Abitur-Trainer BWL/VWL - Vorbereitung auf Klassenarbeiten und die Abiturprüfung Wirtschaftsgymnasium Baden-Württemberg Jahrgangsstufen 1 und 2 ...

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Abitur-Trainer BWL/VWL - Vorbereitung auf Klassenarbeiten und die Abiturprüfung Wirtschaftsgymnasium Baden-Württemberg Jahrgangsstufen 1 und 2 ...
FACHBUCHREIHE
für wirtschaftliche Bildung

Abitur-Trainer BWL/VWL
Vorbereitung auf Klassenarbeiten und die Abiturprüfung
Wirtschaftsgymnasium Baden-Württemberg
Jahrgangsstufen 1 und 2

von
Dieter Nietmann

Der Abitur-Trainer enthält Original-Aufgaben der Abiturprüfungen der letzten 11 Jahre bis
einschließlich 2021, sofern deren Inhalte Bestandteil des aktuell gültigen Bildungsplans sind.
Die Inhalte der Sachdarstellungen, Anwendungsaufgaben und Abituraufgaben folgen dem
aktuellen Bildungsplan und sind für die Vorbereitung bis zur Abiturprüfung 2023 geeignet.

Verlag Europa-Lehrmittel · Nourney,
Vollmer GmbH & Co. KG
Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten
Europa-Nr.: 94007
Abitur-Trainer BWL/VWL - Vorbereitung auf Klassenarbeiten und die Abiturprüfung Wirtschaftsgymnasium Baden-Württemberg Jahrgangsstufen 1 und 2 ...
Autor:
Dieter Nietmann, Studiendirektor

Lektorat:
Dr. Viktor Lüpertz

             elbsteinschätzung des Lernfortschritts (zum Ankreuzen)
            S
            rot: kann ich noch nicht
            gelb: kann ich teilweise
            grün: kann ich gut

            Link zu einem Lernvideo
            • In den Lernvideos werden Inhalte visualisiert dargestellt und vertiefend erläutert.
            • Die Links sind an den Seitenrändern zu finden.

            Link zu einem webbasierten Online-Kurs
            • Die Online-Kurse geben Rückmeldung zum Wissensstand und ermöglichen die Vertiefung der
               Lerninhalte.
            • Die Links sind in jedem Kapitel im „Theorie-Check“ zu finden.

            Wichtige Formel
            • Dieses Symbol weist auf wichtige Formeln hin.
            • Alle wichtigen Formeln sind in der Formelsammlung nochmals zusammengefasst.
            • Die Symbole sind an den Seitenrändern zu finden.

            Hinweis auf aktuelle Abituraufgaben der Jahrgänge 2020 und 2021
            • Diese finden sich am Ende des Buches und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern eine
               abschließende themenübergreifende Übungsmöglichkeit.

2. Auflage 2021
Druck 5 4 3 2 1

Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Korrektur
von Druckfehlern identisch sind.

ISBN 978-3-7585-9166-2

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der
gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

© 2021 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten
www.europa-lehrmittel.de

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Umschlagkonzept: tiff.any GmbH, 10999 Berlin
Umschlagfoto: © Andrey – stock.adobe.com
Druck: Lensing Druck GmbH & Co. KG, 44149 Dortmund
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Vorwort

                                                                                                              3

Vorwort
Der neue Abitur-Trainer BWL/VWL wurde speziell für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Jahr-
gangsstufen 1 und 2 der Wirtschaftsgymnasien in Baden-Württemberg entwickelt. Buch und digitale
­Begleitmaterialien (Lernvideos und Online-Kurse) unterstützen optimal im Fach Volks- und Betriebswirt-
 schaftslehre bei der
• unterrichtsbegleitenden Festigung von Lerninhalten sowie der
• Vorbereitung auf Klassenarbeiten und das Abitur.

Der neue Abitur-Trainer BWL/VWL ist ausdrücklich für die Nutzung parallel zum eingeführten Schulbuch
geeignet. Die Lerninhalte der Kapitel sind auf das Wesentliche reduziert und orientieren sich in Breite und
Tiefe an den zentralen Anforderungen in der Abiturprüfung. Basis ist der aktuelle Bildungsplan Baden-
Württembergs für das Fach Volks- und Betriebswirtschaftslehre im Wirtschaftsgymnasium (Profil Wirtschaft)
vom 30. Juni 2016.
Die Kapitel sind auf Basis lernpsychologischer Grundsätze nach folgendem Schema aufgebaut:
• Theoretische Grundlagen, unterstützt durch Lernvideos
  • systematische Gliederung der theoretischen Grundlagen anhand von Leitfragen
  • klar strukturierte und verständliche Darstellung der Lerninhalte
  • übersichtlich gestaltete, farbige Schaubilder
  • passgenaue Lernvideos zu ausgewählten Inhalten
• Theorie-Check mithilfe eines Online-Kurses
  • zur Stoffwiederholung und Selbstkontrolle der theoretischen Grundlagen
• Anwendungsaufgaben in zwei Schwierigkeitsstufen
  • zur Festigung und Anwendung der theoretischen Grundlagen
• Abituraufgaben bzw. Ausschnitte aus Abituraufgaben
  • umfasst alle relevanten Aufgaben der Jahre 2010 bis 2021
  • passgenau den Inhalten der jeweiligen Kapitel zugeordnet
  • zur Festigung, Anwendung und Überprüfung des erworbenen Wissens
• Lösungen zu den Anwendungsaufgaben und den Abituraufgaben
  • im separaten Lösungsbuch

Dieser Aufbau ermöglicht ein systematisches, zielorientiertes und motivierendes Lernen und Üben. Es
­fördert das Verständnis der wesentlichen Inhalte und das Einprägen von Strukturen und ermöglicht die
 ­selbstständige Überprüfung des eigenen Wissensstandes. Die verwendeten Abituraufgaben wurden in Ein-
  zelfällen in geringem Umfang angepasst.
Das ausführliche Sachwortverzeichnis ermöglicht das schnelle Auffinden von benötigten Inhalten. Die
Formelsammlung unterstützt das Wiederholen und Vertiefen wichtiger Formeln.
Für Ihre Anregungen zur Weiterentwicklung dieses Buches sind wir sehr dankbar. Bitte senden Sie uns diese
per E-Mail an: lektorat@europa-lehrmittel.de

Dieter Nietmann, Studiendirektor
Fachberater für Volks- und Betriebswirtschaftslehre am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung
Baden-Württemberg
Lehrbeauftragter für Volkswirtschaftslehre am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte
­Stuttgart (Berufliche Schulen)
Vorwort

4

    Danksagung
    Zum Gelingen dieses Buches haben viele Menschen unterstützend beigetragen. Ihnen allen ein ganz herz­
    liches Dankeschön dafür.
    Ein besonderer Dank geht an
    • Herrn Dr. Viktor Lüpertz, für seine Lektorentätigkeit und seine hilfreichen Anregungen,
    • Frau Studienrätin Anna Oeffling, für ihre Unterstützung bei der Entstehung dieses Buches,
    • die Schülerinnen Anne Gerber, Melike Karatas und Lisa Knauer sowie den Schüler Simon Weiss, für das
      ­gewissenhafte Durcharbeiten der Manuskripte und das Probelösen der Aufgaben, sowie an
    • eine Reihe von Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule in
      Kirchheim/Teck, welche Inhalte dieses Buches getestet haben.

