5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020

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5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
Medienmitteilung

Sperrfrist bis 25.02.2021 um 11.00 Uhr
25.02.2021 | Baukonjunktur Jahresrückblick
5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
Das Bauhauptgewerbe erzielte 2020 einen Umsatz von 19.5 Mrd. Franken (-5.8% gegenüber
Vorjahr). Mit ihrer Forderung nach einem Baustellenstopp schickten die Gewerkschaften in
der Romandie mehrere tausend Beschäftigte unnötigerweise in Kurzarbeit. Da in vielen
Kantonen deutlich weniger öffentliche Bauaufträge eingingen, hängt der für 2021
prognostizierte Umsatz von 19.8 Mrd. Franken wesentlich davon ab, ob die öffentlichen
Bauherren den Fünf-Punkte-Plan der Bauwirtschaft umsetzen. Dies geht aus der
Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor, die am
Donnerstag an einer Medienkonferenz zusammen mit dem gemeinsam mit der Credit Suisse
erstellten Bauindex vorgestellt wurde.

                           Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe
        in Mrd. Franken
 21.0
 20.0
 19.0
 18.0
 17.0
 16.0
 15.0
          2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021*
                                                                          * = Prognose, Quelle: CS, SBV

Bauhauptgewerbe stützt Schweizer Volkswirtschaft
Das Bauhauptgewerbe ist seiner Rolle als robuste Stütze der Schweizer Wirtschaft gerecht geworden. Der
Umsatz belief sich 2020 auf 19.5 Mrd. Franken. Mit –5.8% unter Vorjahresniveau hat sich damit das
Bauhauptgewerbe besser geschlagen als viele andere Branchen. Hätten alle Akteure der Branche am
selben Strick gezogen, wäre das Bauhauptgewerbe diesem Anspruch noch besser gerecht geworden.

Unnötige viele Beschäftigte in Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit
Als ersten Kanton erreichte die Pandemie das Tessin im März 2020. Der SBV war klar der Meinung, dass in
der restlichen Schweiz nur jene Baustellen geschlossen werden sollen, bei denen die Hygiene- und
Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Kontrollen der Suva bestätigen einen regelkonformen
Betrieb auf über 97% der Baustellen.
5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
Im Frühling 2020 herrschte daher eine grosse Irritation, als die Gewerkschaften einen landesweiten
Baustopp forderten. Einzelne Kantone der Westschweiz gaben dieser Forderung leider nach, was zum
Umsatzrückgang beitrug. In der Romandie sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12%, in der
Deutschschweiz hingegen nur um 3%. Mit dem Baustopp haben die Gewerkschaften dafür gesorgt, dass in
der Westschweiz unnötigerweise bis zu 10’000 Personen in Kurzarbeit geschickt wurden und mehrere
hundert Beschäftigte arbeitslos wurden. Bis heute liegt kein Hinweis vor, dass dies einen positiven Beitrag
zur Eindämmung der Pandemie geleistet hätte.

2021 wieder mehr öffentliche Aufträge benötigt
Der Bauindex, das Prognoseinstrument der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands,
lässt 2021 einen Umsatz von 19.8 Mrd. Franken erwarten. 2020 war das schwächste Baujahr seit fünf
Jahren. Es gibt Anzeichen, dass die Umsätze 2021 zwar wieder leicht ansteigen werden, sie jedoch tiefer
ausfallen werden als vor der Corona-Pandemie. Ob die erwartete positive Entwicklung tatsächlich eintrifft,
wird aber auch davon abhängen, ob die Behörden ihrer Verantwortung gerecht werden und ihre Bauprojekte
mit den notwendigen Effort planen, bewilligen und auch realisieren. Denn 2020 gingen die öffentlichen
Bauaufträge in der Mehrheit der Kantone zurück, obwohl der Staat gerade in schwierigen Zeiten nötige und
teilweise auch schon budgetierte Investitionen tätigen sollte. Im wichtigen öffentlichen Tiefbau wurden 3.4%
weniger Aufträge vergeben, der Arbeitsvorrat sank um 2.5%. Ebenfalls musste leider festgestellt werden,
dass Bewilligungen von privaten Baugesuchen – offenbar wegen dem Arbeiten im Home Office – von den
Behörden nur verzögert behandelt wurden.

Wir rufen daher die öffentlichen Bauherren dazu auf, den Fünf-Punkte-Plan des SBV und von Infra Suisse
jetzt umzusetzen. Das heisst, dass Baugesuche rasch begutachtet und baureife Projekte vorangetrieben
werden. Zusätzlich sollen Bund, Kantone und Gemeinden den Paradigmenwechsel bei den öffentlichen
Beschaffungen in die Tat umsetzen, auch wenn noch nicht überall alle Details geklärt sind. Statt
Ausschreibungen zum tiefsten Preis zu vergeben, sollen Projekte zu fairen Preisen an Anbieter mit der
besten offerierten Qualität gehen. Auf diese Weise bleibt das Bauhauptgewerbe auch im Jahr 2021 eine
wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft.

Detaillierte Auswertungen finden Sie hier:
- Quartalserhebung
- Bauindex

Kontakt für weitere Auskünfte
Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident SBV
Tel. 079 226 19 64, gllardi@baumeister.ch

Hannes Schiesser, Mitglied Zentralvorstand SBV
Tel. 055 647 80 10, h.schiesser@linthstz.ch

Matthias Engel, Mediensprecher SBV
Tel. 058 360 76 35, mengel@baumeister.ch

Fabian Waltert, Credit Suisse, Swiss Real Estate Economics
Tel. 044 333 25 57, fabian.waltert@credit-suisse.com
5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
Schweizerischer Baumeisterverband
Seit 1897 ist der SBV die gesamtschweizerische Berufs-, Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisation der
Unternehmungen des Hoch- und Tiefbaus sowie verwandter Zweige des Bauhauptgewerbes. Als Verein
organisiert, vertritt er zusammen mit seinen Sektionen, Fachverbänden und -gruppen die überbetrieblichen
Interessen seiner rund 2500 Mitglieder im Staat, in der Wirtschaft und in der Öffentlichkeit und engagiert
sich namentlich in den Bereichen Arbeitgeber-, Wirtschafts- und Berufsbildungspolitik. Der Hauptsitz des
SBV liegt in Zürich, mit Sekretariaten in Lausanne und Bellinzona.
5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
Referat

Donnerstag, 25.02.2021

Referat Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbands

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Teilnahme an diesem Mediengespräch.

