2020 DIHK-ENERGIEWENDEBAROMETER - UMFRAGE 2020 Ergebnisse aus Baden-Württemberg
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DIHK-ENERGIEWENDEBAROMETER 2020 Ergebnisse aus Baden-Württemberg UMFRAGE 2020 __________________________________________________________________________ Finale Fassung, Januar 2021 IHK Karlsruhe / GB 3 / Linda Jeromin
Energiewende-Barometer 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 -30 -35 Deutschland gesamt Baden-Württemberg gesamt Deutschland Industrie Baden-Württemberg Industrie Beurteilung der Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Berech- nung der Barometerwerte erfolgt anhand der Skala -100 (sehr negativ), -50 (negativ), 0 (neutral), +50 (positiv), +100 (sehr positiv) und ist das gewichtete Mittel1 daraus. 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Deutschland -12,3 -10,7 -12,9 -3,4 0,8 1,0 -4,9 -3,0 -2,5 gesamt Baden-Württemberg -9,2 -6,0 -10,1 4,1 3,3 2,9 -2,4 -2,3 -2,6 gesamt Deutschland -26,5 -26,9 -30,3 -20,6 -13,3 -11,6 -13,9 -19,0 -19,7 Industrie Baden-Württemberg -16,9 -20,7 -30,7 -14,6 -8,2 -4,3 -10,9 -17,4 -18,2 Industrie Die Unternehmen in Baden-Württemberg sehen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit ebenso wie die Unternehmen in Deutschland nur knapp ausge- glichen und bestätigen die Bewertung der beiden Vorjahre. Die Industrie in Baden-Württemberg hingegen kommt zu einer deutlicher pessimistischen Bewertung als die Unternehmen in Baden-Württemberg gesamt und schreibt den negativen Trend seit 2017 fort2. Vergleichbares gilt für die Industrie in Deutschland. 1Zur Gewichtung: siehe Fußnote 2. 2Da die Verteilung des Antwortpanels über Branchen und Betriebsgrößenklassen nicht der real existierenden Verteilung der IHK-Mitgliedsbetriebe entspricht, wurden die Daten von den absoluten Werten in sogenannte BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 2 von 17
Im zeitlichen Verlauf von 2012 bis 2018 resultiert bei den Bewertungen für Deutschland und Baden-Württemberg sowohl für die Unternehmen gesamt als auch für die Industrie immer noch in Summe ein positiver Trend. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die Industrie sensibler in ihrer Bewertung reagiert und einen deutlichen Rückgang in den vergangenen drei Jahren ausweist. Der DIHK stellt in seiner Veröffentlichung zur aktuellen Befragung heraus: „Insgesamt bewerten die Betriebe die Energiewende weiterhin eher als Herausforderung und weniger als Chance für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Auf einer Skala von minus 100 ("sehr negativ") bis plus 100 ("sehr positiv") liegt der Barometerwert über alle Bran- chen hinweg 2020 bei minus 2,5. Bau (plus 10) und Dienstleister (plus 6) nehmen eine eher positive Einschätzung vor. Der Handel (minus 4) und vor allem die Industrie (minus 19) sind hingegen in ihrer Beurteilung kritisch. Hintergrund sind die hohen Energie- und vor allem Stromkosten in Deutschland. Sie bereiten den energieintensiveren Branchen im internationalen und europäischen Wettbewerb Schwierigkeiten.“ Schlussfolgerungen: Die Bewertung durch die Industrie bleibt deutlich im Negativen und zeigt, dass dort weiterhin keine Verbesserung bei den energiepolitischen Rahmenbedingungen gesehen wird. Für die Unternehmen in Deutschland als auch in Baden-Württemberg gesamt halten sich Vertrauen und Sorgen bezüglich der Verlässlichkeit der Energiepolitik in etwa die Waage. Es gilt weiterhin: Die Energiewende beeinflusst die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunter- nehmen deutlich negativ. Energiepolitische Maßnahmen müssen daher stärker die Auswir- kungen auf den Industriestandort berücksichtigen. „gewichtete Werte“ umgerechnet. Die Gewichtung legt die Verteilung in Deutschland zugrunde, wird aber auch für die Regional- bzw. Landesauswertungen genutzt. Daraus ergeben sich für die Baden-Württemberg-Werte leichte Verzerrungen, da der Industrieanteil hier deutlich größer ist als in Deutschland, d. h. der Industrieanteil ist in den Werten für Baden-Württemberg gesamt tendenziell unterrepräsentiert. An den grundsätzlichen Aussagen ändert dies jedoch nichts. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 3 von 17
