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Private Vorsorge Wissenswertes zur 3. Säule/ Gebundene und freie Vorsorge (Säulen 3a und 3b) in der Schweiz Stand Januar 2015
Inhalt Die 3. Säule im schweizerischen Vorsorgesystem 3 Individuell richtiger Vorsorgeschutz 4 Gezielter Kapitalaufbau 6 Merkmale der Vorsorge 3a und 3b 8 Bank und Versicherung im 3a-Vergleich 10 Lebensversicherungen als 3. Säule 12 Das richtige Konzept macht jede 3. Säule besser 14 Die AXA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtig- keit der Angaben in dieser Publikation. Massgebend sind immer die geltenden Gesetze und Verordnungen. Stand Januar 2015.
Die 3. Säule im schweizerischen Vorsorgesystem/ Das schweizerische Vorsorgesystem wird in die staatliche, die berufliche und die private Vorsorge unterteilt. Auf diesen drei Säulen steht die finanzielle Sicherheit jeder Person und ihrer Angehörigen im Alter, bei Invalidität und im Todesfall. Im gesetzlich verankerten Dreisäulen- Sie soll allfällige Vorsorgelücken Entsprechend den gesetzlichen Rahmen- konzept der Schweiz bildet die 3. Säule schliessen, die von der 1. und 2. Säule bedingungen unterscheidet man zwischen die flexible, individuelle Ergänzung zur nicht abgedeckt werden. Aufgrund ihrer der gebundenen und der freien Vorsorge – obligatorischen Vorsorge. zunehmenden Wichtigkeit wird die private Säule 3a und Säule 3b. Vorsorge vom Bund und von den Kantonen durch attraktive Steuervorteile gefördert. Der Aufbau des schweizerischen Vorsorgesystems Bedarfsgerechte Vorsorge 1. Säule 2. Säule 3. Säule Staatliche Vorsorge Berufliche Vorsorge Private Vorsorge Obligatorisch Freiwillig Ergänzungsleistungen Obligatorisch Überobligatorische Gebundene Vorsorge Freie Vorsorge AHV/IV (EL) BVG/UVG Vorsorge (Säule 3a) (Säule 3b) Staatsverantwortung Arbeitgeberverantwortung Eigenverantwortung AHV/IV-Beiträge UVG-Beiträge 100 % selbst finanziert (zur Schliessung – Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Je 50 % – Arbeitgeber: Berufsunfälle von individuellen Vorsorgelücken) – Selbständigerwerbende und Nicht- – Arbeitnehmer: Nichtberufsunfälle erwerbstätige: 100 % selbst finanziert BVG-Beiträge EL-Beiträge – Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Finanziert mit Steuergeldern von Bund Der Beitrag des Arbeitgebers muss und Kantonen mindestens gleich hoch sein wie die gesamten Beiträge aller seiner Arbeitnehmer. – Selbständigerwerbende: 100 % selbst finanziert Altersrente Taggeld Versicherungs- oder Banklösung Kinderrente Altersrente/-kapital Jegliche Ersparnisse und Vermögenswerte Invalidenrente Pensionierten-Kinderrente Invaliden-Kinderrente Invalidenrente Witwen-/Witwerrente Invaliden-Kinderrente Waisenrente Witwen-/Witwerrente Waisenrente 3
Individuell richtiger Vorsorgeschutz/ Wer sich bei Erwerbsunfähigkeit oder im Alter nicht einschränken will, braucht in der Regel mehr Geld, als aus AHV und Pensionskasse zu erwarten ist. Ebenso verhält es sich im Todesfall: Für die Angehörigen besteht meist eine erhebliche Vorsorgelücke. Familie und Ehepartner Spätestens mit der Geburt des ersten Kindes verändert sich der Vorsorgebedarf. Der Ausfall von Erwerbseinkommen oder gar der Tod eines Elternteils hat ohne in- dividuelle Absicherung grosse finanzielle Einbussen zur Folge. Diese lassen sich mit der privaten Vorsorge auffangen. Auch im Scheidungsfall lässt sie sich gezielt auf die Scheidungsvereinbarungen ausrichten. Konkubinatspartner Wer unverheiratet in einer eheähnlichen Situation zusammenlebt, kann nicht auf die Leistungen von AHV/IV und UVG/BVG (Obligatorium) zählen. Auch erbrechtlich ist das Konkubinat inexistent: Jeder Partner vererbt an die gesetzlichen Erben. Sicherheitsorientierte Ziele Krankheitsbedingte