Debüt - 60 Jahre Jubiläumskonzert - Saison 2019/2020 - Deutsches ...
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Besetzungsänderung —– Arabella Steinbacher musste ihre Mitwirkung am heutigen Konzert krankheitsbedingt bedauerlicherweise kurzfristig absagen. Wir danken Emmanuel Tjeknavorian, dass er für sie den Part der Solovioline in Brahms’ Doppelkonzert übernimmt. —– Die Künstler EMMANUEL TJEKNAVORIAN zog erstmals internationale Aufmerksamkeit auf sich, als er beim Inter- nationalen Jean-Sibelius-Violinwettbewerb 2015 für die beste Inter- pretation des Violinkonzerts von Jean Sibelius sowie als Gewinner des Zweiten Preises ausgezeichnet wurde. Seitdem führen ihn Einladungen zu den weltweit renommierten Klangkörpern. Höhepunkte seiner aktu- ellen Saison sind Debüts mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, der Acca- demia Nazionale di Santa Cecilia, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Japan und Wiedereinladungen zu den St. Petersburger Philharmonikern, den Wiener Symphonikern sowie dem Radio-Sym- phonieorchester Wien. Dabei musiziert er mit Dirigenten wie Alain Altinoglu, Christoph Eschenbach, Jakub Hrůša, Markus Poschner und Yuri Temirkanov. Als jüngster ›Artist in Residence‹ in der Geschichte des Wiener Musikvereins gestaltet er in dem traditionsreichen Haus einen eigenen Zyklus. Außerdem kehrt er als ›Junger Wilder‹ erneut ins Konzerthaus Dortmund zurück. Als Teil eines neuen Exklusiv-Ver- trags mit dem Label Berlin Classics erscheint im Februar 2020 sein zweites Album. Sein Debüt-Album ›Solo‹, erschienen bei Sony Classical, stieß auf hohe Anerkennung und erhielt 2018 den ›Opus Klassik‹- Preis. Emmanuel Tjeknavorian spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari, Cremona, 1698, die ihm freundlicherweise von einem Gön- ner der Londoner ›Beare's International Violin Society‹ zur Verfügung gestellt wurde.
Programm 2 3 Programm Jubiläumskonzert 60 Jahre ›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ Hector Berlioz (1803–1869) Mo 28 10 | 20 Uhr ›Le Carnaval romain‹. Ouverture caractéristique op. 9 (1843–1844) –– Allegro assai con fuoco – Andante sostenuto – Tempo I. Allegro vivace Grußworte Stefan Raue PAUSE Intendant Deutschlandradio Béla Bartók (1881–1945) Alexander Steinbeis Rumänische Volkstänze (1915|1917) Orchesterdirektor des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin I. ›Der Tanz mit dem Stabe‹. Allegro moderato II. ›Gürteltanz‹. Allegro ANDREW LITTON Dirigent (1. Teil) III. ›Der Stampfer‹. Andante LAWRENCE FOSTER Dirigent (2. Teil) IV. ›Tanz aus Butschum‹. Moderato Arabella Steinbacher Violine V. ›Rumänische Polka‹. Allegro Diana Tishchenko Violine VI. ›Schnelltanz‹. Allegro Tabea Zimmermann Viola VII. ›Schnelltanz‹. Allegro vivace Claudio Bohórquez Violoncello Daniel Müller-Schott Violoncello Max Bruch (1838–1920) Martin Spangenberg Klarinette Konzert für Klarinette, Viola und Orchester Martin Spangenberg Alexandre Baty Trompete e-Moll op. 88 (1911) Tabea Zimmermann Markus Groh Klavier Anna Vinnitskaya Klavier II. Allegro moderato Deutsches Symphonie-Orchester Berlin III. Allegro molto Holger Hettinger Moderation Johannes Brahms (1833–1897) Dmitri Schostakowitsch (1906 –1975) Konzert für Violine, Violoncello und Orchester Arabella Steinbacher Festliche Ouvertüre für Orchester A-Dur op. 96 (1947) a-Moll op. 102 (1887) Daniel Müller-Schott III. Vivace non troppo Dmitri Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 Anna Vinnitskaya George Enescu (1881–1955) c-Moll op. 35 (1933) Alexandre Baty Rumänische Rhapsodie A-Dur op. 11 Nr. 1 (1901) II. Lento – III. Moderato – IV. Finale. Allegro con brio – Presto Dauer der Werke Schostakowitsch 7 min | Schostakowitsch 15 min | Beethoven 12 min | Berlioz 8 min Ludwig van Beethoven (1770 –1827) Bartók 8 min | Bruch 11 min | Brahms 8 min | Enescu 12 min Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56 Markus Groh (1803–1804) Diana Tishchenko Claudio Bohórquez III. ›Rondo alla Polacca‹ Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 3. November ab 20.03 Uhr bundesweit gesendet. UKW 89,6 | DAB+ | online | App
Grußwort 4 5 Essay SEIT 60 JAHREN AUF ENTDECKUNGSREISE VON 1959 BIS HEUTE von Albrecht Dümling Dunkel und undurchschaubar mag die Tiefsee auf jemanden wirken, der unvorbereitet mit ihr konfrontiert wird. Mit der richtigen Ausrüstung und Beleuchtung lassen sich jedoch unter den Millionen scheinbar ähnlicher Berlin-Debüts als Chance und Herausforderung Wesen, die dort versteckt leben, einzigartige Individuen entdecken. Viele wichtige Musikerkarrieren nahmen in Berlin ihren Anfang. So bedeutete für den in Wien geborenen Geiger Fritz Kreisler sein Debüt Besonderes ins Scheinwerferlicht zu rücken, das hatten sich auch die mit den Berliner Philharmonikern am 27. November 1899 den interna- Begründer der Konzertreihe ›RIAS stellt vor‹ auf die Fahnen geschrieben, tionalen Durchbruch. Eine ähnlich durchschlagende Wirkung hatte am 30. November 1903 der erste Auftritt des Pianisten Artur Schnabel als als sie im Herbst 1959 mit einem knallroten Plakat die Berliner zu einem Solist mit den Philharmonikern. Auch für Vladimir Horowitz wurde Konzert mit unbekannten Künstlern einluden. Fünf DM kostete damals die sein erstes Berlin-Gastspiel richtungweisend. Bei dem Konzert am teuerste Eintrittskarte für den Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in 18. Dezember 1925 beeindruckte dieser russische Pianist so sehr, dass der Masurenallee. Gemeinsam mit dem ›Radio-Symphonie-Orchester Berlin‹ die Agentur Wolff & Sachs ihn sogleich für drei Konzerte in der Berli- ner Philharmonie engagierte. Kreisler war bei seinem Berlin-Debüt 24 traten damals drei unbekannte junge Solisten und ein Dirigent auf. Das Jahre alt, Schnabel 21 und Horowitz 22 Jahre. Modell funktionierte, und so wurde die Veranstaltungsreihe auch in turbu- lenten Zeiten fortgeführt und sogar noch um Kammerkonzerte erweitert. Da für junge Musikerinnen und Musiker ihr Berlin-Debüt eine so große Der Umzug in die Philharmonie trug zur Ausstrahlung der Reihe bei. Bedeutung haben kann, kam es vor über 60 Jahren in der Musikabtei- Deutschlandfunk Kultur wirkte und wirkt hier – gemäß seinem Auftrag – lung des Senders RIAS Berlin zu der Idee, dieser Aufgabe eine eigene Konzertreihe zu widmen. Dabei sollten jeweils zwei oder drei junge nicht nur als Multiplikator des Kulturlebens, sondern als Kulturproduzent, Solisten und ein Dirigent die Gelegenheit erhalten, sich gemeinsam mit denn als Veranstalter suchen wir aktiv nach den interessantesten jungen dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin (dem heutigen Deutschen Künstlern. Bei dieser Talentsuche wollen wir nicht Hypes um Wettbewerbs- Symphonie-Orchester) dem Berliner Publikum vorzustellen. Am 3. No- gewinner vervielfältigen, sondern den eigenwilligsten jungen Musikern vember 1959 