373 Tage im HQ Resolute Support - Klartext zum Afghanistan-Einsatz - Forum Luft- und Raumfahrt e.V.
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
12. MÄRZ 2019 I ISSN 2194-0088 I 12. JAHRGANG AUSGABE 10 373 Tage im HQ Resolute Support - 2 Klartext zum Afghanistan-Einsatz Neue US- Forderungen an Deutschland? 3 Bericht vom Symposium Panzertruppen 7 Mehr als ein Jahr in Afghanistan - © Foto: Lindhorst Klartext von BrigGen Schneider 9 Beschaffungs- wesen soll optimiert werden 10 Neue Motorräder für die NATO- Speerspitze Brigadegeneral Gunter Schneider 13 BDSV sieht Gefahr einer Isolierung
© Foto: NATO Seite 2 „Costs plus 50“ – Kritischer Blick Richtung NATO: US-Präsident Donald neuer Streit mit den USA? Trump mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Washington, 9. März 2019. Wenige Woche vor dem 70-jährigen Jubiläum droht der NATO neuer Streit: Nach Medienberichten erwägt US-Präsident Donald Trump, den Ländern, in denen US-Truppen statio- niert sind, die Kosten dafür in Rechnung zu stellen. Und nicht nur das: „Costs plus 50“ soll die Formel lauten, also noch mit deftigem 50-prozentigen Aufschlag. Im Visier seien Länder wie Deutschland mit rund 34.000 Soldaten. Diese Länder würden von der Statio- nierung profitieren und sollten daher für dieses „Privileg“ auch zahlen. Eine endgültige Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg. Das Team des Präsidenten um Sicherheitsberater John Bolton sehe den Schritt als eine Möglichkeit, die Erhöhung der Verteidigungsausgaben der NATO-Partner zu beschleunigen. „Wohlhabende Länder, die wir schützen, stehen alle unter Beobachtung ", sagte Trump am 17. Januar im Pentagon. „Wir kön- nen nicht die Narren für andere sein." Beamte aus der US-Administration hingegen würden beschwichtigen, dass die Idee nur eine von vie- len sei, um die Verbündeten zur Erhöhung ihrer Verteidigungsanstrengungen zu drängen. Offensicht- lich habe es „Schockwellen“ im Department of Defence und dem Departement of State gegeben, dass es ein zu großer Affront sei. Das Weiße Haus hat sich bislang nicht offiziell zu den Plänen geäußert. Bericht zur Einsatzbereitschaft 2018 – umfangreicher, detaillierter und geheim Berlin, 11. März 2019. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, hat dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages den Jahresbericht 2018 zur Einsatzbereit- schaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr vorgelegt. Er sei nicht nur umfangreicher, son- dern auch aufschlussreicher. Daher könne er nur in der Geheimschutzstelle des Bundestages ein- gesehen werden. „In der Gesamtschau lässt er so konkrete Rückschlüsse auf die Fähigkeiten der Bundeswehr zu, dass eine Kenntnisnahme durch Unbefugte die Sicherheitsinteressen der Bun- desrepublik Deutschland schädigen würde“, erklärt Zorn in seinem Schreiben an den Vorsitzen- den des Ausschusses. Die materielle Einsatzbereitschaft der insgesamt rund 10.000 Waffensysteme lag bei durch- schnittlich 70 Prozent. „Damit war die Bundeswehr trotz erheblicher Mehrbelastung aktuell in der Lage, ihren Auftrag im Einsatz, in einsatzgleichen Verpflichtungen und im Grundbetrieb zu erfüllen“, schreibt Zorn. Die Oppositionsparteien FDP, Linke und Grüne fordern vom BMVg eine Begründung, warum der Bericht als geheim eingestuft ist, während der Vorgängerbericht offen vorgelegt wurde. Die Ein- stufung erschwert die Beratungen und verhindert eine öffentliche Debatte. Das Schreiben finden Sie hier. 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 3 Ungeschminkte Wahrheiten Munster, 07./08. März 2019. „Das Heer im Einsatz“ stand im Mittelpunkt des diesjährigen gemeinsamen „Symposiums Panzertruppen“ des Freundeskreises der Panzergrenadiertruppe und des Freundeskrei- ses Offiziere der Panzertruppe. Deren Vorsitzende, Generalleutnant a.D. Carsten Jacobsen und Brigade- general Gunter Schneider, konnten dazu rund 220 aktive und ehemalige Soldaten sowie Reservisten willkommen heißen. „Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt“, begann Schneider die Begrüßung. Und so sollten viele ungeschminkte Wahrheiten folgen. © Foto: Lindhorst GenLt a.D. Jacobsen (li.) und BrigGen Schneider begrüßen die Teilnehmer. Den Auftakt der hochkarätigen Vorträge machte der Kommandeur Ausbildungszentrum Munster, Brigadegeneral Olaf Rohde. Im vergangenen Jahr konnten in den drei Ausbildungsbereichen Pan- zertruppen, Heeresaufklärungstruppe (beide in Munster) und Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung/Indirektes Feuer (Idar-Oberstein) 218 Lehrgänge durchgeführt werden. Auf- grund einer angespannten materiellen Einsatzlage und Problemen in der Lehrgangsbesetzung fiel aber auch eine zweistellige Zahl an Lehrgängen aus. Anzeige IN JEDEM GELÄNDE. IN JEDER SITUATION. WiSENT 2: DER BESTE FÜR DEUTSCHLAND. Basierend auf dem Chassis des Kampfpanzers Leopard 2 ist der multifunktionale WiSENT 2 die international modernste schwere Unterstützungsplattform. Mit über 40 durch die FFG ausgelieferten bzw. unter Vertrag genommenen Fahrzeugen seit 2015 handelt es sich damit um das aktuell erfolgreichste Modell in der NATO – und weltweit. 12. März 2019 | Ausgabe 10 WWW.FFG-FLENSBURG.DE
Seite 4 Aufgrund der Neuordnung der Offizierausbildung werden 2019 zum letzten Mal Offizieranwärter (OA) des Heeres in die OA-Bataillone eingezogen. Sie wer- den noch nach dem bisherigen Ausbildungsgang © Foto: Lindhorst ausgebildet. Ab 2020 findet die Grundausbildung dann wieder in den Verbänden statt. Es wird nahe- zu sieben Jahre dauern, bis diese OA dann als Zug- führer in der Truppe ihren Dienst antreten. 