2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS

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2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR KERAMISCHE TECHNOLOGIEN UND SYSTEME IKTS

                                 JAHRESBERICHT

                                2016
                                2017

                                25 JAHRE
                                FRAUNHOFER IKTS
2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
JAHRESBERICHT
2016/2017
Fraunhofer-Institut für
Keramische Technologien und Systeme IKTS
Winterbergstraße 28, 01277 Dresden-Gruna
Telefon +49 351 2553-7700
Fax +49 351 2553-7600

Michael-Faraday-Straße 1, 07629 Hermsdorf
Telefon +49 36601 9301-0
Fax +49 36601 9301-3921

Maria-Reiche-Straße 2, 01109 Dresden-Klotzsche
Telefon +49 351 88815-501
Fax +49 351 88815-509

info@ikts.fraunhofer.de
www.ikts.fraunhofer.de

                                    Jahresbericht 2016/17   1
2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
VORWORT

JAHRESBERICHT 2016/17

                            Liebe Partner und Freunde des IKTS,

                            wieder dürfen wir auf ein sehr erfolg- und ereignisreiches Jahr
                            zurückblicken. Insgesamt haben wir Projekte mit unseren
                            Industriepartnern in einem Auftragsvolumen von 19 Mio. Euro
                            durchgeführt. Alle Standorte haben sich damit im direkten Wirt-
                            schaftsertrag deutlich gesteigert. An unserem Standort in
                            Dresden-Gruna konnten wir hierbei erstmals an der 11 Mio. Euro
                            Marke kratzen. Genauso erfolgreich waren wir in der Akquisition
                            von öffentlich geförderten Projekten (18,6 Mio. Euro), die eben-
                            falls in Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern durch-
                            geführt werden. Wir haben damit wieder einmal unsere Rele-
                            vanz als Forschungspartner für die Industrie bewiesen und
                            kommen damit auch weiterhin unserer Mission als Fraunhofer-
                            Institut mit klarem Fokus auf die anwendungsorientierte For-
                            schung nach. Bei einem Gesamthaushalt von ca. 54 Mio. Euro
                            hatten wir auch die Möglichkeit, in Vorlaufforschung und wei-
                            tere Ausrüstung (ca. 3 Mio. Euro) zu investieren. Hier möchten
                            wir insbesondere den Ländern Sachsen und Thüringen sowie
                            dem Bund für die Unterstützung danken. Wir sind damit wie-
                            der bestens gerüstet, auch zukünftig als kompetenter Partner
                            für die Industrie zur Verfügung zu stehen und freuen uns auf
                            die weitere Zusammenarbeit.

                            Als besonders erfreulich ist die Entwicklung unseres neuen
                            Standorts zur zerstörungsfreien Prüftechnik und Materialdia-
                            gnostik in Dresden-Klotzsche hervorzuheben. Hier haben wir
                            im Berichtszeitraum den betriebswirtschaftlichen »turn around«
                            geschafft und mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.
                            Das Thema der Prüftechnologien über den gesamten Produkt-
                            lebenszyklus von Werkstoffen und Systemen, auch über die
                            Keramik hinaus, bietet ein enormes Potenzial für Prozess- und
                            Produktinnovationen. Wir werden den Ausbau und die syner-

2   Jahresbericht 2016/17
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getische Integration dieser Thematik in unsere Kernkompetenz      stoffzellensysteme im »reverse mode« als SOEC (solid oxide
im Bereich der Struktur- und Funktionskeramik konsequent          electrolysis cell) zum Einsatz kommen. Die Kombination dieser
weiter verfolgen. Überhaupt werden wir auch zukünftig unserer     Technologien zusammen mit unserer Umweltverfahrenstechnik
Strategie, das Feld der technischen Keramik in seiner ganzen      erlaubt es, Wertstoffkreisläufe zu schließen (Energiekreislauf,
Breite und über alle Stufen der Wertschöpfungskette abzu-         Wasserkreislauf, Rohstoffrückgewinnung). Dies ist auch für die
decken, weiter treu bleiben. Hierbei sind wir immer für neue      Landwirtschaft interessant. Zu diesem Thema planen wir derzeit
Themen und Input Ihrerseits offen.                                ein Forschungscluster mit Partnerinstituten der Fraunhofer-
                                                                  Gesellschaft.
Für das kommende Jahr sind wir jedenfalls wieder gut aufge-
stellt und werden alle unsere acht Geschäftsfelder, deren Be-     Weitere Highlights und Entwicklungstrends aus unseren Ge-
schreibung Sie im vorliegenden Bericht finden, weiter ausbauen.   schäftsfeldern haben wir im Bericht zusammengestellt. Ich
Besonderes Augenmerk werden wir erneut auf das Feld der           wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Durchblättern. Wie immer
Energie- und Umwelttechnologie legen. Hierbei wird der Spei-      besteht mein Angebot, von unserer ausgezeichneten Ausstat-
chertechnologie für mobile und stationäre Anwendungen be-         tung und unserem hervorragenden IKTS-Team Gebrauch zu
sondere Bedeutung zukommen. Für die mobilen Anwendungen           machen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
konzentrieren wir uns auf Lithium-Ionen-Batterien und sehen
die »solid state«-Batterien als Schwerpunktthema. Auch auf        Ihr,
dem Thema »range extender« wollen wir uns verstärken, wobei
hier sowohl Brennstoffzellen als auch Verbrennungskraftma-
schinen betrachtet werden sollen. Im Bereich der stationären
Speicherung konzentrieren wir uns auf die Na/NiCl2-Batterie.      Alexander Michaelis
Hierzu konnten wir ein neues Projekt über die Fraunhofer-
Zukunftsstiftung akquirieren, das es uns erlaubt, bis in eine     April 2017
Systementwicklung vorzudringen. Bei den Batterien fokussieren
wir neben der Materialentwicklung und -aufbereitung auch
auf neue Prozesstechnologien und werden hier u. a. auch die
additive Fertigung einsetzen, die wir als neues Formgebungs-
verfahren auch in anderen Bereichen stark ausbauen möchten.

Des Weiteren wollen wir das Thema »Keramik für die Wasser-
und Wasserstofftechnologie« weiter ausbauen. Dabei sollen
sowohl unsere Keramikmembranen als auch unsere Brenn-

                                                                                                          Jahresbericht 2016/17     3
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INHALT

JAHRESBERICHT 2016/17

    2      Vorwort

    4      Inhalt

           Das Fraunhofer IKTS im Profil
    6      Kurzporträt
    8      Kernkompetenzen
    10 Das Fraunhofer IKTS in Zahlen
    12 Organigramm
    14 Kuratorium
    15 Die Fraunhofer-Gesellschaft

           Retrospektive
    16 Veranstaltungen und Highlights
    22 Messerückblick – Wissenschaft trifft Markt

    24 Aus den Geschäftsfeldern des Fraunhofer IKTS

           Werkstoffe und Verfahren
    26 Simulationstool zur optimierten Herstellung von keramischen Bauteilen
    27 Funktionelle Dünnschichten mittels Atomlagenabscheidung (ALD)
    28 Fügetechnologien für keramische Sensoren
    29 Entwicklung neuartiger Glasheizelemente und Bauteile über 2K-Spritzguss
    30 3D-Druck von Hartmetallen
    31 Poröse Keramik als Diaphragma in Leichtmetallschmelzen

           Maschinenbau und Fahrzeugtechnik
    32 Charakterisierung von Keramik-Matrixkompositen mit HF-Wirbelstromtechnik
    33 Miniaturisiertes System zur intelligenten Signalverarbeitung im Maschinenbau
    34 Miniatursensorik für Verpackungsprozesse

           Elektronik und Mikrosysteme
    35 Miniaturisierter Detektor in keramischer LTCC-Technologie für Frühwarnsysteme
    36 Antiferroelektrische Kondensatoren für die Leistungselektronik
    37 Biplanar Arrays – Neue Möglichkeiten in der Ultraschallprüfung
    38 Formstabile LTCC-Module dank IKTS-Silberpasten
    39 Elektrokalorische Kühlelemente in Mehrlagentechnik
    40 Kompetenzzentrum Foliengießtechnik Hermsdorf

4       Jahresbericht 2016/17
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Energie
41 Entwicklung von Hoch-Energie-Elektroden für Lithium-Ionen-Bipolar-Batterien
42 Neue Werkstoffe für Lithium-Ionen leitende Festelektrolyte
43 Niedrigsinternde Metallisierungen für Heterojunction-Solarzellen
44 Adsorptive Wärmespeicherung mit keramischen Komponenten
45 Verfahren zur kontrollierten Scaleabscheidung aus Thermalsolen