fand im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks das erste Konzert unter dem Titel ›RIAS stellt vor‹ statt. Verantwortlich für die Chance geben, mit dem DSO zu arbeiten und sich anschließend in der die jährlich drei Konzerte war Günther Arndt, der Chefdirigent des Philharmonie zu präsentieren. RIAS-Kammerchors. Zu einem Ereignis wurde der 5. März 1963, debü- tierten an diesem Abend doch zwei später weltberühmte Künstler: der Günther Arndt, 1961 Auch in der Jubiläums-Spielzeit 2019|2020 ist es wieder gelungen, junge Dirigent Gerd Albrecht und die Cellistin Jacqueline du Pré. Ebenfalls in Interpreten nach Berlin zu holen, die einen sehr persönlichen Zugang zu einem Konzert der Reihe durften die (West)Berliner 1969 zum ersten Mal die Sängerin Jessye Norman erleben. Zwei Jahre später debütierte musikalischen Meisterwerken gefunden haben. Freuen Sie sich in dieser im Konzertsaal der Hochschule für Musik der Dirigent Lawrence Foster, Saison auf ein glanzvolles Jubiläumskonzert und auf Abende mit Künstle- 1941 als Sohn rumänischer Eltern in den USA geboren, der in Los An- rinnen und Künstlern aus Polen, Großbritannien, Schweden, Österreich, geles schon als Assistent Zubin Mehtas gearbeitet hatte. Er machte Russland, Deutschland, Armenien und den USA. Sie werden all ihr Können nach seinem Berlin-Debüt eine internationale Karriere und dirigiert aufbieten, um Sie zu überraschen, zu berühren und zu bezaubern. beim heutigen Jubiläumskonzert die zweite Programmhälfte. In den folgenden Jahren debütierten bei ›RIAS stellt vor‹ zwei weitere Stefan Raue Dirigenten, die bald weltweite Anerkennung erhielten: 1977 der briti- Intendant Deutschlandradio sche Heißsporn Simon Rattle und 1987 der aus Berlin stammende
Essay 6 7 Essay Christian Thielemann. Inzwischen war die Verantwortung für die Kon- ment durchgesetzt wie etwa Daniel Barenboim, Evgenij Kissin oder zertreihe auf den RIAS-Redakteur Hermann Reuschel übergegangen, Cecilia Bartoli. Für manche wurde aber ihr erster großer Auftritt in der eine besonders glückliche Hand bei der Entdeckung junger Talente Berlin zum Start einer internationalen Karriere. Auf die Fortsetzung hatte. So durfte im Oktober 1986 der damals 26-jährige Andrew Litton der Reihe dürfen wir gespannt sein. Mendelssohn und Strauss dirigieren. In der Philharmonie, wo seit 1972 die meisten Debüt-Konzerte stattfanden, ließ ebenfalls 1986 die gera- Grenzgänger. Zum Musikprogramm de 20-jährige Tabea Zimmermann mit dem Bratschenkonzert Béla Bar- Wie im Alltagsleben führen auch in der Musik manche Pläne zu uner- tóks aufhorchen; vier Jahre zuvor hatte sie beim Internationalen Mu- warteten Ergebnissen. So kann sich ein Cellokonzert in ein Werk für sikwettbewerb Genf den Ersten Preis errungen. Violine und Cello verwandeln, in anderen Fällen kann sich eine vorge- sehene Uraufführung um Jahre verschieben. Als 1947 die Sowjetunion Jean Cuillerier, der 1988 die Verantwortung für die Reihe übernahm, den 30. Jahrestag der Oktoberrevolution feierte, bemerkte der Dirigent erweiterte sie um vier Kammerkonzerte pro Saison. Als idealer Auftritts- des Bolschoi-Theaters erst wenige Tage vor dem Moskauer Festkonzert, ort für Künstler wie Hanno Müller-Brachmann, Jean-Yves Thibaudet, dass man dafür ein neues Stück brauchte. Er fragte bei Dmitri Schosta- Martin Grubinger oder das Kuss-Quartett erwies sich der neue Kam- kowitsch an, ob dieser sehr kurzfristig etwas Passendes schreiben Die Geigerin Elisabeth Glass und der Diri- gent Andrew Litton bei ›RIAS stellt vor‹ mermusiksaal der Philharmonie. Martin Spangenberg, der junge Solo- könne. Der Komponist machte sich an die Arbeit und stellte tatsächlich am 24.10.1986. klarinettist der Münchner Philharmoniker, der 1991 bei ›RIAS stellt innerhalb von drei Tagen seine ›Festliche Ouvertüre‹ fertig. Merkwür- vor‹ debütierte, trat dagegen noch im Großen Sendesaal an der Masu- digerweise wurde die neue Komposition 1947 dann doch nicht ver- renallee auf. Nach der Wiedervereinigung wurden die Berliner Rund- wendet. Erst 1954 zum 37. Jahrestag der Oktoberrevolution kam sie funksender neu strukturiert, so dass die Konzertreihe bald darauf zur Uraufführung. Seitdem erklang dieses wirkungsvolle Stück bei Dmitri Schostakowitsch ›Debüt im Deutschlandradio‹ hieß. Mit der Wiedervereinigung war ein vielen anderen festlichen Anlässen, etwa 1980 zur Eröffnung der Mos- weiterer attraktiver Auftrittsort allgemein zugänglich geworden: das kauer Olympiade oder 2009 zur Verleihung des Nobel-Preises. Konzerthaus Berlin. Hier spielte im Januar 1997 der 27-jährige Pianist Markus Groh, der zwei Jahre zuvor Erster Preisträger beim renommier- Schostakowitsch, der mit dem Pomp seiner ›Festlichen Ouvertüre‹ den ten Concours Reine Elisabeth in Brüssel gewesen war. Ebenfalls Preis- konservativen Musikgeschmack seiner Auftraggeber genau getroffen träger bei internationalen Wettbewerben waren die Cellisten Daniel hatte, liebte in jungen Jahren die Provokation. Kurz nach dem Abschluss Müller-Schott und Claudio Bohórquez, die sich in den Jahren 1998 und seiner Oper ›Lady Macbeth von Mzensk‹ schuf er im Sommer 1933 sein 2000 vorstellten. Während Bohórquez zusammen mit zwei weiteren Konzert op. 35, das er als Trompetenkonzert begann; den Klavierpart Debütanten in der Philharmonie auftrat, durfte sich Daniel Müller-Schott fügte er erst später hinzu. Er nannte sein Opus eine »spöttische Her- ebenso wie 2003 die 22-jährige Geigerin Arabella Steinbacher an einem ausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Hermann Reuschel, 1983 ganzen Abend im Kammermusiksaal der Philharmonie präsentieren. Konzert-Gestus«. Tatsächlich verblüfft dieses Werk seine Zuhörer durch überraschende Brüche und Parodien. So zitiert das Finale zuerst den Christine Anderson, die 2008 die Verantwortung für die Debüt-Reihe Anfang einer Klaviersonate von Joseph Haydn, dann Rossinis ›Wil- übernahm, sucht seitdem weiter nach jungen Musikern und Musike- helm Tell‹-Ouvertüre und Beethovens Rondo ›Die Wut über den ver- rinnen, die für das Berliner Publikum von Interesse sein könnten. 2008 lorenen Groschen‹. Und statt die Kadenz mit einem Triller zu beenden, durfte sich die russische Pianistin Anna Vinnitskaya, die im Vorjahr bringt Schostakowitsch den Triller schon gleich am Anfang. beim Concours Reine Elisabeth den Ersten Preis gewonnen hatte, mit einem Kammermusikprogramm vorstellen. 2012 ließ sich der Franzose Das erwähnte Beethoven-Rondo ist im Original-Manuskript als ein Alexandre Baty, Solotrompeter beim Orchestre philharmonique de »Capriccio im ungarischen Stil« bezeichnet. Mit der »ungarischen Art« Radio France, erstmals in Berlin hören. Zwei Jahre später brillierte die meinte der Komponist das sprunghafte Temperament in diesem Klavier- ukrainische Geigerin Diana Tishchenko, die zuvor als Finalistin beim stück. Ein Rondo findet sich auch am Schluss des Konzerts für Klavier, ARD-Wettbewerb aufgefallen war. Violine und Violoncello, das Ludwig van Beethoven dem Fürsten Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz widmete. Es soll auf die »polnische Die vor sechzig Jahren unter dem Titel ›RIAS stellt vor‹ begonnene Art«, also wie eine Polonaise im würdevollen Dreiertakt, gespielt Ludwig van Beethoven, Miniatur von Konzertreihe hat der Musikwelt zu bedeutenden Entdeckungen ver- werden. Der Ruhm dieses Wiener Komponisten verbreitete sich auch Christian Horneman, 1802 holfen. Wohl alle Debütanten begriffen ihr Berlin-Debüt als Chance in Frankreich. Dort gehörte Hector Berlioz zu den größten Beethoven- Jean Cuillerier, 1995 und Herausforderung. Nicht alle von ihnen haben sich später so vehe- Bewunderern: Franz Liszt nannte ihn den »Lordsiegelbewahrer Beet-
