2020 Literaturkritik in Zahlen Innsbrucker Zeitungsarchiv zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur (IZA) - Universität Innsbruck
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Literaturkritik in Zahlen Innsbrucker Zeitungsarchiv zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur (IZA) 2020
Literaturkritik in Zahlen Berichtsjahr 2020
Impressum: Herausgeber: Innsbrucker Zeitungsarchiv zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur (IZA) am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck Idee und Konzeption sowie graphische Aufbereitung: Michael Pilz Datenerhebung und Redaktion: Veronika Schuchter, Carina Feneberg und Michael Pilz Technische Unterstützung: Hermann Schwärzler, Zentraler Informatikdienst der Univ. Innsbruck Februar 2022 © Alle Rechte beim Innsbrucker Zeitungsarchiv zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur. Nachdruck oder Wiederveröffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des IZA.
Inhaltsübersicht I. Vorbemerkung II. Auswertungsgrundlage III. Anzahl der Belletristik-Besprechungen 2020 III.1. Gesamtzahl der Belletristik-Besprechungen III.2. Belletristik-Besprechungen in der deutschen Tagespresse III.3. Belletristik-Besprechungen in der deutschen Wochenpresse III.4. Belletristik-Besprechungen in der österreichischen Tages- und Wochenpresse III.5. Belletristik-Besprechungen in der Schweizer Tages- und Wochenpresse III.6. Belletristik-Besprechungen im Ländervergleich IV. Meistrezensierte Belletristik-Titel 2020 V. Anteile einzelner Genres VI. Anteile einzelner Gattungen VII. Belletristik-Besprechungen und andere Textsorten im Vergleich VIII. Diachrone Entwicklung in einzelnen Zeitungen während der letzten 15 Jahre (2006–2020) VIII.1. Deutschland: Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung VIII.2. Deutschland: Die Welt und taz VIII.3. Deutschland: Die Zeit und Der Spiegel VIII.4. Österreich: Die Presse und Der Standard VIII.5. Schweiz: Neue Zürcher Zeitung und Tages-Anzeiger
I. Vorbemerkung Mit der statistischen Auswertung für das Berichtsjahr 2020 legt das Innsbrucker Zeitungsarchiv die sechste Ausgabe seiner Reihe „Literaturkritik in Zahlen“ vor. Es handelt sich dabei um die fünfte Jahresübersicht nach den Auswertungen für 2015, 2016, 2018 und 2019. Statt der Jahresstatistik für 2017 wurde eine Sonderausgabe über Geschlechterverhältnisse in der Literaturkritik publiziert.1 Die Jahresstatistik für 2021 wird voraussichtlich im IV. Quartal 2022 online gestellt werden. Die Basis für diese wie für alle zukünftig geplanten Erhebungen bildet die digitale Zeitungsaus- schnittsammlung des Innsbrucker Zeitungsarchivs zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur (IZA) am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck, über dessen Geschichte und Profil als größte universitäre Dokumentations- und Forschungsstelle zur Literaturkritik im deutschsprachigen Raum die Homepage des IZA informiert: https://www.uibk.ac.at/iza/. Die Datenbank des IZA bietet sich in mehrfacher Hinsicht für eine statistische Auswertung mit dem Ziel an, valide empirische Aussagen über die quantitativen Verhältnisse der deutschsprachigen Lite- raturkritik in Tages- und Wochenzeitungen sowie über deren längerfristige diachrone Entwicklung zu treffen. So beobachtet das IZA nicht nur seit Jahrzehnten kontinuierlich die Literaturkritik in der deutschsprachigen Printpresse ohne einengende Begrenzungen