Bedarfsgerechte barrierefreie Maßnahmen in Neubau und Bestand - Vortrag: barrierefreies Planen und Bauen Dipl.- Ing. Frank Opper, Architekt

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Bedarfsgerechte barrierefreie Maßnahmen in Neubau und Bestand - Vortrag: barrierefreies Planen und Bauen Dipl.- Ing. Frank Opper, Architekt
Vortrag: barrierefreies Planen und Bauen

  Bedarfsgerechte barrierefreie
Maßnahmen in Neubau und Bestand

       Dipl.- Ing. Frank Opper, Architekt

          Vortrag 12. Mai 2018, Düsseldorf
Bedarfsgerechte barrierefreie Maßnahmen in Neubau und Bestand - Vortrag: barrierefreies Planen und Bauen Dipl.- Ing. Frank Opper, Architekt
Dipl.- Ing. Frank Opper
                                                                                                   Architekt

 Der Referent

     Frank Opper

     Freischaffender Architekt in Deutschland/ Bürositz bei Düsseldorf

     1992 unverschuldeter Verkehrsunfall, Folge Querschnittslähmung, seitdem Rollstuhlfahrer

     Berater und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständige bezüglich des barrierefreien
     Planens und Bauens

     Trainer im Bereich des barrierefreien Bauens und Wohnens

     Botschafter und Fachexperte der Stiftung MyHandicap gemeinnützige GmbH

     Verwirklichung von diversen Projekten bezüglich barrierefreien Bauens durch das
     Architekturbüro Opper      http://www.opper-architekten.de

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Dipl.- Ing. Frank Opper
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                             Statistische Daten und Fakten
           Behördlich anerkannte                                      1994: Änderung der Gleichstellungsdefinition
  Anzahl Schwerbehinderter in Deutschland:                            in Deutschland im Grundgesetz, Artikel 3:
      7,6 Mio. = 9,3% der Bevölkerung
                                                                           „Niemand darf wegen seiner
     (Grad der Behinderung mind. 50%)
                                                                         Behinderung benachteiligt werden“
                (Stand 2015)

                                                                      2001: Neufassung des IX SGB in Kraft getreten

                                                                      2002: Beschluss des Gleichstellungsgesetzes
                                                                      behinderter Menschen in Deutschland,
                                                                      §7 „Herstellung von Barrierefreiheit in Bereichen
                                                                      Bau und Verkehr“
     Keine Randgruppe der Gesellschaft
           sondern z.B. potentielle                                   2002: Musterbauordnung § 50 „ barrierefreies
                                                                      Bauen“(z.B. BauO NRW. §49 und §55)
         Bauherren oder Konsumenten
                                                                      2006: UN- Konvention über die Rechte von
                                                                      Menschen mit Behinderung (Inklusion als Ziel)

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Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Statistische Daten und Fakten
  Wohnsituation in Deutschland
  In der Gruppe der 55+ Generation besitzen 62% eine Immobilie (Anteil der Selbstnutzer 60%)
  In der Gruppe der 65+ Generation besitzen 55% eine Immobilie

                                                                      Ca. 66% der Wohngebäude im Bestand sind älter
                                                                      als 30 Jahre
                                                                      Der Sanierungsbedarf ist Groß, insbesondere die
                                                                      Anforderungen an barrierefreien Wohnraum

                                                                      Schätzungen gehen davon aus, dass der Anteil von
                                                                      Wohnungen die für die Bedürfnisse von Senioren
                                                                      angepasst sind, zur Zeit in Deutschland bei 1% liegt.

                                                                      (Quellen: BFW, FfG)

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 Grundlagen des barrierefreien Bauens
Welche Barrieren gibt es ?
Vertikale Barrieren:
Höhenunterschiede können Hindernisse für mobil Eingeschränkte und oder Rollstuhl-
Fahrer sein.
Beispiele: Stufen, Bordsteinkanten, Balkonkanten, Ausstieg aus Dusche oder Wanne

Horizontale Barrieren:
Zu geringe Durchgangsbreiten von Türen und Fluren können für gehbehinderte
Menschen oder Rollstuhlfahrer ein Hindernis sein.

Räumliche Barrieren:
Zu geringe Bewegungsflächen können Barrieren für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer sein.
Beispiele: zu kleine Räume, zu geringer Platz vor dem Waschbecken oder WC usw.

