrankun-                                                        ­anzusehen“
 gen liest, muss erstmal schwer schlucken:    Über 50 Prozent Mehrkosten für den             Barbara Weber von der Lungenliga, ist
 „Ich kann meine Söhne nicht mehr als         Langstreckenflug                               mit dem Thema Flugreisen seitens ihrer
 zweimal pro Jahr besuchen, da die Air-       Dass das für einen Passagier mit Atem-         Mitglieder häufig konfrontiert: „Neben
 lines es mir so schwer machen zu reisen.     wegserkrankung teuer werden kann, lässt        den Zusatzkosten, ist vor allem das kom-
 Ich wünschte es gäbe eine einheitliche       sich leicht errechnen:                         plizierte Regelwerk ein Ärgernis. Jede Air-
 ­Regelung für Menschen mit Atemwegs­         ■ Direktflug mit Lufthansa von Frank-          line hat ihre eigenen Vorschriften und die-
  erkrankungen“, schreibt beispielsweise         furt nach Bangkok im Januar: 1.125          se sind häufig mit hohen Zeit- und Kos-
  Consuelo Perez aus Madrid.                     Euro                                        tenaufwänden verbunden.“ Man wünsche
                                              ■ Sauerstoff Hin- und Rückflug (ca. 23         sich, dass es für Fluggesellschaften obliga-
330 Euro für lebensnotwendigen                   Stunden Flugzeit gesamt): zwei Fla-         torisch wäre, eine zusätzliche Sauerstoff-
­Sauerstoff                                      schen à 300 Euro: 600 Euro                  versorgung an Bord sicherzustellen – und
Die amerikanische Aufsichtsbehörde FAA                                                       das zu einheitlichen Bedingungen. „Das
hat zwar vor einigen Jahren zahlreiche        Somit betragen die Gesamtkosten für ei-        würde Reisen für unsere Mitglieder einfa-
portable Sauerstoffgeräte auf eine grüne      nen Atemwegserkrankten 1.725 Euro.             cher machen“, so Weber.
Liste gesetzt. Das bedeutet, dass diese Ge-   Die Zusatzkosten für den Sauerstoff be-            Die Europäische Föderation der Verei-
räte auf Flügen erlaubt sind. Bei einem       tragen damit mehr als 50 Prozent des Ti-       nigungen der Patienten mit Allergien und
Großteil der Airlines ist das Mitnehmen       cketpreises. Wie rechtfertigen die Fluglini-   Atemwegserkrankungen (EFA) stößt ins
der eigenen Atemhilfen gratis. Aber zum       en diese horrenden Zusatzaufwände?             selbe Horn. Am 19. November, dem Welt-
Leidwesen der Patienten ist eine Batterie-       „Die Kosten umfassen die Planung der        CPOD-Tag, fordert die EFA von Flugge-
leistung von 150 Prozent der Flugzeit ob-     Reise, sowie die Zusendung der Unterla-        sellschaften und Flughäfen, dass die Ver-
ligatorisch. Diese Regelung ist verständ-     gen. An Bord übergibt die Crew das Sau-        sorgung mit Sauerstoff für Patienten auf
lich. Sie verursacht aber vor allem auf       erstoffgerät und gibt eine persönliche Be-     Flugreisen erleichtert, nicht erschwert
Langstrecken ein Problem. „Die Akkus          dienungsanleitung und Erklärung der            werden solle. Der Abgeordnete des Euro-
wiegen bis zu 1.5 Kilogramm und es gibt       Handhabung“, erklärt ein Sprecher der          päischen Parlaments Pablo Echenique da-
Passagiere, die bis zu acht solcher Akkus     Lufthansa. Die Swiss rechtfertigt diese        zu: „Es ist an der Zeit, dass die Europäi-
mitnehmen müssen“, sagt Barbara Weber         Kosten mit der Lieferung, Wartung und          sche Union die Fluggesellschaften dazu
von der Schweizerischen Lungenliga zu         dem Befüllen der Geräte. „Die Kosten für       zwingt, statt ihrer eigenen wirtschaftli-
aeroTELEGRAPH.                                die Sauerstoffflasche gehen direkt an un-      chen Interessen, die Rechte der Patienten
    Als Alternative bieten Airlines Sauer-    seren Anbieter, Swiss macht damit keinen       als Priorität anzusehen und nicht umge-
stoffflaschen an, die für die Patienten an    Gewinn“, heißt es seitens der Schweizer        kehrt.“
Bord installiert werden. Der Haken: Die       Airline weiter.                                                    Quelle: aeroTELEGRAPH