Der Schweizerische Baumeisterverband, schweizweit einer der grössten Branchenverbände, vertritt das
Bauhauptgewerbe. Oftmals ist aber der breiten Öffentlichkeit nicht bewusst, wie bedeutend die Baubranche
für die Schweizer Volkswirtschaft ist. Die Baubranche, also das Bauhauptgewerbe und das Ausbaugewerbe,
erwirtschaften zusammen 10% des Schweizer Bruttoinlandprodukts und bieten 300.000 Arbeitsplätze an.

Wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft
Die Baubranche beschäftigt 8% aller Arbeitnehmer und in vielen Kantonen gehören wir zu den drei grössten
Arbeitgeberbranchen. Nicht nur sorgen unsere Unternehmen für viele Arbeitsplätze, sondern sie zahlen auch
gute Löhne. Der Durchschnittslohn liegt im Bauhauptgewerbe bei rund 80.000 Franken im Jahr. Das sind
sehr gute Löhne nicht nur für Handwerkerberufe, sondern auch im schweizweiten Vergleich, denn
Baupoliere und das technisch-kaufmännische Personal reichen mit einem Gehalt von 100.000 Franken und
mehr an Akademikergehälter heran.

Umsatzrückgang im Pandemiejahr
Das Schweizer Bauhauptgewerbe ist damit eine wichtige Stütze für die gesamte Schweizer Volkswirtschaft.
Insbesondere im Corona-Jahr 2020 konnte die Baubranche ihre Bedeutung für die gesamte Wirtschaft unter
Beweis stellen. Die Baufirmen haben den Tatbeweis erbracht, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und
Baustellen sicher weiter betreiben können. Innerhalb sehr kurzer Frist haben sie funktionierende
Schutzkonzepte entwickelt und eingeführt. Dies war im Frühjahr beim ersten Lockdown eine entscheidende
Phase für das ganze vergangene Baujahr. Im Grossteil der Schweiz blieben die Baustellen offen und
konnten sicher weiter betrieben werden. Die Schutzkonzepte mit den Abstands- und Hygieneregeln
funktionierten sehr rasch und tun es heute weiterhin. Die Suva hat bestätigt, dass über 97% der Baustellen
regelkonform betrieben wurden. Dank den Massnahmen konnten wir weiterarbeiten, obschon natürlich die
Produktivität darunter etwas litt. Das Bauhauptgewerbe hat 2020 einen Umsatz von 19.5 Mrd. Franken
erwirtschaftet. Das sind 5.8% weniger als im Vorjahr. 2020 war das schwächste Baujahr seit fünf Jahren.
Natürlich schmerzt dieser Rückgang, aber im Vergleich zu diversen anderen Branchen stehen wir stärker da.

2021 leichtes Umsatzplus erwartet
Es gibt Anzeichen, dass die Umsätze 2021 wieder leicht ansteigen, sie jedoch tiefer ausfallen werden als vor
der Corona-Pandemie. Unser Prognoseinstrument, der Bauindex, den wir zusammen mit der Credit Suisse
publizieren, sagt eine leichte Erholung von 1.5% dieses Jahr voraus. Damit dürfte das Bauhauptgewerbe
2021 19.8 Mrd. Franken erwirtschaften.

Zu den einzelnen Sparten: Im Wohnungsbau hatte sich schon länger eine Korrektur abgezeichnet,
entsprechend ist der Umsatz in dieser Sparte letztes Jahr deutlich zurückgegangen. Wir glauben, dass der
Wohnungsbau nun einen Boden gebildet hat und es dieses Jahr wieder etwas besser laufen dürfte. Auf der
Angebotsseite kommen das tiefe Zinsniveau und die Normalisierung der Baugesuche zum Tragen. Auf der
Nachfrageseite gibt uns Rückenwind, dass die Nettozuwanderung stabil geblieben ist und dass die
Menschen wegen des Home Office zunehmend grössere Wohnungen suchen. Wir erwarten einen Effekt

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daraus, dass die Menschen bereit sind, weiter weg vom Arbeitsplatz zu wohnen. Dies dürfte die
überdurchschnittlich hohe Leerstandquote in den ländlichen Gemeinden senken. Die Nachfrage in
Stadtzentren und Agglomerationen wird aber hoch bleiben. Ein weiterer, wichtiger Faktor im Wohnungsbau
ist die Energieeffizienz. Um die Klimaziele des Bunds erreichen zu können, sind grosse Investitionen in den
Gebäudepark nötig. Bislang ist die Sanierungsquote mit knapp 1% sehr tief. Um die Klimaziele fristgerecht
zu erreichen, müsste die Sanierungsquote bei 3% liegen. Wir stehen derzeit bei einem Drittel des
Notwendigen. Der Gebäudepark und insbesondere Ersatzneubauten sind für die politisch angestrebte
Verdichtung und die CO2-Reduktion zentrale Massnahmen. Wenn die politischen Ziele nicht nur Worthülsen
bleiben sollen, muss sich dies in Investitionen und in Ersatzneubauten niederschlagen. Hier müsste künftig
deutlich mehr Dynamik herrschen, um die Gebäude energieeffizienter zu gestalten.