Sofern er im Rahmen der freien Quote Altersvorsorge Vorsorgelücken in einem Erbvertrag oder Testament nicht Finanzielle Absicherung bei Die 2. Säule bietet für die finanziellen bedacht wird, geht der Lebenspartner Erwerbsunfähigkeit Risiken infolge Invalidität und Tod als leer aus. Der Abschluss einer privaten Schliessen der Vorsorgelücken in Unfallfolge einen ausreichenden Ver- Vorsorge ist deshalb eine ideale Möglich- Familie und Partnerschaft sicherungsschutz. Laut Statistiken sind keit für die gegenseitige Absicherung von jedoch Krankheiten – und nicht Unfälle – Konkubinatspartnern. die häufigeren Ursachen. Im Krankheits- Altersvorsorge fall sind diese Risiken staatlich nur un- Je höher das Erwerbseinkommen ist, zureichend versichert. Eine individuelle desto grösser wird die Vorsorgelücke bei Vorsorge in der 3. Säule kann diese der Pensionierung. Aus diesem Grund Lücke schliessen. empfiehlt sich eine Vorsorge im Rahmen der 3. Säule bereits ab mittleren Erwerbs- einkommen. 4
Vorsorge 3a und 3b Einschränkungen Steuervorteile Die private Vorsorge wird in zwei Kate- Für die Finanzierung der freien Vorsorge Der Staat unterstützt die private Vorsorge gorien unterteilt: 3b gibt es keine Einschränkungen. Ein- mit Steuervergünstigungen. Besonders Gebundene Vorsorge 3a zahlungen in die gebundene Vorsorge 3a interessant ist der steuerliche Aspekt der Langfristige Vorsorge, bei der das sind hingegen gesetzlich limitiert. Säule 3a. Die Einzahlungen können von Kapital für die Altersvorsorge gebunden Aktuell gilt: den Steuern abgezogen werden, wodurch bleibt. CHF 6 768.– für Erwerbstätige mit pro Jahr eine Steuerersparnis von bis zu Freie Vorsorge 3b beruflicher Vorsorge CHF 2 000.– möglich ist. Zudem wird bei Flexible Vorsorge ohne gesetzlich CHF 33 840.– für Erwerbstätige/Selb- der Auszahlung nicht die reguläre Ein- vorgegebene Laufzeit. Das Kapital ist ständigerwerbende ohne berufliche kommenssteuer berechnet, sondern ein jederzeit verfügbar. Vorsorge spezieller Steuersatz verwendet. Die Ab- zugslimiten werden in der Regel alle zwei Jahre geprüft und angepasst, wodurch die Steuerbelastung optimiert wird. Beispiel für Vorsorgelücke im Alter 100 Bruttolohn während Erwerbstätigkeit CHF 85 000.– = 100 % AHV/IV CHF 28 200.– Leistungen in Lohnprozenten 35% 80 Vorsorgelücke BVG-Obligatorium CHF 26 800.– Jährliche Rente 1. + 2. Säule CHF 55 000.– = 65 % Vorsorgelücke nach der Pensionierung CHF 30 000.– = 35 % 60 40 BVG Eckdaten: Versicherte Person Jahrgang 1975 20 (40-jährig) ohne Beitragslücken AHV Bruttojahreslohn CHF 85 000.– Maximale AHV-Rente CHF 28 200.– 0 0 60 120 180 240 BVG-Obligatorium: Jahresbruttolohn in CHF 1000.– Maximal anrechenbarer Lohn CHF 84 600.– Koordinationsabzug CHF 24 675.– Maximal versicherter BVG-Lohn CHF 59 925.– Beispiel AHV-Jahresrente BVG-Jahresrente Zins 1,75 % Umwandlungssatz 6,8 % (Stand 2015) Einen einheitlichen Richtwert für den Vorsorgebedarf gibt es nicht. Ausschlaggebend für die Berechnung sind finanzielle Verpflichtungen und Wünsche in Bezug auf Lebensstandard und Zeitpunkt der Pensionierung. Die Gegenüberstellung von effektivem Bedarf und Leistungen aus der 1. und 2. Säule ist die optimale Entscheidungsbasis für eine sinnvolle Planung der 3. Säule. 5
