Die Biene kennen unD schützen - Beutenschutzfarbe speziell für die Behandlung von Bienenbeuten und -häusern sowie Styropor- und Holzbauteilen in ...
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Die Biene kennen und schützen Beutenschutzfarbe speziell für die Behandlung von Bienenbeuten und -häusern sowie Styropor- und Holzbauteilen in der Imkerei Bildquelle: S. Luff Getestet und zertifiziert von unabhängigen Bienen-Forschungs-Instituten.
Inhaltsangabe Vorwort Seite 3 Die Biene – ein außergewöhnliches Lebewesen Seite 4 Die Vorteile eines Beutenschutzanstriches Seite 5 PIGROL Beutenschutz-Lack Seite 6 PIGROL Beutenschutz-Lasur Seite 7 Auszug aus dem Abschlussbericht Seite 8 - 10 der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Fachzentrum Bienen Rückstandsanalyse der Landesanstalt für Bienenkunde Seite 11 an der Universität Hohenheim Dieses Produkt wurde auf Papier gedruckt, welches aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. 2
Unser Anspruch wIR SC HONEN Biene & Natur Vorwort Wir, die PIGROL Farben GmbH mit Sitz im fränkischen Ansbach, produzieren seit 1934 Farben mit höchstem Qualitätsstandard. Unsere Stärke ist ein hochwertiges Vollsortiment in den Bereichen Holzschutz- und Ober- flächenveredelung, Lacke und Farben. Ein umfassendes Bautenfarben-Programm mit einer Reihe an Spezial- produkten rundet unser Produktportfolio ab. Unsere PIGROL Qualitätsprodukte wurden seit Bestehen der Firma stets unter den Aspekten Mensch und Umwelt entwickelt, produziert und vertrieben. Dabei hat sich PIGROL schon sehr früh vor allem auf moderne, umweltverträgliche Produkte auf Wasserbasis konzentriert. Wir betreiben fortlaufend Forschungs- und Entwicklungsarbeit einhergehend mit stetiger Verbesserung unserer Produkte, damit auch in Zukunft PIGROL-Produkte ein Synonym für Spitzenqualität bleiben! Forschung und Entwicklung ist uns aber auch deshalb wichtig, weil wir uns mit unseren Produkten identifizieren und unseren Kunden ausschließlich Produktlösungen anbieten möchten, die sich in unseren Labor- und Langzeittests als optimal erwiesen haben. Durch ein Gespräch mit einem befreundeten Imker wurden wir auf das Thema „Schutzanstriche für Bienen beuten“ aufmerksam gemacht wie auch darauf hingewiesen, dass in den Imkerkreisen diesbezüglich eine große Unsicherheit herrsche. Tatsächlich mussten auch wir nach unseren Recherchen feststellen, dass es bislang keinen einzigen Farbanstrich gibt, der auf Bienenverträglichkeit getestet oder gar zertifiziert wurde. Genau hier wollten wir ansetzen und einen Anstrich entwickeln, der einerseits optimal schützt, andererseits die sensiblen Bienen weder gefährdet noch in ihrem Verhalten negativ beeinflusst. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim erstellte einen Versuchsplan zu unserem Forschungsvorhaben und führte diesen in einem Zeitraum von über 12 Monaten in mehreren Labortests und Freilandversuchen durch. Zudem hat die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim mögliche Auswirkungen auf Honig und Wachs untersucht. