151515 HOLZTERRASSEN TECHNISCHES HANDBUCH Planung Aufbau und Verlegung Wartung und Pflege Kleine Holzkunde - Bauer Holz
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15 QUALITÄT SEIT 15 JAHRESRINGEN HOLZTERRASSEN TECHNISCHES HANDBUCH Planung Aufbau und Verlegung Wartung und Pflege Kleine Holzkunde
HOLZTERRASSEN TECHNISCHES HANDBUCH 1 Die Planung E RBLICK Bauweisen UNG Bevor das Bauen beginnt PLAN Fachregeln beachten! ÜB 9 Der Aufbau ERB Ü BAU L ICK FBAU 21 Worauf Sie achten sollten B LNICK Holzpflege WA RTU ÜBER G 33 Holzsorten bei Bauer Holz BLICK HOL Z KU ÜBER ND E Diese Broschüre richtet sich an Fachverkäufer und Bauträger. Dieser Leitfaden wird für das Beratungsgespräch bei Kunden und Verarbeitern an die Hand gegeben und soll die notwendige Unterstützung bei der Planung und Herstellung der neuen Terrasse geben. Im Vorfeld sollen dadurch Fehler vermieden werden. Gleichzeitig werden die zu erwartenden Eigenschaften der verwendeten Materialien erklärt, damit es nicht zu unterschiedlichen Auffassungen kommen kann. Trotz sorgfältiger Prüfung handelt es sich bei diesen Unterlagen um Empfehlungen, welche nach bestem Wissen und Gewissen und nach gründlichen Recherchen erstellt wurden. Irrtümer oder Fehler, die sich aus veränderten Randbedingungen ergeben könnten, sind dennoch nicht ausgeschlossen, so dass wir keinerlei Haftung übernehmen können.
VO RWO RT EIN ECHTES FAMILIENUNTERNEHMEN Wir, von der Firma Bauer Holz KG stehen mit unserem Namen für höchste Qualität und Know-How. Als Sägewerk und Spezialist für heimische Hölzer, insbeson- dere alpinen Nadelhölzern und deren Verarbeitung, liefern wir weltweit hochwertige Produkte und individuelle Lösun- gen aus einer Hand. Wir blicken stolz auf eine lange Tradition Österreichs und dem Zirbenland Steiermark Holzprodukte für den Weltmarkt zu liefern. Deshalb fühlen wir uns den Themen Nachhaltig- keit, Handarbeit, Jugendförderung, Standortpflege und Inno- vation verpflichtet. Wir freuen uns darauf, Sie bald zu unseren Kunden, oder Partnern zählen zu dürfen. Ihre Familie Bauer Weitere Informationen unter: https://bauer-holz.at
DIE PLANUNG BAUWEISEN Bitte beachten Sie bei der Auswahl der Materialien und der gewählten Konstruktion, dass Holz unter klimatischen Einflüs- sen, nach Jahreszeit unterschiedlich arbeiten kann. Das bedeutet, dass sich Holz durch Aufquellen bei Feuchtigkeit und Zusammenziehen bei Austrocknung, Wärme und Kälte und durch Verwittern ganz leicht bewegt. Halten Sie sich deshalb an die Montageanleitungen der verwendeten Produkte und beachten Sie bei der Planung und Ausführung den Stand der Technik, die allgemein bekannten Regeln sowie die örtlichen Begebenheiten und Bauvorschriften. Es sollte weiterhin die unterschiedliche Beanspruchung und der Verschleiß bei Terrassen, wie auch die Sicherheit bei Glätte und Nässe im öffentlichen Bereich berücksichtigt werden. DER STANDARD (SICHTBARE VERSCHRAUBUNG) • Durchschnittliche Haltbarkeit zwischen 10 und 15 Jahre • Überdachte oder offene Bauwerke. Durch Vordach oder Dach- überstand in Teilen geschützt. • Geringere bis mittlere mechanische Beanspruchung bei gerin- ger Nutzungsfrequenz. (normales Schuhwerk) PREMIUM (UNSICHTBARE VERSCHRAUBUNG) • Überdurchschnittliche Haltbarkeit > 15 Jahre. • Hohe optische Anforderungen • Der Witterung voll ausgesetzt • Mittlere bis hohe Beanspruchung • Nur