89ff. GRETCHEN Lutz Hübner - KulturVision eV

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89ff. GRETCHEN Lutz Hübner - KulturVision eV
Lutz Hübner

            G R E T C H E N
               89ff.
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89ff. GRETCHEN Lutz Hübner - KulturVision eV
GRETCHEN
                                                  89ff.
                      SIE SEHEN: Der Schmerzensmann
                      Das Tourneepferd • Der Freudianer
                      Die Anfängerin • Die Diva • Die Schauspielerin
                      an sich • Der Hospitant • Die Dramaturgin

                      MEPHISTO, SCHAUSPIELERIN, ANFÄNGERIN,
                      DIVA UND DRAMATURGIN: Leonie Fuchs

                      FAUST, REGISSEUR,
                      SCHAUSPIELER, REQUISITEUR
                      UND HOSPITANT: Stephan Leitmeier

                      STIMME: Gerd Anthoff

                      REGIE: Steffi Baier

                      KOSTÜM MEPHISTO & FAUST: Stefan Schwamborn
                      KOSTÜMASSISTENZ: Mirjam Tschochner
                      FILM: Holger Menzel, Hollberg Media Productions
                      FILM-MASKE: Sabine Tanriyiöver

                 PREMIERE:                          merwunder”
                              li 20 21 b ei m „S om
                       17. Ju
                                               arten in Freising
                        im Amtsgerichtsg

                      SPIELDAUER: 90 Minuten, eine Pause

                      Wir bedanken uns bei der Intendanz,
                      den Technikern sowie allen Mitarbeitern des
                      jeweiligen Spielortes.

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ZWEI SCHAUSPIELER
.                     ZWEI STÜHLE
                      EINE SZENE
                      Goethe, Faust 1, Seite 89 folgende,
                      Kästchenszene!!!

                      E  ine der Schlüsselszenen des Klassikers, auf
                         deren „richtige“ Interpretation der gewogene
                      Theatergänger stets aufs Neue hofft. Wie wird uns
                      dieses Gretchen wohl präsentiert? Ist sie naiv oder
                      abgebrüht, schlau oder dümmlich, eine Diva oder
                      eine graue Maus?
                      Warum ein Stück so wird, wie die Zuschauer es
                      erleben, liegt auch an der seligen oder unseligen
                      Kombination von Regie und Schauspiel.
                      Im rasanten Wechsel proben die unterschiedlichs-
                      ten Regisseure und Schauspielerinnen dieselbe
                      Szene. Dabei treffen skurrile sowie exzentrische
                      Gestalten der Theaterlandschaft aufeinander, stets
                      auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Aus-
                      legung des berühmten Theaterstoffes.

                      Wer schon immer einmal wissen wollte, was
                      Schauspieler eigentlich vormittags so treiben, wo-
                      ran Regisseure zu leiden haben und was das The-
                      ater so einmalig und besonders macht, der sollte
                      diesen schonungslosen, humorvollen, sezierend
                      ehrlichen, aber auch liebevollen Blick hinter die
                      Kulissen nicht verpassen.

                      Theater, wie es funktioniert – oder eben auch nicht.

                                                 uns
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AUTOR
                                                Lutz Hübner

                      L   utz Hübner wurde 1964 in Heilbronn geboren.
                          Nach einem Studium der Germanistik, Philo-
                      sophie und Soziologie in Münster begann er 1986
                      seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hoch-
                      schule des Saarlandes für Musik und Theater in
                      Saarbrücken.
                      Von 1990 bis 1996 arbeitete Hübner als Schauspie-
                      ler und Regisseur am Rheinischen Landestheater
                      Neuss und dem Theater der Landeshauptstadt
                      Magdeburg. Seit 1996 ist er freiberuflicher Schrift-
                      steller und Regisseur in Berlin. Lutz Hübner, be-
                      kannt für sein umfangreiches und vielfältiges
                      Stückerepertoire, wurde 1998 mit dem Deutschen
                      Jugendtheaterpreis ausgezeichnet und gehört seit
                      Ende der Neunziger Jahre zu einem der meist-
                      gespielten Gegenwartsdramatiker auf deutschen
                      Bühnen. 2008 erhielt Hübner die Honorable Men-
                      tion der ASSITEJ International und wurde 2011 mit
                      dem Autorenpreis ausgezeichnet. 2015 kam sein
                      Erfolgsstück „FRAU MÜLLER MUSS WEG“ in die
                      deutschen Kinos – der Film erreichte über 1 Mio.
                      Zuschauer und erhielt zahlreiche Preise. Seine
                      Stücke sind in über ein Dutzend Sprachen über-
                      setzt worden und werden auf der ganzen Welt
                      gespielt.

