Abgeltungssteuer 2009 - was Sparer und Anleger wissen und beachten sollen - BusinessBreakfastClub-Frankfurt
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BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Abgeltungssteuer 2009 … was Sparer und Anleger wissen und beachten sollen Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 1
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Was ändert sich ab 1.1.2009? ■ Einkünfte aus Kapitalvermögen (Zinsen, Dividenden und private Veräußerungsgewinne) werden mit einheitlichem Abgeltungssteuersatz von 25 % (zzgl. Soli von 5,5% und KiSt von 8-9%) besteuert ■ Liegt der persönliche Steuersatz unter 25 %, besteht ein Veranlagungswahlrecht für eine Versteuerung der Kapitalerträge zum Einkommensteuersatz (Antrag auf Günstigerprüfung an das Finanzamt) ■ Die Steuer führt das jeweilige (inländische!) Finanzinstitut ab; die Erklärung der Kapitaleinkünfte durch den Anleger im Rahmen seiner jährlichen Steuererklärung entfällt. ■ Wegfall der Spekulationsfrist von einem Jahr - Ausnahme: Immobilien, Gold, Antiquitäten ■ Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens bei natürlichen Personen; d.h. volle Besteuerung von Dividenden mit dem Abgeltungssteuersatz ■ Wegfall des Werbungskostenabzugs; der bisherige Sparerfreibetrag (750 € p. P.) und der Werbungskostenpauschbetrag (51 € p. P.) werden zum Sparerpauschbetrag (801 € p. P.) zusammengefasst. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 2
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Keine Abgeltungsteuer Riester-Verträge und Rürup-Rentenverträge (Nachgelagerte Besteuerung, Einzahlungen steuerfrei) Private Rentenversicherungen Kapitalbildende Lebensversicherungen (bei Mindestlaufzeit 12 Jahre und Auszahlung nach dem 60. Lebensjahr) Altersvorsorge über die Firma Geschlossene Beteiligungen Lebensversicherungs- Ökologische Venture Capital / Private Immobilienfonds Schiffsbeteiligungen fonds Kapitalanlagen Equity Vermietete Immobilien und Eigenheime Physische Investments (Bsp. Direktinvestitionen in Gold, Edelmetalle oder Kunst) Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 3
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Die Abgeltungssteuer im Vergleich MACHT FRAUEN MUNTER! Staat Abgeltungssteuersätze auf ESt-Spitzensatz einschließlich Zinsen und Dividenden sonstiger Zuschläge Belgien 15% 25% 53,5% Bulgarien 7% 20% 24% Dänemark - 28% 63% Deutschland 25% 44,31% Finnland 28% 50,4% Griechenland 10% 20% 40% Irland 20% 41% Italien 12,5% 27% 44,15% Litauen - 15% 27% Luxemburg 10% 38,95% Malta 10% 15% 35% Österreich 25% 50% Polen 19% 40% Portugal 8 – 25% 42% Rumänien 1% 16% 16% Schweden 30% 56,6% Slowakei 19% 19% Dr.Tschechien 15% Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 32% 4
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens MACHT FRAUEN MUNTER! Geltendes Recht (Steuersatz 30%) Geltendes Recht (Steuersatz 40%) Dividendenzahlung: 1.000,00 € Dividendenzahlung: 1.000,00 € Davon steuerfrei: 500,00 € Davon steuerfrei: 500,00 € Zu versteuern: 500,00 € Zu versteuern: 500,00 € Steuerlast 30%: 150,00 € Steuerlast 40%: 200,00 € Soli 5,5%: 8,25 € Soli 5,5%: 11,00 € Gesamtsteuer: 158,25 € Gesamtsteuer: 211,00 € Neues Recht ab 01.01.2009 Dividendenzahlung: 1.000,00 € Abgeltungssteuer 25%: 250,00 € Soli 5,5%: 13,75 € Gesamtsteuer: 263,75 € Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 5