bestimmte Holzarten empfehlenswert ! AUFGESTÄNDERT • Balkone und aufgeständerte Terrassen sind genehmigungs- pflichtig bei Höhen ab 0,65 Meter. • Berücksichtigung der Anwendungsbereiche nach DIN 1052. (Nutzungsklassen) • Nur bestimmte Materialien und Holzarten sind hier zulässig ! • Je nach Bewitterung und Nutzung Resistenzklasse zwischen 1-3. • Die vorgeschriebene Holzfreuchte und die DIN 68800 müssen beachtet werden. SONNENDECK, TEICH- UND POOLBEGRENZUNG • Überdurchschnittliche natürliche Resistenz • Hohe optische Anforderungen • Der Witterung voll aussetzbar • Nur geringe Ausblutungen von Holzinhaltsstoffen • Barfußfreundliche Oberflächenbeschaffenheit (keine Äste, Sprei- ßen) kaum Splitterbildung • Nur bestimmte Materialien und Holzarten sind hier zulässig ! ! Siehe Tabelle auf nachfolgender Seite
DIE PLANUNG Holzfarbe Anwendungsbereich hellbraun gelbbraun rotbraun / dunkelbraun Lärche AB Thermokiefer Typ 1: Standard Lärche sibirisch Thermoesche Zirbe Rote Zeder Thermokiefer Typ 2: Premium Lärche (Rift) Thermoesche Zirbe Lärche AB Thermokiefer Typ 3: Aufgeständert Lärche sibirisch Thermoesche Zirbe Lärche AB Thermokiefer Typ 4: Sonnendecks Lärche sibirisch Thermoesche KDI = Kesseldruckimprägniert Es ist der Kompetenzbereich des Holzkaufmanns, die nötigen Informationen beim Kunden zu erfragen, um die geeignete Holzart auszuwählen. FARBE Nach einigen Jahren ergraut das Holz auf natürliche Art und Weise, es sei denn, es wird regelmäßig gepflegt. • Vergrauung bei Holz ist edel. Die sogenannte „Patina“ ist zeitlos schön und pflegeleicht. • Vergrauung ist ganz natürlich und bedeutet keine Beeinträchti- gung der Haltbarkeit. • Wer die ursprüngliche Farbe erhalten möchte, muss regelmäßig die Holzterrasse mit Pflegemitteln behandeln. • Massivholz-Terrassendielen gibt es in drei Farbrichtungen: helbraun, gelbbraun, dunkel(rot)braun • Bei dem Naturprodukt Holz kann die Farbgebung sehr unter- schiedlich ausfallen. Innerhalb einer Holzart kann es Schwan- kungen geben.
B E VO R DAS BAU E N B EG I N N T Stellen Sie folgende Fragen: • Wird eine Baugenehmigung benötigt? • Kann der Nachbar Einwände haben? • Wird eine Statik benötigt? • Gibt es Orte, an denen besser keine Holzterrasse gebaut wird? BAURECHTLICHE ASPEKTE • Balkone sind nach Landesbauordnungen genehmigungspflichtig. • Ebenerdige Terrassen sind genehmigungsfrei. • Aufgeständerte Terrassen oder Terrassen auf Erdanfüllung sind genehmigungspflichtig bei Höhen ab 0,65 m. • Bei nassen Holzbelägen besteht erfahrungsgemäß eine Rutschgefahr und geforderte Bewertungsgruppen wie R9 sind nicht anwendbar bei ganzjährig bewitterten Terrassen. AUFGESTÄNDERTE TERRASSEN ! R9 steht für einen geringen "Haftreibwert" und ist für die normale private Anwendung empfohlen. Tritt- sicher bis zu einem Neigungswinkel • Ab 65 cm Höhe sind Terrassen als trangende Konstruktionen zu bemessen. von 3° bis 10° auf der schiefen Ebene. • Ab 100 cm Höhe mit einer Umwehrung, Geländerhöhe 90 cm (Bayern: ab einer Höhe von 50 cm). • Die meisten LBOs (Landesbauordnungen) fordern bei Treppen ab fünf Stufen einen Handlauf. Im Zweifel berät das örtliche Bauamt hinsichtlich der baurecht- lichen Anforderungen. VERSIEGELTE GRUNDSTÜCKSFLÄCHEN • Die zulässige überbaute bzw. versiegelte Grundstücksfläche ist begrenzt. • Terrassen sind in der erhöhten GRZ (Grundflächenzahl) zu berücksichtigen.