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt: Sowohl die Lebensdauer-, Kontakt- als auch die Freilandtests ergaben ausschließlich positive Resultate hinsichtlich Mortalität der Bienen sowie der Brut und bezüglich des Verhaltens der Bienen. Die anschließende Laboranalyse hat gezeigt, dass die Farbanstriche offensichtlich keine detektierbaren Substanzen enthalten, wodurch auf die Rückstandsfreiheit von Honig und Wachs geschlossen werden kann. Die teilweise schockierenden Berichte der Medien über die hohe Mortalitätsrate bei Bienenvölkern sowie die neue Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) „Bienensterben bedroht die Welternährung“ bestärkten uns in der Entwicklung unserer Produkte PIGROL Beutenschutz-Lack und PIGROL Beutenschutz- Lasur sowie dem damit verbundenen Forschungsauftrag. Denn die Biene ist ein außergewöhnliches Lebewesen und muss unbedingt geschützt werden! Herzlichst Ihre PIGROL Farben GmbH Michael Burger Prokurist 3
Die Biene – schützenswert! Die Biene – ein außergewöhnliches Lebewesen Seit jeher hat die Biene eine besonders wichtige und sensible Rolle innerhalb des Ökosystems unseres Planeten. Doch was genau macht sie eigentlich so schützenswert? So klein und doch so wichtig Schon seit mehreren tausend Jahren nutzt der Mensch die Honigbiene. Die weltweite Wirtschaftsleistung der Honigbienen und anderer bestäubender Insekten wird auf etwa 153 Milliarden Euro geschätzt. In Deutschland erreicht der Nutzwert der Tiere etwa vier Milliarden Euro. Damit ist die Honigbiene nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Mit der Biene wurde ein wahres Nutztier. Die Biene ist somit zwar eines der kleinsten Nutztiere des Menschen – aber dafür Wunder erschaffen! eines der wichtigsten. So ist sie nicht nur das drittwich- „Fleißig wie die Bienchen“ tigste Nutztier Deutschlands, auch Für nur ein Pfund Honig müsste eine einzelne Biene ungefähr zweimal um die Erde fliegen. ihr Körper und die Bienenwabe Doch glücklicherweise hilft ihr das Volk dabei und bewirtschaftet gemeinsam eine Fläche von bis zu 50 km². dienen schon länger als bionische Vorlage für den technischen Fort- Jede einzelne Sammelbiene fliegt pro Tag bis zu 40 Mal aus und besucht dabei mehrere schritt. Tausend Blüten. Während der Sammlung des Nektars nimmt sie die Blütenpollen mit ih- rem Pelz auf und trägt ihn somit an die nächste Pflanze. Für die biologische Vielfalt ist dies überaus wichtig, denn in den gemäßigten Breiten sind Honigbienen sogar die wichtigsten Bestäuber von Blütenpflanzen. Rund 80 % aller Pflanzenarten sind auf eine Fremdbestäubung angewiesen und davon werden wiederum ca. 80 % durch Honigbienen bestäubt. Wunderwerk Natur Bienen sind geniale Baumeister. So beschäftigten sich bereits Johannes Kepler und Galileo Galilei mit der sechseckigen Gestalt von Bienenwaben, die zugleich platz-, material- und energiesparend sind. Heute sind Hexagramme ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens und so findet man sie in Flugzeugen, die von einer leichten und ebenso stabilen Bauweise abhängig sind und in der Architektur von erdbebensicheren Gebäuden. Auch die physische Beschaffenheit von Bienen rückt immer mehr in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersu- chungen. So arbeiten Forscher bereits seit längerem an der Entwicklung eines Ölwischtuches nach dem Vorbild von Bienenbeinen. Die sogenannten Ölbienen sammeln mit ihren Hinterbeinen Öle von Blüten und dank der dort speziell angeordneten Haare verlieren sie während des Fluges, auch bei hohen Geschwindigkeiten, keinen einzigen Tropfen Öl. Genau durch diese Technik soll es künftig möglich sein, große Ölkatastrophen wie zuletzt im