Wirtschaftsbau dürfte stagnieren
Laut verschiedenen Prognoseinstituten wie dem Seco, der KOF und BAK Economics dürfte das Schweizer
BIP im laufenden Jahr um 2% bis 3% gegenüber dem Vorjahr wachsen. Da sich die allgemeine
Konjunkturlage 2021 dieses Jahr aufhellen dürfte, könnten kommerzielle Bauten wieder stärker gefragt sein.
Im zweiten Halbjahr 2020 stiegen sowohl Bautätigkeit als auch der Auftragseingang für kommerzielle und
gewerbliche Bauten an. Trotzdem bleibt die pandemische Entwicklung sehr unsicher, die Impfungen
stocken. Deshalb dürfte der Wirtschaftsbau unterm Strich stagnieren.

Ob die leicht positiven Erwartungen tatsächlich eintreffen, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie, aber
auch von den öffentlichen Bauherren ab. Grundsätzlich ist die öffentliche Hand für die Hälfte des Umsatzes
im Bauhauptgewerbe verantwortlich. Der Staat sollte sich gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten nicht
zurückziehen. Trotzdem sind die Auftragseingänge von Bund, Kantonen und Gemeinden entgegen dem
Trend in den letzten Jahren 2020 um 2% zurückgegangen. Der öffentliche Tiefbau, die wichtigste
Einzelsparte unserer Branche, verzeichnete gar ein Auftragsminus von 3.4%.

Öffentlicher Sektor entscheidend
Es war sehr ungewöhnlich, dass der Arbeitsvorrat an öffentlichen Aufträgen seit Jahresbeginn durchgehend
abgebaut wurde. Normalerweise erholt er sich im Jahresverlauf wieder. Hält das aktuelle Tempo an, könnte
der Arbeitsvorrat schon recht bald ein solch tiefes Niveau erreichen, wie wir es schon seit Jahren nicht mehr
gesehen haben. Infrastruktur-Projekte sind langfristig ausgelegt, in der Regel werden sie über mehrere Jahre
gebaut. Denken Sie nur an den Gotthard-Basistunnel mit einer Bauzeit von rund 20 Jahren. Die weitere
Entwicklung dieses langfristigen Arbeitsvorrats, quasi ein Sicherheitspuffer für die Baufirmen, hängt davon
ab, ob die öffentlichen Bauherren nötige und häufig auch schon aufgegleiste Projekte forcieren, bewusst
vorantreiben und so wieder vermehrt Aufträge vergeben werden. In der ersten Welle der Pandemie im
Frühjahr 2020 musste die Baubranche hier negative Erfahrungen machen. Mit dem Lockdownist die
Auftragsvergabe in einzelnen Städten um bis zu 50 Prozent eingebrochen. Die Baubranche konnte als
Stütze der Wirtschaft bisher helfen, eine noch grössere Rezession abzufedern. Anders als im Frühjahr 2020
sind die Reserven bei den Baufirmen jetzt aber deutlich reduziert. Um den Verlust von Arbeitsplätzen nicht
auch noch auf dem Bau riskieren, sondern diesen abzuwenden, sind Gemeinden, Kantone und der Bund
jetzt gefordert, Projekte forciert zu planen, auszuschreiben und zu vergeben.

Mit ihren Aufträgen nimmt die öffentliche Hand Einfluss darauf, wie viele Arbeitsplätze die Baubranche
anbieten kann. 2019 beschäftigte das Bauhauptgewerbe über 80.000 Festangestellte, dementsprechend
waren relativ wenige Personen arbeitslos, gerade im Sommer. 2020 hatte vielversprechend begonnen, die
Arbeitslosigkeit war zu Beginn des Jahres geringer als 2019. Der Trend jedoch kehrte ab März. Es wurden
weit weniger neue Stellen geschaffen als sonst üblich. Je nach Monat gab es bis zu 80% mehr Arbeitslose.

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Bis zu 4000 Arbeitsplätze für Festangestellte und Temporärbeschäftigte wurden nicht geschaffen bzw.
gingen verloren.

Fünf-Punkte-Plan
Damit sich diese Entwicklung nicht wiederholt, fordern wir die öffentlichen Bauherren auf, den Fünf-Punkte-
Plan der Baubranche sich zu Herzen zu nehmen. Das bedeutet:

1.     Baureife Bauprojekte unverzüglich in Angriff nehmen
2.     Aufträge an Architekten, Ingenieure und Unternehmer erteilen
3.     Laufende Planungen und Projektierungen forcieren
4.     Bewilligungsverfahren in Gemeinden und Kantonen beschleunigen
5.     Bauprojekte sicher und uneingeschränkt weiterführen

Dies wären sehr wichtige Signale für die Bauwirtschaft. Nach einem Jahr Corona-Pandemie sollten auch bei
der öffentlichen Hand die Prozesse ausreichend eingespielt sein, um weitere Verzögerungen zu vermeiden
und die Vergabe baureifer Projekte zu beschleunigen. Der Fünf-Punkte-Plan harmonisiert zudem sehr gut
mit dem neuen Gesetz zum öffentlichen Beschaffungswesen.

Neues Gesetz für öffentliches Beschaffungswesen
Das Gesetz wurde per Januar 2021 geändert. Es regelt, nach welchen Kriterien öffentliche Bauherren
Aufträge ausschreiben, selektionieren und vergeben können.
Bislang hiess es reiner Preiswettkampf statt Qualitätswettbewerb. In der Regel erhielt jene Baufirma den
Zuschlag für einen öffentlichen Bauauftrag, die den tiefsten Preis anbot. Die Baufirmen booteten sich
gegenseitig mit tieferen Preisen aus. Das Gesetzesregime führte damit zu einem ruinösen Preiskampf und
zu Problemen bei der Termineinhaltung und der Qualität.