    Dieses Buch wurde erstellt, um Sie, liebe Schülerinnen und Schüler, auf Ihrem Weg zum Abitur zu unter­
    stützen. Deshalb freuen wir uns über Ihr Feedback – auf Ihr Lob genauso wie auf Ihre Wünsche oder Verbesse-
    rungsvorschläge.
    Wir wünschen Ihnen viel Freude und Motivation beim Lernen mit diesem Buch und viel Erfolg in den Klassen-
    arbeiten und der Abiturprüfung.
Vorwort

                                                                                                                                                                                                              5

Inhaltsverzeichnis
Vorwort  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      3

           BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE
  A        Kosten- und Leistungsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  10
  1        Aufgaben und Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                              10
  2        Abgrenzungsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        13
  3        Kostenanalyse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            22
  4        Kostenartenrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      28
  5        Kostenstellenrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      31
  6        Kostenträgerrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       36
           6.1 Vollkostenrechnung in Form der Zuschlagskalkulation  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                            36
           6.2 Vollkostenrechnung in Form der Prozesskostenrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                               50
           6.3 Teilkostenrechnung in Form der Deckungsbeitragsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                    59

  B        Rechtsformen der Unternehmung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                      72
  1        Handelsrechtliche Grundlagen der Unternehmung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                    72
  2        Rechtsformen im Überblick  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          77
  3        Einzelunternehmung (EU)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          81
  4        Personengesellschaften  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       82
           4.1 Offene Handelsgesellschaft (OHG)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       82
           4.2 Kommanditgesellschaft (KG)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 91
  5        Kapitalgesellschaften  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 101
           5.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                    101
           5.2 Aktiengesellschaft (AG)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         113
  6        Rechtsformen im Vergleich  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         127

  C        Finanzierung und Investition  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            130
  1        Finanzierung und Investition im Überblick  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       130
  2        Innenfinanzierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               133
           2.1 Offene Selbstfinanzierung bei der KG  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                        133
           2.2 Offene Selbstfinanzierung bei der AG  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                        142
           2.3 Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                     153
  3        Außenfinanzierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 155
           3.1 Beteiligungsfinanzierung bei der KG  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       155
           3.2 Beteiligungsfinanzierung bei der AG  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       157
           3.3 Langfristige Kreditfinanzierung: Darlehensfinanzierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                          170
           3.4 Kurzfristige Kreditfinanzierung: Kontokorrentkredit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                     189
           3.5 Kreditsicherheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     191
           3.6 Leasing als Alternative zur Finanzierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          195
  4        Investitionsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  211
           4.1 Investitionsarten und Investitionsrechnung im Überblick  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                           211
           4.2 Statische Investitionsrechnung am Beispiel der Kostenvergleichsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                               214
           4.3 Statische Investitionsrechnung am Beispiel der Amortisationsrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                            220
           4.4 Dynamische Investitionsrechnung am Beispiel der Kapitalwertmethode  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                              223
Vorwort

6

     D	Erstellung und Auswertung von Jahresabschlüssen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          233
     1     Grundlagen zum Jahresabschluss der Aktiengesellschaften  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         233
     2     Bilanzierung und Bewertung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          237
           2.1 Grundsätze der Rechnungslegung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        237
           2.2 Bewertung des Anlagevermögens  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         240
           2.3 Bewertung des Umlaufvermögens  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         255
           2.4 Bewertung von Verbindlichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      263
     3     Jahresabschlussanalyse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    270
           3.1 Grundlagen der Jahresabschlussanalyse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             270
           3.2 Auswertung der Bilanz  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           272
           3.3 Auswertung der Gewinn- und Verlustrechnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                      277

    Hinweise zur Relevanz der Kapitel in der schriftlichen Abiturprüfung:
    • Nicht in jedem Abiturjahrgang sind immer alle Stoffgebiete prüfungsrelevant.
    • Die jährlich vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg herausgegebenen „Richt­
      linien zur Aufgabenerstellung für die Abiturprüfung“ enthalten Hinweise zu den prüfungsrelevanten Stoff­
      gebieten.
Vorwort

                                                                                                                                                                                                    7

        VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
A	Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                      290
1       Verhalten der Nachfrager  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               290
2       Verhalten der Anbieter  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             305

B       Preisbildung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   317
1       Preisbildung im Polypol auf dem vollkommenen Markt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                               317
2       Staatliche Eingriffe in die Preisbildung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         329
3       Gewinnmaximierung im Angebotsmonopol  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       340
4       Preispolitik des Polypolisten auf dem unvollkommenen Markt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                     357
5       Verhaltensweisen der Anbieter auf oligopolistischen Märkten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                  369

C       Wirtschaftspolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       374
1       Wirtschaftspolitische Ziele  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              374
2       Konjunkturelle Schwankungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        381
3       Wirtschaftspolitische Konzepte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     390

D       Geld und Geldpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           403
1       Geldwertstabilität  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       403
2       Europäisches System der Zentralbanken  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                405
3       Geldmengenbegriffe und Geldschöpfung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   410
4       Binnenwert des Geldes  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              418
5       Geldwertänderungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               429
6       Geldpolitische Instrumente der EZB  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         440
        6.1 Geldpolitik im Überblick  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   440
        6.2 Offenmarktpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              445
        6.3 Ständige Fazilitäten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               456
        6.4 Mindestreservepolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  462
        6.5 Wirkungsweise und Grenzen der Geldpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          464

E	Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       472
1       Messung der Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  472
2       Ausmaß und Struktur der Arbeitslosigkeit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                               480
3       Folgen und Ursachen der Arbeitslosigkeit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                               487
4       Instrumente der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                               494

F       Sozial- und Verteilungspolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   508
1       Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                  508
2       Soziale Sicherung in Deutschland  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       523

G       Umweltpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    528
1       Ziele der Umweltpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            528
2       Maßnahmen der Umweltpolitik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        530

Abituraufgaben der Jahre 2020 und 2021  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   539
Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         569
Formelsammlung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         577
Tabellen mit Aufzinsungs-, Abzinsungs- und Annuitätenfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                      U3
BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE
A
10

         A         KOSTEN- UND LEISTUNGSRECHNUNG
          1        Aufgaben und Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens
          2        Abgrenzungsrechnung
          3        Kostenanalyse
          4        Kostenartenrechnung
          5        Kostenstellenrechnung
          6        Kostenträgerrechnung

     1           Aufgaben und Aufbau des betrieblichen
                 Rechnungswesens

                                                               GRUNDLAGEN

         1. Leitfrage:
         Welche Bereiche gehören zum betrieblichen Rechnungswesen?

                                                               Rechnungswesen

           Finanzbuchhaltung                     Kosten- und                       Steuerung und           Statistik*
                                             Leistungsrechnung                        Kontrolle*

                  externes                                                           internes
              Rechnungswesen                                                     Rechnungswesen

                  Pflicht, da                                                          freiwillig, da
          für externe Adressaten                                                 für interne Adressaten
              (z. B. Finanzamt)                                              (z. B. Unternehmensleitung)

     *    laut Bildungsplan an dieser Stelle nicht vertiefend zu behandeln
1    Aufgaben und Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens      A
                                                                                                                                  11

    2. Leitfrage:
    Welche Unterschiede bestehen zwischen der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung?

                     Finanzbuchhaltung                                         Kosten- und Leistungsrechnung
                (→ externes Rechnungswesen)                                    (→ internes Rechnungswesen)
                                                          Aufgaben
                                                      (Was sind die Ziele?)
                                                                                                                               vel.plus/PWG01
     • Ermittlung Gesamtergebnis                                     • Ermittlung Betriebsergebnis
       → Ergebnis aus allen Geschäftsvorfällen                         → Ergebnis aus betrieblich bedingten Geschäfts-
     • Erstellung Jahresabschluss (Bilanz, GuV, Anhang,                   vorfällen der Periode
       Lagebericht)                                                  • Preiskalkulation
                                                                     • Wirtschaftlichkeitskontrolle
                                                         Adressaten
                                                  (Für wen wird es gemacht?)
     • Finanzamt                                                     • Unternehmensleitung
     • Gläubiger (z. B. Banken)
     • Eigentümer (z. B. Aktionäre)
     → externe Adressaten, deshalb gesetzliche                       → interne Adressaten, deshalb keine gesetzlichen
       Vorschriften                                                    Vorschriften
                                                    Rechengrößen
                                 (Welche Geschäftsvorfälle fließen in die Berechnung ein?)
     • Aufwand: gesamte Wertminderung in einer                       • Kosten: betriebliche bedingte Wertminderung
       Periode                                                         in einer Periode
     • Ertrag: gesamter Wertzuwachs in einer Periode                 • Leistung: betrieblich bedingter Wertzuwachs in
                                                                       einer Periode
                                                      Ergebnisermittlung
                                                     (Was wird berechnet?)