    Umwelt- und Verfahrenstechnik
46 Wasser, Energie und Dünger aus Reststoffen der Lebensmittelindustrie
47 Umweltfreundlichere Flockungshilfsmittel für die Wasseraufbereitung
48 Kohlenstoffmodifikationen für Anwendungen in der Membrantechnik
49 Effizientere Sauerstoff-Produktion mit keramischen Membranen
50 Effiziente und preiswerte Siliziumcarbidmembranen für die Flüssigfiltration
51 Indirekte Erdgastrocknung mit hydrophilen Zeolithmembranen

    Bio- und Medizintechnik
52 Individuelles strukturiertes Zahnimplantat
53 Biointerface-Studien an Biokeramiken: Weiterentwicklung bestehender Methoden
54 Akustische und induktiv-elektrische Impedanzspektroskopie
55 Sensorik: Keramikbasierte Mikrochipbioanalytik

    Optik
56 Optische Detektion anthropogener Schadstoffe in der Wasseraufbereitung
57 Aufskalierung und Optimierung keramischer Konverter für Spezialanwendungen
58 Leuchtstoffbasierte Komposite für die Beleuchtungstechnik

    Material- und Prozessanalyse
59 Messung des Mikro-Spannungszustands in 3D-Elektronik-Strukturen mit FIB-DAC
60 Bestimmung mechanischer Kennwerte bis zu höchsten Einsatztemperaturen
61 Optische Dilatometrie in hochreinen Atmosphären
62 Bauteilspezifische Prüfmethoden
63 Mikroplastik – Charakterisierung und Verwitterung

64 Koopertionsausbau in Verbünden, Allianzen und Netzwerken

71 Namen, Daten, Ereignisse
92 Veranstaltungen und Messen – Ausblick
94 Anfahrt zum Fraunhofer IKTS

                                                                                  Jahresbericht 2016/17   5
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DAS FRAUNHOFER IKTS
IM PROFIL

KURZPORTRÄT

Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme    Durchgehende Fertigungslinien vom Werkstoff zum
IKTS deckt das Feld der Technischen Keramik von der grundlagen-    Prototypen
orientierten Vorlaufforschung bis zur Anwendung in seiner ganzen
Breite ab. Hierzu stehen an den Standorten Dresden-Gruna,          In allen keramischen Stoffklassen stehen uns sämtliche Standard-
Dresden-Klotzsche und Hermsdorf, Thüringen sowie in mehreren       verfahren der Masseaufbereitung, Formgebung, Wärmebe-
Außenstellen hervorragend ausgerüstete Labors und Technika         handlung und Finishbearbeitung zur Verfügung. Wo es sinn-
auf mehr als 30 000 m2 Nutzfläche zur Verfügung. Ausgehend         voll ist, kann selbst die Phasensynthese am Institut erfolgen. In
von einem umfassenden Werkstoffwissen über keramische              der Funktionskeramik besteht eine besondere Kernkompetenz
Hochleistungswerkstoffe erstrecken sich die Entwicklungsarbei-     in der Pasten- und Folientechnologie. Mehrere Reinräume und
ten über die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zur Prototy-      kontaminationsarme Fertigungsbereiche werden bereitgehal-
penfertigung. Das Fraunhofer IKTS bildet einen Dreiklang aus       ten, unter anderem für die Technologielinien der Vielschicht-
Werkstoff-, Technologie- und Systemkompetenz, der durch            keramik und der hochreinen Oxidkeramik.
eine umfangreiche Materialdiagnose auf höchstem Niveau er-
gänzt wird. Chemiker, Physiker, Werkstoffwissenschaftler und       Multiskalenentwicklung
Ingenieure arbeiten im IKTS interdisziplinär zusammen. Alle Ar-
beiten werden durch erfahrene Techniker begleitet.                 Das Fraunhofer IKTS kann Entwicklungen vom Labor- in den
                                                                   Technikumsmaßstab übertragen. Für alle relevanten Technolo-
Die Hersteller und vor allem die bestehenden und potenziellen      gielinien stehen industrietaugliche Ausrüstungen und Maschinen
Anwender von Keramik stehen als Projektpartner und Kunden          aktueller Bauart zur Verfügung, um für Partner und Kunden
im Fokus. Das Fraunhofer IKTS arbeitet in acht marktorientier-     die für den Markteinstieg notwendigen Prototypen und Vorse-
ten Geschäftsfeldern, um keramische Technologien und Kom-          rien zu realisieren, industrielle Fertigungslinien zu entwickeln
ponenten für neue Branchen, neue Produktideen und neue             und Qualitätsprozesse zu implementieren. Somit können Re-
Märkte jenseits der klassischen Einsatzgebiete zu demonstrieren    manenzkostenrisiken und Time-to-Market minimiert werden.
und zu qualifizieren. Dazu gehören Maschinenbau und Fahr-
zeugtechnik, Elektronik und Mikrosysteme, Energie, Umwelt-         Synergien zwischen den Werkstoffen und Technologien
und Verfahrenstechnik, Bio- und Medizintechnik, Optik und
als übergreifende Querschnittsangebote die klassischen Werk-       Die Kombination der unterschiedlichen Technologieplattfor-
stoffe und Verfahren sowie die Material- und Prozessanalyse.       men, wie zum Beispiel der Funktions- und Strukturkeramik,
Das Institut bietet sich damit als kompetenter Ansprechpartner     erlaubt multifunktionale Bauteile und Systeme, die geschickt
und erster Anlaufpunkt für alle keramikbezogenen Problemstel-      Eigenschaften der Keramik ausnutzen. Dies ermöglicht die
lungen an – ein echter »One Stop Shop« für die Keramik.            Herstellung innovativer Produkte mit deutlichem Mehrwert
                                                                   und niedrigen Kosten.
Als unikale Kompetenzen können wir hierbei bieten:

6   Jahresbericht 2016/17
2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
Elektronik und                                  Material- und
                   Energie                     Mikrosysteme           Optik                    Prozessanalyse

                             DIE GESCHÄFTSFELDER DES FRAUNHOFER IKTS

                   Werkstoffe und              Umwelt- und            Bio- und                 Maschinenbau und
                   Verfahren                   Verfahrenstechnik      Medizintechnik           Fahrzeugtechnik

Kompetente Analytik und Qualitätsbewertung                         Standortübergreifendes Management zur nachhaltigen
                                                                   Qualitätssicherung
Gerade in keramischen Produktionsprozessen ist eine leistungs-
fähige Analytik und Qualitätskontrolle von Beginn an ein ent-      Qualität, Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit
scheidender Faktor für die Marktakzeptanz der Produkte. Da         gehören für uns zu den wichtigsten Instrumenten zur Differen-
wir sowohl Werkstoffe als auch keramische Herstellprozesse         zierung im Wettbewerb. Das IKTS verfügt daher über ein ein-
auf einer fundamentalen Ebene verstehen, gleichzeitig auch         heitliches Managementsystem nach DIN EN ISO 9001 sowie
den Entwurf und die Integration komplexer physikalischer           über ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001.
Prüfsysteme beherrschen, können wir unseren Kunden einzig-         Darüber hinaus wird das Institut in seinen Teilbereichen nach
artige Lösungen bei Werkstofffragen in Produktion und Quali-       weiteren Richtlinien zertifiziert, unter anderem nach dem
tätsüberwachung bieten.                                            Medizinproduktegesetz und wird regelmäßig verschiedenen
                                                                   industriellen Audits unterzogen.
Netzwerkbildner

In unseren laufenden Projekten sind wir aktuell mit über 450
nationalen und internationalen Partnern verbunden. Zudem ist
das Fraunhofer IKTS in zahlreichen Allianzen und Netzwerken
aktiv. Innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft sind wir beispiels-
weise im Fraunhofer-Verbund Werkstoffe und Bauteile –
MATERIALS tätig. Darüber hinaus stellt das Fraunhofer IKTS
den Sprecher der Fraunhofer-Allianz AdvanCer, die aus vier
besonders auf die Keramik spezialisierten Instituten besteht.
Wir sind in der Lage, den Aufbau von Netzwerken, die für eine
erfolgreiche Produktentwicklung notwendig sind, zu unter-
stützen und auch über unsere eigenen Möglichkeiten hinaus-
gehende Kompetenzen zu vermitteln oder zu integrieren.
Unsere Arbeiten an der Forschungsfront basieren auf einem
langjährigen Erfahrungs- und Wissensschatz, der auf die
Interessen unserer Partner ausgerichtet ist.