Das neue Gesetz definiert neue Zuschlagskriterien, etwa die Plausibilität des Angebots, die es dem
Bauherren erlauben, auch innerhalb dem Zuschlagskriterium Preis nicht einfach dem billigsten Angebot die
höchste Punktzahl bei einer Vergabe geben zu müssen. Das ist eine grosse Chance für die Bauherren und
der entscheidende Einstieg in einen Qualitätswettbewerb. Ausschlaggebend ist jetzt, dass die Bauherren
und insbesondere die Vergabestellen die alten ausgetrampelten Pfade verlassen und in der Anwendung des
öffentlichen Beschaffungswesens diese neuen Chancen packen.

Nationale öffentliche Bauherren und die Koordinationskonferenz der Bau und Liegenschaftsorgane der
öffentlichen Bauherren haben Pilotprojekte angekündigt. Von verschiedenen Kantonen erhalten wir
ermutigende Rückmeldungen, dass sie Instrumente wie die Plausibilität des Angebotes nutzen wollen.

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Referat

Donnerstag, 25.02.2021

Referat Hannes Schiesser, Mitglied Zentralvorstand Schweizerischer Baumeisterverband, Region
Ostschweiz

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Bauhauptgewerbe ist stark, es ist robust. Mit Blick auf die Bewältigung der Pandemie und der
Abfederung der Rezession gibt es mit den Baufirmen selbst, den Bauherren und den Gewerkschaften drei
Akteure, die am selben Strick ziehen müssen. Dann können wir die Herausforderungen meistern.
So haben die Baumeister ihren Beitrag geleistet, indem sie bereits zu Beginn der Pandemie sehr rasch
Schutzkonzepte entwickelt und umgesetzt haben. Auf der Baustelle wird ein Abstand von 1.5 Metern zu
anderen Personen eingehalten und werden Gesichtsmasken getragen. Es wurden zusätzliche
Pausenbaracken aufgestellt, mehr Waschmöglichkeiten eingerichtet, Desinfizierungsmittel besorgt, die
Anzahl Beschäftigte auf der Baustelle reduziert und es wird gestaffelt Pause gemacht. Bei
Gruppentransporten, in Personalrestaurants, Betriebskantinen und Büros gilt die Maskenpflicht ebenfalls.
Gemeinsam genutzte Räume wie Pausenräume und Umkleidekabinen werden regelmässig gereinigt. Die
Baumeister haben den Tatbeweis erbracht, dass die Baustellen sicher weiter betrieben werden können, was
auch die unabhängigen und in 9 von 10 Fällen unangemeldeten Kontrollen der Suva und der kantonalen
Arbeitsinspektorate belegen.

Grosse regionale Unterschiede
Dennoch blieben auch dem Bauhauptgewerbe negative Erfahrungen nicht erspart. Im Tessin und Teilen der
Westschweiz wurde ein Baustopp verfügt. Punktuell mussten Beschäftigte in Quarantäne bleiben oder ihre
Kinder betreuen, weil Schulen geschlossen wurden. Manche Grenzgänger gelangten nicht über die Grenze
oder standen stundenlang im Stau. Zulieferer brachten das Baumaterial nicht rechtzeitig auf die Baustelle.
Einige private und öffentliche Bauherren pausierten oder sistierten ihre Aufträge. Viele Angestellte der
Behörden gingen ins Home Office, obwohl die Prozesse nicht ausreichend digitalisiert waren. In der Folge
wurden Baugesuche nicht mehr angenommen oder abgearbeitet. Wochenlang blieben Baugesuche einfach
liegen.

Alle diese Schwierigkeiten fielen geographisch betrachtet unterschiedlich ins Gewicht. Das
Bauhauptgewerbe musste in der Romandie und im Tessin die grössten Umsatzeinbussen hinnehmen, mit
grob 12% beziehungsweise 15% gegenüber dem Vorjahr. In der Ostschweiz ging der Umsatz ebenfalls
markant zurück, etwa weil Graubünden aufgrund seiner Nähe zu Italien stark gegenüber der
Grenzgängerthematik exponiert ist. Die zentralen und nördlichen Regionen der Schweiz hingegen konnten
ihren Umsatz mehr oder weniger halten.

Das war im Frühjahr in der ersten Welle der Pandemie. In der aktuellen Situation in der zweiten Welle kann
die Bauwirtschaft ohne diese starken Einschnitte arbeiten. Das ist essenziell für die konjunkturelle
Entwicklung in unserer Branche. Und es hat Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft. Der Bau kann so die
Auswirkungen der Rezession zu einem Teil abfedern.

Mehrheit der Kantone mit tieferem öffentlichen Auftragseingang
Der zweite wichtige Akteur im Bauhauptgewerbe sind die öffentlichen Bauherren. Der Staat sollte in einer
Rezession die Wirtschaft stützen. So sind die Massnahmen zum Arbeitsmarkt wie beispielsweise die
Kurzarbeit hilfreich. Dazu zählt aber ebenfalls, dass der Staat nötige, sinnvolle und teilweise bereits

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budgetierte Investitionen tätigt und beschleunigt. Die Erwartungshaltung in konjunkturell schwierigen Zeiten
ist, dass die öffentlichen Aufträge in sämtlichen Kantonen zumindest auf dem Vorjahresniveau gehalten
werden.

Wie bei den Umsätzen gibt es allerdings auch beim öffentlichen Auftragseingang regional erstaunliche
Unterschiede. Es überrascht sehr, dass in über der Hälfte der Kantone die öffentlichen Auftragseingänge
unter dem Vorjahresniveau liegen. Vielerorts betrug der Rückgang beim öffentlichen Auftragseingang
zwischen 20% und 60%. Diese Zahlen erfassen die Aufträge sämtlicher öffentlichen Bauherren, also Bund,
Kantone, Gemeinden und staatsnahe Betriebe.

Jetzt Signale setzen
Die öffentliche Hand ist für die Hälfte des Umsatzes im Bauhauptgewerbe verantwortlich. Insbesondere in
abgelegeneren Regionen geben die öffentlichen Aufträge den Ausschlag, ob eine kleine bis mittelgrosse
Baufirma überlebt.

