Berliner Wissenschafts-Verlag - Geschichte Themenkatalog
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Berliner Wissenschafts-Verlag Geschichte Themenkatalog
INHALT EDITORIAL Berlin | Brandenburg | Preußen ..................2 Liebe Leserin, lieber Leser, für die Geschichtswissenschaft gab es Ende 2020 Osteuropa .............................................. 15 ein Weihnachtsgeschenk: Über 70 Publikationen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs stehen Nordeuropa ............................................ 17 jetzt im Open Access zur Verfügung! Hierzu gehören ältere wie auch alle künftigen Neuerscheinungen der DDR-Forschung........................................ 21 „Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landes- hauptarchivs“ und der „Bibliothek der Brandenbur- Rechtsgeschichte ..................................... 22 gischen und Preußischen Geschichte“ (S. 8). Politische Geschichte ................................ 23 Vom freien Zugang für die Wissenschaft ist andern- orts weniger die Rede: Bundesgerichte und höhere Kulturgeschichte ...................................... 24 Justizbehörden zeigen sich zögerlich im Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Dieter Deiseroth Autor*innenverzeichnis ............................. 27 und Annette Weinke fordern deshalb: Weniger Ver- fassungsfolklore, bessere Zugangsbedingungen zu Justiz- und Behördenakten für die Zeitgeschichts- forschung (S. 21). Einen Gegenentwurf bei der Aufarbeitung liefert Maja Hagerman mit ihrer preisgekrönten Biografie Herman Lundborgs, eines Vordenkers der national- sozialistischen Rassenlehre. Wer war der Mann, der „das schwedische Volk retten“ wollte? Ein wichtiger Beitrag nicht nur im Sinne der Geschichtsforschung, sondern auch angesichts des weltweiten Erstarkens rassistischen und völkischen Denkens (S. 16). Weiße Westen, braune Gesinnung? Die Aufarbei- tung des Nationalsozialismus ist auch in Berlin noch nicht abgeschlossen: Angestoßen von der Berliner Stadtreinigung untersucht Sören Flachow- sky die Geschichte der Organisation zwischen 1871 und 1955. Im Zentrum: Die Verflechtungen mit dem NS-Regime (S. 12). Ob NS-Zeit oder brandenburgisches Mittelalter: Der Themenkatalog Geschichte präsentiert die Neuerscheinungen der Jahre 2019–2021. Viel Spaß beim Stöbern wünschen Ihnen Dr. Thomas Schaber Jessica C. Gutsche (Verlagsleitung) (Programmleitung)
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS Veronica Kölling (Bearb.), Klaus Neitmann (Hrsg.) „Man bleibt eben immer der Flüchtling.“ Eine Quellenedition zur Flucht und Vertreibung aus dem Kreis Arnswalde ━ 1945–1947 Lange Zeit blieb Arnswalde im Zweiten Welt- Eine Quellenedition zur Flucht und Vertreibung krieg von militärischen Auseinandersetzun- aus dem Kreis Arnswalde 1945–1947 gen verschont. Erst Anfang Februar 1945 belagerten sowjetische Truppen die Stadt. Tausende Bewohner konnten nicht mehr rechtzeitig fliehen und wurden in Arnswalde eingeschlossen. Zwei Wochen lang bangten sie um ihr Leben, bis die deutsche Wehr- macht sie schließlich vom Feind unbemerkt aus der Stadt schleusen konnte. In dieser Quellenedition kommen neben Au- toritätspersonen vor allem einfache Bürger zu Wort, die eindrucksvoll von ihrer Flucht aus der eingeschlossenen Stadt berichten, von ihrer Rückkehr in die Heimat, ihrer spä- DIE BEARBEITERIN teren Vertreibung und von den Schwierig- keiten beim Neuanfang westlich der Oder in Veronica Kölling, geb. 1984, Master of Arts Stu- einer Gesellschaft, die sie nicht wollte. dium „Schutz europäischer Kulturgüter“ an der „Man bleibt eben immer ‚der Flüchtling‘, et- Europa-Universität Viadrina in Frankfurt Oder, was bemitleidet, geduldet, manchem allein Bachelor of Arts Studium „Modern Languages and schon durch seinen Anblick lästig, da er nur Intercultural Communication“ an der University of zu sehr an die Vergänglichkeit irdischen Besit- Southern Denmark, 2014–2019 wissenschaftliche zes erinnert“, schrieb der Arnswalder Lehrer Mitarbeiterin im Archiv der Stiftung Brandenburg, Werner Riepe 1946 an seine Lebensgefähr- derzeit freie Historikerin und Projektmanagerin. tin. Seine Einschätzung scheint angesichts heutiger politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen immer noch erschreckend ak- AUS DEM INHALT tuell zu sein. Die Kämpfe um den Kreis und die Stadt Arnswal- 2020, 342 S., 51 s/w Fotos, 2 s/w Tab., geb., de | Evakuierung nach Anklam und Flucht über 60,– €, 978-3-8305-5009-9 die Ostsee | Arnswalder in dänischen Flücht- eBook PDF 978-3-8305-4182-0 lingslagern | Flucht, Rückkehr und Vertreibung (Veröffentlichungen des Brandenburgischen aus Arnswalde | Flucht und Verschleppung aus Landeshauptarchivs, Bd. 75) Zühlsdorf | Evakuierung aus Reetz und Besat- zungszeit | Krankenpflege unter sowjetischer und polnischer Verwaltung in Marienwalde | Die sowjetische Besatzungszeit im Kreis Arnswalde | Leben unter polnischer Verwaltung | Die Vertrei- bung der deutschen Bevölkerung | Neuanfang in Westdeutschland. 2
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS PREUßEN ACCESS Dietmar Bleyl Wolfgang Blöß Die Schweizer Kolonisten „Bei der Schaffung von im Golmer Bruch Neusiedlerstellen wollen bei Potsdam wir uns nicht mit kompli- Das Schicksal einer reformierten zierten Planungen befas- Gemein(d)e sen, sondern einfach Was wäre Brandenburg ohne seine vielen Ein- anfangen zu arbeiten.“ wanderer? Ohne die Hugenotten, ohne die Böhmen – und die Schweizer!? Die Zuwande- Siedlungsplanung in Brandenburg rerung von Schweizer Kolonisten nach Bran- 1945–1950: Vom Gut zur Kleinbauern- denburg hat die Migrationsforschung bisher wirtschaft nur marginal wahrgenommen. Die Bodenreform in der SBZ löste eine nie da- Der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm hat- gewesene Siedlungsbewegung aus. Aus Guts- te sich, nachdem es in der Schweiz Ende des ländereien mussten 5-ha-Höfe geschnitten, 17. Jahrhunderts zu enormen sozialen Span- den Neubauern Haus und Hof gebaut und alles nungen gekommen war, 1683 an den Bürger- in eine sinnvolle Ordnung des ländlichen Rau- meister und den Rat der Stadt Bern gewandt: mes gebracht werden. Er bat um „Überlassung von Einwohnern auf Wolfgang Blöß behandelt mit der Siedlungs- dem Lande“, welche „der Wirtsschafft und planung die Schnittstelle zwischen Landauf- Viehzucht wohl erfahren seyn“. Die Folgen- teilung und Neubauern-Bauprogramm und bewältigung des 30-jährigen Krieges, der die stellt diese in den historischen Kontext. Er Kurmark vielerorts entvölkert hatte, war für arbeitet den Aufbau der dafür erforderlichen ihn oberstes Staatsziel. Unter den nachgebo- Verwaltungsorganisation im Spannungsver- renen Schweizer Söhnen fanden sich viele hältnis zwischen Zentrale und Gliedern der Einwanderwillige, sodass eine Auswahl unter SBZ sowie zwischen deutschen und Besat- ihnen nötig wurde, „denn es ginge um die Ehre zungsbehörden ebenso heraus wie Diskussion der Schweizerischen Nation.