FAC H R EG E L N B E AC H T E N FACHREGELN DES ZIMMERERHANDWERKS Fachregeln 02: „Balkone und Terrassen“, mit der Themengliederung: • Begriffe • Bauordnungsrechtliche Anforderungen • Materialien • Tragsysteme und Aussteifung • Holzschutz • Ausführungsarten und Konstruktionsdetails • Wartung und Instandhaltung Die Fachregeln gelten als „Stand der Technik“. Der Originaltext der Fachregeln ist zu beachten. BROSCHÜRE DES GD-HOLZ „Terrassen- und Balkonbeläge“, mit den Themen: • Kundenberatung • Baurechtliche Aspekte bei Balkonen und Terrassen • Produktstandards • Holzarten für Terrassen und Balkonbeläge • Planung • Ausführungen • Dielenverlegung – Fugen, Abstände und Toleranzen • Oberflächenbehandlung • Pflege Die Broschüre fasst den Stand der Technik aus Sicht des Holzhandels zusammen und berücksichtigt den Stand des Zimmerhandwerks. SCHUTZKLASSEN Schutzklasse Beschreibung Beispiel überdeckt mit großzügigem 1 geschützte Bauteile Dachüberstand oder Vordach ungeschützte, abgedeckte 2 bauteile überdeckt ungeschützte, nicht abgedeckte 3 Bauteile frei bewittert rdnaher Bereich oder z.B. Ab- 4 ngeschützte Verschleißbauteile deckbrett einer Brüstung Die Fachregel [1] definiert die Schutzklassen und dient zur Bewertung der Wetterbeanspruchung von Bauteilen bei Balkonen und Terrassen, im Hinblick auf die Ausführung baulicher Schutzmaßnahmen und Konstruktionen. • Bei der Zuordnung der Schutzklassen sind Schutzmaßnahmen wie z. B. Überdachungen, Abschirmungen oder Abdeckun- gen sowie die Wetterexposition (geschützte Lage, Hauptwetterrichtung) zu beachten. [1] • Die konstruktiven Anforderungen sowie die Anforderungen an den Holzschutz der Bauteile und Anschlüsse werden in den Fachregeln in Abhängigkeit von den Schutzklassen definiert.
D E R AU F BAU GIBT ES HÖHENUNTERSCHIEDE? • Der Normalfall: Zwei Stufen vor dem Haus sind normal. Damit wird das Oberflächenwasser sicher vor dem Eindringen in das Gebäude abgehalten. • Der Wunschfall: Ebenerdig in das Haus? Das ist möglich, dann ist aber ein Vordach oder der Einbau einer Regenrinne erforderlich. Eine Verbesserung können Holzpodeste bieten, weil diese eine trockene Konstruk- tion darstellt. • Keine Erdanfüllungen. • Keine komplizierten Dichtungen. • Holzpodeste helfen Bauschäden zu vermeiden! DER UNTERGRUND Zwei verschiedene bauliche Voraussetzungen: • Die bestehende Terrasse mit einer vorhandenen Pflasterung. • Die neue Terrasse auf einem Rohgelände, z.B. bei einem Wohnhausneubau. DIE KONSTRUKTION (UNTERGRUND UND BALKEN) - BEI VORHANDENER PFLASTERUNG Altterrassen können verbleiben! Altpflaster sind ein idealer Untergrund für die neue Holzterrasse: • Kein Rückbau spart Zeit und Geld! • Holzlager werden einfach oben aufgelegt. • Gefälle der vorhandenen Terrasse prüfen. Ein Gefälle von 2% zum Garten in die Dielenlängsrichtung ist ideal. Fehlt das Gefälle, dann sollten Steine des vorhandenen Belages zur Entwässerung entfernt werden. • Höhenausgleich des bestehenden Pflasters. • Luftraum schaffen mit Gummiunterleger (Fließrichtung des Wassers beachten). • Geeignete Abstände wählen. Abhängig von der Dielendicke • Bei direkter Auflagerung der UK (Unterkonstruktion) auf dem Pflaster sollten Unterlegpads aus Gummigranu- lat untergelegt werden, damit der Wasserabfluss sowie die Belüftung gewährleistet ist. • Eine Möglichkeit zur Befestigung der Unterkonstruktion durch zusätzliche Metallwinkel auf der bestehenden Pflasterung sollte geprüft werden. Dadurch kann eine ausreichende Steifigkeit der Konstruktion erzielt wer- den. Gegebenenfalls muss mit zusätzlichen Wechseln versteift werden. BAUER HOLZ STANDARDS (BEI VORHANDENER PFLASTERUNG) HOHE KONSTRUKTION NIEDRIGE KONSTRUKTION Terrassendielen Verlegeband Unterkonstruktion Unterleggummi Einstellbarer Fuß 40 - 60 cm Gummigranulat-Matte 40 - 60 cm UNSICHTBARE VERSCHRAUBUNG > 2% Ge fälle VERTEILUNG DER EINSTELLFÜSSE Bei unsichtbarer Verschraubung verteilen Sie die Einstellfüße in einem Raster von ca. 1 mal 1 Meter. Terrassendielen Befestigung Verlegeband Unterkonstruktion Unterleggummi Einstellbarer Fuß Gummigranulat-Matte
