Agrotreibstoffe - Brot für die Welt

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Agrotreibstoffe - Brot für die Welt
Kampagnenblätter                                          Kampagneblätter: Agrotreibstoffe                            8
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Agrotreibstoffe
Informationen zur „Brot für die Welt“ – Kampagne „Niemand isst für sich allein“, www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung

„Öl ist eine Droge, von der die Industrienationen abhängig sind. Und wie Süchtige blenden wir die negati-
ven Folgen unserer Abhängigkeit aus. [...] Deswegen haben beim Thema Verkehr Effizienz, die Entwick-
lung neuer Konzepte und elektrische Antriebe Priorität bei der gesellschaftlichen „Entziehungskur“ vom
Öl.“
                                                     Bärbel Höhn, Mitglied des Deutschen Bundestags1

„Grüne Lösung“ für den Klimawandel?                     Was ist Agrosprit?

Angesichts steigender Mineralölpreise, sinkender        Momentan landet hauptsächlich die erste Genera-
Ölreserven und eines unaufhaltsamen Klimawan-           tion der Agrokraftstoffe (Bioethanol und Biodiesel)
dels ist das Interesse an Kraftstoffen aus Mais,        im Tank. Bioethanol wird aus zucker- oder stärke-
Zucker, Weizen, Raps, Soja und Palmöl in den            haltigen Pflanzen wie Zuckerrohr, Gerste, Weizen,
letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Neben            Mais, Zuckerrüben und Maniok hergestellt. Biodie-
einer Verminderung der Abhängigkeit von erdölex-        sel dagegen wird aus ölhaltigen Pflanzen wie Raps,
portierenden Ländern, hoffen die Regierungen            Soja, Ölpalmen, Sonnenblumen, Rizinus oder
auch auf neue Einnahmequellen der Landwirte             Jatropha gepresst. Der Nachteil dieser Agrokraft-
durch den Anbau der Energiepflanzen und deren           stoffe/ Agrotreibstoffe ist, dass ein großer Teil der
Verarbeitung zu Ethanol und Biodiesel. Entwick-         Pflanzen nicht für die Energiegewinnung genutzt
lungsländer in Lateinamerika, Afrika und Südost-        werden kann und somit als Abfall übrig bleibt.
asien wollen eine wichtige Rolle als Kraftstoff- bzw.
Rohstofflieferanten einnehmen und dadurch ihre          Dieses Problem besteht bei der sogenannten zwei-
Entwicklung vortreiben.                                 ten Generation nicht. Hier wird Ethanol aus Zellu-
                                                        lose gewonnen, das in Pflanzenresten und Biomüll
                                                        vorkommt. Die Energiegewinnung stünde somit
                                                        nicht in direkter Konkurrenz zur Ernährungssicher-
                                                        heit. Das Verfahren wirft bisher aber noch techni-
                                                        sche Fragen und Wirtschaftlichkeitsprobleme auf,
                                                        weil sich die Zellulose-Strukturen schwer aufspal-
                                                        ten lassen. Experten prognostizieren, dass frühes-
                                                        tens in zehn Jahren auf Zellulose basierte Energie
                                                        auf den Markt kommen wird.

                                                        Agrotreibstoff-Produktion im Aufwind

                                                        Zurzeit machen Agro-
                                                        treibstoffe     weltweit
                                                        1,7% des gesamten
                                                        Kraftstoffverbrauchs
Zuckerrohrernte in Brasilien
                                                        aus, davon sind über
                                                        80% Bioethanol. Brasi-
Da die Reserven an fossilen Brennstoffen begrenzt
                                                        lien und die USA produ-
sind, scheint ein Wechsel zu erneuerbarer Energie
                                                        zieren zusammen mehr
alternativlos. Doch wie kann ein Konflikt „Volle
                                                        als zwei Drittel dieses
Tanks statt voller Mägen“ vermieden werden?
                                                        Bioethanols.
Die Nahrungsmittelkrise im Jahr 2008 wurde be-
                                                        Die EU erzeugte 2009
reits mit der Ausdehnung der Agrotreibstoffproduk-
                                                        mehr als 13 Milliarden
tion in Verbindung gebracht. Anfang 2011 liegen in
                                                        Liter   Agrokraftstoffe,
vielen Gegenden die Weltmarktpreise für Mais,
                                                        wobei hier Biodiesel
Weizen, Zucker und Speiseöle wieder fast so hoch
                                                        noch deutlich vor Etha-
wie zum Höchststand 2008.
                                                        nol liegt.2 In Zukunft
                                                        werden die erzeugten

                                                                       Brot für die Welt – Kampagne für Ernährungssicherheit       1
Agrotreibstoffe - Brot für die Welt
8     Kampagnenblätter: Agrotreibstoffe