Politische Maßnahmen/Forderungen an die Politik Netzausbau unterstützen 74% 69% Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen 73% 68% Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben 62% 60% Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren 53% 57% Bessere Abstimmung der politischen Maßnahmen 51% 50% Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten stärken 40% 42% Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen… 34% 39% Akzeptanz für den Umbau der Energieversorgung erhöhen 38% 38% Bau neuer und effizienter konventioneller Kraftwerke… 26% 23% Vorgaben für Energieeffizienz verschärfen 23% 18% 0% 20% 40% 60% 80% Baden-Württemberg Deutschland Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg im Vergleich zu den Unternehmen aus Deutschland, welche politischen Maßnahmen ihrer Meinung nach kurzfristig ergriffen werden sollten, um die Energieversorgung sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten, in Prozent der antwortenden Unternehmen, Mehrfachnennungen möglich. Den Netzausbau zu unterstützen steht für die Unternehmen aus Baden-Württemberg an ers- ter Stelle der Forderungen. Auf den Plätzen folgen die Forderung nach Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und das Vorantreiben des Ausbaus erneuerbarer Energien. Die Antworten aus Deutschland und Baden-Württemberg unterscheiden sich nicht wesent- lich. Die Forderungen nach mehr Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten sowie Redu- zierung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis werden in Baden-Württemberg etwas weniger genannt als in Deutschland, alle anderen Forderungen werden etwas häufiger erho- ben. Für die Industrie in Baden-Württemberg genießt die Forderung nach Unterstützung des Netz- ausbaus ebenso TOP-Priorität, ebenfalls gefolgt von den Forderungen nach Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie das Vorantreiben des Ausbaus erneuer- barer Energien. Deutlich häufiger fordert die Industrie die Reduzierung von Steuern und Ab- gaben auf den Strompreis (59 % bei der Industrie in Baden-Württemberg ggü. 53 % Baden- Württemberg gesamt), deutlich weniger die bessere Abstimmung der politischen Maßnah- men (44 % bei der Industrie in Baden-Württemberg ggü. 51 % Baden-Württemberg gesamt). BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 4 von 17
Netzausbau unterstützen 74% 70% Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen 73% 68% Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben 62% 59% Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren 53% 59% Bessere Abstimmung der politischen Maßnahmen 51% 44% Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten stärken 40% 40% Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen… 39% 36% Akzeptanz für den Umbau der Energieversorgung erhöhen 38% 37% Bau neuer und effizienter konventioneller Kraftwerke… 26% 26% Vorgaben für Energieeffizienz verschärfen 23% 22% 0% 20% 40% 60% 80% Baden-Württemberg gesamt Baden-Württemberg Industrie Angaben der Industriebetriebe in Baden-Württemberg im Vergleich zu den Unternehmen aus Baden-Württemberg gesamt, welche politischen Maßnahmen ihrer Meinung nach kurzfristig ergriffen werden sollten, um die Energie- versorgung sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten, in Prozent der antwortenden Unternehmen, Mehrfachnennungen möglich. Wie in den Vorjahren ist für die Unternehmen aus Baden-Württemberg auch in 2020 die Un- terstützung des Netzausbaus die TOP-Forderung an die Politik. Auf dem folgenden Platz 2 findet sich wie im Vorjahr die Forderung nach Beschleunigung von Planungs- und Genehmi- gungsverfahren (2018 Platz 3). Auf den folgenden Plätzen drei bis fünf veränderte sich die Reihenfolge im Vergleich zu den Vorjahren leicht. Die Forderung nach Ausbau der erneuer- baren Energien erreicht erstmals den dritten Platz (2019 Platz 4, 2018 Platz 6). Die Forderung nach besserer Abstimmung der politischen Maßnahmen rutscht auf Rang 5 (2019 Platz 3, 2018 Platz 