2019 aquaria st.gallen - AQUARIA St. Gallen
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Liebe Leserinen, lieber Leser Grüäzi W illkommen beim Verein darfs aus eigenen Nachzuchten. Aquaria St. Gallen. wäh- rend Sie dieses Heft in den Um auf die artgerechte Haltung von Händen halten, tummeln Zierfischen aufmerksam zu machen sich gleichzeitig rund sieben Millio- ist der Verein aktiv an Ausstellungen nen Zierfische in Schweizer Aquarien. und Börsen vertreten. Regelmässig Grund genug sich mit ihnen und ih- treffen sich die Mitglieder zum Hock ren Biotopen auseinander zu setzen. im Restaurant Adler in St. Georgen um miteinander Themen der Aquaris- Die Faszination eines Aquariums be- tik zu diskutieren. Wer sich intensiver ruht oftmals auf den Vorstellungen mit der Zucht von Zierfischen aus- vom Paradies. Wer ein Aquarium be- einander setzt, kann sich am Züch- trachtet taucht in eine andere Welt ab. terhock mit den erfahrenen Züchtern Eine Pflanzengruppe tanzt in der Strö- treffen. Regelmässig stattfindende mung, Salmler und Barben schwim- Vorträge im Emil-Bächler-Saal des men hin und her, Welse sitzen auf einer neuen Naturmuseums ergänzen die Baumwurzel und Grundeln pflügen Bildung unserer Mitglieder. Auch sich durch den Sandboden. Ein fried- Gäste sind herzlich willkommen. liches Bild, ein kleiner Garten Eden. Der Verein unterstützt Mitglieder, wel- Von den rund 30’000 Fischarten sind che die vom schweizerischen Dach- etwa 1’000 Arten die sich als Aqua- verband für Aquarien- und Terrarien- rienfische eignen. Alle haben aber ihre vereine (SDAT) angebotenen Aus- und spezifischen Bedürfnisse. Was optisch Weiterbildungen absolvieren. So haben zusammenpasst ist nicht immer sinn- aus dem Verein Aquaria St. Gallen be- voll im Aquarium zusammen zu hal- reits über 20 Personen den Sachkunde- ten. Dazu kommen die Fütterung, die nachweis erbracht. Weitere Mitglieder Wassertemperatur, die Wasserquali- haben die Fachspezifische Berufsun- tät und die Grösse des Aquariums, abhängige Ausbildung (FBA) oder das die auf die jeweiligen Wasserbewoh- Züchterlabel des SDAT erworben. ner abgestimmt werden müssen. Viel Vergnügen mit dem «Jahrheft Der Verein Aquaria St. Gallen för- 2019» des Vereins Aquaria St. Gallen – dert seit der Gründung 1953 die ob vor dem Aquarium oder in der Phan- artgerechte Haltung von Aquarien- tasie ihrer eigenen Unterwasserwelt. fischen. Ein weiteres Ziel des Ver- eins ist die Deckung des Fischbe- Käthi & Christoph Wüthrich-Höhener 3
Vorstand Präsidium Käthi &Christoph 071 793 20 42 Wüthrich-Höhener praesidium@aquaria.ch Trogenerstrasse 42 9054 Bühler Kassier Kurt Frehner 071 385 92 03 Bruggereggstrasse 23 076 304 69 51 9100 Herisau kassier@aquaria.ch Aktuar Lukas Huber 078 888 90 87 Meierseggstrasse 9 aktuariat@aquaria.ch 9230 Flawil Leitung Silvana Schwinghammer 071 277 41 82 Beckenbetreuung St. Gallerstrasse 48 beckenchef@aquaria.ch 9032 Engelburg Cornelia Eberhard 079 351 92 53 Berhardswiesstrasse 37 9014 St. Gallen Infobeauftragter & Christoph Wüthrich 071 793 20 42 Webmaster webmaster@aquaria.ch Beisitzer Michael Näf 071 536 18 96 Wolfganghof 13a mime.naef@gmail.com 9014 St. Gallen Börsenchef Marco Frei 079 644 74 41 Rietwisstrasse 22 boersenchef@aquaria.ch 9100 Herisau Ehrenpräsident Robert Guggenbühl 071 222 71 82 Tetznerstrasse 10 robmagu@bluewin.ch 9011 St. Gallen 4
Freiwillige Helfer und Gewählte Redaktion Uschi Wagner 071 951 77 82 Chronik Waldburg 2 redaktion@aquaria.ch 9244 Niederuzwil 1. Revisor Manuela Schneider 078 841 22 30 Winkelwiesenweg 7 schneidi.manu@gmail.com 9305 Freidorf TG 2. Revisor Daniela Rüttimann 071 383 23 07 Neuchlenstrasse 7a riffkeller@gmx.ch 9200 Gossau Ersatz-Revisor Matthias Stricker 055 210 01 02 Wiesenstrasse 16 m.stricker@bluewin.ch 8640 Rapperswil SDAT-Delegierte Sonja Frei 078 634 99 78 Rietwisstrasse 22 sonja.frei@bluewin.ch 9100 Herisau Richard Feger 079 418 19 35 Postfach richi.feger@bluewin.ch 7243 Vals Bibliothek Manuela Schneider 078 841 22 30 Winkelwiesenweg 7 schneidi.manu@gmail.com 9305 Freidorf TG Materialchef Daniel Horst 077 520 60 19 Egglistrasse 6 materialchef@aquaria.ch 9053 Teufen 5
Circus Knie Honky Tonk Festival SummerDays Festival Ski Weltcup FC St.Gallen OpenAir St.Gallen 100 % Begeisterung mit bis zu 50 % Rabatt. Als Plus-Kunde besuchen Sie über 1000 Konzerte und Events zu attraktiven Preisen. raiffeisen.ch/konzerte Raiffeisenbank St.Gallen 6