Im ersten Quartal setzen die Bauunternehmen ihre Personalplanung für das gesamte Jahr auf. Daher
braucht es genau jetzt positive Signale der öffentlichen Bauherren. Werden die öffentlichen Bauherren nicht
aktiv, so werden wie schon im Jahr zuvor weniger Stellen geschaffen als möglich wäre, und die Belastung
der Arbeitslosenkassen bleibt auch 2021 gross. Zum Vergleich: 2020 wären gut 2.000 Arbeitsplätze mehr
geschaffen worden ohne die Corona-Pandemie.

Wir haben an die Kantone einen Brief gerichtet, indem wir für den 5 Punkte Plan und das neue
Beschaffungsgesetz werben. Das neue Gesetz ist nicht nur eine Chance für die Bauunternehmen, sondern
auch für die Bauherren. Sie müssen ihre Aufträge nicht mehr an den günstigsten Anbieter vergeben und sich
mit Nachtragsmanagement herumplagen, sondern sie können ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis
erreichen. Aus manchen Kantonen kamen bereits erfreuliche Rückmeldungen auf unseren Brief. Der
politische Wille zur Veränderung ist auf Bundesebene und in den Kantonen bereits spürbar. Bei der
Umsetzung des neuen Gesetzes hapert es aber noch ein wenig.

Unnötiger Baustopp in der Romandie
Neben den Baufirmen und den Bauherren gibt es noch einen dritten wichtigen Akteur in der Branche: die
Gewerkschaften. Das Baugewerbe kann sich auch in der Corona-Zeit gut behaupten. Es wäre aber noch
kraftvoller, wenn die Gewerkschaften am selben Strick mitziehen würden. Stattdessen setzen sich die
Gewerkschaften sich für einen landesweiten Baustopp ein, obwohl die Suva durch ihre Kontrollen bestätigt
hat, dass Hygiene und Abstandskonzepte auf praktisch allen Baustellen funktionieren. Leider kam es zu
unnötigen Baustellenschliessungen in manchen Kantonen der Westschweiz. Dies hat nicht nur den Umsatz
belastet, sondern hatte auch direkte Konsequenzen für die Beschäftigten.

Im Bauhauptgewerbe in der Romandie lag die Arbeitslosenquote im April 2020 5.5 Prozentpunkte höher als
ein Jahr zuvor, und zwar ohne jeglichen Hinweis, dass die Baustellenschliessungen zur Eindämmung der
Pandemie beigetragen hätten. Das entspricht mehreren hundert Arbeitslosen. In der Deutschschweiz waren
es bloss 1.5 Prozentpunkte, im Tessin 1.0 Prozentpunkte.

In der Westschweiz musste die Hälfte aller Beschäftigten des Bauhauptgewerbes in Kurzarbeit gehen, in der
Deutschschweiz war es nicht einmal jeder Zehnte. Die Gewerkschaften haben mit ihrer Politik der
Baustellenstopps dazu beigetragen, dass in der Romandie bis zu 10.000 Beschäftigte unnötig Kurzarbeit in
Anspruch nehmen mussten. Umgekehrt kann man sagen, dass weil die deutschschweizerischen Kantone

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nicht den Forderungen der Gewerkschaften nachgegeben haben, etwa 30.000 Beschäftigte vor Kurzarbeit
bewahrt wurden.

Ziehen die drei Akteure am selben Strick, lassen sich Lohneinbussen und Arbeitslosigkeit auf breiter Front
vermeiden, und dies ohne Einbussen bei der Gesundheit. Dadurch bleibt das Bauhauptgewerbe mit seinen
Unternehmern und Beschäftigten eine wichtige, robuste Stütze der Schweizer Volkswirtschaft.

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5.8% Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe 2020
22/02/2021

    Konjunktur im
    Bauhauptgewerbe

    25. Februar 2021

1

    Das Bauhauptgewerbe

     10% des Schweizer BIP
      (direkt und indirekt)
     8% aller Arbeitnehmer
     300.000 Arbeitnehmer
     In vielen Kantonen einer
      der Top 3 Arbeitgeber
     zahlt gute gewerbliche
      Löhne, durchschnittlich
      80.000 Franken im Jahr
     Poliere und höherer
      Kader verdient +100.000
      Franken

    22.02.2021                   Seite 2

2

                                                   1
22/02/2021

    Bautätigkeit (Umsatz) betrug 19.5 Mrd. Franken im 2020
    5.8% bzw. 1.2 Mrd. Franken weniger als 2019, der tiefste Wert seit fünf Jahren.
    2021 leichtes Umsatzplus von 1.5% erwartet.

                                                 Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe
                                                                                           20.8                       20.7
             in Mrd. Franken
                                19.7             19.9    20.1                 20.0                       20.1                       19.5           19.8
      20.0           18.7               18.9                       18.4

      15.0

      10.0

       5.0

         -
                    2010       2011    2012      2013    2014      2015      2016          2017         2018          2019         2020            2021*

    22.02.2021                                                                    *2021 = Prognose gemäss Bauindex des SBV und der Credit Suisse       Seite 3