April 2010 beim Untergang der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ zu minimieren bzw. einzudämmen. Verstärkte EU-Unterstützung Wie unverzichtbar und wertvoll die Rolle der Bienen in unserem Ökosystem ist, steht außer Frage. Welche Gefahr das Bienensterben, das in einem nie zuvor bekannten Ausmaß zu beobachten ist, birgt, wurde auch von der EU-Kommission erkannt. Die bereitgestellten jährlichen EU-Gesamtmittel zur Kofinanzierung der nationalen Imkereiprogramme wurden bis 2013 auf 32 Mio. EUR angehoben. In der Vorperiode (2008 - 2010) betrug das jährliche Volumen noch 26 Mio. EUR. Durch diese Maßnahme sollen die nationalen Imkereiprogramme und die bereits positiven Auswirkungen der vergangenen Jahre noch weiter verstärkt werden. 4
Bewahren und Pflegen Die Vorteile eines Beutenschutzanstriches In der Imkerei ist eine Vielzahl von Arbeitsmitteln aus Holz gefertigt, die in der Regel einen Schutzanstrich benö- tigen. Genannt sei hier der Schutz von Werkzeugen, von der Beute über Ablegerkästen bis hin zu Freiständern und Bienenhäusern. Doch wie kann man diese optimal schützen? „Naturlacke“ auf Leinölbasis Leinöl ist ein reines Pflanzenöl, das aus den reifen Samen von Flachs gewonnen wird und an sich somit unbedenklich für die Biene ist. Anstrichmittel, die auf dem Naturstoff Leinöl basieren, enthalten allerdings in der Regel Terpene und Zusätze wie Kobaltverbindungen, Ein Beutenschutzanstrich hat die beispielsweise die Trocknung begünstigen bzw. erst ermöglichen. Natur-Öle werden viele Vorteile, wie z.B. dass er leicht durch Pilze befallen und sind daher in den meisten Fällen fungizid ausgerüstet, da sie das Holz vor dem Austrocknen sonst ranzig werden können (verderben). In solchen Fällen muss oft nachgearbeitet werden, sowie Vergrauen schützt. Es wird da dies auch bei bereits verarbeiteten Ölen vorkommen kann. Zusätze wie Kobaltverbin- so die Haltbarkeit der Beuten dungen oder Fungizide sind nach heutigen Erkenntnissen bedenklich für die Gesundheit von Mensch und Tier bei der Verarbeitung, aber auch noch in getrocknetem Zustand und wesentlich verlängert. besitzen zudem ein großes Allergiepotenzial. Und das absolute Plus: Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr der Selbstentzündung von Leinöl. Die unsachgemäße Es sieht toll aus! Handhabung von mit Leinöl getränkten Lappen oder Pinseln führt immer wieder zu Bränden. Unbehandeltes Holz und seine Folgen Aus Angst um ihre Bienen verzichten deshalb viele Imker gänzlich auf die Behandlung von Holzteilen. Holz ungeschützt zu lassen birgt jedoch Risiken – auch für die Biene. Durch eindringende Feuchtigkeit kann es zu Befall des Holzes mit Bläue oder anderen Schimmelpilzen kommen, teilweise latent in Bereichen, die nicht gut einzusehen sind. Schimmel ist weder für die Bienen, noch für den Honig zuträglich. Holz ist ein natürlicher Rohstoff und reagiert auf Temperatur- und insbesondere Feuchtigkeitsschwankungen mit Schwinden, Quellen, Verziehen, Reißen oder Werfen. Kurz gesagt – es arbeitet. Daraus können Spalten und Risse entstehen, welche dann Zugluft und Kälte- / Wärmebrücken begünstigen, die das Wohlfühlklima der Biene von 35 °C und vor allem die Brut gefährden können. Sicherlich werden kleinere Spalten und Risse durch die Bienen mittels Propolis selbst abgedichtet, die Öffnungen, die jedoch aufgrund eines fehlenden Schutzanstriches entstehen, verschwenden lediglich die Arbeitskraft der Bienen, welche sich in die Sammlung von Nektar besser investieren ließe. Beuten mit hochwertigem Schutzanstrich Abgewitterte Beuten Bildquelle: S. Luff Bildquelle: S. Luff 5
