2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
VEREINSJAHRHEFT         2019

    aquaria st.gallen
2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Naturmuseum
    St.Gallen

     2   naturmuseums
2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Liebe Leserinen, lieber Leser

Grüäzi

W
            illkommen beim Verein             darfs   aus   eigenen    Nachzuchten.
            Aquaria St. Gallen. wäh-
            rend Sie dieses Heft in den       Um auf die artgerechte Haltung von
            Händen halten, tummeln            Zierfischen aufmerksam zu machen
sich gleichzeitig rund sieben Millio-         ist der Verein aktiv an Ausstellungen
nen Zierfische in Schweizer Aquarien.         und Börsen vertreten. Regelmässig
Grund genug sich mit ihnen und ih-            treffen sich die Mitglieder zum Hock
ren Biotopen auseinander zu setzen.           im Restaurant Adler in St. Georgen
                                              um miteinander Themen der Aquaris-
Die Faszination eines Aquariums be-           tik zu diskutieren. Wer sich intensiver
ruht oftmals auf den Vorstellungen            mit der Zucht von Zierfischen aus-
vom Paradies. Wer ein Aquarium be-            einander setzt, kann sich am Züch-
trachtet taucht in eine andere Welt ab.       terhock mit den erfahrenen Züchtern
Eine Pflanzengruppe tanzt in der Strö-        treffen. Regelmässig stattfindende
mung, Salmler und Barben schwim-              Vorträge im Emil-Bächler-Saal des
men hin und her, Welse sitzen auf einer       neuen Naturmuseums ergänzen die
Baumwurzel und Grundeln pflügen               Bildung unserer Mitglieder. Auch
sich durch den Sandboden. Ein fried-          Gäste sind herzlich willkommen.
liches Bild, ein kleiner Garten Eden.
                                              Der Verein unterstützt Mitglieder, wel-
Von den rund 30’000 Fischarten sind           che die vom schweizerischen Dach-
etwa 1’000 Arten die sich als Aqua-           verband für Aquarien- und Terrarien-
rienfische eignen. Alle haben aber ihre       vereine (SDAT) angebotenen Aus- und
spezifischen Bedürfnisse. Was optisch         Weiterbildungen absolvieren. So haben
zusammenpasst ist nicht immer sinn-           aus dem Verein Aquaria St. Gallen be-
voll im Aquarium zusammen zu hal-             reits über 20 Personen den Sachkunde-
ten. Dazu kommen die Fütterung, die           nachweis erbracht. Weitere Mitglieder
Wassertemperatur, die Wasserquali-            haben die Fachspezifische Berufsun-
tät und die Grösse des Aquariums,             abhängige Ausbildung (FBA) oder das
die auf die jeweiligen Wasserbewoh-           Züchterlabel des SDAT erworben.
ner abgestimmt werden müssen.
                                              Viel Vergnügen mit dem «Jahrheft
Der Verein Aquaria St. Gallen för-            2019» des Vereins Aquaria St. Gallen –
dert seit der Gründung 1953 die               ob vor dem Aquarium oder in der Phan-
artgerechte Haltung von Aquarien-             tasie ihrer eigenen Unterwasserwelt.
fischen. Ein weiteres Ziel des Ver-
eins ist die Deckung des Fischbe-             Käthi & Christoph Wüthrich-Höhener

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Vorstand

Präsidium            Käthi &Christoph         071 793 20 42
                     Wüthrich-Höhener         praesidium@aquaria.ch
                     Trogenerstrasse 42
                     9054 Bühler

Kassier              Kurt Frehner             071 385 92 03
                     Bruggereggstrasse 23     076 304 69 51
                     9100 Herisau             kassier@aquaria.ch

Aktuar               Lukas Huber              078 888 90 87
                     Meierseggstrasse 9       aktuariat@aquaria.ch
                     9230 Flawil

Leitung              Silvana Schwinghammer    071 277 41 82
Beckenbetreuung      St. Gallerstrasse 48     beckenchef@aquaria.ch
                     9032 Engelburg

                     Cornelia Eberhard        079 351 92 53
                     Berhardswiesstrasse 37
                     9014 St. Gallen

Infobeauftragter &   Christoph Wüthrich       071 793 20 42
Webmaster                                     webmaster@aquaria.ch

Beisitzer            Michael Näf              071 536 18 96
                     Wolfganghof 13a          mime.naef@gmail.com
                     9014 St. Gallen

Börsenchef           Marco Frei               079 644 74 41
                     Rietwisstrasse 22        boersenchef@aquaria.ch
                     9100 Herisau

Ehrenpräsident       Robert Guggenbühl        071 222 71 82
                     Tetznerstrasse 10        robmagu@bluewin.ch
                     9011 St. Gallen

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Freiwillige Helfer und Gewählte

Redaktion         Uschi Wagner         071 951 77 82
Chronik           Waldburg 2           redaktion@aquaria.ch
                  9244 Niederuzwil

1. Revisor        Manuela Schneider    078 841 22 30
                  Winkelwiesenweg 7    schneidi.manu@gmail.com
                  9305 Freidorf TG

2. Revisor        Daniela Rüttimann    071 383 23 07
                  Neuchlenstrasse 7a   riffkeller@gmx.ch
                  9200 Gossau

Ersatz-Revisor    Matthias Stricker    055 210 01 02
                  Wiesenstrasse 16     m.stricker@bluewin.ch
                  8640 Rapperswil

SDAT-Delegierte   Sonja Frei           078 634 99 78
                  Rietwisstrasse 22    sonja.frei@bluewin.ch
                  9100 Herisau

                  Richard Feger        079 418 19 35
                  Postfach             richi.feger@bluewin.ch
                  7243 Vals

Bibliothek        Manuela Schneider    078 841 22 30
                  Winkelwiesenweg 7    schneidi.manu@gmail.com
                  9305 Freidorf TG

Materialchef      Daniel Horst         077 520 60 19
                  Egglistrasse 6       materialchef@aquaria.ch
                  9053 Teufen

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Circus Knie
    Honky Tonk Festival

SummerDays Festival

        Ski Weltcup
FC St.Gallen
    OpenAir St.Gallen

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Jahresbericht 2018
          des Präsidiums
                      Liebe Vereinsmitglieder

 «Der Verein Aquaria St. Gallen fördert die artgerechte Haltung
von Aquarientieren.» Gesetze, politische Vorstösse, populistische
Meinungen aller Art, Grossprojekte… die Aquaristik ist präsenter
denn je. Die Wissenschaftliche Informationsflut steigt pro Jahr um
fast 8 %. Wissen ist heute über alle Themen rund um die Uhr ver-
fügbar.