                             Erträge                                                       Leistungen
                        – Aufwendungen                                                      – Kosten
                    = Gesamtergebnis der GuV                                      = Betriebsergebnis der KLR

           Gewinn               bzw.            Verlust                   positives             bzw.          negatives
     (Jahresüberschuss)*                  (Jahresfehlbetrag)*         Betriebsergebnis                     Betriebsergebnis

*    In der Umgangssprache werden häufig die Begriffe Gewinn und Verlust verwendet, im HGB beim Jahresabschluss der Kapital-
     gesellschaften jedoch die Begriffe Jahresüberschuss und Jahresfehlbetrag.                                                  HGB § 275 (2)

    Weitere Rechengrößen:
    Neben den Rechengrößen Aufwand bzw. Ertrag sowie Kosten bzw. Leistung sind für die folgenden Kapitel
    ebenfalls wichtig:
    • Auszahlung: Abfluss liquider Mittel (Bargeld und Bankguthaben)
    • Einzahlung: Zufluss liquider Mittel (Bargeld und Bankguthaben)

                                                      THEORIE-CHECK
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                                                                          vel.plus/PWG02
A    1 Aufgaben und Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens

12

                                          ANWENDUNGSAUFGABEN

     Aufgabe 1: Bereiche des Rechnungswesens
     a) Nennen Sie denjenigen Bereich des Rechnungswesens, welcher zum externen Rechnungswesen gehört.
     b) Nennen Sie drei Bereiche des Rechnungswesens, welche zum internen Rechnungswesen gehören.

     Aufgabe 2: Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung
     a) Unterscheiden Sie die Finanzbuchhaltung und die Kosten- und Leistungsrechnung hinsichtlich ihrer jewei­
        ligen Aufgaben voneinander.
     b) Nennen Sie die wichtigsten Adressaten der Finanzbuchhaltung sowie der Kosten- und Leistungsrechnung.
        Begründen Sie in diesem Zusammenhang für beide Bereiche, ob gesetzliche Vorschriften beachtet werden
        müssen.

     Aufgabe 3: Begriffsabgrenzungen
     Erläutern Sie die zentralen Merkmale von Auszahlung, Aufwand und Kosten sowie von Einzahlung, Ertrag und
     Leistung.

     Aufgabe 4: Gesamtergebnis, Betriebsergebnis
     a) Stellen Sie die Formel zur Berechnung des Gesamtergebnisses der GuV sowie zur Berechnung des Be-
        triebsergebnisses der KLR dar. Erläutern Sie, was diese jeweils aussagen.
     b) Berechnen Sie das Gesamtergebnis und das Betriebsergebnis auf Grund von nachfolgenden Angaben:

         Erträge               480.000 EUR                     Leistungen                  380.000 EUR

         Kosten                340.000 EUR                     Auszahlungen                360.000 EUR

         Einzahlungen          420.000 EUR                     Aufwendungen                410.000 EUR

                                               ABITURAUFGABEN
     Da es sich bei den Inhalten dieses Kapitels lediglich um Grundlagen handelt, existieren hierzu keine eigen-
     ständigen Abituraufgaben. Allerdings finden sich Inhalte in Abituraufgaben der nachfolgenden Kapitel wie-
     der bzw. sind Grundlage für deren Verständnis.
2   Abgrenzungsrechnung
                                                                                                                        A
                                                                                                                          13

2         Abgrenzungsrechnung

                                                GRUNDLAGEN

1. Leitfrage:
Welche Unterschiede bestehen zwischen den Rechengrößen der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und
Leistungsrechnung?

                          Zweckaufwand                     =                     Grundkosten

    Aufwendungen bzw. Kosten, welche
    • betrieblich bedingt sind,
    • wiederholt vorkommen und                                                                                         vel.plus/PWG03
    • in der Abrechnungsperiode verursacht wurden.
    →	werden sowohl in der Finanzbuchhaltung (Zweckaufwand) als auch in der Kosten- und Leistungs­
       rechnung (Grundkosten) berücksichtigt

    berücksichtigt in             Neutraler       Zweckaufwand
     Finanzbuch­                  Aufwand
        haltung

                                                           =

                                                   Grundkosten             Zusatzkosten          berücksichtigt in
                                                                                                  Kosten- und
                                                                                                   Leistungs­
                                                                           Anderskosten             rechnung

                                                                          Kalkulatorische
                                                                              Kosten

                        Neutraler Aufwand                                   Kalkulatorische Kosten

    Aufwendungen, welche nicht als Kosten in die KLR           Kosten, welche nicht als Aufwand in der FiBu (GuV)
    einfließen, aber in der FiBu (GuV) erfasst werden:         vorkommen, aber in die KLR einfließen können:
    • betriebsfremder Aufwand                                  • Anderskosten (aufwandsungleiche Kosten)
    • periodenfremder Aufwand                                    →	in der GuV als Aufwand vorhanden, aber in
    • außerordentlicher Aufwand                                    anderer Höhe
                                                                   z. B. Kalkulatorische Abschreibung
                                                               • Zusatzkosten (aufwandslose Kosten)
                                                                 → g ar nicht in der GuV als Aufwand vorhanden,
                                                                    z. B. Kalkulatorischer Unternehmerlohn

    Grund:                                                     Grund:
    Diese Aufwendungen würden das Betriebsergebnis             Diese Kostenarten dürfen aufgrund von gesetz­
    der KLR verfälschen, da sie nicht aus der „eigent­         lichen Vorschriften (HGB, Steuerrecht) bei der
    lichen“ betrieblichen Tätigkeit der Periode resul­-        Ergebnisermittlung nicht berücksichtigt werden.
    tieren (sondern z. B. Brandschaden, Spekula­tions­
    verluste, Verluste aus Verkauf von Anlagever­mögen).
A         2 Abgrenzungsrechnung

        14

                      2. Leitfrage:
                      Welche Anderskosten und Zusatzkosten betrachten wir?

                                                1) Kalkulatorische Abschreibungen als Beispiel für Anderskosten

                                                                              Unterschiede
vel.plus/PWG04

                                    Bilanzielle Abschreibung                                         Kalkulatorische Abschreibung
                            (= Abschreibung in der Finanzbuchhaltung)                               (= Abschreibung in Kosten- und
                                              (GuV)                                                       Leistungsrechnung)

                                                                      Welche Art von Vermögen
                                                                        wird abgeschrieben?

                                      gesamtes Anlagevermögen                                nur betriebsnotwendiges Anlagevermögen

                                                                         Von welchem Betrag
                                                                     (= von welcher Bezugsgröße)
                                                                          wird abgeschrieben?

                                Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten                                 Wiederbeschaffungskosten

                                                                   Welche Abschreibungsmethode
                                                                           wird gewählt?

                                  nach steuerlichen Gesichtspunkten                               nach Kontinuitätsgesichtspunkten
                                            und Vorschriften                                                (i. d. R. linear)
                               (früher oft degressiv, derzeit nur linear1)

                                                                        Welche Nutzungsdauer
                                                                 dient als Grundlage der Berechnung?

                                     vorgegebene Nutzungsdauer                                        tatsächliche Nutzungsdauer
                                   (AfA-Tabelle der Finanzbehörden)

                                                                               Wie lange
                                                                          wird abgeschrieben?

                                  bis Restbuchwert 0 EUR bzw. 1 EUR                                         solange genutzt

                                                                           Welche Wirkung
                                                                         hat die Abschreibung?

                                             Aufwand steigt                                                  Kosten steigen

                                               Gewinn sinkt                                    werden in Preiskalkulation eingerechnet

                             Steuerlast und Gewinnausschüttung sinken                                     Verkaufspreis steigt

                                  mehr Geld bleibt im Unternehmen                                mehr Geld fließt ins Unternehmen

                                               Geld für Wiederbeschaffung abgenutzter Anlagen ist vorhanden!
                 1)
                      	Ermittlung der Höhe der Abschreibungsbeträge bei linearer bzw. degressiver Abschreibung siehe Eingangsklasse und Aufgabe 5 der
                        Anwendungsaufgaben.
2   Abgrenzungsrechnung      A
                                                                                                                                15

                       2) Kalkulatorischer Unternehmerlohn als Beispiel für Zusatzkosten

                                                   Ziel:
Berücksichtigung des Wertes der Arbeitsleistung der mitarbeitenden Einzelunternehmer oder Gesellschafter
                                      von Personengesellschaften.
                                                      Höhe:
                               Gehalt eines Angestellten in vergleichbarer Position.
                                              Anmerkung:
   Bei Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) wird kein kalkulatorischer Unternehmerlohn verrechnet, da die
         Geschäftsführer einer GmbH bzw. die Vorstände einer AG ein monatliches Gehalt beziehen.

3. Leitfrage:
Was ist eine Abgrenzungstabelle und wie analysiert man diese?

Abgrenzungstabelle (= Ergebnistabelle): Ermittlung der in der vergangenen Periode angefallenen Kosten
und Leistungen für die Kosten- und Leistungsrechnung aus den Aufwendungen und Erträgen der Finanz-
buchhaltung.