PIGROL Farbnatur Beutenschutz-Lack PIGROL Beutenschutz-Lack ist ein hoch witterungsbeständiger Acryllack der speziell für die Behandlung von Bienenbeuten und -häusern sowie aller Arten von Holzbauteilen in der Imkerei entwickelt wurde. Durch die Kombination von ausgewählten Rohstoffen ist dieser Lack ebenfalls hervorragend zur Beschichtung von Styroporbeuten geeignet. Der hochwertige, wasserbasierte Acryllack verankert sich fest mit dem Unter- grund und ergibt einen schmutz- und wasserabweisenden, absolut klebfreien Wetter- und Feuchteschutz und dies ohne negative Auswirkungen auf das Bie- nenvolk zu haben. Der Lack ist wasserbasiert, strapazierfähig, schadstofffrei, feuchtigkeitsregulierend und diffusionsfähig. Er ist speichel- und schweißecht nach DIN 53 160 und erfüllt die Norm EN 71 Teil 3 für Kinderspielzeug. PIGROL Beutenschutz-Lack zeichnet sich insbesondere durch seine einfache Verarbeitung und hohe Kratz- und Abrieb- festigkeit aus. Zudem ist der Lack vor allem in hellen Farbtönen vergilbungsbeständig. Die Kombination aus Bindemitteln und lichtechten, hochdeckenden Pigmenten schützt vor allem Holz nachhaltig vor schädlicher UV-Strahlung. Umweltschonend, das heißt auf Wasserbasis und nahezu frei von Lösungsmitteln. Anwendungsbereich Trocknungszeit Empfohlen für Bauteile im Innen- und Außenbe- Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes bei reich, mit denen Bienen in Kontakt kommen können, 20 °C / 60 % relativer Luftfeuchtigkeit nach ca. 1 Stun- z.B. Bienenhäuser, Beuten, Schutzdächer, etc. Eine In- de staubtrocken und grifffest, nach ca. 2 - 3 Stunden nenbehandlung der Beuten ist nach heutiger Erkennt- überstreichbar. Vor dem Besatz mit Bienen sollte eine nis nicht notwendig, da die Bienen diese mit Propolis Wartezeit von 18 - 24 Stunden eingehalten werden. selbst beschichten. Der Versuch hat aber gezeigt, dass die Innenbeschichtung mit dem Lack unschädlich für Inhaltsstoffe die Bienen ist und die Migration von Holzinhaltsstoffen Acrylatdispersion, Pigmente, Füllstoffe, Wasser, Film- (Harze und Terpene) verringert. bildehilfsmittel, Additive und Konservierungsmittel. Anwendungsverfahren Farbtöne Streichen, rollen, spritzen (auch Airless). Verbrauch Je nach Rauigkeit und Saugfähigkeit der Oberfläche ca. 5 - 6 m² / l pro Anstrich. 6001 weiß 6002 gelb 6003 rot 6004 grün 6005 blau 6006 braun 6
Beutenschutz-Lasur PIGROL Beutenschutz-Lasur ist eine hoch wetterfeste Wachslasur, die speziell für die Behandlung von Bienenbeuten und -häusern sowie aller Arten von Holzbau- teilen in der Imkerei entwickelt wurde. Die hochwertige Lasur ist eine Kombination aus Restmonomer-befreiter Acrylatdispersion und modifizierten Naturwachsen auf pflanzlicher Basis. Sie dringt tief in das Holz ein und ergibt einen schmutz- und wasserabweisenden, absolut klebfreien Wetter- und Feuchteschutz und dies ohne negative Auswir- kungen auf das Bienenvolk zu haben. Die Lasur ist strapazierfähig, schadstofffrei, feuchtigkeitsregulierend und diffusionsfähig. Sie ist speichel- und schweißecht nach DIN 53 160 und erfüllt die Norm EN 71 Teil 3 für Kinderspielzeug. Durch die