Wozu also einen Verein, der sich mit Aquarienfischen beschäftigt?
Die Anforderungen an die Haltung von Zierfischen aller Art hat
nicht nur mit Wissen, sondern auch sehr viel mit Erfahrung zu tun.
Die Aquaria St. Gallen vereint Mitglieder mit Erfahrungen. Diese
werden diskutiert, vertieft, angewandt, verbessert. Dieser imma-
terielle Austausch ist zentral für das Gelingen der artgerechten
Haltung.

Das Jahr 2018 war ein anspruchsvolles, intensives und nachdenk-
liche stimmendes Jahr. Gemeinsam blicken wir zurück auf die
Aktivitäten, die zur Sammlung von weiteren Erfahrungen beigetra-
gen haben.

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Praktischer Abend

M
            ichael Näf lud uns zu seinen Schauaquarien an der Kantonsschule
            am Burggraben ein. Das Thema des Abends lockte unsere Aquaria-
            ner mit all ihren „Fotografie-Geräten“ an. Mit guten Beispielen er-
            klärte Michael gelungene Aquarienfotografie. Wir hoffen nun auf
viele spannende Aufnahmen aus den Aquarien. Vielen Dank Michael für den be-
eindruckenden Abend.

Letzte Hocks am 27. Januar und 23. Februar

A
          n diesen Hocks im Restaurant Hirschen wurde unter anderem die
          Ausstellung im Säntispark vom 13. – 22. April organisiert und disku-
          tiert. Die 11 Becken konnten nach längerer Suche alle verteilt werden.
          Die Realisierung wurde eine Herausforderung, denn die Aquarien sind
eine Visitenkarte unseres Vereins.

Ausstellung im Säntispark vom 13. – 22. April

M
            it der Ausstellung im Säntispark in Abtwil konnte wiederum ein
            breites Publikum auf die Aquaristik aufmerksam gemacht wer-
            den. Die 11 Schauaquarien, darunter zwei Meerwasseraquarien,
            mit Tieren aus allen Kontinenten zogen die Passanten magisch an.

Im Vorfeld der Veranstaltung bereitete uns die Organisation einiges an Kopfzer-
brechen. Trotz mehrmaligen Aufrufen, sich als Helfer für den Auf- und Abbau so-
wie die Nachmittagsbetreuung zu melden blieb das grosse Echo unter unseren
Mitgliedern aus. Das hat uns nachdenklich gemacht. Bis kurz vor Beginn der Aus-

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
stellung wussten wir noch nicht, ob wir genügend „Personal“ haben. Dass es dann
trotzdem genug Helferinnen und Helfer hatte, ist unserem Vorstand und dem
„harten Kern“ zu verdanken. So konnte der Betrieb der Ausstellung sichergestellt
werden. An den Nachmittagen und über die Wochenenden konnten viele wert-
volle Gespräche geführt werden. Demonstrationen mit Einrichten von Aquarien,
Messen von Wasserwerten, Mikroskopie und der sehr informative Eröffnungsvor-
trag rundeten die Ausstellung ab. Überrascht hat uns Werner Witopil (VDA) der
unsere Ausstellung spontan besuchte. Er war beeindruckt von den schönen Be-
cken und den guten Infos rund um die Ausstellung. Auch Erich Bühlmann (SDAT)
besuchte uns und „schoss“ ein paar schöne Fotos. Herzlichen Dank an alle, die
sich, wenn auch spät, am Gelingen der Ausstellung in irgendeiner Weise beteiligt
haben.

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2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
Hock am 27. April im Restaurant Adler

R
         und zehn Interessierte trafen sich zum Hock erstmals im Restaurant
         Adler. In gemütlicher Runde konnte die eben zu Ende gegangene Aus-
         stellung besprochen werden. Gelobt wurde das Engagement der Hel-
         ferinnen und Helfer, sowie die gute Organisation durch das Präsidium.
Das Echo war durchwegs positiv und man war sich einig, dass ein solcher Anlass
eine gute Plattform für Gespräche rund um die Aquaristik bietet. Voraussetzung
dafür sind aber genug engagierte Vereinsmitglieder.

Vereinsreise vom 10. – 13. Mai nach Köln

I
   nsgesamt 16 Mitglieder des Aquarienvereins machten sich auf nach Köln. Der
   ausführliche Reisebericht, geschrieben von Sonja Frei kann in diesem Heft
   nachgelesen werden.

                                      10
Züchterhock vom 24. Mai im Restaurant Adler

N
          eu findet auch der Züchterhock im Restaurant Adler in St. Georgen
          statt. Unter dem Thema pH-Messungen konnten nach einer kurzen
          Einführung in das Thema Säuren und Laugen die mitgebrachten Mess-
          geräte geeicht werden. Weitere Hocks fanden zu den Themen Erhal-
tungszucht, Nährstoffversorgung von Aquarienpflanzen und Leitfähigkeit statt.
Danke Röbi fürs Organisieren.