100 OA der Panzergrenadiertruppe, 50 der Panzertruppe und 119 der Aufklärer müssen ab 2021 pro Jahrgang nach dem neuen Modell ausgebildet werden. Hinzu kommen 75 der Artillerie in Idar-Oberstein. Die Neu- ordnung der Offizierausbildung werfe viele Fragen BrigGen Rohde zur Soll-Organisation, Personal und Material, Infra- struktur und dem zukünftigen Lehrgangsangebot auf, sagte Rohde. Neue Offizierausbildung im Heer Monate 1. DP-Verwendung „Zug“ (vglb) Stamm-TrT 82 Ausb zum Zugführer TrGtg (mit Anteil ZgFhrLehrg) Offizierlehrgang OSH 63 Studium Universität der Bundeswehr 15 „Prägung Landstreitkräfte“ (2 Wo) Grund-/ Fü-Praktikum Vorpraktikum Stamm-TrT 12 SprAusb OSH (8 Wo) Fahnenjunkerlehrgang AusbEinr TrGtg 6 Dienstpostenausbildung (DPA) im jeweiligen Stamm-TrT 3 Grundausbildung (GA) im jeweiligen Stamm-TrT Stabilität des Puma verbessert Zur Einführung des Schützenpanzers Puma berichtete Brigadegeneral Rohde, dass derzeit das fünfte Panzergrenadierbataillon ausgestattet wird. Die Stabilität der Fahrzeuge habe sich im Ver- gleich zu 2017 deutlich verbessert. Weitere Optimierungen, hauptsächlich im Bereich Turm und Bedienstände/Waffenanlage, seien erforderlich. In der Nutzungskampagne November/Dezember 2018 gab es keine Bedienungsfehler durch die Benutzer. Die meisten Probleme entstanden durch 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 5 Softwarefehler. In diesem Monat beginnt die Einsatzprüfung eines Puma-Simulators beim Panzergrena- dierbataillon 33 in Luttmersen. Es handelt sich um ein Systemintegriertes Ausbildungsmittel (SIAM). Dies bedeutet, dass der Simulator nicht in einem extra Container eingebaut ist, sondern dazu einen realen Schützenpanzer benötigt. SPz Puma für die Simulatoren zu binden, schränke aber die Möglichkeiten zur praktischen Ausbildung im Gelände weiter ein. Eine positive Nachricht gibt es hinsichtlich der Beschrän- kung der Körpergröße für die Besatzungen: Aufgrund neuer Erkenntnisse aus Erprobungen wird sie vor- aussichtlich nach oben geändert werden. Trotz diverser Hemmnisse seien gute Rahmenbedingungen am Standort für die Ausbildung gegeben, schloss Brigadegeneral Rohde seinen Vortrag ab. Mehr als 3.000 Soldaten in Einsätzen und Missionen Einen Überblick über Einsätze der Bundeswehr vermittelte Oberstleutnant i.G. Wolfgang Kuhl. Der Re- feratsleiter für Afghanistan in der Abteilung J3/5 des Einsatzführungskommandos stellte die derzeit 14 Einsätze und Missionen vor. Früher waren es personalintensive, aber relativ homogene Einsätze. Heute variieren die Aufträge deutlich mehr. Aus Sicht des Einsatzführungskommandos sind für die Zukunft vier Trends zu erwarten, die durch die Stichworte „Vielzahl“, „Kurzfristigkeit“, „Vielfalt“ und „Multinatio- nalität“ gekennzeichnet sind. Die Wahrscheinlichkeit militärischer Evakuierungsoperationen nehme zu. (Detaillierte Informationen zu den Einsätzen finden Sie hier.) US-Dominanz in Afghanistan „Ich nehme Sie jetzt mit nach Afghanistan!“ – So begann Brigadegeneral Gunter Schneider seinen per- sönlichen Rückblick auf mehr als ein Jahr Verwendung im Hauptquartier der Mission Resolute Support in Kabul. Im 18. Jahr des internationalen Einsatzes am Hindukusch sind derzeit rund 19.000 Soldaten aus 40 Nationen eingesetzt. Langfristig wirksame Verbesserungen seien in Teilbereichen zwar feststellbar, unverändert fehle aber die Vision eines „AFG End States“. Zudem gefährde die „Aufgabe der strategi- schen Geduld“ durch die USA die Zeitlinien des NATO-Planes für Afghanistan. Im Kabuler Hauptquartier führten nach dem letzten Kommandowechsel US-Generale ohne NATO-Erfahrung und ohne Rücksicht- nahme auf die Ziele, Verfahren und Grundsätze der Allianz. (Ausführlicher Bericht auf Seite 7.) Kampf in urbanem Umfeld Wie bereitet man einen Kampftruppenverband auf Einsätze im urbanen Umfeld vor? Dazu informier- ten der Leiter der Gruppe Panzertruppen im Amt für Heeresentwicklung in Köln, Oberst Hans-Jörg Voll, zusammen mit dem Leiter Leitungsdienst im GÜZ (H), Oberstleutnant Michael Engel, über erste Erfah- rungen aus Pilotübungen in der Übungsanlage Schnöggersburg im Gefechtsübungszentrum des Hee- res. Ziel ist es, die Befähigung des GÜZ im urbanen Raum in Schnöggersburg zu verbessern. Bis 2019 soll eine Anfangsbefähigung für Übungen erreicht und ab 2021 Durchgänge auf Ebene des verstärkten Kampftruppenverbandes durchgeführt werden. Der Kampf in der Anlage stellt extreme Herausfor- © Foto: Hanske derungen. Eine Mischung zwischen Infanterie und Panzertruppen auf Verbandsebene sei zielführend. Kampfpanzer würden im unterstützenden Einsatz oder zur Schwerpunktbildung eingesetzt. Die Grund- lagen zum taktischen Führen des GTK Boxer im unter- stützenden Einsatz müssen vertieft werden. Der NH-90 in der Rolle Forward Air Medevac sei zweckmäßig ein- setzbar. Künftig müsse man auch Kampfhubschrauber einbinden. Bei der Artillerie fehlten Erkenntnisse zur Wirkung von Präzisionsmunition gegen urbane Infra- struktur. Dies führe auch zu Unsicherheiten im Einsatz Oberst Voll dieser Wirkmittel bei den taktischen Führern, z.B. in der Wirkung von Artilleriemunition auf Gebäude. Bei der Pilotübung im Januar 2019 diente die erste Woche der Ausbildung auf der Ebene verstärkte Kompanie, die zweite Woche der Einsatzübung des verstärkten Gefechtsverbandes. Eindeutig habe sich gezeigt, dass dieser Ausbildungsrhythmus richtig ist. Eine Verlängerung auf drei Wochen sei nicht zielführend. Stattdessen sollte geprüft werden, ob der Verband nicht nach rund vier Monaten vertie- fender Ausbildung am Standort zu einem erneuten Durchgang zurückkommen sollte. „Wir sind einen wichtigen Schritt vorwärts gegangen. Schnöggersburg hilft uns immens“, unterstrich Voll. 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 6 Erweiterte Fähigkeiten „In Schnöggersburg können sie alles üben“, betonte Oberstleutnant Engel. Egal ob die Rahmenla- ge mit oder ohne Zivilbevölkerung sei. Neue Systemtechnik mit erweiterten Fähigkeiten erlaube es beispielsweise, abgesessene Kräfte in Gebäuden darzustellen. Die Auswertung kann mit Hilfe von 3D-Darstellung erfolgen. So könne man besser erkennen, in welchem Gebäude rote, in welchem blaue Kräfte sind und wie sie wirken. Die Effektdarstellung findet auch in den Gebäuden durch Knall, Rauch und Feuer statt. Grenzen der Darstellung gebe es beispielsweise beim Sprengen, da die Gebäude ja nicht zerstört werden sollen. Daher gibt es dafür vorbereitete Lösungen. Schon jetzt zeichnet sich ein weiteres Problem ab: Im Jahr 2022 soll dort die erneut von Deutschland geführte multinationale VJTF-Brigade üben. Es gibt aber noch keine Simulations-Ausstattung für den Schützenpanzer Puma, das Waffensystem MELLS und das Wirkmittel 90mm. (liho) Fortsetzung in der nächsten Ausgabe. © Fotos: Bw/Neumann Kampf in Schnöggersburg 12. März 2019 | Ausgabe 10