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REGIE
                                               Steffi Baier

                      S   teffi Baier, Jahrgang 1973, studierte Ger-
                          manistik, Kunstpädagogik und Theaterwis-
                      senschaften an der LMU in München. Während
                      ihres Studiums arbeitete sie an den Münchner
                      Kammerspielen. Mit Dieter Dorn wechselte sie
                      2001 als Regieassistentin ans Bayerische Staats-
                      schauspiel. 2006 gab sie im Münchner Marstall-
                      theater ihr Debüt mit der Uraufführung des Stücks
                      „Himmel sehen“ von Ann-Cristin Focke. Seit 2007
                      arbeitet sie als freischaffende Regisseurin und
                      arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Ger-
                      hard Polt, Stefan Hunstein, Georg Ringsgwandl,
                      Hans-Ulrich Becker, Michael Lerchenberg u.v.a.
                      zusammen. Engagements führten sie u.a. an die
                      Luisenburgfestspiele Wunsiedel, das Landesthea-
                      ter Niederbayern und das Münchner Lustspiel-
                      haus. Inszenierungen wie „Cherubim“ von Werner
                      Fritsch, „Die Fahnenweihe“ von Josef Ruederer
                      (ausgestrahlt durch den Bayerischen Rundfunk),
                      „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horvath und
                      „Dampfnudelblues“ von Rita Falk (Bühnenurauf-
                      führung) sind nur ein kleiner Auszug ihrer Arbeit
                      in den vergangenen Jahren. Zudem war sie ab
                      2008 als Schauspieldozentin an der Sommeraka-
                      demie für Bayrisches Volksschauspiel unter der
                      Leitung von Michael Lerchenberg tätig. Sie spielt
                      mehrere Instrumente, singt und veranstaltet Kon-
                      zerte mit hochrangigen internationalen Musikern.

                      Mehr Infos unter: www.steffibaier.de

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SCHAUSPIELERIN
                                                Leonie Fuchs

                      D   ie Wahlhamburgerin und Frohnatur absolvier-
                          te ihre Ausbildung an der Stageart Musical
                      School in Hamburg. Bereits zu Ausbildungszeiten
                      stand sie auf Kampnagel und in den Hamburger
                      Kammerspielen auf der Bühne. Engagements als
                      Schauspielerin und Musicaldarstellerin führten
                      sie an zahlreiche renommierte Häuser. Das Thalia
                      in der Gaußstraße, das Hamburger Sprechwerk,
                      das St. Pauli Theater oder das Winterhuder Fähr-
                      haus sind nur ein kleiner Auszug ihrer bisherigen
                      Stationen.
                      Fünf Jahre lang war sie zudem festes Mitglied
                      der „Bremer Musical Company“, wirkte in einer
                      Vielzahl von Produktionen im Metropol Theater
                      Bremen mit sowie in verschiedenen Tournee-Pro-
                      duktionen. Darüber hinaus arbeitet sie seit 2017
                      erfolgreich als Synchron- und Dokumentarspre-
                      cherin (u.a. NDR). Doch nicht nur ihre Stimme,
                      auch ihr Gesicht ist vielen unlängst bekannt als DIE
                      Online-Moderatorin auf www.otto.de.

                      Neben ihren Bühnen und Film-Engagements, wird
                      sie überdies national und international als Sängerin
                      gebucht und ersang sich so 2015 mit der „Bremer
                      Musical Company“/„Voice Over Piano“ Silber bei
                      der Europameisterschaft der Chöre, um dann 2016
                      eine Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in
                      Sotschi (Russland) zu gewinnen.

                      Mehr Infos unter: www.leonie-fuchs.de

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SCHAUSPIELER
                                                  Stephan Leitmeier

                      S     tephan Leitmeier wurde 1987 in München ge-
                            boren und stand bereits als Kind auf der Bühne.