Anmerkung:
Bei unten stehender Abgrenzungstabelle wurden sowohl die unternehmensbezogene Abgrenzung als
auch die kostenrechnerischen Korrekturen bereits durchgeführt und alle Ergebnisse ermittelt.

                     unternehmensbezogene Abgrenzung                         kostenrechnerische Korrekturen

                   Herausfiltern                                         Berücksichtigung
                   der neutralen Aufwendungen und Erträge                der Anderskosten und Zusatzkosten
                   • betriebsfremde A und E                              • kalkulatorische Abschreibungen
                   • periodenfremde A und E                              • kalkulatorischer Unternehmerlohn
                   • außerordentliche A und E

                                                   Abgrenzungstabelle

                Finanzbuchhaltung                             Abgrenzungsbereich                            Kosten- und
                                                                                                        Leistungsrechnung

                                                    unternehmensbezo-      kostenrechnerische
                                                     gene Abgrenzung           Korrekturen

         Konten            Aufwen-    Erträge      neutrale   neutrale    verrech-   verrech-            Kosten    Leistungen
                           dungen     (in EUR)     Aufwen­    Erträge       nete       nete             (in EUR)    (in EUR)
                           (in EUR)                dungen     (in EUR)    Aufwen­     Kosten
                                                   (in EUR)               dungen      in KLR
                                                                           in FiBu   (in EUR)
                                                                          (in EUR)
                              –            +          –          +            –          +                 –           +

   Umsatzerlöse                       1.297.820                                                                     1.297.820

   Steuerrückerstattung                   43.800                43.800
   aus Vorjahr                        1                                                             1
   Zinserträge                            17.950                17.950
                                      2                                                             2
A    2 Abgrenzungsrechnung

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                                                              Abgrenzungstabelle

                    Finanzbuchhaltung                                     Abgrenzungsbereich                        Kosten- und
                                                                                                                Leistungsrechnung

                                                               unternehmensbezo-     kostenrechnerische
                                                                gene Abgrenzung          Korrekturen

                 Konten            Aufwen-        Erträge     neutrale    neutrale   verrech-   verrech-         Kosten     Leistungen
                                   dungen         (in EUR)    Aufwen­     Erträge      nete       nete          (in EUR)     (in EUR)
                                   (in EUR)                   dungen      (in EUR)   Aufwen­     Kosten
                                                              (in EUR)               dungen      in KLR
                                                                                      in FiBu   (in EUR)
                                                                                     (in EUR)
                                         –             +         –           +           –         +               –             +

         Aufwendungen für              710.400                                                                   710.400
         Rohstoffe

         Vertriebsprovision             20.320                                                                    20.320

         Fremdinstand-                   6.940                                                                     6.940
         haltungsaufwand

         Löhne                         220.000                                                                   220.000

         Abschreibung auf               10.870                                         10.870      12.280         12.280
         Sachanlagen               3                                                                        3
         Mieten, Pachten                 18.110                                                                    18.110

         Büromaterial                   95.760                                                                    95.760

         Reisekosten                    18.940                                                                    18.940

         Verluste aus Abgang             2.850                   2.850
         von Vermögens­
         gegenständen              4                                                                        4
         Aufwand aus                     5.750                    5.750
         Steuernachzahlung         5                                                                        5
         Aufwand aus                    26.450                  26.450
         Brandschaden              6                                                                        6
         Kalkulatorischer                                                                         50.000          50.000
         Unternehmerlohn           7                                                                        7
      Summen:                      1.136.390      1.359.570     28.600      61.750     10.870     62.280        1.159.200    1.297.820

      Salden (Ergebnisse):             223.180                  33.150                 51.410                    138.620

                                   1.359.570      1.359.570      61.750     61.750     68.730     68.730        1.297.820    1.297.820

                                   Gesamtergebnis:            Ergebnis aus unter-    Ergebnis aus           Betriebsergebnis:
                                                              nehmensbezogener       kostenrechnerischen
                                                              Abgrenzung:            Korrekturen:
                                             223.180                33.150                  51.410                     138.620

                               8       Gesamtergebnis            –        Neutrales Ergebnis         =           Betriebsergebnis

                                         223.180 EUR                          84.560 EUR                            138.620 EUR
2   Abgrenzungsrechnung   A
                                                                                                                   17

                           Beispielfragen zur Analyse einer Abgrenzungstabelle

                       Fragen                                             Antworten

1   Warum wurde Position 1 nicht in die KLR        da periodenfremder Ertrag
    übernommen?                                    →	resultiert nicht aus betrieblicher Leistungserstellung
                                                      der Periode

2   Warum wurde Position 2 nicht in die KLR        da betriebsfremder Ertrag
    übernommen?                                    →	resultiert nicht aus betrieblicher Leistungserstellung
                                                      der Periode

3   Begründen Sie die unterschiedlichen            Unterschiede in der Wahl von z. B. Betrag von welchem
    Wertansätze zwischen FiBu und KLR bei          abgeschrieben wird, Abschreibungsmethode und
    Position 3.                                    Nutzungsdauer

4   Warum wurde Position 4 nicht in die KLR        da außerordentlicher Aufwand
    übernommen?                                    →	wurde nicht durch betriebliche Leistungserstellung
                                                      der Periode verursacht

5   Warum wurde Position 5 nicht in die KLR        da periodenfremder Aufwand
    übernommen?                                    →	wurde nicht durch betriebliche Leistungserstellung
                                                      der Periode verursacht

6   Warum wurde Position 6 nicht in die KLR        da außerordentlicher Aufwand
    übernommen?                                    →	wurde nicht durch betriebliche Leistungserstellung
                                                      der Periode verursacht

7   Begründen Sie die unterschiedlichen            Der Unternehmerlohn spiegelt den Verzicht auf einen
    Wertansätze zwischen FiBu und KLR bei          Lohn in einem anderen Unternehmen wider (Verzichts-
    Position 7.                                    kosten/Opportunitätskosten).
                                                   • kann in der KLR angesetzt werden
                                                   • darf aber in der FiBu laut Steuerrecht nicht an­
                                                     gesetzt werden

8   Ergänzen Sie die Gleichung bei Position 8      Gesamtergebnis – Neutrales Ergebnis = Betriebs­
    durch =/–/+ an den richtigen Stellen.          ergebnis
                                                   oder
                                                   Gesamtergebnis = Neutrales Ergebnis + Betriebs­
                                                   ergebnis

9   Beurteilen Sie die Ertragslage des Unterneh-   Sowohl Gesamtergebnis als auch Betriebsergebnis sind
    mens im dargestellten Geschäftsjahr            positiv. Das Unternehmen hat also „Gewinn“ erwirtschaf-
                                                   tet. Das Betriebsergebnis ist jedoch deutlich geringer
                                                   als das Gesamtergebnis. Dies bedeutet, dass ein großer
                                                   Teil des in der GuV ausgewiesenen Gewinns nicht aus
                                                   dem eigentlichen Betriebszweck stammt, nicht in der
                                                   Abrechnungsperiode erwirtschaftet wurde und/oder
                                                   außerordentlich ist.

Anmerkung:
Laut Lehrplan muss eine Abgrenzungstabelle nur analysiert, nicht aber selbst erstellt werden können.
A    2 Abgrenzungsrechnung

18

      4. Leitfrage:
      Welche Funktion hat die Abgrenzungsrechnung im Gesamtzusammenhang der Kosten- und Leistungs-
      rechnung?