Vortrag vom 8. Juni

H
         ans-Peter     Risch    «Frühlingsgefühle           -    Gymnogeophagen          im
         Hochzeitsfrack». Auf der Tour durch Uruguay im Jahr 2016
         durfte   Hans-Peter     Risch        viele   Fische      in     ihrer    prächtigen
         Balzfärbung     erleben.   Aufgrund          der       vielen    Fotos     konnten
die Anwesenden die Faszination für diese Fische gut nachvollziehen.

                                         11
Junibummel am 30. Juni in den Walter Zoo

B
         ei schönstem Wetter versammelten sich über 20 Personen zum traditi-
         onellen Junibummel. Als Vollmitglied der EAZA (European Association
         of Zoos and Aquaria) setzt der Zoo die vier grossen Aufgaben und Ziele
         eines modernen und wissenschaftlich geführten Zoos um: Natur- und
Artenschutz, Forschung, Bildung und Erholung. An der Führung durch den Zoo
wurde uns dies eindrücklich vor Augen geführt. Beim späteren Grillen wurden die
Eindrücke vertieft und die Geselligkeit zelebriert.

Helferessen vom 10. August im Restaurant Rössli

D
          ie vielen Helfer, welche sich übers Jahr für den Verein engagieren,
          konnten sich als Dank für ihre geleistete Arbeit auf ein wunderba-
          res Essen freuen. Das Restaurant Rössli ist bekannt für sein üppiges
          «Fondue chinoise» à discrétion. Nach einem kleinen Apéro wurden
viele Fleisch-, Gemüse- und Früchteplatten aufgetischt. An diesem gemütlichen
Abend wurden sicher alle satt.

Freibierhock am 24. August im Restaurant Adler

E
        ndlich Regen! Nach einer langen Hitze- und Dürreperiode fand der Hock
        mit einer kleinen Gruppe drinnen statt. Schade, dass nicht mehr Mitglie-
        der daran teilnahmen.

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Vortrag am 14. September von Röbi Guggenbühl

E
        rfahrungen und Erkenntnisse aus gut 20 Jahren Fangreisen in Bolivien
        Seit 1996 ist Röbi zusammen mit Reisegefährten fast jedes Jahr 3 bis 4
        Wochen in Bolivien. Im Vortrag lagen die Schwerpunkte auf den Fang-
        methoden mit Kescher, Zug- und Wurfnetz und auf dem Vorkommen der
unglaublich vielen Arten von Fischen und ihren Ansprüchen an ihren Lebens-
raum. In der ganzen Schweiz kennen wir gut 60 Arten. Im tropischen Bolivien
haben sie an einigen Flüssen bis zu 8o verschiedene Fischarten gefangen.

                                      13
Vortrag am 12. Oktober von Dr. Toni Bürgin

F
        ische im Strom der Zeit – 500 Mil-
        lionen Jahre Stammesgeschichte

Fische sind die ältesten Wirbeltiere. Die
frühsten bekannten Formen lebten bereits
vor mehr als 500 Millionen Jahren. Heu-
te kennen wir rund 35’000 verschiedene
Fischarten, von denen der grösste Teil zu
den Knochenfischen gehört. Ebenso vielfäl-
tig wie ihr Körperbau ist auch die Lebens-
weise der Fische. Der Vortrag von Dr. Toni
Bürgin beleuchtete mit ausgewählten Bei-
spielen die Stammesgeschichte der Fische
von ihren Anfängen im Erdaltertum bis in
die Gegenwart und zeigte, was das auch mit
uns zu tun hat.

42. Aquarienfisch- und Pflanzenbörse

A
          m Samstag, 27. Oktober führte der Verein die sehr gut besuchte
          42. Börse in der Gewerbeschule Riethüsli in St. Gallen durch. 18 Aus-
          steller boten über 120 unterschiedliche Aquarienfische und -pflan-
          zen zum Verkauf an. Ein grosser Dank geht an unseren Börsenchef
Matthias Brühlmann, den vier eifrigen «Beizli-Betreibern» und allen freiwilli-
gen Helferinnen und Helfer. Speziell zu erwähnen ist die sehr positive Reakti-
on des kantonalen Veterinärs Dr. med. vet. Thomas Christen, Leiter Tierschutz.
Er lobte unser Engagement. Zitat: «Es ist zu erkennen, dass eure Vereins-
mitglieder mit Herzblut dabei sind und den Besuchern eine angenehme Am-
biance und den Ausstellern eine gute Infrastruktur bieten.» Sehr positiv be-

                                      14
wertete er die Präsenz als «Börsenaufsicht», die gute Standbeschriftung
und die unübersehbare Möglichkeit, sich jederzeit Informationen zu holen.
Auf die 43. Börse am 26. Oktober 2019 freuen wir uns schon jetzt und hoffen
wiederum auf ein reges Interesse von allen Seiten.

                                      15
16
Vortrag von Heinz Büscher am 16. November

M
           aulbrüter des Tanganjikasses

            Der Tanganjikasee ist der älteste See Afrikas und das zweitgröss-
            te Süsswasserreservoir der Erde. Als Maulbrüter bezeichnet man
Fische, die zum Schutz vor Feinden die befruchteten Eier oder die geschlüpften
Jungtiere in ihr Maul nehmen. Heinz Büscher aus Pratteln hat Tanganjika inzwi-
schen mehr als 30 Mal bereist, unzählige Belegexemplare gesammelt und viele
Stunden Unterwasservideos gedreht. Ein toller Film ist entstanden und wurde
von Heinz live kommentiert.

Chlaushock am 13. Dezember

M
           it der offenen Vorstandssitzung und anschliessendem Chlaushock
           wurde das Vereinsjahr würdig abgeschlossen und das neue Jahr mit
           Vorschlägen von den Mitgliedern «vororganisiert». Besten Dank fürs
           Mitdenken!