                      Seine erste Hauptrolle spielte er 2010 im Stück
                      „Lumpazivagabundus“ von Johann Nestroy im
                      Asamtheater Freising. Seither konnte man ihn in
                      zahlreichen Produktionen verschiedener Genres
                      auf der Bühne sehen. Der Volksdichter aus Lud-
                      wig Thomas „Gelähmte Schwingen“, der Page
                      aus „Otello darf nicht platzen“ und der Maikäfer
                      Herr Sumsemann aus dem Märchen „Peterchens
                      Mondfahrt“ sind nur ein kleiner Auszug seiner bis-
                      her gespielten Rollen.

                      Eine seiner Paraderollen verkörperte er unter der
                      Regie von Sarah Kohrs als Zettel in Shakespeares
                      „Ein Sommernachtstraum“. 2018 konzipierte er
                      die Dialektlesung „Opern auf Bayerisch“ von Paul
                      Schallweg und stand in dieser auch selbst mit auf
                      der Bühne. An der Comödie Fürth war er als Regie-
                      assistent tätig. Sein eigenes Regiedebüt gab er mit
                      der 20er Jahre Komödie „Weekend im Paradies“.
                      In der Spielzeit 2019/2020 war er auf Deutschland-
                      tournee mit „Die Schneekönigin - Das Familien-
                      musical“. Überdies steht er auch für verschiedene
                      Produktionen vor der Kamera. Zuletzt spielte er
                      unter der Regie von Steffi Baier den Flori in „Der
                      Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“.

                      Mehr Infos unter: www.stephan-leitmeier.de

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ACH DU MEINE
                        GOETHE
                        oder Spiel ist Spiel

                      H    aben Sie Goethes „Faust“ einmal gelesen? Und
                           wenn ja: War es wirklich freiwillig? Seien wir
                      doch mal ehrlich: Viele haben die – und das muss
                      man einfach sagen – wohl bedeutendste Schöp-
                      fung der deutschsprachigen Literatur doch schon
                      während ihrer Zeit, als sie noch die Schulbank
                      drückten, verflucht und sich gefragt: Was hat denn
                      dieser Goethe da geschrieben? Und musste es
                      denn sein, dass es sich auch noch reimt? Und vor
                      allem: Wie hat er es gemeint? Eine wirklich gute
                      Frage, oder?
                      Vielleicht so, wie das Drama bei der Uraufführung
                      im Braunschweiger Hof-Theater am 19. Januar
                      1829 gezeigt wurde? Oder doch vielleicht eher so
                      wie in der Version von Max Reinhardt bei den Salz-
                      burger Festspielen 1933, in der Broadwayfassung
                      von 1949, in den Münchner Kammerspielen 1986
                      unter der Leitung von Dieter Dorn, bei der Mam-
                      mutinszenierung im Jahr 2000 von Peter Stein, mit
                      Bruno Ganz in der Titelrolle oder, oder, oder…? Die
                      bis heute berühmteste Fassung ist sicherlich die
                      Inszenierung von Gustaf Gründgens, am Hambur-
                      ger Schauspielhaus, aus dem Jahr 1957. Gründ-
                      gens als Intendant, Regisseur und Schauspieler in
                      Personalunion gelang eine Deutung des Stoffes,
                      die als „Hamburger Faust“ in die Geschichte ein-
                      ging und weit über die deutschen Landesgren-
                      zen hinaus bekannt wurde. Sie alle, die damals

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89ff. GRETCHEN Lutz Hübner - KulturVision eV
mitgewirkt haben, haben sich unsterblich ge-
                      macht mit dieser Aufführung: Will Quadflieg als
                      Faust, Ella Büchi als Gretchen, Elisabeth Flicken-
                      schildt als Marthe Schwerdtlein und Gründgens
                      selbst als Mephisto. Eine Rolle, die er bis zu die-
                      sem Zeitpunkt bereits über 600 Mal verkörperte.
                      1960 wurde die Theaterinszenierung dann unter
                      der Regie von Peter Gorski verfilmt und flimmert
                      noch heute durch die deutschen Klassenzimmer.
                      Sie sehen, die Liste der Interpretationen - egal ob
                      auf der Bühne gezeigt oder auf Film gebannt - sie
                      ist fast unendlich lang! Aber welche ist denn jetzt
                      die Richtige? Gibt es überhaupt eine Richtige?
                      Mit dieser Frage beschäftigt sich auf humorvolle
                      Weise das Erfolgsstück „Gretchen 89ff.“ von Lutz
                      Hübner und ermöglicht dabei einen ungeschmink-
                      ten Blick in die einzigartige Welt des Theaters.
                      Mit „Faust“ hat sich der Autor einen Stoff ausge-
                      sucht, der sich im Vergleich zu anderen Klassikern
                      der Theaterliteratur am besten für einen Blick hin-
                      ter die Kulissen eignet. Denn auch wenn vielleicht
                      nicht jeder bis in Detail weiß, um was es da so ge-
                      nau geht, gehört hat jeder schon mal von Mephis-
                      to, Faust und seinem Gretchen.