                       Mengen, die Flächenbelegung und der Verbrauch          Ethanol besteht zu großen Teilen aus Zuckerrohr,
                       von Biotreibstoffen weiterhin steil ansteigen (siehe   der vor allem aus Brasilien stammt. Beim Biodiesel
                       Graphik Seite 1).                                      stellt Raps den größten Anteil. Aber je nach Jah-
                                                                              reszeit beträgt der Anteil von Soja 5-17% und
                       In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern           Palmöl zwischen 0,2 und 11%.5 Soja wird über-
                       werden Energiepflanzen großflächig angebaut und        wiegend aus Brasilien und den USA importiert,
                       die Flächen expandieren weiter. In Brasilien beläuft   während Palmöl vor allem aus Indonesien und
                       sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche auf 62     Malaysia stammt.
                       Millionen Hektar. Laut dem nationalen Plan für
                       Agroenergie können mittelfristig bis zu 100 Millio-    Seit dem Beschluss der Beimischungsquote sind
                       nen Hektar zusätzlich für den Energiepflanzenan-       die kritischen Stimmen jedoch immer mehr gewor-
                       bau (Zuckerrohr, z.T. auch Soja) erschlossen wer-      den, die davor warnen, dass der massive Ausbau
                       den.3 Die Regierung von Indonesien will innerhalb      des Energiepflanzenanbaus katastrophale Folgen
                       von zwei Dekaden die Flächen für Palmöl verfünf-       haben könnte – aus ökologischer, sozialer und
                       fachen und auch Indien will eine drastische Aus-       menschenrechtlicher Sicht.
                       weitung von Jatropha-Plantagen innerhalb weniger
                       Jahre verwirklichen.                                   Umstrittene Ökobilanz

                       Der Agrotreibstoffboom spielt außerdem eine wich-      Neue Studien untermauern die Zweifel, ob der
                       tige Rolle in der großflächigen Landnahme („Land       Einsatz von Agroenergien ein geeignetes Mittel ist,
                       Grabbing“), die vor allem in Afrika stattfindet. Ein   um Treibhausgase zu reduzieren. Dies hängt we-
                       Beispiel ist Mosambik. Dort wurden laut Weltbank       sentlich von der Energiepflanze, vom Anbauort,
                       in den Jahren 2004-2008 insgesamt 2,7 Millionen        Landnutzungsänderungen sowie der Nutzungsform
                       Hektar an verschiedene Investoren vergeben.            der Bioenergie ab. Ein blinder Fleck der europäi-
                                                                              schen Politik sind die indirekten Landnutzungsän-
                       In Europa lebt der Boom von Subventionen               derungen, die bisher in die Berechnung von Treib-
                       und Beimischungsquoten                                 hausgasemissionen nicht einbezogen werden.
                                                                              Diese entstehen dadurch, dass für Agrotreibstoffe
                       In Europa werden Ethanol und Biodiesel erheblich       Flächen genutzt werden, die vorher für den Nah-
                       mit staatlichen Geldern gefördert. Zudem erhielten     rungsmittelanbau zur Verfügung standen und
                       die Agrokraftstoffe jahrelang große Steuervorteile,    somit neue Flächen für diesen erschlossen werden
                       indem sie von der Mineralölsteuer befreit waren.       müssen, z.B. durch die Abholzung von Wäldern
                       Als sich dies ab 2006 änderte, konnte nur ein Ge-      oder die Zerstörung von Mooren.
                       setz, das der Mineralölbranche vorschreibt, ihren
                       Produkten Ethanol und Biodiesel beizumischen, die      Chance oder Falle für Entwicklungsländer
                       Hersteller von Agrotreibstoffen vor dem wirtschaft-
                       lichen Desaster bewahren.4                             Immer wieder wird der Anbau von Energiepflanzen
                                                                              als Chance für die Entwicklungsländer gepriesen:
                       Die Europäische Union beschloss im Dezember               - Der Export von Energiepflanzen ist eine viel-
                       2008 eine obligatorische Beimischungsquote von              versprechende Möglichkeit für diese Länder.
                       6% Biosprit zu Diesel und Benzin. Bis zum Jahr              Die klimatischen Bedingungen in den südli-
                       2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien im           chen Ländern sind optimal und brachliegendes
                       Verkehrssektor auf 10% ansteigen, ein großer Teil           Land kann produktiv genutzt werden.
                       soll über Biosprit erreicht werden. In Deutschland        - Kleinbauern soll es möglich sein, mit einfacher
                       gilt für 2011 eine Mindestbeimischung von 6,25%,            Technik Rohprodukte nach der Ernte weiter zu
                       die nach und nach angehoben werden soll.                    verarbeiten, so dass Energie dezentral herge-
                                                                                   stellt und lokal genutzt werden kann.
                       Zu Beginn des Jahres 2011 wurde in Deutschland
                       der Kraftstoff E10 eingeführt, der bis zu 10 Prozent   Die bisherigen Erfahrungen mit dem Anbau von
                       Ethanol enthält. E10 wird wie alle anderen Treib-      Agrarrohstoffen zeigen, dass diese Hoffnungen von
                       stoffe, die einen geringeren Anteil an Biosprit ent-   der Wirklichkeit bislang kaum bestätigt wurden.
                       halten, auf die Gesamtquote angerechnet. Somit
                       können die Mineralölkonzerne über verschiedene            Nahrungsmittel werden teurer
                       Treibstoffe die Beimischungsquote erfüllen. Die
                       gesetzlich vorgeschriebene Beimischungsquote           Durch die stark steigende Nachfrage nach Biosprit
                       ändert sich durch die Einführung von E10 aber          und die daraus resultierende Konkurrenz um An-
                       nicht.                                                 bauflächen werden Nahrungsmittel- und Energie-
                                                                              preise immer enger verknüpft. Bis zum Jahr 2019
                       Energie-Importe                                        wird ein Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 40
                                                                              Prozent vorhergesagt, zum Großteil aufgrund des
                       Da europäische Flächen bei weitem nicht ausrei-        Wachstums der Bioenergie.6 Dies trifft besonders
                       chen um das beschlossene Beimischungsziel zu           die städtischen Armen, die einen Großteil ihres
                       erreichen, ist die EU auf Importe angewiesen.          Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen.