Jahresbericht 2018 des Präsidiums Liebe Vereinsmitglieder «Der Verein Aquaria St. Gallen fördert die artgerechte Haltung von Aquarientieren.» Gesetze, politische Vorstösse, populistische Meinungen aller Art, Grossprojekte… die Aquaristik ist präsenter denn je. Die Wissenschaftliche Informationsflut steigt pro Jahr um fast 8 %. Wissen ist heute über alle Themen rund um die Uhr ver- fügbar. Wozu also einen Verein, der sich mit Aquarienfischen beschäftigt? Die Anforderungen an die Haltung von Zierfischen aller Art hat nicht nur mit Wissen, sondern auch sehr viel mit Erfahrung zu tun. Die Aquaria St. Gallen vereint Mitglieder mit Erfahrungen. Diese werden diskutiert, vertieft, angewandt, verbessert. Dieser imma- terielle Austausch ist zentral für das Gelingen der artgerechten Haltung. Das Jahr 2018 war ein anspruchsvolles, intensives und nachdenk- liche stimmendes Jahr. Gemeinsam blicken wir zurück auf die Aktivitäten, die zur Sammlung von weiteren Erfahrungen beigetra- gen haben. 7
Praktischer Abend M ichael Näf lud uns zu seinen Schauaquarien an der Kantonsschule am Burggraben ein. Das Thema des Abends lockte unsere Aquaria- ner mit all ihren „Fotografie-Geräten“ an. Mit guten Beispielen er- klärte Michael gelungene Aquarienfotografie. Wir hoffen nun auf viele spannende Aufnahmen aus den Aquarien. Vielen Dank Michael für den be- eindruckenden Abend. Letzte Hocks am 27. Januar und 23. Februar A n diesen Hocks im Restaurant Hirschen wurde unter anderem die Ausstellung im Säntispark vom 13. – 22. April organisiert und disku- tiert. Die 11 Becken konnten nach längerer Suche alle verteilt werden. Die Realisierung wurde eine Herausforderung, denn die Aquarien sind eine Visitenkarte unseres Vereins. Ausstellung im Säntispark vom 13. – 22. April M it der Ausstellung im Säntispark in Abtwil konnte wiederum ein breites Publikum auf die Aquaristik aufmerksam gemacht wer- den. Die 11 Schauaquarien, darunter zwei Meerwasseraquarien, mit Tieren aus allen Kontinenten zogen die Passanten magisch an. Im Vorfeld der Veranstaltung bereitete uns die Organisation einiges an Kopfzer- brechen. Trotz mehrmaligen Aufrufen, sich als Helfer für den Auf- und Abbau so- wie die Nachmittagsbetreuung zu melden blieb das grosse Echo unter unseren Mitgliedern aus. Das hat uns nachdenklich gemacht. Bis kurz vor Beginn der Aus- 8
stellung wussten wir noch nicht, ob wir genügend „Personal“ haben. Dass es dann trotzdem genug Helferinnen und Helfer hatte, ist unserem Vorstand und dem „harten Kern“ zu verdanken. So konnte der Betrieb der Ausstellung sichergestellt werden. An den Nachmittagen und über die Wochenenden konnten viele wert- volle Gespräche geführt werden. Demonstrationen mit Einrichten von Aquarien, Messen von Wasserwerten, Mikroskopie und der sehr informative Eröffnungsvor- trag rundeten die Ausstellung ab. Überrascht hat uns Werner Witopil (VDA) der unsere Ausstellung spontan besuchte. Er war beeindruckt von den schönen Be- cken und den guten Infos rund um die Ausstellung. Auch Erich Bühlmann (SDAT) besuchte uns und „schoss“ ein paar schöne Fotos. Herzlichen Dank an alle, die sich, wenn auch spät, am Gelingen der Ausstellung in irgendeiner Weise beteiligt haben. 9
Hock am 27. April im Restaurant Adler R und zehn Interessierte trafen sich zum Hock erstmals im Restaurant Adler. In gemütlicher Runde konnte die eben zu Ende gegangene Aus- stellung besprochen werden. Gelobt wurde das Engagement der Hel- ferinnen und Helfer, sowie die gute Organisation durch das Präsidium. Das Echo war durchwegs positiv und man war sich einig, dass ein solcher Anlass eine gute Plattform für Gespräche rund um die Aquaristik bietet. Voraussetzung dafür sind aber genug engagierte Vereinsmitglieder. Vereinsreise vom 10. – 13. Mai nach Köln I nsgesamt 16 Mitglieder des Aquarienvereins machten sich auf nach Köln. Der ausführliche Reisebericht, geschrieben von Sonja Frei kann in diesem Heft nachgelesen werden. 10
Züchterhock vom 24. Mai im Restaurant Adler N eu findet auch der Züchterhock im Restaurant Adler in St. Georgen statt. Unter dem Thema pH-Messungen konnten nach einer kurzen Einführung in das Thema Säuren und Laugen die mitgebrachten Mess- geräte geeicht werden. Weitere Hocks fanden zu den Themen Erhal- tungszucht, Nährstoffversorgung von Aquarienpflanzen und Leitfähigkeit statt. Danke Röbi fürs Organisieren. Vortrag vom 8. Juni H ans-Peter Risch «Frühlingsgefühle - Gymnogeophagen im Hochzeitsfrack». Auf der Tour durch Uruguay im Jahr 2016 durfte Hans-Peter Risch viele Fische in ihrer prächtigen Balzfärbung erleben. Aufgrund der vielen Fotos konnten die Anwesenden die Faszination für diese Fische gut nachvollziehen. 11