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 Grundlagen des barrierefreien Bauens
Welche Barrieren gibt es ?
Sensorische Barrieren:
Unübersichtliche und undeutliche Gestaltung der Lebensräume können Barrieren sein.
Beispiele: schlecht lesbare Informationen, nicht ausreichende Beleuchtung, keine
Kontraste, keine optischen Hinweise für Hörgeschädigte

Ergonomische Barrieren:
Nicht vorhandene oder nicht geeignete Bedienungselemente können zu Hindernissen werden.
Beispiele: Fehlende Handläufe und Haltegriffe, Türgriffe statt Türknaufe, zu lange Steigungen oder Treppen usw.

Physikalische Barrieren:
Falsch angebrachte Bedienungselemente oder Informationen können zu Hindernissen werden.
Beispiele: Griffe zu hoch oder zu niedrig montiert, falsche WC- Höhe, zu kleine Schalter oder Armaturen

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 Grundlagen des barrierefreien Bauens

         Die neuen DIN-Normen:

                                              Teil 1 für öffentlich zugängliche Gebäude (seit Okt. 2010)
         DIN 18040
                                              Teil 2 Planungsgrundlagen für Wohnungen (seit August 2011)

                                              Barrierefreies Bauen - Planungsgrundlagen für den öffentlichen
         DIN 18040-3
                                              Verkehrs- und Freiraum

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 Die „barrierefreie“ Umsetzung im privaten Bereich

 Im privaten Bereich ist eine individuelle barrierefreie
 Planung notwendig:
    Der individuelle Bedarf eines barrierefreien und oder
    rollstuhlgerechten Wohnumfeldes sollte überprüft werden.

    Detaillösungen müssen auf die einzelnen Fähigkeiten und
    Bedürfnisse abgestimmt werden.

    Menschen mit gleicher Behinderung haben nicht immer die gleichen körperlichen Fähigkeiten.

    Abweichungen von der DIN sind möglich, sollten aber individuell geprüft werden.

    Ausgeführte Abweichungen sind unbedingt mit Bauherrn und Kostenträgern abzustimmen und
    schriftlich bestätigen zu lassen.

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 Die Bestandsaufnahme als Grund- Voraussetzung
 Am konkreten Beispiel:
 Rollstuhlgerechter Umbau eines alten Bergwerk-Mitarbeiter-
 Wohnhauses aus der Jahrhundertwende

    Ist der Bestand Eigentum oder gemietet ?

   Wurden die individuellen baulichen Bedürfnisse bezüglich
   der Behinderung des Betroffenen festgestellt ?

   Die Berücksichtigung der Zukunftspläne und Entwicklung des
   Betroffenen in gesundheitlicher, beruflicher und familiärer Hinsicht.

   Ist ein barrierefreier Zugang möglich ?

   Wurden die baukonstruktiven- und physikalischen Gegebenheiten
   bezüglich eines Umbaus überprüft ?

   Ist die Finanzierung gesichert und wurde die Zuständigkeit von
   Kostenträgern für eine Bauförderung geprüft ?
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 Die Bestandsaufnahme als Grund- Voraussetzung
Notwendige Unterlagen für die Erst- Begutachtung:

   Auszug aus dem Katasteramt bezüglich des betreffenden Grundstücks oder Gebäudes
   oder vorhandenen Lageplan (barrierefreie Gesamtplanung)

   Unterlagen und vorhandene Pläne über den vorhandenen Bestand (bei Umbaumaßnahmen)

   Unterlagen und vorhandene Pläne bezüglich der Baustatik des Objektes (bei Umbaumaßnahmen)

   Bei angrenzenden Nachbargebäuden oder Wohnungen, wenn möglich, vorhandene Baupläne
   (zum Beispiel Ansichten oder Grundrisse)

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 Planungs- Anforderungen eines barrierefreien Bades
 Funktionale Anforderungen:
      Bewegungsflächen und Montagehöhen nach DIN 18040
      möglichst einhalten, sie müssen jedoch in individuellen Fällen
      angepasst werden. Drehtüren müssen nach außen zu öffnen sein !

      Unterfahrbarer Waschtisch mit eventuell notwendigen
      Haltegriffen und Krückenhalter, auf dem Waschtisch aufliegender
      Spiegel. Leicht bedienbare Armatur, Ablageflächen und
      Sitzmöglichkeit.

      Barrierefreie Toilette (eventuell verlängertes WC), mit
      Stützgriffen wenn notwendig. Montagehöhe individuell
      anpassen. Spülung muss zugänglich und bedienbar sein,
      Ablagefläche in Greifhöhe.