2. Halbjahr 2014                                                                                                                    13
LOT I NTERN

Ammersee die Neunte …
… nein, nicht die von Beethoven, son­       Zunächst hatte es ja nicht gerade nach      giebigem Meinungsaustausch im Bier­
dern unsere 9. Rundfahrt wieder unter       idealem Schifferlfahrwetter ausgesehen,     garten ging es dann auf die Rundfahrt,
der Schirmherrschaft von und mit dem        aber Petrus hatte dann doch noch ein Ein-   welche von unserem Kapitän auf der
bewährten Team von „Vivisol“, das uns       sehen und der großen Schar an Teilneh-      ­„Utting“ wieder in seiner humorigen Art
wieder im Biergarten und auf dem Schiff     mern ein angenehm warmes und sonniges        und Weise kommentiert wurde. Allzu
mit Rat und Tat und genügend O2 beglei­     Wetter beschert. Zahlreiche Teilnehmer       bald landeten wir dann wieder in Stegen
tet hat. Dafür sprechen wir unseren herz­   aus Ulm, München, Heidenheim, Frei-          an. Mit dem Versprechen, bei unserer
lichen Dank aus.                            sing, Mühldorf, Landsberg und anderen        ­Jubiläumsfahrt in 2015 wieder dabei zu
                                            Regiogruppen waren der Einladung der          sein, ging es dann ans Verabschieden und
                                            Gruppe Augsburg gefolgt und nach aus-         an die Heimfahrt.                     •

                                        Espan-Klinik
                                            mit Haus ANNA

       Rehabilitationsfachklinik für Atemwegserkrankungen
                             Bad Dürrheim im Schwarzwald (700m auf einer Hochebene)
                                 Soleheilbad, heilklimatischer Kurort, Kneippkurort
               AHB/AR-Klinik, Dt. Rentenversicherung, alle Krankenkassen, Beihilfe, Privatzahler
                Stationäre und ambulante Angebote, Gesundheitswochen für Selbstzahler
                              Gerne senden wir Ihnen unseren Hausprospekt zu
                                        2 Lungenfachärzte im Haus                     Bewegungstherapie; Lungensport
                                        individuelle Diagnostik und Therapie          medizinische Trainingstherapie
                                        psychologische Betreuung                      Inhalationstherapie
                                        Ernährungsberatung (RAL-Gütezeichen)          hauseigenes Soleschwimmbad
                                        Nichtrauchertraining                           (8 x 16 m; auch unter O²)
                                        130 Zimmer mit Sauerstoffanschluss            physikalische Therapie
                                        0²-Versorgung auch für Selbstzahler           Gesundheitsvorträge / Schulungen
                                        spezielle Atemtherapie                        Freizeiteinrichtungen (Nichtraucher-
                                        (COPD, Asthma, nach OP)                         cafe, Kegelbahn, Bibliothek etc.)
 Die ortsgebundenen Heilmittel Sole, Klima und Wasser, eine umfangreiche diagnos-
 tische Abteilung sowie intensive therapeutische Betreuung sind die Säulen einer
 erfolgreichen Behandlung. In unserem familiär geführten Haus direkt am Kurpark         Gesundheitswochen
 findet der gesundheistbewusste Gast vielfältige Möglichkeiten für eine erholsame
 Auszeit vom Alltag. Ob stationäre Rehabilitation, AHB-Maßnahme oder privater                   z.B.
 Gesundheitsurlaub: das hohe Niveau unserer medizinischen und therapeutischen
 Betreuung ist ein Garant für einen erfolgreichen Aufenthalt.
                                                                                        „Sauerstoff-Spezial“
 Die aktiven Freizeitmöglichkeiten eines renommierten Kurortes am Rande des                  1 Woche
 Schwarzwaldes (CLUB Bad Dürrheim) tragen zu einem abwechslungsreichen Aufent-
 halt bei.                                                                               ab 832.- € p.P. im DZ
 Ein Kennenlernen dieses Angebotes ist auch außerhalb einer Rehabilitationsmaß-                   zzgl. Kurtaxe
 nahme im Rahmen einer privaten Gesundheitswoche möglich.