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Bestandsschutz gilt für Veräußerungsgewinne, wenn sie mit Aktien, Fonds und anderen Wertpapieren erzielt werden, die bis zum 31. Dezember 2008 erworben worden sind. Diese Papiere dürfen weiterhin nach Ablauf der Spekulationsfrist von zwölf Monaten steuerfrei verkauft werden. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 6
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! WICHTIGE STICHTAGE 15.03.2007: Relevant für Zertifikate. Zertifikate die vor diesem Datum angeschafft wurden, können nach einjähriger Haltefrist auf unbegrenzte Zeit steuerfrei veräußert oder eingelöst werden. 01.01.2009: Ab diesem Datum gilt grundsätzlich für alle Kapitalerträge die Abgeltungssteuer. Für verschiedene Anlageformen, die vor diesem Datum angeschafft wurden, gelten weiterhin die alten (günstigeren) Regelungen bei Veräußerung oder Einlösung 30.06.2009: Spekulationsinstrumente (Zertifikate), die nach dem 14.03.2007 und vor dem 30.06.2008 angeschafft wurden, können bis zu diesem Datum steuerfrei veräußert oder eingelöst werden. Umsetzung von langfristigen Depotstrukturen vor dem 31.12.2008 Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 7
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Besteuerung von Investmentanteilen ■ Ausschüttungen ab 2009: Einbehalt von 25 % Abgeltungssteuer durch die auszahlende Stelle ■ Thesaurierungen ab 2009: Einbehalt von 25 % Abgeltungssteuer durch die inländische Investmentgesellschaft ■ Veräußerungen für ab 2009 erworbene Investmentanteile: Einbehalt von 25 % Abgeltungssteuer durch die auszahlende Stelle oder die Investmentgesellschaft. Die Höhe ist zuvor um thesaurierte Erträge und Zwischengewinne zu bereinigen ■ Sparpläne: Alle Sparraten, die nach dem 1. Januar 2009 eingezahlt werden, fallen unter die Abgeltungssteuer (auch vermögenswirksame Leistungen!) Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 8
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Auslandsbanken & - Fondsgesellschaften ■ Die Abgeltungssteuer betrifft nur inländische Institute. Ausländische Banken und Fondsgesellschaften werden nicht als Handlanger für den deutschen Fiskus arbeiten und Abgeltungssteuer abführen. Allenfalls fällt auf Zinserträge und Dividenden die bisher übliche Quellensteuer oder ein Steuerabzug nach der EU-Zinsrichtlinie an – Kursgewinne bleiben jenseits der Grenze – noch - unbehelligt. ■ Bei Gewinnen auf einem Auslandsdepot hat ein Anleger einen Liquiditätsvorteil, da keine Abgeltungssteuer sofort abgezogen wird. Er kann mit dem Geld weiter wirtschaften. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Bei Verlusten muss der Anleger mit der Verlustverrechnung bis zur nächsten Steuererklärung warten – und hat einen Liquiditätsnachteil. ■ Die Auslandserträge müssen auch nach 2008 in der jährlichen Steuererklärung angegeben werden, damit das Finanzamt die Pauschalabgabe von 25 Prozent nach erheben und im Ausland einbehaltene Quellensteuern auf die eigene Steuerschuld anrechnen kann. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 9
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Folgen der Abgeltungssteuer MACHT FRAUEN MUNTER! Bsp. Langzeitanlage in Aktienfonds; 10.000 € Anlagevolumen, Rendite 7%p.a. Laufzeit Endkapital vor Abgeltungssteuer + Endkapital nach „Kosten“ der Nettorendite Abgeltungssteuer Solidaritätszuschlag Abgeltungssteuer Abgeltungssteuer (Ann.: Mehrwert stammt nur aus Kursgewinnen) 10 Jahre 19.672 € 2.551 € 17.121 € 13,0% 5,5% p.a. 20 Jahre 38.697 € 7.569 € 31.128 € 19,6% 5,8% p.a. 30 Jahre 76.123 € 17.440 € 58.683 € 22,9% 6,1% p.a. 40 Jahre 149.745 € 36.857 € 112.888 € 24.6% 6,2% p.a. In ähnlicher Höhe reduziert sich auch eine eventuelle mtl. Rente, berechnet aus dem Endkapital. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 10