                      Aus diesem monumentalen Werk hat sich der Au-
                      tor für eine ganz besonders bedeutsame Stelle
                      entschieden.

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89ff. GRETCHEN Lutz Hübner - KulturVision eV
DIE KÄSTCHENSZENE.
                      Kennen Sie die?
                      Oder versuchen Sie gerade, sich fieberhaft daran
                      zu erinnern - mit einem beleidigten und böse drein-
                      blickenden Deutschlehrer im Hinterkopf? Für alle
                      Männer als kleine Hilfestellung: Das ist die Stelle,
                      an der sich das hübsche Fräulein singend auszieht.
                      Keine Angst, spätestens nach der Aufführung wer-
                      den Sie den Inhalt dieser Szene abgespeichert ha-
                      ben. Aber worum geht es jetzt da? Kurz gesagt:
                      „Sowas aber auch, wo mag denn nur das schöne
                      Schächtelchen herkommen? Ob das für mich ist?
                      Und was ist drin? Oh, ist das schön… Da darf man
                      doch nicht einfach – wie kommt das überhaupt
                      hier rein? Ist das unheimlich… Maaamaaa.“
                      Gut. Zugegeben, das war jetzt etwas gekürzt und
                      nicht ganz textgetreu, aber Sie werden den Origi-
                      naltext während der Aufführung noch des Öfteren
                      hören. Versprochen!
                      Jaja, liebes Gretchen, das war fatal, dass du da
                      zugegriffen hast, bei dem schönen Schmuck, den
                      Faust und Mephisto dir ins Schlafzimmer ge-
                      schmuggelt haben. Aber dafür gehörst du jetzt zu
                      den wichtigsten Mädels in der deutschen, ach was,
                      in der gesamten Theatergeschichte - und dein
                      Auftritt mit dem Kästchen zu den Schlüsselszenen
                      der Weltliteratur. Dem Herrn Goethe, man muss

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es einfach zugeben, ist damit eine ganz besondere
                      Dichtung gelungen. Dabei fasst sein literarisches
                      Schaffen insgesamt weit über 300 Werke. Eine be-
                      eindruckende Zahl, nicht wahr?! Vom Drama über
                      Romane bis hin zu einer Vielzahl von Gedichten.
                      Stichwort: Wer reitet so spät durch Nacht und
                      Wind... und haben sie es auch in Gedanken wei-
                      tergesprochen? Es ist schon verrückt und erstaun-
                      lich, wie Goethes Werke fast 200 Jahre nach ihrer
                      Entstehung bis heute noch immer in unserem täg-
                      lichen Sprachgebrauch zu finden sind.
                      Sätze wie zum Beispiel „Das also war des Pudels
                      Kern“, „Heinrich, mir graut vor dir“, „Das ist die
                      Gretchenfrage“ oder das beliebte Götz-Zitat „Er
                      aber, sag’s ihm, er kann mich...“ – ähm ja – Sie
                      wissen ja, wie es weitergeht. Und wenn nicht,
                      googlen Sie es. Sie haben es sicher auch schon
                      das ein oder andere Mal gesagt oder gedacht.
                      Nicht nur Letzterem, sondern besonders einigen
                      Goethe-Aussprüchen, sollte man heute allerdings
                      mit einer gewissen Vorsicht begegnen: „Ich liebe
                      dich, mich reizt deine schöne Gestalt und bist du
                      nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ könnte even-
                      tuell zu Verwirrung und Schwierigkeiten beim
                      Gegenüber führen. #metoo
                      Es ist also gut nachvollziehbar, warum Lutz Hübner
                      ein Werk von Goethe benutzt, um zu zeigen, wie
                      Theater funktioniert – oder auch nicht funktioniert.