                           78073 Bad Dürrheim, Gartenstraße 9,Tel: 07726/650 Fax: 07726/9395-929
                                     E-Mail: info@espan-klinik.de; www.espan-klinik.de

14                                                                                                                     O2-Report
HOMECARE

                                                                    FreeStyle Familie              ®

                                                                         Für jeden Zweck der richtige
                                                                        mobile Sauerstoff-Konzentrator!

München, Odeonsplatz 5. bis 7. September 2014

Die LOT auf dem
­Odeonsplatz!
                                                                        Vorteile die überzeugen:
Bei einer der größten internationalen Kampagnen zur Lungenge-
sundheit. Unter dem Motto „Healthy Lungs for Life – Breathe             • Atemzuggesteuert
Clean Air“ stellten European Lung Foundation (ELF) und Euro-            • Portabel
pean Respiratory Society (ERS) der breiten Öffentlichkeit, Poli-
                                                                        • Kompakt, bequem, dezent
tiker, Ärzte, Patienten, Angehörige und alle mit der Versorgung
von Patienten mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten betrauten             • Bedienerfreundlich
Personen die Bedeutung sauberer Luft für die Gesundheit der
Lunge und des gesamten Organismus vor.                       •

                                                Frau Michaela
                                                Frisch sowie Frau
                                                Ursula Krütt-
                                                Bockemühl mit
                                                einem Vortrag/
                                                Demonstration
                                                zum Thema Sau-
                                                erstoff-Langzeit-
                                                Therapie.               Stufen
                                                                         1-5
                                                                       steu
                                                                          erbar

                                                                                        0,8 kg
                                                                                       leicht!

                                                                      Freiheit ohne Grenzen!
                                                                                  FreeStyle® Familie - die tragbaren mobilen
                                                                                   Sauerstoff-Konzentratoren versorgen Sie
                                                                                     unabhängig mit ausreichend Sauerstoff.

                                                                    GTI medicare GmbH • info@gti-medicare.de • www.gti-medicare.de
Anlässlich der Veranstaltung „Healthy Lungs for Life“ hat sich      Hattingen • Hamburg • Berlin • Dessau • Bielefeld • Römhild
auch die Deutsche SauerstoffLiga LOT e.V. der interessierten                   Idstein • Karlsruhe • Nürnberg • Stuttgart • München
Münchener Bevölkerung vorgestellt.
                                                                    Servicetelefon Hattingen 0 23 24 - 91 99-0
                                                                    Servicetelefon Hamburg 0 40 - 61 13 69-0
2. Halbjahr 2014
INTERVIEW

Ihm geht die Luft niemals aus:
Interview mit Sauerstofflieferant Martin K.

    Der 35-Jährige Martin K. liefert
    seit sechs Jahren Sauerstoff für
    Linde Gas Therapeutics aus. Was
    die Arbeit als Fahrer für ihn so
    besonders macht, erfahren Sie im
    Interview.

