Abgeltungssteuer was tun?
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Abgeltungssteuer was tun? Im Mai 2007 beschloss die Bundesregierung eine neue steuerliche Regelung für Privatanleger, die ab 1.1.2009 gelten wird. Ab 1.1.2009 werden Zinserträge, Dividenden und Kursgewinne, die den Sparer –Pauschbetrag übersteigen, generell mit 25 % Abgeltungs- steuer zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer (insgesamt rund 29 %) besteuert. Der Steuerpflichtige kann aber auch, wenn sein persönlicher Steuersatz unter 25 % liegt, zu einer Günstigerprüfung optieren, § 32d Abs. 4 und 6 EStG-E. Die inländischen depotführenden Banken müssen die Abgeltungssteuer direkt einbehalten und an das Finanzamt abführen, sofern sie den Sparerfreibetrag plus Werbungskostenpauschale von 801 € bzw. 1 602 € überschreiten. Mit der Abgeltungssteuer wird jeweils der Differenzbetrag von Kauf- und Verkaufskurs besteuert. Die bis dahin geltende Spekulationsfrist von zwölf Monaten wird entfallen. Nach der neuen Regelung können realisierte Verluste aus Veräußerungsgeschäften nur noch mit anderen Kapitaleinkünften verrechnet werden. Speziell für Ver- äußerungsverluste aus Aktiengeschäften gilt, dass sie nur mit Gewinnen aus derartigen Geschäften verrechnet werden können. Werden verschiedene Kapitaleinkünfte bei derselben Depotbank erzielt, gleicht diese die negativen Einkünfte mit den positiven Einkünften in einem „Verrechnungstopf“ aus. Nicht ausgeglichene Verluste werden nur noch in das folgende Kalenderjahr über- tragen. Verlustrückträge werden nicht mehr möglich sein. Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
Für Fondsanteile die vor dem 1.1.2009 gekauft wurden, gilt ein „Bestandsschutz“. d. h. realisierte Kursgewinne bleiben steuerfrei, wenn die Fondsanteile mindestens zwölf Monate gehalten wurden. Zinsen und Dividenden sind auch bei „Bestandsschutz-Anlagen“ pauschal mit 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer zu versteu- ern. Für Luxemburgische Spezialfonds mit weniger als 30 Anteilseignern (typische „family-office“-Fonds soll der Stichtag für den Betandsschutz noch ins Jahr 2007 vorverlegt werden. Wieviel Geld die neue Abgeltungssteuer kosten wird, zeigt das folgende Beispiel: Wird modellhaft unterstellt, daß ein Anleger 100.000 € über 30 Jahre in Aktienfonds investiert und dabei einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs aus Kursgewinnen erzielt (mögliche zusätzliche Zins- und Dividendenerträge werden in dem Modell außer acht gelassen), dann hätte der Anleger nach „altem Recht“ in diesen 30 Jahren steuerfrei ein Vermögen von 1.006.265 € ange- sammelt, sofern er bei Umschichtungen die Spekulationsfrist von 12 Monaten eingehalten hätte. Das gleiche Ver- mögen sammelt er an, wenn er nach neuem 100.000 € mit 8% Kursgewinn p.a. für 30 Jahre angelegt Steuerrecht von der Bestandsschutzregel gebraucht macht und seine 100.000 € vor 1.200.000 € dem 01.01.2009 anlegt und danach 30 Jahre 1.000.000 € lang nicht mehr „bewegt“. In dem Fall kann er die Fondsanteile nach 30 Jahren steuerfrei 800.000 € verkaufen. 600.000 € Wenn der Anleger den gleichen Betrag nach 400.000 € dem 01.01.2009 anlegt und danach nicht mehr bewegt, wird beim Verkauf der Fondsa- 200.000 € neile nach 30 Jahren die Abgeltungssteuer auf den Wertzuwachs fällig. Nach Abzug der - € "altes Recht" - mit Abgeltungssteuer mit Abgeltungsteuer mit Abgeltungssteuer Abgeltungssteuer verbleiben dem Mandan- Mindesthaltedauer 12 "Bestandsschutz" Verkauf nach 30 Umschichtung alle Monate Jahren drei Jahre ten noch rd. 747.073 €. Kapital nach Abzug von Steuern Steuerabzug Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