“ Auch heute noch und Erlass der erforderlichen Richtlinien und kann man den Stolz dieser kleinen Einwande- Weisungen. Diese wurden vom Umgang mit rungsgruppe in Nattwerder erleben. den Gutsanlagen und der Konzeption des ge- Dietmar Bleyl untersucht ihr Schicksal sowohl schlossenen Dorfes bestimmt. Im Fokus steht unter dem wirtschaftlichem Aspekt (bis ins auch die Arbeit der Planer und Architekten – 19. Jahrhundert) als auch unter dem konfessi- unter schwierigsten Bedingungen und uner- onellen Aspekt (bis 1949) und schließt damit bittlichem Zeitdruck. Ihr Arbeitsergebnis, den eine Lücke in der bisherigen Forschung. Dorfbebauungsplan, stellt Blöß vor und führt i. Vb. 2021, 978-3-8305-5092-1 die in diesem Zusammenhang sicht- und er- eBook PDF 978-3-8305-4311-4 lebbare, von Widersprüchen geprägte soziale (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Lage im Dorf vor Augen. Landeshauptarchivs) i. Vb. 2021, 978-3-8305-5038-9 eBook PDF 978-3-8305-4238-4 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs) ━ ━ Siedlungsplanung in Brandenburg 1945–1950: Das Schicksal ein eine er reformiertten en Ge em meiin n(d)e vom Gut zur Kleinbauernwirtschaft 3
SCHRIFTENREIHE BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS Veröffentlichungen Torsten Hartisch des Brandenburgischen „Zum Landrat Landeshauptarchivs nicht geeignet“ Das Brandenburgische Landeshauptarchiv Leitendes Personal der zentralen, verwahrt das Archivgut brandenburgischer regionalen und lokalen Verwaltungs- Behörden, Institutionen und Personen von dienststellen in Brandenburg 1945–1952 der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Gegen- Nach 1989/90 erreichten das Brandenburgi- wart und leistet und befördert vornehmlich sche Landeshauptarchiv verstärkt Anfragen auf ihrer Grundlage Forschungsarbeiten zur zu politischen Leitungsträgern auf Kreis- mittelalterlichen und neuzeitlichen Landesge- und Stadtebene aus den Jahren 1945–1952. schichte Brandenburgs. Ihre Ergebnisse wer- Ortschronisten bzw. Gemeindeverwaltun- den in der seit 1958 erscheinenden, jetzt über gen suchten Biografien im Zusammenhang 70 Bände umfassenden Schriftenreihe „Veröf- mit der Benennung von Straßen, Plätzen fentlichungen des Brandenburgischen Landes- oder Gebäuden. Wissenschaftler erforschten hauptarchivs“ publiziert. Die darin enthalte- gleichzeitig die Strukturen der ehemaligen nen archiv- und geschichtswissenschaftlichen Landesverwaltung und deren Leiter. Zusam- Hilfsmittel und Nachschlagewerke, Editionen menhängende Angaben dazu lagen jedoch hochrangiger Quellen und monographischen bisher nicht bzw. nur unzureichend vor. Darstellungen zu Persönlichkeiten, Orten und Neben Landräten, Oberbürgermeistern und Sachthemen vermitteln dem Leser umfassen- ihren Stellvertreter werden von Torsten Har- de Einblicke in die Beiträge Brandenburgs zur tisch auch die Leiter und Stellvertreter der deutschen und europäischen Geschichte. Oberlandratsämter, Leiter der Hauptabteilun- Seit 2020 werden die neu erscheinenden Bän- gen, Abteilungen bzw. Referate der Provin- de kostenfrei im Open Access veröffentlicht. zialverwaltung bzw. der Landesregierung in rund 490 (mehr oder weniger ausführlichen) Kurzbiografien vorgestellt. Ergänzt wird der HERAUSGEGEBEN VON Band mit einer Aufstellung der Mitglieder der Mario Glauert Kreisräte der Landkreise, der Stadträte der kreisfreien Städte, der Vorstände der Kreistage und der Stadtverordnetenversammlung (rund ISSN Print 2366-8601 2000 Personen im Personenindex). ISSN Online 2366-861X Eine Aufstellung der wichtigsten Verwal- tungsstrukturen auf Landesebene (Minis- terien, Hauptabteilungen, Abteilungen und Referate) hilft bei einem schnellen Einstieg und Überblick. i. Vb. 2021, 978-3-8305-5108-9 eBook PDF 978-3-8305-4329-9 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs) ━ Leitendes Personal der zentralen, regionalen und lokalen Verwaltungsdienststellen in Brandenburg 1945–1952 4
BERLIN | BRANDENBURG | BERLIN | BRANDENBURG | PREUßEN PREUßEN Rolf-Herbert Krüger André Stellmacher Das Bauwesen in Die Herrschaft Lindow- Brandenburg-Preußen Ruppin im Spätmittelalter im 18. Jahrhundert zwischen Selbstbehaup- Die Baugeschichte Brandenburg-Preußens ist tung und Abhängigkeit zugleich Teil der Geschichte des Königreichs Mit einer Regestensammlung Preußen während seines Aufstiegs und einem Siegelkatalog zur europäischen Großmacht „Ein Obwohl die Herrschaft Lindow-Ruppin im im 18. Jahrhundert. Rolf- er Mark stein d Herbert Krüger erläutert Spätmittelalter eine zentrale Lage zwischen fie der hier erstmals das Entste- den großen Landesherrschaften im Osten Historiog ra des Reiches einnahm und sich ihre beiden .“ Bautechnik hen der Verwaltungsstruk- Landesteile über eine weite Entfernung er- Ku rr er, turen und der Organisati- Karl-Eugen streckten, ist sie weitgehend in Vergessenheit aktuell, on des Bauwesens sowie die Bautec hnik geraten. Lediglich die Frage nach der Herr- 6/20 Besonderheiten der Berliner schaftsgründung der aus dem nordöstlichen Baukommission, die für den Harzraum stammenden Arnsteiner im Land Ausbau der Hauptstadt Berlin ver- Ruppin gab Historikern Anlass zur Beschäf- antwortlich war. tigung mit dem Thema. Eine differenzierte Besonderen Fokus legt er auf die praktische Erforschung blieb bisher hingegen aus. Arbeit der Architekten, Ingenieure und Bau- Anhand teils neu entdeckter Quellen un- ausführenden, ihre soziale Stellung, Qua- tersucht André Stellmacher verschiedene lifizierung und Bezahlung sowie die tech- Schwerpunkte, wie die Heirats- und Erwerbs- nischen Hilfsmittel, mit denen die Bauten politik, die Besitzverteilung innerhalb der errichtet wurden, bevor statische Berechnun- Herrschaft und das Verhältnis der Grafen zu gen möglich waren. Dabei geht er auch auf ihren Vasallen. Eine beinahe 1.000 Einträge Fehlschläge und Einsturzkatastrophen wie umfassende Regestensammlung bildet dafür die des Münz-Turms, des Petri-Kirchturms die Grundlage. Neu geschaffene Karten und und des Deutschen Doms ein. der reich bebilderte anhängende Siegelkata- Weitere Schwerpunkte bilden das Verhältnis log belegen die Ergebnisse auf anschauliche der Baubeteiligten zu den Königen, fehlerhaf- Weise. te zeitgenössische und spätere Darstellungen der Aufgabengebiete sowie Leistungen der 2020, 640 S., 4 s/w Abb., 2 farb. Abb., Baubeamten und deren Wissenstransfer durch 2 s/w Fotos, 44 Farbfotos, 12 s/w Tab., selbst verfasste Fachbücher. 2 farb. Faltkarten, geb., 83,– €, 978-3-8305-3942-1 2020, 448 S., 93 s/w Abb., 15 s/w Fotos, geb., eBook PDF 978-3-8305-4100-4 69,– €, 978-3-8305-3965-0 eBook PDF 978-3-8305-4128-8 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 73) (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 74) ━ Mit einer Regestensam Regestensammlung mmlung und einem Siegel Siegelkatalog katalog 5