                                                                                                         Jahresbericht 2016/17     7
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KERNKOMPETENZEN DES FRAUNHOFER IKTS
                            WERKSTOFFE UND HALBZEUGE

STRUKTURKERAMIK             Oxidkeramik                     Polymerkeramik

                            Nichtoxidkeramik                Faserkomposite

                            Hartmetalle und                 Verbundwerkstoffe
                            Cermets
                                                            Schaumkeramik
                            Pulver und
                            Suspensionen

FUNKTIONSKERAMIK            Isolatoren                      Pasten und Folien

                            Dielektrika                     Lote und Glasdichtungen

                            Halbleiter                      Precursorbasierte und
                                                            Nanotinten
                            Ionenleiter
                                                            Komposite
                            Magnete

UMWELT- UND                 Substrate                       Membranen und Filter
                            -- Granulate                    -- Oxide, Nichtoxide
VERFAHRENSTECHNIK           -- Platten                      -- Zeolithe, Kohlenstoff
                            -- Rohre                        -- MOF, ZIF, Komposite
                            -- Kapillaren                   -- Ionenleiter, Mischleiter
                            -- Hohlfasern
                            -- Waben                        Katalysatoren
                            -- Schäume                      -- Oxide
                                                            -- Metalle, CNT

                                                        
ROHSTOFF-, PROZESSANALYSE   Rohstoffanalyse und             Prozessbegleitende
                            Bewertung                       Charakterisierung in der
UND MATERIALDIAGNOSE,       -- Analyse von Partikeln,       keramischen Technologie
ZERSTÖRUNGSFREIE               Suspensionen und             -- Charakterisierung
PRÜFTECHNIK                    Granulaten                   -- Prozess-Simulation und
                            -- Chemische Analyse               Auslegung
                                                            -- Qualitätsmanagement

                            Untersuchte Werkstoffe
                            -- Stahl, NE-Metalle
                            -- Keramik, Beton
                            -- Werkstoffe der Halbleiterindustrie
                            -- Kunststoffe, Verbundwerkstoffe (GFK und CFK)
                            -- Biomaterialien und -gewebe

                                                        
                            Prozessauslegung, Prozessüberwachung,

8   Jahresbericht 2016/17
2016 2017 25 JAHRE FRAUNHOFER IKTS
TECHNOLOGIE                                              KOMPONENTEN UND SYSTEME

Pulvertechnologie              Fasertechnologie          Bauteilauslegung                Optische
                                                                                         Komponenten
Formgebung                     Additive Fertigung        Prototypen-
                                                         fertigung                       Heizsysteme
Wärmebehandlung                Pilotfertigung
und Sintern                    und Scale-up              Verschleiß-                     Medizintechnik und
                                                         komponenten                     Implantate
Finishbearbeitung              Beschichtungs-
                               technologie               Werkzeuge                       Filter
Precursortechnologie
                               Fügetechnologie

Dickschicht-                   Dünnschicht-              Systemdefinition und            Validierung/
technologie                    technologie               Anlagenentwicklung              CE-Kennzeichnung

Multilayer                     Elektrochemisches         Modellierung und                Prüfstandsbau
-- HTCC, LTCC                  Abtragen                  Simulation
                                                                                         Begleitung Feldtests
Aerosol- und Inkjet-           Galvanik                  Konstruktion und
Printing                                                 Prototypenbau

Stofftrennung                  Biomasse-                 Muster und Prototypen           Modellierung und
-- Filtration, Pervaporation   Technologie               -- Membranen, Filter            Simulation
-- Dämpfepermeation            -- Aufbereitung           -- Membranmodule                -- Stofftransport
-- Gastrennung                 -- Konversion             -- Membrananlagen               -- Wärmetransport
-- Membranextraktion                                                                     -- Reaktion
-- Membrandestillation         Photokatalyse             Filtrationsversuche
-- Elektromembranverfahren                               -- Labor, Technikum, Feld       Reaktorentwicklung
                               Chemische                 -- Pilotierung
Katalyse                       Verfahrenstechnik                                         Anlagenauslegung

                                                                                    
Werkstoff- und Bauteilcharakterisierung                  Bauteil- und Systemverhalten
-- Gefüge und Phasen                                     -- Schadensanalyse
-- Mechanische und physikalische Eigenschaften           -- Versagensmechanismen
-- Hochtemperatur-Eigenschaften                          -- Messung und Simulation des Bauteilverhaltens
-- Korrosion                                             -- Prüfung nach zertifizierten Normen und Prüfungen
                                                            außerhalb des Normenbereichs

Technologien                                             Komponenten, Systeme und Services
-- Mikro- und Nanoanalytik                               -- Sensoren und Sensornetzwerke
-- Ultraschall                                           -- Prüfköpfe und Prüfsysteme
-- HF-Wirbelstrom                                        -- Structural Health Monitoring
-- Optische Methoden                                     -- Datenanalyse und Simulation
-- Röntgenverfahren                                      -- Biomedizinische Sensorsysteme
                                                         -- Prüfung nach zertifizierten Normen und Prüfungen

                                                                                    
                                                            außerhalb des Normenbereichs

Bauteilverhalten, Zuverlässigkeitsanalyse, Lebensdauer- und Qualitätsmanagement, Kalibrierung

                                                                                             Jahresbericht 2016/17   9
DAS FRAUNHOFER IKTS
IN ZAHLEN

DAS FRAUNHOFER IKTS IM PROFIL

Haushalt und Erträge                                               Die Integration der zerstörungsfreien Prüftechniken bleibt ein
                                                                   strategisches Ziel für 2017. Wesentliche Erfolge wurden bei
Der Gesamthaushalt des Fraunhofer IKTS lag 2016 mit einem          der Verarbeitung verschiedenster Glaswerkstoffe über pulver-
Volumen von 53,7 Mio. Euro knapp unter dem Niveau des Vor-         technologische Routen erreicht.
jahres. Alle drei Kostenstellen trugen zu einem ausgeglichenen
Haushalt bei. Insgesamt wurden 19,6 Mio. Euro Wirtschaftser-       Durch den Ausbau der Sintertechnologie am Standort Herms-
träge und damit 3,3 Mio. Euro mehr als im Vorjahr, erreicht.       dorf wurden weitere Verbesserungen für die Herstellung von
Für das Gesamtinstitut ergab sich somit ein Gesamt-RhoWirtschaft   Membranmodulen erreicht. Dieser Schwerpunkt wird durch
von 38,7 %, das sind 5,3 % mehr als 2015. Zu diesem Erfolg         eine Vielzahl weiterer Geräteinvestitionen gestärkt.
trug insbesondere der Standort Hermsdorf mit einem Volumen
von 5,4 Mio. Euro und einem Standortkennwert von 43,1 %            Das Bio-Nanotechnologie-Anwendungslabor BNAL in Leipzig,
bei. Der Anteil der EU-Erträge stieg insgesamt um 160 000 Euro     als eine von Fraunhofer IZI und Fraunhofer IKTS betriebene
auf 2,8 %. Der Schwerpunkt dieser Projekte ist mit einem An-       Aktivität, konnte durch die intensive Arbeit der Attractgruppe
teil von 86 % in Dresden angesiedelt. Über 3 Mio. Euro wurden      verstärkten Input für die anderen Standorte geben. Die Kom-
für neue Investitionen an den Standorten genutzt.                  bination des biologisch-medizinischen Know-hows des Fraun-
                                                                   hofer IZI mit den Kompetenzen in der Entwicklung neuer
Personalentwicklung                                                Keramikmaterialien und innovativer Messverfahren des Fraun-
                                                                   hofer IKTS ist dabei die Basis für die Umsetzung internationaler
Die Personalkapazität im Fraunhofer IKTS verblieb 2016 auf         Projekte.
dem Niveau von 2015. Die veränderten Kapazitätsbedarfe
wurden durch standortübergreifende Ressourcenverschiebun-
gen abgesichert. Die Zahl der technischen Mitarbeiter stieg um
6 %. Dieses Wachstum wurde durch die geringere Zahl von
Doktoranden und Auszubildenden ausgeglichen. Die Verschie-
bung ist letztlich durch die erfolgreichen Abschlüsse dieser
ausgeschiedenen Mitarbeiter begründet. 2017 sind neue Ein-
stellungen von Auszubildenden geplant. Ein Schwerpunkt wird
in der Definition von Fachkarrieren für Wissenschaftler und
Nichtwissenschaftler liegen.

Erweiterung der Forschungsbasis

Im klassischen Arbeitsfeld des IKTS wird der Bereich der additi-
ven Fertigung weiter ausgebaut. Die erweiterte Ausstattung
erlaubt hier die Verarbeitung von oxidischen und nichtoxi-
dischen Keramiken.