auf einzelne Nationalliteraturen, Au- torInnen, Gattungen oder Genres, sondern es strebt in diesem Rahmen auch größtmögliche Voll- ständigkeit bei der Erfassung der Literaturberichterstattung über belletristische Publikationen in den von ihm ausgewerteten Presseprodukten an. Die seit der Jahrtausendwende konsequent umgesetzte Digitalisierung der Dokumentationsarbeit erlaubt für die ab Oktober 2000 ausgewerteten Zeitungs- artikel differenzierte Suchabfragen, sowohl nach einzelnen inhaltlichen Schlagworten als auch nach einzelnen literarischen Genres und Gattungen der besprochenen Werke sowie nach bestimmten Texttypen der Beiträge selbst. Da die Wortanzahl jedes dokumentierten Zeitungsartikels automati- siert erfasst wird, sind schließlich auch präzise Angaben zu den Umfangsverhältnissen literaturkriti- scher Publikationen möglich. Grundsätzlich sind für die Interpretation des vorgelegten Datenmaterials die folgenden Punkte zu berücksichtigen: 1. Die Erhebung bezieht nicht alle im IZA ausgewerteten Zeitungstitel mit ein, sondern be- schränkt sich aus arbeitsökonomischen Gründen auf einen ausgewählten Pool von derzeit 25 Zeitungen und Magazinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die unter Punkt II. vollständig aufgelistet sind. 1 Vgl. Veronika Schuchter: Geschlechterverhältnisse in der Literaturkritik. URL: https://www.uibk.ac.at/iza/litera- turkritik-in-zahlen/pdf/2018_sondernummer_geschlechter.pdf
2. Diese 25 Zeitungen und Magazine werden seit Berichtsjahr 2018 berücksichtigt. Für die Berichtsjahre 2015 und 2016 sind nur 23 Zeitungen und Magazine ausgewertet worden. 3. Die Auswertung beschränkt sich auf die Inhalte der Printausgaben der genannten Presse- produkte; mögliche zusätzliche oder abweichende Online-Inhalte der parallelen Web-ange- bote blieben unberücksichtigt. 4. Für die Statistik berücksichtigt wurden nur Besprechungen belletristischer Titel, da für diese Vollständigkeit in der Dokumentation angestrebt wird, während Rezensionen von Sachbüchern und Fachliteratur am IZA nur in Auswahl erfasst werden und daher für die vorliegende Erhebung außer Acht gelassen wurden. Die Zahlen beschreiben also die Litera- turkritik im engeren Sinne – unter Ausklammerung der Sachbuchkritik. 5. Die Auswertung konzentriert sich auf die Erfassung von Rezensionen belletristischer Titel. Als solche gelten alle in der Datenbank des IZA unter dem Texttyp „Besprechung Belletris- tik“ klassifizierten Zeitungsartikel. Dies schließt Einzelbesprechungen ebenso ein wie Sam- melrezensionen, nicht jedoch stärker personalisierende Formen der Literaturkritik wie Inter- views oder Porträtartikel, die gleichfalls anlässlich des Erscheinens belletristischer Bücher publiziert werden und letztere zum Gegenstand machen können. Eine vergleichende Gegen- überstellung dieser Textsorten wird unter Punkt VII. geliefert. 6. Um vergleichende Aussagen über die Umfangsverhältnisse der erfassten Besprechungen zu liefern, wurden neben der jeweiligen Gesamtmenge auch jene Texte gesondert ausgezählt, die in Hinblick auf ihre Wortanzahl dezidiert als „lange Rezensionen“ gelten können. Die Grenze wurde hier bei einem Umfang von 500 Wörtern festgelegt. Als lang gelten mithin alle Besprechungen, die mindestens 500 Wörter oder mehr zählen. Darunter fallen auch Sammelrezensionen mehrerer Titel, sofern sie eine entsprechende Länge erreichen; aus tech- nischen Gründen werden sie nicht separat erfasst.