Essay 8 9 Essay schule für Musik, an der Bruch 1891 eine Professur für Komposition erhielt. Fast schon am Ende seiner Karriere lernte Max Bruch Richard Mühlfeld, den Klarinettisten des Meininger Hoforchesters, kennen und begeisterte sich für dieses Blasinstrument. 1911, im Alter von 74 Jahren, schrieb er für seinen Sohn, den Klarinettisten und Dirigenten Max Felix Bruch, sein e-Moll-Konzert op. 88. Den Ton der Klarinette verband er dabei mit dem ähnlich warmen Klang der Bratsche. Max Bruch ›Carnevale di Roma‹, Aquarell über Blei- stift von Friedrich Wilhelm Moritz hovens«. Das frühe Erlebnis der Beethoven-Symphonien prägte alle Orchesterwerke von Berlioz, so auch die Ouvertüre ›Le Carnaval ro- main‹, in welcher der Komponist Themen aus seiner Oper ›Benvenuto Cellini‹ verwendete. Ausgelassene Karnevalsstimmung im Rhythmus des Saltarello durchzieht diese symphonische Dichtung. Joachim-Quartett mit Joseph Joachim (Violine) und Robert Hausmann (Violon- Wie Beethoven, der in einzelnen Werken den ungarischen und polni- cello) schen Stil aufgriff, oder wie Berlioz, der sich für den italienischen Sal- tarello begeisterte, haben sich auch andere Komponisten als musikali- Die Freundschaft zwischen Brahms und Joachim wäre fast zerbrochen, sche Grenzgänger betätigt und von Volksmusik inspirieren lassen. Béla als Johannes Brahms in einer Ehekrise seines Freundes nicht dessen Bartók genügte die Beethoven- und Brahms-Tradition nicht, die er am Position unterstützte, sondern die der Ehefrau. Nach Jahren der Ent- Konservatorium von Budapest kennenlernte. Er suchte neue Anregun- fremdung bemühte sich Brahms wieder um eine Annäherung. Eine gen bei der Folklore seines Landes. Im Jahr 1905 reiste er zu diesem Komposition, die er eigentlich dem Cellisten Robert Hausmann zuge- Zweck in Dörfer der Region Siebenbürgen im Osten des ungarischen dacht hatte, ergänzte er damals um einen Violinpart für Joachim. Diese Königreichs. Dort fand er nicht weniger als 1115 instrumentale Lied- Versöhnungsgeste führte die alten Freunde wieder zusammen. Im und Tanzmelodien, die er in einer Sammlung notierte. Sieben Melodien Oktober 1887 fand die Uraufführung des Doppelkonzerts op. 102 statt, davon verwendete er 1915 in einer kleinen Klaviersuite, die er dann auch mit Joseph Joachim und Robert Hausmann als Solisten, dirigiert von Béla Bartók orchestrierte. Da aber Siebenbürgen ebenso wie der Geburtsort des Johannes Brahms. Komponisten nach dem Ersten Weltkrieg im Friedensvertrag von Trianon Rumänien zugeschlagen wurde, nannte Bartók, ein entschiedener Geg- George Enescu war wie Joseph Joachim zugleich Geiger und Kompo- ner jedes Nationalismus, seine Suite jetzt ›Rumänische Volkstänze‹. nist. 1881 in Rumänien geboren, studierte er in Wien, wo er Brahms begegnete, und in Paris, wo Jules Massenet und Gabriel Fauré seine Ebenfalls zu Ungarn gehörte der heute burgenländische Ort Kittsee bei Kompositionslehrer wurden. Sein Hauptziel war aber die Weiterent- Pressburg/Bratislava, als dort 1831 der Geiger und Komponist Joseph wicklung der rumänischen Musik. In seinem populärsten Werk, der Joachim geboren wurde. Früh durch Mendelssohn gefördert, studierte ›Rumänischen Rhapsodie‹ A-Dur, griff Enesco 1901 Volksliedmelodien er am Leipziger Konservatorium und wurde einer der engsten Freunde seines Landes auf. In ständigem Wechsel von Vierviertel- und Drei- von Johannes Brahms, dessen Violinkonzert er uraufführte. Joachim vierteltakt steigert sich in dieser Komposition die übermütige Volks- verhalf auch dem g-Moll-Violinkonzert von Max Bruch, das er wesent- festatmosphäre in Tempo und Dynamik, um in strahlendem A-Dur zu George Enescu lich überarbeitete, zum Erfolg. 1869 gründete er die Berliner Hoch- enden.
Interview 10 11 Interview kann. Und das ist für Dirigenten am Anfang nicht – der Orchestervorstand hatte das eingeführt – so einfach, da wachsen sie erst mit der Zeit immer eine Art Strichliste, wo man bei bestimmten neuen Interview mit Bernhard Hartog mehr hinein. Namen sagen sollte, ob man es befürwortet, sie wiedereinzuladen oder nicht. Wir haben nicht im Spielt es auch eine Rolle, wie die Probenarbeit strengen Sinne Punkte gegeben. abläuft? Hat sich die Art, wie man heute probt, im Vergleich zu 1980, als Sie angefangen ha- Herr Hartog, Sie bilden an der Universität der Herr Hartog, Sie sind in der Spielzeit ben, verändert? Künste Berlin junge Geiger aus. Was können 1980|1981 nach Berlin gekommen als Erster Nein, für die jungen Dirigenten, die beim DSO einen Sie denen mitgeben, um sich auf ein Debüt mit Konzertmeister des heutigen DSO. Das erste ihrer ersten größeren Auftritte haben, ist die Situa- einem großen Orchester vorzubereiten? Was Konzert der Reihe ›RIAS stellt vor‹ in dieser tion von vornherein so, dass sie nicht sehr bestim- müssen die jungen Künstler lernen, um das er- Saison ist Ihnen besonders in Erinnerung ge- mend oder autoritär auftreten, das habe ich nie er- folgreich zu überstehen? blieben, warum? lebt. Was sich geändert hat, ist ganz einfach, dass Zum einen sollen sie auf sich selbst hören, sollen Zum einen bestand das Programm aus relativ vielen die Disziplin viel besser geworden ist. Es wird viel sich nicht vom Orchester zu sehr irritieren lassen. Stücken, zum anderen waren ja auch zwei Solisten mehr aufgepasst in den Proben und viel mehr zuge- Zum anderen sollen sie natürlich auch auf das dabei. Ein Stück im Programm war gänzlich unbe- hört. Aber das ist generell in allen Orchestern so, Orchester hören. Das ist ja das Wichtigste für einen kannt, das war die Ballett-Suite von Max Reger. zumindest hier in Deutschland, soweit ich das über- Musiker, dass er hört, was die anderen machen. Und ich fand das Stück sehr gut, es hat mir sehr gut blicken kann. Aber es ist eben etwas widersprüchlich: Wenn man gefallen. Leider ist mir dieses Stück in meiner gan- zu sehr hört, dann ist man am Anfang so irritiert, zen Laufbahn nicht mehr wieder begegnet. Das zeigt, Sie erinnern sich besonders gern an das Debüt das weiß ich von mir selbst, wie ich angefangen