spezielle, tropfgehemmte (thixotrope) Rezeptur wird ein sauberes Arbeiten garantiert. Lichtechte, mikronisierte Pigmente durchfärben intensiv auch die tieferen Holzschichten und unterbinden nach- haltig das Vergrauen des Holzes durch schädliche UV-Strahlung. Umweltschonend, das heißt auf Wasserbasis und frei von Lösungsmitteln. Anwendungsbereich Trocknungszeit Empfohlen für Holzbauteile im Innen- und Außenbe- Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes bei reich, mit denen Bienen in Kontakt kommen können, 20 °C / 60 % relativer Luftfeuchtigkeit nach ca. z.B. Bienenhäuser, Beuten, Schutzdächer, etc. Eine In- 30 - 60 Minuten grifftrocken, nach ca. 1 - 2 Stunden nenbehandlung der Beuten ist nach heutiger Erkennt- schleif- und überstreichbar. Vor dem Besatz mit Bienen nis nicht notwendig, da die Bienen diese mit Propolis sollte eine Wartezeit von 18 - 24 Stunden eingehalten selbst beschichten. Der Versuch hat aber gezeigt, dass werden. die Innenbeschichtung mit der Lasur unschädlich für die Bienen ist und die Migration von Holzinhaltsstoffen Inhaltsstoffe (Harze und Terpene) verringert. Naturwachse, Bindemittel auf Basis von Acrylatdisper- sion, Pigmente, Wasser und Hilfsstoffe. Anwendungsverfahren Streichen, rollen, spritzen (auch Airless). Farbtöne Verbrauch Je nach Rauigkeit und Saugfähigkeit der Oberfläche ca. 10 - 12 m² / l pro Anstrich. 6101 kiefer 6102 nußbaum 6103 tannengrün 7
Test- und Prüfergebnisse Auszug aus dem Abschlussbericht In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Fachzentrum Bienen wurde eine Bewertung unserer Produkte PIGROL Beutenschutz-Lack und PIGROL Beutenschutz-Lasur auf die Verträglichkeit von Bienen durchgeführt. Die folgenden Ausführungen stellen eine Zusammenfassung auf Basis des Abschlussberichtes zu diesem Forschungsvorhaben dar. Projekthintergrund In der Imkerei ist eine Vielzahl von Arbeitsmitteln aus Holz gefertigt, die in der Regel einen Schutzanstrich benö- tigen. Diese Arbeitsmittel umfassen Bienenkästen wie Beuten und Ablegerkästen, Freiständer und Bienenhäuser. Bei der Auswahl des Anstrichs muss beachtet werden, dass von dem Produkt keine insektizide Wirkung ausgeht und die Bienen nicht gefährdet sind. Neben einer unmittelbaren Gefährdung der Bienen dürfen die Anstriche auch das Volk im Verhalten nicht beeinträchtigen, wie dies z.B. durch intensiven Geruch der Fall sein kann. Die Farbe darf zudem keine Rückstände in den Bienenprodukten (Honig und Wachs) hinterlassen. Hier gelten für die konventionelle Imkerei die Rückstandshöchstmengenverordnung und für die verschiedenen Bio- und Ökosiegel eigene Grenzwerte. Der Gesetzgeber schützt mit diesem Vorgehen den Verbraucher vor Belastungen in Lebensmitteln. Es gibt jedoch keine gesetzlichen Regelungen zur Verwendung von Farben als Beutenanstrich. Farben mit insektizider Wirkung können Bienen beeinträchtigen und es gibt Hinweise auf entsprechenden Produkten, diese z.B. nicht in der Nähe von Bienenhäusern einzusetzen. Allerdings gibt es keine Einstufung von Farben oder Lasuren, wie es diese für Pflanzenschutzmittel gibt. Pflanzenschutzmittel müssen in Deutschland und in der EU vor ihrer Zulassung eine Prüfung auf Bienengefährlichkeit durchlaufen und erhalten nach deren Abschluss eine Bewertung als B1 (bienengefährlich), B2, B3 oder B4 (bienenungefährlich). Solche exakten Regelungen fehlen für