II. Auswertungsgrundlage Tageszeitungen: Frankfurter Allgemeine Zeitung – FAZ (D) Frankfurter Rundschau – FR (D) Kurier (Ö) Neue Zürcher Zeitung – NZZ (CH) Neues Deutschland – ND (D) Die Presse (Ö) Der Standard (Ö) Süddeutsche Zeitung – SZ (D) Tages-Anzeiger – TA (CH) Der Tagesspiegel (D) taz. die tageszeitung (D) Die Welt (D) Wiener Zeitung (Ö) Sonntagszeitungen, Wochenzeitungen und -magazine: Falter (Ö) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung – FAS (D) Der Freitag (D) Die Furche (Ö) NZZ am Sonntag (CH) Die Presse am Sonntag (Ö) Profil (Ö) Der Spiegel (D) Welt am Sonntag – WamS (D) Die Weltwoche (CH) WOZ. Die Wochenzeitung (CH) Die Zeit (D)
III. Anzahl der Belletristik-Besprechungen 2020 III.1. Gesamtzahl der Belletristik-Besprechungen In den unter II. aufgeführten 25 Zeitungen und Magazinen erschienen im Berichtsjahr 2020: Belletristik-Rezensionen Gesamtzahl davon Tagespresse davon Wochenpresse insgesamt 4.790 3.419 1.371 lang (mindestens 500 Wörter) 2.817 2.181 636 6000 5000 4790 4000 3419 3000 2817 Belletristik-Rezensionen gesamt Belletristik-Rezensionen lang 2181 2000 1371 1000 636 0 Gesamtzahl Tagespresse Wochenpresse Der prozentuale Anteil der langen Besprechungen mit einem Umfang von mindestens 500 Wörtern beläuft sich damit auf 58,8 % der Gesamtzahl aller Belletristik-Besprechungen: Lange Belletristik-Rezensionen mit einem Umfang von 41,2 % mindestens 500 Wörtern 58,8 % Kürzere Belletristik-Besprechungen mit einem Umfang unter 500 Wörtern
Damit ist der Anteil der langen Rezensionen an der Gesamtzahl der Belletristik-Besprechungen im Vergleich mit dem Berichtsjahr 2019, in dem er 57,5 % betragen hatte,2 abermals um 1,3 Prozentpunkte angestiegen. Der Vergleich der absoluten Zahlen für 2020 mit jenen vom Vorjahr ergibt folgendes Bild: 2817 Gesamtzahl 2020 4790 2908 Gesamtzahl 2019 5057 2181 Tagespresse 2020 3419 2278 Tagespresse 2019 3691 636 Wochenpresse 2020 1371 Belletristik-Rezensionen lang Belletristik-Rezensionen gesamt 630 Wochenpresse 2019 1366 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 2 Vgl. URL: https://www.uibk.ac.at/iza/literaturkritik-in-zahlen/pdf/statistik-2019.pdf
III.2. Anzahl der Belletristik-Besprechungen in der deutschen Tagespresse Belletristik-Rezensionen Belletristik-Rezensionen 2020 gesamt 2020 lang Frankfurter Allgemeine Zeitung 558 503 Süddeutsche Zeitung 551 382 Der Tagesspiegel 405 213 taz. die tageszeitung 253 211 Frankfurter Rundschau 234 180 Neues Deutschland 180 122 Die Welt 112 95 600 558 551 503 500 Belletristik-Rezensionen gesamt 405 Belletristik-Rezensionen lang 400 382 300 253 234 213 211 200 180 180 122 112 95 100 0 FAZ SZ Tsp taz FR ND Welt
Gegenüber dem Berichtsjahr 2019 ergeben sich die folgenden Veränderungen in absoluten Zahlen: 40 +34 +31 +32 +21 +21 20 +15 +12 +6 0 FAZ SZ Tsp taz FR ND Welt -4 -7 -8 -11 -20 -24 -40 Belletristik-Rezensionen gesamt Belletristik-Rezensionen lang -60 -58 -80
III.3. Anzahl der Belletristik-Besprechungen in der deutschen Wochenpresse Belletristik-Rezensionen Belletristik-Rezensionen 2020 gesamt 2020 lang Die Zeit 150 97 Der Freitag 121 118 Welt am Sonntag 110 14 Frankfurter Allgemeine 89 54 Sonntagszeitung Der Spiegel 69 31 160 150 140 Belletristik-Rezensionen gesamt 121 Belletristik-Rezensionen lang 118 120 110 100 97 89 80 69 60 54 40 31 20 14 0 Zeit Freitag WamS FAS Spiegel