                                      17
Was noch zu erwähnen ist

I
   m vergangen Vereinsjahr traf sich der Vorstand zu vier konstruktiven
   Sitzungen. Die Zusammenarbeit im Vorstand ist engagiert und lobenswert.
   Wir sind froh, ein solch gutes Team an unserer Seite zu haben. Der persönliche
   Aufwand für den Verein ist enorm. Deshalb geht an Euch ein spezieller Dank.

Die Hocks und die Züchterhocks wurden als Erfahrungsaustausch angeboten. Wir
hoffen, dass diese Möglichkeit von allen Mitgliedern noch intensiver genutzt wird.

Letztes Jahr haben wir von immer grösser werdenden Herausforderungen ge-
sprochen. Der Blick in die Agenda zeigt leider weiter in die selbe Richtung.

Wir wünschen uns etwas mehr Zeit für die persönlichen Begegnungen und
ein «zur Ruhe kommen» in einer Welt, die manchmal schwer zu verstehen ist.

Wir wünschen allen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2019

Das Präsidium Käthi und Christoph Wüthrich-Höhener

                                       18
Innehalten.
Entspannen.
Wohlfühlen.

     www.saentispark-freizeit.ch

19
Jahresprogramm 2019/2020

D
         ie Veranstaltungen beginnen in der Regel um 19:30 Uhr!
         Ausnahmen siehe Einzelveranstaltung.

         Unser Vereinslokal für HV, Hock, Freibier- und Chlaushock ist das
Restaurant Adler. Die Vorträge finden im Naturmuseum St. Gallen statt.
Restaurant Adler: St. Georgenstrasse 84, 9000 St. Gallen, Tel. 071 222 18 90
Naturmuseum St.Gallen: Rorschacherstrasse 263, 9016 St. Gallen

Do           24. Januar     Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen
                            mit der Möglichkeit zum Kegeln
Fr            8. Februar    Besichtigung des Kantonalen Fischzuchtbetriebes
              19:00 Uhr     in Steinach
Fr           22. Februar    Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen
            8. - 10. März   Aquafisch in Friedrichshafen
                            http://www.aqua-fisch.de/
Fr              15. März    Vortrag mit Laurenz Alder
                            Edel- und Steinkrebse im Wiesenbach in Abtwil
                            im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal
Do             28. März     Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen
Sa             30. März     SDAT DV
              15:00 Uhr     Restaurant Freiämterhof, Wohlen AG
Fr              12. April   Vortrag: vakant
                            im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal
Do              25. April   Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen
Ausnahme                    Vortrag: Michel Roggo: The Freshwater Project
Mi              22. Mai     http://www.roggo.ch/thefreshwaterproject/
              19:00 Uhr     im Rahmen der Reihe Natur am Sibni
                            Naturmuseum St. Gallen
Fr               31. Mai    Kein Hock (Auffahrtsbrücke)
Fr               14. Juni   Vortrag oder Heimschau:
                            Ernst Kunz, Grossfisch - Aquarianer in St. Gallen
                            oder das neue Meerwasseraquarium an der Kanti
                            Burggraben
Sa              22. Juni    Junibummel Baumwipfelpfad

                                       20
Jahresprogramm 2019/2020
Fr           9. August    Helferessen
Fr          30. August    Allgemeiner Hock mit Freibier
                          im Restaurant Adler St.Georgen
Fr       13. September    Vortrag: Erik Schiller, AT
                          «Haltung und Zucht von Panzerwelsen»
                          im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler Saal
Do       26. September    Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen
Fr          11. Oktober   Vortrag: Rudolf Suttner, DE
                          «Zwergschwarzbarsche (Elassomatidae):
                          Habitate, Haltung und Zucht»
                          im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal
Sa         26. Oktober    43. Aquarienfisch- und Pflanzenbörse
                          im GBS Riethüsli
Fr        15. November    Vortrag: Horst Linke; DE „Labyrinthfische - attraktiv
                          und geheimnisvoll“
                          im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal
Fr       29. November     Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen
Do        12. Dezember    «Chlaus-Hock» mit offener Vorstandssitzung
                          im Restaurant Adler St.Georgen

                          Veranstaltungen 2020
Fr           10. Januar   Hauptversammlung 2020
                          im Restaurant Adler St.Georgen
Mi          29. Januar    Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen
Fr          14. Februar   Vortrag: A. Kopp & A. Mégroz: Die Schmetter-
                          lings-Sammlung im Naturmuseum St. Gallen
Fr         28. Februar    Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen
Fr            13. März    Praktischer Abend
Do            26. März    Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen

                                     21
Reisebericht Aquaria St. Gallen nach Köln
vom 10. - 13. Mai 2018
Sonja Frei

A
             m Donnerstagmorgen trafen sich eine stattliche Zahl Aquarianer am
             Bahnhof St. Gallen, um die lange Reise mit dem ICE nach Köln anzu-
             treten. Dank der Reservierten Plätze und dem schnellen Kaffeeservice
             von Christoph kamen wir am Nachmittag bei bereits offenem Himmel
am Bahnhof in Köln an. Daneben das erste besondere Highlight «der Kölner Dom».
Im Hotel One wartete an der Rezeption bereits das erste Salzwasserbecken auf
sich. Es hatte 64 Zoll und eine bunte Mischung von lebhaften Fischen in einer
nicht enden wollenden Schleife.

G
             egen Abend traf man sich im Zentrum zu einem gemütlichen Stadt-
             rundgang mit Frau Ferges um Näheres über Köln zu erfahren. Dabei
             traf man auf Figuren wie der Bauer und der Städter (Tünnes und Schäl)
             welche einem reich Beschenken konnten, wenn man dem richtigen die
Nase rieb, sowie diverse römische Bauten und in Stein gemeisselte Figuren bei
denen eine Frau (Agrippina, geb. 15 n. Chr.) so einige ihr im Weg stehende Perso-
nen ermorden liess um an die Macht zu kommen.