Gezielter Kapitalaufbau/ Sparen und Anlegen sind Teil jeder Zukunftsplanung und somit der privaten Vorsorge. Finanzielle Möglich- keiten, konkrete Zielsetzungen, Zeithorizont und persönliches Sicherheitsbedürfnis führen zur optimalen Strategie für den Kapitalaufbau innerhalb der 3. Säule. Kapitalorientierte Ziele Kapital ansparen Kapital anlegen Sicherer Kapitalaufbau Ein Bankkonto bietet bezüglich Wer an der Börse spekuliert, kann Renditeorientierte Kapitalanlage Einzahlungen sämtliche Freiheiten, beträchtliche Gewinne erzielen – trägt Vorzeitige Pensionierung aber keine Garantie auf das Erreichen aber das gesamte Verlustrisiko selbst. Erwerb von Wohneigentum des persönlichen Sparziels. Bei renditeorientierten Lebensversiche- Eine prämienfinanzierte Lebensver- rungen sind je nach Produktvariante sicherung beinhaltet Zahlungsfristen Schutzmechanismen integriert, um Private Vorsorge ist vielfältig und je nach Produkt regulär oder optio- Kapitalverluste durch negative Kurs- Vermögenswerte/Ersparnisse auf nal eine Prämienbefreiung bei Erwerbs- schwankungen abzufedern oder auszu- Sparkonti unfähigkeit infolge Krankheit oder Unfall. schliessen. Keine Kapitalanlage kann Obligationen, Aktien, Geldmarktanlagen Diese Eigenschaften garantieren das jedoch die Zielsetzungen in Bezug auf oder Anteile an Fonds-Anlagen Erreichen der gewünschten Kapital- Sicherheit, Rendite und Liquidität zu Erwerb von Wohneigentum summe. Zusätzlich bestehen beson- 100 % erfüllen. Hingegen sollte für Wertvolle Sammlungen dere Vorsorgeprivilegien wie beispiels- den Fall der baldigen oder allfälligen 3a-Bankkonto weise die freie Begünstigung (Säule 3b) frühzeitigen Pensionierung die Sicher- Lebensversicherungen (Säule 3a oder das Erb-, Betreibungs- und Kon- heit einer Anlage speziell geprüft oder 3b) kursprivileg. werden. 6
Renditebeurteilung Erwerb und Amortisation Die Beurteilung von Renditeaussichten von Wohneigentum ohne Einbezug der Steuersituation ver- Für die Finanzierung von Wohneigentum fälscht das Bild einer Anlage oft stark. eignet sich die 3. Säule (insbesondere Deshalb sollten Renditen generell «nach Säule 3a) ebenso wie die 2. Säule. Das Steuern» beurteilt werden. Unter dem Kapital kann vorbezogen oder verpfändet Strich schneiden Vorsorgeprodukte da- werden. durch oft besser ab, als sie aufgrund der technischen Zinssituation erscheinen. Gleich verhält es sich bei der Amortisation einer Hypothek: Bei der direkten Amortisation wird die Hypothek laufend abbezahlt. Bei der indirekten Amortisation erfolgt eine Investition in ein Vorsorgekonto oder eine Vorsorgepolice mit Verpfän- dung an den Darlehensgeber. Hypo- thekarschuld, Zinsaufwand und Steuer- abzüge bleiben somit konstant. Vermögenspyramide Chancen und Risiken nehmen zu. Innerhalb jedes Spekulative Anlagen Optionen, Überwachungsaufwand, spekulative Portefeuilles lässt Aktien und Fonds Dynamische Anlagen Aktien, Fonds, sich das Verhältnis fondsgebundene Lebensversicherung von Chancen und Risiken Sicherheits- orientierte Anlagen Obligationen, Geldmarkt, mit der privaten Vorsorge traditionelle Lebensversicherung sinnvoll optimieren. Fundament Salär- und Sparkonto, Wohneigentum, AHV, berufliche Vorsorge, Risikoversicherungen 9
Merkmale der Vorsorge 3a und 3b/ Gebundene Vorsorge (3a) Freie Vorsorge (3b) Zusammen- Langfristig ausgerichtet zur Sicherstellung der finanziellen Dauer frei wählbar für beliebige Zielsetzung fassung Mittel für den gewünschten Lebensstandard nach der Keine staatlichen Auflagen bezüglich Einzahlungen, ordentlichen Pensionierung Verfügbarkeit und Begünstigung Klare Vorgaben bezüglich Einzahlungen, Verfügbarkeit und Steuerermässigungen unter Einhaltung gewisser Begünstigung Bedingungen Steuerermässigungen Produkte Lebensversicherungen, Vorsorgekonti, Vorsorgedepots Lebensversicherungen, Anlagefonds, Konti, Wertschriften, Wohneigentum, Wertsammlungen usw. Personenkreis Alle in der Schweiz AHV-pflichtigen Erwerbstätigen Alle in der Schweiz lebenden Personen Einzahlungen Gesetzlich geregelte Maximalbeträge: Keine Einschränkungen pro Jahr Erwerbstätige mit beruflicher Vorsorge CHF 6 768.– Erwerbstätige/Selbständigerwerbende ohne berufliche Vorsorge bis 20 % des AHV-Erwerbseinkommens, max. CHF 33 840.