Mit Sauerstoffflaschen unterwegs              Was macht Ihnen besonders Spaß an             Durchschnittlich braucht man bei einem
zu sein, stelle ich mir relativ               diesem Beruf?                                 Patienten 15 Minuten pro Füllung. Bei
­gefährlich vor. Gab es da schon              Ich mag den Umgang mit Menschen, man          Neukunden, die eingewiesen werden müs-
 ­einmal einen Unfall?                        baut da ja auch irgendwann eine Bindung       sen, nehmen wir uns natürlich mehr Zeit:
Nein, einen Unfall gab es nicht. Das          zu Patienten auf, die man über einen län-     das dauert dann in etwa eine Dreiviertel-
­Thema Sicherheit spielt bei Linde insge-     geren Zeitraum beliefert. Außerdem ist        stunde.
 samt eine extrem große Rolle und jeder       der Job sehr abwechslungsreich und man
 Mitarbeiter wird intensiv entsprechend       sammelt immer wieder neue Erfahrungen.        Wie kann ich mir das vorstellen?
 geschult. Alle Fahrer sind sich darüber im   Als leidenschaftlicher Autofahrer finde       Was machen Sie vor Ort genau?
 Klaren, dass sie Gefahrengut transportie-    ich es natürlich toll, den ganzen Tag auf     Es geht darum, jeden Patienten mit Sauer-
 ren und dazu gehört verantwortungsvol-       der Straße unterwegs zu sein.                 stoff zu versorgen. Das bedeutet, die Be-
 les Handeln. Wir haben aber nicht nur                                                      hälter beim Patienten abzuholen, am
 eine Verpflichtung als Verkehrsteilnehmer    Was erlebt man denn so auf der                Fahrzeug mit Flüssigsauerstoff zu betan-
 mit Gefahrgut, sondern natürlich auch ge-    ­Straße?                                      ken und dann wieder zum Patienten zu-
 genüber den Patienten, die ja auf unsere     Man muss immer auf der Hut sein, der          rück zu bringen. Ist es ein Kunde, der zum
 Lieferung angewiesen sind. Das nehmen        Straßenverkehr erfordert volle Aufmerk-       ersten Mal Sauerstoff erhält, wird er von
 wir sehr ernst.                              samkeit, gerade in der Innenstadt zu Zei-     mir eingewiesen. Dabei wird alles aus-
                                              ten des Berufsverkehrs. Die Verkehrssitu-     führlich erklärt, damit der Patient im An-
Wie kam es, dass Sie sich für diesen          ation lässt sich leider nicht beeinflussen,   schluss alleine zurechtkommt und z.B. das
Beruf entschieden haben und ihn nun           deshalb dauert es einmal kürzer, einmal       Tragegerät ohne Probleme selbstständig
schon seit 6 Jahren ausführen?                länger, bis ich beim Patienten bin.           befüllen kann.
Ich habe ursprünglich etwas völlig ande-
res gelernt: Ich bin Groß-und Außenhan-       Wie viele Patienten am Tag beliefern          Und wann beginnt Ihr Arbeitstag?
delskaufmann und war jahrelang als Au-        Sie und wie lange braucht man circa           Wann ist er zu Ende?
ßendienstmitarbeiter tätig. Durch einen       bei einem Patienten?                          Arbeitsbeginn ist immer um sechs Uhr
Zufall bin ich Sauerstoff-Fahrer für Linde    Es sind ungefähr 18-23 Patienten am Tag,      morgens und ich fahre bis circa 14 bis
geworden.                                     das kommt aber immer auf die Tour an.         16 Uhr – je nach Tour und Tag kann

16                                                                                                                         O2-Report
INTERVIEW