SCHRIFTENREIHE BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS Bibliothek der Branden- Peter Bahl burgischen und Belastung Preußischen Geschichte und Bereicherung Herausgegeben im Auftrag des Brandenbur- Vertriebenenintegration gischen Landeshauptarchivs und der Histo- in Brandenburg ab 1945 rischen Kommission zu Berlin, erscheinen in Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehema- der epochenübergreifend und interdisziplinär ligen deutschen Ostgebieten und anderen angelegten Reihe Quelleneditionen, aktuelle Siedlungsräumen in Ostmittel- und Osteuro- Spezialforschungen sowie übergreifende Ge- pa kamen ab 1945 in sehr großer Zahl auch samtdarstellungen zur mittelalterlichen und nach Brandenburg. Bis Ende 1946 nahm das neuzeitlichen brandenburgischen und preußi- Land mehr als 616.000 Menschen auf, was die schen Geschichte. Bevölkerung nicht nur erheblich vergrößerte, Die Reihe umfasst Monografien zu einzelnen sondern auch in ihrer Zusammensetzung Persönlichkeiten oder Personengruppen, Ter- stark veränderte. ritorien, Landschaften und Städten. Ferner Das weitere Schicksal der Betroffenen in der bietet sie Sammelbände, die aus Tagungen DDR ist jedoch kaum bekannt. Peter Bahl hervorgegangen sind, oder Aufsatzsammlun- zeichnet erstmals auf breiter Quellenbasis gen ausgewiesener Experten, die den Charak- ihre Ankunft und Integration sowie die Erin- ter von Standardwerken angenommen haben. nerungskultur bis zur Gegenwart nach. Neben Die Quelleneditionen verbreitern das Funda- Akten lässt er dabei vielfach Zeitzeugen so- ment der landesgeschichtlichen Arbeit – sei wohl aus dem Kreis der Vertriebenen als auch es für die Mittelalterforschung, die auf das dem der Einheimischen zu Wort kommen. Prozessregister des Klosters Lehnin zurück- An die Darstellung der Ereignisgeschichte greift, oder für die Zeitgeschichtsforschung, schließt er eine Dokumentation für alle die die 2020 erschienene Quellenauswahl zur Städte und ausgewählte Landgemeinden mit Ansiedlung von Vertriebenen im Land Bran- handbuchartigen Informationen zur konkre- denburg nach 1945 nutzt. Einen umfassenden ten lokalen Entwicklung in 340 Orten an. In Überblick über alle Epochen von der Ur- und einem Editionsteil sind ferner 261 Quellen- Frühgeschichte bis zur Gegenwart bietet die texte aus den Jahren 1945–2018 abgedruckt, mehrbändige Unterreihe „Brandenburgische die sich für eine vertiefende Beschäftigung Geschichte in Einzeldarstellungen“. Letztere mit dem Thema in Bildungsarbeit und Wis- richtet sich sowohl an das Fachpublikum als senschaft eignen. auch an eine breitere, historisch interessierte 2020, 1736 S., 12 s/w Tab., geb., Öffentlichkeit. Seit 2020 werden die neu er- 125,– €, 978-3-8305-5016-7 scheinenden Bände kostenfrei im Open Access eBook PDF 978-3-8305-4186-8 veröffentlicht. (Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 17) HERAUSGEGEBEN VON Mario Glauert Michael Wildt ISSN Print 2366-858X ━ Belastung und Bereicherung ISSN Online 2366-8598 6
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS PREUßEN ACCESS Michael Bienert, Historische Kommission zu Hermann Wentker (Hrsg.) Berlin e. V. (Hrsg.), Joachim Stephan (Bearb.) Land zwischen den Zeiten Brandenburg in der SBZ und frühen DDR Städtebuch Historisches (1945–1952) Ostbrandenburg Die Geschichte Brandenburgs war nach 1945 Das 1939 herausgegebene zweibändige „Deut- von einschneidenden Umbrüchen geprägt, de- sche Städtebuch. Handbuch städtischer Ge- ren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Der schichte“ wurde bald zu einem Standardwerk Befreiung von der NS-Herrschaft durch die für die lokale Stadtgeschichte, die vergleichen- Rote Armee folgte unter den Bedingungen der de Städteforschung oder die Lehre an Universi- sowjetischen Besatzungsherrschaft ein um- täten und Schulen, zumal als es in den letzten fassender Wandel der politischen, wirtschaft- Jahrzehnten wesentlich erweitert für einzelne lichen, gesellschaftlichen und kulturellen Bundesländer neu bearbeitet wurde. Verhältnisse. Dieser langwierige und überaus Das Städtebuch strukturiert alle Artikel nach schwierige Prozess machte aus Brandenburg in einer einheitlichen Gliederung, die in 20 über- den Jahren von 1945 bis 1952 ein „Land zwi- geordneten Punkten die wichtigsten Fakten zur schen den Zeiten“. Stadt bietet; u. a. wird über Namen, Ursprung, Der Band gibt einen umfassenden Überblick geographische Lage, Rechtswesen, Wirtschaft, über die wechselvolle Entwicklung Branden- Verwaltung, Herrschaftsverhältnisse, Finan- burgs zwischen 1945 und 1952, die keines- zen, Religion und Bildungswesen informiert. wegs geradlinig in die SED-Diktatur führte. Das „Städtebuch Historisches Ostbranden- Sieben Beiträge beleuchten die politischen burg“ ergänzt das 2000 veröffentlichte „Städ- Rahmenbedingungen ebenso wie die Wirt- tebuch Brandenburg und Berlin“ um die Städte schaft, Gesellschaft und Kultur sowie das wei- östlich von Oder und Neiße, die 1939 zur Pro- te Feld der staatlichen Repression. Der Band vinz Brandenburg gehörten. Die Artikel ent- führt die bisherigen Forschungen zusammen halten reiche Angaben zu allen Bereichen des und bietet darüber hinaus neue Perspektiven. städtischen Lebens und berücksichtigen auch i. Vb. 2021, 978-3-8305-3694-9 umfassend die polnische Entwicklung von eBook PDF 978-3-8305-4319-0 1945 bis zur Gegenwart. (Brandenburgische Geschichte i. Vb. 2021, 978-3-8305-5098-3 in Einzeldarstellungen; eBook PDF 978-3-8305-4320-6 Zugleich: Bibliothek der Branden- (Bibliothek der Brandenburgischen burgischen und Preußischen Geschichte) und Preußischen Geschichte) BRANDENBURGISCHE GESCHICHTE BAND 7 IN EINZELDARSTELLUNGEN S U G Michael C. Bienert Bien und Hermann Wentker (Hrsg.) g ━ ━ Land zwischen den Zeiten Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952) Städtebuch Hist i Historisches Ostbrandenburg 7