2   Brot für die Welt – Kampagne für Ernährungssicherheit
Agrotreibstoffe - Brot für die Welt
Kampagneblätter: Agrotreibstoffe                          8

Aber auch die Menschen im ländlichen Raum pro-          häuser.8 Insbesondere der hohe Investitionsbedarf
duzieren nicht nur Agrarprodukte, sondern sind          für Forschung und Technologie prädestiniert diese
gleichzeitig auch immer selbst Käufer von Nah-          mächtigen Konzerne, vorneweg die Entwicklung
rungsmitteln und daher auch von den höheren             bei den Agrotreibstoffen zu bestimmen. Das Prob-
Preisen betroffen (vgl. Tabelle unten).                 lem verschärft sich, wenn die gesamte Wertschöp-
                                                        fungskette in den Händen von internationalen
Globale Produktion von Agrartreibstoffen                Konzernen liegt, die nicht nur Agrotreibstoff produ-
und Getreidepreisentwicklung                            zieren und liefern, sondern auch Eigentümer der
                                                        riesigen Plantagen sind. So wird der hohe Preis
                                                        nicht an die Arbeiter weitergegeben, sondern lan-
                                                        det in den Händen der Aktionäre.

                                                        Zertifizierung als Ausweg?
 (Quelle: FAO Agricultural Outlook 2009)
                                                        Um die Nachhaltigkeit von Agrotreibstoffen sicher-
Die Konkurrenz um den Rohstoff Grundnahrungs-           zustellen, hat die EU ein Zertifizierungssystem
mittel wird deutlich, wenn man sich vergegenwär-        eingeführt. In Deutschland hat die Zertifizierung
tigt, dass für eine Tankfüllung eines Land Rovers       am 1. Januar 2011 begonnen und in der Nachhal-
mit Agrotreibstoff soviel Mais benötigt wird, wie ein   tigkeitsverordnung wurden die Kriterien für die
Mensch in Afrika in einem Jahr braucht, um sich zu      Zertifizierung definiert. Das bedeutet, dass nach
ernähren.                                               einer Übergangsfrist nur als nachhaltig zertifizierter
                                                        Biosprit auf die gesetzliche Quote angerechnet
   Landkonflikte verschärfen sich                       werden kann.