Kölner Dom                                           Tünnes zusammen mit F.-P. Müllenholz

                                        22
N
         ach diesen Neuigkeiten traf man sich am Rheinufer um eine abendli-
         che Schifffahrt mit Speis und Trank zu geniessen und weitere Be-
         sonderheiten der Stadt am Ufer bewundern zu können. Vor allem die
         waghalsigen Eigentumswohnungen mit Überhang (Kranhäuser im
Rheinauhafen) auf den Rhein gaben Anlass zu Diskussion, während fleissig das
Kölsch probiert wurde.

Kranhäuser

A
          m nächsten Morgen, Freitag dem 11. Mai, wurden wir bereits belohnt
          mit strahlendem Sonnenschein. Es ging los mit der U-Bahn zum
          Kölner Zoo, wo uns eine Führung mit Hans-Werner Schmidt durch fast
          alle Aquarien und Terrarien erwartete. Nun waren wir Aquarianer in
unserer Welt, der eine oder andere hörte neue Infos, alle hatten irgendein Aqua-
rium im Visier, man sah alles von Salz- über Brack- bis Süsswasser. Nach dieser
Führung konnte man weiter sich im Zoo aufhalten oder wie die meisten nach
einem Imbiss mit Kölsch sich zum Kampfshoppen aufmachen. Man war versorgt
mit U-Bahn Ticket, Kölner Zookarte, Kölner Stadtplan und vielen geöffneten Lä-
den. Bereits am Nachmittag traf man sich wieder um sich das nächste Highlight

                                      23
nicht entgehen zu lassen: Das Schokoladenmuseum!
Wir erhielten eine spannende Führung von Herr Vortmann vom Ursprung der
Schokoladenherstellung bis heute. Besonders die Zahl der pro Tag produzier-
ten Schokoladenmasse für die Bevölkerung in Europa war beeindruckend.

D
          as Frühstück im Hotel One,
          wo jeder auch sein eigenes
          Aquarium im Zimmer hatte
          ca. 40 Zoll, war 1A. Alles
Bio, Brötchen, Butter, Marmelade,
Jogurt… nur die Sitzgelegenheit war
etwas zum Fürchten, da keine Rücken-
lehne. Röbi kippte deshalb fast vom
Hocker!

A
          m Samstagmorgen, wie-
          derum bei strahlendem
          Sonnenschein, machten wir
          uns auf zu einem Besuch
bei Aqua Tropica. Auch hier fand jeder
etwas, denn die Auswahl war gross im
600 m2 Geschäft von Meer- bis Süss-
wasser. Die Preise waren natürlich               Der Schokoladenbrunnen (C. Eberhard)
unschlagbar und das bequeme Sofa
vor dem riesigen Salzwasserbecken war auch äusserst bequem.

I
  n Frechen, etwas ausserhalb von Köln, durften wir am Nachmittag vier
  spannende Vorträge geniessen. Einen ausführlichen Bericht zu Labyrinthfi-
  schen hielt Michael Scharfenberg, interessante Infos zur Haltung der Diskus,
  gespickt mit eigenen Zuchterfahrungen, erhielten wir von Harald Kroll, einen
Kurzvortrag zu Endler Guppys brachte Karsten Brix mit und einen ebenfalls
sehr spannenden Reisebericht aus Australien genossen wir von Franz-Peter
Müllenholz.

Dies alles im Aquarienkeller des Aquarienvereins Seerose-Frechen zusammen
mit dem Aquarienverein Köln und den Fischknipsern Köln. Anschliessend ging
man gemeinsam zum Essen (mongolisch-chinesisch) ins Restaurant Heute
(restaurant-heute.de). Wir waren bis am Abend ca. 25 Aquarianer; es wurde rege
diskutiert und ausgetauscht.

                                         24
Die vereinigten Aquarianer in Frechen

A
              m letzten Morgen, dem Sonntag 13. Mai, hatte man nochmals Zeit bis
              Mittag, Köln zu geniessen, jeder für sich, bei windigem Regenwetter.
              Danach gestaltete sich die Heimreise im ICE in der 1. Klasse äusserst
              angenehm, hatte man auf den reservierten Plätzen doch genügend
Platz und einen schnelleren Kaffeeservice. So kamen dann alle am Abend in St.
Gallen gut gelaunt wieder an, wo man sich freute, seine erworbenen Schätze
aus Köln zu Hause geniessen zu können. Von Fisch über Buch bis Kleid war alles
dabei.

Weitere Fotos unter www.aquaria.ch

Tschau Köln

                                          25
26
Lebendgebärende Zahnkarpfen

               Vom botanischen
                 Garten nach
                Zentralamerika

Michi Tobler

Im Jahr 2003 war die Aquaria St. Gallen genau 50 Jahre alt. Zu dem
Zeitpunkt hatte ich seit einigen Jahren regelmässig an Vereinstreffen
teilgenommen, und da mich Röbi Guggenbühl, Michael Näf und Patrick
Pellin unter ihre Fittiche genommen hatten, durfte ich mich auch in mei-
nen Schul- und Studienjahren trotz knappen finanziellen Mitteln in der
ganzen Schweiz und im angrenzenden Ausland mit befreundeten Aqua-
rianern austauschen. Damals waren es hauptsächlich Buntbarsche, mit
denen ich mir die Zeit vertrieben hatte.

                                   27
I
   m Jahr 2003 passierten zwei Dinge, die sich im Nachhinein als lebendverän-
   dernd herausstellen sollten.

   (1) Ich durfte zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern die Jubiläumsaus-
stellung «Welt der Fische» im Botanischen Garten St. Gallen mitorganisieren.
Das Konzept der Ausstellung fokussierte sich darauf, Besuchern die Diversität
von lebendgebärenden Fischen vorzustellen. Während der Vorbereitungs-
arbeiten hatte ich mich erstmals vermehrt mit Lebendgebärende Zahnkarpfen
(Poeciliiden) beschäftigt, die dann langsam aber sicher die meisten Buntbarsche
aus meinen Aquarien vertrieben haben.