Junibummel am 30. Juni in den Walter Zoo B ei schönstem Wetter versammelten sich über 20 Personen zum traditi- onellen Junibummel. Als Vollmitglied der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) setzt der Zoo die vier grossen Aufgaben und Ziele eines modernen und wissenschaftlich geführten Zoos um: Natur- und Artenschutz, Forschung, Bildung und Erholung. An der Führung durch den Zoo wurde uns dies eindrücklich vor Augen geführt. Beim späteren Grillen wurden die Eindrücke vertieft und die Geselligkeit zelebriert. Helferessen vom 10. August im Restaurant Rössli D ie vielen Helfer, welche sich übers Jahr für den Verein engagieren, konnten sich als Dank für ihre geleistete Arbeit auf ein wunderba- res Essen freuen. Das Restaurant Rössli ist bekannt für sein üppiges «Fondue chinoise» à discrétion. Nach einem kleinen Apéro wurden viele Fleisch-, Gemüse- und Früchteplatten aufgetischt. An diesem gemütlichen Abend wurden sicher alle satt. Freibierhock am 24. August im Restaurant Adler E ndlich Regen! Nach einer langen Hitze- und Dürreperiode fand der Hock mit einer kleinen Gruppe drinnen statt. Schade, dass nicht mehr Mitglie- der daran teilnahmen. 12
Vortrag am 14. September von Röbi Guggenbühl E rfahrungen und Erkenntnisse aus gut 20 Jahren Fangreisen in Bolivien Seit 1996 ist Röbi zusammen mit Reisegefährten fast jedes Jahr 3 bis 4 Wochen in Bolivien. Im Vortrag lagen die Schwerpunkte auf den Fang- methoden mit Kescher, Zug- und Wurfnetz und auf dem Vorkommen der unglaublich vielen Arten von Fischen und ihren Ansprüchen an ihren Lebens- raum. In der ganzen Schweiz kennen wir gut 60 Arten. Im tropischen Bolivien haben sie an einigen Flüssen bis zu 8o verschiedene Fischarten gefangen. 13
Vortrag am 12. Oktober von Dr. Toni Bürgin F ische im Strom der Zeit – 500 Mil- lionen Jahre Stammesgeschichte Fische sind die ältesten Wirbeltiere. Die frühsten bekannten Formen lebten bereits vor mehr als 500 Millionen Jahren. Heu- te kennen wir rund 35’000 verschiedene Fischarten, von denen der grösste Teil zu den Knochenfischen gehört. Ebenso vielfäl- tig wie ihr Körperbau ist auch die Lebens- weise der Fische. Der Vortrag von Dr. Toni Bürgin beleuchtete mit ausgewählten Bei- spielen die Stammesgeschichte der Fische von ihren Anfängen im Erdaltertum bis in die Gegenwart und zeigte, was das auch mit uns zu tun hat. 42. Aquarienfisch- und Pflanzenbörse A m Samstag, 27. Oktober führte der Verein die sehr gut besuchte 42. Börse in der Gewerbeschule Riethüsli in St. Gallen durch. 18 Aus- steller boten über 120 unterschiedliche Aquarienfische und -pflan- zen zum Verkauf an. Ein grosser Dank geht an unseren Börsenchef Matthias Brühlmann, den vier eifrigen «Beizli-Betreibern» und allen freiwilli- gen Helferinnen und Helfer. Speziell zu erwähnen ist die sehr positive Reakti- on des kantonalen Veterinärs Dr. med. vet. Thomas Christen, Leiter Tierschutz. Er lobte unser Engagement. Zitat: «Es ist zu erkennen, dass eure Vereins- mitglieder mit Herzblut dabei sind und den Besuchern eine angenehme Am- biance und den Ausstellern eine gute Infrastruktur bieten.» Sehr positiv be- 14
wertete er die Präsenz als «Börsenaufsicht», die gute Standbeschriftung und die unübersehbare Möglichkeit, sich jederzeit Informationen zu holen. Auf die 43. Börse am 26. Oktober 2019 freuen wir uns schon jetzt und hoffen wiederum auf ein reges Interesse von allen Seiten. 15
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Vortrag von Heinz Büscher am 16. November M aulbrüter des Tanganjikasses Der Tanganjikasee ist der älteste See Afrikas und das zweitgröss- te Süsswasserreservoir der Erde. Als Maulbrüter bezeichnet man Fische, die zum Schutz vor Feinden die befruchteten Eier oder die geschlüpften Jungtiere in ihr Maul nehmen. Heinz Büscher aus Pratteln hat Tanganjika inzwi- schen mehr als 30 Mal bereist, unzählige Belegexemplare gesammelt und viele Stunden Unterwasservideos gedreht. Ein toller Film ist entstanden und wurde von Heinz live kommentiert. Chlaushock am 13. Dezember M it der offenen Vorstandssitzung und anschliessendem Chlaushock wurde das Vereinsjahr würdig abgeschlossen und das neue Jahr mit Vorschlägen von den Mitgliedern «vororganisiert». Besten Dank fürs Mitdenken! 17