Farben und Lasuren, die für Bienenkästen Verwendung finden. Im Rahmen dieses Projekts wurden zwei Produkte der Firma PIGROL Farben GmbH auf ihre Bienenverträglichkeit in verschiedenen Labor- und Freilandtests untersucht. Durch Lebensdauer-, Kontakt- und Freilandtests sollten die Auswirkungen der Farbanstriche Labortests In den Labortests wurden Bienen unter kontrollierten Bedingungen mit den Anstrichen hinsichtlich auf die Mortalität der in Kontakt gebracht. Ziel dieser Labortests war, die Mortalitätsrate und das Verhalten der Bienen und der Brut, wie auch Tiere zu beobachten und zu dokumentieren. auf das Verhalten der Bienen überprüft werden. Lebensdauertest Es wurden Versuchskäfige aus Edelstahl mit jeweils 50 Jungbienen besetzt und die Rückwand Die Ergebnisse haben unsere des Käfigs mit einem Holzplättchen (5 x 7 cm) ausgestattet (siehe Abb. 1). Die Holzplättchen Erwartungen mehr als erfüllt! sind nach Anwendungsempfehlung des Herstellers zweimal mit den Produkten PIGROL Beutenschutz-Lack sowie PIGROL Beutenschutz-Lasur behandelt worden und konnten vor Verwendung 18 Stunden trocknen. Als Kontrolle dienten Käfige mit unbehandelten Holzplättchen und Käfige mit Holzplättchen, die einen Überzug aus reinem Bienenwachs erhalten haben. Eine Prüfgruppe erhielt Plättchen, die mit einem schwach-insektiziden Anstrich (Negativ kontrolle) versehen wurden. Für die Behandlungsvariante wurden 10 Käfige eingerichtet und über 3 Wochen beobachtet. Die Käfige wurden im Brutschrank bei 27 °C aufgestellt und mit Futter ad libitum versorgt. Die Mortalität wurde im Abstand von 2 Tagen erfasst, indem die Anzahl toter Bienen im Käfig gezählt wurde. Tote Tiere wurden entfernt. Bei jeder Kontrolle wurde das Verhalten der Tiere beobachtet und Auffälligkeiten notiert. Nach 9 Tagen lag die mittlere Mortalität in allen Prüfgliedern unter 5 %. Es konnten zu diesem Zeitpunkt keine statistischen Unterschiede ermittelt werden. Aufgrund der geringen Mortalität wurde die Beobachtungszeit von 21 Tagen auf 25 Tage erweitert, wobei Unterschiede auftraten. Die Mortalität nach 21 und 25 Tagen ist bei der PIGROL Beutenschutz-Lasur im Vergleich zum Prüfglied Negativkontrolle signifikant geringer, beim PIGROL Beutenschutz-Lack ist der Unterschied nur nach 21 Tagen statistisch abzusichern. 8
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Mortalität der Prüfglieder PIGROL Beutenschutz-Lasur und PIGROL Beutenschutz-Lack zu keinem der drei Zeitpunkte gegenüber der unbehandelten Kontrolle, der Negativkontrolle oder auch der Prüfvariante mit Bienenwachs signifikant erhöht ist. Kontakttest In einem Kontakttest wurden kleine Abb 1. Versuchskäfige mit behandelten Holzplättchen an der Rückwand. Mengen der Produkte einzelnen Bie- Bildquelle: LWG, Veitshöchheim nen direkt auf den Thorax appliziert. Als Kontrolle dient hier ein Zeichen- stift, der in der Königinnenzucht für die Markierung von Königinnen verwendet wird. Die Negativkontrolle entspricht dem gleichen Produkt wie im Lebens dauertest. Für diesen Versuch wurden zunächst 20 Jungbienen in Käfige eingesetzt und 24 Stunden im Brutschrank gehalten. Jedes Prüfglied bestand aus fünf Käfi- gen mit jeweils 20 Bienen. Am Folgetag erhielten die Tiere Einzelapplikationen auf den Thorax (siehe Abb. 2). Für die Applikation ist eine kurzzeitige Betäu- bung der Bienen durch Abkühlung er- forderlich, da