3

    Umsatz je Sparte
    Sparte                     Umsatz in Mrd. Franken    Wachstum in Prozent           Trends 2021
                                2019      2020    2021   2020/19      2021/20
    Wohnungsbau                 6.26      5.24    5.35    -16.3%       +2.1%              Volumen Baugesuche normalisiert sich
    ▼                                                                                    Nettozuwanderung stabil
                                                                                          Zinsen weiter tief
                                                                                          vermehrt Home Office, wodurch grössere
                                                                                           Wohnungen beliebter werden
    Wirtschaftsbau              3.11      2.96    2.95    -4.8%           -0.4%         Besserer Wirtschaftsausblick
                                                                                        Erholung Auftragseingang
                                                                                        Unsicherheit bzgl. zukünftigem Bedarf an
                                                                                         Büro- und Verkaufsflächen
    Öffentlicher                1.28      1.30    1.30    +1.4%           +0.1%         Weder Auftragseingang noch Arbeitsvorrat
    Hochbau                                                                              deuten auf eine Verschlechterung oder
                                                                                         Verbesserung hin
    Öffentlicher                7.56      7.57    7.65    +0.2%           +1.0%         Langfristiger Infrastrukturbedarf
    Tiefbau
    Privater                    2.50      2.44    2.55    -2.3%           +4.3%         Wohnungsbau und Wirtschaftsbau als
    Tiefbau                                                                              Vorlaufindikatoren deuten auf Seitwärtslauf
                                                                                         hin
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    Auftragseingang im privaten und öffentlichen Sektor rückläufig
    Privater Sektor reduziert Aufträge üblicherweise in Rezessionen.
    Der öffentliche Sektor sollte als Gegenmoment agieren; hat er aber 2020 nicht.

                                         Auftragseingang 2020 im Vergleich zum Vorjahr
      300                                                                                                                      10%
      200
                                                                                                                               5%
      100
          0                                                                                                                    0%

     -100                                                                                                                      -5%
     -200
                                                                                                                               -10%
     -300
     -400                                                                                                                      -15%
                  Privater Sektor Wohnungsbau Wirtschaftsbau    Privater          Öffentlicher   Öff. Hochbau   Öff. Tiefbau
                                                                Tiefbau             Sektor
                                                         Mio. Franken        Prozent
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    Öffentliche Bauaufträge haben Einfluss auf Beschäftigung
    Bis zu 4000 Arbeitsplätze wurden im Pandemiejahr nicht geschaffen bzw. gingen
    verloren.

                                           Anzahl Arbeitslose im Hochbau und Tiefbau
                                           (Festangestellte und Temporärbeschäftigte)
     12'000
     10'000
       8'000
       6'000
       4'000
       2'000
              0

                                                               2019        2020

    22.02.2021                                                                                                                  Seite 6

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    22.02.2021 Fusszeile                                                               Seite 7

7

    Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen
    Die drei Kernelemente des neuen BöB

      Neugestaltung                                              Neugestaltung
      Preiskriterien                                           Qualitätskriterien
       Umverteilung der Gewich-                             Plausibilisierung des
        tung innerhlab des Krite-                                        Angebotes
        riums Preis                                        Nachhaltigkeitskriterien
       Bewertung der
        Verlässlichkeit des
                                          BöB                 Innovationskriterien
                                                             Lebenszykluskosten
        Angebotspreises /
        Plausibilität des Angebots

                                                                Neugestaltung
                                                          Beschaffungsprozess
                                                              Schutz vor Dumping
                                                                KMU Tauglichkeit
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22/02/2021

     Auswirkungen von Corona auf die Baustellen

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     Fast alle Regionen in der Schweiz betroffen
     In Romandie und Tessin sank Umsatz am stärksten.
     Zentralschweiz und Nordwestschweiz hingegen stabil.

                                    -8.8%

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22/02/2021

     In Mehrheit der Kantone weniger öffentliche Bauaufträge
     Im ersten Halbjahr 2020 öffentlicher Auftragseingang stark rückläufig. In zweiter
     Jahreshälfte wurde Minus vielerorts nicht aufgeholt.

                  Jahreswachstum Auftragsvolumen öffentlicher Bauherren im jeweiligen Kanton
                                                          Solothurn
                                                 Nid- und Obwalden
                                                       Schaffhausen
                                                               Bern
                                                         Basel-Stadt
                                                             Luzern
                                                                 Uri
                                                               Vaud
                                                            Freiburg
                                                    beide Appenzell
                                                           St.Gallen
                                                        Graubünden
                                                              Zürich
                                                            Thurgau
                                                              Valais
                                                                Zug
                                                          Neuchâtel
                                                         Basel-Land
                                                             Aargau
                                                            Schwyz
                                                              Ticino
                                                              Glarus
                                                            Genève
                                                                Jura

     -120%         -90%       -60%        -30%                    0%    30%        60%     90%   120%
     22.02.2021                                                                                       Seite 11

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     Baustopp in Romandie trifft Beschäftigte
     In Romandie war Arbeitslosenquote 5.5 Prozentpunkte höher im April 2020 als im
     2019. Mehrere Hundert Personen wurden wegen Gewerkschaftspolitik arbeitslos.

                               Differenz Arbeitslosenquote im Hochbau und Tiefbau
                                      zum Vorjahresmonat, in Prozentpunkten
       6.0%

       4.0%

       2.0%

       0.0%

      -2.0%

                                  Deutschschweiz             Romandie   Tessin   Schweiz
                                                                                                 Quelle: Seco
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22/02/2021

     Zunahme der Kurzarbeit im Frühjahr in Tessin und Romandie
     Enorme regionale Unterschiede. Mit ihrem Baustopp in der Romandie schickten
     die Gewerkschaften unnötigerweise bis zu 10’000 Beschäftigte in Kurzarbeit.

