Oktober 2021 Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Die Seite wird erstellt Manuel Lindemann
 
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Oktober 2021 Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Oktober 2021
Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im
Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung .................................................................................................................. 1

Wahlausgang: allein SPD-Anhänger mehrheitlich zufrieden............................................ 2

Politikerzufriedenheit: Scholz, Habeck und Lindner legen zu .......................................... 3

Scholz sehen 63 Prozent, Laschet 14 Prozent als guten Kanzler................................... 4

Nächste Bundesregierung: Sechs von zehn für SPD-geführtes Kabinett ...................... 5

Koalitionsbewertungen: Ampel besser bewertet als Jamaika .......................................... 6

Grünen-Anhänger mit großen Vorbehalten gegenüber Jamaika ..................................... 7

Tempolimit und Steuern als mögliche Streitpunkte von Koalitionsverhandlungen ....... 8

Sorge vor bevorstehender Corona-Welle niedriger als im Sommer.............................. 10

Zuspruch für Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht ............................................ 11

Studieninformation................................................................................................................. 13
Zusammenfassung
Am 26. September fand die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt. Mehrheitlich zufrieden sind mit
dem Wahlausgang allein die SPD-Anhänger. Während sich in den Reihen der Grünen positive wie ne-
gative Urteile etwa die Waage halten, überwiegt bei den übrigen Parteien die Enttäuschung, am deut-
lichsten bei den Anhängern von Union und AfD. Das Wahlergebnis vom 26. September legt keine Koa-
lition eindeutig nahe. Nicht nur die personellen Sympathien der Bundesbürger fallen eineinhalb Wo-
chen nach dem Urnengang jedoch klar zugunsten der SPD aus. Olaf Scholz wird durch sechs von zehn
Bundesbürgern positiv bewertet, Armin Laschet durch 14 Prozent. Während 14 Prozent Armin Laschet
zutrauen, ein guter Kanzler zu sein, sind es bei Olaf Scholz knapp zwei Drittel. Auch die Regierungsprä-
ferenzen der Bundesbürger favorisieren am Beginn von Sondierungen die SPD: Gut sechs von zehn
Wahlberechtigten sprechen sich für ein Kabinett unter ihrer Führung aus, jeder Vierte für eine Regie-
rung unter Unions-Führung. Zugleich bewertet gut die Hälfte eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und
FDP positiv, während eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP von nur jedem Vierten wohl-
wollend betrachtet wird. Ein politisch derzeit nicht diskutiertes, rechnerisch gleichwohl mögliches
Bündnis von SPD und Union überzeugt nur knapp jeden fünften Bundesbürger.
Welches Bündnis schlussendlich zum Zuge kommt, hängt nicht zuletzt von Grünen und FDP ab. Beide
Parteien wollen zunächst Gespräche mit der SPD aufnehmen, betrachten eine Jamaika-Koalition aber
weiterhin als Option. Die Grünen-Anhänger selbst bewerten eine Ampel-Koalition mehrheitlich positiv,
sehen dagegen ein Jamaika-Bündnis deutlich kritisch. Gut sechs von zehn der Grünen-Anhängern
glauben zudem, dass ein Jamaika-Bündnis ihrer Partei langfristig schaden würde. Entsprechend ziehen
sie ein SPD-geführtes Kabinett einem Bündnis unter Unions-Führung eindeutig vor. Im Vergleich hierzu
sind die FDP-Anhänger in ihrem Urteil weniger klar. Aber auch sie bewerten eine Ampel-Koalition
besser als ein Jamaika-Bündnis. Ebenso findet ein SPD-geführtes Kabinett bei ihnen derzeit eine grö-
ßere Unterstützung als eine Bundesregierung unter Unions-Führung. Dass die Liberalen in einer Am-
pel-Koalition langfristig Schaden nehmen werden, glaubt gut jeder dritte FDP-Anhänger. Etwa die
Hälfte von ihnen rechnet jedoch damit, dass der FDP ein solches Bündnis auf lange Sicht nutzen wird.
Als mögliche Streitpunkte von Koalitionsgesprächen gelten Fragen der Arbeitsmarkt-, Verkehrs- und
Steuerpolitik. Am wenigsten umstritten ist in der Bevölkerung eine Mindestlohnanhebung auf 12 EUR,
wie sie von der SPD im Wahlkampf gefordert wurde. Einen solchen Schritt befürworten drei Viertel der
bundesdeutschen Wahlberechtigten, er findet auch Zuspruch bei den Anhängern von Union und FDP.
Kontroverser wird in der Bevölkerung, vor allem aber in den Reihen potenzieller Koalitionspartner, die
Grünen-Forderung nach einem generellen Tempo-Limit von 130 km/h auf Autobahnen diskutiert: Die
Hälfte der Bundesbürger befürwortet dessen Einführung, gut vier von zehn lehnen es ab. Neben den
Grünen-Anhängern stehen die SPD-Wähler einem solchen Tempolimit offen gegenüber. Dagegen
stößt ein Tempolimit in den Reihen der Union, mehr noch aber der FDP auf Widerspruch. Für ähnlichen
Konfliktstoff sorgen unterschiedliche steuerpolitische Positionen der Parteien. Einen Verzicht auf Steu-
ererhöhungen, ein zentraler Programmpunkt von FDP und Union im Bundestagswahlkampf, unterstüt-
zen 39 Prozent der Bundesbürger, 57 Prozent würden Steuererhöhungen für einzelne Bevölkerungs-
gruppen durchaus begrüßen. Während die FDP-Anhänger einen generellen Verzicht auf Steuererhö-
hungen am deutlichsten unterstützen, befürworten die Grünen-Anhänger mehr noch als die SPD-
Wähler Steuerhöhungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen.
Die Corona-Infektionslage war in Deutschland zuletzt leicht rückläufig. Vor einem deutlichen Anstieg
der Infektionszahlen in den kommenden Wochen sorgen sich gut vier von zehn Bundesbürgern und
damit deutlich weniger als noch im Juli. Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen betrachten ähnlich
wie im Sommer sechs von zehn im Grundsatz als angemessen, was die Befürwortung von Lockerun-
gen in Einzelbereichen jedoch nicht ausschließt. So unterstützen sechs von zehn Bundesbürgern eine
Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen, bei den Eltern von Schulkindern sind es sieben von zehn.