© Foto: Hanske Seite 7 373 Tage im HQ Resolute Support in Kabul - Erfahrungen und Folgerungen Munster, 7. März 2019. Nach mehr als einem Jahr Einsatz ist er seit wenigen Wochen zurück in Deutschland: Brigadegeneral Gunter Schneider zog im Rahmen des Symposiums Panzertruppen ein Resümee aus seinen persönlichen Erfahrungen als „Abteilungsleiter Ausbildung“ im Hauptquartier der NATO-Mission Resolute Support in Kabul. Zusätzlich zu Resolute Support läuft in Afghanistan auch die US-geführte Operation Freedom´s Sen- tinel, unterstrich Schneider. Im 18. Jahr des Afghanistan-Engagements kämen derzeit Koalitionskräfte mit ca. 19.000 Soldaten aus 40 Nationen und zusätzlich rund 25 Contractoren zum Einsatz. 2018 hat es rund 600 Anschläge in Kabul gegeben. Fakt ist: „Gegen die Taliban läuft nichts“, stellte Schneider fest. Die Zahl der High Profile Attacks nimmt zu. So sind inzwischen die Taliban gegenüber den meisten afghanischen Kräften zum Beispiel im Nachtkampf besser ausgestattet. 10.000 zivile Op- fer waren in 2018 zu beklagen. Nach dem Führungswechsel im Hauptquartier im September habe die strategische Geduld der Ame- rikaner ein Ende gefunden. Die Führungscrew aus US-Generälen ohne NATO-Erfahrung lege den Schwerpunkt auf die eigene Operation, nicht auf Ausbildung im NATO-Rahmen von Resolute Support. Zustand der afghanischen Sicherheitskräfte (ANSF) „Ein signifikantes Delta im Soll-Ist-Vergleich der afghanischen Sicherheitskräfte“ stellte Schneider fest. Das offizielle Soll läge bei 227.000 Soldaten. Nach afghanischen Angaben sollten es rund 189.00 Soldaten sein. Als man ein digitales Bezahlsystem einführte, waren es dann tatsächlich nur 168.00 Soldaten. Ähnliche Differenzen gibt es bei der Polizei. Insgesamt hätten die Sicherheitskräfte nur rund 70 Prozent der Soll-Stärke. Einige ANA-Korps hätten nur 30-50 Prozent des Solls. 2018 gab es rund 45.000 Abgänge durch 23.00 Gefallene und sonstige Umstände (nicht mehr zum Dienst erschie- nen etc.) bei 42.000 Zugängen durch Rekrutierung und Personalbindung. Im Durchschnitt sind es jährliche Netto-Verluste von 3.000 – 4.000 Sicherheitskräften. In seinem Aufgabenbereich, der Ausbildung in den institutionellen Ausbildungseinrichtungen der ANSF, führte er fünf Großprojekte durch: - die Einführung eines digital gestützten Personalführungs- und Bezahlungssystems, - die Etablierung des Afghan National Army Ausbildungskommandos, - die Steigerung der Ausbildungsfähigkeit der Afghan National Police. Hier gab es aber zu viele unterschiedliche Akteure, die sich nicht hinreichend untereinander abgestimmt haben, - die Unterstützung der afghanischen Behörden bei der Umsetzung eins Pensionierungsgesetzes für rund 250 Generale, 1330 Oberste der ANA, rund 280 Generale und 1140 Oberste der ANP. Das Problem war aber, dass die Nachfolger keine hinreichenden Qualifikationen hatten, sondern nach anderen Kriterien (z.B. Ethnie) bestimmt wurden und - die Entwicklung und Förderung von afghanischem Spitzen- und Führungspersonal, militärisch und nicht-militärisch. 12. März 2019 | Ausgabe 10
© Foto: Lindhorst Seite 8 Weiterhin ein Unrechtsstaat – vom vernetzten Ansatz nichts zu merken Aus Sicht von Brigadegeneral Schneider sind zwar in einigen Teilberei- chen langfristige Verbesserungen der Lage festzustellen, unverändert fehlt aber eine einvernehmliche Definition eines afghanischen „End States“. Der vielmundig proklamierte vernetzte Ansatz war weder national noch international ausreichend feststellbar, zum Beispiel bei der Polizei-Ausbildung. Die alte Nomenklatura sei immer noch da. Afghanistan ist weiter ein Unrechtsstaat, „Korruption ist das Krebs- geschwür“, beklagt Schneider. Die Bevölkerung ist nach 40 Jahren Krieg durch einen „Überlebens-Egoismus“ geprägt. Die Ethnizität, die Clan-Zu- gehörigkeit ist unverändert wesentlicher Auswahl- und Machtfaktor. „Afghanistan war nie und wird nie ein Zentralstaat sein“, wertet Schneider. „Nichts geht ohne oder gegen die Taliban“, sagt er und fin- det, dass die Friedensgespräche richtig sind. Die junge Generation sei von Perspektivlosigkeit geprägt. „Sie sitzen auf gepackten Koffern“ und werden das Land verlassen, falls die Taliban wieder die Herr- schaft übernehmen sollten. Kräftedispositiv unzureichend „Die ISAF-Kräftereduzierung 2014 war ein strategischer Fehler“, erklärt der Brigadegeneral. „Das aktuelle Resolute Support-Kräftedispositiv ist unzureichend. Es gibt keine ausreichende Beratung dort, wo sie notwendig ist, ganz unten auf der taktischen Ebene.“ Ganz deutlich spürbar war die US-Dominanz, besonders unter dem Aspekt des „Dop- Klartext durch BrigGen Schneider pel-Einsatzes“ mit konkurrierenden Zielen. Die Aufgabe der „strategi- schen Geduld“ durch die USA gefährde die Zeitlinien des NATO-Planes. „Ich bin ein Afghanistan-Fan“, beschreibt sich Schneider selbst. Eine Aufgabe des Landes, es im Stich zu lassen, komme nicht in Frage. Er plädiert für die Entwicklung einer realistischen politischen und sicherheitspolitischen „ISAF-Idee“, zusammen mit den Afghanen unter Einbeziehung der Taliban. Eine Folgemission solle entwickelt werden mit einem konkreten Unterstützungsplan für die afghanischen Sicherheitskräfte durch die NATO. Ein „Doppel-Einsatz“ innerhalb einer Führungsstruktur wie jetzt, solle es nicht mehr geben. In einer neuen Ausbildungsmission sollten klare Zuständigkeiten herrschen und eine Alternative zur militärischen US-Partnerschaft geschaffen werden. So sollte die Polizeiaus- bildung in „zivile Hände“ unter einer Führung verantwortet werden. Die Unterstützung Afghanistan dürfte nur auf der Grundlage der Erfüllung von Bedingungen, wie etwa eine echt Korruptionsbekämp- fung, erfolgen. Bei der Förderung sollte der jungen Generation Vorrang eingeräumt werden. Einsatzarmee Bundeswehr? Aber auch für die Bundeswehr stellten sich aus der Sicht von Schneider grundlegende Fragen: Sind wir wirklich eine Einsatzarmee? Wie kommt es immer wieder zu Vakanzen, warum sind einige der Soldaten bereits zum achten Mal in Afghanistan und andere gar nicht? Eine wirkliche „Einsatz- mentalität Bundeswehr“ sei in weiten Teilen der Streitkräfte nicht vorhanden. Die Teilnahme an Einsätzen sollte glasklar als Voraussetzung für die weitere Förderung definiert werden. Anfang April tritt Schneider seine nächste Verwendung als Vizepräsident des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr in Köln