4), die Forderung nach Reduzierung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis erreicht Platz 4 (2019 Platz 5, 2018 Platz 2). Schlussfolgerungen: Nach Auffassung der Unternehmen gibt es bei den energiepolitischen Rahmenbedingungen für die Energiewende noch immer einiges zu tun. Die drei TOP-Forderungen hängen eng zu- sammen: Nur mit verstärktem Netzausbau kann der Ausbau der Erneuerbaren forciert wer- den und beide brauchen schnellere Genehmigungsverfahren. Unter den TOP-Forderungen genießt der Netzausbau und damit die Versorgungssicherheit seit Jahren bei den Betrieben höchste Priorität, nicht nur bei der Industrie. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 5 von 17
Maßnahmen, die die Unternehmen ergreifen Steigerung der Energieeffizienz 39 38 13 10 Anschaffung von Elektrofahrzeugen 31 15 21 32 Aufbau einer Ladestruktur für Elektrofahrzeuge 26 15 25 34 Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 40 10 15 36 Aufbau eigener erneuerbarer 33 11 18 38 Energieversorgungskapazitäten Bezug von Ökostrom 36 16 8 41 Wechsel auf C02-ärmere Energieträger 38 7 13 41 Bestimmung des CO2-Fußabdrucks 19 21 17 42 Lieferanten-/Versorgerwechsel 33 10 14 44 Nutzung von Abwärme 39 7 7 48 Absicherung gegen Stromausfälle 36 9 5 50 überwiegende Nutzung erneuerbarer Energien 23 7 19 51 Langfristige Lieferverträge 28 17 3 53 Anschaffung von Fahrzeugen mit anderen alternativen 8 6 21 65 Antrieben Anschaffung eines Stromspeichers 5 1 22 72 Aufbau eigener konventioneller 14 22 82 Energieversorgungskapazitäten Nutzung von Wasserstoff 01 10 89 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche Maßnahmen sie ergreifen angesichts der Veränderun- gen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Die Unternehmen ergreifen selbst zahlreiche Maßnahmen angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik. Klarer Spitzenreiter sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die am häufigsten als realisiert, laufend oder geplant genannt werden. Nur ein kleiner Teil von 10 % der Unternehmen hat hier nichts unternommen oder geplant. Auf den nächsten Plätzen folgen Maßnahmen, die Elektrofahrzeuge und den Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten betreffen. Die Angaben der Unternehmen aus Deutschland entsprechen im Wesentlichen denen aus Baden-Württemberg, wobei die hiesigen Unternehmen bei fast allen Maßnahmen diese häu- figer als bereits realisiert, laufend oder geplant benennen. Deutlich häufiger als realisiert, lau- fend oder geplant werden in Baden-Württemberg die Maßnahmen Aufbau eigener erneuer- barer Energieversorgungskapazitäten, Nutzung von Abwärme (beide + 11 Prozentpunkte im Saldo) und Wechsel auf CO2-ärmere Energieträger (+ 9 Prozentpunkte im Saldo) genannt. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 6 von 17
Im Vergleich zwischen den Unternehmen in Baden-Württemberg gesamt und den hiesigen Industriebetrieben zeigen sich einige Unterschiede darin, wie häufig Maßnahmen als reali- siert, laufend oder geplant angegeben werden. Wenig überraschend scheint es, dass die In- dustrie bei der Nutzung von Abwärme (+ 26 Prozentpunkte realisierte, laufende und geplante Maßnahmen gegenüber Baden-Württemberg gesamt), bei der Bestimmung des CO2-Fußab- drucks (+ 10 Prozentpunkte) und bei der Steigerung der Energieeffizienz (+ 7 Prozentpunkte) sichtbar häufiger Maßnahmen ergreift, als Baden-Württemberg gesamt, da industrielle Pro- zesse bei diesen Maßnahmen vielfache Ansatzpunkte liefern. Das Gegenteil bei der über- wiegenden Nutzung von erneuerbaren Energien: 11 Prozentpunkte weniger realisierte, lau- fende und geplante Maßnahmen in der Industrie. Auch wenn die Industrie sich zunehmend beim Aufbau eigener erneuerbarer Energieversorgungskapazitäten engagiert, ist die über- wiegende Nutzung schwerer zu erreichen, da dem Einsatz Erneuerbarer Energien in industri- ellen Prozessen insb. in der energieintensiven Industrie engere Grenzen gesetzt sind. D. h., dass Erneuerbare Energien zwar zunehmend aber oft nicht überwiegend genutzt werden können. Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass vor allem diejenigen Maßnahmen, die dem Klima- schutz dienlich sind, sehr viel häufiger von den Unternehmen in Baden-Württemberg in den Blick genommen wurden. Deutlich häufiger als realisiert, laufend oder geplant werden die fol- genden Maßnahmen genannt: Aufbau eigener erneuerbarer Energieversorgungskapazitäten, Bezug von Ökostrom (beide + 14 Prozentpunkte im Saldo), Wechsel auf CO2-ärmere Ener- gieträger, überwiegende Nutzung Erneuerbarer Energien (beide + 13 Prozentpunkte im Saldo), Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten (+12 Prozentpunkte im Saldo), Auf- bau einer Ladestruktur für Elektrofahrzeuge (+11 Prozentpunkte im Saldo) und Anschaffung von Elektrofahrzeugen (+ 9 Prozentpunkte im Saldo). In der in 2020 durchgeführten Befragung (Corona-bedingt später und gekürzt) waren die in den Vorjahren enthaltenen Maßnahmen mit Außenwirkung nicht enthalten. Auch entfiel die detailliertere Untersuchung, welche Maßnahmen in den Betrieben ergriffen wurden, um die Energieeffizienz zu steigern. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 7 von 17
Interne Maßnahmen mit den größten Abweichungen zwischen Baden-Württemberg ge- samt und der Industrie in Baden-Württemberg im Vergleich Baden-Württemberg gesamt Bestimmung des CO2-Fußabdrucks 19 21 17 42 Nutzung von Abwärme 39 7 7 48 Langfristige Lieferverträge 28 17 3 53 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche internen Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Baden-Württemberg Industrie Bestimmung des CO2-Fußabdrucks 18 29 21 32 Nutzung von Abwärme 60 8 10 22 Langfristige Lieferverträge 41 18 1 40 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Angaben der Industriebetriebe in Baden-Württemberg, welche internen Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 8 von 17
Auswirkungen der Corona-Krise auf Maßnahmen der Unternehmen 3% 8% keine Auswirkung 45% zeitliche Verschiebung von Maßnahmen schnellere oder vorgezogene Umsetzung von Maßnahmen 44% Umsetzung neuer/zusätzlicher Maßnahmen Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, inwieweit sich die Corona-Krise auf die Maßnahmen der Un- ternehmen für Klimaschutz und Energiewende auswirkt, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Immerhin für 45 % der Unternehmen in Baden-Württemberg hat Corona keine Auswirkungen auf Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen. Schnellere Umsetzung oder zusätzliche Maßnahmen sind zusammen für 11 % der Betriebe ein Ergebnis der Krise. 44 % entschei- den sich für die Verschiebung von Maßnahmen. In Deutschland ist der Anteil der Unternehmen, für die Corona keine Auswirkungen auf die Maßnahmen hat, mit 56 % sichtbar größer. Der Anteil der Betriebe, die zeitliche Verschie- bungen vornehmen, mit ist 36 % dagegen kleiner. 39 % der Industriebetriebe in Baden-Württemberg geben an, dass Corona keine Auswirkun- gen auf Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen hat. 51 % verschieben Maßnahmen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 9 von 17
Exkurs Eigenerzeugung Baden-Württemberg gesamt Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 40 10 15 36 darunter erneuerbar 33 11 18 38 darunter konventionell 14 22 82 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten, die die Unternehmen in Baden-Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unterneh- men Baden-Württemberg Industrie Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 41 9 18 32 darunter erneuerbar 35 8 22 35 darunter konventionell 17 22 80 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten, die die Unternehmen der Industrie in Baden- Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antworten- den Unternehmen Aufbau eigener Erzeugungskapazitäten in der Industrie in Baden-Württemberg im zeitlichen Verlauf 2012 17 9 21 53 2013 23 7 22 48 2014 26 5 19 50 2015 31 7 11 51 2016 28 7 12 53 2017 34 5 13 48 2018 22 8 19 50 2019 30 9 15 46 2020 41 9 18 32 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten im zeitlichen Verlauf, die die Unternehmen der Industrie in Baden-Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 10 von 17