– Verfügbarkeit/ Bezüge frühestens 5 Jahre vor Erreichen des ordentlichen Auszahlung bzw. Vertragsdauer frei wählbar Auflösung AHV-Rentenalters oder vorzeitig unter anderem in folgenden Fällen: Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit Endgültiges Verlassen der Schweiz (Auswanderung) Einkauf in eine Vorsorgeeinrichtung der 2. Säule Finanzierung von selbst genutztem Wohneigentum Unter bestimmten Umständen bei Invalidität Aufschub bei Erwerbstätigkeit über das ordentliche Pensions- alter hinaus: Frauen bis max. Alter 69/Männer bis max. Alter 70 (weitere Einzahlungen im gesetzlichen Rahmen möglich) Begünstigung Gesetzlich vorgeschriebene Begünstigung: Frei wählbar und jederzeit änderbar. Die meisten Versiche- im Todesfall 1. Der überlebende Ehegatte oder der überlebende ein- rungen haben eine Musterbegünstigung in den Allgemeinen getragene Partner Versicherungsbedingungen festgelegt. 2. Die direkten Nachkommen sowie die natürlichen Personen, die von der verstorbenen Person in erheblichem Masse unterstützt worden sind, oder die Person, die mit dieser in den letzten 5 Jahren bis zu ihrem Tod ununterbrochen eine Lebensgemeinschaft geführt hat oder die für den Unterhalt eines oder mehrerer gemeinsamer Kinder aufkommen muss 3. Die Eltern 4. Die Geschwister 5. Die übrigen Erben Der Vorsorgenehmer kann eine oder mehrere begünstigte Personen unter den in Ziffer 2 genannten Begünstigten bestimmen und deren Ansprüche näher bezeichnen. Bei den Ziffern 3 bis 5 hat der Vorsorgenehmer das Recht, die Reihenfolge der Begünstigten zu ändern und deren Ansprüche näher zu bezeichnen oder auch Drittpersonen, falls sie gleichzeitig Erben sind, zu begünstigen. Betreibungs- Der Versicherungsanspruch kann vor Fälligkeit weder gepfändet Sind Ehepartner, der eingetragene Partner oder Kinder be- und Konkurs- noch in die Konkursmasse einbezogen werden. günstigt, kann der Versicherungsanspruch vor Fälligkeit weder privileg gepfändet noch in die Konkursmasse einbezogen werden. Verpfändung Nur für selbst genutztes Wohneigentum möglich Für jeden Zweck möglich Steuerliche Bei allen Vorsorgeformen Bei Versicherungsprodukten Vorteile Verrechnungs- Erträge (Zinsen und Überschüsse) während der Laufzeit sind Erträge (Zinsen und Überschüsse) während der Laufzeit sind steuer verrechnungssteuerfrei. bei Versicherungsprodukten verrechnungssteuerfrei. 8
Gebundene Vorsorge (3a) Freie Vorsorge (3b) Einkommens- Vorsorgebeiträge können vom steuerbaren Einkommen Steuerfrei: steuer abgezogen werden. Die maximale Höhe der abzugsberech- Periodisch finanzierte, kapitalbildende Lebensversicherungen tigten Beiträge ist gesetzlich festgelegt. Bei Ehepaaren, Einmalprämien, sofern alle folgenden Bedingungen erfüllt bei denen beide Partner erwerbstätig sind und beide eine sind: gebundene Vorsorge abgeschlossen haben, können in der – Die Police wurde vor dem 66. Geburtstag des Versicherten Steuererklärung sowohl die Beiträge der Ehefrau als auch abgeschlossen. des Ehemannes vom steuerbaren Einkommen abgezogen – Der Versicherte hat zum Zeitpunkt der Auszahlung das werden. 60. Altersjahr vollendet. Erträge (Zinsen und Überschüsse) sind während der Laufzeit – Die Auszahlung der Versicherungsleistung erfolgt frühes- von der Einkommenssteuer befreit. tens nach 5 Jahren. Die Kapitalauszahlung wird zu einem reduzierten Spezialsatz – Versicherungsnehmer und versicherte Person sind identisch. besteuert. Einkommenssteuer: Altersrenten werden von Bund und Kantonen zu 100 % Altersrenten werden von Bund und Kantonen nur zu 40 % als besteuert. Einkommen besteuert. Vermögens- Keine Vermögenssteuer während der Laufzeit Der Wert (bei Versicherungen der Rückkaufswert) unterliegt steuer der Vermögenssteuer. Spezialfall