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„Gretchen 89ff.“ wird zwar als Komödie bezeichnet,
                      trägt aber unglaublich viele Facetten und Farben
                      anderer Genres in sich. Eigentlich ist es ist eine
                      liebevolle Charakterstudie und Hommage auf die
                      Menschen hinter dem Vorhang.
                      Denn, ob Sie’s glauben oder nicht, die tollsten
                      Sachen auf der Bühne passieren meistens in der
                      Probe. Hübner entlarvt diese unverwechselbaren
                      Theatercharaktere und zeigt, wie sie ticken. Sie
                      sind der Grund, warum wir das erleben, was wir
                      auf der Bühne sehen, wenn sich der Vorhang hebt
                      und die Scheinwerfer angehen.
                      Egal ob Regisseur*in, Dramaturg*in, Schauspie-
                      ler*in, Requisiteur*in oder kurz: alle Menschen,
                      die ihr Herz an das Theater verloren haben! Soviel
                      Wahrheit über die Bretter, die die Welt bedeuten,
                      findet man selten so gebündelt auf einem Haufen.
                      Aber nicht nur die Charaktere werden beleuchtet
                      und karikiert, sondern auch die verschiedenen
                      Theaterformen und Inszenierungsarten.
                      Dabei wird jede Interpretation zum Unikat und
                      spaltet sowohl Publikum als auch Kritiker mal
                      mehr und mal weniger. Nicht umsonst entstanden
                      Kritiken wie: „Wir haben das Stück unter beson-
                      ders ungünstigen Umständen gesehen. Der Vor-
                      hang war offen!“ Dennoch hat von der klassischen
                      Inszenierung mit opulentem Bühnenbild und
                      zeitgetreuen Kostümen bis hin zur modernsten,

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teils sogar provozierenden Auslegung alles seine
                      Berechtigung und findet ihre Liebhaber.
                      Dabei steckt doch hinter jeder Auslegung ein Ziel
                      und Streben, oder? Und jede ist vielleicht ein klei-
                      ner Schritt hin zur Wahrheit! Wobei: Sagt nicht
                      auch im Himmelsprolog der Herr zu Mephistophe-
                      les: „Es irrt der Mensch, solang er strebt!“? Aber
                      das ist ja auch das Schöne am Theater: Es gibt kein
                      richtig oder falsch!
                      Lutz Hübner spielt wunderbar mit diesem Streben,
                      diesem Sich-Irren und den Klischees der Theater-
                      welt. Aber Klischees entstehen immer da, wo auch
                      viel Wahrheit liegt, und so werden sämtliche Neu-
                      rosen, Macken, Befindlichkeiten, erfolgreiche und
                      weniger erfolgreiche Exemplare von Regisseuren
                      und Schauspielerinnen auf die Bühne gebracht. Es
                      kämpfen alteingesessene Regisseure mit Debü-
                      tanten, gestandene Diven mit dem Provinztheater,
                      Hospitanten mit ihrer Ehrfurcht vor der Kunst und
                      Dramaturgen mit dem eigenen Berufsbild.

                      Eine Liebeserklärung an das Theater und ein gro-
                      ßes Vergnügen für das Publikum, das sich unver-
                      sehens als Beobachter einer Probe wiederfindet.
                      Also beobachten Sie gut, hochverehrtes Publikum,
                      und amüsieren Sie sich bei einem Theaterbesuch,
                      der vielleicht das Potenzial hat, den Blick auf alle
                      zukünftigen Theaterbesuche zu verändern.

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Kästchenszene aus dem
                      original Reclam-Buch „Faust – Der Tragödie erster
                      Teil“ von Regisseurin Steffi Baier mit Notitzen zu Ihrer
                      Facharbeit „Goethes Faust im Film – Ein Vergleich der
                      Inszenierungen von Gustav Gründgens und Dieter Dorn“
                      aus dem Jahr 1993.

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DIE SCHLAUFUCH
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                                              Warum eigentlich
                                             GRETCHEN 89ff. ??
                                                               ?
                                                     Wissen Sie es?
                                           Ganz einfach: Gretc
                                                               hens berühmte
                                            Kästchenszene be
                                                               findet sich im
                                          Reclam-Buch auf
                                                            Seite 89 folgende!