es ein bisschen früher oder später werden.
Der Tag beginnt damit, den Wagen                Inwiefern können die Patienten
mit Sauerstoff zu befüllen. Erst dann kann      selbst für eine optimale Versorgung
ich meiner vorgegebenen Route nach­             mit Sauerstoff beitragen?
gehen.                                          Das ist erstmal unsere Aufgabe in Form
                                                einer ausführlichen Einweisung bei der
Wo kommt der Sauerstoff her und                 Erstbelieferung, die der Patient natürlich
wie kommt er in die Flasche?                    ernst nehmen muss. Mir ist klar, dass das
Ich befülle meinen Tank im Transporter          eine neue Situation für den Patienten dar-
jeden Morgen mit Sauerstoff aus der Lie-        stellt und er verunsichert ist und mögli-
ferstelle. Dort steht ein großer Linde-Tank     cherweise auch viele Fragen hat.
mit ungefähr 50.000 Liter Sauerstoff, von           Aber wir Fahrer sind ja auch zum Hel-
welchem sich alle Fahrer aus der Umge-          fen da, deshalb immer Fragen stellen -
bung bedienen. Es gibt insgesamt mehr als       egal wann und was – ob bei der Erstein-
35 Lieferstellen in ganz Deutschland.           weisung oder im Rahmen der kontinuier-          Wir bedanken uns bei Martin K. für
Über einen Schlauch fließt das Gas in die       lichen Belieferung. Wir tun immer unser         das nette Gespräch und wünschen
Behälter, die unter hohem Druck stehen.         Bestes, den Patienten zu unterstützen und       ihm weiterhin viel Spaß bei der Ar­
                                                das Problem zu lösen, das ist schließlich       beit. Damit das so bleibt, hier ein
Beliefern Sie ausschließlich Patienten          unser Job und das tun wir gern!                 paar Tipps für Sie.
zu Hause oder auch Kliniken?
Beides. In erster Linie beliefere ich einzel-
ne Patienten, es befinden sich aber auch
Krankenhäuser und Pflegeheime auf mei-
ner Route.

Gab es besondere Ereignisse während
Ihrer Zeit als Fahrer, an die Sie sich
erinnern?
Natürlich ist es immer schön, wenn die
Patienten einem ein Lächeln schenken
und sich freuen, wenn der Fahrer kommt.
Über ein glückliches Gesicht freue ich
mich immer. Einmal hat sich ein Patient
mit einem selbst gebastelten Weihnachts-                                                                    Zeit zum Durchatmen
geschenk bedankt. Das war toll und hat
mir gezeigt, dass der Kunde zufrieden ist                  In klimatisch günstiger Lage (423 Meter ü.M.) behandeln wir
mit dem was ich tue.                                       im Akutbereich Patienten in den Behandlungsschwerpunkten:
                                                           Asthma, COPD und Lungenemphysem, Staublunge (Silikose),
Welche Herausforderungen treten                            Krankheiten des Lungen- und Rippenfells, immunologisch bedingte
innerhalb Ihrer Arbeit auf?                                Lungenerkrankungen, bösartige Erkrankungen (Tumoren)
                                                           insbesondere der Lunge und des Rippenfells, sowie Allergien.
Als Fahrer steht man in direktem Kunden-
                                                           Darüber hinaus sind wir spezialisiert auf die Diagnostik und
kontakt. Ich bin es, der beim Patienten
                                                           Therapie schlafbezogener Atemstörungen.
vor Ort ist und sich um dessen Anliegen
zum Thema Sauerstoff kümmert. Man
                                                           Die Rehabilitationsabteilung der Klinik hat die Zulassung der
                                                           pneumologischen Rehabilitation der DRV-Bund und Regional
muss auf den Patienten eingehen können
                                                           sowie aller Krankenkassen.
und ein offenes Ohr für Probleme und
Anregungen haben.
                                                           Die Zugänge sind überwiegend barrierefrei. Alle Zimmer sind mit
                                                           Sauerstoffanschluss ausgestattet.
    Besonders wichtig ist auch, Patienten
zu sensibilisieren, dass Sauerstoff zu ei-                 Neben unserer diagnostischen Abteilung bieten wir physiothera-
nem erhöhten Brandrisiko führt. Sollte
                                                           peutische Möglichkeiten und ein modernes Bewegungsbad, Sauna,
                                                           Lehrküche und Ernährungsberatung an.
ich feststellen, dass der Patient Raucher
ist, muss ich ihm verständlich machen,                     Rangauklinik Ansbach GmbH
                                                           Fachklinik und Rehabilitationsklinik
das Rauchen während der Sauerstoffthe-                     für Pneumologie / Allergologie / Onkologie
rapie extrem gefährlich ist. Das geht nicht                Strüth 24 · 91522 Ansbach
mit erhobenen Zeigefinger und Verboten,                    Tel. (0981) 840-0 · Fax (0981) 840-200
                                                           info@rangauklinik.de · www.rangauklinik.de
sondern mit Einfühlungsvermögen und
                                                                                                                  Leben gestalten
nachvollziehbaren Erklärungen.