                                                                 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____1
Wahlausgang: allein SPD-Anhänger mehrheitlich zufrieden
Am 26. September fand die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt. Mehrheitlich zufrieden äußern
sich zum Wahlausgang mit 69 Prozent allein die Anhänger der SPD. Trotz Rekordergebnis halten sich
in den Reihen der Grünen (50:49 Prozent) positive wie negative Urteile nur etwa die Waage. Die An-
hänger von FDP (44:54 Prozent) sind eher unzufrieden, noch mehr die der Linken (29:68 Prozent). Am
größten aber ist die Enttäuschung über den Wahlausgang eineinhalb Wochen nach dem Urnengang
bei den Anhängern von Union (21:77 Prozent) und AfD (10:90 Prozent). Unter den Wahlberechtigten
insgesamt geben sich 40 Prozent zufrieden, während 57 Prozent zu einer kritischen Bewertung des
Wahlausgangs gelangen.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Zufriedenheit mit dem Ausgang der Bundestagswahl

                                                                                                 Parteianhänger
                                                                                                                   sehr zufrieden /          weniger /
                                                                                                                         zufrieden           gar nicht zufrieden

                                                                                                 SPD              69                               30

                                                        41                                       Grüne                 50                               49
                                  36
                                                                                                 FDP                     44                               54

                                                                              16                 Linke                        29                               68

             4                                                                                   CDU/CSU                       21                               77

          sehr                zufrieden              weniger             gar nicht               AfD                                10                               90
        zufrieden                                   zufrieden            zufrieden
            ±0                    +3                    -1                    ±0

   Wie zufrieden sind Sie mit dem Ausgang der Bundestagswahl vom 26. September?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu DeutschlandTREND Extra vom 27.09.2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____2
Politikerzufriedenheit: Scholz, Habeck und Lindner legen zu
Das Wahlergebnis vom 26. September legt keine Koalition eindeutig nahe. Die personellen Sympa-
thien der Bundesbürger fallen eineinhalb Wochen nach dem Urnengang allerdings klar zugunsten der
SPD aus. Olaf Scholz wird aktuell durch sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) positiv bewertet,
mehr als in der Woche vor der Wahl. Armin Laschet hat dagegen in den Tagen nach der Wahl deutlich
an Rückhalt eingebüßt. Mit einem Zuspruch von 14 Prozent belegt der CDU-Parteivorsitzende im aktu-
ellen Bevölkerungsurteil den vorletzten Platz und erreicht im ARD-DeutschlandTREND einen neuen
persönlichen Tiefstand.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Politikerzufriedenheit