                                 Zusammenhänge in der Kosten- und Leistungsrechnung

        Abgrenzungsrechnung         Kostenartenrechnung      Kostenstellenrechnung      Kostenträgerrechnung
         Abgrenzungstabelle                                  Betriebsabrechnungs-          Preiskalkulation
                                                                  bogen (BAB)

         Ermittlung der Kosten          Aufteilung der           Ermittlung von             Ermittlung der
            auf Grundlage der       ermittelten Kosten in      Zuschlagssätzen zur        Selbstkosten eines
        Aufwendungen der GuV,        Einzel- und Gemein-     Verteilung der Gemein-       Erzeugnisses durch
          jedoch mit einzelnen              kosten           kosten auf die einzelnen   Addition der Einzelkos-
              Änderungen                                           Erzeugnisse          ten und der prozentua-
                                                                                         len Gemeinkostenzu-
                                                                                        schläge mithilfe der im
                                                                                            BAB ermittelten
                                                                                            Zuschlagssätze

                                                 THEORIE-CHECK
     Sie haben die Grundlagen verstanden? Super! Überprüfen Sie Ihr Wissen:

                                                                  vel.plus/PWG05

                                           ANWENDUNGSAUFGABEN

     Aufgabe 1: Begriffsabgrenzungen
     a) Nennen Sie den Fachbegriff für Aufwendungen, welche nicht in die KLR einfließen.
     b) Nennen Sie drei Arten von Aufwendungen, welche nicht in der KLR erfasst werden und geben Sie jeweils
        ein konkretes Beispiel.
     c) Begründen Sie an Hand des Ziels der KLR, warum die unter a) und b) genannten Aufwendungen nicht in
        die KLR einfließen.
     d) Nennen Sie die beiden Arten von Kosten, welche nicht in gleicher Höhe bzw. überhaupt nicht in der FiBu
        vorkommen und geben Sie jeweils ein Beispiel.
     e) Unterscheiden Sie die Begriffe Gesamtergebnis (Unternehmensergebnis) und Betriebsergebnis.

     Aufgabe 2: Kalkulatorischer Unternehmerlohn
     a) Vergleichen Sie Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften hinsichtlich der Frage, ob in der KLR ein
        kalkulatorischer Unternehmerlohn angesetzt werden sollte.
     b) Der Ansatz eines kalkulatorischen Unternehmerlohns in der FiBu ist verboten. Zeigen Sie eine Möglichkeit
        auf, wie bei einer Personengesellschaft die Leistung der mitarbeitenden Gesellschafter dennoch entlohnt
        werden kann.
2   Abgrenzungsrechnung   A
                                                                                                                 19

Aufgabe 3: Kalkulatorische Abschreibungen
a) Nennen Sie fünf unterschiedliche Faktoren, welche zu unterschiedlich hohen Ansätzen bei bilanzieller Ab-
   schreibung in der FiBu und kalkulatorischer Abschreibung in der KLR führen können.
b) Erklären Sie die unterschiedlichen Wirkungen des Ansatzes von bilanziellen Abschreibungen in der FiBu im
   Vergleich zum Ansatz kalkulatorischer Abschreibungen in der KLR.
c) Erläutern Sie, warum bei der kalkulatorischen Abschreibung häufig als Bezugsgröße von den Wiederbe-
   schaffungskosten und nicht von den Anschaffungskosten eines Vermögensgegenstandes abgeschrieben
   wird.

Aufgabe 4: Abgrenzungstabelle (Ergebnistabelle)
a) Erklären Sie den Unterschied zwischen unternehmensbezogenen Abgrenzungen und kostenrechneri-
   schen Korrekturen.
b) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Gesamtergebnis, neutralem Ergebnis und Betriebsergebnis
   anhand einer Gleichung.
c) Beschreiben Sie, was die Höhe des Gesamtergebnisses einerseits und die Höhe des Betriebsergebnisses
   andererseits aussagt.

Aufgabe 5: Berechnung der bilanziellen und kalkulatorischen Abschreibung
Am 01. Januar diesen Jahres wurde in einem Straßenbauunternehmen ein neuer Kipper angeschafft. Die An-
schaffungskosten betrugen 315.000 EUR. Die Nutzungsdauer laut AfA-Tabelle beträgt 9 Jahre, wobei linear
abzuschreiben ist. Aufgrund von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit wird im Unternehmen davon aus-
gegangen, dass der Kipper 12 Jahre genutzt werden kann. Die voraussichtlichen Wiederbeschaffungskosten
eines vergleichbaren Kippers in 12 Jahren betragen aufgrund der zu erwartenden Preissteigerungen
441.000 EUR. Im Rahmen der kalkulatorischen Abschreibung wird die lineare Abschreibungsmethode ge-
wählt und von den Wiederbeschaffungskosten ausgegangen.
a) Berechnen Sie die Höhe der bilanziellen Abschreibung und der kalkulatorischen Abschreibung pro Jahr.
b) Begründen Sie die unterschiedlichen Bezugsgrößen zur Ermittlung des Abschreibungsbetrags.
c) Ermitteln Sie den bilanziellen Abschreibungsbetrag des 3. Nutzungsjahres unter der Annahme, dass der
   Gesetzgeber eine degressive Abschreibung in Höhe von 30 % zulassen würde.
d) Begründen Sie, welche steuerlichen Auswirkungen die Zulassung der degressiven Abschreibungsmethode
   (siehe Aufgabe c) hätte.
e) Erläutern Sie, unter welchen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Gesetzgeber dazu neigt, neben
   der linearen auch die degressive Abschreibungsmethode für bestimmte Wirtschaftsgüter zuzulassen.

Aufgabe 6: Analyse einer Abgrenzungstabelle
Zum Abschluss der Rechnungsperiode liegt für das vorausgegangene Geschäftsjahr die unten abgebildete
Abgrenzungstabelle vor. Alle Angaben sind in TEUR (= Tausend Euro).
a) Begründen Sie an Hand von zwei Ursachen, warum bei Position 5 (Abschreibung auf Sachanlagen) der in
   der Kosten- und Leistungsrechnung ausgewiesene Wert von dem Wert in der FiBu abweicht.
b) Begründen Sie, warum bei Position 6 in der KLR kein Wert ausgewiesen ist, jedoch in der FiBu.
c) Begründen Sie, warum bei Position 7 die Werte der KLR und der FiBu voneinander abweichen.
d) Begründen Sie, warum bei Position 8 in der FiBu kein Wert ausgewiesen ist, jedoch in der KLR.
e) Berechnen Sie das Gesamtergebnis und das Betriebsergebnis.
f ) Nehmen Sie zu folgenden Aussagen jeweils Stellung:
    • Das Unternehmen hat im letzten Geschäftsjahr keinen Gewinn erzielt.
    • Der Betrieb arbeitet unwirtschaftlich.
A    2 Abgrenzungsrechnung

20

                                               Abgrenzungstabelle (Ergebnistabelle)

                      Rechnungskreis I                                             Rechnungskreis II

                                                                      Abgrenzungsbereich                       Kosten- und
                     Finanzbuchhaltung                       unternehmens­            kostenrechnerische        Leistungs­
                                                          bezogene Abgrenzung             Korrekturen           rechnung

           Kontenbezeichnung      Aufwen-      Erträge     Aufwen-      Erträge       Aufwen-    Kosten      Kosten    Leis-
                                  dungen                   dungen                     dungen                          tungen

      1    Umsatzerlöse                          4.900                                                                 4.900

      2    Außerordentlicher                       280                       280
           Ertrag

      3    Rohstoffaufwand           1.000                                                                    1.000

      4    Löhne                     2.600                                                                    2.600

      5    Abschreibung auf              700                                               700         660     660
           Sachanlagen

      6    Prozesskosten                  50                     50

      7    Sonstiger Aufwand             600                    200                                            400

      8    Kalkulatorischer                                                                            300     300
           Unternehmerlohn

      Summen:                        4.950        5.180         250          280           700         960    4.960    4.900

                                                   ABITURAUFGABEN
     Zu diesem Kapitel existieren nur wenige Abituraufgaben, jedoch finden sich Inhalte dieses Kapitels in Abitur-
     aufgaben der nachfolgenden Kapitel wieder bzw. sind Voraussetzung zu deren Verständnis.

                ABITUR 2017: AUFGABE 2, TEILAUFGABE 6
     6
     Am 22. März 2017 wird eine neue Verpackungsmaschine gekauft, deren Anschaffungskosten 96.000 EUR be-
     tragen. Die Maschine wird kalkulatorisch und bilanziell über 8 Jahre abgeschrieben. Es ist von einer jährlichen
     Preissteigerung von 2 % auszugehen.

     6.1
     Ermitteln Sie die bilanzielle und die kalkulatorische Abschreibung für das Jahr 2017.

     6.2
     Erläutern Sie, warum die Berücksichtigung der kalkulatorischen Abschreibungen im Rahmen der Preis­k al­
     kulation im vorliegenden Fall die Substanzerhaltung im Unternehmen nicht gewährleistet.

