2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR KERAMISCHE TECHNOLOGIEN UND SYSTEME IKTS JAHRESBERICHT 2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
JAHRESBERICHT 2016/2017 Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS Winterbergstraße 28, 01277 Dresden-Gruna Telefon +49 351 2553-7700 Fax +49 351 2553-7600 Michael-Faraday-Straße 1, 07629 Hermsdorf Telefon +49 36601 9301-0 Fax +49 36601 9301-3921 Maria-Reiche-Straße 2, 01109 Dresden-Klotzsche Telefon +49 351 88815-501 Fax +49 351 88815-509 info@ikts.fraunhofer.de www.ikts.fraunhofer.de Jahresbericht 2016/17 1
VORWORT JAHRESBERICHT 2016/17 Liebe Partner und Freunde des IKTS, wieder dürfen wir auf ein sehr erfolg- und ereignisreiches Jahr zurückblicken. Insgesamt haben wir Projekte mit unseren Industriepartnern in einem Auftragsvolumen von 19 Mio. Euro durchgeführt. Alle Standorte haben sich damit im direkten Wirt- schaftsertrag deutlich gesteigert. An unserem Standort in Dresden-Gruna konnten wir hierbei erstmals an der 11 Mio. Euro Marke kratzen. Genauso erfolgreich waren wir in der Akquisition von öffentlich geförderten Projekten (18,6 Mio. Euro), die eben- falls in Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern durch- geführt werden. Wir haben damit wieder einmal unsere Rele- vanz als Forschungspartner für die Industrie bewiesen und kommen damit auch weiterhin unserer Mission als Fraunhofer- Institut mit klarem Fokus auf die anwendungsorientierte For- schung nach. Bei einem Gesamthaushalt von ca. 54 Mio. Euro hatten wir auch die Möglichkeit, in Vorlaufforschung und wei- tere Ausrüstung (ca. 3 Mio. Euro) zu investieren. Hier möchten wir insbesondere den Ländern Sachsen und Thüringen sowie dem Bund für die Unterstützung danken. Wir sind damit wie- der bestens gerüstet, auch zukünftig als kompetenter Partner für die Industrie zur Verfügung zu stehen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Als besonders erfreulich ist die Entwicklung unseres neuen Standorts zur zerstörungsfreien Prüftechnik und Materialdia- gnostik in Dresden-Klotzsche hervorzuheben. Hier haben wir im Berichtszeitraum den betriebswirtschaftlichen »turn around« geschafft und mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Das Thema der Prüftechnologien über den gesamten Produkt- lebenszyklus von Werkstoffen und Systemen, auch über die Keramik hinaus, bietet ein enormes Potenzial für Prozess- und Produktinnovationen. Wir werden den Ausbau und die syner- 2 Jahresbericht 2016/17
getische Integration dieser Thematik in unsere Kernkompetenz stoffzellensysteme im »reverse mode« als SOEC (solid oxide im Bereich der Struktur- und Funktionskeramik konsequent electrolysis cell) zum Einsatz kommen. Die Kombination dieser weiter verfolgen. Überhaupt werden wir auch zukünftig unserer Technologien zusammen mit unserer Umweltverfahrenstechnik Strategie, das Feld der technischen Keramik in seiner ganzen erlaubt es, Wertstoffkreisläufe zu schließen (Energiekreislauf, Breite und über alle Stufen der Wertschöpfungskette abzu- Wasserkreislauf, Rohstoffrückgewinnung). Dies ist auch für die decken, weiter treu bleiben. Hierbei sind wir immer für neue Landwirtschaft interessant. Zu diesem Thema planen wir derzeit Themen und Input Ihrerseits offen. ein Forschungscluster mit Partnerinstituten der Fraunhofer- Gesellschaft. Für das kommende Jahr sind wir jedenfalls wieder gut aufge- stellt und werden alle unsere acht Geschäftsfelder, deren Be- Weitere Highlights und Entwicklungstrends aus unseren Ge- schreibung Sie im vorliegenden Bericht finden, weiter ausbauen. schäftsfeldern haben wir im Bericht zusammengestellt. Ich Besonderes Augenmerk werden wir erneut auf das Feld der wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Durchblättern. Wie immer Energie- und Umwelttechnologie legen. Hierbei wird der Spei- besteht mein Angebot, von unserer ausgezeichneten Ausstat- chertechnologie für mobile und stationäre Anwendungen be- tung und unserem hervorragenden IKTS-Team Gebrauch zu sondere Bedeutung zukommen. Für die mobilen Anwendungen machen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. konzentrieren wir uns auf Lithium-Ionen-Batterien und sehen die »solid state«-Batterien als Schwerpunktthema. Auch auf Ihr, dem Thema »range extender« wollen wir uns verstärken, wobei hier sowohl Brennstoffzellen als auch Verbrennungskraftma- schinen betrachtet werden sollen. Im Bereich der stationären Speicherung konzentrieren wir uns auf die Na/NiCl2-Batterie. Alexander Michaelis Hierzu konnten wir ein neues Projekt über die Fraunhofer- Zukunftsstiftung akquirieren, das es uns erlaubt, bis in eine April 2017 Systementwicklung vorzudringen. Bei den Batterien fokussieren wir neben der Materialentwicklung und -aufbereitung auch auf neue Prozesstechnologien und werden hier u. a. auch die additive Fertigung einsetzen, die wir als neues Formgebungs- verfahren auch in anderen Bereichen stark ausbauen möchten. Des Weiteren wollen wir das Thema »Keramik für die Wasser- und Wasserstofftechnologie« weiter ausbauen. Dabei sollen sowohl unsere Keramikmembranen als auch unsere Brenn- Jahresbericht 2016/17 3
INHALT JAHRESBERICHT 2016/17 2 Vorwort 4 Inhalt Das Fraunhofer IKTS im Profil 6 Kurzporträt 8 Kernkompetenzen 10 Das Fraunhofer IKTS in Zahlen 12 Organigramm 14 Kuratorium 15 Die Fraunhofer-Gesellschaft Retrospektive 16 Veranstaltungen und Highlights 22 Messerückblick – Wissenschaft trifft Markt 24 Aus den Geschäftsfeldern des Fraunhofer IKTS Werkstoffe und Verfahren 26 Simulationstool zur optimierten Herstellung von keramischen Bauteilen 27 Funktionelle Dünnschichten mittels Atomlagenabscheidung (ALD) 28 Fügetechnologien für keramische Sensoren 29 Entwicklung neuartiger Glasheizelemente und Bauteile über 2K-Spritzguss 30 3D-Druck von Hartmetallen 31 Poröse Keramik als Diaphragma in Leichtmetallschmelzen Maschinenbau und Fahrzeugtechnik 32 Charakterisierung von Keramik-Matrixkompositen mit HF-Wirbelstromtechnik 33 Miniaturisiertes System zur intelligenten Signalverarbeitung im Maschinenbau 34 Miniatursensorik für Verpackungsprozesse Elektronik und Mikrosysteme 35 Miniaturisierter Detektor in keramischer LTCC-Technologie für Frühwarnsysteme 36 Antiferroelektrische Kondensatoren für die Leistungselektronik 37 Biplanar Arrays – Neue Möglichkeiten in der Ultraschallprüfung 38 Formstabile LTCC-Module dank IKTS-Silberpasten 39 Elektrokalorische Kühlelemente in Mehrlagentechnik 40 Kompetenzzentrum Foliengießtechnik Hermsdorf 4 Jahresbericht 2016/17