                      Anteil Beschäftigte Hochbau und Tiefbau in Kurzarbeit je Region
      90%
      75%
      60%
      45%
      30%
      15%
        0%

                               Deutschschweiz   Romandie     Tessin    Schweiz
                                                                                            Quelle: Seco

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     Fazit

     1. 10% BIP, 8% Beschäftigte, in vielen Kantonen Top-3-Arbeitgeber: Die Baubranche ist eine
        wichtige Stütze der Schweizer Volkswirtschaft.
     2. Die Corona-Pandemie hat das Bauhauptgewerbe weniger stark getroffen als andere
        Branchen. Der Umsatz sank 2020 auf 19.5 Mrd. Franken (-5.8% gegenüber 2019). 2021 dürfte
        Umsatz um 1.5% auf 19.8 Mrd. Franken steigen.
     3. Der Staat sollte sich in Rezessionen nicht zurückziehen. Trotzdem sind die öffentlichen
        Bauaufträge um 2% gesunken. In vielen Kantonen und staatsnahen Betrieben ist die
        Auftragsvergabe rückläufig.
     4. Gemeinden, Kantone und Bund sollen unverzüglich den 5-Punkte-Plan befolgen: Baureife
        Projekte ausschreiben statt verzögern, private Baugesuche rasch bearbeiten statt aufhalten.
     5. Bisher wurden im öffentlichen Beschaffungswesen Aufträge nur nach dem tiefsten Preis
        vergeben, die Qualität wurde ignoriert. Mit der Revision des BöBs können Bund und Kantone
        nun auf hohe Qualität und faire Preise setzen.
     6. In der Romandie wurden wegen des unnötigen Baustopps mehrere Tausend Beschäftigte in
        Kurzarbeit geschickt.
     22.02.2021                                                                                  Seite 14

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22/02/2021

     Publikationskalender zur Baukonjunktur

     Datum                    Publikation
     25. Februar 2021         Quartalserhebung + Bauindex
     26. Mai 2021             Quartalserhebung + Bauindex
     9. Juni 2021             Follow Up Quartalserhebung (Auswertung zu regionalen Daten, exklusiv für
                              SBV-Mitglieder)
     16. Juni 2021            Zahlen und Fakten 2021
     25. August 2021          Quartalserhebung + Bauindex
     8. September 2021        Follow Up Quartalserhebung
     September/Oktober 2021   Lohnerhebung 2021: Die Lohnentwicklung im Bauhauptgewerbe
     24. November 2021        Quartalserhebung + Bauindex
     8. Dezember 2021         Follow Up Quartalserhebung

     22.02.2021                                                                                          Seite 15

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Politik & Kommunikation
                                   Konjunktur im Bauhauptgewerbe
   Martin Maniera, Verant-
   wortlicher Wirtschaftspolitik
   Schweiz. Baumeisterverband
   Tel. 058 360 76 40
   mmaniera@baumeister.ch

                                   Jahreszahlen 2020
Bautätigkeit im Bauhauptgewerbe / Activité (chiffres d'affaires) dans le SPC
(in Mio. Franken, nominell / en mio. de francs, nominal)

                                                    2010     2011     2012     2013     2014     2015     2016     2017     2018     2019     2020                19/18 20/19
Hoch- und Tiefbau / Bât. et génie civil            18'699.1 19'700.2 18'928.4 19'863.1 20'108.0 18'377.1 19'971.8 20'792.4 20'058.9 20'709.5 19'515.7               3.2% -5.8%
Hochbau / Bâtiment                                  9'346.6 9'461.9 9'190.5 9'473.0 10'268.8 9'055.0 9'803.2 10'368.0 9'963.7 10'647.4 9'498.7                      6.9% -10.8%
Tiefbau / Génie civil                               9'352.5 10'238.4 9'737.9 10'390.1 9'839.2 9'322.1 10'168.7 10'424.4 10'095.1 10'062.2 10'016.9                 -0.3% -0.4%

Privater Bau / Secteur privé                       10'874.1 11'288.1 10'923.3 11'381.5 11'967.6 10'618.2 11'385.0 12'155.6 11'600.2 11'868.6 10'644.3              2.3% -10.3%
Wohnungsbau / Construction de logements             5'699.0 6'141.4 5'926.8 6'119.4 6'521.0 5'630.0 6'113.4 6'389.0 5'961.3 6'256.4 5'238.5                        5.0% -16.3%
Übr. Hochbau / Autres secteurs du bâtiment          2'700.0 2'456.7 2'418.5 2'495.0 2'750.9 2'516.3 2'508.2 2'816.9 2'946.4 3'110.2 2'961.2                        5.6% -4.8%
Priv. Tiefbau / Génie civil sect. privé             2'475.2 2'690.0 2'578.0 2'767.1 2'695.7 2'471.8 2'763.5 2'949.8 2'692.6 2'502.0 2'444.5                       -7.1% -2.3%

Öff. Bau / Secteur public                           7'825.0   8'412.2   8'005.2   8'481.6   8'140.4   7'758.9   8'586.8   8'636.8   8'458.6   8'840.9   8'871.4    4.5%   0.3%
Öff. Hochbau / Bâtiment sect. public                  947.7     863.8     845.3     858.6     996.9     908.7   1'181.6   1'162.2   1'056.1   1'280.7   1'299.0   21.3%   1.4%
Öff. Tiefbau / Génie civil sect. public             6'877.3   7'548.4   7'159.9   7'623.0   7'143.5   6'850.2   7'405.2   7'474.6   7'402.6   7'560.2   7'572.4    2.1%   0.2%

Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe / Entrée des commandes dans le SPC
(in Mio. Franken, nominell / en mio. de francs, nominal)

                                                    2010     2011     2012     2013     2014     2015     2016     2017     2018     2019     2020                19/18 20/19
Hoch- und Tiefbau / Bât. et génie civil            18'100.2 19'039.8 18'893.3 19'220.5 19'929.7 18'431.9 19'783.3 19'862.7 19'714.0 20'097.1 19'731.4              1.9% -1.8%
Hochbau / Bâtiment                                  9'324.0 9'533.8 9'419.1 9'972.8 10'176.3 9'274.9 10'022.0 10'325.6 9'801.0 9'945.7 9'598.1                     1.5% -3.5%
Tiefbau / Génie civil                               8'776.2 9'506.1 9'474.2 9'247.7 9'753.4 9'157.0 9'761.4 9'537.1 9'912.9 10'151.4 10'133.3                      2.4% -0.2%