                                                                                                                                                                   Be-
                                                                                    sehr zufrieden / zufrieden                  weniger / gar nicht zufrieden kanntheit

   Angela Merkel                                   CDU                        +2                                                  68                          30          98

   Olaf Scholz                                     SPD                        +3                                           59                                 35          94

   Markus Söder                                    CSU                         -3                                     52                                      42          94

   Robert Habeck                                   Grüne                      +7                                  50                                          31          81

   Christian Lindner                               FDP                        +7                                 47                                           43          90

   Annalena Baerbock                               Grüne                       ±0                       32                                                    61          93

   Dietmar Bartsch                                 Linke                       -2                17                                                           39          56

   Armin Laschet                                   CDU                        -11            14                                                               82          96

   Alice Weidel                                    AfD                         -1           13                                                                63          76

   Sind Sie mit der politischen Arbeit von …?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu „Deutschland vor der Wahl“ September 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / weiß nicht / keine Angabe

Deutlich an Bevölkerungsrückhalt zulegen konnten in den Tagen nach der Wahl die Parteivorsitzenden
von Grünen und FDP, die in den ersten Sondierungsgesprächen ihrer Parteien eine tragende Rolle
einnahmen. Robert Habeck erreicht mit einem Zuspruch von aktuell 50 Prozent einen neuen persönli-
chen Bestwert im ARD-DeutschlandTREND (+7 zur Vorwahlwoche). Christian Lindner (+7 zur Vorwahl-
woche) liegt in der Bewertung der Wahlberechtigten mit 47 Prozent so gut wie vor vier Jahren, als
sich die FDP in Sondierungsgesprächen für eine Regierungsbildung im Bund befand. Beide Politiker
bleiben damit nur knapp hinter CSU-Parteichef Markus Söder, mit dessen Arbeit derzeit 52 Prozent (-3)
zufrieden sind. Anders als ihr Co-Parteivorsitzender verharrt Annalena Baerbock mit 32 Prozent auf
dem Zustimmungsniveau der Vorwahlwoche. Auch die Spitzenkandidaten von Linken und AfD, Diet-
mar Bartsch (17 Prozent; -2) und Alice Weidel (13 Prozent; -1) werden etwa ähnlich bewertet wie in
der Woche vor der Wahl.

                                                                                                                 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____3
Scholz sehen 63 Prozent, Laschet 14 Prozent als guten Kanzler
Angesichts seines Popularitätsrückstandes fällt es Armin Laschet sichtbar schwerer als Olaf Scholz, die
Bundesbürger von sich als künftigen Regierungschef zu überzeugen: Während nur 14 Prozent der
Wahlberechtigten dem CDU-Politiker zutrauen, ein guter Kanzler zu sein, sind es bei Olaf Scholz knapp
zwei Drittel (63 Prozent). Die SPD-Anhänger sind von der Kanzlerfähigkeit ihres Mannes mit 96 Pro-
zent faktisch geschlossen überzeugt. Bei den Unions-Anhängern sind es mit Blick auf Armin Laschet
nur vier von zehn (38 Prozent). Von den FDP-Anhängern traut nur jeder Fünfte (19 Prozent) Armin
Laschet das Amt des Bundeskanzlers zu.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Bewertung Kanzlerkandidaten

    Olaf Scholz                                                                           Armin Laschet
                                         guter                kein guter                                                  guter            kein guter
                                 Bundeskanzler                Bundeskanzler                                       Bundeskanzler            Bundeskanzler

    Gesamt                       63                                 25                    Gesamt                               14                             78

    SPD               96                                  1                               CDU/CSU                       38                              54

    Grüne                   76                                 14                         FDP                                 19                              75

    Linke                        62                                  31                   Linke                                     8                              89

    FDP                               52                                 41               SPD                                       6                              90

    CDU/CSU                           50                                 39               AfD                                       6                              90

    AfD                                    39                             46              Grüne                                     3                              91