2. Halbjahr 2014                                                                                                                 17
REISEBERICHT

Urlaub am Gardasee und Ventiv

Am 31. Mai soll es losgehen. Ich reise an
den Gardasee, das sind gute 850 Kilome­
ter und ich freue mich drauf. Mit meinem
Sauerstofflieferanten ist alles geklärt.
Eigentlich sollte alles gut sein.

Mittwoch vor dem Termin dreh ich völlig
durch, habe Panik, bekomme keine Luft,
kann nicht packen. Samstag soll ich fah-
ren. Man kennt es ja.

Der folgende Tag ist auch nicht besser, ich
brauche Hilfe. Ich such mir jemanden, der
mit mir packt. Mit ein wenig gutem Zure-
den und Mut machen, wird es wieder.
Früher war ich derjenige, der zuständig
war für Mut machen, alles können, anpa-
cken. Man kennt es ja.

Also Samstag los, 2 Sauerstofftanks an
Bord und jede Menge Gepäck. Im Kombi
lässt sich das alles gut verstauen. Ein Tank
hat 21 Liter Sauerstoff, der größere 33 Li-    bin immer noch ein wenig ängstlich, aber         Wenn ich rumlaufe, was immer eher
ter. Der Große ist 83 cm hoch, das passt       froh, am See zu sein.                         kurzfristig ist, trage ich meinen Stroller in
bei den meisten Kombis, der muss nur              Montags zum Markt, es ist heiß, bin        einem Turnbeutel. Es war schwierig her-
einmal schräg gehalten werden, dann geht       nicht fit, aber die jungen Leute ziehen       auszufinden, was am besten zu mir passt.
das wunderbar.                                 mich irgendwie mit, will auch nicht allzu     Die mitgelieferten Rucksäcke sind zu
    Der kleine Tank bleibt bei meiner          schlapp rüberkommen. Man kennt es ja.         groß, nicht leicht genug, und vor allem
ersten Übernachtungsstelle und ist als
­                                                                                            bleiben sie nicht von alleine stehen, wenn
­Absicherung für die Rückreise gedacht.        Mittwoch, es soll nicht sooo heiß werden,     ich sie z. B. im Lokal abstellen will.
    Samstagmorgen losfahren, die ersten        auf nach Venedig! Also wieder ins Auto,          Warum ich das alles erzähle? Ich bin
 350 Kilometer, alles läuft gut. Im Auto be-   den großen und den kleinen Stroller da-       stolz und froh, dass ich losgefahren bin,
 nutze ich den großen Stroller 5 Liter. Die    bei, und los. Venedig ist ein Traum, auch     und möchte jedem Mut machen, es ge-
 Empfehlung einiger „Mitschnorchler“           bei über 30 Grad. Nur nicht mehr, wenn        nauso zu versuchen.
 lautete zwar im Auto direkt an die Sauer-     man verloren geht und dann feststellt,           Und dann natürlich mit der Zeitung
 stoffflasche zu gehen, fand ich aber um-      Handy, Wasserflasche, Geldbeutel sind in      fotografieren lassen. Muss ja nicht Vene-
 ständlich. Frag 20 Leute nach ihrer Mei-      meiner Handtasche und die mit meiner          dig sein. Fahren Sie Ihre Kinder besuchen,
 nung, bekomme 120 gute Ratschläge.            Tochter und Freund, grad mal da rüber.        gehen Sie ins Theater, sitzen Sie am Fluss,
 Man kennt auch das.                           Neue Panikattacke, bekomme keine Luft.        am Meer oder sonst wo. Aber bitte immer
                                               Man kennt es ja.                              mit Foto und dem O2 Report.
Sonntagmorgen mit 2 jungen Leuten Wei-                                                          Ich möchte gerne in jedem Report
terfahrt nach Desencano. Eine Tochter          Und genau dort, in Venedig habe ich die      ­große, kleine, lustige und haarsträubende
und ihr Freund begleiten mich, ohne hätte      Fotos gemacht. Das war mir wichtig. Ich       Geschichten von allen lesen. Macht euch
ich mich auch nicht getraut. Die nächsten      wollte zeigen, dass es geht, Panik oder       auf den Weg. Zeigt Euch, wir sind noch
600 Kilometer verlaufen gut. Wir kom-          nicht, ich kann es! Zwischenzeitlich hatte    lange nicht genug unterwegs. Man ist
men früher an als erwartet, können aber        ich zwar Angst, dass ich das nicht überle-    auch noch in Venedig ein echter Hin­
auch unsere Wohnung schon früher bezie-        be, aber ich musste einfach beweisen, dass    gucker. Man kennt es ja.                   •
hen. Es ist sehr warm, anstrengend, ich        es geht.
                                                                                                                 Von Christine Herrber