die Tiere sich sonst putzen und die feuchte Farbe Antennen und Flügel verklebt. Im Anschluss an die Applikation werden die Tiere wieder in die Käfige gesetzt und analog zum Lebensdauertest beobachtet, wobei die Beobachtungszeit auf 15 Tage verkürzt wurde, da die Verkleinerung der Gruppengröße sich in der Regel auf die Lebensdauer der Tiere auswirkt. Um den Einfluss der Abkühlung zu erfassen wurde eine zusätzliche Käfiggruppe eingerichtet, in der die Bienen nur abgekühlt wurden. Im Kontakttest starb der überwiegende Anteil der toten Tiere in den ersten 72 Stunden nach Applikation. In allen Prüfgliedern, mit Ausnahme der Negativkontrolle, liegt die Mortalität nach 15 Tagen unter 50 %. Die Mortalität im Prüfglied „PIGROL Beutenschutz-Lack“ entspricht der Größenordnung bei Verwendung eines Zeichenstiftes. Signifikante Unterschiede zwischen „PIGROL Beutenschutz-Lack“ und den anderen Prüfgliedern sind ausschließlich im Vergleich zur Negativkontrolle festzustellen, welche eine deutlich höhere Mortalität (mehr als 80 %) aufwies. Die Mortalität im Prüfglied „PIGROL Beutenschutz- Abb. 2 Markierung einer abgekühlten Biene mit Lasur“ ist im Vergleich zum „PIGROL Beutenschutz- PIGROL Beutenschutz-Lasur. Lack“ etwas erhöht, liegt aber im Mittel unter der Bildquelle: LWG, Veitshöchheim Negativkontrolle. Die Unterschiede zur Negativkon- trolle sind nach 72 Stunden signifikant, nach 15 Ta- gen allerdings nicht mehr. Gegenüber der unbehan- delten Kontrolle ist die Mortalität bei der Variante „PIGROL Beutenschutz-Lasur“ erhöht, aber nicht signifikant. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Ap- plikation beider Anstriche – PIGROL Beutenschutz- Lack und PIGROL Beutenschutz-Lasur – auf den Thorax der Tiere im Vergleich zu einem in der imkerlichen Praxis angewendeten Zeichenstifts keine negativen Auswirkungen hatte. 9
Freilandversuch Für den Freilandversuch wurden unbehandelte Bienenkästen mit den beiden Anstrichen versehen. Um mög- liche Effekte deutlich nachweisen zu können, wurden die Kästen entgegen der imkerlichen Praxis sowohl von innen als auch von außen gestrichen (siehe Abb. 3). Als Kontrolle wurden Kästen ohne Anstrich genutzt. Die Kästen wurden Mitte September 2010 mit Jungvölkern besetzt und die Beuten mit Abb. 3 Auftragen der zu prüfenden Anstriche. Die An Totenfallen (siehe Abb. 4) ausgestattet. Diese Totenfallen ermöglichen eine Erfassung der striche wurden auch im Inneren der Beuten angewendet. Mortalität im Bienenvolk. Die Totenfallen wurden im Herbst 2010 über mehrere Wochen Bildquelle: LWG, Veitshöchheim kontrolliert. In den Totenfallen konnten keine Auffälligkeiten zwischen den Anstrichen und der Kontrolle dokumentiert werden. Im Frühjahr 2011 wurden mögliche Effekte auf die Brut überprüft, indem die Brutmortalität bestimmt wurde. Dazu wurden an allen Völkern Folienprotokolle angefertigt. Im Rahmen der Folienprotokolle werden mind. 100 Brutzellen individuell markiert und die Entwicklung der Brut bis kurz vor dem Schlupf verfolgt. Sowohl zu Versuchsbeginn, als auch im Frühjahr konnten weder in der Bienenzahl, noch im Umfang des Brutnests (= Anzahl Brutzellen) Unterschiede festgestellt werden. Abb. 4 Bienenvölker in gestrichenen und unbehandelten Beuten mit vorgebauter Totenfalle zur Bestimmung der Zusammenfassung Mortalität. Bildquelle: LWG, Veitshöchheim Die getesteten Produkte