                ABITUR 2016: AUFGABE 1, TEILAUFGABE 5
     5
     Die Gesellschafter Frank Bauser und Hans König wollen sich mithilfe der Ergebnistabelle (Anlage) einen Über-
     blick über den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens im Geschäftsjahr 2015 verschaffen. Hierbei sind zu
     verschiedenen Positionen noch einige Fragen aufgetreten.
2   Abgrenzungsrechnung   A
                                                                                                                               21

5.1
Im August 2015 verursachte ein Unwetter schwere Hagelschäden an der Produktionshalle der B&K Präzisions-
werkzeuge OHG. Der Sachschaden belief sich auf 350.000 EUR.
Ermitteln und begründen Sie, wie das Unternehmens- und das Betriebsergebnis ausgefallen wären, wenn es
im Jahr 2015 keinen Hagelschaden gegeben hätte.

5.2
Erläutern Sie, worauf die unterschiedlichen Beträge in der Position „Abschreibungen auf Sachanlagen“ im
Rechnungskreis I und II der Ergebnistabelle zurückzuführen sind (zwei Aspekte).

5.3
Erläutern Sie, weshalb die Position „Kalkulatorischer Unternehmerlohn“ im Rechnungskreis I keinen Betrag
aufweist, während im Rechnungskreis II 150.000 EUR verrechnet werden.

ANLAGE

                                            Ergebnistabelle 2015 (Zahlen in EUR)
                      Rechnungskreis I                                     Rechnungskreis II
                                                             Abgrenzungsbereich
                     Finanzbuchhaltung           Unternehmens­            Kostenrechnerische               Kosten- und
                                              bezogene Abgrenzung            Korrekturen               Leistungsrechnung
      Konten        Aufwen-     Erträge        Neutrale    Neutrale     verrechnete    verrech-        Kosten     Leistun-
                    dungen                     Aufwen-     Erträge        Aufwen-        nete                       gen
                                               dungen                     dungen        Kosten
 Umsatzerlöse                   4.100.000                                                                         4.100.000

 außerordentliche                 10.000                      10.000
 Erträge
 Aufwendungen       1.560.000                                                                         1.560.000
 für Fertigungs-
 material
 Aufwendungen       1.040.000                                                                         1.040.000
 für Hilfs- u.
 Betriebsstoffe
 Aufwendungen        500.000                                                                           500.000
 für Fertigungs-
 löhne
 Aufwendungen        500.000                                                                           500.000
 für Gehälter
 außerordentliche    350.000                    350.000
 Aufwendungen
 Abschreibungen      200.000                                                200.000     250.000        250.000
 auf Sachanlagen
 kalkulatorischer                                                                       150.000         150.000
 Unternehmer-
 lohn

 Summe              4.150.000   4.110.000       350.000       10.000        200.000     400.000       4.000.000   4.100.000

 Ergebnis                         40.000                     340.000        200.000                     100.000

 Summe              4.150.000   4.150.000       350.000      350.000        400.000     400.000       4.100.000   4.100.000
5   Kostenstellenrechnung
                                                                                                                            A
                                                                                                                             31

                                                  ABITURAUFGABEN
Da es sich bei den Inhalten dieses Kapitels lediglich um Grundlagen handelt, existieren hierzu keine eigen-
ständigen Abituraufgaben. Allerdings finden sich Inhalte in Abituraufgaben der nachfolgenden Kapitel wie-
der bzw. sind Grundlage für deren Verständnis.

5           Kostenstellenrechnung

                                                     GRUNDLAGEN

    1. Leitfrage:
    Was ist das Ziel der Kostenstellenrechnung?

                                                    Kostenstelle:
                                Ort der Kostenentstehung (= Teilbereich eines Betriebes)

                                               Wir betrachten 4 Kostenstellen

             Material                       Fertigung                    Verwaltung                     Vertrieb
           (z. B. Lager)               (z. B. Produktion)             (z. B. Rechnungs­             (z. B. Versand)
                                                                             wesen)

                                                    Herstellkosten:
                           Summe aller zur Herstellung des Erzeugnisses angefallenen Kosten

     Einzelkosten                                                  Gemeinkosten
     → dem Erzeugnis direkt zurechenbar                            →	dem Erzeugnis nicht direkt, sondern nur
                                                                      indirekt, z.B. über die Zuschlagssätze des BAB,
                                                                      zurechenbar

                                       Materialeinzelkosten (MEK)
                                       + Materialgemeinkosten (MGK)
                                       + Fertigungseinzelkosten (FEK)
                                       + Fertigungsgemeinkosten (FGK)
                                       + Sondereinzelkosten der Fertigung (SEKF)*
                                       = Herstellkosten (HK)

                                           Ablauf der Kostenstellenrechnung:

    Schritt 1:	Übertragung der Gemeinkosten aus der Abgrenzungstabelle in den
                Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
    Schritt 2:	Verteilung der Gemeinkosten anhand von Verteilungsschlüsseln auf die Kostenstellen
                (= Orte der Kostenentstehung im Betrieb)
    Schritt 3: Ermittlung der Summe der Gemeinkosten für jede Kostenstelle
    Schritt 4: Ermittlung des Zuschlagssatzes für jede Kostenstelle
                → Ziel der Kostenstellenrechnung!
*    im nachfolgenden Beispiel wie auch in manchen Aufgaben nicht vorhanden
A         5 Kostenstellenrechnung

        32

                  2. Leitfrage:
                  Wie werden die Gemeinkostenzuschlagssätze in einem Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ermittelt?

                  1. Schritt:                                                           2. Schritt:
                  Übertragung der Gemeinkosten aus der Abgren-                          Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
                  zungstabelle                                                          (= Orte ihrer Entstehung)

vel.plus/PWG09
                                                               Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
                                                                                                                  Kostenstellen

                   Gemein­kostenarten        Gesamtbetrag       Verteilungsgrundlage         Material       Fertigung      Verwaltung       Vertrieb
                                                in EUR           der Gemeinkosten             in EUR          in EUR         in EUR          in EUR

                  Gehälter                           60.000     Gehaltsliste                      6.700          10.500           31.900        10.900

                  Sozialaufwendungen                   6.000    Anteilig zum Gehalt                 670           1.050            3.190           1.090
                  (Gehaltsbereich)

                  Fremdinstand­                       29.000    Einzelbelege                        730          17.650            7.710           2.910
                  haltungen

                  Betriebssteuern                     20.000    Schlüsselung                      2.000          8.000            8.000          2.000

                  Kalkulatorische                      5.000    Anlagenkartei                     1.500           2.500             500               500
                  Abschreibungen

                  Zinsaufwendungen                     8.000    Schlüsselung                      2.400          4.000              800               800

                  Kalkulatorischer                    10.000    Schlüsselung                       950            2.500           3.850            2.700
                  Unternehmerlohn

                  Summe der                          138.000                                     14.950         46.200          55.950          20.900
                  Gemeinkosten                                                                   (MGK)           (FGK)         (VwGK)           (VtGK)

                  Zuschlags­                                                                Material­      Fertigungs-          Herstellkosten =
                  grundlagen                                                                 einzel­          einzel-            MEK + MGK +
                                                                                            kosten*          kosten*             FEK + FGK
                                                                                             (MEK)             (FEK)
                                                                                               z. B.            z. B.
                                                                                            115.000          130.000                 306.150

                  Ermittlung der                                                           14.950 ∙ 100    46.200 ∙ 100    55.950 ∙ 100    20.900 ∙ 100
                  Zuschlagssätze                                                            115.000*        130.000*         306.150         306.150

                                                                                            = 13,00 %       = 35,54 %       = 18,28 %       = 6,83 %

                                                                   3. Schritt:                                  4. Schritt:
                                                                   Ermittlung der Summe der                     Ermittlung des Zuschlagssatzes
                                                                   Gemeinkosten für jede                        für jede Kostenstelle*.
                                                                   Kostenstelle.

                 *	Die Höhe der Materialeinzelkosten (z. B. Fertigungsmaterial) und Fertigungseinzelkosten (z. B. Fertigungslöhne) ist entweder im
                    Aufgabentext angegeben oder aus einer Abgrenzungstabelle (wenn vorhanden) abzulesen.
5   Kostenstellenrechnung   A
                                                                                                                    33

 3. Leitfrage:
 Wie werden die Zuschlagssätze berechnet?

                               Berechnung der Gemeinkostenzuschlagssätze

  1) für den Materialbereich:
                                                       Materialgemeinkosten ∙ 100               MGK ∙ 100
     Materialgemeinkostenzuschlagssatz (MGKZ) =                                             =
                                                            Materialeinzelkosten                  MEK
                                                      (z. B. Fertigungsmaterial) (FM)

  2) für den Fertigungsbereich:
                                                      Fertigungsgemeinkosten ∙ 100              FGK ∙ 100
     Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz (FGKZ) =                                           =
                                                          Fertigungseinzelkosten                  FEK
                                                        (z. B. Fertigungslöhne) (FL)

  3) für den Verwaltungsbereich:
                                                    Verwaltungsgemeinkosten ∙ 100   VwGK ∙ 100
     Verwaltungsgemeinkostenzuschlagssatz (VwGKZ) =                               =
                                                            Herstellkosten             HK
  4) für den Vertriebsbereich:                        Vertriebsgemeinkosten ∙ 100               VtGK ∙ 100
     Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz (VtGKZ) =                                           =
                                                             Herstellkosten                        HK

 4 . Leitfrage:
 Welche Funktion hat die Kostenstellenrechnung im Gesamtzusammenhang der Kosten- und Leistungsrechnung?