1 0 Jahresbericht 2016/17
1

 Entwicklung des Gesamthaushalts des Fraunhofer IKTS (in Millionen Euro) in den Haushaltsjahren 2011 bis 2016

 Entwicklung des Personalbestands des Fraunhofer IKTS
 Mitarbeiterzahl 2011 bis 2016, Vollstellenäquivalente Personalstruktur zum 31.12. des jeweiligen Jahres

1 Die Institutsleitung des IKTS, v.l.n.r.: Prof. Michael Stelter, Dr. Christian Wunderlich,
Prof. Alexander Michaelis, Dr. Michael Zins, Dr. Ingolf Voigt.

                                                                                                       Jahresbericht 2016/17   11
ORGANIGRAMM

 Institutsleiter         					Prof. Dr. habil. Alexander Michaelis

 Stellvertretender Institutsleiter / Verwaltungsleiter 		            Dr. Michael Zins
 Stellvertretender Institutsleiter / Marketing und Strategie         Prof. Dr. Michael Stelter
 Stellvertretender Institutsleiter              			Dr. Ingolf Voigt
 Stellvertretender Institutsleiter              			Dr. Christian Wunderlich

 Werkstoffe                                              Sintern und Charakterisierung / Zerstörungsfreie Prüftechnik
                                                         Dr. habil. Mathias Herrmann
 Nichtoxidkeramik                                        -- Thermische Analyse und Thermophysik*
 Dipl.-Krist. Jörg Adler                                 -- Wärmebehandlung
 -- Nitridkeramik und elektrisch funktionelle            -- Keramografie und Phasenanalyse
  Strukturkeramik
 -- Carbidkeramik und Filterkeramik
                                                                     Umwelt- und Verfahrenstechnik
 Oxidkeramik
 Dr. Sabine Begand                                                   Nanoporöse Membranen
 -- Werkstoffsynthese und Werkstoffentwicklung                       Dr. Hannes Richter
 -- Pilotfertigung hochreine Keramik                                 -- Zeolithmembranen und Nanokomposite
 -- Oxid- und polymerkeramische Komponenten*                         -- Kohlenstoffbasierte Membranen
                                                                     -- Membranmuster
 Verfahren und Bauteile
 Dr. Hagen Klemm                                                     Hochtemperaturseparation und Katalyse
 -- Pulvertechnologie                                                Dr. Ralf Kriegel
 -- Formgebung                                                       -- Hochtemperaturmembranen und -speicher
 -- Bauteilentwicklung                                               -- Hochtemperaturseparation
 -- Finishbearbeitung                                                -- Katalyse und Materialsynthese
 -- Verfahrenstechnik und Silikatkeramik
                                                                     Biomassetechnologien und Membranverfahrenstechnik
 * zertifiziert nach DIN EN ISO 13485                                Dr. Burkhardt Faßauer
                                                                     -- Biomassekonversion und Wassertechnologie
                                                                     -- Mischprozesse und Reaktoroptimierung
 Standorte des Fraunhofer IKTS                                       -- Membranverfahrenstechnik und Modellierung
 Hauptsitz Dresden-Gruna, Sachsen                                    -- Technische Elektrolyse und Geothermie
 Standort Dresden-Klotzsche, Sachsen
 Standort Hermsdorf, Thüringen                                       Chemische Verfahrenstechnik und Elektrochemie
 Projektgruppe Berlin                                                PD Dr. Matthias Jahn
                                                                     -- Modellierung und Simulation
 Applikationszentren                                                 -- Systemverfahrenstechnik
 Batterietechnik, Pleißa, Sachsen                                    -- Elektrochemie
 Bioenergie, Pöhl, Sachsen
 Bio-Nanotechnologie-Anwendungslabor BNAL, Leipzig, Sachsen
 Membrantechnik, Schmalkalden, Thüringen
 Foliengießzentrum, Hermsdorf, Thüringen

1 2 Jahresbericht 2016/17
Technische Universität Dresden
ifWW – Anorganisch-Nichtmetallische Werkstoffe			                       Prof. Dr. habil. Alexander Michaelis
IAVT – Institut für Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektronik       Jun.-Prof. Dr. Henning Heuer
DCN – Dresden Center for Nanoanalysis				Prof. Dr. habil. Ehrenfried Zschech
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Technische Umweltchemie					Prof. Dr. Michael Stelter
Iowa State University
Aerospace Engineering					Prof. Dr. habil. Norbert Meyendorf

-- Pulver- und Suspensionscharakterisierung*                                          Elektronik und Mikrosystemtechnik
-- Labor für Qualität und Zuverlässigkeit*, Mechanisches Labor
-- Chemische und Strukturanalyse                                                      Intelligente Materialien und Systeme
-- Hartmetalle und Cermets                                                            Dr. Holger Neubert
-- Akkreditiertes Prüfzentrum*      * akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025          -- Multifunktionale Werkstoffe und Bauteile
                                                                                      -- Angewandte Werkstoffmechanik und Festkörper-
                                                                                        wandler
Energiesysteme / Bio- und Medizintechnik                                              -- Systeme für Zustandsüberwachung

Werkstoffe und Komponenten                                               Hybride Mikrosysteme
Dr. Mihails Kusnezoff                                                    Dr. Uwe Partsch
-- Fügetechnik und AVT                                                   -- Dickschichttechnik und Photovoltaik
-- Hochtemperatur-Elektrochemie und Katalyse                             -- Mikrosysteme, LTCC und HTCC
-- Keramische Energiewandler                                             -- Funktionswerkstoffe für hybride Mikrosysteme
-- Werkstoffe MCFC                                                       -- Systemintegration und AVT
                                                                         -- Energietechnik-Labore HOT
Systemintegration und Technologietransfer                                -- Keramische Folien
Dr. Roland Weidl
-- Systemkonzepte                                                        Elektronikprüfung und Optische Verfahren
-- Validierung                                                           Dr. Mike Röllig
-- Mobile Energiespeicher                                                -- Optische Prüfverfahren und Nanosensorik
-- Stationäre Energiespeicher                                            -- Speckle-basierte Verfahren
-- Dünnschicht-Technologien                                              -- Zuverlässigkeit von elektronischen Mikrosystemen

Bio- und Nanotechnologie                                                 Prüf- und Analysesysteme
Dr. Jörg Opitz                                                           Jun.-Prof. Dr. Henning Heuer
-- Biologische, immunologische und optische Nanosensorik                 -- Elektronik für Prüfsysteme
-- Akustische Diagnostik                                                 -- Software für Prüfsysteme
                                                                         -- Wirbelstromverfahren
                                                                         -- Ultraschallsensoren und -verfahren

                                                                         Mikroelektronik und Nanoanalytik
                                                                         Prof. Dr. habil. Ehrenfried Zschech
                                                                         -- Mikro- und Nanoanalytik
                                                                         -- Materialien und Zuverlässigkeit für die Mikroelektronik

                                                                         Projektgruppe Berlin
                                                                         Dipl.-Ing. R. Schallert

                                                                                                                  Jahresbericht 2016/17   13
KURATORIUM

DAS FRAUNHOFER IKTS IM PROFIL

Durch den Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft sind folgende
Personen in das Kuratorium des Fraunhofer IKTS berufen:

Dr. A. Beck                     Dr. W. Köck                       P. G. Nothnagel
Sächsisches Staatsministerium   Plansee SE, Reutte                Wirtschaftsförderung Sachsen
für Wissenschaft und Kunst,     Geschäftsführender Direktor       GmbH, Dresden
Dresden                                                           Geschäftsführer
Leiterin des Referats 43        A. Krey
»Bund-Länder-Forschungsein-     Landesentwicklungsgesell-         M. Philipps
richtungen«                     schaft Thüringen mbH, Erfurt      Endress + Hauser GmbH &
                                Geschäftsführer                   Co. KG, Maulburg
Dipl.-Ing. R. Fetter                                              Bereichsleiter Sensorik
Thüringer Ministerium für       Dr. R. Lenk
Wirtschaft, Wissenschaft und    CeramTec GmbH, Plochingen         Dr.-Ing. W. Rossner
Digitale Gesellschaft, Erfurt   Leiter des Service Center         Ehem. Siemens AG, München
Referat 54 »Institutionelle     Entwicklung
Forschung«                                                        Dr. K.-H. Stegemann
                                Dr. C. Lesniak                    X-FAB Dresden GmbH &
Dr. habil. M. Gude              3M Technical Ceramics,            Co. KG
Thüringer Ministerium für       Zweigniederlassung der            Division Manager Solar Cell
Umwelt, Energie und Natur-      3M Deutschland GmbH,              and Module, Manager
schutz, Erfurt                  Kempten                           Business Development
Leiter der Abteilung »Energie   Senior Laboratory Manager
und Klima«                                                        Dr. D. Stenkamp
                                Dr. H. H. Matthias                TÜV Nord AG, Hannover
Dr. P. Heilmann                 TRIDELTA GmbH, Hermsdorf          Mitglied des Vorstands
arXes-tolina GmbH, Berlin       Geschäftsführer
Geschäftsführer                                                   MR C. Zimmer-Conrad
                                Dr. R. Metzler                    Sächsisches Staatsministerium
A. Heller                       Rauschert GmbH,                   für Wirtschaft, Arbeit und
Landrat des Saale-Holzland-     Judenbach-Heinersdorf             Verkehr, Dresden
Kreises, Eisenberg              Geschäftsführer                   Leiter des Referats 37 »Inno-
                                                                  vationspolitik, Technologie-
                                                                  förderung«