Die Hypothek wird nicht wie üblich durch regelmässige Über- Die freie Vorsorge in Form einer Lebensversicherung eignet indirekte weisungen an den Hypothekargeber (Bank oder Versicherung) sich ebenfalls für die indirekte Amortisation – das Prinzip ent- Amortisation zurückbezahlt. Es wird eine gebundene Vorsorge aufgebaut. spricht der gebundenen Vorsorge. Steuerersparnisse ergeben der Hypothek Die bei Fälligkeit zur Auszahlung gelangende Leistung aus sich dadurch, dass die Hypothekarschuld konstant bleibt. Zwar der gebundenen Vorsorge dient der Amortisation. Dadurch können die Prämien bei dieser Vorsorgeform nicht vom steuer- ergeben sich interessante Sparmöglichkeiten bei der Ein- baren Einkommen abgezogen werden, dafür wird die Versiche- kommenssteuer, da die Hypothekarschuld konstant bleibt und rungsleistung bei Ablauf nicht besteuert. die Prämien bis zur staatlich festgelegten Limite vom steuer- baren Einkommen abgezogen werden können. Verhältnis der Altersgruppen 100% Die private Vorsorge 80% wird immer wichtiger: 60% Ab 2019 gibt es mehr 40% Pensionierte pro erwerbs- 20% tätige Person als Jugendliche. 0% 1970 2000 2030 2060 Gesamtquotient Altersquotient Jugendquotient 119 Quelle: BFS 2010
Bank und Versicherung im 3a-Vergleich/ Bei der Wahl des geeigneten Anbieters für eine 3a-Vorsorgelösung sind die persönlichen Motive entscheidend. Weder bei der Bank noch bei der Versicherung gibt es alle Vorteile ohne Nachteile. Im Gesamtvergleich bieten Lebensversicherungen deutlich mehr Möglichkeiten als Vorsorgekonti. Gesetzlicher Hintergrund Das Hauptargument für eine 3a-Lebens- Kapitalschutz Für die gebundene Vorsorge 3a sind versicherung ist die Sicherheit: Finanz- und Bankenkrisen führen immer nur zwei Vorsorgeformen gesetzlich Garantiertes Auszahlungskapital wieder zur Frage, wie sicher das bei einer anerkannt: Vorsorgeschutz bei Todesfall und Bank oder Versicherung angelegte Geld ist. Vorsorgekonto bei einer Bankenstiftung Erwerbsunfähigkeit Vorsorgepolice bei einer Versicherung Konsequenter Aufbau der Altersvorsorge Bank Einlagen vollumfänglich abgesichert Das schweizerische Bundesgesetz über (per Versicherungsgesetz). Auch dann, die Banken und Sparkassen sieht im Für Flexibilität zur Bank wenn das Versicherungsunternehmen Rahmen des Einlegerschutzes vor, dass Wer weder Lebenspartner noch Kinder in Konkurs geht. beim Konkurs einer Bank jeder Kunde bis finanziell absichern muss und unabhän- maximal CHF 100 000.– seines Geldes gig von Sparzwang und Zahlungsfristen vor allen anderen Gläubigern erhält. In sein will, ist mit einem 3a-Bankkonto gut Anpassungsfähige Policen einer besonderen Situation sind Banken beraten. Einzahlungen sind freiwillig und Ein Vorurteil bezüglich Vorsorgepolicen mit Staatsgarantie: Viele Kantone garan- können jederzeit erfolgen. ist falsch: Eine einmal abgeschlossene tieren für ihre Kantonalbanken auch für Vorsorgepolice ist nicht bis zum Ver- Einlagen über CHF 100 000.–. Das Hauptargument für ein 3a-Bankkonto tragsende in Stein gemeisselt. Ändern ist die Flexibilität: sich die Lebensumstände, kann die Versicherung Keine Vertragsdauer Ausgestaltung sehr wohl und meist Für Kundenansprüche aus Lebensversi- Keine Zahlungsverpflichtung ohne Nachteile den neuen Bedürfnissen cherungsverträgen müssen ausreichend Bankenwechsel jederzeit möglich angepasst werden. Rückstellungen gebildet und durch das sogenannte gebundene Vermögen sicher- gestellt werden. Dadurch werden bei Für Sicherheit zur Versicherung Kombinationsvorteile nutzen finanziellen Schwierigkeiten einer durch Für finanzielle Sicherheit ist die Lebens- Zur Minimierung aller vorhersehbaren die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht versicherung das Mittel