dass bei ›RIAS stellt vor‹ – heute heißt es ›Debüt‹ – des damals zukünftigen, jetzt ehemaligen habe, solistisch zu spielen, dass man sehr erschro- auch unbekannte Stücke, die es absolut lohnen, ins Chefdirigenten Tugan Sokhiev. Wie ist Ihnen cken ist, wie die eigene Leistung darunter erst ein- Programm aufgenommen worden sind. dieser Abend und die Probenarbeit zuvor im mal leidet. Man sollte also die Balance finden, gut Die beiden Solisten habe ich im Laufe meiner späte- Gedächtnis geblieben? zuzuhören, aber trotzdem die eigene Auffassung ren Berliner Jahre gut kennengelernt: Zum einen Das Besondere war da, dass bei den Proben absolut von Anfang an klar deutlich zu machen. Das ist vor Kolja Blacher, den ich später immer wieder erlebt auf Augenhöhe miteinander kommuniziert wurde, allem mit Dirigenten wichtig, die selbst nicht sehr habe als bekannten Berliner Geiger; zum anderen dass nie die Situation entstand, dass der Dirigent sicher sind, besonders im Tempo. den Saxophonisten Detlef Bensmann, der bei uns eine besondere Unterstützung braucht, weil er dann oft im Orchester gespielt hat. Beider Auftreten Bernhard Hartog, Erster Konzertmeister des DSO von 1980 bis 2014 noch so unerfahren ist. Man merkte sofort sein gro- Wenn Sie an Ihre eigene Karriere zurückden- ist mir gut in Erinnerung geblieben. ßes schlagtechnisches Talent, aber auch seine Über- ken, haben sich denn die Möglichkeiten für seinem Instrument, dem Orchester, zu sammeln. sicht über die Stücke, die er machte, und das habe junge Solisten heute vergrößert? Sie sind ja als Erster Konzertmeister in einer Man merkt es den jungen Dirigenten und Dirigen- ich nicht vergessen. Und diese Begabung hat sich Ich glaube, solche Möglichkeiten, wie sie das ›De- Rolle »zwischen den Stühlen«: Sie haben das tinnen natürlich an, dass sie nicht diese Erfahrung natürlich noch vertieft in den nächsten Jahren. So büt‹ geschaffen hat, stehen bis heute als etwas Orchester hinter sich, müssen führen. Dann haben, und da muss man vermitteln, wenn im war es kein Wunder, dass er Chefdirigent beim DSO Besonderes da, da gibt es nicht so viele auf diesem haben Sie einen jungen Dirigenten, der viel- Orchester manchmal Ungeduld aufkommt. wurde. Level. Es gibt natürlich viele Möglichkeiten, mit leicht noch nicht so viel Erfahrung mit der Lei- kleineren Orchestern als Solist zu spielen, beispiels- tung eines großen Orchesters besitzt, und Was sind denn aus Musiker-Sicht die Krite- Wie entscheidet denn das Orchester, ob ein weise in der Reihe vom Deutschen Musikrat, den schließlich ist da noch ein Solist, der erwartet, rien, einen Dirigenten gut zu finden, ihm zu Dirigent oder ein Solist wiedereingeladen ›Konzerten junger Künstler‹. Aber hier in einer dass ihm gefolgt wird. Wo liegen die Schwie- folgen und dann auch zu entscheiden: Den wird? Welche Chance hat ein Dirigent oder Stadt wie Berlin zu debütieren, ist doch etwas Her- rigkeiten in dieser Rolle? möchten wir wieder einladen? Was muss ein Solist, dass er zwei Jahre später nach seinem ausragendes. Ich weiß nicht, ob es ähnliche Reihen Für die jungen Solisten ist es nicht so schwierig wie junger Dirigent dafür mitbringen? Debüt wiederkommen darf? in München, Hamburg oder Köln gibt. Ich glaube, für die Dirigenten. Als Solist wächst man ja mit Das wichtigste ist natürlich, dass er ein wirklich Eine sehr gute, wenn er gut eingeschlagen hat, eher nicht. seinem Instrument auf, wird groß damit. Aber als klares Verständnis von dem jeweiligen Stück hat, wenn er großen Erfolg gehabt hat. Das haben wir ja Dirigent hat man sein Instrument, das Orchester, was er aufführen möchte, und dass er dieses Ver- oft erlebt. Shallon kam damals wieder; Oramo, der Das Gespräch führte Dr. Christine Anderson, erst, wenn man schon arriviert ist. Es ist ganz ständnis, seine Interpretation des Stückes, den auch ein bemerkenswertes Debüt-Konzert gemacht Redakteurin der Konzertreihe ›Debüt im Deutsch- schwer für einen jungen Dirigenten, Erfahrung mit Musikern, den Kollegen im Orchester klarmachen hat, kam auch wieder. Es gab einmal eine Zeitlang landfunk Kultur‹.
Die Debütanten 12 13 Die Debütanten Debütanten 1959 – 2019 1959 Christoph Stepp, Leslie Parnas, Uto Ughi, Anton Kuerti 1961 Roberto Benzi, Michèle Boegner, Rohan de Saram 1962 Pierino Gamba, Mario Monreal,Rainer Koelble, Hermann Michael, Yossi Zivoni, Rudolf Buchbinder 1963 Gerd Albrecht, Jacqueline du Pré, Bruno Leonardo Gelber, Othmar Mága, Daniel Barenboim, Aylá Erduran 1964 Gabor Ötvös, Maurice André, Dino Ciano, George Alexander Albrecht, Wendy Baldwin, Yan Pascal, Heribert Esser, Yuuko Shiokawa, Peter-Lukas Graf, Jonathan Sternberg, Norma Fisher, Roland Hermann 1965 Hans Drewanz, Idil Biret, Hermann Baumann, Edgar Seipenbusch, Anja Thauer, Gérard Poulet, Charles Bruck, Ava June, Pietro Spada 1966 Karl Ristenpart, Susanna Mildonian, Jacques Chambon, Aldo Ceccato, Emmy Verhey, Arto Noras, Sylvia Caduff, Ken Ara, Don Garrard 1967 David Epstein, Konstanty Kulka, Howard Lebow, Walter Gillessen, Klaus Thunemann, Fou Ts’ong, Zoltán Peskó, Ernst Sandleben, Maurice Bourgue 1968 Michael Singher, Viviane Gomori, Eduard Brunner, Enrique Garcia Asensio, Leon Ara, Dubravka Tomšič, Alois Springer, Vladimir Orlow, Ilan Rogoff 1969 Carlos Eduardo Prates, Jessye Norman, Andreas Röhn, Carl von Pfeil, Dinorah Varsi, Knut Skram, Karl Anton Rickenbacher, László Bársony, Kruno Cigoj 1970 Uri Segal, Jean-Rodolphe Kars, Paolo Paolini, Michel Plasson, Ulf Hoelscher, Bedřich Tylšar, Zdenek Tylšar, Klauspeter Seibel, Benedikt Köhlen, Günter Klaus, Claus Kanngiesser 1971 Lawrence Foster, William Read, Lajos Lencses, Boris Brott, Geertje Nissen, Günter Kaunzinger, Urs Schneider, Kaja Danczowska, Paul Crossley 1972 John Luciano Neschling, Marian Migdal, Chantal Mathieu, Barbara Müller-Haase, Helmut Müller-Brühl, Hildegard Heichele, Johannes Ritzkowsky, Klaus Weise, Edgar Krapp, Rolf Schulte 1973 Wolfgang Balzer, Myung Wha-Chung, Sándor Falvai, Michael Halász, Carole Dawn Reinhart, Blanca Uribe, Hiroshi Wakasugi, Sumire Yoshihara, Endre Balogh 1974 Pinchas Steinberg, Pi-hsien Chen, Thomas Friedli, Herbert Gietzen, Pierre Amoyal, Myung Whun-Chung 1975 Theodor Guschlbauer, Carolyn Moran, Roman Jablonski, Ken-ichiro Kobayashi, Katherine Ardo, Janis Marshelle Coffman, Peter Schrottner, Christian Zacharias, István Gáti 1976 Daniel Oren, Leonora Geanta, Tomasz Marcin Sosnowski, Georg-Wilhelm Schmöhe, Diane Walsh, Frédéric Lodéon, Wojciech Michniewski, Belinda Kelp, Dylana Jenson 1977 Bruno Weil, Irena Grafenauer, Claudia Antonelli, Wolfram Christ, Kotaro Sato, Natascha Tadson, Yuval Yaron, Simon Rattle, Lydia Artymiw, Colin Carr 1978 Karl-Heinz Bloemeke, Chieko Oku, David Shifrin, Ronald Zollman, Thomas Zehetmair, Midori Takada 1979 Robert Maxym, Melvin Tan, Roswitha Randacher, Gerard Oskamp, Pascal Devoyon, Jacqueline Paige-Green, Tilo