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Folgen der Abgeltungssteuer MACHT FRAUEN MUNTER! 160.000 140.000 120.000 Wertentwicklung nach "altem" Recht Endkapital in EUR 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 Wertentwicklung nach "neuem" Recht (Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag) 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Laufzeit in Jahren Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 11
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Sparerpauschbetrag (801 € p. P.) MACHT FRAUEN MUNTER! ■ Kursgewinne aus Wertpapieren zählen künftig nicht mehr zu den privaten Veräußerungsgewinnen, sondern werden den Einkünften aus Kapitalvermögen zugerechnet. Auch hierfür gilt dann der Sparerpauschbetrag von 801 € p. P. Insofern entfallen die bisherigen Freigrenzen von 512 € bzw. künftig 600 €. ■ Die erhöhte Besteuerung von Dividenden in Verbindung mit der Qualifizierung der Gewinne aus Aktienanlagen als Einkünfte aus Kapitalvermögen sprengen bereits sehr früh den Sparerpauschbetrag von 801 € p. P. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 12
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Positive Aspekte MACHT FRAUEN MUNTER! ■ Der Einbehalt der Abgeltungssteuer durch das Finanzinstitut verringert formalen Aufwand des Anlegers, da die gesonderte Angabe i. R. d. Steuererklärung entfällt ■ Die Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren werden für Anleger mit hohem persönlichem Steuersatz attraktiver. Beispiel: 50.000 € mit 4% (= 2.000 €) Zinseinkünften p.a. Ohne Berücksichtigung des Sparerfrei- bzw. –pauschbetrages Steuerlast 882,60 € Aktuell bei Höchststeuer: 600 € über 30%ige ZASt sofort, Rest über Steuererklärung (incl. Solidaritätszuschlag) ( Nettorendite 2,23%) Ab 01.01.2009: Steuerlast 527,50 € (incl. Solidaritätszuschlag) ( Nettorendite 2,95%) Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 13
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Erwartungen des Finanzmarktes MACHT FRAUEN MUNTER! ■ Zunahme der Mittelzuflüsse bei Misch- oder Dachfonds (Experten erwarten Umschichtungen von ca. 200 Mrd. EUR am Markt) ■ Zunehmende Markteinführung neuartiger Produkte (z.B. Life-cycle-Fonds) ■ Attraktivitätssteigerung bei fondsgebundenen Lebensversicherungen ■ Attraktivitätssteigerung von z.B. Luxemburger oder Schweizer Banken (Achtung: Quellensteueranhebung in Luxemburg) ■ Neuausrichtung größerer Vermögen (Lebensversicherungsmantel, vermö- gensverwaltende GmbH, thesaurierendes Sondervermögen) ■ Verkaufswelle bei den Zertifikaten bis 30.06.2009 ■ Steigende öffentliche Wahrnehmung Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 14