Energie 41 Entwicklung von Hoch-Energie-Elektroden für Lithium-Ionen-Bipolar-Batterien 42 Neue Werkstoffe für Lithium-Ionen leitende Festelektrolyte 43 Niedrigsinternde Metallisierungen für Heterojunction-Solarzellen 44 Adsorptive Wärmespeicherung mit keramischen Komponenten 45 Verfahren zur kontrollierten Scaleabscheidung aus Thermalsolen Umwelt- und Verfahrenstechnik 46 Wasser, Energie und Dünger aus Reststoffen der Lebensmittelindustrie 47 Umweltfreundlichere Flockungshilfsmittel für die Wasseraufbereitung 48 Kohlenstoffmodifikationen für Anwendungen in der Membrantechnik 49 Effizientere Sauerstoff-Produktion mit keramischen Membranen 50 Effiziente und preiswerte Siliziumcarbidmembranen für die Flüssigfiltration 51 Indirekte Erdgastrocknung mit hydrophilen Zeolithmembranen Bio- und Medizintechnik 52 Individuelles strukturiertes Zahnimplantat 53 Biointerface-Studien an Biokeramiken: Weiterentwicklung bestehender Methoden 54 Akustische und induktiv-elektrische Impedanzspektroskopie 55 Sensorik: Keramikbasierte Mikrochipbioanalytik Optik 56 Optische Detektion anthropogener Schadstoffe in der Wasseraufbereitung 57 Aufskalierung und Optimierung keramischer Konverter für Spezialanwendungen 58 Leuchtstoffbasierte Komposite für die Beleuchtungstechnik Material- und Prozessanalyse 59 Messung des Mikro-Spannungszustands in 3D-Elektronik-Strukturen mit FIB-DAC 60 Bestimmung mechanischer Kennwerte bis zu höchsten Einsatztemperaturen 61 Optische Dilatometrie in hochreinen Atmosphären 62 Bauteilspezifische Prüfmethoden 63 Mikroplastik – Charakterisierung und Verwitterung 64 Koopertionsausbau in Verbünden, Allianzen und Netzwerken 71 Namen, Daten, Ereignisse 92 Veranstaltungen und Messen – Ausblick 94 Anfahrt zum Fraunhofer IKTS Jahresbericht 2016/17 5
DAS FRAUNHOFER IKTS IM PROFIL KURZPORTRÄT Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme Durchgehende Fertigungslinien vom Werkstoff zum IKTS deckt das Feld der Technischen Keramik von der grundlagen- Prototypen orientierten Vorlaufforschung bis zur Anwendung in seiner ganzen Breite ab. Hierzu stehen an den Standorten Dresden-Gruna, In allen keramischen Stoffklassen stehen uns sämtliche Standard- Dresden-Klotzsche und Hermsdorf, Thüringen sowie in mehreren verfahren der Masseaufbereitung, Formgebung, Wärmebe- Außenstellen hervorragend ausgerüstete Labors und Technika handlung und Finishbearbeitung zur Verfügung. Wo es sinn- auf mehr als 30 000 m2 Nutzfläche zur Verfügung. Ausgehend voll ist, kann selbst die Phasensynthese am Institut erfolgen. In von einem umfassenden Werkstoffwissen über keramische der Funktionskeramik besteht eine besondere Kernkompetenz Hochleistungswerkstoffe erstrecken sich die Entwicklungsarbei- in der Pasten- und Folientechnologie. Mehrere Reinräume und ten über die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zur Prototy- kontaminationsarme Fertigungsbereiche werden bereitgehal- penfertigung. Das Fraunhofer IKTS bildet einen Dreiklang aus ten, unter anderem für die Technologielinien der Vielschicht- Werkstoff-, Technologie- und Systemkompetenz, der durch keramik und der hochreinen Oxidkeramik. eine umfangreiche Materialdiagnose auf höchstem Niveau er- gänzt wird. Chemiker, Physiker, Werkstoffwissenschaftler und Multiskalenentwicklung Ingenieure arbeiten im IKTS interdisziplinär zusammen. Alle Ar- beiten werden durch erfahrene Techniker begleitet. Das Fraunhofer IKTS kann Entwicklungen vom Labor- in den Technikumsmaßstab übertragen. Für alle relevanten Technolo- Die Hersteller und vor allem die bestehenden und potenziellen gielinien stehen industrietaugliche Ausrüstungen und Maschinen Anwender von Keramik stehen als Projektpartner und Kunden aktueller Bauart zur Verfügung, um für Partner und Kunden im Fokus. Das Fraunhofer IKTS arbeitet in acht marktorientier- die für den Markteinstieg notwendigen Prototypen und Vorse- ten Geschäftsfeldern, um keramische Technologien und Kom- rien zu realisieren, industrielle Fertigungslinien zu entwickeln ponenten für neue Branchen, neue Produktideen und neue und Qualitätsprozesse zu implementieren. Somit können Re- Märkte jenseits der klassischen Einsatzgebiete zu demonstrieren manenzkostenrisiken und Time-to-Market minimiert werden. und zu qualifizieren. Dazu gehören Maschinenbau und Fahr- zeugtechnik, Elektronik und Mikrosysteme, Energie, Umwelt- Synergien zwischen den Werkstoffen und Technologien und Verfahrenstechnik, Bio- und Medizintechnik, Optik und als übergreifende Querschnittsangebote die klassischen Werk- Die Kombination der unterschiedlichen Technologieplattfor- stoffe und Verfahren sowie die Material- und Prozessanalyse. men, wie zum Beispiel der Funktions- und Strukturkeramik, Das Institut bietet sich damit als kompetenter Ansprechpartner erlaubt multifunktionale Bauteile und Systeme, die geschickt und erster Anlaufpunkt für alle keramikbezogenen Problemstel- Eigenschaften der Keramik ausnutzen. Dies ermöglicht die lungen an – ein echter »One Stop Shop« für die Keramik. Herstellung innovativer Produkte mit deutlichem Mehrwert und niedrigen Kosten. Als unikale Kompetenzen können wir hierbei bieten: 6 Jahresbericht 2016/17
Elektronik und Material- und Energie Mikrosysteme Optik Prozessanalyse DIE GESCHÄFTSFELDER DES FRAUNHOFER IKTS Werkstoffe und Umwelt- und Bio- und Maschinenbau und Verfahren Verfahrenstechnik Medizintechnik Fahrzeugtechnik Kompetente Analytik und Qualitätsbewertung Standortübergreifendes Management zur nachhaltigen Qualitätssicherung Gerade in keramischen Produktionsprozessen ist eine leistungs- fähige Analytik und Qualitätskontrolle von Beginn an ein ent- Qualität, Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit scheidender Faktor für die Marktakzeptanz der Produkte. Da gehören für uns zu den wichtigsten Instrumenten zur Differen- wir sowohl Werkstoffe als auch keramische Herstellprozesse zierung im Wettbewerb. Das IKTS verfügt daher über ein ein- auf einer fundamentalen Ebene verstehen, gleichzeitig auch heitliches Managementsystem nach DIN EN ISO 9001 sowie den Entwurf und die Integration komplexer physikalischer über ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001. Prüfsysteme beherrschen, können wir unseren Kunden einzig- Darüber hinaus wird das Institut in seinen Teilbereichen nach artige Lösungen bei Werkstofffragen in Produktion und Quali- weiteren Richtlinien zertifiziert, unter anderem nach dem tätsüberwachung bieten. Medizinproduktegesetz und wird regelmäßig verschiedenen industriellen Audits unterzogen. Netzwerkbildner In unseren laufenden Projekten sind wir aktuell mit über 450 nationalen und internationalen Partnern verbunden. Zudem ist das Fraunhofer IKTS in zahlreichen Allianzen und Netzwerken aktiv. Innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft sind wir beispiels- weise im Fraunhofer-Verbund Werkstoffe und Bauteile – MATERIALS tätig. Darüber hinaus stellt das Fraunhofer IKTS den Sprecher der Fraunhofer-Allianz AdvanCer, die aus vier besonders auf die Keramik spezialisierten Instituten besteht. Wir sind in der Lage, den Aufbau von Netzwerken, die für eine erfolgreiche Produktentwicklung notwendig sind, zu unter- stützen und auch über unsere eigenen Möglichkeiten hinaus- gehende Kompetenzen zu vermitteln oder zu integrieren. Unsere Arbeiten an der Forschungsfront basieren auf einem langjährigen Erfahrungs- und Wissensschatz, der auf die Interessen unserer Partner ausgerichtet ist. Jahresbericht 2016/17 7