DIE KONSTRUKTION (AUF ROHGELÄNDE) • Bei flachem Gelände UK und Boden trennen z.B. durch Rasenkantensteine / Gehwegplatten • Die Rasenkantensteine / Gehwegplatten werden mit Magerbeton gesetzt • Der Untergrund sollte aus einem wasserdurchlässigen Boden bestehen. Optimal ist eine Kiesschüttung oder Straßenschotter von ca. 20-25 cm. • Eine wasserdurchlässige Folie (Wurzelflies) schützt vor Durchwurzelung und kann direkt auf dem Schotter verlegt werden. • Gehwegplatten (5 x 25 x 25 cm) sollten nicht weiter als 50 cm auseinander liegen. (Achsmaß max. 70cm). • Wenn möglich sollte jeder Unterkonstruktionsbalken an der Gehwegplatte mit Winkeln befestigt werden. • Die Balken sollten mindestens 42 x 68 mm stark sein und hochkant auf den Platten verlegt werden. • Das Holz der UK sollte durch ein Unterlegpad von der Gehwegplatte getrennt werden. • Bei Gefälle sollten Einzelfundamente das Balkenrost abstützen. BAUER HOLZ STANDARDS (AUF ROHGELÄNDE) >65 / 10 Gehwegplatte Wurzelflies Einzelfundament Hauptträger Unterkonstruktion / Nebenträger Schüttung IDEAL BEI ABFALLENDEN GELÄNDE Wenn das Gelände stark abfällt, spart die Holzterrasse Gartenbaukosten! • Keine Erdanfüllungen mit aufwendigen Verdichtungen • Keine Böschungen mit hohem Pflegeaufwand. ERFORDERLICHE DICKE DER BRETTER VON BELÄGEN AUS NADELHOLZ IN ABHÄNGIGKEIT DER BRETTBREITE UND DES AUFLAGERABSTANDES Auflagerabstand (cm) Brettbreite (cm) 40 50 60 70 Mindestdicke der Bretter (cm) 10 2,7 3,0 3,2 3,5 12 2,5 2,7 3,0 3,3 14 2,3 2,5 2,7 3,0
VORBEMESSUNGSTABELLE FÜR DIE UNTERKONSTRUKTION ALS ZWEIFELDTRÄGER BEI EINER BODENNAHEN KONSTRUKTION (HÖHE BIS 60 CM) Verkehrslast (kN / m²) 4,0 4,0 4,0 Eigenlast (kN / m²) 0,4 0,4 0,4 Abstand der Träger 50 cm 60 cm 70 cm Spannweite Trägerbreite (cm) 8,0 10,0 8,0 10,0 8,0 10,0 (m) Trägermaterial Trägerhöhe (cm) 0,5 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 1,0 4,9 4,3 5,4 4,8 5,7 5,1 1,5 Lärche 7,3 6,5 8,1 7,2 8,5 7,6 2,0 9,7 8,6 10,7 9,6 11,4 10,2 2,5 12,1 10,8 13,4 12,0 14,3 12,7 Bei tragenden Konstruktionen (aufgeständerte Terrassen / Balkone) muss die Unterkonstruktion mit der Verkehrs- last von 4,0 kN / 10m² bemessen werden. Je weniger Kontaktfläche, desto besser der Schutz gegen Nässe UNTERKONSTRUKTION Holztechnologisch gibt es keinen Grund, die Unterkonstruktion in der gleichen Holzart wie den Belag auszuführen. Jedoch sollte die Dauerhaftigkeit dem Belag entsprechen. Dies ist aber ohne Weiteres auch mit einheimischen Holzarten machbar. Bauer Holz verwendet für die Unterkonstruktion meist Lärchenholz in den Dimensionen 70x40, 70x70 und 90x90. Bei Auswahl einer geringeren Dauerhaftigkeitsklasse für die Unterkonstrution sind entsprechende Maßnahmen für einen konstruktiven Holzschutz erforderlich. ABSTAND DER UNTERKONSTRUKTION • Um das Verwerfen der Brettenden auf ein Minimum zu beschränken, dürfen die Dielen im Rand- bereich max. 8-10 cm über die Unterkonstruktion hervorstehen. Bei größeren Überständen (max. 30 cm) hilf ein unterseitig angebrachtes Blindholz / Kantholz, die Brettenden in einer Ebene zu fixieren. • Im Bereich von schweren Gegenständen (z.B. Blumenkübeln) wird der Einbau von zusätzlichen Unterkonstruktionshölzern empfohlen.