(2) Während meines Studiums an der ETH Zürich lernte ich einen (damals noch)
jungen, deutschen Ichthyologen kennen (Ingo Schlupp), und ich war überrascht
zu erfahren, dass er sich in seiner Forschung auf Poeciliiden konzentriert.

Zwei bis dahin separate Seiten meines Lebens begannen auf einmal zu kolli-
dieren. Aus dem angehenden Botaniker mit Interesse an Buntbarschen wurde
ziemlich rasch ein angehender Ichthyologe mit Interesse an Poeciliiden. Meine
Erfahrungen im Verein haben nachträglich dazu beigetragen.

Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Ich folgte dem jungen Deutschen
nach Amerika, doktorierte, hielt mich einige Jahre als Hilfswissenschaftler über
Wasser, und halte nun seit einigen Jahren eine Professor in Evolutionsbiologie.

                                       28
Und ich verbringe noch immer fast jeden Tag damit, die Biologie Lebendge-
bärender Zahnkarpfen zu erforschen. Über die Jahre hat es mir meine Arbeit
erlaubt, die natürlichen Habitate vieler Poeciliiden und anderer bekannter
Aquarienfische zu besuchen. Ich durfte so verschiedene Länder in der Karibik
sowie Nord-, Zentral- und Südamerika bereisen. Hier möchte ich einige meiner
Lieblingsfische vorstellen, die leider aquaristisch eher weniger bekannt sind.

D
          ie «anderen» Schwertträger: Xiphophorus montezumae und X. mayae
          Wie für viele andere Aquarianer waren auch für mich Schwertträger
          eine der ersten Poeciliiden, die ich erfolgreich hielt. Mit etwas Glück
          fand man damals Wildformen vom Grünen Schwertträger (X. hellerii),
aber die meisten Tiere waren Zuchtformen. Nichtsdestotrotz, die Schwertträger,
die ich zuerst bei Metzlers und dann an einer Börse im Allgäu erwarb, waren
fantastisch. Die Balztänze der Männchen bleiben mir in bester Erinnerung. Über
die letzten Jahre verfolgte ich mehrere Forschungsprojekte an Schwertträgern
und hatte so das Glück, mehrere Arten in Mexico und Honduras zu sammeln.
Zwei Arten, die weniger häufig im Hobby anzutreffen sind, stechen dabei be-
sonders heraus.

Im Rio Panuco Einzugsgebiet im Norden Mexikos kommen neun Xiphopho-
rus-Arten vor. Es ist ganz klar das Zentrum der Biodiversität in dieser Gattung.
Einige Arten, wie X. pygmaeus, sind eher unscheinbar. Im Gegensatz dazu steht
der Montezuma-Schwertträger (X. montezumae). Die Männchen dieser Art

                                        29
bestechen durch ihre gelbe Fär-
bung, eine grosse Rückenflosse,
und ein Schwert das oft länger
ist als der Rest des Körpers.
Der Montezuma-Schwertträ-
ger kommt in klaren, manchmal
schnell-fliessenden Bächen
vor, und die Haltung dieser Art
ist nichts für Anfänger. Die Art
braucht konsistent gute Wasser-
qualität und idealerweise Aqua-
rien mit über 250 Liter Inhalt. Gibt
man ihr genügend Platz, zeigen
die Männchen ihre atemberauben-
des Balzverhalten.

Am südlichen Ende der Ver-
breitung der Gattung, in Guate-         Bedingungen allerdings nur be-
mala und Honduras, findet man           grenzt.

                                        D
Xiphophorus mayae. Die Art
                                                  er Amazonenkärpfling:
ähnelt dem Grünen Schwertträger,
                                                  eine reine Weibchen-Art
unterscheidet sich aber durch eine
prominentere rote Färbung, die
                                                  Meine erste wissen-
Körpergrösse und andere mor-
                                        schaftlich Obsession galt dem
phologische Eigenheiten. Bei gu-
                                        Amazonenkärpfling (Poecilia
ter Pflege können X. mayae locker
                                        formosa), der vor allem in küs-
über 10 cm erreichen. Die Haltung
                                        tennahen Gewässern von Texas
dieser Art ist nicht schwierig
                                        und Mexiko vorkommt. Diese
solange man ihr genügend Platz
                                        unscheinbare Art ist wohl nicht
verschafft. Im Labor halten wir
                                        der schönste Aquarienfisch, aber
die Tiere in 600 - Liter - Aquarien,
                                        Amazonenkärpflinge bestechen
aber auch in kleineren Becken
                                        durch ihre interessante Biologie.
ab 150 Litern ist die Haltung kein
                                        Die Art besteht nämlich aus-
Problem. Männchen entfalten ihre
                                        schliesslich aus Weibchen. Amazo-
Pracht unter eingeschränkten
                                        nenkärpflinge gebären Jungtiere,

                                   30
die genetisch identische Klone der    sche Ichthyologe Franz Steindach-
Mutter sind. Ganz ohne Männchen       ner einen kleinen Molly aus Me-
kommen aber auch Amazonen-            xiko beschrieben, den er Poecilia
kärpflinge nicht aus, denn zum        thermalis nannte. Über die Jahre
Auslösen der Entwicklung sind         geriet diese Art in Vergessenheit,
die Spermien eines Männchens          und die meisten Wissenschaftler
nötig. Die Amazonenkärpflinge         nahmen an, dass Steindachner
kopulieren dazu mit artfremden        Jungtiere von anderen Molly-Ar-
Männchen (hauptsächlich Poecilia      ten fälschlicherweise als eine neue
latipinna und P. mexicana), die in    Art beschrieben hatte.
den gleichen Habitaten vorkom-
men. Die Art ist einfach zu halten    Seit etwa zwölf Jahren konzen-
in Becken ab ca. 80 Liter und         triert sich meine Forschung auf
hartem Wasser.                        einige Poeciliiden die erfolg-