Wird im Modell unterstellt, daß dieser Anleger alle drei Jahre sein Depot einmal umschichtet, dann wird alle drei Jahre Abgeltungssteuer auf den erzielten Wertzuwachs fällig und am Ende der 30 Jahre verfügt der Mandant nur über 547.993 €. Alle Strategien zur Vermeidung bzw. Reduzierung der Abgeltungssteuer auf Kursgewinne sollten darauf hinauslaufen, daß Sie die Bestandsschutzregel nutzen und Ihre Fonds im Idealfall vor dem Stichtag 31.12.2008 kaufen und danach liegenlassen. Nur dann, wenn Sie das Geld wirklich benötigen, um ein Darlehen zu- rückzuzahlen, weil Sie z.B. ein Haus kaufen oder davon leben müssen, dann erst sollten Sie die Fondsanteile ver- kaufen. Fonds umzuschichten, um die Performance zu verbessern ist wenig empfehlenswert. Unterstellt, daß Sie vor dem 31.12.2008 in gute Fonds investieren, müßten Sie bei einem Tausch nach dem Stichtag konstant 29% mehr Ertrag erzielen als mit dem Ursprungsinvestment und dann haben Sie nur die höhere Steuerbealstung aus- geglichen. Das ist kaum zu schaffen, wenn das ursprüngliche Investment wirklich gut war. Die scheinbar einfache Strategie zur Vermeidung von Abgeltungssteuer lautet deshalb „kaufen und liegenlassen“. Was gut zur Vermeidung von Abgeltungssteuern ist, kann sich aber fatal für den Investor auswirken, weil es immer wieder Zeiten gibt, in denen ein Anleger – Steuer hin Steuer her – gut damit fahren wird, wenn er sein Depot um- schichtet. Das hat die Vergangenheit regelmäßig und zur Genüge bewiesen. So wäre es z.B. sehr empfehlenswert und sinnvoll gewesen spätestens im Laufe des Jahres 2001 die Aktienfondsquote deutlich herabzusetzen und in Rentenfonds zu wechseln. Ab 2003 hätte ein Investor idealerweise wieder seine Aktienfondsquote stark heraufge- setzt. Aus dem Dilemma (hohe) Steuerbelastung und risikooptimiertes aktives Portfoliomanagement vs. Steuer- vermeidung über risikoreiches passives Portfoliomanagement gibt es drei Auswege. 1. Sie kaufen (Aktien-)Fonds, die sich aufgrund des internen Investment- und Risikomangement-Prozesses für eine langfristige „kaufen und liegenlassen“-Strategie eignen. Solche Fonds weisen eine gute Sharpe Ratio und eine relativ niedrige Volatilität auf. Damit ist aber nicht nur eine „langfristig gute Performance“ gemeint, sondern vor allem Krisenfestigkeit. Ein solcher Fonds ist z. B. der von mir regelmäßig und gerne empfohlene AW Stocks Alpha Plus. Das Managementteam um Andreas Winkel ist noch einigermaßen jung, so daß Sie davon ausgehen können, daß Sie über viele lange Jahre den gleichen strukturierten und wiederholbaren Investment- und Risikokontroll- prozess im Fonds nutzen können. Wie so etwas im Chart aussieht sehen Sie links. AW Stocks Alpha Plus vs Eurostoxx vs Fidelity European Growth (01.02.07 – 19.10.07) Quelle: Finanztreff.de Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
Während der Index und die Konkurrenz im Juli und August abschmieren bleibt der Fonds (dunkelblaue Linie) sehr schön stabil. Die Ein-Jahres-Volatilität liegt bei 8,83%, die Sharpe-Ratio bei 1,31 (Zum Vergleich Sharpe Ratio MSCI-World: 0,17) 2. Sie kaufen Mischfonds, die sowohl in Renten als auch Aktien investieren und je nach Marktlage mal den einen, mal den anderen Bereich stärker gewichten. Solange Sie den Anteil am gewählten Mischfonds hält, lösen Sie keine Abgeltungssteuer auf Kursgewinne aus. Der Fonds kann jederzeit Kursgewinne realisieren ohne dadurch Abgeltungssteuer auszulösen. Damit ist durchaus sehr stressfrei wirklich gutes Geld zu verdienen. Ein exzel- lenter Fonds dieser Art ist z. B. der Universal-Fonds NRW. Anleger, die in den letzten Jahren in diesem Fonds investiert waren, haben gut geschlafen und bestens verdient. Die Volatilität des Fonds liegt über 5 Jahre bei sehr niedrigen 3,28% und auch die restlichen Zahlen und Kurven können sich sehen lassen: 5- Jahres-Performance Universal Fonds NRW:vs. MSCI world Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