VERLEGUNG DES BELAGES ÜBERSICHT • Fläche einteilen und Prüfen wo / wie begonnen wird. • Ein erstes, gerades Brett wird exakt ausgerichtet und befestigt. • Mit Abstandhaltern werden die Terrassendielen verlegt. • Schraublöcher vorbohren und senken. • Die Befestigung an ein Teststück probieren. Der Kopf soll bündig abschließen. • Auf ein exaktes Schraubenbild achten. • Freie bzw. gekappte Brettenden versiegeln. • Wandanschluss immer mit Fuge. DIE FUGE • Eine wesentliche Frage bei der Verlegung ist die Frage nach der Breite der Fuge. Diese hängt insbesondere von dem Feuch- tegehalt der Dielen ab. Dazu muss man wissen, dass die Holzfeuchte im Gebrauchszustand zwischen den Jahreszeiten erheblich schwankt. In den Anwendungsempfehlungen und in den Fachregeln Abschnitt 8.5.4 wird folgendes angegeben: • Ab 10% bei Trockenperioden im Sommer und bis 25-30% im Winter • Eine mittlere Feuchte wäre demnach zwischen 16-18% und wird als Einbaufeuchte für die Terrrassendielen empfohlen. • Nach ATV DIN 18334 und den FR02 darf bei Terrassendielen die mittlere Einbaufeuchte 20% nicht überschreiten. • Bei Längenstößen von Terrassendielen müssen die Brettenden immer rechtwinklig gekappt werden und bei werksseitig aufgebrachten Wachsversiegelungen entsprechend weit zurück geschnitten werden. Eine entsprechende Hirnholzversiege- lung, gerade bei Harthölzern ist zu prüfen. • Die Stoßfugen bei Terrassendielen mit kofpseitiger Nut- und Federverbindung, sogenannten Systemdielen, müssen immer nach den Herstellerangaben verlegt werden. • Sofern nichts anderes vereinbart wurde, muss die Fugenbreite zum Zeitpunkt des Einbaus mindestens 5 mm betragen; eine maximale Fugenbreite von 10 mm sollte nicht überschritten werden. • Die Fugenbreite darf im Gebrauchszustand in einer zusammengängenden Fläche um maximal 6mm variieren. • Längs- und Querstöße sind so auszubilden, dass der Höhenunterscheid zwischen benachbarten Brettern im Gebrauchszu- stand maximal 3 mm beträgt. • Längsstöße von Belagbrettern müssen offen mit einer Fuge von mindestens 3 mm und maximal 10 mm ausgeführt werden. VEREINFACHTE FUGENBERECHNUNG Einen Vorschlag zur überschlägigen Bemessung der Fugenbreite 4 macht eine in der Praxis bewährte Methode, die die momentane Holzfeuchte der Dielen zum Zeitpunkt der Verlegung berücksichtigt. • Nennbreite der Diele (z.B. 140 mm) • zzgl. 4 mm Abstand • ergibt 144 mm rechnerische Breite 4 mm Schwund je Diele von frisch bis trocken. • abzüglich Istbreite der vorgetrockneten Diele (z.B. 134 mm) • ergibt 10 mm Abstand bei der Verlegung. ABSTÄNDE UND DEHNUNGSFUGEN ZU ANDEREN BAUWERKEN • Zu allen angrenzenden Bauten ist ein ausreichender Abstand zu wählen. Der Abstand sollte mindestens 15-20 mm betragen; dies erleichtert die Pflege der angrenzenden Fassade / des Mauerwerks und mindert Spritzwassereinwirkung und Verschmutzung durch Hölzer, die zum Auswaschen neigen. • Die Fuge darf nicht verfüllt werden. • Die Fuge kann mit einer aufliegenden Leiste abgedeckt werden.