OPEN BACKLIST: OPEN ACCESS ACCESS Michael Gockel (Hrsg.) Freier Zugang zur Rudolf Lehmann, ein brandenburgischen bürgerlicher Historiker und Landesgeschichte Archivar am Rande der DDR Der Jahreswechsel 2020/2021 leitet den Tagebücher 1945–1964 Auftakt einer Open-Access-Initiative des 2018, 632 S., 9 s/w Fotos, Brandenburgischen Landeshauptarchivs und eBook PDF 978-3-8305-2234-8 des Berliner Wissenschafts-Verlags ein: Über Print: 2018, 79,– €, 978-3-8305-3745-8 70 Titel aus den gemeinsamen Schriftenrei- (Veröffentlichungen des Brandenburgischen hen steht jetzt kostenfrei zum Download zur Landeshauptarchivs, Bd. 70) Verfügung. Die Forschung und die interes- sierte Öffentlichkeit haben somit Zugriff auf wichtige Grundlagenwerke der brandenbur- Lieselott Enders gischen landesgeschichtlichen Forschung – Die Altmark vollständig durchsuchbar als eBooks. Geschichte einer kurmärkischen Zu den Highlights der Backlist gehören Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des bspw. die Historischen Ortslexika für Bran- 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts) denburg, die Niederlausitz und die Altmark, 2. unveränd. Aufl. 2018, 1580 S., die erstmals vollständig digital verfügbar 57 s/w Abb., 19 s/w Tab., 1 Farbkarte, sind. eBook PDF 978-3-8305-2996-5 Auch alle zukünftigen Publikationen der Print: 2. unveränd. Aufl. 2016, 99,– €, Schriftenreihen erscheinen ab sofort im 978-3-8305-3699-4 „goldenen“ Open Access – das eBook ist also (Veröffentlichungen des Brandenburgischen bereits zum Erscheinen der Printausgabe frei Landeshauptarchivs, Bd. 56) downloadbar. Entdecken Sie die Vielzahl alter wie neuer Lieselott Enders Titel selbst! Einige Leseempfehlungen haben wir rechts zusammengestellt. Die Prignitz Geschichte einer kurmärkischen Land- schaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert VERÖFFENTLICHUNGEN DES BRANDEN- 2020, 1384 S., 55 s/w Abb., 1 Farbkarte, BURGISCHEN LANDESHAUPTARCHIVS eBook PDF 978-3-8305-4252-0 z blha.bwv-verlag.de Print: 2000, 76,– €, 978-3-8305-0191-6 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 38) BIBLIOTHEK DER BRANDENBURGISCHEN UND PREUßISCHEN GESCHICHTE Lieselott Enders z bbpg.bwv-verlag.de Die Uckermark Geschichte einer kurmärkischen Land- schaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert 2020, 764 S., 24 s/w Abb., 6 farb. Abb., 15 s/w Tab., eBook PDF 978-3-8305-4246-9 Print: 2008, 69,– €, 978-3-8305-1490-9 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 28) 8
BACKLIST: OPEN ACCESS BACKLIST: OPEN ACCESS Peter P. Rohrlach „Ein neues Oliver Werner, Detlef Kotsch, Standardw Harald Engler Historisches erk .“ Ortslexikon für Rüdiger Sa chtjen, Bildung und Etablierung Brandenbur die Altmark Genealog. gisc hes Jahr- der DDR-Bezirke 2018, 2 Bände im Paket, buch 2018 in Brandenburg 2 Farbkarten, 2954 S., Verwaltung und Parteien in den Bezirken eBook PDF 978-3-8305-2235-5 Potsdam, Frankfurt/Oder Print: 2018, 189,– €, 978-3-8305-3743-4 und Cottbus 1952–1960 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen 2017, 320 S., 44 s/w Tab., Landeshauptarchivs, Bd. 68 a/b) eBook PDF 978-3-8305-2209-6 Print: 2017, 54,– €, 978-3-8305-3744-1 Lieselott Enders (Bearb.) (Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 16) Historisches Ortslexikon für Brandenburg Klaus Neitmann (Hrsg.) Teil I, Prignitz, Bd. 1 und 2 2020, 1240 S., 1 s/w Karte, Landesherr, Adel und eBook PDF 978-3-8305-4299-5 Städte in der mittel- (Veröffentlichungen des Brandenburgischen alterlichen und frühneu- Landeshauptarchivs, Bd. 3) zeitlichen Neumark 2020, 412 S., 15 s/w Abb., Rudolf Lehmann (Bearb.) 22 farb. Abb., 5 s/w Tab eBook PDF 978-3-8305-4257-5 Historisches Ortslexikon Print: 2015, 72,– €, 978-3-8305-3029-9 für die Niederlausitz (Bibliothek der Brandenburgischen Band 1: Einleitung und Übersichten und Preußischen Geschichte, Bd. 14) Die Kreise Luckau, Lübben und Calau 2020, 492 S., 1 Farbkarte, Gerd Heinrich, Klaus Heß, eBook PDF 978-3-8305-4297-1 Winfried Schich, Wolfgang Schößler (Veröffentlichungen des Brandenburgischen (Hrsg.) Landeshauptarchivs, Bd. 1) Stahl und Brennabor Die Stadt Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert 2020, 676 S., 131 s/w Abb., 36 Tab., eBook PDF 978-3-8305-4274-2 Print: 1998, 30,– €, 978-3-8305-0170-1 (Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 3) 9
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS Historische Kommission zu Berlin e. V. (Hrsg.) Kleine Schriftenreihe der Historischen Kommission zu Berlin 11 Das Graue Kloster in Berlin Perspektiven aus der Geschichte Historische Kommission zu Berlin e.V. (Hrsg.) ━ Das Graue Kloster in Berlin hat seine einsti- Das Graue Kloster in Berlin ge Bedeutung eingebüßt und ist gegenwärtig Perspektiven aus der Geschichte nur noch ein ‚gebrochener Erinnerungsort‘. Es fristet als Ruinendenkmal an der viel be- fahrenen Grunerstraße ein Schattendasein und die von ihm einst ausgegangene Leben- digkeit und Vielfalt drohen der Vergessenheit anheim zu fallen. Doch mit der anstehenden Neugestaltung des Klosterviertels, dem das SB B PK © SBB Graue Kloster seinen Namen gab, rücken Fragen an die Geschichte des Klosters in den Fokus. Welche Bedeutung hatte das Kloster im Mittel- alter? Wie wirkte das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster, das nahezu 400 Jahre innerhalb der einstigen Klostermauern für Bildung und Kultur stand? Auf welche Weise DIE HERAUSGEBERIN strahlten Kloster und Gymnasium in das um- Die Historische Kommission zu Berlin e.V. ist eine gebende Viertel sowie die Stadt Berlin aus? wissenschaftliche Vereinigung, die sich als eine der Wie ist der gegenwärtige interdisziplinäre For- wenigen außeruniversitären Forschungseinrichtun- schungsstand zu diesem Areal? gen in Berlin der historischen Erforschung Berlins, Vom landesherrlichen Beginn im Mittelalter Brandenburgs und Preußens widmet. Die HiKo bis zum heutigen Schicksal des Klostergelän- publiziert ihre wissenschaftlichen Forschungsergeb- des und seiner möglichen Zukunft: Die hier nisse in verschiedenen Schriftenreihen, fördert den versammelten Beiträge bilden ein Panorama, wissenschaftlichen Nachwuchs in einem eigenen das die herausragende Stellung des Areals in Netzwerk HiKo_21 und bietet ein modernes Inter- der Berliner Stadtgeschichte einem größeren netportal zu 100 Schlüsselquellen an. 1959 wieder- Publikum erschließt. begründet, zählt die Kommission heute über 100 i. Vb. 2021, 978-3-8305-5069-3 Expert*innen, die disziplin- und länderübergreifend eBook PDF 978-3-8305-4233-9 zur berlin-brandenburgischen und brandenburg- (Kleine Schriftenreihe der Historischen preußischen Landesgeschichte forschen. Kommission zu Berlin) MIT BEITRÄGEN VON Doris Bulach | Heinz-Dieter Heimann | Guido Hinterkeuser | Susanne Knackmuß | Klaus Lede- rer | Peter Lemburg | Michael Malliaris | Gunnar Nath | Wolfgang Schäche | Sibylle Schulz | Dirk Schumann | Andreas Stegmann | Sabine Weißler | Matthias Wemhoff 10