an. (liho) 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 9 Empfehlungen zur Optimierung der Beschaffung Berlin, 7. März 2019. Die Bundeswehr untersucht seit Mai 2018 ihre Beschaffungs- und Nutzungsorgani- sation auf Anpassungsbedarf. Das Ziel: die Beschaffungs- und Nutzungsorganisation zu verbessern. Der dafür eingesetzte Expertenrat aus Abgeordneten des Bundestages, Vertretern von Beteiligungsgremien der Bundeswehr sowie aus Wirtschaft und Wissenschaft hat nun den Abschlussbericht vorgelegt. Die Empfehlungen zielen auf eine substantielle Veränderung und Verbesserung der Organisation von Be- schaffung und Nutzung. Das BAAINBw soll in seinen Abläufen, seinem Aufbau und seinem Selbstverständnis geschärft werden. Der Fokus soll stärker auf Rüstung und Nutzung liegen. Die Schaffung eines Kompetenzpools soll Fä- higkeiten und Talente flexibel bündeln und neue Pfade für die Karriereentwicklung in der Bundeswehr ermöglichen. Die bessere Verzahnung von Beschaffung und Nutzung soll mehr Klarheit über die Verant- wortlichkeiten im BAAINBw herstellen. Im Wesentlichen liegen drei Bereiche im Schwerpunkt der Empfehlungen des Expertenrates: Prozesse, Personal und Organisation. Prozesse Für eine Schärfung der Prozesse soll sich das BAAINBw künftig noch mehr auf Kernaufgaben der Rüs- tung und Nutzung fokussieren und querschnittliche Beschaffungsaufgaben wie die IT an andere Dienst- stellen übertragen. Dabei können zudem Entscheidungsebenen reduziert und neu geordnet werden. Zur Verbesserung von Arbeitsprozessen wird empfohlen, die Nutzung sogenannter „Performance ba- sierter Verträge“ zu prüfen. Diese sollen nicht nur den günstigsten Preis, sondern auch Leistung, Risiko und Zuverlässigkeit bei der Erfüllung der Aufträge in die Entscheidung zur Vergabe einbeziehen. Dies soll auch bei „komplexen Dienstleistungen“ wie etwa der Heeresinstandsetzungslogistik oder dem Fuhrparkservice, verstärkt in Betrachtung gezogen werden. Darüber hinaus könne für unterschwellige Beschaffungsverfahren eine interdisziplinäre Bearbeitung eine schnelle Umsetzung ermöglichen. Ziel sei eine Vereinfachung und Standardisierung von Vergabe- und Vertragsbedingungen sowie eine Entlastung für die Mitarbeitenden. Personal Beim Personal wird die Etablierung von Projektkarrieren angeregt. Dabei sollen Stehzeiten ohne Nach- teile für die Mitarbeitenden verlängert werden, um ein Projekt deutlich länger als bisher begleiten zu können. Darüber hinaus verbessere dies die Bindung an ein Projekt, ermögliche eine bessere Vernet- zung der Fachleute. Eine zentralisierte Steuerung des Personals verringere dabei auch den organisato- rischen Aufwand. Weiterhin könne ein Kompetenzpool Fähigkeiten und Talente von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich besser bündeln. Durch die Möglichkeit zu Direkteinstellungen aus der Wirt- schaft könne neben der Gewinnung berufserfahrenen Personals auch ein Wissenstransfer aus anderen Wirtschaftsbereichen für die Bundeswehr erzielt werden. Organisation Ziel der Organisationsbetrachtung ist es, mehr Klarheit über Verantwortlichkeiten in Projektprozessen und -phasen zu erzielen. Im Jahre 2011 wurde das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in das heutige BAAINBw um- strukturiert. Um nunmehr den Bereich Nutzung im BAAINBw zu stärken, empfiehlt der Expertenrat eine stellvertretende Abteilungsleitung zu etablieren. Zudem könne der jeweilige abteilungsbezogene Stell- vertreter für Instandhaltung und Ersatzteilbeschaffung Verantwortung übernehmen. Dies erhöhe die Wirksamkeit der Wertschöpfungskette von Beschaffung über Nutzung und logistischer Versorgung. Der Stellvertreter könne zudem als zentraler Ansprechpartner für die Teilstreitkräfte dienen. Daneben wird angeregt, die Nutzungsverantwortung einzelner Waffensysteme zu bündeln und unter anderem Bewaffnung, Munition und Plattform zusammenzuführen. (BMVg) 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 10 Neue Motorräder für die NATO-Speerspitze Munster, 4. März 2019. Der deutsche Leitverband der VJTF (Very High Readiness Joint Task Force), die Panzerlehrbrigade 9 aus Munster, erhielt am Montag vergangener Woche die ersten 29 der ins- gesamt 84 neuen BMW-Motorräder. Mit diesem technischen Zuwachs erhöht die schnelle Eingreif- truppe der NATO ihre Führungsfähigkeit: Die Krafträder sollen zukünftig als mobiles Meldemittel bei Truppenmärschen eingesetzt werden. © Foto: Bw/Neumann „Qualität und Quantität“ stimmen: Vizeadmiral Stawitzki ist zufrieden. „Die Motorräder erhöhen die Führungsfähigkeit unserer Truppe“, erklärte Brigadegeneral Ullrich Spannuth, Kommandeur der VJTF und der Panzerlehrbrigade 9. „Verbindung ist unverändert wich- tig und ein wesentliches Element – dafür sind diese Fahrzeuge exzellent geeignet.“ Motorisierte Führungsfähigkeit Die neuen 29 Motorräder sind die erste Marge der insgesamt 84 Maschinen. Später soll jede Kompa- nie der Brigade über zwei Krafträder verfügen und immer im Team eingesetzt werden. Abschließend fasste Brigadegeneral Spannuth zusammen: „Wir haben das, was wir für unseren Auftrag brauchen.“ Die Motorräder sind mit 95 PS, ABS und einer Antischlupfregelung ausgestattet. Sie sind militärisch modifiziert, in oliver Farbe und durch ihre Vielseitigkeit mit einer zivilen Reise-Enduro vergleichbar. Trendwende Material: Qualität und Quantität in kurzer Zeit Vizeadmiral Carsten Stawitzki, Abteilungsleiter Ausrüstung im BMVg, betonte die Erfüllung der ge- forderten „Quantität und Qualität“ - und zwar „so schnell wie möglich.“ Lange und komplexe Pro- zesse der Beschaffung seien beim Krad-Projekt vermieden und das „Potenzial erkannt“ worden. Die Motorräder seien Teil der Trendwende Material. Er sagte: „Über diesen intelligenten Beschaffungs- kanal werden der Truppe Fähigkeiten ermöglicht, die sie dringend braucht. Mit der Nutzung von marktverfügbaren Mitteln, müssen diese nicht aufwendig und langfristig entwickelt werden.“ Auch Oberstleutnant Jan Woywod, der zuständige Projektleiter, sagte: „Well done! Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Die Auslieferung der Kräder zeichne sich „im Vergleich zu früher durch den hohen Fortschritt in der Beschaffungs- © Foto: Bw/Neumann zeit aus.