WO RAU F S I E AC H T E N S O L LT E N JAHRRINGLAGE BAUER HOLZ STANDARD Terrassendielen werden häufig mit zwei unter- schiedlichen Oberflächenprofilierungen angeboten: Rift/Halbrift und AB. Dazu gibt es folgende Merkmale: • rechte Seite, oder dem Kern zugewandte Seite wird bei der Trocknung rund, konvex; hohl, konkav rund, konvex • linke Seite, oder dem Kern abgewandte Seite wird der Trocknung hohl, konkav. • Im industriellen Hobelprozess kann kein Einfluss genommen werden auf die Wahl der linken oder rechten Brettseite als Sichtseite. Die Verteilung liegt somit bei annähernd 50 : 50 • Ob man die linke oder rechte Brettseite nach oben nimmt, bedingt welcher Expertenmeinung man Glauben schenkt. • Für die rechte Brettseite spricht: Die rechte Seite bekommt weniger Risse, so können sich keine „Wassertaschen“ bilden. Das Brett ist im trockenen Zustand rund / konvex und bildet an der Oberfläche einen Buckel, das Wasser läuft ab, keine überstehenden Stolperkanten an den Brettübergängen. Jedoch kann bei wenigen Nadelhölzern Rich- und Schilferrisse im marknahen Bereich entstehen, die zum Ablösen ganzer Jahresringe führen können. • Längs- und Querstöße sind so auszubilden, dass der Höhenunterscheid zwischen benachbarten Brettern im Gebrauchszu- stand maximal 3 mm beträgt. Daraus folgen Maßnahmen zu Verbesserung der Ebenheit des Dielenbelages. Bei der Sortierung der Dielen während der Verlegung sollte beachtet werden: Wählen Sie eine Oberflächenprofilierung und belassen Sie es dabei! Warum? • Bei Längsstößen muss einheitlich die linke oder rechte Seite oben gewählt werden. • Es ist zu empfehlen, die nebeneinanderliegenden Dielen möglichst einheitlich mit der linken oder rechten Seite nach oben zu wählen. Bei unterschiedlicher Profilierung der Belagsflächen wechselt somit die runde / hohle bzw. konvexe / konkave Verformung in der gesamten Fläche hin und wieder. Dadurch kann die wechselnde Profilierung zu einer uneinheitlichen Optik, Laufeigenschaften und Abflusseigenschaften führen. BEFESTIGUNG • Bei tragenden Konstruktionen dürfen nur Befestigungsmittel mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung verwendet wer- den. • Die Herstellerangaben zur Befestigung sind zu beachten. • Bei profilierten Brettern wird zur Vermeidung von Feuchtigkeitsnestern empfohlen, die Verschraubung auf dem Nutenberg vorzunehmen. • Die Befestigung von Belägen aus Brettern und Bohlen mit der Unterkonstruktion muss mit Teilgewindeschrauben erfolgen, Roste dürfen auch geklammert werden. • Bei einer Befestigung mit Schrauben muss der Mindestdurchmesser 4,5 mm betragen. Die Einschraubtiefe im Bauteil mit der Schraubenspitze muss mindesten 2,5x der Dicke des Terrassenbelages betragen. Die in den Fachregeln definierte Schraubenlänge „4 x d“ erscheint unter Witterungseinflüssen erheblich zu kurz. es ist fraglich, ob die Verwindungskräfte durch Formänderung des Holzes aufgenommen werden können. Eine sichere Aussage macht: • Bei Brettdicken ab 24 mm empfielt es sich, vorzubohren und Schrauben (Fremdkörper im Holz) mit einem Mindestdurch- messer von 4,5 mm zu verwenden. • Bei der Verwendung von Schrauben bei Schwimmbädern und hohem Salzgehalt der Luft, müssen Schrauben eingesetzt werden, die beständig gegen Chloride sind. In diesen Bereichen werden A5 Stähle empfohlen. Mindesdicke der Mindestabstand Empfehlung für Schraubenquerschnitte Brettdicke (mm) Nenndurchmesser Länge 1 Unterkonstruktion vom und -längen zur sichtbaren Befestigung (mm) 2 Holzrand (mm) der Terrassendielen von oben. bis 21 4,5 50 35 1. Eine bis zu 5 mm dicke Zwischenlage ist berücksichtigt. Mindestdicke der Unter- bis 24 5,0 60 40 15 konstruktion bis 28 5,0 70 45 2. Bezogen auf die Verschraubung bis 29 nach Bedarf