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN SCHRIFTENREIHE PREUßEN ACCESS Uwe Czubatynski Kleine Schriftenreihe Das Domstiftsarchiv der Historischen Brandenburg Kommission zu Berlin und seine Bestände Die „Kleine Schriftenreihe der Historischen Jedes über einen längeren Zeitraum gewachse- Kommission zu Berlin“ trägt ihr Programm ne Archiv stellt einen komplizierten und höchst im Namen: Es handelt sich um Veröffentli- individuellen Organismus dar. So erscheint es chungen kleineren Umfangs, die über spe- auch und gerade im digitalen Zeitalter nicht zielle Themen (insbesondere zur Berliner überflüssig, dem Benutzer eine Anleitung zur Stadtgeschichte) verlässlich, basierend auf Verfügung zu stellen, um Geschichte und Auf- dem neuesten Forschungsstand und anre- bau des jeweiligen Archivs besser verstehen zu gend zugleich informieren. Publiziert wer- können. den anschauliche Monografien, aber auch Uwe Czubatynski, Archivar des Domstifts Bran- Sammelbände mit dem Ziel, geschichtswis- denburg, bietet einen Gesamtüberblick al- senschafts-aktuelle Themen mit starkem ler Teilbestände des Domstiftsarchivs – der Berlin-Bezug einer breiteren Öffentlichkeit in „Schatzkammer“ des Landes Brandenburg. Im einem handlichen und modernen Format zu Einzelnen beschrieben sind sowohl der eigene präsentieren. Bestand des Domstifts als auch die Deposita Neben Heften zum Berliner Schloss, zur Ge- aus dem Land Brandenburg, ebenso alle grö- staltung der historischen Mitte Berlins und ßeren historischen Buchbestände, die Nachläs- zum Kriegsende im Berliner Südosten sind se und die archivischen Sammlungen. u. a. auch Hefte zum Nikolaiviertel, zu Berlin Der Forschung stehen auf diese Weise Angaben 1945–2000 und zur Gründungsstadt Berlin zur kirchlichen Verwaltungsgeschichte sowie erschienen. zum sachlichen Inhalt der einzelnen Bestände (einschließlich der oft benutzten Kirchenbü- HERAUSGEGEBEN VON cher) zur Verfügung. i. Vb. 2021, 978-3-8305-5109-6 Michael Wildt eBook PDF 978-3-8305-4330-5 Uwe Czubatynski Das Domstiftsarchiv Brandenburg und seine Bestände Bestä de 11
BERLIN | BRANDENBURG | OPEN PREUßEN ACCESS Sören Flachowsky Saubere Stadt. Saubere Weste? Die Geschichte der Berliner Stadtreinigung von 1871 bis 1955 mit Saubere Stadt. dem Schwerpunkt Nationalsozialismus Saubere Weste? Menschliche Gesellschaften erzeugen perma- nent Abfälle. Dessen Beseitigung ist daher zu jeder Zeit ein aktuelles Problem – und als sol- ches immer auch eng mit den jeweils vorherr- schenden wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschafts-politischen Kontexten verknüpft. Die Geschichte der Berliner Stadtreinigung, der sich Sören Flachowsky hier von 1871 bis Mitte der 50er Jahre widmet, beweist dies. Den Schwerpunkt der von der BSR selbst ange- stoßenen Untersuchung bildet die Zeit des Na- tionalsozialismus: Inwieweit war die Berliner Stadtreinigung mit dem NS-Regime verfloch- ten? In welchem Ausmaß war sie in das System des Zwangsarbeitereinsatzes eingebunden? Wie wirkten sich Zweckrationalität der „Hei- DER AUTOR matfront“ und die angestrebte autarke Kriegs- Dr. Sören Flachowsky, geb. 1971, Studium der wirtschaft aus? Geschichte, Bibliotheks- und Dokumentations- Neben institutionen- und sozialgeschichtli- wissenschaften an der HU Berlin, 2005 Promotion chen Aspekten stehen auch kommunal-, wirt- an der HU-Berlin, seit 2020 Wissenschaftlicher schafts- und umweltpolitische Fragestellungen Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für im Fokus. Darüber hinaus gibt Flachowsky Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) der auf breiter empirischer Grundlage erstmals Universität Wuppertal. Forschungsschwerpunkte: Auskunft über die politische Disposition der Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte Angestellten und Arbeiter eines Berliner Kom- mit Schwerpunkt Nationalsozialismus. munalunternehmens. Mit einem Fazit von Michael Schäfer. i. Vb. 2021, 978-3-8305-5093-8 AUS DEM INHALT eBook PDF 978-3-8305-4314-5 Die Berliner Stadtreinigung im Kaiserreich 1871 (Open Access ab Mai 2023) bis 1918 | Die Berliner Stadtreinigung in der Weimarer Republik 1918 bis 1933 | Die Berliner Stadtreinigung im Nationalsozialismus 1933 bis 1945 | „Berlin läuft auf Hochtouren“ – Die Berliner Stadtreinigung 1945–1955 12
BERLIN | BRANDENBURG | BERLIN | BRANDENBURG | PREUßEN PREUßEN Dietmar Land Axel Weipert Garten | Volk | Das Rote Berlin Landschaft | Kunst Eine Geschichte der Berliner Leben und Werk des Gartenarchitekten Arbeiterbewegung 1830–1934 Gustav Allinger (1891–1974) „Berlin gehört uns!“ – Das konnte August Be- Der Gartenarchitekt und Hochschulprofessor bel 1878 voller Stolz verkünden, war die Ber- Gustav Allinger (1891–1974) gilt als bedeu- liner Arbeiterbewegung doch lange Zeit die tender, aber umstrittener Vertreter seiner Pro- größte der Welt und galt weit über Deutsch- fession im 20. Jahrhundert. Er begann seine lands Grenzen hinaus als Vorbild. Nichtsdes- berufliche Laufbahn in den letzten Jahren der totrotz war sie kein monolithischer Block, deutschen Kaiserzeit und war bis Anfang der sondern ein vielschichtiges Gebilde von sich 1970er Jahre als Gartenarchitekt tätig. Die ergänzenden, manchmal auch rivalisieren- Veränderung des Berufsfeldes im Verlauf eines den Teilen. halben Jahrhunderts und unter wechselnden Das Rote Berlin schildert diese Bewegung von gesellschaftspolitischen Voraussetzungen lässt den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zum sich an Allingers Beispiel kritisch nachvollzie- „Dritten Reich“. Geschichte durch Geschich- hen. ten verständlich zu machen, ist Axel Weiperts Dietmar Land zeigt Allingers Werdegang, seine Ziel, ohne dabei auf historische Genauigkeit Arbeiten und seine vielfältigen Tätigkeiten in zu verzichten. Sozialdemokraten, Anarchis- ihrer Entwicklung. Bezüge zu zeitgenössischen ten und Kommunisten sind ebenso seine Berufskollegen thematisiert er dabei ebenso Protagonisten wie die berüchtigten Rehberger wie die jeweiligen historischen Rahmenbe- und Wilden Cliquen, revolutionäre Obleute, dingungen. Auch die berufspolitischen Aktivi- rebellierende Arbeitslose und die wachsende täten in den 1920er Jahren und während des Schar der Angestellten. Neben der Entwick- nationalsozialistischen Regimes analysiert und lung von Parteien und Gewerkschaften wür- dokumentiert er. digt er auch spontane Aktionen und schildert So stellt Land das Lebenswerk Allingers in sei- das soziale und kulturelle Milieu. ner Gesamtheit und seiner zum Teil kontrovers Für die zweite Auflage hat Axel Weipert zahl- zu betrachtenden Bedeutung beispielhaft für reiche Erweiterungen vorgenommen und die die Entwicklung der Gartenarchitektur im 20. neuere Literatur eingearbeitet. Jahrhundert dar. 2. überarb. Aufl. 2019, 197 S., kart. i. Vb. 2021, 978-3-8305-5084-6 29,– €, 978-3-8305-3949-0 eBook PDF 978-3-8305-4111-0 eBook PDF 978-3-8305-4292-6 AXEL WEIPERT Dietmar Land Das Rote Berlin Garten | Volk | Eine Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung 1830– 1934 Landschaft | Kunst Kun t 2. überarb. Auflage Leben und Werk des Gartenarchitekten i Gustav Allinger (1891–1974) 13