Lehmann, Ansgar Schneider, Wolfgang Meyer, Uros Lajovic, Yasmine Backhaus, Thomas Christian 1980 Gilbert Levine, Hae-Kyoung Kim, Ludger Lohmann, Mary Shearer, Antonio Meneses, David Shallon, Detlef Bensmann, Kolja Blacher, Arthur Fagen, Walid Howrani, Johannes Flieder 1981 Bernhard Güller, Håkan Hardenberger, Dietmar Schwalke, Neil Varon, Frank Peter Zimmermann, Sören Hermansson 1982 Hans Richter, Klara Flieder, Raphael Flieder, Yoshikazu Tanaka, Chisato Ogino, Ulrike Anima Mathé, Andreas Weiss, Reiner Wehle, Trio Zingara 1983 Manfred Manhart, Michael Boder, David Robertson, Wolfgang Ritter, Wolfgang Manz 1984 Michael Zilm, Susan Kessler, Manuel Fischer-Dieskau, Osamu Sasaki, Mihaela Martin, Charles Neidich, Franz Welser-Möst, Radovan Vlatkovic, Hai-Kyung Suh 1985 Lior Shambadal, Evamarie Müller, Ksenija Jankovic, Rico Saccani, Suk-Hyun Cho, Desiree Ruhstrat, Donato Renzetti, Takumi Kubota, Maria Russo 1986 Stefan Anton Reck, Tabea Zimmermann, Stefan Bevier, Andrew Litton, Elisabeth Glass, Rémi Collard 1987 Jonathan Seers, Ramon Jaffé, Jewgenij Kissin, Jun’ichi Hirokami, Leonidas Kavakos, Barbara Kilduff, Christian Thielemann, Paul Meyer, Michal Kañka 1988 Eric Hull, Heidi Emmert, Isabelle Faust, Roberto Paternostro, Michael Knapp, Giuseppe Sabatini, Claudio Otelli, Marco Chingari, Michele Pertusi, Daniela Lojarro, Gertrud Ottenthal, Sumi Jo, Gisella Pasino, Cecilia Bartoli, Leonid Grin, Martina Schucan, Stefan Vladar, Jean Philippe Collard, Fine Arts Brass Ensemble 1989 Antony Bramall, Stephanie Hamburger, Christophe Boulier, Andreas Delfs, Yaron Windmüller, Andreas Haefliger, Richard Buckley, Carmen Gonzalez, Rosella Ragatzu, Olga Romanko, Monica Bacelli, Serena Pasqualini, Elio Ferretti, Robert Wörle, Manrico Biscotti, Gidon Saks, Andrea Silvestrelli, Münchner Klaviertrio, Joshua Bell, Jean-Yves Thibaudet, Philippe Bianconi 1990 Vladimir Ghiaurov, Latica Honda-Rosenberg, Sebastien Lipman, Penderecki-Quartett, Waldemar Malicki, Wiener Schubert Trio, Noam Yeini, James Sommerville, Leonid Gorokhov, Aulos-Bläserquintett, Anthony Spiri, The Cambridge Musick, Steven Isserlis, Pascal Devoyon, Mark Wigglesworth, Trio Wanderer, Ma’alot-Quintett 1991 Jörg Remy, George Hanson, Vasko Vassilev, Martin Spangenberg, Endellion Quartett, Olivier Baumont, Jun Märkl, Laura Aikin, Valeria Esposito, Barbara Frittoli, Claudia Taha, Andrea Ulbrich, Renée Morloc, Vicente Ombuena, Jürgen Sacher, Andreas Scholz, Alexander Anisimov, Derrick Inouye, Leo Siberski, Ian Fountain, Trio opus 8, Michael Scheitzbach 1992 Quatuor Ysaÿe, Dmitrij Hvorostovskij, Mikhail Arkadiev, Hervé Klopfenstein, Mila Georgieva, Jan-Erik Gustafsson, Antonio Pappano, Tedi Papavrami, Natalie Reese, Gustavo Romero, Dudu Carmel, Wolfgang Watzinger, Joanna Madrozkiewicz, Manfred Wagner-Artzt 1993 Stefan Hüge, Gregor Bühl, Momo Kodama, Daniel Hope, Arthur Post, Ilya Itin, François Leleux, The Raphael Ensemble, Mark Stringer, Xavier Phillips, Alessandro Carbonare, Jin Wang, Pavel Šporcl, Frank Braley, Thomas Hecht, Sandra Shapiro 1994 Albert Schweitzer Oktett, Christoph Campestrini, Anna Kravtchenko, Emmanuel Pahud, Pieter Wispelwey, Paul Komen, Britten Quartett, Georg Fritzsch, Jana Boušková, Julia Krasko, Wibi Soerjadi 1995 Stefan Malzew, Hsin-Yun Huang, Till Fellner, Trio Jean Paul, Wihan Quartett, Evgeni Bushkov, Stephen Prutsman, Auer Quartett, Victor Puhl, Urszula Kryger, Radek Baborák, Georg Pohle 1996 Sergej Krylov, Stefania Mormone, Jirí Bářta, Frédéric Chiu, Andreas Scholl, Markus Märkl, Karl-Ernst Schröder, Singer Pur, Sakari Oramo, Frederick Kempf, Tatjana Vassiljeva, Christos Papageorgiou, George Petrou, Borromeo String Quartet 1997 Alexander Steinitz, Lajos Edvin Csüry, Markus Groh, Matthias Foremny, Chen Halevi, Trio Bartholdy, Junges Deutsches Bläserquintett, Safri Duo, Hanno Müller-Brachmann, Malcolm Martineau, Internationales Klavierquintett London, Patricia Pagny 1998 Zsolt Hamar, Bruno Weinmeister, Julia Zilberquit, Vellinger Quartet, Emanuele Segre, Daniel Boico, Anya Alexeyev, Stefan Schilli, DanielMüller-Schott, Robert Kulek 1999 Lawrence Renes, Denis Goldfeld, Jan Gottlieb Jiracek, Leon McCawley, Minguet Quartett, Henschel Quartett, Octuor Paris-Bastille, Kai Röhrig, David Pyatt, Delphine Haidan, Klavierduo Anna und Ines Walachowski, Ariadne Daskalakis, Miri Yampolski 2000 Christian Arming,Renaud Capuçon, Claudio Bohórquez, Tomáš Hanus, Denis Burstein, Maya Boog, Hugo Wolf Quartett, Markus Leoson, Bruno Weinmeister, Stefan Veselka, Xavier de Maistre 2001 Charles Olivieri-Munroe, Nicola Jürgensen, Severin von Eckardstein, Ferenc von Szita, Florence Sitruk, Matthew Trusler, Enigma Ensemble, Janne Thomsen, Gordan Nikolić, Anna Lewis, Thomas Ruge, Maurice Steger, Petr Skalka, Sergio Ciomei, Thomas Rösner, Kai Ratassepp, Mati Mikalai, Gautier Capuçon, Falk Quartet, Katya Apekisheva, Trio Echnaton 2002 Avalon-Bläserquintett, Steven Osborne, Ilan Volkov, Marie-Nicole Lemieux, Martin Kasík, Saxofourte, Janne Rättyä, Taneli Turunen 2003 Tugan Sokhiev, Andrej Kowalinskij, Martin Helmchen, Garry Walker, Baiba Skride, Davide Franceschetti, Fauré Quartett, Mattia Zappa, Massimiliano Mainolfi, Martin Grubinger and Friends, Matthias Rexroth, Eytan Pessen, Arabella Steinbacher, Vardan Mamikonian 2004 Cuarteto Casals, Daniel Inbal, Matthias Rácz, Denys Proschayev, Cristina Marton und Aglaia Bätzner, Domonkos Héja, Johannes Moser, Ilya Gringolts, Polina Leschenko, Kungsbacka Piano Trio, Katona Twins 2005 Ensemble Mediolanum, Stéphane Degout, Hélène Lucas, Michael Christie, Antoine Tamestit, Simon Třpceski, Josep Caballé-Domenech, Andrej Bielow, Measha Brueggergosman, Quatuor Ébène 2006 Rajaton, Feuerbach-Trio, Kirill Karabits, Kristóf Baráti, Giuliano Sommerhalder, James Gaffigan,Laura Buruiana, Lise de la Salle, Igor Tchetuev 2007 Andrés Orozco-Estrada, Roman Patkolo, Eduard Kunz, 4-Mality Percussion Quartet, Jakub Hrůša, Nicola Benedetti, Christoph Eß, Kuss Quartett, Antoine Tamestit, Ariel Zuckermann, Aydar Gaynullin, Francesco Tristano Schlimé 2008 Trio Wiek, Ludovic Morlot, Antal Szalai, Alexander Kobrin, Tianwa Yang, Paul Rivinius, Pavel Haas Quartett, Juraj Valčuha, Sophia Jaffé, Guy Johnston, Shirley Brill, Anna Vinnitskaya, Johannes Fischer, Jean Deroyer, Stefan Jackiw, Boris Giltburg 2009 Minetti Quartett, Ensemble Asamisimasa, Alan Buribayev, Ivan Podyomov, Marie-Elisabeth Hecker, Trio ecco 2010 Jayce Ogren, Yoriko Muto, Julian Bliss, Quartett Apollon Musagète, Eva Ollikainen, Eugene Ugorski, Philipp Tutzer, Duo Staemmler, Eugene Tzigane, Sasha Cooke, Ward Stare, Ray Chen, Annika Treutler 2011 Gémeaux Quartett, Khatia Buniatishvili, Krzysztof Urbanski, Adrien Boisseau, Pierre Génisson, Kwadrofonik, Yordan Kamdzhalov, Hye Yoon Park, Michail Lifits, Nareh Arghamanyan 2012 Francesco Angelico, Emmanuel Ceysson, Daniela Koch, Einav Yarden, Amihai Grosz, Moran