Privater Bau / Secteur privé                       10'810.8 11'071.1 11'284.6 11'990.9 11'829.7 10'833.6 11'654.7 11'809.1 11'269.1 11'409.3 11'227.6              1.2%   -1.6%
Wohnungsbau / Construction de logements             5'856.0 6'295.1 6'092.8 6'584.2 6'272.4 5'647.5 6'273.1 6'388.9 5'871.1 5'889.1 5'522.6                        0.3%   -6.2%
Übr. Hochbau / Autres secteurs du bâtiment          2'522.3 2'360.3 2'527.2 2'500.0 2'853.8 2'578.4 2'679.9 2'741.9 2'848.4 2'932.8 2'876.7                        3.0%   -1.9%
Priv. Tiefbau / Génie civil sect. privé             2'432.6 2'415.8 2'664.7 2'906.7 2'703.5 2'607.7 2'701.7 2'678.3 2'549.6 2'587.4 2'828.3                        1.5%    9.3%

Öff. Bau / Secteur public                           7'289.5   7'968.7   7'608.7   7'229.6   8'100.0   7'598.3   8'128.7   8'053.6   8'444.9   8'687.8   8'503.8    2.9%   -2.1%
Öff. Hochbau / Bâtiment sect. public                  945.7     878.4     799.2     888.6   1'050.1   1'049.0   1'069.0   1'194.8   1'081.5   1'123.8   1'198.8    3.9%    6.7%
Öff. Tiefbau / Génie civil sect. public             6'343.7   7'090.3   6'809.5   6'341.0   7'049.9   6'549.3   7'059.7   6'858.8   7'363.3   7'564.0   7'305.0    2.7%   -3.4%
Bautätigkeit (Umsätze) im Bauhauptgewerbe
         Activité (chiffres d'affaires) dans le SPC
         Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal

20'000

17'500

15'000
           2009        2010       2011        2012       2013   2014     2015   2016   2017   2018   2019   2020

                                           Ganzes Jahr / année entière
Bautätigkeit (Umsätze) im Hoch- und Tiefbau
         Activité (chiffres d'affaires) dans le bâtiment et le génie civil
         Quelle / Source: Schweizerischer Baumeisterverband / Société Suisse des Entrepreneurs
         Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal
12'000

10'000

 8'000

                                                                                                                  Hochbau / bâtiment
                                                                                                                  (2020: 9.5 Mrd., -10.8%)
 6'000
                                                                                                                  Tiefbau / génie civil
                                                                                                                  (2020: 10.02 Mrd., -0.4%)

 4'000

 2'000

    0
           2009     2010     2011     2012     2013      2014     2015     2016     2017     2018   2019   2020

                                              Ganzes Jahr / année entière
Bautätigkeit (Umsätze) im Bauhauptgewerbe nach Sparten
        Activité (chiffres d'affaires) dans le SPC selon secteurs
        Quelle / Source: Schweizerischer Baumeisterverband / Société Suisse des Entrepreneurs
        Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal
9'000

8'000

7'000

6'000                                                                                           Öff. Tiefbau / Génie civil sect. public
                                                                                                (2020: 7.57 Mrd., 0.2%)
                                                                                                Wohnungsbau / Construction de
5'000                                                                                           logements (2020: 5.24 Mrd., -16.3%)
                                                                                                Priv. Tiefbau / Génie civil sect. privé
4'000                                                                                           (2020: 2.44 Mrd., -2.3%)
                                                                                                Übr. Hochbau / Autres secteurs du
                                                                                                bâtiment (2020: 2.96 Mrd., -4.8%)
3'000
                                                                                                Öff. Hochbau / Bâtiment sect. public
                                                                                                (2020: 1.3 Mrd., 1.4%)
2'000

1'000

   0
         2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                                         Ganzes Jahr / année entière
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe
         Entrées des commandes dans le SPC
         Quelle / Source: Schweizerischer Baumeisterverband / Société Suisse des Entrepreneurs
         Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal

20'000

16'000

12'000
                                                                                                                2020: -1.8% auf / à 19.7 Mrd.

 8'000

 4'000

    0
           2009     2010     2011     2012    2013     2014     2015     2016     2017     2018   2019   2020

                                             Ganzes Jahr / année entière
Auftragseingänge im Hoch- und Tiefbau
         Entrées des commandes dans le bâtiment et le génie civil
         Quelle / Source: Schweizerischer Baumeisterverband / Société Suisse des Entrepreneurs
         Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal
12'000

10'000

 8'000

 6'000                                                                                                                Hochbau / bâtiment
                                                                                                                      (2020: 9.6 Mrd., -3.5%)

                                                                                                                      Tiefbau / génie civil
 4'000                                                                                                                (2020: 10.13 Mrd., -0.2%)

 2'000

    0
           2009      2010     2011     2012      2013     2014      2015     2016      2017      2018   2019   2020
                                                Ganzes Jahr / année entière
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe nach Sparten
        Entrées des commandes dans le SPC suisse selon secteurs
        Quelle / Source: Schweizerischer Baumeisterverband / Société Suisse des Entrepreneurs
        Mio. Franken, nominal / en mio. de francs, nominal
8'000

7'000

6'000
                                                                                                Öff. Tiefbau / Génie civil sect. public
                                                                                                (2020: 7.31 Mrd., -3.4%)
5'000
                                                                                                Wohnungsbau / Construction de
                                                                                                logements (2020: 5.52 Mrd., -6.2%)

4'000                                                                                           Priv. Tiefbau / Génie civil sect. privé
                                                                                                (2020: 2.83 Mrd., 9.3%)

                                                                                                Übr. Hochbau / Autres secteurs du
3'000                                                                                           bâtiment (2020: 2.88 Mrd., -1.9%)

                                                                                                Öff. Hochbau / Bâtiment sect. public
                                                                                                (2020: 1.2 Mrd., 6.7%)
2'000

1'000

   0
          2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
                                           Ganzes Jahr / année entière
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