                           Zusammenhänge in der Kosten- und Leistungsrechnung

   Abgrenzungsrechnung        Kostenartenrechnung     Kostenstellenrechnung        Kostenträgerrechnung
    Abgrenzungstabelle                                Betriebsabrechnungs-              Preiskalkulation
                                                           bogen (BAB)

   Ermittlung der Kosten          Aufteilung der          Ermittlung von               Ermittlung der
      auf Grundlage der       ermittelten Kosten in     Zuschlagssätzen zur          Selbstkosten eines
  Aufwendungen der GuV,        Einzel- und Gemein-    Verteilung der Gemein-         Erzeugnisses durch
    jedoch mit einzelnen              kosten          kosten auf die einzelnen     Addition der Einzelkos-
        Änderungen                                          Erzeugnisse            ten und der prozentua-
                                                                                    len Gemeinkostenzu-
                                                                                   schläge mithilfe der im
                                                                                       BAB ermittelten
                                                                                       Zuschlagssätze

                                            THEORIE-CHECK
Sie haben die Grundlagen verstanden? Super! Überprüfen Sie Ihr Wissen:

                                                           vel.plus/PWG10
A    5 Kostenstellenrechnung

34

                                                 ANWENDUNGSAUFGABEN

     Aufgabe 1: Berechnung der Gemeinkostenzuschlagssätze
     a) Nennen Sie die jeweiligen Zuschlagsgrundlagen für die Gemeinkosten bei den vier Kostenstellen Material,
        Fertigung, Verwaltung und Vertrieb.
     b) Stellen Sie das Rechenschema zur Ermittlung der Herstellkosten dar.
     c) Nennen Sie die jeweilige Formel zur Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagssätze bei den vier Kosten­
        stellen Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb.

     Aufgabe 2: Interpretation der Gemeinkostenzuschlagssätze
     a) Erläutern Sie, welcher Zusammenhang durch die Formel zur Ermittlung des Fertigungsgemeinkosten­
        zuschlagssatzes unterstellt wird.
     b) Nehmen Sie kritisch Stellung, inwieweit derartige Fertigungsgemeinkostenzuschlagssätze eine verur­
        sachungsgerechte Verteilung der Gemeinkosten bewirken.

     Aufgabe 3: Berechnung und Interpretation von Gemeinkostenzuschlagssätzen
     In einem Industriebetrieb wurden für Material           84.221 EUR Verwaltung                         255.800 EUR
     den vergangenen Monat folgende
                                          Fertigung        246.490 EUR Vertrieb                            128.450 EUR
     Gemeinkosten ermittelt:
     Im gleichen Zeitraum betrugen die Fertigungslöhne 528.500 EUR und der Rohstoffverbrauch 376.450 EUR.
     a) Ermitteln Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze der vier Kostenstellen (gerundet auf 1 Nachkommastelle).
     b) Erläutern Sie, welche Aussage auf der Basis von dem berechneten Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz
        getroffen werden kann.
     c) Begründen Sie, warum in vielen Industriebetrieben in den vergangenen Jahren die Fertigungsgemein­
        kostenzuschlagssätze stark angestiegen sind.

     Aufgabe 4: Betriebsabrechnungsbogen
     Aus der Abgrenzungstabelle der                              Gemeinkostenart                           EUR
     OeNi AG lassen sich folgende Ge-
                                        Gehälter                                                          1.000.000
     meinkosten ablesen:
                                                  Gesetzlicher Sozialaufwand Gehälter                      200.000
                                                  Stromkosten                                               50.000
                                                  Raumkosten                                               300.000
                                                  Kalkulatorische Abschreibungen auf Anlagen               400.000
     Als Einzelkosten lassen sich ablesen:
     Verbrauch von Fertigungsmaterial: 800.000 EUR, Fertigungslöhne: 4.850.000 EUR
     Im Unternehmen wird nachfolgende Schlüsselung zur Verteilung der Gemeinkosten verwendet:
                               Verteilungsgrundlage         Material        Fertigung      Verwaltung       Vertrieb
      Gehälter                 Gehaltslisten                    10 %           30 %            40 %           20 %
      Gesetzlicher             Anteilig zum Gehalt
      Sozialaufwand
      Gehälter
      Stromkosten              Verhältnis                        2              6               1                1
      Raumkosten               Fläche in m   2
                                                             500 m     2
                                                                             2.500 m   2
                                                                                            2.000 m   2
                                                                                                            1.000 m2
      Kalkulatorische          Wert des Anlage­            300.000 EUR     1.000.000 EUR   300.000 EUR     400.000 EUR
      Abschrei­bungen auf      vermögens
      Anlagen

     a) Ermitteln Sie mithilfe des untenstehenden Betriebsabrechnungsbogens die Gemeinkosten der vier Kos-
        tenstellen (auf volle Euro gerundet).
5   Kostenstellenrechnung
                                                                                                               A
                                                                                                                35

b) Berechnen Sie die Zuschlagssätze der vier Kostenstellen (auf 1 Nachkommastelle gerundet).

      Gemeinkosten           Summe           Material        Fertigung      Verwaltung         Vertrieb
    Gehälter

    Gesetzlicher
    Sozialaufwand
    Gehälter
    Stromkosten

    Raumkosten

    Kalkulatorische
    Abschreibungen auf
    Anlagen
    Summe

    Zuschlagsgrundlage

    Zuschlagssatz

                                         ABITURAUFGABEN                                                               A1,
                                                                                                                     TA1.1
Zu diesem Kapitel existieren nur wenige eigenständige Abituraufgaben, jedoch finden sich Inhalte dieses
Kapitels in Abituraufgaben der nachfolgenden Kapitel wieder bzw. sind Voraussetzung zu deren Verständnis.
                                                                                                                      A1,
Exem­plarisch finden Sie untenstehend eine leicht abgewandelte Teilaufgabe, welche im Kapitel Kostenträger­          TA5.1
rechnung wiederholt und fortgeführt wird.

          ABITUR 2014: AUFGABE 1, TEILAUFGABEN 1–2
Die mittelständische Schnoor KG stellt exklusive Möbel her. Um sich gegenüber der Konkurrenz behaupten
zu können, ist ein leistungsstarkes Rechnungswesen von großer Bedeutung.
Folgende Zahlen ergeben sich aus der Kosten- und Leistungsrechnung der Schnoor KG für den Monat März:
Fertigungsmaterial: 310.000 EUR, Fertigungslöhne: 280.000 EUR
Die folgenden Gemeinkosten sollen im Betriebsabrechnungsbogen (Anlage) verteilt werden:
Gehälter im Verhältnis: 1 : 3 : 3 : 1
Raumkosten nach qm: 500 : 650 : 250 : 100
Als Mitarbeiter im Rechnungswesen sollen Sie die Kostenstellenrechnung für den Monat März durchführen.

1
Vervollständigen Sie den Betriebsabrechnungsbogen (Anlage) und ermitteln Sie die Summe der Gemeinkos-
ten der einzelnen Kostenstellen.