KERNKOMPETENZEN DES FRAUNHOFER IKTS WERKSTOFFE UND HALBZEUGE STRUKTURKERAMIK Oxidkeramik Polymerkeramik Nichtoxidkeramik Faserkomposite Hartmetalle und Verbundwerkstoffe Cermets Schaumkeramik Pulver und Suspensionen FUNKTIONSKERAMIK Isolatoren Pasten und Folien Dielektrika Lote und Glasdichtungen Halbleiter Precursorbasierte und Nanotinten Ionenleiter Komposite Magnete UMWELT- UND Substrate Membranen und Filter -- Granulate -- Oxide, Nichtoxide VERFAHRENSTECHNIK -- Platten -- Zeolithe, Kohlenstoff -- Rohre -- MOF, ZIF, Komposite -- Kapillaren -- Ionenleiter, Mischleiter -- Hohlfasern -- Waben Katalysatoren -- Schäume -- Oxide -- Metalle, CNT ROHSTOFF-, PROZESSANALYSE Rohstoffanalyse und Prozessbegleitende Bewertung Charakterisierung in der UND MATERIALDIAGNOSE, -- Analyse von Partikeln, keramischen Technologie ZERSTÖRUNGSFREIE Suspensionen und -- Charakterisierung PRÜFTECHNIK Granulaten -- Prozess-Simulation und -- Chemische Analyse Auslegung -- Qualitätsmanagement Untersuchte Werkstoffe -- Stahl, NE-Metalle -- Keramik, Beton -- Werkstoffe der Halbleiterindustrie -- Kunststoffe, Verbundwerkstoffe (GFK und CFK) -- Biomaterialien und -gewebe Prozessauslegung, Prozessüberwachung, 8 Jahresbericht 2016/17
TECHNOLOGIE KOMPONENTEN UND SYSTEME Pulvertechnologie Fasertechnologie Bauteilauslegung Optische Komponenten Formgebung Additive Fertigung Prototypen- fertigung Heizsysteme Wärmebehandlung Pilotfertigung und Sintern und Scale-up Verschleiß- Medizintechnik und komponenten Implantate Finishbearbeitung Beschichtungs- technologie Werkzeuge Filter Precursortechnologie Fügetechnologie Dickschicht- Dünnschicht- Systemdefinition und Validierung/ technologie technologie Anlagenentwicklung CE-Kennzeichnung Multilayer Elektrochemisches Modellierung und Prüfstandsbau -- HTCC, LTCC Abtragen Simulation Begleitung Feldtests Aerosol- und Inkjet- Galvanik Konstruktion und Printing Prototypenbau Stofftrennung Biomasse- Muster und Prototypen Modellierung und -- Filtration, Pervaporation Technologie -- Membranen, Filter Simulation -- Dämpfepermeation -- Aufbereitung -- Membranmodule -- Stofftransport -- Gastrennung -- Konversion -- Membrananlagen -- Wärmetransport -- Membranextraktion -- Reaktion -- Membrandestillation Photokatalyse Filtrationsversuche -- Elektromembranverfahren -- Labor, Technikum, Feld Reaktorentwicklung Chemische -- Pilotierung Katalyse Verfahrenstechnik Anlagenauslegung Werkstoff- und Bauteilcharakterisierung Bauteil- und Systemverhalten -- Gefüge und Phasen -- Schadensanalyse -- Mechanische und physikalische Eigenschaften -- Versagensmechanismen -- Hochtemperatur-Eigenschaften -- Messung und Simulation des Bauteilverhaltens -- Korrosion -- Prüfung nach zertifizierten Normen und Prüfungen außerhalb des Normenbereichs Technologien Komponenten, Systeme und Services -- Mikro- und Nanoanalytik -- Sensoren und Sensornetzwerke -- Ultraschall -- Prüfköpfe und Prüfsysteme -- HF-Wirbelstrom -- Structural Health Monitoring -- Optische Methoden -- Datenanalyse und Simulation -- Röntgenverfahren -- Biomedizinische Sensorsysteme -- Prüfung nach zertifizierten Normen und Prüfungen außerhalb des Normenbereichs Bauteilverhalten, Zuverlässigkeitsanalyse, Lebensdauer- und Qualitätsmanagement, Kalibrierung Jahresbericht 2016/17 9
DAS FRAUNHOFER IKTS IN ZAHLEN DAS FRAUNHOFER IKTS IM PROFIL Haushalt und Erträge Die Integration der zerstörungsfreien Prüftechniken bleibt ein strategisches Ziel für 2017. Wesentliche Erfolge wurden bei Der Gesamthaushalt des Fraunhofer IKTS lag 2016 mit einem der Verarbeitung verschiedenster Glaswerkstoffe über pulver- Volumen von 53,7 Mio. Euro knapp unter dem Niveau des Vor- technologische Routen erreicht. jahres. Alle drei Kostenstellen trugen zu einem ausgeglichenen Haushalt bei. Insgesamt wurden 19,6 Mio. Euro Wirtschaftser- Durch den Ausbau der Sintertechnologie am Standort Herms- träge und damit 3,3 Mio. Euro mehr als im Vorjahr, erreicht. dorf wurden weitere Verbesserungen für die Herstellung von Für das Gesamtinstitut ergab sich somit ein Gesamt-RhoWirtschaft Membranmodulen erreicht. Dieser Schwerpunkt wird durch von 38,7 %, das sind 5,3 % mehr als 2015. Zu diesem Erfolg eine Vielzahl weiterer Geräteinvestitionen gestärkt. trug insbesondere der Standort Hermsdorf mit einem Volumen von 5,4 Mio. Euro und einem Standortkennwert von 43,1 % Das Bio-Nanotechnologie-Anwendungslabor BNAL in Leipzig, bei. Der Anteil der EU-Erträge stieg insgesamt um 160 000 Euro als eine von Fraunhofer IZI und Fraunhofer IKTS betriebene auf 2,8 %. Der Schwerpunkt dieser Projekte ist mit einem An- Aktivität, konnte durch die intensive Arbeit der Attractgruppe teil von 86 % in Dresden angesiedelt. Über 3 Mio. Euro wurden verstärkten Input für die anderen Standorte geben. Die Kom- für neue Investitionen an den Standorten genutzt. bination des biologisch-medizinischen Know-hows des Fraun- hofer IZI mit den Kompetenzen in der Entwicklung neuer Personalentwicklung Keramikmaterialien und innovativer Messverfahren des Fraun- hofer IKTS ist dabei die Basis für die Umsetzung internationaler Die Personalkapazität im Fraunhofer IKTS verblieb 2016 auf Projekte. dem Niveau von 2015. Die veränderten Kapazitätsbedarfe wurden durch standortübergreifende Ressourcenverschiebun- gen abgesichert. Die Zahl der technischen Mitarbeiter stieg um 6 %. Dieses Wachstum wurde durch die geringere Zahl von Doktoranden und Auszubildenden ausgeglichen. Die Verschie- bung ist letztlich durch die erfolgreichen Abschlüsse dieser ausgeschiedenen Mitarbeiter begründet. 2017 sind neue Ein- stellungen von Auszubildenden geplant. Ein Schwerpunkt wird in der Definition von Fachkarrieren für Wissenschaftler und Nichtwissenschaftler liegen. Erweiterung der Forschungsbasis Im klassischen Arbeitsfeld des IKTS wird der Bereich der additi- ven Fertigung weiter ausgebaut. Die erweiterte Ausstattung erlaubt hier die Verarbeitung von oxidischen und nichtoxi- dischen Keramiken. 1 0 Jahresbericht 2016/17