“ Von der Anforderung Ende 2018 bis zur Auslieferung im März 2019 sind lediglich dreieinhalb Monate ver- gangen. Technische Regeneration und Mobilität für die Truppe Die neuen Maschinen beschaffte der BwFuhrparkservice. Die Inhouse-Gesellschaft der Bundeswehr stellt der Truppe handelsübliche oder nicht geschützte Fahrzeuge für Verfügung. Neben den Motor- rädern wurden auch die neuen Lkw-Typen der VJFT und die mobile Werkzeugausstattung, kurz WSA, ausgestellt. Das WSA-Projekt bewies schon 2018 während der NATO-Großübung Trident Juncture in Nor- wegen, dass die neue Technik ein großer Zugewinn ist. Die neuen Kräder sollen es ihnen gleichtun. (fuc) 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 11 Kommentar Nur good news … Über die Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme diskutieren? Besser nicht. Lieber über Nacht- sichtbrillen und Kräder. Jede Woche eine gute Nachricht. So ist es offensichtlich gewünscht von den PR-Strategen der Ministerin. Hauptsache noch ein paar Pluspunkte, bevor der Untersuchungsausschuss zur Berater-Problematik in Fahrt kommt. Sollte sich der Vorwurf des Kontrollverlustes bestätigen, kann sie nur das Koalitions-Ratio retten. Aber wer weiß schon, ob sich im Herbst die SPD nicht zum „Bailout“ durchringt. Und welche Strategie AKK zur Neuaufstellung eines Kabinetts unter ihrer Führung fährt, ist die nächste Unwägbarkeit. Wäre da noch Platz für eine Ministerin im Selbstverteidigungs-Modus? Das sich etwas beim BAAINBw ändern muss, ist klar. Erst vor wenigen Tagen ein erneuter Lapsus. Die Beschaffung von Schweren Transporthubschraubern ist schon vor Jahren angestoßen worden. Da sollte man doch meinen, in Koblenz hätten sie genügend Zeit gehabt für eine saubere Vorbereitung der Aus- schreibung. Am 28. Februar wurde sie veröffentlicht...und musste prompt bereits tags drauf geändert werden, und das auch noch in dem so zentralen Punkt „Zuschlagskriterien“. Kein gutes Omen. Gut gemacht hingegen ist die neue Imagebroschüre der Luftwaffe. Hochglanz für die Nachwuchswer- bung. Liebe Leserinnen Die Abbildung der Realität ist da nicht gefragt. Gleichwohl könnten aber auch Bewerber inzwi- und Leser, wir freuen uns schen über Ihreerfahren Anregungenhaben, dass selbst top-ausgebildete Jet-Piloten kündigen. Warum ist das so? Geht das und Kritik. Der einfachste Weg zur Verbindungsaufnahme nächsten Ausgabe. weiter? Mehr dazu in der mit der Redaktion ist eine E-Mail an: redaktion@newsletter-verteidigung.de Ihr Herzlichen Dank, Ihr Burghard Lindhorst, Chefredakteur Burghard Lindhorst Karneval Nachlese Kölner Dreigestirn zu Gast Kölle Alaaf! Hoher Besuch im Offizierheim Köln-Wahn: Unter dem diesjährigen Sessionsmotto „Uns Sproch es Heimat“ zog das Kölner Dreigestirn ein. Der Standortälteste Köln, Brigadegeneral Richard Frevel, und die Soldaten und Mitarbeiter des Standortes begrüßten Prinz Marc I. (Marc Michelske), Bauer Markus (Markus Meyer) und Jungfrau Catharina (Michael Everwand). Für den neuen Standortältesten war das Motto eine Steilvorlage, hat er doch als „Kölsche Jung vun d´r Schääl Sick" nach eigenen Angaben immer noch einen 4-er SLP in Kölsch. In einer kurzen Ansprache würdigte Prinz Marc I. alle Soldaten im Einsatz. Auch seine Schwester ist derzeit in Afghanistan. Mit über 400 Auftritten stimmte das Kölner Dreigestirn das närrische Volk auf die Karnevalssession ein. Traditionell kehren sie auch in der Flughafenstraße in Köln- Wahn ein. Hier begrüßten die „kasernierten Narren“ das Dreigestirn mit Karnevalsklängen im festlich geschmückten Saal des Offizierheims der Luftwaffenkaserne, auch dieses Jahr musika- lisch erneut begleitet durch die „Daaden Revival Band“. Alle vier Mitglieder der Band, auch be- kannt unter dem Namen „Ussjestöpselt“, sind Soldaten in der Kaserne Köln-Wahn. © Foto: Bw/Tesche 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 12 Zentrum Einsatzprüfung und WTD 71 vereinbaren noch intensivere Zusammenarbeit Eckernförde, 7. März.2019. Dem Zentrum Einsatzprüfung (ZEP) und der Wehrtechnischen Dienststelle 71 (WTD 71) gelingt der Brückenschlag zwischen zwei unterschiedlichen Organisationsbereichen der Bundeswehr. „Mit diesem Schulterschluss und der Aufstellung integrierter Prüfteams beider Dienst- stellen können wir der Deutschen Marine künftig leistungsfähigere Systeme schneller und damit auch zu reduzierten Kosten zur Verfügung stellen,“ so Kapitän zur See Brune, Kommandeur des ZEP. © Foto: Bw Kommandeur des ZEP, Kapitän zur See Joachim Brune, und der Direktor der WTD 71, Frank Menning, auf dem Forschungsschiff „Planet“. In einem kleinen Festakt unterzeichneten der Kommandeur des ZEP, Kapitän zur See Joachim Brune und der Direktor der WTD 71, Frank Menning, auf dem Forschungsschiff „Planet“ eine grundlegend neue Ko- operationsvereinbarung. „Eine umfassende, frühzeitige Zusammenführung von technischem und operativem Know-How stärkt die gemeinsame Zielerreichung und schafft materielle und personelle Synergien,“ so der Di- rektor der WTD 71. Danach erproben und prüfen WTD 71 und ZEP künftig von Beginn an gemeinsam, ob neue Waffensyste- me die vertraglich geschuldeten Leistungen bringen und ob die Technik auch unter Einsatzbedingungen einwandfrei funktioniert. Operatives und technisches Know-how wird dadurch sinnvoll gebündelt. Das besondere dieser Vereinbarung liegt in der nun systematischen Zusammenarbeit zweier Dienst- stellen aus unterschiedlichen Organisationsbereichen der Bundeswehr. Das reicht von der Bündelung von Kompetenzen bis hin zum „Personalaustausch“: In einem Umbauprojekt für Minenjagdboote hat bereits ein Offizier des Zentrums Einsatzprüfung bei einer Abnahme den kurzfristig ausgefallenen Leiter der Abnahmekommission der WTD 71 vertreten, sodass diese Abnahme ohne Verzug und ohne jeden Mehraufwand erfolgen konnte. Das entsprechende Projekt befindet sich daher nicht ohne Grund wei- terhin sowohl im geplanten Zeit- als auch Finanzrahmen. Bislang war die Erprobung und Abnahme vor Indienststellung allein Sache der WTD 71. Dabei ging es da- rum festzustellen inwieweit die vertraglich vereinbarten Fähigkeiten auch tatsächlich erbracht werden. Letztlich zeichnete der Leiter der Abnahmekommission der WTD 71 dann verantwortlich für die Abnah- me neuer Schiffe und Boote für die Marine. Nach dieser Abnahme erfolgte die