1 4 Jahresbericht 2016/17
DIE FRAUNHOFER-
GESELLSCHAFT

Forschen für die Praxis ist die zentrale Aufgabe der Fraunhofer-   Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die Fraunhofer-
Gesellschaft. Die 1949 gegründete Forschungsorganisation           Gesellschaft die Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen
betreibt anwendungsorientierte Forschung zum Nutzen der            Entwicklung für anspruchsvolle Positionen in ihren Instituten,
Wirtschaft und zum Vorteil der Gesellschaft. Vertragspartner       an Hochschulen, in Wirtschaft und Gesellschaft. Studierenden
und Auftraggeber sind Industrie- und Dienstleistungsunterneh-      eröffnen sich aufgrund der praxisnahen Ausbildung und Erfah-
men sowie die öffentliche Hand.                                    rung an Fraunhofer-Instituten hervorragende Einstiegs- und
                                                                   Entwicklungschancen in Unternehmen.
Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland derzeit 69
Institute und Forschungseinrichtungen. 24 500 Mitarbeiterinnen     Namensgeber der als gemeinnützig anerkannten Fraunhofer-
und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissen-      Gesellschaft ist der Münchner Gelehrte Joseph von Fraunhofer
schaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungs-      (1787–1826). Er war als Forscher, Erfinder und Unternehmer
volumen von 2,1 Milliarden Euro. Davon fallen 1,9 Milliarden       gleichermaßen erfolgreich.
Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Mehr als 70 %
dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesell-
schaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finan-    Fraunhofer-Standorte in Deutschland
zierten Forschungsprojekten. Knapp 30 % werden von Bund
und Ländern als Grundfinanzierung beigesteuert, damit die
Institute Problemlösungen entwickeln können, die erst in fünf
oder zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden.

Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspart-
nern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen
direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zu-
künftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.

Mit ihrer klaren Ausrichtung auf die angewandte Forschung
und ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechno-
logien spielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine zentrale Rolle im
Innovationsprozess Deutschlands und Europas. Die Wirkung
der angewandten Forschung geht über den direkten Nutzen
für die Kunden hinaus: Mit ihrer Forschungs- und Entwick-
lungsarbeit tragen die Fraunhofer-Institute zur Wettbewerbs-
fähigkeit der Region, Deutschlands und Europas bei. Sie för-
dern Innovationen, stärken die technologische Leistungsfähig-
keit, verbessern die Akzeptanz moderner Technik und sorgen
für Aus- und Weiterbildung des dringend benötigten wissen-
schaftlich-technischen Nachwuchses.

                                                                                                          Jahresbericht 2016/17   15
RETROSPEKTIVE

1                                                                      2

                                                                    28. April 2016
    VERANSTALTUNGEN                                                 Girls‘Day – ein Zukunftstag für Mädchen

    UND HIGHLIGHTS                                                  Mädchen und Technik? Mit Sicherheit bei Fraunhofer! Unter
                                                                    diesem Motto stellte sich das Fraunhofer IKTS in Dresden-Klotz-
                                                                    sche interessierten Schülerinnen als Ausbilder vor. Im Vorder-
    28. Januar 2016                                                 grund stand dabei das Ausprobieren typischer Aufgaben einer
    Wettbewerbsvorteil durch Industrie 4.0 – Innovative             Physiklaborantin. So testeten die Mädchen verschiedene Mate-
    Verfahren und Prozessintegration für die Fertigung              rialien im Biegeversuch, präparierten Proben für die Metallogra-
                                                                    phie und untersuchten metallisches Gefüge unter dem Mikros-
    Mehr als 50 Gäste folgten der Einladung von HERMOS Systems      kop. Der deutschlandweite Girls‘Day soll Schülerinnen ab der 5.
    GmbH, Fraunhofer IKTS und Bechtle AG zum Industrieabend         Klasse für Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Hand-
    nach Dresden-Klotzsche. In Fachvorträgen und Laborrundgän-      werk, Naturwissenschaften und Technik begeistern.
    gen lernten die Teilnehmer Konzepte und Möglichkeiten der
    Umsetzung von Industrie 4.0 für das eigene Unternehmen          30. April 2016
    kennen. Die drei Veranstalter, die ihre Kompetenzen auf die-    Zusammenarbeit zur Additiven Fertigung von Keramiken
    sem Gebiet gebündelt haben, stellten ein breites Spektrum an    durch Memorandum of Understanding vereinbart
    zukunftsweisenden Lösungen zur Optimierung der gesamten
    Wertschöpfungskette vor. Durch die Integration innovativer      Im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich ver-
    Automatisierungstechnik, intelligenter Sensorik sowie passge-   einbarten die Leiter des Fraunhofer IKTS und des Singapore
    nauer IT erhalten Kunden nun maßgeschneiderte Systemlösun-      Center for 3D-Printing der Nanyang Technological University
    gen aus einer Hand.                                             gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie den
                                                                    Fachkräfteaustausch zwischen Sachsen und Singapur. Gemein-
                                                                    sam wollen die Partner die Additive Fertigung hochleistungske-

    1 6 Jahresbericht 2016/17
3                                                                 4

                                                                                                            RETROSPEKTIVE

ramischer Bauteile vorantreiben und so den Einsatz kerami-        lokalen Experten aus Wissenschaft und Industrie fortschrittliche
scher Werkstoffe in der Industrie revolutionieren. Die Additive   Energietechnologien für die dezentrale Energieerzeugung sowie
Fertigung (3D-Druck) erlaubt den computergestützten, schicht-     Potenziale von Gastrennmembranen, Hochtemperaturbrenn-
weisen Aufbau geometrisch sehr komplexer Bauteile, die mit        stoffzellen und stationären Batterien.
konventionellen Verfahren bisher nicht herstellbar waren. Dies
ermöglicht die kostengünstige Fertigung von individualisierten    1.–2. Juni 2016
Implantaten und Gebrauchsgegenständen oder sogar von              Industrietag »Charakterisierung mechanischer Eigen-
Schmuck.                                                          schaften bei hohen Temperaturen«

2. Mai 2016                                                       Die Erfassung von Materialkennwerten ist bei hohen Tempera-
Fraunhofer IKTS eröffnet neues Zentrum für Foliengieß-            turen deutlich aufwändiger und komplexer als Raumtemperatur-
technik in Hermsdorf                                              messungen. Der Industrietag mit 30 Teilnehmern stellte aktuelle
                                                                  Entwicklungen in der Messtechnik und bei Messverfahren spe-
In Anwesenheit des Thüringer Wirtschaftsministers Wolfgang        ziell für den Hochtemperaturbereich an Anwendungsbeispielen
Tiefensee wurde in Hermsdorf das europaweit modernste Zen-        vor. Auf der begleitenden Industrieausstellung informierten
trum für Foliengießtechnik eröffnet. Der Laborkomplex bietet      Hersteller und Dienstleister über Anwendungstrends und state-
verschiedenste Verfahren der Folienherstellung und -abschei-      of-the-art-Equipment.
dung sowie Technologien zur Trocknung und Nachverarbeitung
der Folien. Folien aus Keramik und anderen Funktionswerk-
stoffen bilden die Grundlage für viele Produkte des täglichen                                       1 Schülerinnen untersuchten
Lebens und der Industrie. Sie finden z. B. Anwendung in der                                         am Girls´Day das Verhalten von
keramischen Mikrosystemtechnik (LTCC, HTCC), in Batterie-                                           Werkstoffen unter Belastung im
technologien sowie bei der Filtration und Gasseparation. Für                                        Biegeversuch.
Bau und Ausstattung des neuen Zentrums haben das Thüringer                                          2 Thüringens Wirtschaftsminis-
Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesell-                                       ter Wolfgang Tiefensee (Mitte),
schaft TMWWDG, die Fraunhofer-Gesellschaft und das Fraun-                                           Dr. Ingolf Voigt (links) und Beate
hofer IKTS insgesamt etwa eine Million Euro investiert.                                             Capraro (rechts) eröffneten das
                                                                                                    Foliengießzentrum am IKTS-
25. Mai 2016                                                                                        Standort Hermsdorf.
Fraunhofer-Workshop »Keramische Technologien für                                                    3 Unterzeichung der MoU
Energieerzeugung und Energiespeicherung« in São Paolo,                                              zwischen dem Fraunhofer IKTS
Brasilien                                                                                           und dem Singapore Center for
                                                                                                    3D-Printing in Anwesenheit von
Brasilien zählt derzeit zu den am wenigsten CO2-intensiven                                          Sachsens Ministerpräsidenten
Wirtschaftsnationen der Welt. Der Anteil erneuerbarer Energien                                      Stanislaw Tillich.
beträgt 45 %. Gleichzeitig baut das Land seine Erdöl- und Erd-                                      4 Teilnehmer des Fraunhofer-
gasproduktion stark aus. Auf dem ersten Fraunhofer-Workshop                                         Workshops zu innovativen Ener-
diskutierten Forscher des Fraunhofer IKTS zusammen mit 40                                           gietechnologien in São Paolo.