KONSTRUKTIONS- UND MONTAGEHINWEISE • Belagbretter und -bohlen müssen ab einer Breite von 80 mm je Befestigungsstelle mit mindestens zwei Verbindungsmitteln angeschlossen werden. (zwei Schrauben) • Bei breiten Brettern ergeben sich durch die Schwind- und Quellverformung erhebliche Ver- formungen in den Befestigungsschrauben. Dies kann zum Abriss insbesondere bei schweren Laubhölzern führen. Diese Verformungen können je nach Holzart und Brettbreite 6 bis 8 mm betra- gen. Abhilfe schaffen Zwischenlager. Verformun- gen können so von den Schrauben aufgenom- men werden. Sichtbare Verschraubung mit je zwei Verbindungsmitteln • Der Befestigungsabstand zum Brettende soll- te mindestens 70 mm betragen. Zusätzlich die Schraubenlöcher mit 1 mm Übermaß vorbohren. • Die Befestigung von Belägen und Bekleidungen ist oberflächenbündig herzustellen. Eine Versen- kung der Befestigungsmittel ist bei oberflächen- beschichteten Bauteilen bis zu 1 mm, ansonsten bis zu 2 mm, zulässig. Geringfügiges Aufreißen der oberflächennahen Fasern ist zulässig. • Zur Vermeidung von Holzverfärbungen und Ver- schmutzungen des Belags durch Korrosionsrück- stände sind Verbindungsmittel aus nichtrosten- dem Material zu verwenden. Bauer Holz Standard-Zwischenlage: Sihga KompeFix II KF Band 8 x 4,5m • Bei gerbstoffreichen Hölzern wie z.B. die Bauer Holz Thermohölzer, wird die Verwendung von Bauer Holz Standard-Schrauben: V4A-Edestahlschrauben empfohlen. Sihga 5,0 x 60 mm • Die Zwischenlage vermeidet den Abriss der (1000 Stk. / bis 30m²) Schrauben durch Verformung, sowie eine Kapil- larfuge zwischen Unterkonstruktion und Dielen- belag. Eine Auffeuchtung wird erheblich reduziert. • Thermohölzer sollten generell vorgebohrt wer- den, wegen der erhöhten Spaltgefahr. • In der Praxis hat sich das Vorbohren mit einem kombinierten Bohrer und Versenker, bei den Ter- rassendielen bewährt und die Gefahr der Rissbil- dung gerade an den Brettenden vermieden. Das Eindrehen der Schrauben wird dadurch erleichtert und eine mögliche Vorschädigung der Schraube minimiert.
H O L Z P F L EG E WAS KANN DEM HOLZ SCHADEN? • Andauernde Verschmutzung • Feuchtenester • mangelnde Belüftung VERGRAUUNG • Die Vergrauung des Holzes kann bei regelmäßiger Pflege reduziert werden. 1. REINIGUNG 2. PFLEGEHINWEISE • Eine Reinigung der Dielen mit einem handels- • Filmbildende Anstriche (deckende Lackoberflä- üblichen Holzreiniger vor der Oberflächen- chen) sind für Terrassendielen, die auch mecha- behandlung z. B. mit Ölen, stellt sicher, dass nisch durch Begehen beansprucht werden, nicht Schmutzrückstände auf den Dielen von Transport geeignet. Gängig sind natürliche Pflegeöle. und Lagerung entfernt werden. Eine saubere • Offenporige Anstriche auf Ölbasis reißen nicht, Holzoberfläche ist Grundvoraussetzung für eine blättern und schuppen nicht ab; sie reduzieren nachfolgende Oberflächenbehandlung. die Feuchteaufnahme und damit das Quellen und • Inhaltsstoffreiche Hölzer wie Lärchenholz und Schwinden des Holzes und schützen in gewissem gerbstoffreiche Hölzer z. B. Zeder sollten vor der maß vor einem tieferen Eindringen von verfärben- ersten Ölbehandlung einige Wochen abwittern, den Verschmutzung in das Holz da es sonst zu Trocknungsproblemen bei Ölober- flächen kommen