   Wäre Olaf Scholz / Armin Laschet Ihrer Meinung nach ein guter Bundeskanzler oder kein guter Bundeskanzler?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____4
Nächste Bundesregierung: Sechs von zehn für SPD-geführtes Kabinett
Nicht nur die personellen Sympathien, auch die Regierungspräferenzen der Bundesbürger favorisieren
am Beginn von Sondierungsgesprächen die SPD: Gut sechs von zehn Wahlberechtigten (63 Prozent)
sprechen sich für ein Kabinett unter sozialdemokratischer Führung aus, jeder Vierte (24 Prozent) für
eine Regierung unter Führung der Union. Die Grünen-Anhänger ziehen ein SPD-geführtes Kabinett
einem Bündnis unter Unions-Führung eindeutig vor (94:3 Prozent). Im Vergleich hierzu sind die FDP-
Anhänger in ihrem Urteil weniger klar festgelegt. Aber auch bei ihnen findet ein SPD-geführtes Kabi-
nett derzeit eine erkennbar größere Unterstützung als eine Bundesregierung unter Unions-Führung
(54:37 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Führung der nächsten Bundesregierung

                                                                                        Parteianhänger

                                                                                                                            SPD            CDU/CSU
                        63

                                                                                        SPD           99                               1

                                                                                        Grüne          94                              3

                                                                24                      Linke              86

                                                                                        FDP                       54                             37

                                                                                        AfD                            37                     27

                      SPD                                     CDU/CSU                   CDU/CSU                             20                             75

   Der Ausgang der Bundestagswahl bietet sowohl der SPD als auch der CDU/CSU rechnerisch die Möglichkeit zur Bildung der nächsten Bundesregierung. Wenn es nach
   Ihnen ginge: Welche der beiden Parteien sollte die nächste Bundesregierung führen?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                        A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____5
Koalitionsbewertungen: Ampel besser bewertet als Jamaika
Grüne und FDP haben mittlerweile bekannt gegeben, dass sie zunächst Sondierungsgespräche mit der
SPD über die mögliche Bildung eines rot-grün-gelben Regierungsbündnisses führen wollen. Eine sol-
che Ampelkoalition wird von den Bundesbürgern deutlich besser bewertet als eine Regierung aus
Union, Grünen und FDP. Gut die Hälfte der Bundesbürger (53 Prozent) beurteilt ein Bündnis aus SPD,
Grünen und FDP sehr gut bzw. gut, 25 Prozent eine Jamaika-Koalition. Damit stößt ein Jamaika-
Bündnis auf einen deutlich geringeren Rückhalt als noch vor vier Jahren, als sich nach der damaligen
Bundestagswahl Union, FDP und Grüne erstmals um eine gemeinsame Regierung im Bund bemühten.
Ein politisch derzeit nicht diskutiertes, rechnerisch gleichwohl mögliches Bündnis von SPD und Union
überzeugt aktuell jeden fünften Bundesbürger (19 Prozent). Auch ein erneutes Zusammengehen der
einstigen Volksparteien findet damit weniger Unterstützung als 2017.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Bewertung künftiger Koalitionen

     CDU/CSU, Grüne, FDP                                                SPD, Grüne, FDP                                 SPD, CDU/CSU
                            sehr gut         weniger gut /                              sehr gut   weniger gut /                              sehr gut       weniger gut /
                               / gut         schlecht                                      / gut   schlecht                                      / gut       schlecht

     Gesamt           -32      25                   70 +30              Gesamt          53               43             Gesamt          -14     19                   77 +12

     CDU/CSU         63                      34                         Grüne     87               12                   CDU/CSU            43                   54

     FDP                  45                      53                    SPD       84               15                   AfD                     19                   77

     AfD                        13                     80               Linke          63               34              SPD                     17                   83

     Grüne                      12                     87               FDP            56                44             FDP                          9                90

     SPD                            8                   88              CDU/CSU              20               78        Linke                        8                89

     Linke                          5                   92              AfD                  12               84        Grüne                        3                    96

   Im Folgenden geht es um mögliche Zusammensetzungen der nächsten Bundesregierung. Wie finden Sie eine Koalition aus ...?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2017
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Die Grünen-Anhänger bewerten mit 87 Prozent eine Ampel-Koalition mehrheitlich positiv, ein Jamai-
ka-Bündnis dagegen klar kritisch (12:87 Prozent). Die FDP-Anhänger sind in ihrem Urteil zu Jamaika
wie zur Ampel eher gespalten. Rot-Grün-Gelb (56:44 Prozent) schneidet in ihrer Bewertung unter dem
Strich allerdings ebenfalls besser ab als Schwarz-Grün-Gelb (45:53 Prozent).