                                                                                                           Jahresbericht 2016/17   17
1                                                                       2

    RETROSPEKTIVE

    10. Juni 2016                                                    lotl seine Beinchen regenerieren kann? Wie auseinanderfallende
    Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften                          Bücher computertauglich werden? Und was eigentlich »taktiles
                                                                     Internet« bedeutet? Das Fraunhofer IKTS stellte zusammen mit
    Knapp 2000 interessierte Besucher flanierten »staunend durch     Partnern Lösungen vor, wie man Energie effizienter erzeugen,
    die Nacht« im Fraunhofer IKTS. An 12 Stationen rund um die       speichern und einsetzen kann.
    Hochleistungskeramik luden Exponate und Experimente ein,
    sich über den 3D-Druck von Keramik, Filtermembranen, kera-       17. August 2016
    mische Implantate und Brennstoffzellen zu informieren und bei    »Die Sendung mit der Maus« dreht im Fraunhofer IKTS
    einer Laborführung unsere Forschung zu Umweltthemen haut-
    nah zu erleben. Kinder konnten eine Batterie aus Haushalts-      Wie entsteht und funktioniert ein Auto-Katalysator? Um das
    waren bauen, den Siebdruck ausprobieren und bei einem Quiz       herauszufinden, kam ein Filmteam der »Sendung mit der
    ihr Wissen auf die Probe stellen. Mit insgesamt 700 Veranstal-   Maus« ins Fraunhofer IKTS in Hermsdorf und filmte die gesamte
    tungen und ca. 35 000 Besuchern war es die bisher größte         Prozesskette zur Herstellung eines wabenförmigen, kerami-
    Lange Nacht der Wissenschaften in Dresden.                       schen Katalysators, durch den im Auto die Abgase strömen.
                                                                     Eine chemische Reaktion mit dem Washcoat wandelt dabei
    29. Juni 2016                                                    schädliche Stoffe wie Kohlenstoffmonoxid in unbedenkliche
    SMWA-Innovationstour zu Gast im Fraunhofer IKTS                  Stoffe wie Kohlenstoffdioxid und Wasser um. Der Beitrag wurde
                                                                     am 29. Oktober 2016 ausgestrahlt.
    Am 29. Juni besuchte der Sächsische Wirtschaftsminister
    Martin Dulig im Rahmen seiner SMWA-Sommertour zum The-           1.–3. Oktober 2016
    ma »Innovation und Zukunft« das Fraunhofer IKTS. Im Labor-       Tag der Deutschen Einheit
    gespräch mit Fachexperten informierte er sich über keramische
    Technologien für eine nachhaltige Energiegewinnung und           Das Land Sachsen richtete 2016 die zentralen Feierlichkeiten
    -speicherung. Neben den Brennstoffzellentechnologien zur         zum Tag der Deutschen Einheit aus. Der Dresdner Neumarkt
    Energieerzeugung standen die keramische cerenergy®-Batterie      wandelte sich in eine »Sächsische Wissenschaftsmeile«, auf
    sowie Technologien für die alternative Nutzung und Speiche-      der Forschungseinrichtungen und -initiativen mit Exponaten
    rung von Stromüberschüssen (Power-to-X, Biogaspellets, Sau-      und Experimenten anschaulich demonstrierten wie vielseitig,
    erstoffgenerator) im Blickpunkt.                                 wertschöpfend und v. a. spannend Forschung sein kann. Die
                                                                     Fraunhofer-Institute präsentierten in einem gemeinsamen Pa-
    4. Juli 2016                                                     villon Highlights aus der biologischen Forschung, den Material-
    Wissenschaftsausstellung auf dem Dresdner Neumarkt               wissenschaften und Fertigungstechniken sowie der Nano- und
                                                                     Mikroelektronik. Das Fraunhofer IKTS stellte einen thermoelek-
    Vom 4. Juli bis zum 3. Oktober lud eine Wissenschaftsausstel-    trischen Generator zur Stromerzeugung aus Abwärme vor.
    lung des Netzwerks DRESDEN concept Passanten auf dem             Darüber hinaus informierten zwei Vorträge über die Potenziale
    Dresdner Neumarkt ein, die Vielfalt der ansässigen Forschungs-   der Hochleistungskeramik für die Energiewende und die per-
    einrichtungen zu entdecken. Auf großflächigen Stelen wurden      sonalisierte Medizin.
    aktuelle Forschungshighlights anschaulich präsentiert. Die Be-
    sucher konnten u. a. den Fragen nachgehen, wie oft ein Axo-

    1 8 Jahresbericht 2016/17
3                                                                   4

                                                                                                           RETROSPEKTIVE

21.–25. August 2016                                                 Veranstaltung entstand aus dem Innovationsdialog im Bundes-
ICC6 | 6th International Congress on Ceramics                       kanzleramt – eine unabhängige Fachberatung der Bundesre-
                                                                    gierung mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissen-
Auf dem 6. International Congress on Ceramics (ICC6) in Dres-       schaft und Gesellschaft zu innovationspolitischen Themen.
den trafen sich mehr als 650 Keramikexperten aus 47 Ländern,        Dr. Mareike Wolter vom Fraunhofer IKTS stellte EMBATT vor,
um neuste Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse           ein zukunftsweisendes Batteriekonzept für Elektrofahrzeuge,
im Bereich der Hochleistungskeramik zu diskutieren. Unter dem       mit dem eine Reichweite von 1000 Kilometern möglich wird.
Motto »From Lab to Fab« thematisierten rund 400 Referenten
in 16 parallelen Symposien aktuelle Forschungsergebnisse so-        17.–18. Januar 2017
wie deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der indus-         Vision Keramik 2017
triellen Praxis. Begleitet wurde die ICC6 von einer Industrieaus-
stellung mit 20 Firmen und Institutionen sowie einer Poster-        Auf der zehnten »Vision Keramik« diskutierten 110 Teilnehmer
präsentation mit 120 Beiträgen. Erstmalig fand die Konferenz        im Thüringischen Hermsdorf neue keramische Entwicklungen
in Deutschland statt. Organisatoren waren das Fraunhofer            und Anwendungstrends in Energie- und Umwelttechnik, Me-
IKTS und die Deutsche Keramische Gesellschaft e. V. (DKG) im        dizintechnik sowie Mikro- und Nanotechnik. Die präsentierten
Namen der International Ceramic Federation (ICF).                   Applikationsfelder reichten von der Energieerzeugung und
                                                                    -speicherung, Aufbereitung von Industrieabwässern, Effizienz-
24.–25. November 2016                                               steigerung von Verbrennungsprozessen, Sensorsystemen bis
Anodisieren – Oxidschichten von hart bis smart                      hin zu dentalkeramischen Komponenten. Darüber hinaus wur-