      Ebenerdiger Duschplatz mit Haltegriffen und Handbrause
      sowie Thermostat-Armatur (Verbrühschutz) . Zusätzliche Kopfbrause
      und Sitzmöglichkeit.

      Badewanne mit rutschsicherem Zugang (Sitzfläche, Haltegriffe),
      bedienbare Armatur (eventuell Thermostat) und Handbrause in
      Greifhöhe, zugänglicher Wannenablauf.

      Rutschsicherer Bodenbelag, geruchsicherer Abfallbehälter.
      Wärmeversorgung muss ausreichend gesichert sein (Raumklima).
                                                                          (Planungsbeispiel: rollstuhlgerechtes Badezimmer)
      Elektronische Hilfsmittel nach Bedarf (z.B. Notruf).

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 Planungs- Anforderungen eines barrierefreien Bades
Gestalterische Anforderungen:
    weg von einer behinderten, mobil eingeschränkten, „kranken“
    und negativen Umgebung

    Umsetzung einer individuellen und modernen Gestaltung

    Die Bequemlichkeit muss im Vordergrund stehen und sollte
    nicht als Luxus angesehen werden

    Umsetzung durch moderne und anpassungsfähige
    Sanitärprodukte

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 Die Funktionsbereiche (Checkliste)
 Funktionsbereich Waschtisch:
      Ist für eine Pflegeperson seitlicher Bewegungsraum nötig?
      Ist die frontale Benutzung des Waschtisches gewährleistet?
      Ist der Waschtisch unterfahrbar ? (Rollstuhltauglich)
      Muss der Siphon zurückversetzt werden? (Unterfahrbarkeit)
      Kann der Spiegel auch in sitzender Position benutzt werden?
      Sind genügend Ablageflächen im Greifbereich?
      Werden Haltegriffe benötigt?
      Sind die Armaturen funktionsgerecht?
      Wird eine herausziehbare Handbrause benötigt?
      Ist eine Thermostatarmatur notwendig? (Verbrühungsschutz max. 45°)
      Ist der Waschplatz ausreichend beleuchtet?
      Wird eine Sitzgelegenheit benötigt?

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 Montageempfehlungen
Barrierefreier Waschtisch
                                        Privat/ Rollstuhlbenutzer      Privat/Senioren und Gehandicapte Öffentlicher Bereich
 Montageempfehlungen
                                        DIN 18040, Teil 2              DIN 18040, Teil 2                DIN 18040, Teil 1

 Montagehöhe Oberkante Waschtisch       Individuell / 80-85 cm         Individuell / 80-85 cm            Max. 80 cm

 Bewegungsfläche vor dem Waschtisch 150 cm breit / 150 cm tief         120 cm breit / 120 cm tief        150 cm breit / 150 cm tief
 Seitlicher Abstand vom Waschtisch zur
                                       20 cm (besser 30 cm)            20 cm (besser 30 cm)              20 cm (besser 30 cm)
 Wand

                                        55 cm Tiefe, Kniefreiheit in   55 cm Tiefe, Kniefreiheit in      55 cm Tiefe, Kniefreiheit in
 Unterfahrbarkeit, Untersitzbarkeit     30 cm (ab Vorderkante), in     30 cm (ab Vorderkante), in        30 cm (ab Vorderkante), in
                                        67 cm Höhe                     67 cm Höhe                        67 cm Höhe

 Einhebel-, berührungslose Armaturen    Ja/ individuell                individuell                       ja
 mit Verbrühschutz (max. 45°)

 Seifenspender                          Individuell                    individuell                       Entnahmehöhe 85 - 100 cm

 Flachaufputz- oder Unterputzsiphon     ja                             ja                                ja

 Im Sitzen oder Stehen einsehbarer      ja / Kipp- oder durchgehender individuell                        Kipp- oder durchgehender
 Spiegel                                Spiegel h=100 von Waschtisch                                     Spiegel h=100 von Waschtisch