Was noch zu erwähnen ist I m vergangen Vereinsjahr traf sich der Vorstand zu vier konstruktiven Sitzungen. Die Zusammenarbeit im Vorstand ist engagiert und lobenswert. Wir sind froh, ein solch gutes Team an unserer Seite zu haben. Der persönliche Aufwand für den Verein ist enorm. Deshalb geht an Euch ein spezieller Dank. Die Hocks und die Züchterhocks wurden als Erfahrungsaustausch angeboten. Wir hoffen, dass diese Möglichkeit von allen Mitgliedern noch intensiver genutzt wird. Letztes Jahr haben wir von immer grösser werdenden Herausforderungen ge- sprochen. Der Blick in die Agenda zeigt leider weiter in die selbe Richtung. Wir wünschen uns etwas mehr Zeit für die persönlichen Begegnungen und ein «zur Ruhe kommen» in einer Welt, die manchmal schwer zu verstehen ist. Wir wünschen allen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2019 Das Präsidium Käthi und Christoph Wüthrich-Höhener 18
Innehalten. Entspannen. Wohlfühlen. www.saentispark-freizeit.ch 19
Jahresprogramm 2019/2020 D ie Veranstaltungen beginnen in der Regel um 19:30 Uhr! Ausnahmen siehe Einzelveranstaltung. Unser Vereinslokal für HV, Hock, Freibier- und Chlaushock ist das Restaurant Adler. Die Vorträge finden im Naturmuseum St. Gallen statt. Restaurant Adler: St. Georgenstrasse 84, 9000 St. Gallen, Tel. 071 222 18 90 Naturmuseum St.Gallen: Rorschacherstrasse 263, 9016 St. Gallen Do 24. Januar Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen mit der Möglichkeit zum Kegeln Fr 8. Februar Besichtigung des Kantonalen Fischzuchtbetriebes 19:00 Uhr in Steinach Fr 22. Februar Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen 8. - 10. März Aquafisch in Friedrichshafen http://www.aqua-fisch.de/ Fr 15. März Vortrag mit Laurenz Alder Edel- und Steinkrebse im Wiesenbach in Abtwil im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal Do 28. März Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen Sa 30. März SDAT DV 15:00 Uhr Restaurant Freiämterhof, Wohlen AG Fr 12. April Vortrag: vakant im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal Do 25. April Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen Ausnahme Vortrag: Michel Roggo: The Freshwater Project Mi 22. Mai http://www.roggo.ch/thefreshwaterproject/ 19:00 Uhr im Rahmen der Reihe Natur am Sibni Naturmuseum St. Gallen Fr 31. Mai Kein Hock (Auffahrtsbrücke) Fr 14. Juni Vortrag oder Heimschau: Ernst Kunz, Grossfisch - Aquarianer in St. Gallen oder das neue Meerwasseraquarium an der Kanti Burggraben Sa 22. Juni Junibummel Baumwipfelpfad 20
Jahresprogramm 2019/2020 Fr 9. August Helferessen Fr 30. August Allgemeiner Hock mit Freibier im Restaurant Adler St.Georgen Fr 13. September Vortrag: Erik Schiller, AT «Haltung und Zucht von Panzerwelsen» im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler Saal Do 26. September Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen Fr 11. Oktober Vortrag: Rudolf Suttner, DE «Zwergschwarzbarsche (Elassomatidae): Habitate, Haltung und Zucht» im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal Sa 26. Oktober 43. Aquarienfisch- und Pflanzenbörse im GBS Riethüsli Fr 15. November Vortrag: Horst Linke; DE „Labyrinthfische - attraktiv und geheimnisvoll“ im Naturmuseum St. Gallen, Emil-Bächler-Saal Fr 29. November Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen Do 12. Dezember «Chlaus-Hock» mit offener Vorstandssitzung im Restaurant Adler St.Georgen Veranstaltungen 2020 Fr 10. Januar Hauptversammlung 2020 im Restaurant Adler St.Georgen Mi 29. Januar Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen Fr 14. Februar Vortrag: A. Kopp & A. Mégroz: Die Schmetter- lings-Sammlung im Naturmuseum St. Gallen Fr 28. Februar Allgemeiner Hock im Restaurant Adler St.Georgen Fr 13. März Praktischer Abend Do 26. März Züchterhock im Restaurant Adler St.Georgen 21
Reisebericht Aquaria St. Gallen nach Köln vom 10. - 13. Mai 2018 Sonja Frei A m Donnerstagmorgen trafen sich eine stattliche Zahl Aquarianer am Bahnhof St. Gallen, um die lange Reise mit dem ICE nach Köln anzu- treten. Dank der Reservierten Plätze und dem schnellen Kaffeeservice von Christoph kamen wir am Nachmittag bei bereits offenem Himmel am Bahnhof in Köln an. Daneben das erste besondere Highlight «der Kölner Dom». Im Hotel One wartete an der Rezeption bereits das erste Salzwasserbecken auf sich. Es hatte 64 Zoll und eine bunte Mischung von lebhaften Fischen in einer nicht enden wollenden Schleife. G egen Abend traf man sich im Zentrum zu einem gemütlichen Stadt- rundgang mit Frau Ferges um Näheres über Köln zu erfahren. Dabei traf man auf Figuren wie der Bauer und der Städter (Tünnes und Schäl) welche einem reich Beschenken konnten, wenn man dem richtigen die Nase rieb, sowie diverse römische Bauten und in Stein gemeisselte Figuren bei denen eine Frau (Agrippina, geb. 15 n. Chr.) so einige ihr im Weg stehende Perso- nen ermorden liess um an die Macht zu kommen. Kölner Dom Tünnes zusammen mit F.-P. Müllenholz 22