PIGROL Beutenschutz-Lack und PIGROL Beutenschutz-Lasur zeigten weder in Labor- noch in Freilandversuchen negative Effekte auf Honigbienen. In den Laborversuchen zur Lebensdauer konnten keine Unterschiede im Vergleich zu un- behandelten Kontrollen nachgewiesen werden. Eine direkte Applikation der Produkte auf den Körper von Bienen führte zu einer Mortalitätsrate, wie sie auch bei der Verwendung von Zeichenstiften für Königinnen auftrat. Bienenvölker, die in behandelten Beuten unter praxisnahen Bedingungen gehalten wurden, wiesen im Vergleich zu Völkern in unbehandelten Beuten eine vergleichbare Volksent- wicklung auf und es wurde weder ein erhöhter Totenfall am Flugloch noch eine erhöhte Brutmortalität beobachtet. 10
Test- und Prüfergebnisse Rückstandsanalyse Für die Rückstandsanalyse der Farben erhielt die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim zwei Musterbretter, welche mit PIGROL Beutenschutz-Lack und PIGROL Beutenschutz-Lasur gestrichen wurden. Ziel der Untersuchung war es, die Lösbarkeit von Farbinhaltsstoffen zu ermitteln, um da- durch Rückschlüsse auf evtl. Rückstände in Bienenprodukten wie Honig, Wachs, etc. ziehen zu können. Um gezielt nach den Inhaltsstoffen suchen zu können, erhielt die Universität Hohenheim eine Auflistung aller verwendeten Rohstoffe. Für die Analyse wurde der vollständig durchgetrocknete Farbanstrich beider Produkte mit Die Analyse hat gezeigt, einer Bandschleifmaschine abgeschliffen. Der dabei aufgefangene Farb- bzw. Holzstaub wurde mit einem aggressiven Lösungsmittelgemisch (Aceton/Hexan 1:1) versetzt. Die dass die Farbanstriche offen- Präparate wurden anschließend in verschließbaren Reagenzgläsern 3 Tage dunkel gelagert sichtlich keine detektierbaren und mehrfach intensiv geschüttelt, um somit eine optimale Verbindung zwischen Farbe und Substanzen enthalten, wodurch Lösemittelgemisch gewährleisten zu können. Danach wurden die Probengefäße zentrifugiert auf eine Rückstandsfreiheit von und ein Teil der Proben wurde für die gaschromatographische Analyse abgenommen. Somit sollten die extrahierbaren Komponenten der Farbstäube freigesetzt und nach Möglichkeit Honig und Wachs geschlossen identifiziert werden. Für die Proben kam das gleiche Verfahren wie bei der Rückstands werden kann. analytik für Honig und Wachs zum Einsatz. Die Analyse hat gezeigt, dass die Farbanstriche offensichtlich keine detektierbaren Substanzen enthalten bzw. diese Substanzen sich nicht aus den angetrockneten Anstrichen heraus lösen lassen. Zusammenfassung Da das Lösungsmittelgemisch sich beiden Farben gegenüber wesentlich aggressiver verhält als Bienen, die ggf. über die ausgehärteten Farbanstriche an der Beutenwand laufen, kann damit mit hoher Wahrschein- lichkeit ausgeschlossen werden, dass es unter den praktischen imkerlichen Bedingungen zu einer messbaren Kontamination von Bienenprodukten durch die beiden getesteten Farben kommen kann. Aus Sicht der Rückstandsanalytik spricht daher nichts dagegen, beide Farben als Anstriche für Bienenkästen einzusetzen. Gepflegte Beuten im Grünen Bildquelle: S. Luff 11
Kontakt 800061600/08.2011 Pigrol Farben GmbH Telefon: +49 (0)981 6506-0 Hospitalstraße 39/71 Telefax: +49 (0)981 6506-59 D-91522 Ansbach E-Mail: info@pigrol.de www.pigrol.de Weitere Informationen unter: www.farbnatur.de
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