Indienststellung und dann die Prüfung des voll funktionsfähigen Waffensystems oder Wehrmaterials unter Einsatzbedingungen. Dafür war bis heute allein das Zentrum für Einsatzprüfung zuständig. In der Vergangenheit führte diese Zersplitterung von Kompetenzen und Aufgaben oft zu Projektverzögerungen und Mehrkosten. (PIZ M) 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 13 Gefahr der Isolierung © Foto: BDSV Berlin, 7. März 2019. Anlässlich der von Bundesaußenmi- nister Maas am 6. März 2019 bekannt gegebenen Verlän- gerung des Exportstopps für deutsche Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien erklärt der Hauptgeschäftsführer des BDSV, Dr. Hans Christoph Atzpodien: „Die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindus- trie kommentiert die gestern bekannt gegebene Entscheidung der Bundesregierung als solche nicht, da die Handhabung des Falles Saudi-Arabien allein Dr. Hans Christoph Atzpodien in der politischen Verantwortung der Bundesregie- rung liegt. Allerdings weisen wir darauf hin, dass von dem verhängten Exportstopp auch Vereinbarungen über gemeinsame Programme Deutschlands mit seinen engsten europäischen Bündnispartnern – wie Großbritannien und Frankreich – in Mitleidenschaft gezogen werden. Hierdurch droht Deutschlands Sicherheits- und Verteidigungsindustrie bei allen künftigen Kooperationsprojekten komplette Isolie- rung mit entsprechend negativen Folgen für künftige europäische Rüstungsprogramme. Weiterhin fordern wir Vertrauensschutz für alle Unternehmen, die im Vertrauen auf eine von der Bundesregierung erteilte Herstellgenehmigung Güter für Saudi-Arabien produziert haben und die- se nun aufgrund des Exportstopps weiterhin nicht ausliefern dürfen. Hier muss es angemessene Kompensation von Seiten der Regierung geben, denn die veränderte Einschätzung der politischen Lage gegenüber Saudi-Arabien ist nicht der Industrie zuzurechnen.“ Siehe dazu auch das Arbeitspapier Sicherheitspolitik der BAkS: Arbeitspapier Sicherheitspolitik Nr. 5/2019 Deutscher Rüstungsexport Restriktionen, Regelungsbedarfe Arbeitspapier Sicherheitspolitik Nr. 5/2019 und der europäische Deutscher Rüstungsexport Kontext Restriktionen, Regelungsbedarfe von Hans Christoph Atzpodien Sie finden esund hier. der europäische Rüstungsexport Kontext steht in Deutschland von jeher mehr in der öffentlichen Kritik als in anderen europäischen Ländern. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass wir in Deutschland bereits denkbar restriktive von Hans Grundsätze Christoph Atzpodiender Exportkontrolle insbesondere für Kriegswaffen praktizieren. Die jüngsten Anzeige Ereignisse im Zusammenhang mit geplanten Exporten nach Saudi-Arabien haben dies noch einmal Rüstungsexport steht in Deutschland bestätigt, zugleich von jeher aber auch gezeigt, mehr welche in der öffentlichen Auswirkungen Kritik als die restriktive in anderen Position zum einen auf die Immer eine europäischen Ländern. betroffene Diesund Industrie giltzum ungeachtet derden andern für Tatsache, dass wir in Zusammenhalt Deutschland mit bereits denkbar unseren unmittelbaren europäischen restriktive Grundsätze Partnern der Exportkontrolle und Verbündeten hat. insbesondere für Kriegswaffen praktizieren. Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit geplanten Exporten nach Saudi-Arabien haben dies noch einmal Wellenlänge voraus. bestätigt, zugleich aber auch gezeigt, welche Auswirkungen die restriktive Position zum einen auf die betroffene Industrie und zum andern für den Zusammenhalt mit unseren unmittelbaren europäischen Grundlagen Partnern für den Rüstungsexport und Verbündeten hat. aus Deutschland Rüstungsexport ist in Deutschland schon seit langem umstritten; bisweilen wird er auch mit Waffenhandel verwechselt, der jedoch von deutschem Boden generell verboten ist. Begrifflich ist unter Rüstungsexport Werbung für die Grundlagen für den Rüstungsexport aus Deutschland Wehrtechnische Industrie. die Ausfuhr von hierzulande hergestellten Kriegswaffen sowie sonstigen Rüstungsgütern und entsprechend genehmigungspflichtigen Dual-Use-Gütern (also solchen Gütern, die sowohl zivil wie auch militärisch ver- Rüstungsexport ist in Deutschland wendet werden schon seit können) ins Ausland zulangem umstritten; verstehen. bisweileninwird Das Grundgesetz er auch Artikel mit 2Waffenhandel 26 Abs. S. 1 sowie in weite- verwechselt, der jedoch rer Ausführung dasvon deutschem Boden generell Kriegswaffenkontrollgesetz verboten regeln, dassist. zurBegrifflich ist unter Kriegsführung Rüstungsexport bestimmte Waffen nur mit die Ausfuhr von hierzulande Genehmigung hergestellten hergestellt, der Bundesregierung Kriegswaffen sowie sonstigen befördert Rüstungsgütern und in Verkehr und entsprechend gebracht werden dürfen. Die Ge- genehmigungspflichtigen nehmigung obliegt dem Dual-Use-Gütern (also solchen Bundesministerium Gütern,und für Wirtschaft die sowohl Energie,zivil daswie auch hierzu mitmilitärisch ver- anderen Ressorts wendet werden eine können)herbeiführen Abstimmung ins Ausland zu verstehen. muss. WichtigeDasEntscheidungen Grundgesetz in werden Artikel 26 Abs. 2 geheim in einem S. 1 sowie in weite- tagenden Kabi- rer Ausführung das Kriegswaffenkontrollgesetz nettsausschuss, dem Bundessicherheitsrat,regeln, dassden zwischen zur entsprechenden Kriegsführung bestimmte Waffen unter Ressortministern nur mit Vorsitz Genehmigung der Bundesregierung der Bundeskanzlerin hergestellt, abgestimmt. befördert Für übrige und in Verkehr Rüstungsgüter gebracht werden und Dual-Use-Güter dürfen.Außenwirt- ist gemäß Die Ge- nehmigung obliegt dem schaftsgesetz Bundesministerium das Bundesamt für Wirtschaft für Wirtschaft und Energie, das und Ausfuhrkontrolle hierzu (BAFA) alsmit anderen Ressorts zu- Genehmigungsbehörde eine Abstimmung ständig; auchherbeiführen muss.der hier kann jedoch Wichtige Entscheidungen Bundessicherheitsrat werden befasst in einem werden. geheim Bereits vortagenden Kabi- mit Vertragsschluss nettsausschuss, dem Bundessicherheitsrat, dem ausländischen Kunden muss einezwischen den entsprechenden Herstellgenehmigung Ressortministern eingeholt unter Vorsitz werden; vor Auslieferung an den der Bundeskanzlerin Kunden bedarfabgestimmt. Fürweiteren es zudem einer übrige Rüstungsgüter und Dual-Use-Güter