Anodische Oxidschichten können weit mehr als ein effizienter                                        1 Prof. Michael Stelter präsen-
Korrosionsschutz sein. Die Teilnehmer des Symposiums disku-                                         tierte Sachsens Wirtschaftsminis-
tierten aktuelle Entwicklungen und Trends des Anodisierens                                          ter Martin Dulig Energietechno-
für Medizin, Automobil, Luftfahrt, Energietechnik, Fassaden-                                        logien aus dem Fraunhofer IKTS.
schutz und Umwelttechnik. Schwerpunkte waren u. a. funkti-                                          2 Sachsens Wissenschaftsminis-
onalisierte Oberflächen, Nanofiltrationsmembranen sowie                                             terin Dr. Eva-Maria Stange am
plasmaelektrolytische Verfahren. Der Einladung nach Dresden                                         IKTS-Stand zum Tag der Deut-
folgten 50 Teilnehmer aus Industrie und Forschung.                                                  schen Einheit.
                                                                                                    3 ICC6-Kongress im Internatio-
10. Januar 2017                                                                                     nalen Congress Center Dresden.
Perlen der Forschung – Zukunftsweisende Forschung im                                                4 Dr. Mareike Wolter stellt Bun-
Sieben-Minuten-Takt                                                                                 deskanzlerin Dr. Angela Merkel,
                                                                                                    Bundesforschungsministerin Prof.
Zehn Forscherinnen und Forscher der Fraunhofer- und der                                             Johanna Wanka und Wirtschafts-
Max-Planck-Gesellschaft präsentierten Bundeskanzlerin                                               staatssekretär Dr. Rainer Son-
Dr. Angela Merkel, Bundesforschungsministerin Prof. Johanna                                         towski die EMBATT-Batterie für
Wanka und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rainer Sontowski zu-                                        Elektrofahrzeuge vor (Copyright:
kunftsweisende Technologien und Konzepte. Die Idee für diese                                        Ausserhofer/MPG).

                                                                                                          Jahresbericht 2016/17      19
1                                                                   2

RETROSPEKTIVE

den die Potenziale der additiven Fertigung sowie von kerami-         Björn Schwarz den mit 10 000 Euro dotierten »Biogas-Innova-
schen Fasern und Verbundwerkstoffen für neuartige Hightech-          tionspreis der Deutschen Landwirtschaft 2016« in der Katego-
Produkte aufgezeigt. Im besonderen Maße war die »Vision              rie »Wissenschaft«.
Keramik 2017« Dr. Bärbel Voigtsberger und ihrem visionären
Wirken für das Fraunhofer IKTS, den Keramikstandort Herms-           13. Juli 2016
dorf und die Deutsche Keramische Gesellschaft e. V. (DKG)            3D InCities Award 2016 für Fraunhofer-Cluster 3D-Integ-
gewidmet. Sie wurde für ihr Lebenswerk mit der Fraunhofer-           ration
Medaille geehrt.
                                                                     Das Fraunhofer-Cluster 3D-Integration wurde mit dem »3D In-
Preise                                                               Cities Award 2016« in der Kategorie »Research Institute of the
                                                                     Year« ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden die herausra-
14. April 2016                                                       genden Forschungsleistungen im Bereich der 3D-Packaging-
Verleihung der NAThüringen-Dauermitgliedschaft an das                Technologien des Clusters, in dem sich die Fraunhofer-Institute
Fraunhofer IKTS in Hermsdorf                                         IKTS, IZM, ENAS, EAS und IPMS engagieren, auf internationaler
                                                                     Ebene gewürdigt.
Am 14. April wurde das Fraunhofer IKTS im Thüringer Landtag
mit einer Dauermitgliedschaft des Nachhaltigkeitsabkommens           30. September 2016
Thüringen ausgezeichnet. »NAThüringen« ist eine freiwillige          KGCCI Innovation Award 2016 für Fraunhofer IKTS-
Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und              Kooperation mit iBULe photonics
der Thüringer Wirtschaft, in der sich die Akteure zu definierten
Nachhaltigkeitszielen verpflichten. Ziel ist es, die wirtschaftli-   Das koreanische Unternehmen iBULe Photonics erhielt den
che Entwicklung Thüringens auch unter dem Aspekt der Nach-           »KGCCI Innovation Award« der Koreanisch-Deutschen Indus-
haltigkeit voranzutreiben. Im Jahr 2016 beteiligten sich 450         trie- und Handelskammer in der Kategorie »Wirtschaftsinnova-
Unternehmen. Das Fraunhofer IKTS in Hermsdorf nimmt seit             tionen« für die kommerzielle Ultraschallprüfung von Sonder-
2005 jährlich am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen teil              werkstoffen. Die eingesetzten Sensoren wurden in enger Zu-
und ist damit eines der ältesten Mitglieder.                         sammenarbeit mit dem Fraunhofer IKTS und der InfraTec
                                                                     GmbH aus Dresden entwickelt.
11. Mai 2016
Biogas-Innovationspreis für die Entwicklung von Biogas-              24. Oktober 2016
pellets                                                              Prof. Michaelis wird ACerS Fellow of the Society

Stroh galt bislang als schwer verwertbar in Biogasanlagen auf-       Die American Ceramic Society ACerS verlieh Prof. Alexander
grund störender Schwimmschichten und einem ungünstigen               Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS, den Titel »Fellow
Masse-Raum-Verhältnis. Die am Fraunhofer IKTS entwickelten           of the Society« für sein langjähriges Engagement und heraus-
Biogaspellets aus Stroh garantieren eine deutlich höhere Bio-        ragende Beiträge für die angewandte Forschung und Entwick-
gasausbeute bei verbessertem Handling und guter Transport-           lung technischer Keramik.
fähigkeit. Für diese erfolgreiche Entwicklungsarbeit im Rahmen
des BMWi-geförderten Forschungsprojekts »EFFIGEST« erhielt

2 0 Jahresbericht 2016/17
3                                                                    4

                                                                                                             RETROSPEKTIVE

31. Oktober 2016                                                     sen ermöglichen und damit die Umweltbilanz technischer Pro-
IEC 1906 Award für technische Standards zur Nutzung                  zesse verbessern.
von Nanomaterialien
                                                                     23. Januar 2017
Für seine federführende Gestaltung der technischen Standards         ACerS Best Paper Award für Publikation zu Partikelfil-
zur Nutzung von Nanomaterialien in nanobasierten elektro-            tern
chemischen Speichern erhielt Dr. Mihails Kusnezoff den IEC
1906 Award der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elek-             Der Best Paper Award (1. Preis) der Engineering Ceramics Divi-
tronik Informationstechnik (DKE). Im Rahmen dieser Initiative        sion der American Ceramic Society ACerS ging 2016 an Jörg
wurden drei Standards im Bereich »Nanofertigung-Schlüssel-           Adler und Dr. Uwe Petasch vom Fraunhofer IKTS für ihre For-
merkmale« entwickelt und in technische Standard (IEC/TS)             schungsarbeiten zur Optimierung von Partikelfiltern für Moto-
umgesetzt.                                                           renabgase. Der auf der International Conference on Advanced
                                                                     Ceramics & Composites in Daytona Beach, Florida präsentierte
15. November 2016                                                    Vortrag zeigt auf, wie optimal eingestellte Membranbeschich-
Dr. Klaus Seppeler Stiftungspreis für Masterarbeit                   tungen die Effizienz von Partikelfiltern verbessern können.

Für seine Masterarbeit zu Aluminiumknetlegierungen erhielt
Tobias Liebmann den diesjährigen Dr. Klaus Seppeler Stiftungs-
preis der Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. (GfKORR). Diese
Legierungen sind sehr fest und werden als Leichtbauwerkstoff                                          1 Fraunhofer-Vorstand
z. B. im Außenhautbereich von Flugzeugen genutzt. Mittels                                             Prof. Alfred Gossner überreichte
Anodisieren können Metalle vor Korrosion geschützt oder für                                           Dr. Bärbel Voigtsberger zur Vision
das Kleben bzw. Lackieren mit Legierungen vorbereitet werden.                                         Keramik 2017 die Fraunhofer-
Mit den neu gewonnenen Kenntnissen ist man nun in der                                                 Medaille.
Lage, Anodisierverfahren noch gezielter anwenden zu können                                            2 Verleihung der NAThüringen-
und geeignete Parameter für einen optimalen Korrosions-                                               Dauermitgliedschaft an Dr.
schutz von Werkstoffen zu generieren.                                                                 Ingolf Voigt und Dr. Jürgen Böer.
                                                                                                      3 ACerS-Präsident Dr. Mrityunjay
16. November 2016                                                                                     Singh verleiht Prof. Alexander
Dissertation zu keramischen Thermoelektrika ausge-                                                    Michaelis den Titel »Fellow of
zeichnet                                                                                              the Society«.
                                                                                                      4 Preisverleihung des IEC 1906
Dr. Bing Feng erhielt für seine Dissertation zu keramischen                                           Awards, v.l.n.r.: Michael Teigeler
Thermoelektrika den »Nachwuchspreis der Deutschen Ther-                                               (Geschäftsführer der DKE), Dr.
moelektrik-Gesellschaft (DTG)«. Die im Rahmen der Dissertation                                        Mihails Kusnezoff (Fraunhofer
entwickelten keramischen Nano-TEG-Werkstoffe und Module                                               IKTS) und Dr. Bernhard Thies
sind effizient und preiswert. Sie sollen perspektivisch eine wirt-                                    (Sprecher der Geschäftsführung)
schaftlich attraktive Nutzung von Abwärme in Industrieprozes-                                         (Quelle: DKE).