Gegenüber dem Berichtsjahr 2019 ergeben sich die folgenden Veränderungen in absoluten Zahlen: 30 +26 +25 25 +22 20 15 10 5 +/-0 +/-0 0 Zeit Freitag WamS FAS Spiegel -5 -6 -10 -10 -15 -14 -17 -20 -19 -25
III.4. Anzahl der Belletristik-Besprechungen in der österreichischen Presse Belletristik-Rezensionen Belletristik-Rezensionen 2020 gesamt 2020 lang Kurier 294 17 Der Standard 245 96 Die Presse 155 108 Wiener Zeitung 141 68 Die Presse am Sonntag 230 59 Falter 157 77 Die Furche 75 46 Profil 53 9 350 300 294 245 250 230 Belletristik-Rezensionen gesamt Belletristik-Rezensionen lang 200 155 157 150 141 108 96 100 77 75 68 59 53 46 50 17 9 0 Kurier Standard Presse Wiener Zeitung Presse am Falter Furche Profil Sonntag
Gegenüber dem Berichtsjahr 2019 ergeben sich die folgenden Veränderungen in absoluten Zahlen: Presse am Kurier Standard Presse Wiener Zeitung Sonntag Falter Furche Profil 40 20 +15 +8 +9 +5 +5 +1 0 -4 -4 -2 -4 -6 -20 -10 -16 -40 -29 -37 -60 Belletristik-Rezensionen gesamt -80 Belletristik-Rezensionen lang -100 -120 -140 -134 -160
III.5. Anzahl der Belletristik-Besprechungen in der Schweizer Presse Belletristik-Rezensionen Belletristik-Rezensionen 2020 gesamt 2020 lang Tages-Anzeiger 153 71 Neue Zürcher Zeitung 138 115 NZZ am Sonntag 201 54 WOZ. Die Wochenzeitung 62 40 Die Weltwoche 54 37 250 201 200 Belletristik-Rezensionen gesamt 153 Belletristik-Rezensionen lang 150 138 115 100 71 62 54 54 50 40 37 0 TA NZZ NZZ am Sonntag WOZ Weltwoche
Gegenüber dem Berichtsjahr 2019 ergeben sich die folgenden Veränderungen in absoluten Zahlen: 40 23 20 14 12 11 0 TA NZZ NZZ am Sonntag WOZ Weltwoche -20 -12 -13 -17 -27 -40 Belletristik-Rezensionen gesamt Belletristik-Rezensionen lang -60 -80 -100 -97 -120 -120 -140
III.6. Belletristik-Besprechungen im Ländervergleich Für den folgenden Ländervergleich wurden jeweils neben den beiden führenden Tageszeitungen eine zuge- hörige Sonntagszeitung, eine Wochenzeitung und ein Wochenmagazin erfasst. Unter ausschließlicher Berück- sichtigung langer Besprechungen mit einem Umfang von 500 Wörtern und mehr ergibt sich folgender Ver- gleich der Rezensionszahlen für Belletristik pro Land: 1200 1067 1000 800 600 400 318 317 200 0 Deutschland (FAZ, SZ, FAS, Zeit, Österreich (Presse, Standard, Presse Schweiz (NZZ, TA, NZZ am Sonntag, Spiegel) am Sonntag, Furche, Profil) WOZ, Weltwoche)
IV. Meistrezensierte Belletristik-Titel 2020 Lfd. AutorIn, Titel und Verlag des besprochenen Werkes Anzahl Be- Nr. sprechungen 1 Monika Helfer: Die Bagage (Hanser) 20 2 Robert Seethaler: Der letzte Satz (Hanser) 18 3 Hilary Mantel: Spiegel und Licht (DuMont) 18 4 Leif Randt: Allegro Pastell (Kiepenheuer & Witsch) 17 5 Peter Handke: Das zweite Schwert (Suhrkamp) 17 6 Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder (S. Fischer) 17 7 Sally Rooney: Normale Menschen (Luchterhand) 17 8 Bov Bjerg: Serpentinen (Claassen) 16 9 Lutz Seiler: Stern 111 (Suhrkamp) 16 10 Elena Ferrante: Das lügenhafte Leben der Erwachsenen (Suhrkamp) 15 11 Don DeLillo: Die Stille (Kiepenheuer & Witsch) 15 12 David Grosman: Was Nina wusste (Hanser) 15 13 Dorothee Elmiger: Aus der Zuckerfabrik (Hanser) 13 14 J. M. Coetzee: Der Tod Jesu (S. Fischer) 13 15 Marion Messina: Fehlstart (Hanser) 13 16 Anna Burns: Milchmann (Tropen) 13 17 Verena Güntner: Power (DuMont) 13 18 Nicolas