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Dachfonds & Life-cycle-Fonds MACHT FRAUEN MUNTER! ■ Investition der Anlagegelder in eine gemischte Zusammenstellung von Invest- mentfondsanteilen, die wiederum in Aktien, Renten, Immobilien oder Geldmarkttitel investieren. ■ Strukturierungen und Umschichtungen auf Dachfondsebene unterfallen nicht der Abgeltungssteuer ■ Life-cycle-Fonds: Bei längeren Anlagehorizonten findet eine Umschichtung von einer anfangs chancenorientierteren Ausrichtung hin zu konservativeren Werten gegen Ende der Laufzeit statt. ■ Vorteil: Die Auswahl der für das Risikoprofil geeigneten Zielfonds wird dem Anleger durch das Fondsmanagement des Dachfonds abgenommen. ■ Nachteil: Durch die doppelstöckige Struktur des Dachfonds entstehen meist höhere Gebührenbelastungen. Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 15
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Bsp. Fondspolice bei Kapitalauszahlung MACHT FRAUEN MUNTER! Einzahlungsphase Fondspolice Fondssparplan monatliche Sparrate 100 € 100 € Laufzeit 30 Jahre 30 Jahre jährliche Wertentwicklung brutto 8 Prozent 8 Prozent jährliche Erträge brutto (Dividenden) - 2 Prozent darauf jährliche Steuer (Abgeltungssteuer 25 Prozent) 0 0,5 Prozent jährliche Wertentwicklung netto 8 Prozent 9,50 Prozent Vermögen nach 30 Jahren 121.354 € 129.064 € Auszahlung (mit 65 Jahren) Fondspolice Fondssparplan auszuzahlendes Kapital 121.354 € 129.064 € davon gezahlte Sparraten 36.000 € 36.000 €* d.h. erzielter Gewinn 85.354 € 93.064 € davon steuerpflichtig 42.677 € 93.064 € Steuern (pers. Satz 30 Prozent/Abgeltungssteuer 25 Prozent) 12.803 € 23.266 € Auszahlung netto 108.551 € 105.798 € Quelle: FOCUS, Allianz Leben, DWS Investment-Rechner;* Bei 5% Agio wären zusätzlich 1.800 € anzusetzen Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 16
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Verlierer und Gewinner der Abgeltungssteuer Verlierer Neutral Gewinner „Steuerfreie Kursgewinne gibt es „Kapitalanlagen in anderen „Zinseinkünfte unterliegen nicht nicht mehr. Dividenden werden Einkunftsarten“ mehr dem Progressionstarif, voll besteuert“ sondern werden pauschal besteuert” - Anleger, die in Nischen Immobilien (Branchen, Regionen) + Festverzinsliche Wertpapiere investieren und Spareinlagen Lebens- und Rentenver- sicherungen - Anleger, die auf steuerfreie + Anleger mit hohen Zinsein- Kursgewinne setzen künften, ausgeschöpftem Riester- und Rürup-Rente Freibetrag und Grenzsteuer- - Anleger, mit hohen satz > 28% Dividendenzahlungen Betriebliche Altersver- sorgung + Day-Trader mit hohem - Anleger, mit hohen Grenzsteuersatz Werbungskosten für Kapital- Geschlossene Fonds einkünfte (Schiffe, Wind, Solar..) + Anleger, die bis zum 31.12.2008 Anlagen mit - Anleger, die eine aktive Kursgewinnpotential kaufen Anlagepolitik verfolgen Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 17
BusinessBreakfastClub-Frankfurt Empfehlungen MACHT FRAUEN MUNTER! ■ Überprüfen der aktuellen Anlagestrategie ■ Anhebung der Aktienquote? ■ Umschichtung in Dach-, Misch oder Life-Cycle-Fonds? ■ Vornahme gezielter Übertragungen an die Kinder – ggf. in Verbindung mit einer Nichtveranlagungs-Bescheinigung ■ Auswahl geeigneter Produkte mit Versicherungsmantel für Zweck Altersvorsorge ■ Auswahl geeigneter geschlossener Beteiligungen für langfristig nicht gebundene Mittel ■ Beobachten von Produktneuerungen am Markt und Prüfung auf deren Eignung Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 18
BusinessBreakfastClub-Frankfurt MACHT FRAUEN MUNTER! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Sie erreichen mich unter: buero@business-breakfast-club-frankfurt.de oder Tel: 0173 310 6450 Dr. Manuela Preuschl – Systematische Finanzplanung 19
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