L
                                      reich Extremhabitate in der Form
        ange vergessen: Poecilia
                                      von Schwefelquellen besiedelt
        thermalis
                                      haben. In Schwefelquellen gibt
                                      es extrem hohe Konzentrationen
        1863 hat der Österreichi-

                                 31
von Schwefelwasserstoff, die für alle Tiere
schon in kleinen Konzentrationen tödlich
sind. Wir studieren wie genau einige Lebend-
gebärende Zahnkarpfen in solchen Habitaten
überleben können. Als ich eines Abends in
2008 Steindachners alte Publikationen las,
staunte ich nicht schlecht: die Tiere, die er als
P. thermalis beschrieb wurden in 1848 von
Carl Heller in einer Schwefelquelle namens
«La Esperanza» gefangen. Da die meisten
Fische in Schwefelquellen hochangepasst
und endemisch sind, wurde ich hellwach.
Vielleicht hatte Steindachner recht, und P.
thermalis ist eine eigenständige Art. Natür-
lich musste ich die Art nun finden, aber das
Problem war, dass es wenige Anhaltspunkte
gab, wo genau sich La Esperanza befindet.
Steindachner schrieb «Mexiko», aber Orte
mit einem solchen Namen gibt es in dem
Land zu Dutzenden (La Esperanza heisst «die
Hoffnung»). Wie weiter?

I
   m Jahr 2010 stiess ich in einem Antiqua-
   riat in Portland auf eine Autobiographie
   von Carl Heller (der hatten ein faszinie-
   rendes Leben). Natürlich habe ich mir das
Buch gekauft und lernte, dass Heller gros-
ses Interesse an Schwefelquellen nahe der
Stadt Teapa im mexikanischen Bundesstaat
Tabasco hatte. Und Teapa kannte ich gut,
denn da verbringe ich jedes Jahr zwei bis vier
Wochen um – ihr könnt es erraten – Fische
in Schwefelquellen zu studieren. Nur von La
Esperanza hatte ich nie gehört. Mit Hilfe von
Karten in Hellers Autobiographie und Google
Maps konnten wir tatsächlich eine uns bis

                                         32
anhin unbekannte Schwefelquelle aufspüren, zu der wir dann 2012 Zu-
gang erhielten. Nach über 150 Jahren fanden wir P. thermalis wieder.
Die Art ist klar different von anderen Molly-Arten in angrenzenden,
nicht-schwefligen Habitaten und kommt nur in einer keinen Quelle von
etwa 120 m Länge vor. Es ist damit wohl eine der Fischarten mit der
kleinsten Verbreitung. Im Aquarium ist die Art – wie andere Fische aus
Schwefelquellen – nur schwer zu halten. Nicht dass sie den Schwefel-
wasserstoff aus ihren natürlichen Habitaten benötigen, aber die Fische
haben hohe Ansprüche an Wasserqualität und Ernährung (in der Natur
fressen sie Bakterienrasen) und sie sind auch sehr krankheitsanfällig.

F
        iligran und selten: Kleinode aus Mexico

        Wie bereits erwähnt verbringe ich jedes Jahr einige Zeit im
        Süden Mexikos, so viel, dass ich mittlerweile mehr Restau-
rants in Teapa kenne als in St. Gallen (als Tobler will das was heissen).
Teapa liegt nicht nur kulinarisch und kulturell an einer interessanten
Stelle, sondern auch geographisch. Aus Teapa kann man innerhalb von
einigen Stunden verschiedene Habitate in den Grijalva- und Usumacin-
ta-Flusssystemen besuchen, von kleinen, klaren Bächen in den Bergen
zu grossen Flüssen und stinkigen Sümpfen im Flachland. Weit über ein
Dutzend Lebendgebärende Zahnkarpfen kann man da finden.

In keinen Bächen mit starker Strömung findet man oft Priapella-Arten
(drei Arten sind in dieser Region bekannt). Typischerweise haben Pria-
pella-Arten blaue Augen und eine gelbliche Färbung. Priapella schwim-
men nahe an der Wasseroberfläche und ernähren sich von Kleintieren.
Im Aquarium brauchen sie gute Wasserqualität mit hohe Sauerstoff-
konzentration und viele Versteckmöglichkeiten für Jungtiere.

Etwas flussabwärts, in grösseren Gewässern und Stellen mit langsam
fliessendem Wasser, kann man oft die silbernen Augen und Rücken-
schuppen von Heterophallus milleri sehen. Die Art scheint wie anklebt
an der Wasseroberfläche, und nur selten taucht sie weniger Zentimeter
in die Tiefe. Selbst grosse Weibchen von Heterophallus milleri sind sel-

                               33
ten länger als 3 cm, und die Männchen sind oft weniger als 2 cm lang. Männchen
fallen durch ihre schillernde blaue Farbe, schwarze – typischerweise asymme-
trische – Streifen, und gelbe Flossen auf. Die Art ist auch in kleinen Aquarien
relativ einfach zu halten, so lange man kleines, nahrhaftes Futter reichen kann
(v.a. Lebendfutter).

W
              eiter flussabwärts, im nördlichen Tabasco, weiten sich die Flüsse
              in eine ausgedehnte Auenlandschaft, die in der Regenzeit selbst
              grosse Flusssysteme verbindet. Für Poeciliiden-Fans gibt es hier
              zwei interessante Habitate. Zum einen gibt es temporäre Habitate,
die sich in der Regenzeit auffüllen und in der Trockenzeit zu kleinen Pfützen
schwinden. Hier findet man beispielsweise Phallichthys fairweatheri (Fairweat-
her-Kärpfling). Männchen dieser Art haben ein ausgesprochen langes Gonopo-
dium und können trotz geringer Grösse ausgesprochen aggressiv sein. Ich habe
die Art erfolgreich in stark bepflanzten Aquarien nachgezogen (160 Liter, sollte
aber auch in kleineren Becken gehen). Die Wasserqualität ist sekundär, aber
Lebendfutter ist klar vorteilhaft zur erfolgreichen Zucht.