1 Entwicklung des Gesamthaushalts des Fraunhofer IKTS (in Millionen Euro) in den Haushaltsjahren 2011 bis 2016 Entwicklung des Personalbestands des Fraunhofer IKTS Mitarbeiterzahl 2011 bis 2016, Vollstellenäquivalente Personalstruktur zum 31.12. des jeweiligen Jahres 1 Die Institutsleitung des IKTS, v.l.n.r.: Prof. Michael Stelter, Dr. Christian Wunderlich, Prof. Alexander Michaelis, Dr. Michael Zins, Dr. Ingolf Voigt. Jahresbericht 2016/17 11
ORGANIGRAMM Institutsleiter Prof. Dr. habil. Alexander Michaelis Stellvertretender Institutsleiter / Verwaltungsleiter Dr. Michael Zins Stellvertretender Institutsleiter / Marketing und Strategie Prof. Dr. Michael Stelter Stellvertretender Institutsleiter Dr. Ingolf Voigt Stellvertretender Institutsleiter Dr. Christian Wunderlich Werkstoffe Sintern und Charakterisierung / Zerstörungsfreie Prüftechnik Dr. habil. Mathias Herrmann Nichtoxidkeramik -- Thermische Analyse und Thermophysik* Dipl.-Krist. Jörg Adler -- Wärmebehandlung -- Nitridkeramik und elektrisch funktionelle -- Keramografie und Phasenanalyse Strukturkeramik -- Carbidkeramik und Filterkeramik Umwelt- und Verfahrenstechnik Oxidkeramik Dr. Sabine Begand Nanoporöse Membranen -- Werkstoffsynthese und Werkstoffentwicklung Dr. Hannes Richter -- Pilotfertigung hochreine Keramik -- Zeolithmembranen und Nanokomposite -- Oxid- und polymerkeramische Komponenten* -- Kohlenstoffbasierte Membranen -- Membranmuster Verfahren und Bauteile Dr. Hagen Klemm Hochtemperaturseparation und Katalyse -- Pulvertechnologie Dr. Ralf Kriegel -- Formgebung -- Hochtemperaturmembranen und -speicher -- Bauteilentwicklung -- Hochtemperaturseparation -- Finishbearbeitung -- Katalyse und Materialsynthese -- Verfahrenstechnik und Silikatkeramik Biomassetechnologien und Membranverfahrenstechnik * zertifiziert nach DIN EN ISO 13485 Dr. Burkhardt Faßauer -- Biomassekonversion und Wassertechnologie -- Mischprozesse und Reaktoroptimierung Standorte des Fraunhofer IKTS -- Membranverfahrenstechnik und Modellierung Hauptsitz Dresden-Gruna, Sachsen -- Technische Elektrolyse und Geothermie Standort Dresden-Klotzsche, Sachsen Standort Hermsdorf, Thüringen Chemische Verfahrenstechnik und Elektrochemie Projektgruppe Berlin PD Dr. Matthias Jahn -- Modellierung und Simulation Applikationszentren -- Systemverfahrenstechnik Batterietechnik, Pleißa, Sachsen -- Elektrochemie Bioenergie, Pöhl, Sachsen Bio-Nanotechnologie-Anwendungslabor BNAL, Leipzig, Sachsen Membrantechnik, Schmalkalden, Thüringen Foliengießzentrum, Hermsdorf, Thüringen 1 2 Jahresbericht 2016/17
Technische Universität Dresden ifWW – Anorganisch-Nichtmetallische Werkstoffe Prof. Dr. habil. Alexander Michaelis IAVT – Institut für Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektronik Jun.-Prof. Dr. Henning Heuer DCN – Dresden Center for Nanoanalysis Prof. Dr. habil. Ehrenfried Zschech Friedrich-Schiller-Universität Jena Technische Umweltchemie Prof. Dr. Michael Stelter Iowa State University Aerospace Engineering Prof. Dr. habil. Norbert Meyendorf -- Pulver- und Suspensionscharakterisierung* Elektronik und Mikrosystemtechnik -- Labor für Qualität und Zuverlässigkeit*, Mechanisches Labor -- Chemische und Strukturanalyse Intelligente Materialien und Systeme -- Hartmetalle und Cermets Dr. Holger Neubert -- Akkreditiertes Prüfzentrum* * akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025 -- Multifunktionale Werkstoffe und Bauteile -- Angewandte Werkstoffmechanik und Festkörper- wandler Energiesysteme / Bio- und Medizintechnik -- Systeme für Zustandsüberwachung Werkstoffe und Komponenten Hybride Mikrosysteme Dr. Mihails Kusnezoff Dr. Uwe Partsch -- Fügetechnik und AVT -- Dickschichttechnik und Photovoltaik -- Hochtemperatur-Elektrochemie und Katalyse -- Mikrosysteme, LTCC und HTCC -- Keramische Energiewandler -- Funktionswerkstoffe für hybride Mikrosysteme -- Werkstoffe MCFC -- Systemintegration und AVT -- Energietechnik-Labore HOT Systemintegration und Technologietransfer -- Keramische Folien Dr. Roland Weidl -- Systemkonzepte Elektronikprüfung und Optische Verfahren -- Validierung Dr. Mike Röllig -- Mobile Energiespeicher -- Optische Prüfverfahren und Nanosensorik -- Stationäre Energiespeicher -- Speckle-basierte Verfahren -- Dünnschicht-Technologien -- Zuverlässigkeit von elektronischen Mikrosystemen Bio- und Nanotechnologie Prüf- und Analysesysteme Dr. Jörg Opitz Jun.-Prof. Dr. Henning Heuer -- Biologische, immunologische und optische Nanosensorik -- Elektronik für Prüfsysteme -- Akustische Diagnostik -- Software für Prüfsysteme -- Wirbelstromverfahren -- Ultraschallsensoren und -verfahren Mikroelektronik und Nanoanalytik Prof. Dr. habil. Ehrenfried Zschech -- Mikro- und Nanoanalytik -- Materialien und Zuverlässigkeit für die Mikroelektronik Projektgruppe Berlin Dipl.-Ing. R. Schallert Jahresbericht 2016/17 13
KURATORIUM DAS FRAUNHOFER IKTS IM PROFIL Durch den Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft sind folgende Personen in das Kuratorium des Fraunhofer IKTS berufen: Dr. A. Beck Dr. W. Köck P. G. Nothnagel Sächsisches Staatsministerium Plansee SE, Reutte Wirtschaftsförderung Sachsen für Wissenschaft und Kunst, Geschäftsführender Direktor GmbH, Dresden Dresden Geschäftsführer Leiterin des Referats 43 A. Krey »Bund-Länder-Forschungsein- Landesentwicklungsgesell- M. Philipps richtungen« schaft Thüringen mbH, Erfurt Endress + Hauser GmbH & Geschäftsführer Co. KG, Maulburg Dipl.-Ing. R. Fetter Bereichsleiter Sensorik Thüringer Ministerium für Dr. R. Lenk Wirtschaft, Wissenschaft und CeramTec GmbH, Plochingen Dr.-Ing. W. Rossner Digitale Gesellschaft, Erfurt Leiter des Service Center Ehem. Siemens AG, München Referat 54 »Institutionelle Entwicklung Forschung« Dr. K.-H. Stegemann Dr. C. Lesniak X-FAB Dresden GmbH & Dr. habil. M. Gude 3M Technical Ceramics, Co. KG Thüringer Ministerium für Zweigniederlassung der Division Manager Solar Cell Umwelt, Energie und Natur- 3M Deutschland GmbH, and Module, Manager schutz, Erfurt Kempten Business Development Leiter der Abteilung »Energie Senior Laboratory Manager und Klima« Dr. D. Stenkamp Dr. H. H. Matthias TÜV Nord AG, Hannover Dr. P. Heilmann TRIDELTA GmbH, Hermsdorf Mitglied des Vorstands arXes-tolina GmbH, Berlin Geschäftsführer Geschäftsführer MR C. Zimmer-Conrad Dr. R. Metzler Sächsisches Staatsministerium A. Heller Rauschert GmbH, für Wirtschaft, Arbeit und Landrat des Saale-Holzland- Judenbach-Heinersdorf Verkehr, Dresden Kreises, Eisenberg Geschäftsführer Leiter des Referats 37 »Inno- vationspolitik, Technologie- förderung« 1 4 Jahresbericht 2016/17