Beförderungsgenehmigung zum Zweckist gemäß Außenwirt- der Ausfuhr. schaftsgesetz das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Genehmigungsbehörde zu- www.kromberg-partner.de Die Umsetzung dieser Beförderungsgenehmigungen schlägt sich jeweils in der Exportstatistik nieder, die ständig; auch hier kann jedoch der Bundessicherheitsrat befasst werden. Bereits vor Vertragsschluss mit traditionell in der deutschen Öffentlichkeit mit hoher Aufmerksamkeit begleitet wird (ungeachtet der Tat- dem ausländischen Kunden muss eine Herstellgenehmigung eingeholt werden; vor Auslieferung an den 12. März 2019 | Ausgabe sache, 10 dass die Leitentscheidung für den Export des betreffenden Rüstungsgutes in Form der Herstellge- Kunden bedarf es zudem einer weiteren Beförderungsgenehmigung zum Zweck der Ausfuhr. Kromberg & Partner GmbH & Co. KG • Tel.: nehmigung +49 Jahre oft schon 6421vorher, 18329-00 bisweilen• auch info@kromberg-partner.de von einer Vorgänger-Bundesregierung, getroffen worden Die Umsetzung dieser Beförderungsgenehmigungen ist). Die Transparenz schlägtzwei zu diesen Prozessen wird durch sichjährliche jeweils inBerichte der Exportstatistik nieder, diesowie der Bundesregierung
Seite 14 Nicolas Debove neuer COO von Thales Deutschland Ditzingen, 7. März 2019. Nicolas Debove ist © Foto: Thales neuer Chief Operating Officer (COO) und Vice President Operations von Thales Deutschland. Er folgt auf Jens Nielsen, der das Unternehmen verlassen hat. Debove berichtet an Dr. Chris- toph Hoppe, den Vorsitzenden der Geschäfts- führung von Thales Deutschland. Der diplomierte Luft- und Raumfahrt-Ingenieur der renommierten „École Nationale Supér- ieure de l'Aéronautique et de l'Espace" in Tou- louse kommt von der Airbus Group zu Thales Deutschland. Zuletzt arbeitete Debove bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Augsburg, wo er seit 2014 als Mitglied der Geschäftsleitung und VP Series Programs für das Programm-, Portfolio- und Projektmanagement des Unter- nehmens verantwortlich zeichnete. Nicolas Debove hatte seit 1997 unterschiedliche Führungspositionen innerhalb der Airbus Group inne, u. a. war er von 2001 bis 2011 als Head of A400M Military Systems Programs für das Mission- und Flightmanagement sowie die Selbstschutzsysteme des militärischen Transportflugzeugs zuständig. HENSOLDT: neues Zielfernrohr ZF 1-8x24 Nürnberg, 05. März 2018. HENSOLDT stellte auf der diesjährigen Enforce Tac in Nürnberg ein neues Zielfernrohr mit ein- bis zu achtfacher Vergrößerung vor. Das ZF 1-8x24 bietet einen integrierten be- leuchtbaren Rotpunkt sowie eine davon unabhängige Strichplattenbeleuchtung. Head of Handheld Sight Systems Frank Topp erläuterte die Hintergründe: © Foto: Hensoldt „Das ZF 1-8x24 bietet die kleinste vari- able Vergrößerung im HENSOLDT-Port- folio. Es wurde für kurze bis mittlere Reichweiten entwickelt und ist damit perfekt geeignet für den Designated Marksman oder auch für Polizeikräfte.“ Die einfache Vergrößerung funktioniert dabei wie ein Rot- punktvisier mit großem Sehfeld. Der Schütze schießt mit beiden Augen offen. Das Absehen liegt beim ZF 1-8x24 in der ersten Bildebene. Der Rotpunkt liegt in der zweiten Bildebene und wächst bei ansteigender Vergrößerung nicht mit, überdeckt also das Ziel nicht. „Sobald der Schütze eine Vergrößerung ab 1,3 wählt, schaltet sich der Rotpunkt aus und die Strichplattenbeleuchtung an. Die Beleuchtungseinstellung ist an jeder gewünschten Position feststellbar aber die Beleuchtung vergrößert sich nicht“, ergänzte Topp. Zusätzlich bietet das neue Zielfernrohr von HENSOLDT eine feststellbare Rastung bei Position Null im Höhen- und Seitenturm. Eine Serienfertigung könnte bereits im dritten Quartal 2019 beginnen. 12. März 2019 | Ausgabe 10
© Foto: Rheinmetall Seite 15 Rheinmetall bietet Lynx für Australien an Rheinmetall hat ein umfassendes Angebot für das australische Schützenpanzerprogramm Land 400 Phase 3 – Mounted Close Combat Capability – abgegeben. Im Rahmen der Ausschreibung bietet Rheinmetall der australischen Armee neben Schützenpanzervarianten des Lynx KF 41 auch einen Lynx Pionierpanzer an (Manouevre Support Vehicle/MSV). Rheinmetall baut dabei auf sein etablier- tes und stetig wachsendes Lieferantennetzwerk in Australien sowie auf die intensive Nutzung von Rheinmetalls Military Vehicle Centre of Excellence in Queensland. Darüber hinaus sind umfassende Support- und Trainingsleistungen Teil des Angebots. Lynx IFV (Infantry Fighting Vehicle: Schützenpanzer) und Lynx MSV wurden in Bezug auf die hohen Anforderungen der australischen Armee und anderer NATO-Verbündeter entwickelt. Rheinmetalls umfangreiches Know-how in der Entwicklung moderner Kampffahrzeuge ist die Grundlage für die modulare Architektur des Lynx, die für den Nutzer erhebliche Kostenvorteile generiert. So werden lediglich zwei Lynx-Basisfahrzeugkonfigurationen benötigt, um die neun verschiedenen Rollen ab- zuleiten, die die australische Armee im Rahmen ihrer Ausschreibung beschaffen will. Die modulare Systemarchitektur des Lynx deckt darüber hinaus auch die vier zusätzlichen Varianten ab, die das australische Heer im Rahmen einer unverbindlichen Anfrage ebenfalls untersuchen möchte, dar- unter einen Mörserträger, eine Logistikvariante und ein geschütztes amphibisches Fahrzeug. Lynx bietet Schutz vor dem gesamten Bedrohungsspektrum, unter anderem gegen Ansprengungen und Minen, IEDs, direktes und indirektes Feuer, gegen Streumunition und Panzerabwehrraketen. Mit gesteigerter Durchsetzungsfähigkeit und der Mobilität eines Kampfpanzers wird Lynx die Streitkräf- te dazu befähigen, komplexe militärische Einsätze im gesamten Intensitätsspektrum in verschiede- nen Umgebungen und gegen eine Vielzahl von adaptiven Bedrohungen zu bewältigen. Der Rheinmetall Lance-Turm wird im Rahmen des Programms Land 400 Phase 2 gemeinsam mit dem BOXER an die australische Armee geliefert und in Brisbane für den lokalen sowie den Exportmarkt gefertigt. Der digitale Lance-Turm bietet der Besatzung fortschrittlichste Sensorsysteme, automati- sierte Zielerkennung und Zielverfolgung sowie ein waffenintegriertes Gefechtsführungssystem als Teil einer vollständig vernetzten digitalen Plattform. Aufgrund der elektronischen Architektur ver- fügt die Besatzung