Z
          um Schluss gibt es in den Auen im Flachland auch grössere, perma-
          nente Altwasser. Hier findet man dichte Vegetation und eine gesunde
          Population von Morelet’s Krokodil. In einem dieser Altwasser habe ich
          2008 ein totes Individuum einer kleinen Poeciliidenart aufgesammelt,
von dem ich nur erahnen konnte, dass es sich um Carlhubbsia kidderi handelt.
Über die Jahre haben wir versucht, die Art tatsächlich nachzuweisen, leider
vergeblich, bis im letzten Jahr. Mit Glück fingen wir zwei Männchen und drei
Weibchen dieser Art in einem Baggersee. Beide Geschlechter haben eine äus-
serst bescheidene Färbung (silber-grau). Carlhubbsia kidderi scheint sich von
planktonischen Tieren zu ernähren.

Dieses Jahr fingen wir erneut einige Tiere und versuchten einige trächtige
Weibchen nach Hause zu transportieren. Leider starben alle Weibchen während
des Transportes. Glücklicherweise wurden während des Transportes aber auch
21 Jungtiere geboren, die nun Geschlechtsreife erreicht haben. Wir halten die
Carlhubbsia kidderi in zwei 80 - Liter - Aquarien und versorgen sie regelmässig
mit Lebendfutter. Hoffentlich klappt es bald mit der Nachzucht.

                                        34
35
E
         in bisschen Buntbarsch muss schon sein

         Auch wenn heute keine Buntbarsche in meinen Aquarien mehr schwim-
         men, muss ich gestehen, dass ich noch immer Freude habe, wenn wir
einige schöne Cichliden ergattern. Meine Studenten verdrehen sich jeweils die
Augen, weil sie genau wissen, dass es eine extra Viertelstunde dauern wird,
um Fotos zu machen. Ich könnte nun nochmals 1’000 Worte über Buntbarsche
schreiben, die ich wohl gesehen, aber nie gehalten habe. Hoffentlich genügen
die Bilder der wundervollen Feuermaulbuntbarsche (Thorichthys meeki und
T. pasionis).

An dieser Stelle möchte ich mich bedanken. Die Aquaria St. Gallen hat mich
nicht nur zu einem lebenslangen Aquarianer gemacht. Sie hat mir Tore ge-
öffnet. Nie hätte ich mir in der Kantonsschule oder früh im Studium erträumt,
dass ich einst ein Ichthyologe sein würde. Es war die unermüdliche Unterstüt-
zung von Aquaria-Mitgliedern (allen voran Röbi Guggenbühl und Michael Näf)
und anderen Aquarianern (zum Beispiel Heinz Büscher, Pascal Sewer, Andreas
Spreinat und Rainer Stawikowski), die mir Mut gegeben haben, eine Karriere als
Fischbiologe ins Auge zu fassen. Ich kann nur hoffen, dass die Jugendarbeit ein
fester Bestandteil des Vereinslebens bleibt und vielleicht ein noch grösserer Be-
standteil wird. Immerhin hat die Aquaristik-Szene Schweiz mehrere erfolgreiche
Ichthyologen hervorgebracht!

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Danke

Wir danken folgenden Sponsoren für ihre
gosszügige Unterstützung
Aquaristk Pascal, Pascal Surmin, DE-Konstanz
Freizeit- und Einkaufszentrum Säntispark, Abtwil SG
Naturmuseum St. Gallen
Raiffeisenbank St. Gallen
Restaurant Adler, St. Gallen St. Georgen
Schuler AG, Bühler
Stamm + Co, Druck, Schleitheim
Zoo-Shop GmbH, Gossau

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Vereinsjahrheft        2019
www.aquaria.ch
info@aquaria.ch

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Impressum
Verantwortung, Redaktion            Aquaria St. Gallen, Christoph Wüthrich

Gestaltung, Design		                Michael Dornbierer
				www.ausnahmezustand.ch

Fotos				                           Ch. Wüthrich, M. Näf, R. Ribi, C. Eberhard,
				                                R. Guggenbühl, M. & S. Frei, H. Büscher,
				                                B. Hinden, M. Flückiger, Dr. T. Bürgin

Auflage				500 Exemplare

Inseratenpreise			1/2 Seite		CHF 80.-
				1 Seite		CHF 150.-
				                                Deckblatt          CHF 200.-

Möchten Sie gerne mehr erfahren und den Verein kennenlernen?

Beitrittserklärung
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Vorname				PartnerIn
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E-Mail				E-Mail PartnerIn
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Ich möchte dem Verein „Aquaria St. Gallen“ als Mitglied beitreten:
  Aktiv       Aktiv mit Partner         Jungaquarianer           Passiv
CHF 60.-     CHF 80.-		              CHF 20.-                  CHF20.-

  Ich bin bereits Mitglied im SDAT (Schweiz. Dachverband der
Aquarien- und Terrarienvereine)
Vereinsname

 Ich bin einverstanden, dass der Vorstand meine Kontaktdaten auf Anfrage an
Mitglieder weitergibt.

Datum                   Unterschrift
                                       39
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lefon: 052 687 43 43   www.stammco.ch   Telefon: 052
                                        Telefon: 052 687 43 43   www.stammco.ch
                                                                 www.stammco.ch

                                                                           Bitte
                                                                         frankieren

                                                      Herr

                                                      Kurt Frehner

                                                      Bruggereggstrasse 23

                                                      9100 Herisau
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