BERLIN | BRANDENBURG | BERLIN | BRANDENBURG | PREUßEN PREUßEN George Turner George Turner Salzburger, Ostpreußen Die Heimat Integration und Identitätswahrung nehmen wir mit Vielleicht sind es Folgen des Lutherjahres: Ein Beitrag zur Auswanderung Salzburger Offenbar ist das Interesse am Schicksal von Protestanten im Jahr 1732, ihrer Ansied- Religionsflüchtlingen so groß, dass bereits lung in Preußen und der Flucht 1944/45 drei Jahre nach Erscheinen der ersten Aufla- am Beispiel der Familie Hofer aus Filzmoos ge eine zweite erforderlich wird. Mit einer Einführung von Ulla Lachauer. George Turner schildert die Lebensverhält- i. Vb. 2021, 6. überarb. Aufl., nisse der „Salzburger“ in der Zeit zwischen 978-3-8305-5095-2 1732–1944/45 in Ostpreußen und widmet eBook PDF 978-3-8305-4316-9 besondere Aufmerksamkeit dem Versuch, den Zusammenhalt trotz des Auseinander- driftens in unterschiedliche Länder nach 1945 zu fördern. Wie ein roter Faden ziehen George Turner Die Heimat sich dabei die Themen „Integration“ und „Be- nehmen wir mit Ein Beitrag zur Auswanderung Salzburger wahrung der Herkunft“ durch die einzelnen Protestanten im Jahr 1732, ihrer Ansiedlung in Preußen und der Flucht 1944/45 am Beispiel der Familie Hofer aus Filzmoos mit einer Einführung von Ulla Lachauer Kapitel. 6. überarbeitete Auflage Neu sind daneben zwei Akzente. Zum einen ist es das Thema „Protestantisches Bekennt- nis und wirtschaftlicher Erfolg“. Hier galt es, Max Webers These zu relativieren, der zufolge die protestantische Ethik den Kapita- lismus befördere. Zum anderen versucht sich der Autor an einer Erklärung, warum sich das Salzburgische als Dialekt nicht erhalten hat. Auch wenn die vorliegende Darstellung viele Aspekte berücksichtigt, das Thema „Salzbur- ger und Ostpreußen“ ist noch längst nicht ab- geschlossen. 2. überarb. Aufl. 2021, 104 S., 7 s/w Abb., 2 s/w Fotos, kart., George Turner 19,95 €, 978-3-8305-5083-9 eBook PDF 978-3-8305-4291-9 „Was wollen die hier?“ Flüchtlinge und Einheimische 1945–49. Das Beispiel Ebstorf in der Lüneburger Heide i. Vb. 2021, 2. überarb. Aufl., 978-3-8305-5086-0 eBook PDF 978-3-8305-4294-0 George Turner George Turner Salzburger, Ostpreußen „Was wollen die hier?“ Integration und Identitätswahrung Flüchtlinge und Einheimische 1945–49 2. überarbeitete Auflage Das Beispiel Ebstorf in der Lüneburger Heide 2. überarbeitete Auflage 14
OSTEUROPA Winfried Schneider-Deters Ukrainische Winfried Schneider-Deters Schicksalsjahre Ukrainische U Uk kra ain inis niissch sscch che che 2013–2019 Schi Schi hick cksa ksalllsjsjjah ah hrre Band I: Der Volksaufstand auf dem 2013–2019 Majdan im Winter 2013/2014 Winfried SchnBand 2 n er-Deters neid Band II: Die Annexion der Krim Die Annexion der Krim und der Krieg g Ukrainnisch he he im Donbass und der Krieg im Donbass Schic ick cksalsjahre sjahre j Die Jahre 2013–2019 waren für die Ukraine 2013–2019 9 beinahe ebenso bedeutsam wie die Erlangung Bandd1 der Unabhängigkeit 1991, denn eben diese Der Volksaufsttand im Winter 201 t d auf dem Majdan 1 014 13/20 drohte sie nach dem Sieg des „Majdan“ wieder zu verlieren. Der landesweite Volksaufstand gegen das Re- gime des Präsidenten Janukowytsch führte zur Machübernahme durch die parlamenta- rische Opposition – und zu einem Einfluss- verlust Russlands. Vor der Drohkulisse des Aufmarsches russischer Truppen entlang der Grenze versuchten russische Agenten daher im Osten und Süden der Ukraine ein „Krim- Szenarium“ herbeizuführen, d. h. die Ab- DER AUTOR spaltung des südöstlichen Landesteils. Den Winfried Schneider-Deters, geb. 1938, Studium so entstandenen „Ukraine-Konflikt“, der in der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wahrheit kein Bürgerkrieg ist, sondern ein Heidelberg. 1975–2003 Leiter von nationalen und russischer Zermürbungskrieg gegen die Uk- regionalen Projekten der Friedrich-Ebert-Stiftung raine, will Präsident Putin im Minsk-Prozess in Lateinamerika, Ostasien, Zentralasien und im zu seinen Bedingungen lösen: durch einen de Südkaukasus. 1996–2000 Aufbau und Leitung des facto von Kiew unabhängigen, „autonomen“ „Kooperationsbüros Ukraine“ der Friedrich-Ebert- Teil des Donbass im ukrainischen Staat – als Stiftung in Kiew. Seit 2004 freier Autor (Veröffentli- Hebel für russische politische Einflussnahme. chungen zur Innen- und Außenpolitik der Ukraine). Der renommierte Ukraineexperte Winfried Schneider-Deters analysiert detailliert und narrativ die Geschehnisse von 2013 bis 2019 AUS DEM INHALT und stellt den russisch-ukrainischen Konflikt in Brüssel und Moskau – Integrationskonkurrenz um den Kontext des anbrechenden „chinesischen die Ukraine | Der „Majdan“ – der Volksaufstand Jahrhunderts“. gegen das kleptokratische Regime des Präsidenten i. Vb. 2021, Paket: 978-3-8305-5056-3 Janukowytsch | Der parlamentarische Machtwech- eBook PDF 978-3-8305-4222-3 sel in Kiew | Der „russische Frühling“ in „Neuruss- Band 1: 978-3-8305-5106-5, land“ | Die Annexion der Krim | Russlands hybride eBook PDF 978-3-8305-4327-5 Aggression gegen die Ukraine | Pax Sinica – die Pazifizierung Eurasiens durch China Band 2: 978-3-8305-5107-2, eBook PDF 978-3-8305-4328-2 15