Katz, Ensemble Laboratorium, Quatuor Zaide, Naughton Piano Duo, Kelemen Quartett, Ryan Wigglesworth, Claire Booth, Alexandre Baty 2013 Mariani Klavierquartett, Daniil Trifonov, Clemens Schuldt, Nemanja Radulovic, Philippe Tondre, Matan Porat, Quatuor Voce, Mami Hagiwara, Marcelo Lehninger, Alexandra Soumm, Michael Schöch 2014 Santtu-Matias Rouvali, Annelien van Wauwe, Harriet Krijgh, Edgar Moreau, Pierre-Ives Hodique, La Lira di Orfeo, Joshua Weilerstein, Diana Tishchenko, Hornquartett (Maciej Baranowski, Peter Müseler, Bertrand Chatenet, Juliane Grepling) 2015 Gustavo Gimeno, Ottavia Maria Maceratini, Valentin Radutiu, Anna Petrini , Trio K/D/M, Trio Rafale, Nicholas Collon, Andrei Ionita, Adam Laloum 2016 Aziz Shokhakimov, Simone Rubino, Raphael Sévère, Dover String Quartet, Azahar Ensemble, Lorenzo Viotti, George Li, Pablo Ferrandez-Castro, Trio Gaspard 2017 Quatuor Van Kuijk, Tung-Chieh Chuang, Michael Buchanan, Aleksej Semenenko, Klavierduo Alina und Nikolay Shalamov, Ben Gernon, Agnès Clément, Arcis Saxophon Quartett, Mariam Batsashvili 2018 Notos Quartett, Triin Ruubel, Kärt Ruubel, Antonio Mendez, Emmanuel Tjeknavorian, Marc Christian Gruber, Marie Jacquot, Andrea Obiso, Jay Campbell, vision string quartet 2019 The Gesualdo Six, Vivi Vassileva Percussion Quartett, Valentin Uryupin, Juliana Koch, Philipp Kopachevsky
Statements 14 15 Statements Ich erinnere mich noch gut an das aufregende Gefühl, das erste Mal in Berlin spielen zu dürfen und die Radio- übertragung machte es natürlich noch spannender. Marcel: Am Tag nach dem Konzert Inzwischen würde ich ein Rezital meinen Nerven zu- kam die Pianistin zu uns in den Unter- richt und berichtete, wie liebe nicht unbedingt mit der Chaconne von Bach be- sie Pianistin geworden ist und wie ihr ginnen, aber mit Anfang 20 ist man da eher unbeküm- Konzert-All- tag aussieht – in diesen 45 Minuten mert. habe ich mehr erfahren als in meinem Seit diesem Debüt begleitete Deutschlandfunk Kultur zweiwöchigen Schülerprak tikum. mich bei vielen schönen Konzerten und Aufnahmen und ich freue mich deshalb ganz besonders, beim Ich spielte bei ›RIAS stellt vor‹ das Erste Kla- 60-jährigen Jubiläum dabei zu sein. rinettenkonzert von Weber. Als ich zur ersten Arabella Steinbacher Probe kam, war ich freudig überrascht, aber auch etwas angespannt, Günther Passin als Ersten Oboisten im Orchester sitzen zu sehen. Er war damals ein sehr erfolgreicher Oboen- Daniel Müller-Schott professor in München, wo ich gerade meine Stelle als Soloklarinettist der Münchner Phil- Es war eine große Ehre, zur Reihe ›Debüt im Deutschland- harmoniker angetreten hatte, und ich hatte funk Kultur‹ eingeladen worden zu sein, und es ist eine großen Respekt vor ihm. Natürlich freute es Ehre, heute abend beim Geburtstagskonzert dabei sein zu mich, dass er nach der Probe kam und mir dürfen. Ich habe ganz besondere Erinnerungen! Mein De- auf sehr kollegiale Weise zu meinem Spiel Konrad: In ein büt mit dem DSO Berlin unter Joshua Weilerstein war einer gratulierte. Mein Debüt in Berlin hatte für em Debüt-Ko entstand de nzert Tabea Zimmermann der wichtigsten und aufregendsten Tage meines Lebens. Es mich in gewisser Weise also auch die Funk- r Wunsch, st Jura Kultur- att und Musikwis passierte etwas, das ich niemals vergessen werde! Nach- tion einer Initiation in den Konzertbetrieb. schaft zu st sen- udieren. dem ich einige Tage intensiv geübt und mit dem Orchester Martin Spangenberg geprobt hatte, bemerkte ich erst wenige Stunden vor dem Konzert, dass mein Bogen sehr viel Haar verloren hatte – Charlotta: Nach dem Abit ur Es ist kaum zu glauben, dass seit meinem Debüt mit regel- das kann bei Schostakowitschs Erstem Violinkonzert schon mer kte ich, das s mir die dem DSO schon 33 Jahre vergangen sind! Obwohl suche passieren! Es war eigentlich unmöglich, das Konzert mit mäßigen Philharmonie-Be ich seitdem Tausende von Konzerten dirigiert habe, fehlten. Als junge Studen tin diesem Bogen zu spielen, und mein Ersatzbogen war für ändig wird mir dieser Abend unvergesslich bleiben, nicht komme ich jetzt eigenst dieses Stück nicht geeignet. Glücklicherweise kam ein Lola: Für zeitgen nur weil es aufregend war, mit einem solch feinen össische hierher. Freund vorbei und brachte mich mit einem befreundeten klassische Musik Orchester zu arbeiten. Zum ersten Mal in der Phil- bin ich zu jung. Philharmoniker in Kontakt. Kaum fünf Minuten später Claudio Bohórquez harmonie zu dirigieren, war die Erfüllung eines Trau- klopften sie an meine Tür, und diese Person bot mir für das Frieda: Klassisc he Musik live mes. Außerdem war dieses Konzert die Gelegenheit, zu erleben, öffne Konzert ihren wunderbaren Tourte-Bogen an. Ich war ge- te in meinem Elisabeth Glass kennenzulernen und mit ihr zu Kopf Türen, dere Liebe alle, meine Angst und meine Vorfreude vor den Proben zur ›Petruschka‹- rettet! n Existenz mir arbeiten, die eine lebenslange Freundin geworden vorher nicht be kannt war. Ballettmusik für ›RIAS stellt vor‹ werde ich niemals vergessen, auch wenn es So konnte ich mein Konzert für Deutschlandfunk Kultur in ist. Ihr legendärer Lehrer Thomas Brandis gratulierte schon so lange her ist. Um meine Aufregung in den Griff zu bekommen, schloss der Berliner Philharmonie mit dem DSO Berlin und Joshua mir nach dem Konzert und sagte: »Das war der beste ich vor Beginn meine Augen und stellte mir das große Fest vor, und hoffte, dass Weilerstein nicht nur mit einem schönen italienischen In- mündlichen ›Till Eulenspiegel‹, den ich jemals gehört habe«! Alles Caner: Bei meinen es mir gelingen würde, durch die Eröffnungstakte mit all ihren Tücken erfolg- strument spielen, sondern auch mit einem wunderbaren gen und me ine m ersten in allem, eine unvergessliche Erfahrung, für die ich Prüfun reich hindurchzukommen. Danach lief alles wie von selbst. Das Orchester mit französischen Tourte-Bogen – der sehr viel Haar besaß! h haben mir dem RIAS von Herzen danke! Vorstellungsgespräc seinen legendären Solisten (Faeli, Sebon) unterstütze mich, war aber nicht he- ine Erf ahr ung en, die ich beim me echen der rablassend. Unter all’ den Ensembles des Berliner Musiklebens hatte es immer Andrew Litton Schreiben und Einspr gemacht etwas Besonderes, und das ist in all den Jahren so geblieben. Wie könnte ich Music Director, New York City Ballet Moderationstexte habe, sehr geholfen. Ihre Meisterschaft bei der Aufführung von Enescus Dritter Sinfonie vergessen, r mit uns Musiklehrer, de die ich so liebe? Ich wünsche Ihnen allen ein langes Leben, gute Gesundheit Andreas: Mein bü t-K onzerte Die gelb hinterlegten Zitate stam- ch vie le De unter anderm au me ine Berufs- men von Berliner Schülern, die am und viel Erfolg. UND – Danke! einfluss te besucht hat, be meine Eltern. Education-Projekt ›Debüt direkt‹ en d me hr als Diana Tishchenko Ihr Larry (Lawrence Foster) wahl rückblick teilgenommen haben.