über erhöhte Kampfkraft und kann skalierbar und präzise wirken, um heutigen und künftigen Bedrohungen auf dem Gefechtsfeld angepasst begegnen zu können. Mit dem fortschreitenden Bau des Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) bei Brisbane schafft Rheinmetall bereits heute eine dauerhafte australische Präsenz mit einem hohen Grad an Ent- wicklungs- und Fertigungskompetenzen. Bis zum Vertragsabschluss von Land 400 Phase 3 wird das MILVEHCOE mit seinem unterstützenden nationalen Netzwerk von australischen Zulieferern quali- fiziert und operativ sein. Wesentliche Systeme und Komponenten, die für Lynx- und Lance- benötigt werden, können so problemlos vor Ort in Australien bereitgestellt werden. Der Schützenpanzer Lynx beinhaltet schon heute eine Vielzahl von Komponenten und Technologien, die von großen australischen Unternehmen wie Supashock in Adelaide, Cablex in Melbourne, Bisalloy Steels in Wollongong und Milspec Manufacturing in Albury entwickelt und eingebracht wurden. Rheinmetalls laufende Investitionen in Forschung und Produktentwicklung tragen direkt zum australi- schen Lynx- und Lance-Design und zur Entwicklung von grundlegenden Technologien bei. Auf Basis einer zielgerichteten globalen Strategie können so neue Exportaufträge für die australische Industrie entstehen. 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 16 ©Foto: Autoflug Vertragsunterzeichnung: Andrea Girolin (li.), CEO AMS Heli Design LLC. und Alexander Bode, Leiter Marketing & Sales bei AUTOFLUG (re.(. AUTOFLUG und AMS unterzeichnen Kooperationsvertrag Atlanta, 6. März 2019. „Das schlanke und leichte Design passt hervorragend zu der Aufgabenstel- lung, mit der wir uns ständig beschäftigen.“ Diese Aussage von Mr. Andrea Girolin, Geschäftsführer der AMS Heli Design LLC. mit Firmensitz in Denison, Texas, begründet anschaulich seine Entschei- dung für die neuen Sicherheitssitze von AUTOFLUG. Das auf die Ausrüstung von Helikoptern, für den Einsatz im Emergency Medical Service (EMS), spezialisierte Unternehmen AMS ist bereits heute mit der Umrüstung von unterschiedlichen Modellen beauftragt. Der neuste Auftrag umfasst zu- nächst die Ausrüstung von Hubschraubern des Typs AW-169 in EMS-Konfiguration, in der jeweils vier Sicherheitssitze von AUTOFLUG zum Einsatz kommen werden. Mit dem Familienkonzept FLY- WEIGHT, stellt das deutsche Unternehmen AUTOFLUG mit Sitz in Rellingen, Schleswig-Holstein, eine Reihe an Helikoptersitzen vor, die sich durch eine leichte, robuste und schlanke Bauweise, kombiniert mit einem modernen Design, auszeichnen. Durch Optionen wie klappbare Sitzflächen und die Möglichkeit zur Wandmontage, lassen sich flexible und platzeffiziente Kabinenlösungen einfach realisieren. Der auf der HAI Heli Expo in Atlanta unterzeichnete Kooperationsvertrag sieht zunächst eine Laufzeit von 6 Jahren vor und umfasst auch gemeinsame Zulassungen (STCs) für unterschiedliche Helikopter Modelle des Herstellers Leonardo. Erste Sitze sollen bereits im März des kommenden Jahres geliefert und im Rahmen der Ausrüstung der AW-169 verbaut werden. Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritik. Der einfachste Weg zur Verbindungsaufnahme mit der Redaktion ist eine E-Mail an: redaktion@newsletter-verteidigung.de Herzlichen Dank, Ihr Burghard Lindhorst, Chefredakteur 12. März 2019 | Ausgabe 10
Seite 17 Newsletter Verteidigung veröffentlicht in deutscher Sprache aktuelle Aufsätze, Berichte und Analysen sowie im Nachrichtenteil Kurzbeiträge zu den Themen Rüstungstechnologie, Ausrüstungsbedarf und Ausrüstungsplanung, Rüstungs- investitionen, Materialerhaltung, Forschung, Entwicklung und Erprobung sowie Aus- und Weiterbildung. Newsletter Verteidigung hat eine europäische, aber dennoch vorrangig nationale Dimension. Aus der Analysearbeit von Newsletter Verteidigung werden regelmäßig hoch priorisierte Themenfelder aufgegriffen, welche interdisziplinär einen Bogen spannen von der auftragsgerechten Aus- stattung der Bundeswehr mit Wehrmaterial, der Realisierungsproblematik von militärischen Beschaffungsvorhaben, der Weiterentwicklung der Streitkräfte, den technologischen Trends und Entwicklungstendenzen bei Wehrmaterial, der Weiterentwicklung der heimischen wehrtechnischen Industriebasis und der Rüstungs- und Sicherheitspolitik bis hin zur Rüstungszusammenarbeit mit Part- nerländern und gemeinsamen Beschaffung von Wehrmaterial. Der Verlag hält die Nutzungsrechte für die Inhalte des Newsletter Verteidigung. Sämtliche Inhalte des Newsletter Verteidigung unterliegen dem Urheberrechts- schutz. Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten, die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Verlages liegen, kann keine Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden. Newsletter Verteidigung erscheint auf elektronischem Wege (PDF-Format) mit 50 Ausgaben im Jahr. Eine Weiterverbreitung von Inhalten des Newsletter Ver- teidigung darf nur im Wege einer Gruppenlizenz erfolgen. Das Abonnement ver- längert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht sechs ochen vor Ablauf mit Einschreiben gekündigt wird. Newsletter Verteidigung ist eine offizielle Publikation der VDS Verlag Deutsche Spezialmedien GmbH, 35037 Marburg. Die in diesem Medium veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in fremde Sprachen, sind vorbehalten. Kein Teil dieses Mediums darf – abgesehen von den Ausnahmefällen der §§53, 54 UrhG, die unter den darin genannten Voraussetzungen zur Vergütung verpflichten – ohne schriftliche Ge- nehmigung des Verlages in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) reproduziert oder eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Mag- nettonverfahren oder auf ähnlichem Wege leiben dem Verlag vorbehalten. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken und verpflichtet gemäß §54 (2) UrhG zur Zahlung einer Vergütung. Verlagsanschrift: VDS Verlag Deutsche Spezialmedien GmbH Gerichtsstand: AG Marburg an der Lahn Ketzerbach 25-28 35037 Marburg, Germany Verantwortlicher im Sinne des Presserechts: Tel. +49 6421 1832-899 Burghard Lindhorst, Fax +49 6421 18329-05 Chefredakteur E-Mail: E-Mail: verlag@deutsche-spezialmedien.de redaktion@newsletter-verteidigung.de 12. März 2019 | Ausgabe 10
Sie können auch lesen