N ach diesen Neuigkeiten traf man sich am Rheinufer um eine abendli- che Schifffahrt mit Speis und Trank zu geniessen und weitere Be- sonderheiten der Stadt am Ufer bewundern zu können. Vor allem die waghalsigen Eigentumswohnungen mit Überhang (Kranhäuser im Rheinauhafen) auf den Rhein gaben Anlass zu Diskussion, während fleissig das Kölsch probiert wurde. Kranhäuser A m nächsten Morgen, Freitag dem 11. Mai, wurden wir bereits belohnt mit strahlendem Sonnenschein. Es ging los mit der U-Bahn zum Kölner Zoo, wo uns eine Führung mit Hans-Werner Schmidt durch fast alle Aquarien und Terrarien erwartete. Nun waren wir Aquarianer in unserer Welt, der eine oder andere hörte neue Infos, alle hatten irgendein Aqua- rium im Visier, man sah alles von Salz- über Brack- bis Süsswasser. Nach dieser Führung konnte man weiter sich im Zoo aufhalten oder wie die meisten nach einem Imbiss mit Kölsch sich zum Kampfshoppen aufmachen. Man war versorgt mit U-Bahn Ticket, Kölner Zookarte, Kölner Stadtplan und vielen geöffneten Lä- den. Bereits am Nachmittag traf man sich wieder um sich das nächste Highlight 23
nicht entgehen zu lassen: Das Schokoladenmuseum! Wir erhielten eine spannende Führung von Herr Vortmann vom Ursprung der Schokoladenherstellung bis heute. Besonders die Zahl der pro Tag produzier- ten Schokoladenmasse für die Bevölkerung in Europa war beeindruckend. D as Frühstück im Hotel One, wo jeder auch sein eigenes Aquarium im Zimmer hatte ca. 40 Zoll, war 1A. Alles Bio, Brötchen, Butter, Marmelade, Jogurt… nur die Sitzgelegenheit war etwas zum Fürchten, da keine Rücken- lehne. Röbi kippte deshalb fast vom Hocker! A m Samstagmorgen, wie- derum bei strahlendem Sonnenschein, machten wir uns auf zu einem Besuch bei Aqua Tropica. Auch hier fand jeder etwas, denn die Auswahl war gross im 600 m2 Geschäft von Meer- bis Süss- wasser. Die Preise waren natürlich Der Schokoladenbrunnen (C. Eberhard) unschlagbar und das bequeme Sofa vor dem riesigen Salzwasserbecken war auch äusserst bequem. I n Frechen, etwas ausserhalb von Köln, durften wir am Nachmittag vier spannende Vorträge geniessen. Einen ausführlichen Bericht zu Labyrinthfi- schen hielt Michael Scharfenberg, interessante Infos zur Haltung der Diskus, gespickt mit eigenen Zuchterfahrungen, erhielten wir von Harald Kroll, einen Kurzvortrag zu Endler Guppys brachte Karsten Brix mit und einen ebenfalls sehr spannenden Reisebericht aus Australien genossen wir von Franz-Peter Müllenholz. Dies alles im Aquarienkeller des Aquarienvereins Seerose-Frechen zusammen mit dem Aquarienverein Köln und den Fischknipsern Köln. Anschliessend ging man gemeinsam zum Essen (mongolisch-chinesisch) ins Restaurant Heute (restaurant-heute.de). Wir waren bis am Abend ca. 25 Aquarianer; es wurde rege diskutiert und ausgetauscht. 24
Die vereinigten Aquarianer in Frechen A m letzten Morgen, dem Sonntag 13. Mai, hatte man nochmals Zeit bis Mittag, Köln zu geniessen, jeder für sich, bei windigem Regenwetter. Danach gestaltete sich die Heimreise im ICE in der 1. Klasse äusserst angenehm, hatte man auf den reservierten Plätzen doch genügend Platz und einen schnelleren Kaffeeservice. So kamen dann alle am Abend in St. Gallen gut gelaunt wieder an, wo man sich freute, seine erworbenen Schätze aus Köln zu Hause geniessen zu können. Von Fisch über Buch bis Kleid war alles dabei. Weitere Fotos unter www.aquaria.ch Tschau Köln 25
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Lebendgebärende Zahnkarpfen Vom botanischen Garten nach Zentralamerika Michi Tobler Im Jahr 2003 war die Aquaria St. Gallen genau 50 Jahre alt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich seit einigen Jahren regelmässig an Vereinstreffen teilgenommen, und da mich Röbi Guggenbühl, Michael Näf und Patrick Pellin unter ihre Fittiche genommen hatten, durfte ich mich auch in mei- nen Schul- und Studienjahren trotz knappen finanziellen Mitteln in der ganzen Schweiz und im angrenzenden Ausland mit befreundeten Aqua- rianern austauschen. Damals waren es hauptsächlich Buntbarsche, mit denen ich mir die Zeit vertrieben hatte. 27