Die Künstler 16 17 Die Künstler —– Die Künstler ANDREW LITTON DIANA TISHCHENKO wurde in New York City geboren und studierte an der Juilliard School. wurde auf der Krim geboren. Sie studierte bei Tamara Mukhina in Kiew Er war unter Mstislaw Rostropowitsch Assistant Conductor an der Sca- und Ulf Wallin in Berlin. Weitere musikalische Inspiration erhielt sie la und beim National Symphony Orchestra in Washington. 1988 wurde von Boris Kuschnir, Steven Isserlis und András Schiff. Im Alter von 18 er Chefdirigent des Bournemouth Symphony Orchestra. Anschließend Jahren wurde sie Konzertmeisterin des Gustav Mahler Jugendorches- war er als Music Director beim Dallas Symphony Orchestra tätig. Zur ters. 2018 gewann sie beim Internationalen Long-Thibaud-Crespin- Zeit leitet Andrew Litton das New York City Ballet, arbeitet als Principal Wettbewerb den Grand Prix. Solistische Auftritte absolvierte sie u. a. Guest Conductor beim Singapore Symphony Orchestra und ist regel- beim DSO, dem Münchener Kammerorchester, dem Orchestre Philhar- mäßig zu Gast beim Bournemouth Symphony und beim Bergen Phil- monique de Strasbourg und dem Shenzhen Symphony Orchestra. Da- harmonic. Andrew Litton hat weltweit große Opernaufführungen ge- bei arbeitete sie mit Dirigenten wie Lahav Shani, Yaron Traub und leitet, darunter an der Metropolitan Opera in New York, am Opernhaus Christian Ehwald zusammen. Diana Tishchenko gastierte u. a. beim Ver- Covent Garden in London und an der Deutschen Oper Berlin. Seine bier Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und bei La Diskographie umfasst über 130 CDs. Folle Journée de Nantes. LAWRENCE FOSTER TABEA ZIMMERMANN wurde als Sohn einer rumänischen Familie in Los Angeles geboren und erhielt ihren ersten Bratschenunterricht im Alter von drei Jahren. Ihr studierte bei Fritz Zweig und Joanna Graudan. Von 1962 bis 1965 war Studium absolvierte sie bei Ulrich Koch in Freiburg und bei Sandor er Dirigent des San Francisco Ballet, von 1965 bis 1968 Assistent von Végh am Mozarteum in Salzburg. Erste Preise bei den internationalen Zubin Mehta beim Los Angeles Philharmonic Orchestra. 1966 gewann Wettbewerben in Genf, in Budapest und beim Wettbewerb ›Maurice er in Tanglewood den Koussevitzky Memorial conductors prize. Seit Vieux‹ in Paris krönten ihre Ausbildung. Seit 2002 ist sie Professorin 1971 arbeitete er als Chefdirigent des Houston Symphony Orchestra, an der Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹ in Berlin. Als Solistin des Monte Carlo Philharmonic Orchestra, des Orchestre de Chambre de arbeitet sie regelmäßig mit Orchestern wie den Berliner Philharmoni- Lausanne, des Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Cata- kern, dem Orchestre de Paris, dem London Symphony Orchestra und lunya und des Gulbenkian Orchestra. Seit 2013 führt Lawrence Foster dem Israel Philharmonic Orchestra zusammen. Einen Schwerpunkt ih- die Opéra de Marseille. Ab der Spielzeit 2019|2020 ist er als Chefdiri- rer kammermusikalischen Arbeit bildet das Arcanto Quartett mit Antje gent des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks in Weithaas, Daniel Sepec und Jean-Guihen Queyras. Insgesamt doku- Katowice tätig. mentieren rund 50 CDs Tabea Zimmermanns musikalisches Schaffen. ARABELLA STEINBACHER CLAUDIO BOHÓRQUEZ begann im Alter von drei Jahren, Violine zu spielen und studierte bei war Schüler von Boris Pergamenschikow. Der Ersten Preis beim Inter- Ana Chumachenco in München. Sie konzertiert mit führenden Orches- nationalen Musikwettbewerb in Genf markierte den Beginn seiner tern wie dem New York Philharmonic, dem Boston Symphony Orches- Karriere als Cello-Solist. Beim Internationalen Pablo-Casals-Wettbe- tra und dem London Symphony Orchestra. Sie feierte Erfolge mit dem werb der Kronberg Academy gewann er den Grand Prix. 2016 wurde Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestre National de France, den er als Professor an die Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹ Berlin Wiener Symphonikern, dem NHK Symphony Orchestra und dem Sym- berufen. Er trat mit vielen deutschen Rundfunkorchestern, dem Gewand- phonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Sie hat mit Dirigenten hausorchester Leipzig, den Wiener Symphonikern, dem Orchestre Phil- wie Lorin Maazel, Zubin Mehta, Riccardo Chailly, Herbert Blomstedt, harmonique de Radio France, dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Charles Dutoit und Yannick Nézet-Séguin zusammengearbeitet. Zu den NHK Symphony Orchestra auf. In den USA gab Claudio Bohórquez Höhepunkten der Saison 2018|2019 zählten eine Tournee durch Aus- Konzerte mit dem Boston Symphony, dem Cleveland Orchestra und tralien und Neuseeland, eine Deutschlandtournee mit dem Royal Phil- dem Philadelphia Orchestra. Dabei arbeitete er u. a. mit Daniel Baren- harmonic Orchestra sowie Konzerte mit dem ORF Radio-Symphonie- boim, Leonard Slatkin und David Zinman zusammen. Orchester im Wiener Musikverein.