                                                                                                               A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____6
Grünen-Anhänger mit großen Vorbehalten gegenüber Jamaika
In den Reihen der Grünen bestehen gegenüber einem Jamaika-Bündnis deutliche Vorbehalte. Sechs
von zehn Grünen-Anhängern (62 Prozent) glauben, dass ein Eintritt in ein unionsgeführtes Kabinett
mit den Liberalen im Bund ihrer Partei langfristig schaden würde, ein Fünftel (22 Prozent) teilt diese
Bedenken nicht. Von den Bundesbürgern insgesamt gehen 49 Prozent von Nachteilen für die Grünen
aus, drei von zehn (29 Prozent) von Vorteilen für die Partei.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Folgen des Koalitionseintritts

    CDU/CSU, Grüne, FDP                                                                   SPD, Grüne, FDP

                                                                    62

                                                              49                                     47             48

                                                                                                                                                             35
                                                                                                                                                 32
                 29
                               22

                                                                                                                     Anhänger
                                Anhänger
                                Grünen-
                      Gesamt

                                                                                                          Gesamt

                                                                                                                     FDP-

      würde den Grünen langfristig                 würde den Grünen langfristig               würde der FDP langfristig                  würde der FDP langfristig
                nutzen                                      schaden                                   nutzen                                    schaden

   Was meinen Sie: Würde es den Grünen langfristig eher schaden oder eher nutzen wenn sie in eine unionsgeführte Bundesregierung mit der FDP eintreten würden? // Was
   meinen Sie: Würde es der FDP langfristig eher schaden oder eher nutzen wenn sie in eine SPD-geführte Bundesregierung mit den Grünen eintreten würden?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Bei den FDP-Anhängern sind Vorbehalte gegenüber einem Eintritt in ein SPD-geführtes Bündnis mit
den Grünen weniger stark ausgeprägt. Zwar glaubt gut jeder dritte FDP-Anhänger (35 Prozent), dass
eine Ampel-Koalition für die Liberalen langfristig nachteilig wäre. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der
FDP-Anhänger rechnet jedoch damit, dass dieses Bündnis den Liberalen auf lange Sicht eher nützt.
Von den Bundesbürgern insgesamt erwarten 32 Prozent Nachteile für die FDP, 47 Prozent vermuten
dagegen positive Folgen für die Liberalen.

                                                                                                              A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____7
Tempolimit und Steuern als mögliche Streitpunkte von Koalitionsverhandlungen

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Mindestlohn auf 12 Euro anheben

                                                                                                     Parteianhänger
                        74
                                                                                                                          Mindestlohn auf           Anstieg kostet
                                                                                                                         12 Euro anheben            Arbeitsplätze

                                                                                                     Linke     97                               2

                                                                                                     Grüne      90                                  9

                                                                                                     SPD        88                                  11
                                                                 21
                                                                                                     AfD                   63                             31

                                                                                                     FDP                   62                             31

         Mindestlohn sollte zur                  Anstieg des Mindestlohns auf 12                     CDU/CSU                  58                           38
     Existenzsicherung auf 12 Euro                     Euro würde zu viele
     pro Stunde angehoben werden                     Arbeitsplätze gefährden

   Zum Mindestlohn in Deutschland gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, zur Existenzsicherung sollte der Mindestlohn von aktuell 9,60 Euro pro Stunde auf
   12 Euro pro Stunde angehoben werden. Die anderen sagen, ein solcher Anstieg würde zu viele Arbeitsplätze gefährden. Welcher Position stimmen Sie eher zu?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Als mögliche Streitpunkte gelten vor den Koalitionsgesprächen Fragen der Arbeitsmarkt-, Verkehrs-
und Steuerpolitik. Eine Mindestlohnanhebung auf 12 Euro, wie sie von der SPD im Wahlkampf gefor-
dert wurde, ist in der Bevölkerung kaum umstritten. Einen solchen Schritt befürworten drei Viertel der
bundesdeutschen Wahlberechtigten (74 Prozent), er findet auch Zuspruch bei jeweils sechs von zehn
Anhängern der Union (58 Prozent) und FDP (62 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Tempolimit auf Autobahnen