3. Der wohl sinnvollste und gebräuchlichste Weg wird der sein, gute Dachfonds zu kaufen. Nicht umsonst sind die „family offices“ der Superreichen gerade dabei ihre Wertpapiervermögensverwaltungen in Dachfonds zu über- führen. Auch hier gilt, daß idealtypischerweise das Dachfondsmanagement auf unterschiedliche Marktlagen reagieren soll und je nach Marktlage die in die passenden Zielfonds investiert. Auf der Ebene des Dachfonds können Umschichtungen problemlos vorgenommen werden und Kursgewinne so steuerfrei realisiert und akti- ves risikokontrolliertes Portfoliomanagement betrieben werden. Zwei gute Beispiele dafür sind der von Olaf Eick gemanagte Multi Invest OP und der vom n-tv-Fondsguru Volker Schilling gemanagte Greiff Dynamisch Plus. Beide verfügen über definierte und strukturierte Investmentpro- zesse, beide werden bewußt risikokontrolliert geführt und beide Fondsmanager behalten konsequent Ihren Stil und Ansatz bei auch wenn die Märkte einmal kurzfristig davonzulaufen scheinen. So setzte Eick bei sei- nem Multi Invest Anfang März nach dem ersten Rücksetzer an den Börsen bis Mitte Oktober konsequent auf 100% Kasse. Damit war bis Mitte März der „King“. Als aber Mitte März bis Ende Juli die Börsen steil nach oben zogen und Eick immer noch Kasse hielt waren viele Anleger verunsichert und die ungeduldigen Dummen zo- gen Ihr Geld aus dem Fonds ab. Die Hypthekenkrise bereinige dann wieder einiges, aber als die Kurse stiegen hielt Eick immer noch eisern Kasse und seine Anleger wurden unruhig. Wie gut und wie ruhig Anleger mit dem Fonds gefahren sind zeigt der 3-Jahres-Chart: Die Volatilität des Fonds liegt in dem Zeitraum bei erstklassigen 5,14%, die Sharpe Ratio auf 1 Jahr bei 0,68 (Vergleich MSCI-World: 0,17) und auf drei Jahre bei 6,48. Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
Die „offizielle“ Historie des Greiff Dynamisch Plus ist noch kurz. Sie finden in den einschlägigen Ingternet- Finanz-Portalen nur die Werte seit Anfang 2007. Deshalb liefere ich Ihnen hier die Werte ab 2000. Sie stammen aus der Fondsvermögensverwaltung von Volker Schilling, die dem Greiff Dynamisch Plus vorausging: Ich vermute die meisten Anleger wären glücklich, wenn Sie den Fonds im Januar 2000 gekauft hätten. Daß aber auch gute Dachfonds keinen Sparbuchverlauf haben zeigt die monatliche Wertentwicklung des Greiff Dynamisch Plus: Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
Wer Ende Mai 2001 Geld dort angelegt hätte, der hätte erst mal drei schlechte Monate erlebt und sich beim Stand von – 20 % gefragt, ob das Investment wirklich gut war.Die Übersicht über die Jahresergebnisse zeigt, daß sich etwas Geduld dann sehr wohl gelohnt hätte. 4. Richten Sie für Gelder, die nach dem 01.01.2009 in Fonds angelegt werden ein zweites Depot ein, damit bei den Fondsanteilen die unter den „Bestandsschutz“ fallen, die Steuerfreiheit der Kursgewinne gesichert bleibt. Hintergrund: Beim Verkauf von Wertpapieren soll weiterhin das „fifo-Prinzip“ (first in – first out) gelten. Kau- fen Sie zu zwei unterschiedlichen Terminen Anteile eines Fonds, dann werden bei einem Verkauf zunächst die zuerst gekauften Anteile veräußert. Das hat eine u. U. fatale Konsequenz bei Depots in die Anteile eines vor dem Stichtag für die Bestandsschutzregelung gekauft wurden und nach dem Stichtag. Benötigt ein Anleger Geld oder will Fondsanteile umschichten, dann werden „steuerlich“ zuerst die alten Anteile, die unter die Be- standsschutzregel fallen verkauft. Das ist fatal. Beispiel: Ein Anleger kauft am 01.01.2008 10.000 Anteile am Fonds A (Bestandsschutz). Am 1.1.2009 kauft er weitere 10.000 Anteile am Fonds A (Abgeltungssteuer auf Kursgewinne). Im Oktober 2009 möchte er 10.000 Anteile am Fonds A in Fonds B tauschen. In dem Fall nimmt das Finanzamt an, daß die ersten 10.000 Anteile getauscht werden und der Anleger künftig für seine Anteile an Fonds A und an Fonds B Abgeltungssteuer auf Kursge- winne bezahlen muß. 5. Bewahren Sie alle Kaufabrechnungen sehr gut auf, damit Sie im Zweifelsfalle auch noch nach Jahren beweisen können, daß Sie die Fondsanteile vor dem Stichtag für die Abgeltugnssteuer kauften und deshalb den „Bestandsschutz“ in Anspruch nehmen können. Mit freundlichen Grüßen Impressum: Economia GmbH, Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 657 19 29, Telefax: +49 (0)711 657 19 30 E-Mail: info@economia-s.de, Internet: http://www.economia-vermoegensberatung.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Wolfgang Spang
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