DIE FRAUNHOFER- GESELLSCHAFT Forschen für die Praxis ist die zentrale Aufgabe der Fraunhofer- Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die Fraunhofer- Gesellschaft. Die 1949 gegründete Forschungsorganisation Gesellschaft die Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen betreibt anwendungsorientierte Forschung zum Nutzen der Entwicklung für anspruchsvolle Positionen in ihren Instituten, Wirtschaft und zum Vorteil der Gesellschaft. Vertragspartner an Hochschulen, in Wirtschaft und Gesellschaft. Studierenden und Auftraggeber sind Industrie- und Dienstleistungsunterneh- eröffnen sich aufgrund der praxisnahen Ausbildung und Erfah- men sowie die öffentliche Hand. rung an Fraunhofer-Instituten hervorragende Einstiegs- und Entwicklungschancen in Unternehmen. Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland derzeit 69 Institute und Forschungseinrichtungen. 24 500 Mitarbeiterinnen Namensgeber der als gemeinnützig anerkannten Fraunhofer- und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissen- Gesellschaft ist der Münchner Gelehrte Joseph von Fraunhofer schaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungs- (1787–1826). Er war als Forscher, Erfinder und Unternehmer volumen von 2,1 Milliarden Euro. Davon fallen 1,9 Milliarden gleichermaßen erfolgreich. Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Mehr als 70 % dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesell- schaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finan- Fraunhofer-Standorte in Deutschland zierten Forschungsprojekten. Knapp 30 % werden von Bund und Ländern als Grundfinanzierung beigesteuert, damit die Institute Problemlösungen entwickeln können, die erst in fünf oder zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden. Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspart- nern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zu- künftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen. Mit ihrer klaren Ausrichtung auf die angewandte Forschung und ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechno- logien spielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine zentrale Rolle im Innovationsprozess Deutschlands und Europas. Die Wirkung der angewandten Forschung geht über den direkten Nutzen für die Kunden hinaus: Mit ihrer Forschungs- und Entwick- lungsarbeit tragen die Fraunhofer-Institute zur Wettbewerbs- fähigkeit der Region, Deutschlands und Europas bei. Sie för- dern Innovationen, stärken die technologische Leistungsfähig- keit, verbessern die Akzeptanz moderner Technik und sorgen für Aus- und Weiterbildung des dringend benötigten wissen- schaftlich-technischen Nachwuchses. Jahresbericht 2016/17 15
RETROSPEKTIVE 1 2 28. April 2016 VERANSTALTUNGEN Girls‘Day – ein Zukunftstag für Mädchen UND HIGHLIGHTS Mädchen und Technik? Mit Sicherheit bei Fraunhofer! Unter diesem Motto stellte sich das Fraunhofer IKTS in Dresden-Klotz- sche interessierten Schülerinnen als Ausbilder vor. Im Vorder- 28. Januar 2016 grund stand dabei das Ausprobieren typischer Aufgaben einer Wettbewerbsvorteil durch Industrie 4.0 – Innovative Physiklaborantin. So testeten die Mädchen verschiedene Mate- Verfahren und Prozessintegration für die Fertigung rialien im Biegeversuch, präparierten Proben für die Metallogra- phie und untersuchten metallisches Gefüge unter dem Mikros- Mehr als 50 Gäste folgten der Einladung von HERMOS Systems kop. Der deutschlandweite Girls‘Day soll Schülerinnen ab der 5. GmbH, Fraunhofer IKTS und Bechtle AG zum Industrieabend Klasse für Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Hand- nach Dresden-Klotzsche. In Fachvorträgen und Laborrundgän- werk, Naturwissenschaften und Technik begeistern. gen lernten die Teilnehmer Konzepte und Möglichkeiten der Umsetzung von Industrie 4.0 für das eigene Unternehmen 30. April 2016 kennen. Die drei Veranstalter, die ihre Kompetenzen auf die- Zusammenarbeit zur Additiven Fertigung von Keramiken sem Gebiet gebündelt haben, stellten ein breites Spektrum an durch Memorandum of Understanding vereinbart zukunftsweisenden Lösungen zur Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette vor. Durch die Integration innovativer Im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich ver- Automatisierungstechnik, intelligenter Sensorik sowie passge- einbarten die Leiter des Fraunhofer IKTS und des Singapore nauer IT erhalten Kunden nun maßgeschneiderte Systemlösun- Center for 3D-Printing der Nanyang Technological University gen aus einer Hand. gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie den Fachkräfteaustausch zwischen Sachsen und Singapur. Gemein- sam wollen die Partner die Additive Fertigung hochleistungske- 1 6 Jahresbericht 2016/17
3 4 RETROSPEKTIVE ramischer Bauteile vorantreiben und so den Einsatz kerami- lokalen Experten aus Wissenschaft und Industrie fortschrittliche scher Werkstoffe in der Industrie revolutionieren. Die Additive Energietechnologien für die dezentrale Energieerzeugung sowie Fertigung (3D-Druck) erlaubt den computergestützten, schicht- Potenziale von Gastrennmembranen, Hochtemperaturbrenn- weisen Aufbau geometrisch sehr komplexer Bauteile, die mit stoffzellen und stationären Batterien. konventionellen Verfahren bisher nicht herstellbar waren. Dies ermöglicht die kostengünstige Fertigung von individualisierten 1.–2. Juni 2016 Implantaten und Gebrauchsgegenständen oder sogar von Industrietag »Charakterisierung mechanischer Eigen- Schmuck. schaften bei hohen Temperaturen« 2. Mai 2016 Die Erfassung von Materialkennwerten ist bei hohen Tempera- Fraunhofer IKTS eröffnet neues Zentrum für Foliengieß- turen deutlich aufwändiger und komplexer als Raumtemperatur- technik in Hermsdorf messungen. Der Industrietag mit 30 Teilnehmern stellte aktuelle Entwicklungen in der Messtechnik und bei Messverfahren spe- In Anwesenheit des Thüringer Wirtschaftsministers Wolfgang ziell für den Hochtemperaturbereich an Anwendungsbeispielen Tiefensee wurde in Hermsdorf das europaweit modernste Zen- vor. Auf der begleitenden Industrieausstellung informierten trum für Foliengießtechnik eröffnet. Der Laborkomplex bietet Hersteller und Dienstleister über Anwendungstrends und state- verschiedenste Verfahren der Folienherstellung und -abschei- of-the-art-Equipment. dung sowie Technologien zur Trocknung und Nachverarbeitung der Folien. Folien aus Keramik und anderen Funktionswerk- stoffen bilden die Grundlage für viele Produkte des täglichen 1 Schülerinnen untersuchten Lebens und der Industrie. Sie finden z. B. Anwendung in der am Girls´Day das Verhalten von keramischen Mikrosystemtechnik (LTCC, HTCC), in Batterie- Werkstoffen unter Belastung im technologien sowie bei der Filtration und Gasseparation. Für Biegeversuch. Bau und Ausstattung des neuen Zentrums haben das Thüringer 2 Thüringens