der Wahl. Viel- und nicht vorhersehbaren Risiken (FINMA) konzessionierten Versicherungs- fältige Produktpaletten erlauben es, der Marktentwicklung lohnt sich die gesellschaft die Lebensversicherungen die Eigenschaften bis ins Detail auf den Diversifikation. Wie bei allen anderen nicht aufgelöst, sondern von einer ande- effektiven Bedarf an Vorsorgeschutz sowie Anlageentscheiden gilt dies auch beim ren Versicherungsgesellschaft oder von auf die individuellen Kapitalziele auszu- Kapitalaufbau mit der Säule 3a. Eine einer Auffangeinrichtung verwaltet und richten. Es gibt für jede Lebenssituation Kombination der Angebote bringt vertragsmässig ausbezahlt. Diese Sicher- eine gute Lösung. Vorteile: stellung gilt im Gegensatz zum Bankkonto Optimierung der Rendite nicht nur bis CHF 100 000.–, sondern für Optimierung der Liquidität das gesamte angesparte Kapital, inklu- Optimierung des Kapitalschutzes sive Zins und bereits zugewiesener Über- Optimierung des Risikoschutzes schüsse. 10
Was bietet welches Angebot? Versicherung Bank Klassische 3a Innovative 3a 3a Vorsorgekonto Kapitalsicherheit Lebensversicherung Lebensversicherung 100 %iger Kapitalschutz Ja (Gesamtbetrag Ja (Gesamtbetrag Nur bis CHF 100 000 bei Insolvenz des Anbieters gesetzlich verankert) gesetzlich verankert) Garantiertes Erlebensfallkapital Ja Ja Nein Risikoschutz Garantiertes Todesfallkapital Ja Ja Nein Erwerbsunfähigkeitsrente Option Option Nein Flexibilität Flexible Laufzeit Nein Nein Ja Vorsorgewechsel 3a/3b möglich Ja Ja Nein Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit Ja/Option* Ja/Option* Nein Prämienfinanzierung Ja Ja Ja Finanzierung durch Einmaleinlage Ja Ja/Option* Ja Prämienpause Bis 4 Jahre Bis 4 Jahre Ja Verlustfreier Bezug jederzeit möglich Nein Nein Ja Rendite Garantierte Mindestverzinsung Ja Option* Nein Überschussbeteiligung Ja Ja Nein Wahl und Wechsel der Fondskategorie Nein Ja Ja Höheres Renditepotenzial Nein Ja Ja Juristische Privilegien Steuervorteile * Ja Ja Ja Erbprivileg * Ja Ja Nein Betreibungs- und Konkursprivileg Ja Ja Nein Vorbezug oder Verpfändung im Rahmen Ja Ja Ja (gesamtes der WEF Sparguthaben) Total (Maximum = 19) 14-15 16-17 9-10 * Je nach Produkt 11
Lebensversicherungen als 3. Säule/ Eine private Vorsorge muss nicht zwingend eine Lebensversicherung sein. Jedoch gehört diese Vorsorgeform durch ihre Produktvielfalt und die Möglichkeit der individuellen Kombination von Vorsorgeschutz und Kapitalaufbau zu den am weitesten verbreiteten Lösungsansätzen. Klassiker Kapitalbildende Lebensversicherung Todesfallversicherung Für die finanzielle Zukunftsplanung sowie Absicherung nahestehender Personen Finanzielle Absicherung für Hinter- gezielte Absicherung der gewünschten im Todesfall sowie gleichzeitig gezielter bliebene Risiken gibt es eine grosse Auswahl Aufbau des Vorsorgekapitals für das Direkte Auszahlung des Todesfall- an Lebensversicherungen. Folgende Alter kapitals an die Begünstigten – nicht Aufzählung ist nicht abschliessend. Traditionelle Lebensversicherung mit in den Nachlass garantiertem Zins oder fondsgebundene Alternative Erwerbsunfähigkeitsversicherung Ergänzung von Unfall- bzw. Krankentaggeld oder Invalidenrenten der 1. und 2. Säule bei teilweiser oder vollständiger Erwerbs- unfähigkeit Altersrentenversicherung Lebenslange oder wahlweise temporäre Rente zusätzlich zur 1. und 2. Säule Langfristigkeit ist beim Kapitalaufbau einer der zuverlässigsten Erfolgsfaktoren. 12