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„           Am schlimm
                     sind die Reg sten
                                 isseure in
                          der Provinz
                                                             “
            Der Freudianer

                                                      ensmann
                                          Der Schmerz

          „
                 I n d i e s e
                     geht es um
                               r

                    Sex, Sex, Sex
                                 S z e ne
                                                    “Der H
                                                           ospita
                                                                 nt

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“                                         Die S
                                                 h
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                    Diva

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                                                                  ferd
                                               Das Tourneep

                                                              “
                    Was rausko
                                mme
                      ist, dass Gre n muss
                                   tc
                      nur ein Vehi hen
                                  kel ist

                                                              gin
ant                                       Die Dramatur

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W    ir bedanken uns ganz herzlich bei den
                           Künstlern Bernhard Prinz und Andreas
                      Schiebel für Ihre grandiosen Kunstwerke, die un-
                      ser Programmheft schmücken.

                                             BERNHARD PRINZ
                                      Die Süddeutsche Zeitung schrieb:
                                      „Bunt, skurril und tiefgründig“
                                      und Kunstkritiker und Kurator
                                      Elmar Zorn bezeichnete seine
                                      Kunstwerke als „satirisches The-
                      ater der Malerei… auf der Augenhöhe der großen
                      Maler, handwerklich und künstlerisch um nichts
                      weniger brillant als die sogenannten Klassiker!“
                      Was könnte also passender sein für eine Komödie
                      über Theater und einen Klassiker?! Seine genialen
                      Karikaturen befinden sich auf der Heftrückseite.

                                          ANDREAS SCHIEBEL
                                                                 Der Künstler
                                                                 Andreas Schiebel
                                                                 hat dieses Bild von
                                                                 Mephisto und Faust
                                                                 in acht unterschied-
                                                                 liche künstlerische
                                                                 Segmente unter-
                                                                 teilt. Er zeigt damit
                                                                 passend zu den
                                                                 acht verschiedenen
                                                                 Szenen im Stück,
                                                                 wie mannigfaltig und
                                                                 vielschichtig Kunst
                                                                 sein und interpretiert
                                                                 werden kann.

                      IMPRESSUM
                      Herausgeber: Steffi Baier, Leonie Fuchs und Stephan Leitmeier
                      Grafik: Thomas Ihlenfeldt
                      Plakatfoto: Katja Kozhanova
                      Fotos: Samuel Gumberger, Richard Ohme, Mirjam Tschochner, Max Kalup
                      Druck: Lerchl Druck e.K. Freising
                      Aufführungsrechte: Hartmann & Stauffacher GmbH

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MASKOTTCHENHUND
                                                     MAX

                      wurde 2017 in Rumänien geboren und lebt seit
                      2018 in Hamburg. Trotz seines jungen Alters ist
                      Max bereits ein alter Film- und Theaterhase, ähhh
                      Hund natürlich. Er stand bereits für diverse große
                      TV- und Werbeproduktionen vor der Kamera. Man
                      sah in z.B in der beliebten NDR Sendung „Aben-
                      teuer Diagnose“ und zuletzt stand er für Fressnapf
                      vor der Kamera. Die Probenarbeit von „Gretchen
                      89ff“ hat er stets interessiert beäugt und war von
                      Anfang an für die gute Laune und das Glück der
                      Produktion zuständig! Und das war wohl erst der
                      Anfang. Denn wer bereits von Superstar Robbie
                      Williams gestreichelt und als „Sweet Boy“ bezeich-
                      net wurde, kann eigentlich nur eine große Karriere
                      vor sich haben. Wenn Sie also in ein paar Jahren
                      über den „Walk of Fame“ laufen sollten, achten Sie
                      vielleicht auf vier kleine Pfoten und einen Namen
                      den man sich merken kann – MAX.

                      DANKESLISTE
                      Pfarrer Stefan Rauscher • Thomas Ihlenfeldt • Stefan Schwamborn
                      Helmut Schranner • Gerd Antoff • Bernd Flassak • Bernhard
                      Prinz • Andreas Schiebel • Bernhard Nadler • Willi Ziegltrum
                      Walter Thumann • Adi Gumberger • Markus Bader • Samuel
                      Gumberger • Sabine Tanriyiöver • Agentur Allkinds • Michael
                      Lerchenberg • Laura Albrecht • Bürgermeister Mathias Kern
                      Gemeinde Attenkirchen • Christa Stoeber • Laienbühne Freising
                      e.V. • Astrid und Otto Schwarz • Familie Selmayer, Huberhof
                      Wolfgang und Gabi Neuner • Brigitte Lopez • Katharina Schweller
                      Elke Gassner • Glaserei Hiedl • Staatstheater am Gärtnerplatz

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