Wirtschaftsminis- Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesell- ter Wolfgang Tiefensee (Mitte), schaft TMWWDG, die Fraunhofer-Gesellschaft und das Fraun- Dr. Ingolf Voigt (links) und Beate hofer IKTS insgesamt etwa eine Million Euro investiert. Capraro (rechts) eröffneten das Foliengießzentrum am IKTS- 25. Mai 2016 Standort Hermsdorf. Fraunhofer-Workshop »Keramische Technologien für 3 Unterzeichung der MoU Energieerzeugung und Energiespeicherung« in São Paolo, zwischen dem Fraunhofer IKTS Brasilien und dem Singapore Center for 3D-Printing in Anwesenheit von Brasilien zählt derzeit zu den am wenigsten CO2-intensiven Sachsens Ministerpräsidenten Wirtschaftsnationen der Welt. Der Anteil erneuerbarer Energien Stanislaw Tillich. beträgt 45 %. Gleichzeitig baut das Land seine Erdöl- und Erd- 4 Teilnehmer des Fraunhofer- gasproduktion stark aus. Auf dem ersten Fraunhofer-Workshop Workshops zu innovativen Ener- diskutierten Forscher des Fraunhofer IKTS zusammen mit 40 gietechnologien in São Paolo. Jahresbericht 2016/17 17
1 2 RETROSPEKTIVE 10. Juni 2016 lotl seine Beinchen regenerieren kann? Wie auseinanderfallende Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften Bücher computertauglich werden? Und was eigentlich »taktiles Internet« bedeutet? Das Fraunhofer IKTS stellte zusammen mit Knapp 2000 interessierte Besucher flanierten »staunend durch Partnern Lösungen vor, wie man Energie effizienter erzeugen, die Nacht« im Fraunhofer IKTS. An 12 Stationen rund um die speichern und einsetzen kann. Hochleistungskeramik luden Exponate und Experimente ein, sich über den 3D-Druck von Keramik, Filtermembranen, kera- 17. August 2016 mische Implantate und Brennstoffzellen zu informieren und bei »Die Sendung mit der Maus« dreht im Fraunhofer IKTS einer Laborführung unsere Forschung zu Umweltthemen haut- nah zu erleben. Kinder konnten eine Batterie aus Haushalts- Wie entsteht und funktioniert ein Auto-Katalysator? Um das waren bauen, den Siebdruck ausprobieren und bei einem Quiz herauszufinden, kam ein Filmteam der »Sendung mit der ihr Wissen auf die Probe stellen. Mit insgesamt 700 Veranstal- Maus« ins Fraunhofer IKTS in Hermsdorf und filmte die gesamte tungen und ca. 35 000 Besuchern war es die bisher größte Prozesskette zur Herstellung eines wabenförmigen, kerami- Lange Nacht der Wissenschaften in Dresden. schen Katalysators, durch den im Auto die Abgase strömen. Eine chemische Reaktion mit dem Washcoat wandelt dabei 29. Juni 2016 schädliche Stoffe wie Kohlenstoffmonoxid in unbedenkliche SMWA-Innovationstour zu Gast im Fraunhofer IKTS Stoffe wie Kohlenstoffdioxid und Wasser um. Der Beitrag wurde am 29. Oktober 2016 ausgestrahlt. Am 29. Juni besuchte der Sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig im Rahmen seiner SMWA-Sommertour zum The- 1.–3. Oktober 2016 ma »Innovation und Zukunft« das Fraunhofer IKTS. Im Labor- Tag der Deutschen Einheit gespräch mit Fachexperten informierte er sich über keramische Technologien für eine nachhaltige Energiegewinnung und Das Land Sachsen richtete 2016 die zentralen Feierlichkeiten -speicherung. Neben den Brennstoffzellentechnologien zur zum Tag der Deutschen Einheit aus. Der Dresdner Neumarkt Energieerzeugung standen die keramische cerenergy®-Batterie wandelte sich in eine »Sächsische Wissenschaftsmeile«, auf sowie Technologien für die alternative Nutzung und Speiche- der Forschungseinrichtungen und -initiativen mit Exponaten rung von Stromüberschüssen (Power-to-X, Biogaspellets, Sau- und Experimenten anschaulich demonstrierten wie vielseitig, erstoffgenerator) im Blickpunkt. wertschöpfend und v. a. spannend Forschung sein kann. Die Fraunhofer-Institute präsentierten in einem gemeinsamen Pa- 4. Juli 2016 villon Highlights aus der biologischen Forschung, den Material- Wissenschaftsausstellung auf dem Dresdner Neumarkt wissenschaften und Fertigungstechniken sowie der Nano- und Mikroelektronik. Das Fraunhofer IKTS stellte einen thermoelek- Vom 4. Juli bis zum 3. Oktober lud eine Wissenschaftsausstel- trischen Generator zur Stromerzeugung aus Abwärme vor. lung des Netzwerks DRESDEN concept Passanten auf dem Darüber hinaus informierten zwei Vorträge über die Potenziale Dresdner Neumarkt ein, die Vielfalt der ansässigen Forschungs- der Hochleistungskeramik für die Energiewende und die per- einrichtungen zu entdecken. Auf großflächigen Stelen wurden sonalisierte Medizin. aktuelle Forschungshighlights anschaulich präsentiert. Die Be- sucher konnten u. a. den Fragen nachgehen, wie oft ein Axo- 1 8 Jahresbericht 2016/17
3 4 RETROSPEKTIVE 21.–25. August 2016 Veranstaltung entstand aus dem Innovationsdialog im Bundes- ICC6 | 6th International Congress on Ceramics kanzleramt – eine unabhängige Fachberatung der Bundesre- gierung mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissen- Auf dem 6. International Congress on Ceramics (ICC6) in Dres- schaft und Gesellschaft zu innovationspolitischen Themen. den trafen sich mehr als 650 Keramikexperten aus 47 Ländern, Dr. Mareike Wolter vom Fraunhofer IKTS stellte EMBATT vor, um neuste Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse ein zukunftsweisendes Batteriekonzept für Elektrofahrzeuge, im Bereich der Hochleistungskeramik zu diskutieren. Unter dem mit dem eine Reichweite von 1000 Kilometern möglich wird. Motto »From Lab to Fab« thematisierten rund 400 Referenten in 16 parallelen Symposien aktuelle Forschungsergebnisse so- 17.–18. Januar 2017 wie deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der indus- Vision Keramik 2017 triellen Praxis. Begleitet wurde die ICC6 von einer Industrieaus- stellung mit 20 Firmen und Institutionen sowie einer Poster- Auf der zehnten »Vision Keramik« diskutierten 110 Teilnehmer präsentation mit 120 Beiträgen. Erstmalig fand die Konferenz im Thüringischen Hermsdorf neue keramische Entwicklungen in Deutschland statt. Organisatoren waren das Fraunhofer und Anwendungstrends in Energie- und Umwelttechnik, Me- IKTS und die Deutsche Keramische Gesellschaft e. V. (DKG) im dizintechnik sowie Mikro- und Nanotechnik. Die präsentierten Namen der International Ceramic Federation (ICF). Applikationsfelder reichten von der Energieerzeugung und -speicherung, Aufbereitung von Industrieabwässern, Effizienz- 24.–25. November 2016 steigerung von Verbrennungsprozessen, Sensorsystemen bis Anodisieren – Oxidschichten von hart bis smart hin zu dentalkeramischen Komponenten. Darüber hinaus wur- Anodische Oxidschichten können weit mehr als ein effizienter 1 Prof. Michael Stelter präsen- Korrosionsschutz sein. Die Teilnehmer des Symposiums disku- tierte Sachsens Wirtschaftsminis- tierten aktuelle Entwicklungen und Trends des Anodisierens ter Martin Dulig Energietechno- für Medizin, Automobil, Luftfahrt, Energietechnik, Fassaden- logien aus dem Fraunhofer IKTS. schutz und Umwelttechnik. Schwerpunkte waren u. a. funkti- 2 Sachsens Wissenschaftsminis- onalisierte Oberflächen, Nanofiltrationsmembranen sowie terin Dr. Eva-Maria Stange am plasmaelektrolytische Verfahren. Der Einladung nach Dresden IKTS-Stand zum Tag der Deut- folgten 50 Teilnehmer aus Industrie und Forschung. schen Einheit. 