                                                                                                            Jahresbericht 2016/17    21
1                                                                         2

    RETROSPEKTIVE

    MESSERÜCKBLICK 2016 –
    WISSENSCHAFT TRIFFT MARKT

    Zukunftsweisende Keramiktechnologien für Energiespeicher und       tersuchung per Knopfdruck. Mittels Ultraschallwellen werden
    -wandler, personalisierte Medizin und energieeffiziente Stoff-     Risse und andere Fehlstellen aufgespürt.
    trennverfahren: Das Fraunhofer IKTS präsentierte seine For-
    schungshighlights 2016 auf 41 Messen im In- und Ausland.           Ein weiterer Schwerpunkt bei den Messeauftritten des Fraun-
                                                                       hofer IKTS war die Additive Fertigung. Digitalisierte Datensätze
    Auf der Energy Storage in Düsseldorf wurde den Besuchern die       werden seit Jahren von 3D-Druckern zu plastischen Metall- oder
    kostengünstigste Batterie der Welt vorgestellt, die derzeit am     Kunststoffbauteilen umgesetzt. Das Fraunhofer IKTS hat diesen
    Fraunhofer IKTS entwickelt wird. Mit cerenergy® haben die For-     Weg nun auch für biokompatible Hochleistungskeramiken geeb-
    scher einen preiswerten und wartungsfreien Hochtemperatur-         net und auf der MedTec in Stuttgart und der AMX in Luzern
    akku entwickelt, der auch große Strommengen aus Windkraft-         die Zukunft der personalisierten Medizin aufgezeigt. Mit ver-
    anlagen, Solarparks oder Brennstoffzellen stationär speichert.     schiedenen und zum Teil auch kombinierten additiven Verfahren
    Mit der Kombination aus leicht verfügbaren Rohstoffen, wie         lassen sich Knochenimplantate, Zahnersatz oder chirurgische
    Tonerde oder Kochsalz, und modernen keramischen Verfahren          Werkzeuge in beliebigem Design werkzeugfrei und ressourcen-
    sind Systemkosten von weit unter 300 Euro/kWh realisierbar.        effizient fertigen. Insbesondere der 3D-Druck bietet auch für
    Auch auf der Hannover Messe wurde unter dem Leitthema              Hartmetalle größte Gestaltungsfreiheit in einer Qualität, die sich
    »Integrated Energy – das Energiesystem der Zukunft« die ge-        mit konventionell gefertigten Komponenten vergleichen lässt.
    samte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette betrachtet.       Auf der WorldPM in Hamburg erfuhren Besucher, welche Mög-
    Das Fraunhofer IKTS stellte in diesem Rahmen keramische ther-      lichkeiten sich dadurch für den Werkzeugbau eröffnen.
    moelektrische Generatoren (TEG) vor, die zum einen wirtschaft-
    lich herstellbar und zum anderen sogar bei extrem hohen Tem-       Die Aktivtäten des Fraunhofer IKTS im Bereich der Membranver-
    peraturen von 1000 °C einsetzbar sind. Beim weltgrößten Indus-     fahrenstechnik spielten auch bei den Messebeteiligungen 2016
    trietreff in der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte zudem    wieder eine große Rolle. Die weltweit größten Ölreserven lagern
    eine neue Entwicklung aus dem Bereich Zustandsüberwachung          in Kanada und Saudi-Arabien. Das Öl ist dort in Sand gebunden
    Premiere. Das Fraunhofer IKTS zeigte seine neuartige Sensor-       und wird seit der Jahrtausendwende gefördert – ein aufwendiger
    manschette für die permanente Überwachung von Offshore-            Prozess, der den Einsatz großer Wassermengen erfordert. Auf
    Windanlagen. Die Fundamente solcher Anlagen sind in bis zu         der IFAT in München informierten IKTS-Forscher über einen
    40 Metern Tiefe verankert. Dies verlangt den Tauchern, die in      Ansatz zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit,
    regelmäßigen Abständen die besonders gefährdeten Schweiß-          indem das Abwasser mit keramischen Nanofiltrationsmembra-
    nähte an den Verankerungen überprüfen müssen, einiges ab.          nen für weitere Prozessschritte nutzbar gemacht wird. Aufgrund
    Mit der neuen Sensormanschette ist dieser bisher mühselige und     ihrer Resistenz gegenüber organischen Bestandteilen und Ölen,
    langwierige Prozess unter Wasser innerhalb von wenigen Minu-       ihrer Entsalzungseigenschaften und ihrer Temperaturstabilität
    ten erledigt. Für die Messung koppelt der Taucher ein Handgerät    sind diese Membranen bestens für die effiziente Ölaufbereitung
    über eine Schnittstelle an die Manschette an und startet die Un-   geeignet.

    2 2 Jahresbericht 2016/17
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European 3D Summit               Powtech                      WCNDT                        Thüringer Unternehmertag
Grenoble, 18.–20. Januar         Nürnberg, 19.–21. April      München, 13.–17. Juni        Erfurt, 9. November

Nanotech                         Hannover-Messe               Actuator                     MEDICA
Tokio, 27.–29. Januar            Hannover, 25.–29. April      Bremen, 13.–15. Juni         Düsseldorf, 13.–17. November

Photonics West                   Biogas-Innovationskongress   Rapidtech                    Formnext
San Francisco, 16.–18. Februar   Osnabrück, 26.–27. April     Erfurt, 21.–23. Juni         Frankfurt a. M.,
                                                                                           15.–18. November
FC Expo                          Control                      EFCF
Tokio, 2.–4. März                Stuttgart, 26.–29. April     Luzern, 5.–8. Juli           Thüringen Erneuer!bar
                                                                                           Weimar, 17. November
Battery Japan                    Printed Electronics          ICC6
Tokio, 2.–4. März                Berlin, 27.–28. April        Dresden, 21.–25. August      ADeKo-Konferenz
                                                                                           Dresden, 17.–18. November
Essener Tagung                   ACHEMAsia                    Ostthür. Kooperationsbörse
Essen, 2.–4. März                Peking, 9.–12. Mai           Dornburg, 15. September      Hagener Symposium
                                                                                           Hagen, 24.–25. November
JEC World Composites             PCIM Europe                  AM Expo
Paris, 8.–10. März               Nürnberg, 10.–12. Mai        Luzern, 20.–21. September    Composites
                                                                                           Stuttgart, 29. November –
Energy Storage                   Sensor+Test                  Innotrans                    1. Dezember
Düsseldorf, 15.–17. März         Nürnberg, 10.–12. Mai        Berlin, 20.–23. September
                                                                                           ThEEN-Innovationsdialog
Electronica China                Innovationsforum             WorldPM                      Erfurt, 30. November
Shanghai, 15.–17. März           SpreuStroh                   Hamburg, 9.–13. Oktober
                                 Chemnitz, 19.–20. Mai                                     1 Dr. Matthias Schulz präsen-
Thür. Trinkwassertagung                                       World Cancer Congress        tiert cerenergy® in Hannover.
Jena, 6.–7. April                IFAT                         Paris, 31. Oktober –         2 Fraunhofer-Präsident Prof.
                                 München, 30. Mai – 3. Juni   3. November                  Reimund Neugebauer informiert
MedTec Europe                                                                              sich bei Dr. Holger Neubert über
Stuttgart, 12.–14. April         Woche der Umwelt             FAD-Konferenz                Zustandsüberwachungssysteme.
                                 Berlin, 7.–8. Juni           Dresden, 3.–4. November      3 Dr. Sylvia Gebhardt präsen-
Wind & Maritim                                                                             tiert piezokeramische Bauteile
Rostock, 13.–14. April           Cancer Diagnostics           Electronica                  auf der Actuator.
                                 Rom, 13.–15. Juni            München, 8.–11. November     4 Stefan Rothe erklärt Brenn-
ThEGA-Forum                                                                                stoffzellentechnologien auf dem
Weimar, 18. April                                                                          European Fuel Cell Forum Luzern.

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