18                                                                                                                             O2-Report
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                                                    pneumologischen Rehabilitation
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KLINIK BAD REICHENHALL                              • Optimale Lage in der Fußgängerzone (Kurzone) direkt am Kurpark mit Gradierwerk
                                                    • Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane wie Asth-
Zentrum für Rehabilitation                             ma, Bronchitis, COPD, Emphysem, Lungenfibrosen, Atemwegsallergien sowie
                                                       ­orthopädischen Erkrankungen und internistischen Begleiterkrankungen in ganz-
Pneumologie und Orthopädie                              heitlicher Form, Anschluss-Rehabilitation, z. B. nach Tumorbehandlung
                                                        oder Pneumonien
Eine Klinik der                                     • Vorgehalten werden alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren einer
                                                       pneumolo-gischen Schwerpunkt-Rehabilitationsklinik (z. B. Röntgen, Schlaflabor,
Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd                Lungenfunktions- und Allergielabor, Bronchoskopie, internistische und kardio-
                                                       logische Funktionsdiagnostik, alle Formen der Inhalation, Atemphysiotherapie,
Salzburger Str. 8-11 in 83435 Bad Reichenhall          allgemeine Krankengymnastik, Lungensport, Med. Trainingstherapie, Patienten­
Telefon: 0 86 51/709-0, Fax: 0 86 51/709-683           schulung, nicht-invasive Beatmung, Diätberatung, psycho-logische Hilfen,
                                                       Sozialberatung)
E-Mail: info@klinik-bad-reichenhall.de
                                                    • Aufnahme von Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung und der
Internet: www.klinik-bad-reichenhall.de                ­gesetzlichen Krankenkassen, Selbstzahlern und Privatpatienten

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                                                                                  Während des                      Tragetasche für
                                                                                  Füllvorgangs wird                Sauerstoffzylinder.
                                                                                  die Sauerstoffreinheit
                                                                                  kontrolliert.

                                                                                                              Invacare GmbH
                                                                                                              kontakt@invacare.com
                                                                                                              www. invacare.de

 2. Halbjahr 2014                                                                                                          19
REISEBERICHT

Mit dem Hausboot und
Flüssigsauerstoff auf der Müritz

Auch in diesem Jahr wollten wir gerne wieder mit dem
Hausboot fahren. Wie in den beiden Jahren zuvor. Zumal sich
mein Zustand in letzter Zeit derart verschlechtert hat, dass
wir davon ausgehen müssen, es wird das letzte Mal sein.