3 ICC6-Kongress im Internatio- 10. Januar 2017 nalen Congress Center Dresden. Perlen der Forschung – Zukunftsweisende Forschung im 4 Dr. Mareike Wolter stellt Bun- Sieben-Minuten-Takt deskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesforschungsministerin Prof. Zehn Forscherinnen und Forscher der Fraunhofer- und der Johanna Wanka und Wirtschafts- Max-Planck-Gesellschaft präsentierten Bundeskanzlerin staatssekretär Dr. Rainer Son- Dr. Angela Merkel, Bundesforschungsministerin Prof. Johanna towski die EMBATT-Batterie für Wanka und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rainer Sontowski zu- Elektrofahrzeuge vor (Copyright: kunftsweisende Technologien und Konzepte. Die Idee für diese Ausserhofer/MPG). Jahresbericht 2016/17 19
1 2 RETROSPEKTIVE den die Potenziale der additiven Fertigung sowie von kerami- Björn Schwarz den mit 10 000 Euro dotierten »Biogas-Innova- schen Fasern und Verbundwerkstoffen für neuartige Hightech- tionspreis der Deutschen Landwirtschaft 2016« in der Katego- Produkte aufgezeigt. Im besonderen Maße war die »Vision rie »Wissenschaft«. Keramik 2017« Dr. Bärbel Voigtsberger und ihrem visionären Wirken für das Fraunhofer IKTS, den Keramikstandort Herms- 13. Juli 2016 dorf und die Deutsche Keramische Gesellschaft e. V. (DKG) 3D InCities Award 2016 für Fraunhofer-Cluster 3D-Integ- gewidmet. Sie wurde für ihr Lebenswerk mit der Fraunhofer- ration Medaille geehrt. Das Fraunhofer-Cluster 3D-Integration wurde mit dem »3D In- Preise Cities Award 2016« in der Kategorie »Research Institute of the Year« ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden die herausra- 14. April 2016 genden Forschungsleistungen im Bereich der 3D-Packaging- Verleihung der NAThüringen-Dauermitgliedschaft an das Technologien des Clusters, in dem sich die Fraunhofer-Institute Fraunhofer IKTS in Hermsdorf IKTS, IZM, ENAS, EAS und IPMS engagieren, auf internationaler Ebene gewürdigt. Am 14. April wurde das Fraunhofer IKTS im Thüringer Landtag mit einer Dauermitgliedschaft des Nachhaltigkeitsabkommens 30. September 2016 Thüringen ausgezeichnet. »NAThüringen« ist eine freiwillige KGCCI Innovation Award 2016 für Fraunhofer IKTS- Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und Kooperation mit iBULe photonics der Thüringer Wirtschaft, in der sich die Akteure zu definierten Nachhaltigkeitszielen verpflichten. Ziel ist es, die wirtschaftli- Das koreanische Unternehmen iBULe Photonics erhielt den che Entwicklung Thüringens auch unter dem Aspekt der Nach- »KGCCI Innovation Award« der Koreanisch-Deutschen Indus- haltigkeit voranzutreiben. Im Jahr 2016 beteiligten sich 450 trie- und Handelskammer in der Kategorie »Wirtschaftsinnova- Unternehmen. Das Fraunhofer IKTS in Hermsdorf nimmt seit tionen« für die kommerzielle Ultraschallprüfung von Sonder- 2005 jährlich am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen teil werkstoffen. Die eingesetzten Sensoren wurden in enger Zu- und ist damit eines der ältesten Mitglieder. sammenarbeit mit dem Fraunhofer IKTS und der InfraTec GmbH aus Dresden entwickelt. 11. Mai 2016 Biogas-Innovationspreis für die Entwicklung von Biogas- 24. Oktober 2016 pellets Prof. Michaelis wird ACerS Fellow of the Society Stroh galt bislang als schwer verwertbar in Biogasanlagen auf- Die American Ceramic Society ACerS verlieh Prof. Alexander grund störender Schwimmschichten und einem ungünstigen Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS, den Titel »Fellow Masse-Raum-Verhältnis. Die am Fraunhofer IKTS entwickelten of the Society« für sein langjähriges Engagement und heraus- Biogaspellets aus Stroh garantieren eine deutlich höhere Bio- ragende Beiträge für die angewandte Forschung und Entwick- gasausbeute bei verbessertem Handling und guter Transport- lung technischer Keramik. fähigkeit. Für diese erfolgreiche Entwicklungsarbeit im Rahmen des BMWi-geförderten Forschungsprojekts »EFFIGEST« erhielt 2 0 Jahresbericht 2016/17
3 4 RETROSPEKTIVE 31. Oktober 2016 sen ermöglichen und damit die Umweltbilanz technischer Pro- IEC 1906 Award für technische Standards zur Nutzung zesse verbessern. von Nanomaterialien 23. Januar 2017 Für seine federführende Gestaltung der technischen Standards ACerS Best Paper Award für Publikation zu Partikelfil- zur Nutzung von Nanomaterialien in nanobasierten elektro- tern chemischen Speichern erhielt Dr. Mihails Kusnezoff den IEC 1906 Award der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elek- Der Best Paper Award (1. Preis) der Engineering Ceramics Divi- tronik Informationstechnik (DKE). Im Rahmen dieser Initiative sion der American Ceramic Society ACerS ging 2016 an Jörg wurden drei Standards im Bereich »Nanofertigung-Schlüssel- Adler und Dr. Uwe Petasch vom Fraunhofer IKTS für ihre For- merkmale« entwickelt und in technische Standard (IEC/TS) schungsarbeiten zur Optimierung von Partikelfiltern für Moto- umgesetzt. renabgase. Der auf der International Conference on Advanced Ceramics & Composites in Daytona Beach, Florida präsentierte 15. November 2016 Vortrag zeigt auf, wie optimal eingestellte Membranbeschich- Dr. Klaus Seppeler Stiftungspreis für Masterarbeit tungen die Effizienz von Partikelfiltern verbessern können. Für seine Masterarbeit zu Aluminiumknetlegierungen erhielt Tobias Liebmann den diesjährigen Dr. Klaus Seppeler Stiftungs- preis der Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. (GfKORR). Diese Legierungen sind sehr fest und werden als Leichtbauwerkstoff 1 Fraunhofer-Vorstand z. B. im Außenhautbereich von Flugzeugen genutzt. Mittels Prof. Alfred Gossner überreichte Anodisieren können Metalle vor Korrosion geschützt oder für Dr. Bärbel Voigtsberger zur Vision das Kleben bzw. Lackieren mit Legierungen vorbereitet werden. Keramik 2017 die Fraunhofer- Mit den neu gewonnenen Kenntnissen ist man nun in der Medaille. Lage, Anodisierverfahren noch gezielter anwenden zu können 2 Verleihung der NAThüringen- und geeignete Parameter für einen optimalen Korrosions- Dauermitgliedschaft an Dr. schutz von Werkstoffen zu generieren. Ingolf Voigt und Dr. Jürgen Böer. 3 ACerS-Präsident Dr. Mrityunjay 16. November 2016 Singh verleiht Prof. Alexander Dissertation zu keramischen Thermoelektrika ausge- Michaelis den Titel »Fellow of zeichnet the Society«. 4 Preisverleihung des IEC 1906 Dr. Bing Feng erhielt für seine Dissertation zu keramischen Awards, v.l.n.r.: Michael Teigeler Thermoelektrika den »Nachwuchspreis der Deutschen Ther- (Geschäftsführer der DKE), Dr. moelektrik-Gesellschaft (DTG)«. Die im Rahmen der Dissertation Mihails Kusnezoff (Fraunhofer entwickelten keramischen Nano-TEG-Werkstoffe und Module IKTS) und Dr. Bernhard Thies sind effizient und preiswert. Sie sollen perspektivisch eine wirt- (Sprecher der Geschäftsführung) schaftlich attraktive Nutzung von Abwärme in Industrieprozes- (Quelle: DKE). Jahresbericht 2016/17 21