OSTEUROPA OSTEUROPA Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (Hrsg.) für Osteuropakunde e. V. (Hrsg.) Macht statt Gewalt oder: Kardiogramm Gewalt statt Macht Anamnese des Putinismus Belarus: Schritte zur Freiheit oder Der Band „Kardiogramm – Anamnese des Belarus: Repression, Schikane, Terror Putinismus“ nimmt Entstehung und Struk- Belarus schwimmt gegen den turen des autoritären Systems in Russland Strom. Als sich die Nachbar- unter die Lupe. Es geht um Recht, Politik, staaten Ende der 1990er Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Geschichts- „[Hat] das Jahre Richtung Europa bild. Außerdem im Heft: Russland in Syrien Zeug dazu, zu und Libyen, Nationaldemokratische Putin- wandten, verfestigte einem Stand gegner, Qualität der Osteuropaexpertise in sich in Minsk die Dik- ardwerk tatur. 25 Jahre später zu werden.“ Deutschland. sind Populismus und Reinhard Ve 2020, 216 S., 21 s/w Abb., 22 s/w Fotos, ser, Frankfur Autokratie in Europa Allgemeine ter 9 s/w Tab., kart., Zeitung, auf dem Vormarsch – 09.01.2021 16,– €, 978-3-8305-3891-2 Belarus aber erlebt die (Zeitschrift Osteuropa – Heft 06/2020) größte Bewegung für Demo- kratie und Rechtsstaatlichkeit seit 1989. Der Band nimmt die Gewalt des Staates und die Macht der Gesellschaft unter die Lupe. Er untersucht die Ressourcen des Regimes und die Techniken der Repression – sowie die Selbstfindung und Selbstermächtigung der Gesellschaft. Die Autoren fragen nach dem Charakter der Revolution, der Rolle der Frauen, der Kultur des Protests und der Lage der Medien. Im Blick steht die internationa- le Dimension: die Rolle Russlands und die Politik der EU. Dazu kommen Strukturana- lysen zur Volkswirtschaft, Fallstudien zum Atomkraftwerk Astravec und zum IT-Sektor. Untersuchungen zur belarussischen Literatur und zum Ort von Belarus in der europäischen Geschichte beschließen den Band. 2021, 440 S., 30 s/w Abb., 9 farb. Abb., 69 s/w Fotos, 17 s/w Tab., kart., 28,– €, 978-3-8305-5021-1 (Zeitschrift Osteuropa – Heft 10–11/2020) Gewalt statt Macht Kardiogramm Belarus: Repression, Schikane, Terror Anamnese des Putinismus 16
OSTEUROPA NORDEUROPA Deutsche Gesellschaft Arne Christian Segelke für Osteuropakunde e. V. (Hrsg.) Deutsche und britische Migration, Identität, Propaganda in Dänemark Politik während des Ersten Trans-inter-national: Weltkrieges Russland, Israel, Deutschland Der Erste Weltkrieg stellte nicht nur ein welt- In dem Band geht es um Migration, Identität weites Ereignis, sondern gleichzeitig auch ein und Politik im Verhältnis von Russland, Israel globales Medienereignis von bis dahin unge- und Deutschland Ausgangspunkt ist die Zu- kannten Ausmaßen dar. Modernisierung, wanderung von Millionen russischsprachi- Internationalisierung und Konvergenz der ger Menschen nach Israel und Deutschland. Medien wurden ebenso durch den Krieg be- 30 Autorinnen und Autoren vergleichen, wie fördert wie die Ausbildung einer zielgerich- diese Zuwanderung die israelische und die teten Medienpropaganda. Besonders sichtbar deutsche Gesellschaft prägt, die soziale und wird dies am Beispiel der neutralen Staaten, politische Integration der eingewanderten in denen man zur Information über den Krieg Menschen erfolgt, Heimatverlust und Zuge- auf die Medienberichterstattung angewiesen hörigkeit kulturell verarbeitet werden und war. ob die transnationale Verflechtung der Ge- Arne Segelke zeigt am Beispiel Dänemarks, sellschaften auch die Außenpolitik im Drei- wie sich die propagandistischen Bemühun- eck Israel, Russland und Deutschland prägt. gen der Kriegsparteien auf das gesamte 2020, 447 S., 46 s/w Abb., 2 farb. Abb., Mediensystem eines neutralen Landes er- 24 s/w Tab., 56 s/w Fotos, kart., streckten und dieses in Teilen nachhaltig 32,– €, 978-3-8305-3892-9 und langfristig beeinflussten. Dabei wird (Zeitschrift Osteuropa – Heft 9–11/2019) auch deutlich, wie genau die britischen und deutschen Propagandisten sich gegenseitig beobachteten und auf die Aktivitäten der je- weils anderen Seite reagierten. Dieses Kon- kurrenzverhältnis führte einerseits zu neuen Ansätzen und Methoden der Propaganda, andererseits zu Narrativen und Darstellungs- weisen des Krieges, die unsere Sichtweise auf diesen bis heute prägen. 2019, 276 S., 1 s/w Tab., kart., 49,– €, 978-3-8305-3884-4 eBook PDF 978-3-8305-4046-5 ARNE CHRISTIAN SEGELKE Deutsche und britische Propaganda in Dänemark während des Ersten Weltkrieges Migration, Identität, Politik Trans-inter-national: Russland, Israel, Deutschland 17
Maja Hagerman Herman Lundborg Rätsel eines Rassenbiologen Mit einem Begleitwort von Uwe Puschner D i e e r ste es B i o g ra f i e d eg- wichtigen W r NS- b e re i t e r s d e ik Rassenpolit 18
NORDEUROPA Maja Hagerman DIE AUTORIN Maja Hagerman ist Schriftstellerin, Wissenschafts- Herman Lundborg journalistin, Dokumentarfilmerin und eine der Rätsel eines Rassenbiologen bekanntesten Verfasserinnen historischer Sachbü- Als der Psychiater und Rassenbiologe Her- cher Schwedens. man Lundborg 1922 zum Leiter des weltweit ersten staatlich finanzierten rassenbiologi- schen Instituts in Uppsala (Schweden) beru- PRESSESTIMMEN fen wurde, blickten seine deutschen Kollegen, „Nicht nur […] eine wissenschaftshistorische die wenige Jahre später die Vernichtungspo- Leistung, sondern in irgendwie grandioser Weise litik der Nazis legitimieren und gestalten soll- ein fesselnder Roman. […] Sehr menschennah ten, noch neidisch über die Ostsee. Schweden und enorm lehrreich. Man kann nicht aufhören zu gehörte damals zu den weltweit führenden lesen.“ Ländern in der Rassenbiologie, rassistisches Carsten T. Niemitz, Naturwissenschaftliche Denken war weit verbreitet und Lundborgs Rundschau 12/2020 Arbeiten dienten international als Vorbild und Inspiration. In der ersten Biografie über Herman Lund- borg geht Maja Hagerman der Frage nach, DREI FRAGEN AN MAJA HAGERMAN wer der Mann war, der es sich zur Aufgabe IN EINEM SATZ: WELCHE HISTORISCHE BEDEUTUNG gemacht hatte, „das schwedische Volk zu HAT HERMAN LUNDBORG? retten“. Welche wissenschaftlichen Rätsel Als Professor und Leiter eines staatlichen Insti- wollte er lösen? Wie ging es auf seinen vie- tuts gab er der rassistischen Vorstellung von der len Forschungsreisen nach Lappland zu, wo Überlegenheit des nordischen Menschen wissen- er die vermeintliche Bedrohung des schwedi- schaftliche Legitimation und durch die aufwendig schen Volkes durch die Vermischung mit Fin- bebilderten Bücher mit Hunderten Fotografien, nen und Sámi untersuchte? Nicht zuletzt die die er für deutsch- und englischsprachige Leser Tatsache, dass ausgerechnet er heimlich ein veröffentlichte, wirkte diese Botschaft sehr real Kind mit einer Frau des „falschen Typs“ zeug- und überzeugend. te, macht ihn selbst zu einem Rätsel. Angesichts der weltweiten Renaissance völ- WIE WURDE IHR BUCH IN SCHWEDEN AUFGENOMMEN? kischen und rassistischen Denkens ist dieses Es erhielt viel Aufmerksamkeit, da Lundborgs aus- mit dem Axel-Hirschfeldt-Preis der Schwe- gedehnte Rassenforschungsexpeditionen zu den dischen Akademie ausgezeichnete Buch von Finnisch und Samisch sprechenden Bewohnern bestürzender Aktualität. Lapplands bisher noch nicht aufgearbeitet worden Aus dem Schwedischen von Krister Hanne. waren. Das Buch hat das Land gewissermaßen wachgerüttelt. Viele Leute, vor allem im Norden, 2020, 490 S., 8 s/w Abb., 54 s/w Fotos, fingen an, ihre eigenen Erinnerungen zu teilen und 1 s/w Tab., kart., zu diskutieren. 43,– €, 978-3-8305-3986-5 eBook PDF 978-3-8305-4147-9 WIE SIND SIE ZUM THEMA LUNDBORG GEKOMMEN? Ich hatte eigentlich gar nicht vor, eine ganze Bio- grafie über ihn zu schreiben. Das änderte sich, als ich die Identität seiner Geliebten Maria aus Nord- lappland entdeckte. Indem er sie in seinem Büro in Uppsala als Putzfrau unterbrachte und quasi sofort schwängerte, riskierte er seinen Ruf als tonangebende Autorität in Rassefragen. Er warnte die Schweden ja ständig vor der Bedrohung durch andere Rassen. Was dachte er sich also dabei? 19