Mathieu: Rose Royal (Hanser Berlin) 13 19 Michel Houellebecq: Ein bisschen schlechter (DuMont) 12 20 Valerie Fritsch: Herzklappen von Johnson & Johnson (Suhrkamp) 12 21 Josef Haslinger: Mein Fall (S. Fischer) 12 22 Deniz Ohde: Streulicht (Suhrkamp) 12 23 Monika Maron: Artur Lanz (S. Fischer) 11 24 Sigrid Nunez: Der Freund (Aufbau) 11 25 Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg) 11 26 Iris Hanika: Echos Kammern (Droschl) 11 27 Benjamin Quaderer: Für immer die Alpen (Luchterhand) 11 28 Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet (Kiepenheuer & Witsch) 11 29 Mario Vargas Llosa: Harte Jahre (Suhrkamp) 11 30 Birgit Birnbacher: Ich an meiner Seite (Zsolnay) 11 31 Melitta Breznik: Mutter. Chronik eines Abschieds (Luchterhand) 11 32 Lisa Taddeo: Three Women - Drei Frauen (Piper) 11 33 Friederike Mayröcker: da ich morgens und moosgrün ... (Suhrkamp) 11 34 Olivia Wenzel: 1000 Serpentinen Angst (S. Fischer) 10 35 Bernhard Schlink: Abschiedsfarben (Diogenes) 10 36 Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz) 10 37 Mieko Kawakami: Brüste und Eier (DuMont) 10 38 Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte (Hanser) 10 39 Stefanie Sargnagel: Dicht (Rowohlt) 10 40 Juri Andruchowytsch: Die Lieblinge der Justiz (Suhrkamp) 10 41 Ronya Othmann: Die Sommer (Hanser) 10 42 Ben Lerner: Die Topeka Schule (Suhrkamp) 10
43 Thomas Hettche: Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch) 10 44 Oyinkan Braithwaite: Meine Schwester, die Serienmörderin (Blumenbar) 10 45 Angie Kim: Miracle Creek (Hanser) 10 46 Zoe Beck: Paradise City (Suhrkamp) 10 47 M. Büsselberg (Hg.): Sie wollen uns erzählen. Zehn Tocotronic-Comics (Ventil) 10 Aufgeführt sind alle Buchtitel belletristischer Veröffentlichungen, für die sich im Jahr 2020 mindestens 10 oder mehr Besprechungen in den unter II. genannten Zeitungen und Magazinen nachweisen lassen. Die Zahlen beziehen sich auf Besprechungen im Rahmen sowohl von Einzel- als auch von Sammelrezensionen, nicht je- doch auf die Behandlung des jeweiligen Werks im Rahmen von Autoreninterviews, Porträtartikeln oder ähnli- chen personalisierenden Textsorten, die von den Zeitungen anlässlich des Erscheinens der jeweiligen Bücher veröffentlicht worden sind. Auf die Länge der einzelnen Besprechungstexte wurde bei der Auszählung keine Rücksicht genommen. Von den 47 am häufigsten rezensierten Büchern des Berichtsjahres 2020 sind die meisten bei Hanser/Zsol- nay und bei Suhrkamp erschienen (jeweils 10 Titel), gefolgt von S. Fischer (5 Titel), DuMont und Kiepen- heuer & Witsch (jeweils 4 Titel) sowie Luchterhand (3 Titel) und Aufbau/Blumenbar (2 Titel); die übrigen verteilen sich auf je 1 anderen Verlag: 12 10 10 10 8 6 5 4 4 4 3 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0
Prozentual stellt sich die Verlagsverteilung wie folgt dar: 19,14% 21,28% Hanser/Zsolnay Suhrkamp S. Fischer 6,38% DuMont Kiepenheuer & Witsch Luchterhand 8,51% 21,28% Sonstige 8,51% 10,64% Von den 47 meistrezensierten Titeln des Jahres 2020 stammen 26 von Frauen, was einem Anteil von 55,32 % entspricht. Gegenüber dem Berichtsjahr 2019, in dem der Frauenanteil unter den VerfasserInnen der meistbe- sprochenen Bücher bei 38,18 % lag, bedeutet dies eine Zunahme um 17,14 Prozentpunkte. 44,68% Bücher von Frauen Bücher von Männern 55,32%