                                                                                                     Parteianhänger

                                                                                                                              soll eingeführt       soll nicht eingeführt
                                                                                                                                      werden        werden
                        53                                                                           Grüne          84                               14
                                                                 44
                                                                                                     Linke               72                               28

                                                                                                     SPD                      60                           35

                                                                                                     CDU/CSU                       46                           52

                                                                                                     FDP                                35                           64

         sollte eingeführt werden                  sollte nicht eingeführt werden                    AfD                                34                           63
                        ±0                                       -1

   Es wird immer wieder über die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen diskutiert. Was meinen Sie: Sollte auf deutschen Autobahnen ein
   Tempolimit von 130 Stundenkilometern eingeführt werden oder nicht?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin Oktober 2019
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____8
Kontroverser wird in der Bevölkerung, vor allem aber in den Reihen potenzieller Koalitionspartner die
Grünen-Forderung nach einem generellen Tempo-Limit von 130 km/h auf Autobahnen diskutiert. Die
Hälfte der Bundesbürger (53 Prozent) befürwortet dessen Einführung, gut vier von zehn (44 Prozent)
lehnen es ab. Neben den Grünen-Anhängern (84 Prozent) stehen die SPD-Anhänger (60 Prozent) ei-
nem solchen Tempolimit mehrheitlich offen gegenüber. Dagegen stößt ein Tempolimit in den Reihen
der Union (46:52 Prozent), mehr noch aber der FDP (35:64 Prozent) auf Widerspruch. Für ähnlichen
Konfliktstoff sorgen unterschiedliche steuerpolitische Positionen der Parteien. Einen Verzicht auf Steu-
ererhöhungen, ein zentraler Programmpunkt von FDP und Union im Bundestagswahlkampf, unterstüt-
zen 39 Prozent der Bundesbürger, 57 Prozent würden Steuererhöhungen für einzelne Bevölkerungs-
gruppen dagegen durchaus begrüßen. Während die FDP-Anhänger einen generellen Verzicht auf Steu-
ererhöhungen am deutlichsten unterstützen (61 Prozent), stehen die Grünen-Anhänger (86 Prozent)
mehr noch als die der SPD (76 Prozent) Steuerhöhungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen offen
gegenüber.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Steuererhöhungen

                                                                                                     Parteianhänger

                                                                                                                für einzelne Gruppen             grundsätzlich dagegen
                        57
                                                                                                     Grüne       86                               13

                                                                     39                              Linke         77                               21

                                                                                                     SPD              76                             22

                                                                                                     CDU/CSU                 44                              52

                                                                                                     AfD                       35                                 63

           für einzelne Gruppen                        grundsätzlich dagegen                         FDP                       35                               61
                        -4                                           +3

   Einige Parteien schließen Steuererhöhungen grundsätzlich aus, mit dem Argument, die Wirtschaft würde so stärker wachsen. Andere Parteien sprechen sich dafür aus,
   Steuern für einzelne Gruppen anzuheben, damit dem Staat mehr finanzielle Mittel für Investitionen zur Verfügung stehen. Wie ist Ihre Ansicht für die kommenden vier
   Jahre? Sollten Steuern grundsätzlich nicht angehoben werden oder befürworten Sie Steuererhöhungen für einzelne Gruppen?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu „Deutschland vor der Wahl“ September 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____9
Sorge vor bevorstehender Corona-Welle niedriger als im Sommer
Die Corona-Infektionslage war in Deutschland zuletzt wieder leicht rückläufig gewesen, knapp zwei
Drittel der Bundesbürger sind mittlerweile vollständig geimpft. Beides trägt dazu bei, dass sich mit 42
Prozent derzeit deutlich weniger Bundesbürger Sorgen vor einem erneut deutlichen Anstieg der Infek-
tionszahlen machen als noch im Sommer. Vor drei Monaten war mit 62 Prozent noch eine Mehrheit in
Sorge, dass die Infektionszahlen in Deutschland erkennbar zulegen könnten.