NORDEUROPA Bernd Henningsen Die Welt des Nordens Bernd Henningsen Zwischen Ragnarök und Die Welt des Nordens Wohlfahrtsutopie: Eine kultur- Zwischen Ragnarök und Wohlfahrtsutopie: historische Dekonstruktion Eine kulturhistorische Dekonstruktion Unser Bild vom Norden Europas ist in der lan- gen Begegnungsgeschichte von Projektionen und Sehnsüchten geprägt: Von Berserkern und Kriegsgräueln, vom schlechten Wetter, einer grandiosen Natur, stabilen Institutionen, von sozialer Vorsorge, Gleichheit und Wohlstand, von Friedfertigkeit, geringer Korruption, von Hygge und Bullerbü – all dies gehört zum Nor- den-Narrativ. Aber: Wie steht es tatsächlich um die religiöse, sprachliche und ethnische Homogenität, um die viel gerühmte nordische Zusammenarbeit? Wie „funktioniert“ Politik? Was steckt hinter der Idee vom „nordischen Ton“ in der Musik, vom „nordischen Licht“ in der Malerei? Wie glücklich lebt man im Norden? Was meint der „banale Nationalismus“, wo ist die skandinavi- sche Spaßkultur einzuordnen? Welche Riten DER AUTOR bestimmen den Alltag? Prof. Dr. Bernd Henningsen, geb. 1945, Studium Die nordische Exzeptionalität ist eine wohlfeile der Politikwissenschaft, Skandinavistik, Philo- Konstruktion. Ein exklusives „nordisches“ Mo- sophie, Psychologie an der LMU München, 1992 dell hat es nie gegeben: Der Norden war und Professor für Skandinavistik/Kulturwissenschaft ist integraler Bestandteil der europäischen Zi- und Gründungsdirektor des Nordeuropa-Instituts vilisation. an der HU Berlin, Forschungsschwerpunkte: Poli- Was wissen wir im Süden vom Norden? tik und Kultur Nordeuropas. i. Vb. 2021, 978-3-8305-5101-0 eBook PDF 978-3-8305-4322-0 AUS DEM INHALT Das Rätsel des Nordens | Vom „Wesen“ des Nor- dens | Der Norden des Südens | Der Norden als Wille und Vorstellung | Die Wikinger und ihre modernen Wiedergänger | Nordismus als Gedanke | Zusammenarbeit ohne Integration | Meisterer- zählungen von nordischer Auserwähltheit | Fünf Staaten, acht Nationen: Eine Gemeinschaft? | Das verborgene Erbe: Die Religion und die Zivilgesell- schaft | Banaler Nationalismus und skandinavische Spaßkultur | Vom glücklichen Leben (nicht nur im Norden) | Kulte von Gemeinschaft: Riten – Stile – Gebräuche | Die nordische Landschaft | Der nordi- sche Ton und die europäische Musik | Das nordische Licht | Das Ende von Nortopia? 20
DDR-FORSCHUNG DDR-FORSCHUNG Peer Pasternack Peer Pasternack MINT und Med. Fünf Jahrzehnte, vier in der DDR Institute, zwei Systeme Die DDR-Natur-, Ingenieur- und Das Zentralinstitut für Hochschulbildung medizinischen Wissenschaften im Spiegel Berlin (ZHB) und seine Kontexte ihrer dreißigjährigen Aufarbeitung und 1964 –2014 Erforschung seit 1990 50 Jahre Forschung über Hochschulen im Os- Seit mittlerweile 30 Jahren werden die Natur-, ten Deutschlands: 1964 war das Institut für medizinischen und Ingenieurwissenschaften Hochschulpolitik an der Humboldt-Universität der DDR analysiert, dokumentiert und er- zu Berlin gegründet worden. 2014 war das Ins- innert: Fakultäten, Forschungsinstitute, Kli- titut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg niken und Fachgesellschaften arbeiten ihre (HoF) in seiner heutigen Form inhaltlich und DDR-Geschichte auf, Zeitzeug.innen schreiben organisatorisch konsolidiert. Dazwischen lagen Autobiografien, Promovierende erarbeiten noch zwei weitere Institute, sehr unterschiedli- Dissertationsschriften, Zeithistoriker.innen be- che Umfeldentwicklungen und mehrere krisen- treiben Forschungs- und Dokumentationspro- hafte Situationen, darunter ein Wechsel des Ge- jekte, und wo es auf die DDR-Wissenschafts- sellschaftssystems. Auf je eigene Weise waren geschichte bezogene Skandalisierungen gab, alle vier Einrichtungen mit ihren Vorgängern legten Untersuchungskommissionen Berichte bzw. Nachfolgern verknüpft. Im Mittelpunkt vor. Der so entstandene immense Textkorpus der Betrachtung steht das Institut, das mit 230 wird hier aufgearbeitet, ausgewertet und bib- Wissenschaftler.innen den quantitativen Hö- liografisch dokumentiert. Den Ausgangspunkt hepunkt in diesen fünf Jahrzehnten markierte: bilden knapp 1.900 selbstständige Publikati- das Zentralinstitut für Hochschulbildung Berlin onen, die 1990 bis 2020 zur Entwicklung der (ZHB), gegründet 1982, abgewickelt 1990. Von MINT-Fächer und akademischen Medizin im diesem ausgehend werden das Vorgängerinsti- Osten Deutschlands in den Jahren 1945–2000 tut, das Umfeld sonstiger Forschungen über veröffentlicht worden sind. Eine einleitende Hochschulen in der DDR, die Anschlussein- 250-seitige Auswertung des Literaturbestands richtung „Projektgruppe Hochschulforschung ist zugleich – zum großen Teil auf dieser Basis, Berlin-Karlshorst“ (1991–1995) und das wie- ergänzt um die Auswertung zeitgenössischer derum nachfolgende Institut für Hochschul- Quellen – eine Übersichtsdarstellung zu den forschung Halle-Wittenberg (HoF, seit 1996) Naturwissenschaften in der DDR. in den Blick genommen. Zu verfolgen sind so 2021, 685 S., 1 s/w Abb., 14 s/w Tab., kart., organisatorische, kulturelle und inhaltliche 40,– €, 978-3-8305-5094-5 Kontinuitäten wie Brüche innerhalb zweier Ge- eBook PDF 978-3-8305-4315-2 sellschaftssysteme und über den 1989er Sys- (Hochschul- und Wissenschaftsforschung temwechsel hinweg: 25 Jahre vor und 25 Jahre Halle-Wittenberg) nach der Implosion des DDR-Sozialismus. 2019, 497 S., 37,– €, 978-3-8305-3951-3 eBook PDF 978-3-8305-4114-1 (Hochschul- und Wissenschaftsforschung Halle-Wittenberg) /ŶƐƟƚƵƚĨƺƌ,ŽĐŚƐĐŚƵůĨŽƌƐĐŚƵŶŐΈ,Ž&Ή /ŶƐƟƚƵƚĨƺƌ,ŽĐŚƐĐŚƵůĨŽƌƐĐŚƵŶŐΈ,Ž&Ή ĂŶĚĞƌDĂƌƟŶͲ>ƵƚŚĞƌͲhŶŝǀĞƌƐŝƚćƚ,ĂůůĞͲtŝƩĞŶďĞƌŐ ĂŶĚĞƌDĂƌƟŶͲ>ƵƚŚĞƌͲhŶŝǀĞƌƐŝƚćƚ,ĂůůĞͲtŝƩĞŶďĞƌŐ Peer Pasternack FÜNF JAHRZEHNTE, VIER INSTITUTE, ZWEI SYSTEME ! " #$% Das Zentralins/tut für &'( ') *++, Hochschulbildung Berlin (ZHB) und seine Kontexte 1964–2014 ,6%1 ,6%1 21
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