29 der meistrezensierten Bücher des Jahres 2020 stammen von VerfasserInnen, die in deutscher Sprache schrei- ben und publizieren; bei 18 Titeln handelt es sich um Übersetzungen ins Deutsche, was einem Anteil von 38,30 % entspricht. Gegenüber dem Berichtsjahr 2019, in dem mit 52,72 % mehr als die Hälfte der am häufigsten besprochenen Bücher von fremdsprachigen AutorInnen stammten, ist der Anteil der übersetzten Titel damit um 14,42 Prozentpunkte zurückgegangen. 38,3 % Deutschsprachige Titel Übersetzungen 61,7 % Von den genannten Übersetzungen stammen 10 aus dem Englischen, 3 aus dem Französischen und jeweils 1 aus dem Hebräischen, dem Italienischen, dem Japanischen, dem Spanischen und dem Ukrainischen. Da- mit hat die Anzahl der berücksichtigen Sprachen gegenüber dem Berichtsjahr 2019, in dem Übersetzungen aus 5 verschiedenen Fremdsprachen unter den meistrezensierten Titeln vertreten waren, wieder leicht zu- genommen, wobei die traditionelle Dominanz des Englischen unangetastet bleibt. 12 10 10 8 6 4 3 2 1 1 1 1 1 0 Englisch Französisch Hebräisch Italienisch Japanisch Spanisch Ukrainisch
Von den 29 deutschsprachigen VerfasserInnen der meistrezensierten Titel des Jahres 2020 stammen 10 aus Österreich1 und 2 aus der Schweiz, was den folgenden prozentualen Anteilen entspricht: 34,48% AutorInnen aus Österreich 58,62% AutorInnen aus der Schweiz AutorInnen aus Deutschland 6,90% Der Anteil der deutschsprachigen Literatur außerhalb der Bundesrepublik Deutschland beläuft sich damit auf rund 41 % der meistrezensierten Titel 2020, die in deutscher Sprache geschrieben wurden. Insbesondere der Anteil der AutorInnen aus Österreich hat sich gegenüber dem Berichtsjahr 2019, in dem ihr Anteil nur 23,08 % betrug, signifikant erhöht. 1 Unter Einschluss des im österreichischen Feldkirch geborenen Liechtensteiner Autors Benjamin Quaderer.
V. Anteile einzelner Genres Besprechungen 2020 gesamt Besprechungen 2020 lang Krimi 537 160 Kinder- und Jugendliteratur 453 151 Comic 295 129 600 537 500 453 Besprechungen gesamt Besprechungen lang 400 295 300 200 160 151 129 100 0 Krimi Kinder- und Jugendliteratur Comic
Bei einer Gesamtzahl von 4.790 Belletristik-Rezensionen im Jahr 2020 entspricht dies den folgenden prozentualen Anteilen, die gegenüber dem Vorjahr im Bereich Krimi (2019: 10,90%) und Kinder- und Jugendliteratur (2019: 8,76%) leicht angestiegen sowie bei den Comics (2019: 6,17%) weitgehend konstant geblieben sind: 11,21% 9,46% Krimi 6,16% Kinder- und Jugendliteratur Comic
VI. Anteile einzelner Gattungen Besprechungen 2020 gesamt Besprechungen 2020 lang Romane 2.927 1.756 Erzählungen, Novellen, Stories 694 443 Lyrik 213 135 Dramen (Textausgaben) 17 10 3500 3000 2927 2500 2000 1756 Besprechungen gesamt Besprechungen lang 1500 1000 694 443 500 213 135 17 10 0 Romane Erzählungen, Novellen, Lyrik Dramen (Textausgaben) Stories
Bei einer Gesamtzahl von 4.790 Belletristik-Rezensionen 2020 ergeben sich folgende prozentuale Anteile, die gegenüber dem Vorjahr bei den Romanen (2019: 66,42%) und der kürzeren Erzählliteratur (2019: 16,25%) bemerkenswert zurückgegangen sind, während sie bei der Lyrik (2019: 4,35%) und den Dramentexten (2019: 0,26%) weitgehend konstant blieben. Merklich zugelegt hat letztlich der Anteil jener Texte von belletristischen Autorinnen und Autoren, die jenseits der klassischen Gattungstrias der fiktionalen Literatur zu verorten sind und die dementsprechend in die Rubrik „Sonstiges“ eingeordnet wurden (2019: 12,72 %): 19,60% Romane Erzählungen, Novellen, Stories 0,35% 4,45% Lyrik Dramen (Textausgaben) 14,49% 61,11% Sonstiges (Briefe, Essays, Memoirs, Reportagen, Reiseliteratur u. a. Texte belletristischer AutorInnen)