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Corona: Sorge vor nächster Welle

                                                                                       100

                                                                                        90

                                                                                        80

                                                                                        70

                                                                                        60                                                                      56
                                                                                                                                                                weniger groß /
                                                           40                           50                                                                      klein
                                    33                                                                                                                          42
                                                                                        40                                                                      sehr groß /
                                                                                        30                                                                      groß
                                                                      16
                                                                                        20
             9
                                                                                        10

           sehr                   groß             weniger groß      klein               0

                                                                                                                                                      Okt. 21
                                                                                                Jul. 20

                                                                                                                                           Jul. 21
           groß
            -11                     -9                    +13         +7

   Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, dass die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland in den kommenden Wochen wieder deutlich
   ansteigt?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juli 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____10
Zuspruch für Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht

   ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
   Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie

                                                                                         100

                                                                                          90

                                                                                          80
                                              60                                          70
                                                                                                                                                           60
                                                                                          60
                                                                                                                                                           angemessen
                                                                                          50

                                                                                          40
                25
                                                                                          30
                                                                                                                                                           25 zu weit
                                                                           13             20
                                                                                                                                                           13 nicht weit
                                                                                          10                                                               genug

                                                                                           0
         gehen zu weit               sind angemessen                 gehen nicht weit

                                                                                                         18. Mrz.
                                                                                                         18. Feb.

                                                                                                                                                 7. Okt.
                                                                                                                      6. Mai.
                                                                                                          4. Mrz.
                                                                                                          4. Feb.

                                                                                                                                10. Jun.
                                                                                                          1. Apr.
                                                                                               7. Jan.
                                                                         genug
                +1                             -1                          ±0

   Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juni 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Während die Sorge vor steigenden Infektionszahlen in den letzten Monaten gesunken ist, hat sich die
Unterstützung für geltende Corona-Regularien in Deutschland kaum verändert. Wie im Juni bezeichnen
auch aktuell sechs von zehn Wahlberechtigten (60 Prozent) bestehende Corona-Maßnahmen im
Grundsatz als angemessen. Für 13 Prozent gehen sie nicht weit genug, während weiterhin jeder vier-
te Wahlberechtigte (25 Prozent) Übertreibungen beklagt. Der mehrheitliche Zuspruch der Bundesbür-
ger zu den Corona-Maßnahmen schließt die Befürwortung von punktuellen Lockerungen allerdings
nicht aus. So unterstützen sechs von zehn Bundesbürgern (57 Prozent) Initiativen zur Abschaffung der
Maskenpflicht an Schulen, bei den Eltern von Schulkindern sind es sieben von zehn (71 Prozent).

                                                                                                             A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____11
ARD-DeutschlandTREND Oktober 2021
Maskenpflicht an Schulen

 Gesamt                                                                                    Schulpflichtige Kinder im Haushalt
                                                                                                            71

                     57

                                                             37
                                                                                                                                                    27

      Maskenpflicht abschaffen                    Maskenpflicht beibehalten                    Maskenpflicht abschaffen               Maskenpflicht beibehalten

Aktuell wird über die Maskenpflicht für Schüler im Unterricht diskutiert. Die einen sagen, die Maskenpflicht an Schulen sollte abgeschafft werden, da sie den Unterricht
behindert und die Corona-Infektionszahlen bei Kindern gering seien. Die anderen sagen, die Maskenpflicht sollte an Schulen weiterhin beibehalten werden, da Kinder und
Jugendliche zu großen Teilen nicht gegen Corona geimpft sind. Welcher Position stimmen Sie eher zu?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____12
ARD–DeutschlandTREND Oktober 2021

Repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Studieninformation
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Autorin WDR                         Ellen Ehni              0221 220-1800
Redakteurin WDR                     Simone Thies            0221 220-1800
Betreuung infratest dimap           Roberto Heinrich        030 533 22-0

Grundgesamtheit                     Wahlberechtigte in Deutschland

Erhebungsmethode                    Zufallsbasierte Telefon*- und Online-Befragung
                                    *davon: 60% Festnetz, 40% Mobilfunk

Fallzahl                            1.318 Befragte
                                    (862 Telefoninterviews und 456 Online-Interviews)

Gewichtung                          nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinne-
                                    rung Wahlverhalten

Erhebungszeitraum                   04. bis 06. Oktober 2021

Schwankungsbreite                   1.000 Befragte: 2* bis 3** Prozentpunkte
                                    * bei einem Anteilswert von 10 Prozent
                                    ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut             infratest dimap

Ansprechpartner infratest dimap     Dr. Nico A. Siegel      030 53322-0
                                    Reinhard Schlinkert     0228 32969-3
                                    Roberto Heinrich        030 533 22-0

                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D O K T O B E R 2 0 2 1 _____13
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