I m Jahr 2003 passierten zwei Dinge, die sich im Nachhinein als lebendverän- dernd herausstellen sollten. (1) Ich durfte zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern die Jubiläumsaus- stellung «Welt der Fische» im Botanischen Garten St. Gallen mitorganisieren. Das Konzept der Ausstellung fokussierte sich darauf, Besuchern die Diversität von lebendgebärenden Fischen vorzustellen. Während der Vorbereitungs- arbeiten hatte ich mich erstmals vermehrt mit Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliiden) beschäftigt, die dann langsam aber sicher die meisten Buntbarsche aus meinen Aquarien vertrieben haben. (2) Während meines Studiums an der ETH Zürich lernte ich einen (damals noch) jungen, deutschen Ichthyologen kennen (Ingo Schlupp), und ich war überrascht zu erfahren, dass er sich in seiner Forschung auf Poeciliiden konzentriert. Zwei bis dahin separate Seiten meines Lebens begannen auf einmal zu kolli- dieren. Aus dem angehenden Botaniker mit Interesse an Buntbarschen wurde ziemlich rasch ein angehender Ichthyologe mit Interesse an Poeciliiden. Meine Erfahrungen im Verein haben nachträglich dazu beigetragen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Ich folgte dem jungen Deutschen nach Amerika, doktorierte, hielt mich einige Jahre als Hilfswissenschaftler über Wasser, und halte nun seit einigen Jahren eine Professor in Evolutionsbiologie. 28
Und ich verbringe noch immer fast jeden Tag damit, die Biologie Lebendge- bärender Zahnkarpfen zu erforschen. Über die Jahre hat es mir meine Arbeit erlaubt, die natürlichen Habitate vieler Poeciliiden und anderer bekannter Aquarienfische zu besuchen. Ich durfte so verschiedene Länder in der Karibik sowie Nord-, Zentral- und Südamerika bereisen. Hier möchte ich einige meiner Lieblingsfische vorstellen, die leider aquaristisch eher weniger bekannt sind. D ie «anderen» Schwertträger: Xiphophorus montezumae und X. mayae Wie für viele andere Aquarianer waren auch für mich Schwertträger eine der ersten Poeciliiden, die ich erfolgreich hielt. Mit etwas Glück fand man damals Wildformen vom Grünen Schwertträger (X. hellerii), aber die meisten Tiere waren Zuchtformen. Nichtsdestotrotz, die Schwertträger, die ich zuerst bei Metzlers und dann an einer Börse im Allgäu erwarb, waren fantastisch. Die Balztänze der Männchen bleiben mir in bester Erinnerung. Über die letzten Jahre verfolgte ich mehrere Forschungsprojekte an Schwertträgern und hatte so das Glück, mehrere Arten in Mexico und Honduras zu sammeln. Zwei Arten, die weniger häufig im Hobby anzutreffen sind, stechen dabei be- sonders heraus. Im Rio Panuco Einzugsgebiet im Norden Mexikos kommen neun Xiphopho- rus-Arten vor. Es ist ganz klar das Zentrum der Biodiversität in dieser Gattung. Einige Arten, wie X. pygmaeus, sind eher unscheinbar. Im Gegensatz dazu steht der Montezuma-Schwertträger (X. montezumae). Die Männchen dieser Art 29
bestechen durch ihre gelbe Fär- bung, eine grosse Rückenflosse, und ein Schwert das oft länger ist als der Rest des Körpers. Der Montezuma-Schwertträ- ger kommt in klaren, manchmal schnell-fliessenden Bächen vor, und die Haltung dieser Art ist nichts für Anfänger. Die Art braucht konsistent gute Wasser- qualität und idealerweise Aqua- rien mit über 250 Liter Inhalt. Gibt man ihr genügend Platz, zeigen die Männchen ihre atemberauben- des Balzverhalten. Am südlichen Ende der Ver- breitung der Gattung, in Guate- Bedingungen allerdings nur be- mala und Honduras, findet man grenzt. D Xiphophorus mayae. Die Art er Amazonenkärpfling: ähnelt dem Grünen Schwertträger, eine reine Weibchen-Art unterscheidet sich aber durch eine prominentere rote Färbung, die Meine erste wissen- Körpergrösse und andere mor- schaftlich Obsession galt dem phologische Eigenheiten. Bei gu- Amazonenkärpfling (Poecilia ter Pflege können X. mayae locker formosa), der vor allem in küs- über 10 cm erreichen. Die Haltung tennahen Gewässern von Texas dieser Art ist nicht schwierig und Mexiko vorkommt. Diese solange man ihr genügend Platz unscheinbare Art ist wohl nicht verschafft. Im Labor halten wir der schönste Aquarienfisch, aber die Tiere in 600 - Liter - Aquarien, Amazonenkärpflinge bestechen aber auch in kleineren Becken durch ihre interessante Biologie. ab 150 Litern ist die Haltung kein Die Art besteht nämlich aus- Problem. Männchen entfalten ihre schliesslich aus Weibchen. Amazo- Pracht unter eingeschränkten nenkärpflinge gebären Jungtiere, 30
die genetisch identische Klone der sche Ichthyologe Franz Steindach- Mutter sind. Ganz ohne Männchen ner einen kleinen Molly aus Me- kommen aber auch Amazonen- xiko beschrieben, den er Poecilia kärpflinge nicht aus, denn zum thermalis nannte. Über die Jahre Auslösen der Entwicklung sind geriet diese Art in Vergessenheit, die Spermien eines Männchens und die meisten Wissenschaftler nötig. Die Amazonenkärpflinge nahmen an, dass Steindachner kopulieren dazu mit artfremden Jungtiere von anderen Molly-Ar- Männchen (hauptsächlich Poecilia ten fälschlicherweise als eine neue latipinna und P. mexicana), die in Art beschrieben hatte. den gleichen Habitaten vorkom- men. Die Art ist einfach zu halten Seit etwa zwölf Jahren konzen- in Becken ab ca. 80 Liter und triert sich meine Forschung auf hartem Wasser. einige Poeciliiden die erfolg- L reich Extremhabitate in der Form ange vergessen: Poecilia von Schwefelquellen besiedelt thermalis haben. In Schwefelquellen gibt es extrem hohe Konzentrationen 1863 hat der Österreichi- 31