2
Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze.
A    6 Kostenträgerrechnung

36

     Anlage zu Teilaufgabe 1: Betriebsabrechnungsbogen

             Kostenstellen                     Betrag         Material          Fertigung          Verwaltung            Vertrieb
      Gehälter                            120.000 EUR
      Raumkosten                           45.000 EUR
      Sonstige Gemeinkosten               416.850 EUR         63.000 EUR         271.500 EUR         49.400 EUR          32.950 EUR
      Summe                                581.850 EUR

     6         Kostenträgerrechnung
     6.1 Vollkostenrechnung in Form der Zuschlagskalkulation
                                                           GRUNDLAGEN

      1. Leitfrage:
      Wodurch unterscheiden sich die verschiedenen Arten der Kostenträgerrechnung?

      Ziel der Kostenträger(stück)rechnung: Ermittlung der Kosten eines Erzeugnisses als Grundlage der Preis­
      kalkulation

                                                    Arten der Kostenträgerrechnung

                                   Vollkostenrechnung                                            Teilkostenrechnung
                          alle angefallenen Kosten werden den                           nur die variablen Kosten werden den
                                Erzeugnissen zugerechnet                                     Erzeugnissen zugerechnet

            Zuschlagskalkulation                         Prozesskosten-                      Deckungsbeitragsrechnung
                                                           kalkulation

      • Einzelkosten werden den Er­-                       Kapitel 6.2                                 Kapitel 6.3
        zeugnissen direkt zugerechnet
      • Gemeinkosten werden den Er-
        zeugnissen indirekt mithilfe von
        Zuschlagssätzen zugerechnet

         Zuschlagskalkulation in Form
                    einer

       Vorkalkulation Nachkalkulation
            mit             mit
       Normalkosten*     Istkosten
         (2. Leitfrage)       (3. Leitfrage)

     *	„mit Normalkosten“ bedeutet, dass mit Einzelkosten und Gemeinkostenzuschlagssätzen der Vergangenheit kalkuliert wird, da die
        „Istkosten“ (= aktuellen, tatsächlichen) Kosten erst am Ende der Periode vorliegen.
6.1 Vollkostenrechnung in Form der Zuschlagskalkulation          A
                                                                                                                                        37

  2. Leitfrage:
  Welche Aufgabe hat eine Vorkalkulation mit Normalkosten und wie wird sie durchgeführt?

  Ziel der Vorkalkulation mit Normalkosten: Ermittlung der für 1 Erzeugnis bei der Herstellung entstehenden
  Kosten als Grundlage der Preiskalkulation (= Zuschlagskalkulation)
  Je nachdem, welches Ziel man mit der Kalkulation verfolgt, wird eines der drei Kalkulationsschemata an­
  gewandt:
                                                                                                                                     vel.plus/PWG11
                                                Arten der Vorkalkulation mit Normalkosten

  Art
                        Vorwärtskalkulation                   Rückwärtskalkulation                   Differenzkalkulation
                       Angebotskalkulation
                       (Verkaufskalkulation)

  Ziel                      Ermittlung des                 Ermittlung der maximalen                     Ermittlung des
                           Verkaufspreises                   Materialeinzelkosten                         Gewinns
                                                           (= Kosten des Fertigungs­
                                                                   materials)

                       bei gegebenen Kosten              bei gegebenem Verkaufspreis              bei gegebenen Kosten
                               und                                  und                                   und
                        gegebenem Gewinn                      gegebenem Gewinn                   gegebenem Verkaufspreis

  Rechen-          Materialeinzelkosten                  Materialeinzelkosten                   Materialeinzelkosten
  schema           +	
                     Materialgemeinkosten                +	
                                                           Materialgemeinkosten                 +	
                                                                                                  Materialgemeinkosten
                     v. H.                                 a. H.                                  v. H.
                   = Materialkosten                      = Materialkosten                       = Materialkosten
                   + Fertigungseinzelkosten              + Fertigungseinzelkosten               + Fertigungseinzelkosten
                   + Fertigungsgemeinkosten             + Fertigungsgemeinkosten              + Fertigungsgemeinkosten
                      v. H.                                 a. H.                                  v. H.
                   + Sondereinzelkosten der             + Sondereinzelkosten der              +	
                                                                                                  Sondereinzelkosten der
                      Fertigung                             Fertigung                             Fertigung
                   = Fertigungskosten                    = Fertigungskosten                     = Fertigungskosten
                   = Herstellkosten                      = Herstellkosten                       = Herstellkosten
                   + Verwaltungsgemein­                 + Verwaltungsgemein­                  + Verwaltungsgemein­
                      kosten v. H.                          kosten a. H.                           kosten v. H.
                   + Vertriebsgemeinkosten              + Vertriebsgemeinkosten               + Vertriebsgemeinkosten
                      v. H.                                 a. H.                                  v. H.
                   +	
                     Sondereinzelkosten des              +	
                                                           Sondereinzelkosten des               +	
                                                                                                  Sondereinzelkosten des
                     Vertriebs                             Vertriebs                              Vertriebs
                   = Selbstkosten                        = Selbstkosten                         = Selbstkosten
                   + Gewinnzuschlag v. H.                + Gewinnzuschlag a. H.                 + Gewinnzuschlag v. H.
                   = Barverkaufspreis                    = Barverkaufspreis                     = Barverkaufspreis
                   + Kundenskonto i. H.                  + Kundenskonto v. H.                   + Kundenskonto v. H.
                   = Zielverkaufspreis                   = Zielverkaufspreis                    = Zielverkaufspreis
                   + Kundenrabatt i. H.                  + Kundenrabatt v. H.                   + Kundenrabatt v. H.
                   =	Listenverkaufspreis netto          =	Listenverkaufspreis netto           =	Listenverkaufspreis netto
                      (= Nettoverkaufspreis)                (= Nettoverkaufspreis)                 (= Nettoverkaufspreis)

v. H.:   vom Hundert = Ausgangswert entspricht 100 %       → der Zielwert wird wie folgt berechnet: Ausgangswert ∙ (100 + x) / 100
a. H.:   auf Hundert = Ausgangswert entspricht (100 + x) % → der Zielwert wird wie folgt berechnet: Ausgangswert / (100 + x) ∙ 100
i. H.:   im Hundert = Ausgangswert entspricht (100 – x) % → der Zielwert wird wie folgt berechnet: Ausgangswert / (100 – x) ∙ 100
A    6 Kostenträgerrechnung

38

         3. Leitfrage:
         Welche Aufgabe hat eine Nachkalkulation mit Istkosten?

         Ziel der Nachkalkulation mit Istkosten: Vergleich der im Rahmen der Vorkalkulation geplanten Kosten
         (= Normalkosten) mit den im Rahmen der Nachkalkulation berechneten, tatsächlich entstandenen Kosten
         (= Istkosten).

                                                            Kalkulationsarten

                             Vorkalkulation                                                    Nachkalkulation
                            mit Normalkosten                                                     mit Istkosten
                           („geplante Kosten“)                                              („tatsächliche Kosten“)

         →	ermittelt auf Grundlage von Werten aus voraus­               →	ermittelt aus Werten der aktuellen Periode
            gegangenen Perioden

                                                                     Ziel

         Ermittlung des Angebotspreises                                  Ermittlung der
         • bei geplanten Kosten und                                      • tatsächlich entstandenen Kosten und des daraus
         • bei geplantem Gewinn                                            resultierenden
                                                                         • tatsächlichen Gewinns

                                            Vergleich und Abweichungsanalyse zwischen
                              Normalkosten                                                        Istkosten
                            (geplanten Kosten)                                             (tatsächlichen Kosten)

         4. Leitfrage:
         Welche Aufgabe hat die Gesamtkalkulation mit Istkosten?

         Ziel der Gesamtkalkulation mit Istkosten: Ermittlung der insgesamt (für alle Erzeugnisse)* in einer Periode
         entstandenen Kosten (Herstellkosten und Selbstkosten)

     *	Im Rahmen der Leitfragen 1–3 ging es um die Ermittlung der Kosten für 1 einzelnes Erzeugnis, nun geht es um die Ermittlung der
        Summe der Kosten aller Erzeugnisse der Periode. Das Rechenschema ist jedoch identisch.

                                                            Gesamtkalkulation
                                     Materialeinzelkosten (z. B. Fertigungsmaterial)                    MEK
                                 +   Materialgemeinkosten                                           +   MGK
                                 +   Fertigungseinzelkosten (z. B. Fertigungslöhne)                 +   FEK
                                 +   Fertigungsgemeinkosten                                         +   FGK
                                 +   Sondereinzelkosten der Fertigung*                              +   SEKF*
                                 =   Herstellkosten                                                 =   HK
                                 +   Verwaltungsgemeinkosten                                        +   VwGK
                                 +   Vertriebsgemeinkosten                                          +   VtGK
                                 +   Sondereinzelkosten des Vertriebs*                              +   SEKV*
                                 =   Selbstkosten                                                   =   SK

     *    in manchen Aufgaben nicht vorhanden
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