Die Künstler 18 19 Die Künstler DANIEL MÜLLER-SCHOTT MARKUS GROH studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis und studierte bei Konrad Richter in Stuttgart und bei Hans Leygraf in Ber- erhielt Unterricht von Mstislaw Rostropowitsch. Mit 15 Jahren ge- lin und Salzburg. 1995 war er Gewinner des Ersten Preises des Con- wann er den Ersten Preis beim Internationalen Tschaikowsky Wettbe- cours Reine Elisabeth in Brüssel. Er gastiert heute bei den großen Or- werb für junge Musiker 1992 in Moskau. Er gastiert bei bedeutenden chestern in Europa, den USA und Asien. So trat er mehrfach mit Orchestern; u. a. in den USA bei Orchestern in New York, Boston und Orchestern wie dem London Symphony, dem Cleveland Orchestra, dem Cleveland, in Europa bei den Berliner Philharmonikern, beim London New York Philharmonic, dem Philadelphia Orchestra, den St. Peters- Symphony und den großen Rundfunkorchestern, in Asien bei Tokyos burger Philharmonikern sowie deutschen Spitzenorchestern auf. Er NHK Symphony Orchestra. Dabei arbeitete er mit herausragenden Di- arbeitete mit Dirigenten wie Neeme Järvi, Fabio Luisi, Kent Nagano, rigenten zusammen, u. a. mit Charles Dutoit, Bernard Haitink und Kirill Jonathan Nott und David Robertson zusammen. Markus Groh konzer- Petrenko. Eine Zusammenarbeit verband ihn auch mit Kurt Masur, tiert weltweit bei renommierten Festivals und gibt immer wieder Kla- Lorin Maazel und Yakov Kreizberg. Internationale Musikfestivals laden vierabende in vielen Musikzentren der Welt. Er ist Gründer des Beber- ihn regelmäßig ein, u. a. die Londoner Proms, der Heidelberger Früh- see Festivals im Norden Berlins. ling und das Festival in Tanglewood. ANNA VINNITSKAYA MARTIN SPANGENBERG wurde im russischen Novorossijsk geboren und studierte zunächst bei absolvierte sein Klarinettenstudium bei Hans Deinzer in Hannover. Sergei Ossipienko in Rostow. Seit 2002 lebt sie in Hamburg, zunächst Von 1988 bis 2003 war er Soloklarinettist der Münchner Philharmoni- als Meisterschülerin von Evgeni Koroliov, heute als Professorin an der ker sowie Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters. Seit 2013 ist er Hochschule für Musik und Theater. Der Erste Preis beim Concours Rei- Professor an der Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹ in Berlin. Solisti- ne Elisabeth in Brüssel 2007 eröffnete ihr eine internationale Karriere. sche Auftritte absolvierte er u. a. mit den Münchner Philharmonikern Sie arbeitet mit Dirigenten wie Andriss Nelsons, Kirill Petrenko, Krzys- unter Sergiu Celibidache und James Levine, dem Deutschen Sympho- ztof Urbański, Vladimir Fedosseyew und Marek Janowski zusammen. nie-Orchester Berlin, dem RSO Stuttgart, dem Prager Rundfunk-Sin- In der Saison 2018|2019 absolvierte sie ihre Debüts bei der Sächsi- fonieorchester und zuletzt als Dirigent und Solist mit dem Ensemble schen Staatskapelle Dresden und beim Danish National Symphony Or- m18. Als Kammermusiker spielt er u. a. im Ensemble mit Stefan Kiefer chestra. Außerdem standen Konzerte mit dem RSB, dem WDR Sinfo- (Klavier) und Jens Peter Maintz (Violoncello) und dem Artemis Quar- nieorchester Köln, dem SWR Symphonieorchester sowie mit dem City tett. Er ist künstlerischer Leiter des Internationalen Kammermusik- of Birmingham Symphony Orchestra in ihrem Kalender. kurses der Jeunesses Musicales in Weikersheim. Das DEUTSCHE SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN ALEXANDRE BATY hat sich in den über 70 Jahren seines Bestehens durch seine Stilsicher- wurde 1983 geboren und studierte bei Eric Aubier. 2008 wurde er heit, sein Engagement für Gegenwartsmusik sowie durch seine CD- und Solotrompeter beim Orchestre Philharmonique de Radio France, 2009 Rundfunkproduktionen einen international exzellenten Ruf erworben. übernahm er dieselbe Position beim Orchestre de la Suisse Romande Gegründet 1946 als RIAS-, wurde es 1956 in Radio-Symphonie-Orches- und 2010 beim Seoul Philharmonic Orchestra. Nach einem Zwischen- ter Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt es seit dem Jahr spiel beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam (2011|2012) 1993. Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Vladimir kehrte er zu seinen Stellen in Paris und Seoul zurück. Im Rahmen sei- Ashkenazy definierten als Chefdirigenten in den ersten Jahrzehnten die ner Orchestertätigkeit arbeitete er in den letzten Jahren u. a. mit den Maßstäbe. Kent Nagano wurde 2000 zum Künstlerischen Leiter beru- Dirigenten Myung-Whun Chung, Mariss Jansons, Valery Gergiev, Gus- fen. Von 2007 bis 2010 setzte Ingo Metzmacher mit progressiver Pro- tavo Dudamel, Kurt Masur, Ricardo Muti, Esa-Pekka Salonen und grammatik Akzente im hauptstädtischen Konzertleben, Tugan Sokhiev Pierre Boulez zusammen. 2011 erspielte er sich den Zweiten Preis beim folgte ihm von 2012 bis 2016 nach. Seit 2017 hat der Brite Robin Tic- Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München. Alexandre Baty ciati die Position als Chefdirigent des Orchesters inne. Das DSO ist ein ist Professor am Pariser Conservatoire. Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH.
Das Orchester 20 —–– Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Chefdirigent und 1. Violinen Bratschen Flöten Hörner Künstlerischer Wei Lu Igor Budinstein Kornelia Paolo Mendes Leiter 1. Konzertmeister 1. Solo Brandkamp Solo Marina Grauman Annemarie Solo Bora Demir Robin Ticciati 1. Konzertmeisterin Moorcroft Gergely Bodoky Solo Byol Kang 1. Solo Solo Ozan Çakar Ehemalige Konzertmeisterin N. N. Upama Muckensturm stellv. Solo Chefdirigenten stellv. Solo stellv. Solo N. N. Barnabas Kubina Ferenc Fricsay † stellv. Konzertmeisterin Verena Wehling Frauke Leopold Georg Pohle Lorin Maazel † Olga Polonsky Leo Klepper Frauke Ross Joseph Miron Riccardo Chailly Isabel Grünkorn Andreas Reincke Piccolo Antonio Adriani Vladimir Ioana-Silvia Musat Lorna Marie Hartling Ashkenazy Oboen Mika Bamba Henry Pieper Trompeten Kent Nagano Thomas Hecker Dagmar Schwalke Birgit Mulch-Gahl Solo Joachim Pliquett Ingo Metzmacher Solo Ilja Sekler Anna Bortolin Viola Wilmsen Tugan Sokhiev Falk Maertens Pauliina Quandt- Eve Wickert Solo Marttila Solo Ehrendirigenten Tha s Coelho Martin Kögel Nari Hong stellv. Solo Heinz Günter Wand † Viktor Bátki Radzischewski Nikolaus Kneser Isabel Maertens stellv. Solo Kent Nagano Michael Mücke Violoncelli Max Werner Raphael Mentzen Mischa Meyer Englischhorn Elsa Brown Matthias Kühnle Ksenija Zečević 1. Solo Valentin Radutiu Klarinetten Lauriane Vernhes Posaunen 1. Solo Stephan Mörth Solo András Fejér 2. Violinen Dávid Adorján Solo Solo Thomas Holzmann Andreas Schumann Solo Andreas Klein Stimmführer Adele Bitter Solo Mathias Donderer Richard Eva-Christina Obermayer Susann Ziegler Schönweiß Thomas Rößeler stellv. Solo Rainer Vogt Stimmführerin Catherine Blaise Bernhard Nusser Tomer Maschkowski Johannes Watzel Claudia Benker- Bassposaune stellv. Stimmführer N. N. Schreiber Bassklarinette Clemens Linder Leslie Riva-Ruppert Tuba Matthias Roither Sara Minemoto Fagotte Johannes Lipp Stephan Obermann Karoline Zurl Eero Lagerstam Kontrabässe Solo Harfe Tarla Grau Peter Pühn Jörg Petersen Elsie Bedleem Solo Solo Solo Jan van Schaik Ander Perrino Douglas Bull Uta Fiedler-Reetz Bertram Hartling Cabello stellv. Solo Pauken Der perfekte Ein- oder Ausklang Solo Hendrik Schütt Erich Trog Kamila Glass Christine Felsch Markus Kneisel Solo ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. Marija Mücke stellv. Solo Kontrafagott Jens Hilse Elena Rindler Gregor Schaetz Solo Matthias Hendel Schlagzeug Ulrich Schneider Roman Lepper Rolf Jansen 1. Schlagzeuger QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz Emre Erşahin Henrik Magnus Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30 Schmidt www.qiu.de stellv. 1. Schlagzeuger Thomas Lutz
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