1 2 RETROSPEKTIVE MESSERÜCKBLICK 2016 – WISSENSCHAFT TRIFFT MARKT Zukunftsweisende Keramiktechnologien für Energiespeicher und tersuchung per Knopfdruck. Mittels Ultraschallwellen werden -wandler, personalisierte Medizin und energieeffiziente Stoff- Risse und andere Fehlstellen aufgespürt. trennverfahren: Das Fraunhofer IKTS präsentierte seine For- schungshighlights 2016 auf 41 Messen im In- und Ausland. Ein weiterer Schwerpunkt bei den Messeauftritten des Fraun- hofer IKTS war die Additive Fertigung. Digitalisierte Datensätze Auf der Energy Storage in Düsseldorf wurde den Besuchern die werden seit Jahren von 3D-Druckern zu plastischen Metall- oder kostengünstigste Batterie der Welt vorgestellt, die derzeit am Kunststoffbauteilen umgesetzt. Das Fraunhofer IKTS hat diesen Fraunhofer IKTS entwickelt wird. Mit cerenergy® haben die For- Weg nun auch für biokompatible Hochleistungskeramiken geeb- scher einen preiswerten und wartungsfreien Hochtemperatur- net und auf der MedTec in Stuttgart und der AMX in Luzern akku entwickelt, der auch große Strommengen aus Windkraft- die Zukunft der personalisierten Medizin aufgezeigt. Mit ver- anlagen, Solarparks oder Brennstoffzellen stationär speichert. schiedenen und zum Teil auch kombinierten additiven Verfahren Mit der Kombination aus leicht verfügbaren Rohstoffen, wie lassen sich Knochenimplantate, Zahnersatz oder chirurgische Tonerde oder Kochsalz, und modernen keramischen Verfahren Werkzeuge in beliebigem Design werkzeugfrei und ressourcen- sind Systemkosten von weit unter 300 Euro/kWh realisierbar. effizient fertigen. Insbesondere der 3D-Druck bietet auch für Auch auf der Hannover Messe wurde unter dem Leitthema Hartmetalle größte Gestaltungsfreiheit in einer Qualität, die sich »Integrated Energy – das Energiesystem der Zukunft« die ge- mit konventionell gefertigten Komponenten vergleichen lässt. samte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette betrachtet. Auf der WorldPM in Hamburg erfuhren Besucher, welche Mög- Das Fraunhofer IKTS stellte in diesem Rahmen keramische ther- lichkeiten sich dadurch für den Werkzeugbau eröffnen. moelektrische Generatoren (TEG) vor, die zum einen wirtschaft- lich herstellbar und zum anderen sogar bei extrem hohen Tem- Die Aktivtäten des Fraunhofer IKTS im Bereich der Membranver- peraturen von 1000 °C einsetzbar sind. Beim weltgrößten Indus- fahrenstechnik spielten auch bei den Messebeteiligungen 2016 trietreff in der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte zudem wieder eine große Rolle. Die weltweit größten Ölreserven lagern eine neue Entwicklung aus dem Bereich Zustandsüberwachung in Kanada und Saudi-Arabien. Das Öl ist dort in Sand gebunden Premiere. Das Fraunhofer IKTS zeigte seine neuartige Sensor- und wird seit der Jahrtausendwende gefördert – ein aufwendiger manschette für die permanente Überwachung von Offshore- Prozess, der den Einsatz großer Wassermengen erfordert. Auf Windanlagen. Die Fundamente solcher Anlagen sind in bis zu der IFAT in München informierten IKTS-Forscher über einen 40 Metern Tiefe verankert. Dies verlangt den Tauchern, die in Ansatz zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, regelmäßigen Abständen die besonders gefährdeten Schweiß- indem das Abwasser mit keramischen Nanofiltrationsmembra- nähte an den Verankerungen überprüfen müssen, einiges ab. nen für weitere Prozessschritte nutzbar gemacht wird. Aufgrund Mit der neuen Sensormanschette ist dieser bisher mühselige und ihrer Resistenz gegenüber organischen Bestandteilen und Ölen, langwierige Prozess unter Wasser innerhalb von wenigen Minu- ihrer Entsalzungseigenschaften und ihrer Temperaturstabilität ten erledigt. Für die Messung koppelt der Taucher ein Handgerät sind diese Membranen bestens für die effiziente Ölaufbereitung über eine Schnittstelle an die Manschette an und startet die Un- geeignet. 2 2 Jahresbericht 2016/17
3 4 RETROSPEKTIVE European 3D Summit Powtech WCNDT Thüringer Unternehmertag Grenoble, 18.–20. Januar Nürnberg, 19.–21. April München, 13.–17. Juni Erfurt, 9. November Nanotech Hannover-Messe Actuator MEDICA Tokio, 27.–29. Januar Hannover, 25.–29. April Bremen, 13.–15. Juni Düsseldorf, 13.–17. November Photonics West Biogas-Innovationskongress Rapidtech Formnext San Francisco, 16.–18. Februar Osnabrück, 26.–27. April Erfurt, 21.–23. Juni Frankfurt a. M., 15.–18. November FC Expo Control EFCF Tokio, 2.–4. März Stuttgart, 26.–29. April Luzern, 5.–8. Juli Thüringen Erneuer!bar Weimar, 17. November Battery Japan Printed Electronics ICC6 Tokio, 2.–4. März Berlin, 27.–28. April Dresden, 21.–25. August ADeKo-Konferenz Dresden, 17.–18. November Essener Tagung ACHEMAsia Ostthür. Kooperationsbörse Essen, 2.–4. März Peking, 9.–12. Mai Dornburg, 15. September Hagener Symposium Hagen, 24.–25. November JEC World Composites PCIM Europe AM Expo Paris, 8.–10. März Nürnberg, 10.–12. Mai Luzern, 20.–21. September Composites Stuttgart, 29. November – Energy Storage Sensor+Test Innotrans 1. Dezember Düsseldorf, 15.–17. März Nürnberg, 10.–12. Mai Berlin, 20.–23. September ThEEN-Innovationsdialog Electronica China Innovationsforum WorldPM Erfurt, 30. November Shanghai, 15.–17. März SpreuStroh Hamburg, 9.–13. Oktober Chemnitz, 19.–20. Mai 1 Dr. Matthias Schulz präsen- Thür. Trinkwassertagung World Cancer Congress tiert cerenergy® in Hannover. Jena, 6.–7. April IFAT Paris, 31. Oktober – 2 Fraunhofer-Präsident Prof. München, 30. Mai – 3. Juni 3. November Reimund Neugebauer informiert MedTec Europe sich bei Dr. Holger Neubert über Stuttgart, 12.–14. April Woche der Umwelt FAD-Konferenz Zustandsüberwachungssysteme. Berlin, 7.–8. Juni Dresden, 3.–4. November 3 Dr. Sylvia Gebhardt präsen- Wind & Maritim tiert piezokeramische Bauteile Rostock, 13.–14. April Cancer Diagnostics Electronica auf der Actuator. Rom, 13.–15. Juni München, 8.–11. November 4 Stefan Rothe erklärt Brenn- ThEGA-Forum stoffzellentechnologien auf dem Weimar, 18. April European Fuel Cell Forum Luzern. Jahresbericht 2016/17 23
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