                                                                                                       Inhalte: www.barrierefrei-portal.de
© Vortrag: „barrierefreies Planen und Bauen“, Düsseldorf 12.05.2018
                                                                                                          14
Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Die Funktionsbereiche (Checkliste)
Funktionsbereich WC:
     Wird ein zusätzlicher Bewegungsraum (links/rechts) neben dem WC benötigt?
     (Rollstuhlfahrer mind. 90 cm)
     Sind ausreichende Bewegungsflächen vor dem WC vorhanden?
     Ist ein WC mit größerer Einbautiefe (70 cm) erforderlich?
     Ist die Montagehöhe des WC individuell angepasst?
     Wird das WC mit einem Toilettenrollstuhl benutzt? (Einbautiefe/-höhe
     anpassen)
     Kann die Spülung problemlos bedient werden? (auch aus der Sitzposition)
     Ist der WC-Papierhalter problemlos erreichbar? (auch aus der Sitzposition)
     Werden Halte-/Klappgriffe benötigt? (Montageabstand beachten)
     Ist eine integrierte Spülbedienung oder Papierhalter im Klappgriff notwendig?
     Wird eine Rückenstütze zur höheren Sicherheit benötigt?
     Sind automatische WC-Systeme sinnvoll? (höhenverstellbar/Unterdusche)

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Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Montageempfehlungen
  Barrierefreies WC
                                                Privat/ Rollstuhlbenutzer     Privat/Senioren und Gehandicapte Öffentlicher Bereich
  Montageempfehlungen
                                                DIN 18040, Teil 2             DIN 18040, Teil 2                DIN 18040, Teil 1

                                                46- 48 cm/ individuell                                           46- 48 cm
  Sitzhöhe inkl. Sitz                                                         Individuell
                                                (einschl. Sitz)                                                  (einschl. Sitz)

  WC-Tiefe (Abstand Vorderkante zur Wand)       70 cm/ individuell            Individuell                        70 cm

  Seitliche Bewegungsfläche                     mind. 90 cm links             individuell                        mind.90 cm links und
                                                oder rechts                                                      rechts
                                                150 cm breit                  120 cm breit                       150 cm breit
  Bewegungsfläche vor dem WC
                                                150 cm tief                   120 cm tief                        150 cm tief
  Seitlicher Abstand vom WC zur Wand            30 cm                         individuell                        mind. 90 cm
                                                55 cm hinter                                                     55 cm hinter der
  Rückenstütze                                                                individuell
                                                der Vorderkante                                                  Vorderkante

  Klappgriffe                                   beidseitig h=28 cm über Sitz individuell                         beidseitig h=28 cm über
                                                (Stützkraft mind. 1 KN)                                          Sitz (Stützkraft mind. 1 KN)
  Befestigungsabstand                           65- 70 cm                    Individuell                         65- 70 cm
  mit integrierter Spülung                      individuell                   individuell                        links und rechts
  mit integriertem Papierhalter                 individuell                   individuell                        links und rechts

                                                                                                        Inhalte: www.barrierefrei-portal.de

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                                                                                                           16
Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Die Funktionsbereiche (Checkliste)
 Funktionsbereich Duschplatz:
      Ist ein ebenerdiger Duschplatz erforderlich, mind. 1,20m x 1,20m ?
      (Rollstuhlfahrer 1,50m x 1,50m)
      Müssen Haltegriffe vorgesehen werden?
      Ist ein rutschsicherer Bodenbelag eingebaut worden?
      Wird ein Duschsitz benötigt? (Sitzplatzabmauerung, Klappsitz, Hocker,
      Sind zugängliche Ablagemöglichkeiten vorhanden?
      Sind die Armaturen funktionsgerecht? (behinderungsbedingt)
      Ist eine Thermostatarmatur notwendig? (Verbrühungsschutz)
      Ist eine Höhenverstellbarkeit der Handbrause gegeben?
      Ist eine zusätzliche Kopfbrause notwendig?
      Wird ein Spritzschutz für Pflegepersonal benötigt?
      Ist die Duschabtrennung barrierefrei zu nutzen und nach außen zu öffnen?
      Sind die Glasflächen kontrastreich gekennzeichnet und bruchsicher?

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                                                                                 17
Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Montageempfehlungen

   Barrierefreier Duschplatz

   Montageempfehlungen                    Privat/ Rollstuhlbenutzer    Privat/Senioren und Gehandicapte   Öffentlicher Bereich
                                          DIN 18040, Teil 2            DIN 18040, Teil 2                  DIN 18040, Teil 1

   bodenbündig (stufenlos begeh- oder     150 cm tief / 150 cm breit   120 cm tief / 120 cm breit         150 cm tief / 150 cm breit
   befahrbar),                            Gefälle max. 2%              Gefälle max. 2%                    Gefälle max. 2%

   Klappsitz oder Sitzplatzabmauerung     individuell                  individuell                        Sitzhöhe 46- 48 cm

   Haltegriffe                            Montagehöhe 85 cm            individuell                        Montagehöhe 85 cm