von Schwefelwasserstoff, die für alle Tiere schon in kleinen Konzentrationen tödlich sind. Wir studieren wie genau einige Lebend- gebärende Zahnkarpfen in solchen Habitaten überleben können. Als ich eines Abends in 2008 Steindachners alte Publikationen las, staunte ich nicht schlecht: die Tiere, die er als P. thermalis beschrieb wurden in 1848 von Carl Heller in einer Schwefelquelle namens «La Esperanza» gefangen. Da die meisten Fische in Schwefelquellen hochangepasst und endemisch sind, wurde ich hellwach. Vielleicht hatte Steindachner recht, und P. thermalis ist eine eigenständige Art. Natür- lich musste ich die Art nun finden, aber das Problem war, dass es wenige Anhaltspunkte gab, wo genau sich La Esperanza befindet. Steindachner schrieb «Mexiko», aber Orte mit einem solchen Namen gibt es in dem Land zu Dutzenden (La Esperanza heisst «die Hoffnung»). Wie weiter? I m Jahr 2010 stiess ich in einem Antiqua- riat in Portland auf eine Autobiographie von Carl Heller (der hatten ein faszinie- rendes Leben). Natürlich habe ich mir das Buch gekauft und lernte, dass Heller gros- ses Interesse an Schwefelquellen nahe der Stadt Teapa im mexikanischen Bundesstaat Tabasco hatte. Und Teapa kannte ich gut, denn da verbringe ich jedes Jahr zwei bis vier Wochen um – ihr könnt es erraten – Fische in Schwefelquellen zu studieren. Nur von La Esperanza hatte ich nie gehört. Mit Hilfe von Karten in Hellers Autobiographie und Google Maps konnten wir tatsächlich eine uns bis 32
anhin unbekannte Schwefelquelle aufspüren, zu der wir dann 2012 Zu- gang erhielten. Nach über 150 Jahren fanden wir P. thermalis wieder. Die Art ist klar different von anderen Molly-Arten in angrenzenden, nicht-schwefligen Habitaten und kommt nur in einer keinen Quelle von etwa 120 m Länge vor. Es ist damit wohl eine der Fischarten mit der kleinsten Verbreitung. Im Aquarium ist die Art – wie andere Fische aus Schwefelquellen – nur schwer zu halten. Nicht dass sie den Schwefel- wasserstoff aus ihren natürlichen Habitaten benötigen, aber die Fische haben hohe Ansprüche an Wasserqualität und Ernährung (in der Natur fressen sie Bakterienrasen) und sie sind auch sehr krankheitsanfällig. F iligran und selten: Kleinode aus Mexico Wie bereits erwähnt verbringe ich jedes Jahr einige Zeit im Süden Mexikos, so viel, dass ich mittlerweile mehr Restau- rants in Teapa kenne als in St. Gallen (als Tobler will das was heissen). Teapa liegt nicht nur kulinarisch und kulturell an einer interessanten Stelle, sondern auch geographisch. Aus Teapa kann man innerhalb von einigen Stunden verschiedene Habitate in den Grijalva- und Usumacin- ta-Flusssystemen besuchen, von kleinen, klaren Bächen in den Bergen zu grossen Flüssen und stinkigen Sümpfen im Flachland. Weit über ein Dutzend Lebendgebärende Zahnkarpfen kann man da finden. In keinen Bächen mit starker Strömung findet man oft Priapella-Arten (drei Arten sind in dieser Region bekannt). Typischerweise haben Pria- pella-Arten blaue Augen und eine gelbliche Färbung. Priapella schwim- men nahe an der Wasseroberfläche und ernähren sich von Kleintieren. Im Aquarium brauchen sie gute Wasserqualität mit hohe Sauerstoff- konzentration und viele Versteckmöglichkeiten für Jungtiere. Etwas flussabwärts, in grösseren Gewässern und Stellen mit langsam fliessendem Wasser, kann man oft die silbernen Augen und Rücken- schuppen von Heterophallus milleri sehen. Die Art scheint wie anklebt an der Wasseroberfläche, und nur selten taucht sie weniger Zentimeter in die Tiefe. Selbst grosse Weibchen von Heterophallus milleri sind sel- 33
ten länger als 3 cm, und die Männchen sind oft weniger als 2 cm lang. Männchen fallen durch ihre schillernde blaue Farbe, schwarze – typischerweise asymme- trische – Streifen, und gelbe Flossen auf. Die Art ist auch in kleinen Aquarien relativ einfach zu halten, so lange man kleines, nahrhaftes Futter reichen kann (v.a. Lebendfutter). W eiter flussabwärts, im nördlichen Tabasco, weiten sich die Flüsse in eine ausgedehnte Auenlandschaft, die in der Regenzeit selbst grosse Flusssysteme verbindet. Für Poeciliiden-Fans gibt es hier zwei interessante Habitate. Zum einen gibt es temporäre Habitate, die sich in der Regenzeit auffüllen und in der Trockenzeit zu kleinen Pfützen schwinden. Hier findet man