VII. Belletristik-Besprechungen und andere Textsorten im Vergleich Das Verhältnis von Belletristik-Rezensionen zu anderen Formen der Literaturberichterstattung stellt sich für das Jahr 2020 in absoluten Zahlen wie folgt dar (berücksichtigt wurden nur lange Texte mit einem Umfang von 500 Wörtern und mehr): Tagespresse Belletristik-Rezensionen Interviews Porträtartikel FAZ 503 51 136 SZ 382 71 92 Der Tagesspiegel 213 106 86 taz 211 102 60 FR 180 82 55 Neues Deutschland 122 48 63 NZZ 115 25 68 Die Presse 108 74 76 Der Standard 96 135 45 Die Welt 95 141 112 Tages-Anzeiger 71 83 34 Wiener Zeitung 68 74 112 Kurier 17 142 28 Wochenpresse Belletristik-Rezensionen Interviews Porträtartikel Der Freitag 118 26 20 Die Zeit 97 100 66 Falter 77 59 19 Die Presse am Sonntag 59 57 16 FAS 54 47 37 NZZ am Sonntag 54 41 32 Die Furche 46 12 16 WOZ 40 17 13 Die Weltwoche 37 11 37 Der Spiegel 31 27 19 Welt am Sonntag 14 33 28 Profil 9 50 10 Anmerkung: Die Zahlen zu Interviews und Porträtartikeln beziehen sich nicht nur auf entsprechende Texte zu oder von belletristischen AutorInnen, sondern umfassen darüber hinaus auch Artikel über sonstige Angehörige des Li- teraturbetriebs im weitesten Sinne unter Einschluss von Theater und Kabarett sowie der Liedermacher-Szene. Die Rubrik „Porträtartikel“ integriert auch Nachrufe und Jubiläumsartikel (etwa zu runden Geburts- oder To- destagen).
600 503 500 400 382 Belletristik-Rezensionen Interviews Porträtartikel 300 213 211 200 180 141 142 136 135 122 115 112 112 106 108 102 92 96 95 100 86 82 83 71 74 76 71 74 63 68 68 60 55 51 48 45 34 25 28 17 0 FAZ SZ Tagesspiegel taz FR ND NZZ Presse Standard Welt Tages-Anzeiger Wiener Zeitung Kurier
140 120 118 100 100 97 Belletristik-Rezensionen Interviews Porträtartikel 80 77 66 59 59 60 57 54 54 50 47 46 41 40 40 37 37 37 32 33 31 27 28 26 20 19 19 20 16 16 17 13 14 12 11 9 10 0 Freitag Zeit Falter Presse am FAS NZZ am Sonntag Furche WOZ Weltwoche Spiegel Welt am Sonntag Profil Sonntag
Vergleicht man die Zahlen des Berichtsjahres 2020 mit denjenigen von 2019, so stellt sich die Zu- und Abnahme an Belletristik-Rezensionen einerseits und personalisierenden Formen – d. h. Interviews und Porträtartikeln – andererseits für die deutschen Tageszeitungen in absoluten Zahlen wie folgt dar (berücksichtigt wurden hier und im Folgenden wiederum nur lange Artikel mit einem Umfang von 500 Wörtern und mehr): 60 45 40 +32 +21 20 16 +12 +12 +14 6 0 FAZ SZ Tagesspiegel taz FR ND Welt -4 -5 -7 -8 -20 -13 -40 Belletristik-Rezension Personalisierende Artikel -60 -80 -100 -93 Für die deutschen Wochenzeitungen ergibt sich 2020 das folgende Bild an Zu- und Abnahmen gegenüber 2019: 30 +25 25 20 Belletristik-Rezension Personalisierende Artikel 15 10 5 +/-0 +/-0 +/-0 0 Freitag Zeit FAS Spiegel WamS -1 -5 -5 -10 -9 -10 -12 -15 -17 -20