Für 64 % der Unternehmen in Baden-Württemberg ist der Aufbau eigener Energieversor- gungskapazitäten bereits realisierte, laufende oder geplante Maßnahme, erneuerbare Ener- gien werden gegenüber konventionellen bevorzugt. In Deutschland ist der Anteil an Unter- nehmen, die den Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten realisiert, laufend oder ge- plant haben, mit 54 % niedriger. Bei der Industrie in Baden-Württemberg ist der Aufbau eigener Energieversorgungskapazitä- ten für 68 % der Antwortenden realisierte, laufende oder geplante Maßnahme. Auch bei der Industrie werden Erneuerbare Energien stärker fokussiert als konventionelle Kapazitäten. Im zeitlichen Verlauf zeigt sich, dass sich der Aufbau eigener Energieversorgungskapazitä- ten sowohl in Baden-Württemberg gesamt als auch in der baden-württembergischen Indust- rie nach nur schwachen Steigerungsraten von 2012 bis 2019 im letzten Jahr deutlicher ange- stiegen ist. Schlussfolgerungen: Fast zwei Drittel der Unternehmen in Baden-Württemberg gesamt befasst sich mittlerweile mit dem Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten, obwohl die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen (unsichere Förderkulisse, Belegung von Eigenerzeugung mit Umlagen, Unklarheit über zukünftige Regelungen etc.) dies weiterhin nicht begünstigen. Exkurs Fahrzeuge mit alternativen Antrieben Anschaffung von Elektrofahrzeugen 31 15 21 32 Aufbau einer Ladestruktur für Elektrofahrzeuge 26 15 25 34 Anschaffung von Fahrzeugen mit anderen alternativen 8 6 21 65 Antrieben 0% 20% 40% 60% 80% 100% bereits realisierte Maßnahme bereits laufende Maßnahme geplante Maßnahme keine Maßnahme geplant Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Verände- rungen in Energiewirtschaft und –politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Für gut zwei Drittel (68 %) der Unternehmen aus Baden-Württemberg ist die Anschaffung von Elektrofahrzeugen bereits realisierte, laufende oder geplante Maßnahme, gleiches gilt für den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (66 %). Die Anschaffung von Fahr- zeugen mit anderen alternativen Antrieben wird mit 35 % seltener als bereits realisierte, lau- fende oder geplante Maßnahme genannt. Im Vergleich zum Vorjahr werden die erstgenann- ten Maßnahmen zu Elektrofahrzeugen häufiger realisiert, geplant und ergriffen. Die Antworten der Unternehmen aus Deutschland liegen unter denen von Baden-Württem- berg (60 % realisierte, laufende oder geplante Anschaffung von Elektrofahrzeugen, 59 % re- alisierte, laufende oder geplanter Aufbau von Ladeinfrastruktur bzw. 34 % realisierte, BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 11 von 17
laufende oder geplante Anschaffung von Fahrzeugen mit anderen alternativen Antrieben). Aber auch deutschlandweit ist der Trend hin zur Elektromobilität sichtbar. Im Gegensatz zur Vorjahresumfrage zeigt sich die Industrie in Baden-Württemberg bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen nicht mehr zurückhaltender als Baden-Württemberg ge- samt. Mit 65 % geben fast ebenso viele Industriebetriebe an, dass dies realisierte, laufende oder geplante Maßnahme ist, gleichzeitig geben 64 % den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge als realisierte, laufende oder geplante Maßnahme an. Die Anschaffung von Fahrzeugen mit anderen alternativen Antrieben erreicht bei der Indust- rie mit 30 % einen etwas geringeren Wert als in Baden-Württemberg gesamt bei den reali- sierten, laufenden und geplanten Maßnahmen. Der Eindruck aus der Vorjahresumfrage, dass es zwischen den Branchen größere Unter- schiede bei der Nutzung der Elektromobilität gibt, bestätigt sich in 2020 nicht. Schlussfolgerungen: Fast jedes dritte Unternehmen in Baden-Württemberg verfügt bereits über mindestens ein Elektrofahrzeug, ein weiteres Drittel plant die Anschaffung oder setzt diese gerade um. Beim Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zeigen die Betriebe in Baden-Württem- berg vergleichbares Engagement wie bei der Anschaffung. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 12 von 17