beispielsweise Phallichthys fairweatheri (Fairweat- her-Kärpfling). Männchen dieser Art haben ein ausgesprochen langes Gonopo- dium und können trotz geringer Grösse ausgesprochen aggressiv sein. Ich habe die Art erfolgreich in stark bepflanzten Aquarien nachgezogen (160 Liter, sollte aber auch in kleineren Becken gehen). Die Wasserqualität ist sekundär, aber Lebendfutter ist klar vorteilhaft zur erfolgreichen Zucht. Z um Schluss gibt es in den Auen im Flachland auch grössere, perma- nente Altwasser. Hier findet man dichte Vegetation und eine gesunde Population von Morelet’s Krokodil. In einem dieser Altwasser habe ich 2008 ein totes Individuum einer kleinen Poeciliidenart aufgesammelt, von dem ich nur erahnen konnte, dass es sich um Carlhubbsia kidderi handelt. Über die Jahre haben wir versucht, die Art tatsächlich nachzuweisen, leider vergeblich, bis im letzten Jahr. Mit Glück fingen wir zwei Männchen und drei Weibchen dieser Art in einem Baggersee. Beide Geschlechter haben eine äus- serst bescheidene Färbung (silber-grau). Carlhubbsia kidderi scheint sich von planktonischen Tieren zu ernähren. Dieses Jahr fingen wir erneut einige Tiere und versuchten einige trächtige Weibchen nach Hause zu transportieren. Leider starben alle Weibchen während des Transportes. Glücklicherweise wurden während des Transportes aber auch 21 Jungtiere geboren, die nun Geschlechtsreife erreicht haben. Wir halten die Carlhubbsia kidderi in zwei 80 - Liter - Aquarien und versorgen sie regelmässig mit Lebendfutter. Hoffentlich klappt es bald mit der Nachzucht. 34
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E in bisschen Buntbarsch muss schon sein Auch wenn heute keine Buntbarsche in meinen Aquarien mehr schwim- men, muss ich gestehen, dass ich noch immer Freude habe, wenn wir einige schöne Cichliden ergattern. Meine Studenten verdrehen sich jeweils die Augen, weil sie genau wissen, dass es eine extra Viertelstunde dauern wird, um Fotos zu machen. Ich könnte nun nochmals 1’000 Worte über Buntbarsche schreiben, die ich wohl gesehen, aber nie gehalten habe. Hoffentlich genügen die Bilder der wundervollen Feuermaulbuntbarsche (Thorichthys meeki und T. pasionis). An dieser Stelle möchte ich mich bedanken. Die Aquaria St. Gallen hat mich nicht nur zu einem lebenslangen Aquarianer gemacht. Sie hat mir Tore ge- öffnet. Nie hätte ich mir in der Kantonsschule oder früh im Studium erträumt, dass ich einst ein Ichthyologe sein würde. Es war die unermüdliche Unterstüt- zung von Aquaria-Mitgliedern (allen voran Röbi Guggenbühl und Michael Näf) und anderen Aquarianern (zum Beispiel Heinz Büscher, Pascal Sewer, Andreas Spreinat und Rainer Stawikowski), die mir Mut gegeben haben, eine Karriere als Fischbiologe ins Auge zu fassen. Ich kann nur hoffen, dass die Jugendarbeit ein fester Bestandteil des Vereinslebens bleibt und vielleicht ein noch grösserer Be- standteil wird. Immerhin hat die Aquaristik-Szene Schweiz mehrere erfolgreiche Ichthyologen hervorgebracht! 36
Danke Wir danken folgenden Sponsoren für ihre gosszügige Unterstützung Aquaristk Pascal, Pascal Surmin, DE-Konstanz Freizeit- und Einkaufszentrum Säntispark, Abtwil SG Naturmuseum St. Gallen Raiffeisenbank St. Gallen Restaurant Adler, St. Gallen St. Georgen Schuler AG, Bühler Stamm + Co, Druck, Schleitheim Zoo-Shop GmbH, Gossau 37
Vereinsjahrheft 2019 www.aquaria.ch info@aquaria.ch 38
Impressum Verantwortung, Redaktion Aquaria St. Gallen, Christoph Wüthrich Gestaltung, Design Michael Dornbierer www.ausnahmezustand.ch Fotos Ch. Wüthrich, M. Näf, R. Ribi, C. Eberhard, R. Guggenbühl, M. & S. Frei, H. Büscher, B. Hinden, M. Flückiger, Dr. T. Bürgin Auflage 500 Exemplare Inseratenpreise 1/2 Seite CHF 80.- 1 Seite CHF 150.- Deckblatt CHF 200.- Möchten Sie gerne mehr erfahren und den Verein kennenlernen? Beitrittserklärung Name Vorname PartnerIn Strasse PLZ / Ort E-Mail E-Mail PartnerIn Telefon Geb. Datum Geb. Datum ParnterIn Ich möchte dem Verein „Aquaria St. Gallen“ als Mitglied beitreten: Aktiv Aktiv mit Partner Jungaquarianer Passiv CHF 60.- CHF 80.- CHF 20.- CHF20.- Ich bin bereits Mitglied im SDAT (Schweiz. Dachverband der Aquarien- und Terrarienvereine) Vereinsname Ich bin einverstanden, dass der Vorstand meine Kontaktdaten auf Anfrage an Mitglieder weitergibt. Datum Unterschrift 39
RUCK LAYOUT AUSBILDUNG LAYOUT DRUCK DRUCK AUSBILDUNG AUSBILDUNG lefon: 052 687 43 43 www.stammco.ch Telefon: 052 Telefon: 052 687 43 43 www.stammco.ch www.stammco.ch Bitte frankieren Herr Kurt Frehner Bruggereggstrasse 23 9100 Herisau
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