Für die österreichische Presse stellen sich die Zu- und Abnahmen im Vergleich mit 2019 wie folgt dar: 80 +73 60 40 +37 20 +13 +10 +9 +8 +5 +1 0 Presse Standard Wiener Zeitung Kurier Falter Presse am Furche Profil Sonntag -4 -3 -1 -6 -9 -11 -20 -16 -40 -37 Belletristik-Rezensionen Personalisierende Artikel -60 Für die Schweizer Presse ergibt der Vergleich die folgenden Zu- und Abnahmen gegenüber 2019: 20 +14 +12 +11 +6 0 NZZ Tages-Anzeiger NZZ am Sonntag WOZ Weltwoche -3 -9 -7 -20 -12 -17 -40 Belletristik-Rezension Personalisierende Artikel -60 -80 -100 -97 -120
VIII. Diachrone Entwicklung in einzelnen Zeitungen während der letzten 15 Jahre (2006–2020) VIII.1. Deutschland: Belletristik-Besprechungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 FAZ gesamt 557 808 739 750 508 594 550 558 FAZ lang 455 503 530 584 447 463 492 503 SZ gesamt 496 593 636 517 547 632 583 551 SZ lang 362 382 438 372 377 380 393 382 900 FAZ gesamt 808 FAZ lang 800 750 739 SZ gesamt 700 SZ lang 636 593 632 584 583 600 508 594 558 557 550 551 547 500 530 496 517 503 503 463 492 455 400 438 447 362 382 380 393 382 372 377 300 200 100 0 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
VIII.2. Deutschland: Belletristik-Besprechungen in Die Welt und taz 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Die Welt gesamt 354 459 360 358 299 265 125 112 Die Welt lang 209 313 260 294 278 218 87 95 taz gesamt 188 199 175 196 180 194 226 253 taz lang 172 184 151 177 153 150 175 211 500 459 450 Die Welt gesamt 400 Die Welt lang 354 360 358 taz gesamt 350 313 taz lang 294 299 300 260 265 278 253 250 226 218 209 199 196 211 200 188 175 180 194 172 184 175 150 177 150 125 151 153 112 87 100 95 50 0 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
VIII.3. Deutschland: Belletristik-Besprechungen in Die Zeit und Der Spiegel 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Die Zeit gesamt 277 215 243 276 181 202 119 150 Die Zeit lang 202 155 186 196 135 122 82 97 Der Spiegel gesamt 116 124 65 79 59 131 121 69 Der Spiegel lang 43 33 32 38 30 76 76 31 300 Die Zeit gesamt 277 276 Die Zeit lang 243 Der Spiegel gesamt 250 Der Spiegel lang 215 202 202 200 196 186 181 155 150 150 135 131 124 121 116 122 119 100 79 82 97 65 59 69 76 76 50 43 38 33 32 30 31 0 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
VIII.4. Österreich: Belletristik-Besprechungen in Der Standard und Die Presse 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Der Standard gesamt 240 191 221 207 204 256 242 245 Der Standard lang 141 68 82 93 90 120 109 96 Die Presse gesamt 178 181 196 179 202 195 162 155 Die Presse lang 122 120 151 124 153 109 91 108 300 256 242 245 250 240 221 207 204 200 191 202 196 195 178 181 179 141 162 150 151 153 155 120 109 124 108 122 120 100 93 90 96 82 109 68 91 Der Standard gesamt 50 Der Standard lang Die Presse gesamt Die Presse lang 0 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
VIII.5. Schweiz: Belletristik-Besprechungen in Neue Zürcher Zeitung und Tages-Anzeiger 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 NZZ gesamt 584 714 565 573 527 366 274 138 NZZ lang 390 455 355 353 315 236 220 115 TA gesamt 193 231 191 188 164 155 198 153 TA lang 153 122 113 128 110 88 87 71 800 714 700 NZZ gesamt 584 NZZ lang 600 565 573 527 TA gesamt TA lang 500 455 390 400 366 355 353 315 300 274 231 236 220 193 191 188 200 164 198 153 153 155 138 100 122 128 115 113 110 88 87 71 0 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
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