Entwicklung der Energiepreise und Energiekostenanteile Wie haben sich Ihre Strompreise in den Wie haben sich Ihre Energiepreise in den vergangenen 12 Monaten entwickelt? vergangenen 12 Monaten entwickelt? Baden-Württemberg gesamt Baden-Württemberg gesamt 8% 33% 26% 47% 45% 41% gestiegen gleich geblieben gesunken gestiegen gleich geblieben gesunken Baden-Württemberg Industrie Baden-Württemberg Industrie 11% 24% 38% 50% 39% 38% gestiegen gleich geblieben gesunken gestiegen gleich geblieben gesunken 47 % der Unternehmen in Baden-Württemberg und 50 % der Betriebe aus der Industrie ge- ben an, dass ihre Strompreise in den vergangenen 12 Monaten gestiegen sind. Zugleich pro- fitieren 8 % der Betriebe in Baden-Württemberg gesamt sowie 11 % in der Industrie von ge- sunkenen Strompreisen. In Deutschland ergibt sich bei den Strompreisen fast das gleiche Bild. Bei den Energiepreisen geben 26 % der Unternehmen in Baden-Württemberg sowie 24 % der Industriebetriebe an, dass diese in den vergangenen 12 Monaten gestiegen sind. Dage- gen profitieren mehr Betriebe von gesunkenen Energiepreise (33 % in Baden-Württemberg gesamt und 38 % in der hiesigen Industrie). Auch hier gibt es sehr vergleichbare Ergebnisse aus Deutschland. Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der Unternehmen verzeichnet steigende Stromkosten, bei bereits im internatio- nalen Vergleich hohem Kostenniveau. Im Gegensatz zu den Stromkosten schlagen sich ge- sunkene Großhandelspreise bei den Energiekosten in Teilen nieder. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 13 von 17
Wie hoch ist der Anteil der Energiekosten Wie hoch ist der Anteil der Stromkosten insgesamt am Umsatz? am Umsatz? Baden-Württemberg gesamt Baden-Württemberg gesamt 5% 13% 12% 32% 29% 27% 56% 26% 0-2 % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr 0-2 % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr Baden-Württemberg Industrie Baden-Württemberg Industrie 10% 5% 27% 22% 38% 34% 29% 35% 0-2 % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr 0-2 % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr Energiekosten- sowie Stromkostenanteile haben sich bei den Unternehmen aus Baden- Württemberg im Vergleich zur Vorjahresumfrage eher wenig verändert. Der Anteil an Unternehmen, deren Energiekostenanteil > 4 % vom Umsatz ausmacht, ist von 36 % in 2019 auf 42 % in 2020 gestiegen. Etwas anders zeigt sich der Vorjahresvergleich bei den Industriebetrieben aus Baden-Würt- temberg. Bei den Energiekosten haben in 2020 44 % der Betriebe einen Energiekostenanteil > 4 % am Umsatz, 2019 waren es 32 %. Bei den Stromkosten steigt der Anteil der Unterneh- men mit Stromkosten > 4 % am Umsatz von 26 % in 2019 auf 27 %. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 14 von 17
Bewertung der CO2-Bepreisung auf Brennstoffe ab 2021 Uns ist bekannt, wie sich die CO2-Bepreisung auf die Kostenstruktur (Entlastung, Belastung) unseres 23 30 21 19 7 Unternehmens auswirkt. Die CO2-Bepreisung ist für uns Anlass, bei Investitionen 17 33 26 14 10 verstärkt auf klimafreundliche Technologien zu setzen. Die CO2-Bepreisung ist ein geeignetes Instrument, um 21 29 27 11 11 den Klimaschutz in der Wirtschaft voranzubringen. Die CO2-Bepreisung gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit 7 16 21 31 27 unseres Unternehmens. Für die Branche, in der unser Unternehmen tätig ist, ist 14 16 18 23 29 eine Entlastung bei der CO2-Bepreisung erforderlich. Wir erwarten aus der C02-Bepreisung Chancen für unser Unternehmen (z.B. neue Geschäftsmodelle, Entwicklung 8 19 14 22 36 neuer Technologien) 0% 20% 40% 60% 80% 100% stimme voll zu stimme eher zu teils/teils stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg zu der Bewertung der CO2-Bepreisung und zu den Auswir- kungen auf das eigene Unternehmen, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen. Die Hälfte der Unternehmen in Baden-Württemberg (Summe aus „stimme voll zu“ und „stimme eher zu“) sieht in der CO2-Bepreisung ein geeignetes Instrument, um den Klima- schutz in der