Innovationen Prämienbefreiung Prämienkonto Die neue Generation der Vorsorge- und Dieser optionale oder integrierte Vorteil Wer beim Einzahlen flexibler sein möchte, Investitionslösungen zeichnet sich durch vieler Lebensversicherungen sichert sogar findet im Prämienkonto die ideale Ergän- interessante Konzepte zur Risikosenkung die Finanzierung: Bei Erwerbsunfähigkeit zung zur Vorsorgepolice. Auf dieses Konto und Gewinnsteigerung aus. In der Regel durch Unfall oder Krankheit übernimmt können beliebige, regelmässige und bieten sie: die Versicherungsgesellschaft die weitere unregelmässige, Einzahlungen getätigt Dynamischen Kapitalaufbau mit deutlich Prämienzahlung. So wird das Kapitalziel werden. Die Abbuchung der Jahresprämie höheren Ertragszielen am Laufzeitende garantiert erreicht. von Vorsorgepolicen erfolgt automatisch. Passende Anlageprofile für jede Reicht der Kontostand nicht aus, wird der Investitionsstrategie Differenzbetrag in Rechnung gestellt. Planbare Auszahlung Jederzeit verfügbares Kapital Optionalen Einschluss von Todesfall- kapital und Erwerbsunfähigkeitsrente Einige Produkte bieten darüber hinaus die attraktive Kombination aus hohen Ertragschancen und allen Garantien einer traditionellen Lebensversicherung. Zinseszins-Effekt Beispiel mit einem Sparziel von 40 162 000.– (pro Jahr 4 050.–) 38 000.– Spardauer in Jahren CHF 200 000.– und einem Zins- satz von 1 %: Um das gleiche 30 170 700.– (pro Jahr 5 690.–) 29 300.– Sparziel zu erreichen, müssen bei einer Spardauer von 40 Jahren 20 179 800.– (pro Jahr 8 990.–) 20 200.– CHF 27 300.– weniger investiert werden als bei einer 10-jährigen 10 189 300.– (pro Jahr 18 930.–) 10 700.– Laufzeit. 0 25 000.– 50 000.– 75 000.– 100 000.– 125 000.– 150 000.– 175 000.– 200 000.– Betrag in CHF Total einbezahlter Betrag Zinsertrag
Das richtige Konzept macht jede 3. Säule besser/ In die 3. Säule zu investieren wird von Jahr zu Jahr wichtiger. Denn niemand weiss, was die Zukunft bringt, persönlich und wirtschaftlich. Die Möglichkeiten der privaten Vorsorge sind vielfältig und passen zu den unterschiedlichsten finanziellen Zielsetzungen und Lebensumständen. Wie viel einzahlen? Lebenspartner und Familien Nur eine Lösung, die zu Ihrer aktuellen In den meisten Familien werden die Rollen Lebenssituation, Ihrem Budget und zu nach wie vor geteilt: Ein Elternteil ist Haupt- Ihren Zukunftsplänen passt, kann die verdiener, ein Elternteil übernimmt die richtige sein. Als grobe Faustregel gilt, Kinderbetreuung und den Haushalt, ist dass man möglichst frühzeitig konse- also ohne Erwerbseinkommen und somit quent 10 % des Haushaltsbudgets in nur indirekt über den Ehepartner versi- eine private Vorsorge investieren sollte. chert. Tipp Tipp Nutzen Sie bei einer 3a-Versicherungs- Der Aufbau einer dritten Säule schützt lösung ein Prämiensparkonto für Ein- Lebenspartner und Kinder so, wie Sie zahlungsfreiheiten wie bei einer Bank! es sich wünschen. Nutzen Sie diese Möglichkeit! 3a hat Priorität Wenn immer möglich, sollten Sie jedes Wohneigentum Jahr den gesetzlichen Maximalbetrag in So verlockend es auch erscheinen mag, die Säule 3a investieren. So optimieren die 2. und/oder 3. Säule für Ihr Traum- Sie nicht nur Ihre Altersvorsorge, sondern objekt zu verpfänden: Die negativen Folgen auch Ihre Steuern. Sofern dann noch ein eines solchen Entscheids könnten die Vorsorgebatzen übrig bleibt oder wenn Vorteile in wenigen Jahren einholen. zwingend eine Person ausserhalb der Familie begünstigt werden soll, ist 3b Tipp ein Thema. Treffen Sie eine Entscheidung dieser Tragweite niemals, ohne die Leistungs- Tipp kürzungen im Alter berechnet zu haben. Achten Sie beim Abschluss auf die Holen Sie sich kompetente Hilfe bei Möglichkeit für eine Prämienpause. einem Vorsorgespezialisten. So können Sie Ihre Prämienzahlungen bei Bedarf einige Jahre ausblenden. Dies ist z. B. bei Mutterschaft, Auslands- aufenthalt oder Weiterbildung hilfreich. 14