kann. 3. HOLZTYPISCHE MERKMALE 4. VERFÄRBUNGEN • Bei Terrassendielen gibt es keine DIN Norm oder • Die zuvor beschriebenen Inhaltsstoffe / Gerbstof- sonstige Regelwerke, die die Qualitäten und Sor- fe können ebenfalls für Verfärbungen auf der Roh- tierungen festlegt. Die am Markt erhältlichen Qua- ware verantworlich sein. Die als „Schiffsschweiß“ litäten und Sortierungen sind abhängig von den bekannten Wasserränder können mit dem Trans- Herkunftsländern und Angeboten der Hersteller. port in Stahlcontainern in Verbindung stehen. Bauer Holz hat sich auf Terrassen aus heimischen • Metallhaltiges Kondenswasser kann bei einigen Hölzern spezialisiert und legt besonderen Wert Holzarten zu einer „Eisen-Gerbstoff-Reaktion“ auf eine natürliche Pflege und Langlebigkeit. führen. • Die Bildung von Wasserflecken und sich abzeich- nende Stapellatten lassen sich auf dem Transport und bei der Lagerung nicht gänzlich vermeiden. Sie sind umso ausgeprägter, je höher der Gehalt an wasserlöslichen Holzinhaltsstoffen ist. Sie ni- vellieren sich und verschwinden mit der Bewitte- rung. Vor einer eventuellen Oberflächenbehand- lung sind die Dielen mit einem handelsüblichen Holzreiniger / Entgrauer vorzubehandeln. 5. AUSBLUTEN / AUSWASCHEN 6. VERDREHEN UND VERZIEHEN • Ist ein natürlicher Prozess bei einigen Holzarten. • Drehwuchs, Verzug und Krümmungen sind • Auswaschen von Inhaltstoffen kann Pflanzen- holzartentypisch und müssen bei der Verlegung wachstum oder die Wasserqualität von Pools und berücksichtigt werden und gegebenfalls ausge- Teichen beeinträchtigen kappt werden. • Das Austreten von Harzen ist unangenehm bei direktem Hautkontakt und verschmutzt Kleidung. Harz kann mit dem Schuhwerk in das Gebäude gelangen und Teppichböden dauerhaft ver- schmutzen.
7. INSEKTENLÖCHER 2. AUSHARZUNGEN • Bei einigen Hölzern können sogenannte Pinholes • Bei heimischen Hölzern wie z. B. Lärche und Zirbe vorkommen. Hierbei handelt es sich um Insek- können Harzgallen vorkommen und lassen sich tenfraßlöcher eines Frischholzschädlings, der nicht vermeiden. ausschließlich am lebenden Baum vorkommt. Bei der Bearbeitung der Terrassendielen ist dieser Schädling bereits abgestorben und es besteht keine Gefahr für angrenzende Bauteile 8. RISSE UND ABSPLITTERUNGEN 9. THERMOHOLZ • Kleine Absplitterungen wie auch Risse sind nicht • Thermoholz ist ein mit Hitze behandeltes Holz. auszuschließen, diese stellen keinen Mangel dar, Die Prozesstemperatur beträgt je nach Hersteller solange die Gebrauchstauglichkeit der Terrasse bis ca. 215°C. nicht eingeschränkt ist. • Thermoholz stellt eine gute Alternative zu che- • Holzbeläge im Freien unterliegen Witterungs- misch behandelten Hölzern oder Tropenholz dar. einflüssen. Rissbildung, Verdrehung, Krümmung, • Hitzebehandlung erhöht die Dauerhaftigkeit des Harzfluss, das Aufstehen von Holzfasern, auch Holzes um ein bis zwei Resistenzklassen, aller- Widerspanigkeit bei Älsten sind materialbedingt dings wird die Festigkeit vermindert. Veränderte und können daher trotz sorgfältiger Materialaus- Eigenschaften: wahl und Bearbeitung nicht gänzlich vermieden Verminderte Feuchtigkeitsaufnahme werden. Dunklerer Farbton Erhöhte Resitenz gegen Fäulnis und Pilzbefall Holz wird spröder und weicher Verringerte Festigkeit höhere Wärmedämmung Niedrigere Biege- /Spaltfestigkeit.
H O L Z S O RT E N B E I BAU E R H O L Z Lärche A/B Qualität Lärche Rift/Halbrift Zirbe Thermokiefer Thermoesche
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