Wirtschaft voranzubringen. Etwas mehr (53 %) sagen, dass ihnen bekannt ist, wie sich die CO2-Bepreisung auf die Kostenstruktur des eigenen Unternehmens auswirkt. Knapp ein Viertel (23 %) sieht die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Mit 30 % etwas mehr Betriebe fordern eine Entlastung bei der CO2-Bepreisung für die eigene Branche. Während 50 % der Unternehmen die CO2-Bepreisung zum Anlass für verstärkte Investitio- nen in klimafreundliche Technologien nehmen, erwarten hingegen nur 27 % der Antworten- den, dass sich daraus auch Chancen für das eigene Unternehmen ergeben. Im Vergleich zu den Antworten aus Deutschland zeigen sich eher marginale Unterschiede. So ist der Anteil der Unternehmen, die in der CO2-Bepreisung kein geeignetes Klimaschutz- Instrument sehen (Summe aus „stimme gar nicht zu“ und „stimme eher nicht zu“), in Deutschland etwas höher (27 %) als in Baden-Württemberg (22 %). Auch sehen die hiesigen Betriebe mit 27 % der Nennungen etwas mehr Chancen (Summe aus „stimme voll zu“ und „stimme eher zu“), als deutschlandweit mit 22 %. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 15 von 17
Uns ist bekannt, wie sich die CO2-Bepreisung auf die Kostenstruktur (Entlastung, Belastung) unseres 27 30 18 17 7 Unternehmens auswirkt. Die CO2-Bepreisung ist für uns Anlass, bei Investitionen 23 28 25 14 10 verstärkt auf klimafreundliche Technologien zu setzen. Die CO2-Bepreisung ist ein geeignetes Instrument, um 17 32 26 16 9 den Klimaschutz in der Wirtschaft voranzubringen. Die CO2-Bepreisung gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit 10 23 29 23 15 unseres Unternehmens. Für die Branche, in der unser Unternehmen tätig ist, ist 23 20 22 17 18 eine Entlastung bei der CO2-Bepreisung erforderlich. Wir erwarten aus der C02-Bepreisung Chancen für unser Unternehmen (z.B. neue Geschäftsmodelle, Entwicklung 4 18 17 28 33 neuer Technologien) 0% 20% 40% 60% 80% 100% stimme voll zu stimme eher zu teils/teils stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu Angaben der Industrie-Betriebe in Baden-Württemberg zu der Bewertung der CO2-Bepreisung und zu den Aus- wirkungen auf das eigene Unternehmen, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen. Auch in der Industrie in Baden-Württemberg wird von fast der Hälfte der Antwortenden (Summe aus „stimme voll zu“ und „stimme eher zu“) die CO2-Bepreisung als ein geeignetes Klimaschutzinstrument betrachtet. Etwas mehr Unternehmen aus der Industrie im Vergleich zu Baden-Württemberg gesamt geben an, die Auswirkungen auf die Kostenstruktur des eige- nen Unternehmens zu kennen, zugleich sehen mit einem Drittel auch mehr Industriebetriebe die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet (ggü. 23 % in Baden-Württemberg gesamt für die Summe aus „stimme voll zu“ und „stimme eher zu“) und fordern eine Entlastung der eigenen Branche (43 %). Schlussfolgerungen: Die CO2-Bespreisung erfährt Zustimmung von jedem zweiten Unternehmen, obwohl nur ein Viertel gleichzeitig Chancen für den eigenen Betrieb erwartet. Allerdings glaubt nur gut die Hälfte der Unternehmen die künftige Kostenbelastung zu kennen. Die Industrie sieht stärker die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet und fordert Entlastung. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 16 von 17
Allgemeine Angaben Die Befragung wurde vom 12. bis 30. Oktober 2020 durchgeführt. Deutschlandweit haben 2599 Unternehmen auf die Befragung geantwortet, in Baden-Württemberg waren es 289 Un- ternehmen, das ist ein Anteil von 11,1 %. 146 Industrie-Unternehmen haben aus Baden- Württemberg geantwortet, das sind 50,5 % der Baden-Württemberg-Antworten. Antworten nach Branchen Antworten nach Betriebsgrößenklassen Baden-Württemberg gesamt Baden-Württemberg gesamt 7% 14% 18% 6% 33% 16% 51% 52% 13% 0-9 Mitarbeiter 10-19 Mitarbeiter 3% 20-249 Mitarbeiter 250-499 Mitarbeiter Industrie Bau Handel Dienstleistung 500-999 Mitarbeiter über 1000 Mitarbeiter BW Ergebnisse Energiewendebarometer 2020 – finale Fassung, Januar 2021 Seite 17 von 17
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