Selbständigkeit 3a-Vorsorgepolicen können detailliert Auszahlung Selbständigerwerbende ohne Pensions- auf die Scheidungsvereinbarungen ab- Beim Aufbau des Vorsorgekapitals wird kasse dürfen einen viel höheren Betrag in gestimmt werden. So zum Beispiel ein oft vergessen, die Auszahlung steuertech- die Säule 3a einzahlen als erwerbstätige sinkendes Todesfallkapital, bis die Kinder nisch geschickt zu planen. Meist ist es Personen, die bereits in eine 2. Säule ihre berufliche Ausbildung beendet haben, von Vorteil, gestaffelt vorzugehen. Auch einzahlen. Im Falle einer Wiederanstellung oder eine Absicherung der Alimenten- die Auszahlung eines allfälligen Pensions- oder des Beitritts in eine Pensionskasse zahlungen bis zum gerichtlich festgeleg- kassenkapitals muss unbedingt in diese darf eine 3a-Vorsorgepolice für den Ein- ten Ende der Zahlungspflicht. Überlegungen einbezogen werden. Durch kauf in die 2. Säule verwendet werden. geschicktes Terminieren können schnell Tipp fünfstellige Steuerbeträge eingespart Tipp Nicht nur in guten Zeiten lohnt sich werden. Wenn Sie sich selbständig machen und eine massgeschneiderte 3. Säule. bei keiner Pensionskasse mehr versi- Gerade nach einer Scheidung ist es Tipp chert sind, sollten Sie das ausbezahlte wichtig, die Alimentenzahlungen und Achten Sie darauf, dass nur eine Aus- Freizügigkeitskapital unbedingt in die die Betreuung auch für den Fall von zahlung pro Jahr ansteht, und teilen Sie 3. Säule investieren, mindestens einen Invalidität und Tod sicherzustellen; grössere Kapitalziele auf verschiedene Teil davon. Die Sicherstellung des Ein- besonders für Ihre Kinder! Policen mit unterschiedlichen Laufzei- kommens bei Erwerbsunfähigkeit durch ten auf! Unfall und Krankheit ist existenziell. Eine Todesfallversicherung eignet sich zudem ideal für die gegenseitige Ab- Lebensbasis Alimente sicherung von Geschäftspartnern. Hausfrauen, die nach einer Scheidung Reinvestition nur von Alimenten leben, sind in der Kommt eine Lebensversicherung zur Aus- Regel benachteiligt. Da die für ihr Alters- zahlung, stellt sich unweigerlich die Frage, einkommen wichtigen Säulen 2 und 3a was mit dem frei werdenden Kapital ge- Scheidung nur erwerbstätigen Personen vorbehal- macht werden soll. Die begünstigte Person Sofern vor der Eheschliessung keine ten sind, ist die private Vorsorge umso kann dann entscheiden, ob das Vermögen Gütertrennung vereinbart wurde, hat je- wichtiger. reinvestiert oder anderweitig eingesetzt der Ehepartner Anspruch auf die Hälfte wird. Bezüglich Pensionsierung bietet sich des während der Ehe gesparten Vorsorge- Tipp auch die Investition in einen geeigneten kapitals des anderen Ehegatten. Für die So knapp die finanzielle Situation auch Auszahlungsplan an. Teilung bedarf es allerdings eines rechts- ist: Investieren Sie nach Möglichkeit kräftigen Scheidungsurteils. Das gebun- immer auch langfristig in die Säule 3b. Tipp dene Vorsorgevermögen bleibt auch Verlieren Sie keine wertvolle Zeit weiterhin gebunden und muss an eine zwischen Auszahlung und Reinvestition, Einrichtung der 2. oder 3a-Säule über- indem Sie sich bereits ein bis zwei wiesen werden. Eine Barauszahlung ist Jahre vorher über sinnvolle Möglich- nur dann möglich, wenn innerhalb der keiten informieren. gesetzlichen Rahmenbedingungen ein Vorbezug angemeldet wird. Interessiert an weiteren Publikationen aus dieser Reihe? 1. Säule: Staatliche Vorsorge Alle Broschüren und Informationen zu 2. Säule: Berufliche Vorsorge Vorsorge und Versicherungen können 3. Säule: Private Vorsorge jederzeit kostenlos angefordert oder von Soziale Sicherheit: Vorsorgesystem in der Schweiz www.axa.ch heruntergeladen werden. Aktuelle Gesetzgebung der 2. Säule Pensionskasse und Wohneigentum: Wohneigentumsförderung (WEF) 15
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