   Armaturen mit Verbrühschutz            ja/ individuell              individuell                        ja
   (max. 45°)
                                          Montagehöhe 85 cm/                                              Montagehöhe 85 cm, seitlich im
   Armaturen                                                           individuell
                                          individuell                                                     Sitzen erreichbar

                                                                                                    Inhalte: www.barrierefrei-portal.de

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                                                                                                          18
Dipl.- Ing. Frank Opper
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 Die Funktionsbereiche (Checkliste)
 Funktionsbereich Badewanne:
     Sind ausreichende Bewegungsflächen vor der Badewanne
     vorhanden?
     Ist die Einbauhöhe den individuellen Bedürfnissen angepasst?
     Ist ein rutschsicherer Zugang gegeben?
     Wird eine Sitzfläche vor oder seitliche der Wanne benötigt?
     Kann die Armatur problemlos bedient werden? (auch aus der
     Badewanne)
     Ist eine Thermostatarmatur notwendig? (Verbrühungsschutz)
     Ist der Wannenablauf auch außerhalb der Wanne zu bedienen?
     Wird eine zusätzliche Handbrause benötigt und ist diese problemlos
      zu erreichen?
     Werden Halte- oder Klappgriffe benötigt? (in oder seitlich der Wanne)
     Wird ein Badewannen- Lifter oder Hubanlage benötigt?
     Werden sonstige Einstieghilfen benötigt?
     Wird eine rutschsichere Einlegematte benötigt?
     Wird ein Wannensitz benötigt

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                                                                             19
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 Montageempfehlungen

   Barrierefreie Badewanne

   Montageempfehlungen                    Privat/ Rollstuhlbenutzer        Privat/Senioren und Gehandicapte

   Einstiegshöhe                          45- 48cm/ individuell            individuell

   Sitzplatzabmauerung                    ja/ individuell                  ja/ individuell

   Haltegriffe in oder seitl. der Wanne   ja/ individuell                  individuell

   Armaturen mit Verbrühschutz            ja/ individuell                  individuell

   Zusätzliche Handbrause                 ja/ individuell                  individuell

   Rollstuhlbenutzer müssen die Armaturen sowohl außerhalb der Wanne als auch in der Wanne liegend bedienen können. Um Unfällen vorzubeugen
   sind Unterputzarmaturen zu bevorzugen. Stütz- und Haltegriffe gewährleisten einen sicheren Ein- und Ausstieg. Diese sollten in oder mittig neben
   der Wanne montiert sein.
   Eine Vertikalstange an der Wand entlang der Wanne kann den Einstieg sowie das Aufrichten beim Ausstieg aus der Wanne erleichtern .
   Für Rollstuhlfahrer empfiehlt sich die Verbreiterung des seitlichen Wannenrandes oder eine Abmauerung vor oder hinter der Wanne als Sitzfläche
   zum Transfer. Der Einstieg muss dabei durch die Halte- und Stützgriffe gesichert sein. Liftersysteme können den eigenständigen Ein- und Ausstieg
   erleichtern.

                                                                                                               Inhalte: www.barrierefrei-portal.de

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                                                                                                                  20
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 Finanzierung und Kostenträger
 Altersgerecht Umbauen - Kredit (159) der KfW Förderbank:

 Im Programm Altersgerecht Umbauen (159) fördert die KfW alle Baumaßnahmen, die zu einer
 Barrierereduzierung führen und eine angenehme Wohnqualität gewährleisten oder den Kauf
 frisch umgebauter Wohngebäude.

  Die Kosten für Ihren Umbau können zu 100 % finanziert werden.
  Der Kredit beträgt bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit.

  Fördermittel:
  -Konditionen: Zinssatz 0,75 % effektiv pro Jahr ; bis zu 30 Jahren Kreditlaufzeit bei 10-jähriger
   Zinsbindung
  - kostenfreie, außerplanmäßige Tilgung möglich

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Dipl.- Ing. Frank Opper
                                                                                         Architekt

 Gesetze, Normen und Quellen.
    Quellen:
    Internet-Dienst des Deutschen Bundestages
    Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
    Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (Gesetze / Verordnungen)
    Statistisches Bundesamt, Deutschland
    Broschüren des Bundesministerium für Arbeit und Soziales
    Veröffentlichungen der Architektenkammer Bayern
    Veröffentlichungen der Villeroy und Boch AG
    Veröffentlichungen der Firma HEWI
    IKZ Fachplaner
    Veröffentlichungen des Architektur- und Ingenieurbüros Opper

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