Vor zwei Jahren hatten wir ein sehr gro-      fern und ihn am Ende des Urlaubs in Fürs-      den Autos war, und was auf dem Schiff
ßes Motorboot, mit viel Platz, aber wenig     tenberg wieder abzuholen? Wie kommen           gebraucht wird. Die beiden 37 Liter-Be-
geeignet für Menschen, die nicht mehr         wir am Urlaubsende von Fürstenberg             hälter waren bereits von den freundlichen
ganz so gut zu Fuß sind. Aber auch Hun-       nach Untergöhren, denn dort stehen dann        Service-Mitarbeitern auf das Schiff geho-
de hatten große Probleme. Es war schwie-      ja unsere Autos? Alles kein Problem!           ben worden. Da bei Locaboat kein büro-
rig, von und an Bord zu gelangen, innen       ­VIVISOL versprach, zwei 37 Liter-Behäl-       kratischer Aufwand betrieben wurde, war
und außen gab es nur steile Treppen und        ter mit Flüssig-Sauerstoff meinen Wün-        ich rasch fertig und Uta schob mich in
keine Handläufe. Im letzten Jahr hatten        schen entsprechend zu liefern. Die Char-      meinem Travel-Rollstuhl zur TEMPLIN.
wir dann eine Pénichette 1120R, ein den        terfirma Locaboat versprach, unsere Pkw           Abgesehen davon, dass wir sowieso
französischen Flussschiffen nachempfun-        so zu überführen, dass sie am Ende der        nicht vorhatten, gleich auszulaufen – wir
denes, relativ flach gebautes Motorboot        Charterzeit dort stehen, wo wir sie haben     wollten erst in Ruhe alles einräumen und
mit einer kleinen Terrasse hinten. Zwar        wollen. Das natürlich gegen Aufpreis.         dann in Ruhe zu Abend essen –, hätten
nicht hundertprozentig barrierefrei, aber          Am 11. Juli 2014, einem Freitag, sollte   wir auch gar nicht gedurft. Es war recht
alles sehr viel bequemer. Ich wählte für       es losgehen. Das Schiff, die TEMPLIN,         windig, gute 4 Bft. Für Seesegler eigent-
2014 eine Pénichette 1260R, ein Schiff         wäre so ab Mittag bereit zur Übernahme,       lich gerade richtig, aber die Chartergäste
gleichen Typs, aber etwas größer.              sagte man mir. Außer meiner Frau Uta          auf diesen Gewässern haben meist über-
    Bereits im November wollte ich die Bu-     und unserem Hund Hopi sollten mit von         haupt keine Erfahrung, sie erhalten nach
chung vornehmen. Aber schon zu diesem          der Partie sein, unsere Freunde Harald        einer etwa zweieinhalb- bis dreistündigen
Zeitpunkt war nur noch eine einzige Péni-      und Renate aus Lüneburg sowie unser           Einweisung den so genannten Charter-
chette in der von mir gewünschten Größe        spanischer Freund Lorenzo aus Cala            schein. Und die Charterfirmen können
verfügbar. Und das auch nur für eine One-      Figuera auf Mallorca. Alles „alte boat        natürlich im Vorwege nicht unterschei-
Way-Fahrt, das heißt von A nach B, kein        people“, hatten jahrelang selbst ein Boot.    den, welcher Gast Erfahrung hat und wel-
Zurück. Abfahrthafen sollte Untergöhren        Lorenzo heute noch. Gegen 14:30 Uhr           cher nicht.
an der Südseite des Fleesensees sein, Ziel-    trafen wir also in Untergöhren ein, Ha-           Der nächste Tag aber brach an, und
hafen Fürstenberg an der Havel.                rald, Renate und Lorenzo waren bereits        mit ihm auch weniger Wind. Bedeckter
    Bevor ich jetzt zur Buchung schreiten      seit einer halben Stunde da und warteten      Himmel, noch der eine oder andere
konnte, mussten ja erst einmal ein paar        auf dem Parkplatz auf uns, sie hatten Lo-     Schauer, aber 20 Grad warm. Nach 45
Dinge abgeklärt werden. Ist mein Sauer-        renzo am Flughafen Hamburg aufgelesen.        Minuten erreichten wir Malchow, dort
stoff-Versorger VIVISOL überhaupt wil-         Während ich im Büro die Formalitäten          mussten wir kurz auf die Öffnungszeit der
lens und in der Lage, den gewünschten          erledigte, brachten die anderen vier Crew-    Drehbrücke warten. Diese Brücke war
Flüssigsauerstoff in Untergöhren anzulie-      Mitglieder schon mal an Bord, was so in       sehr marode gewesen, hatte lange Jahre

20                                                                                                                          O2-Report
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