Um die steigende Nachfrage nach Agrotreibstoffen        Die Nachhaltigkeitsverordnung legt die Kriterien
decken zu können, wird immer mehr Land für den          dafür fest. So müssen Agrotreibstoffe eine Einspa-
Anbau von Treibstoffpflanzen benötigt. Der Kampf        rung des Treibhausgasausstoßes von mindestens
um Anbauflächen führt bereits zu Landkonflikten         35% im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen
im globalen Süden. Olivier de Schutter, UN-             vorweisen – ab 2017 sogar 50%. Auch können
Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung,       keine Agrotreibstoffe zertifiziert werden, für die
warnt im Oktober 2010, dass viele Menschen ihres        Regenwald abgeholzt oder Torfmoore trockenge-
Zugangs zu Land und Wasser beraubt werden.7             legt wurden. Damit zeigt sich auch die Bedeutung
                                                        der indirekten Landnutzungsänderungen. Denn
Aufgrund fehlender Landrechte müssen Kleinbau-          durch die Verdrängungseffekte werden trotzdem
ern oft von ihrem Gebiet weichen um Plantagen           Wälder und Moore zerstört und Treibhausgasein-
Platz zu machen. Im günstigsten Fall finden die         sparungen finden nur auf dem Papier statt.
Vertriebenen Arbeit auf diesen Plantagen. Doch auf
den stark mechanisierten Plantagen entstehen nur        Eine weitere Leerstelle der Nachhaltigkeitsverord-
wenige Arbeitsplätze, oftmals unter menschenun-         nung ist, dass sie keinerlei soziale Kriterien enthält,
würdigen Arbeitsbedingungen.                            die negative Auswirkungen auf die Ernährungssi-
                                                        cherheit verhindern und Mindeststandards für die
Brachliegendes Land scheint ideal für die Bepflan-      Arbeitsbedingungen vorschreiben. Aus menschen-
zung von Energiepflanzen. Jedoch gibt es kaum           rechtlicher Perspektive ist dies inakzeptabel und es
ungenutzte Flächen auf der Welt, die problemlos in      ist sehr fraglich, ob die Zertifizierung ein wirksa-
Agrotreibstoffplantagen umzuwandeln sind. Die           mes Instrument sein kann. Zwar gibt es Zertifizie-
meisten vermeintlichen Brachen dienen als Le-           rungssysteme, die soziale Kriterien enthalten.
bensgrundlage von indigenen Bevölkerungsgrup-           Trotzdem besteht die Gefahr, dass sich die Syste-
pen, die hier ihre Tiere hüten, Wildfrüchte nutzen      me durchsetzen, die nur die gesetzlichen Mindest-
oder extensiv Landwirtschaft betreiben. Die Um-         standards erfüllen.
wandlung dieser Gebiete bedeutet somit die Zer-
störung des Lebensraumes. Weltweit sind mögli-          Auch ist ungeklärt, wie die vorgeschriebenen Stan-
cherweise 60 Millionen Menschen von Vertreibung         dards eingehalten werden sollen und wie gut die
bedroht.                                                Zertifizierung in der Praxis funktioniert. Deshalb ist
                                                        ein striktes und unabhängiges Monitoring für "Brot
                                                        für die Welt" unerlässlich, damit negative Auswir-
   In den Händen der großen Konzerne
                                                        kungen von Agrotreibstoffimporten dokumentiert
Da Agrartreibstoffe längst zu einer lukrativen Han-     und darauf reagiert werden kann.
delsware auf dem Weltmarkt geworden sind, in-
vestieren multinationale Konzerne wie Archer Da-        Partner von „Brot für die Welt“
niels Midland (ADM) und Cargill, aber auch große
Erdölfirmen wie British Petroleum (BP) immense          In Indonesien, dem weltweit größten Exporteur
Summen. Gestützt werden sie durch massive In-           von Palmöl, unterstützt die Organisation „Lentera“
vestitionen der größten und wichtigsten Finanz-         Plantagenarbeiter und -arbeiterinnen, die auf Öl-

                                                                     Brot für die Welt – Kampagne für Ernährungssicherheit       3
Agrotreibstoffe - Brot für die Welt
8       Kampagnenblätter: Agrotreibstoffe

                                                        palmplantagen arbeiten. Die Arbeitsbedingungen
                                                        auf den Plantagen sind katastrophal und von Re-                            Wir zählen auf Sie!
                                                        pression und Menschenrechtsverletzungen ge-                                Unterstützen Sie die Kampagne „Niemand isst für
                                                        prägt. Lentera setzt sich für eine Verbesserung der                        sich allein“. Machen Sie mit bei den Lobbybriefaktio-
                                                        Arbeitsbedingungen, Mindestlohn und einen nach-                            nen und beziehen Sie unseren zweimonatlichen
                                                        haltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen ein.                            Newsletter!
                                                                                                                                   Mehr Mitmachmöglichkeiten und Informationen zur
                                                        Was getan werden muss                                                      Kampagne finden Sie unter

                                                        Das Geschäft mit Agrotreibstoffen kann katastro-                           www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung
                                                        phale Auswirkungen für die Ernährungssituation
                                                        armer Menschen im globalen Süden haben. „Brot
                                                                                                                                   Weiterführende Literatur:
                                                        für die Welt“ fordert daher, dass die Agrokraft-
                                                        stoffproduktion nicht die Ernährungssicherheit und                         Brot für die Welt/Vereinte Evangelische Mission:
                                                        das Recht auf Nahrung der armen Bevölkerungs-                              „Palmöl: vom Nahrungsmittel zum Treibstoff“, Feb-
                                                        schichten in Entwicklungsländern gefährden darf.                           ruar 2011, Art. Nr. 129 500 580, erhältlich bei Brot
                                                        Landrechte dürfen nicht verletzt und Verträge mit                          für die Welt
                                                        Kleinbauern müssen fair und transparent ausge-                             Brot für die Welt: „Wenn das Land knapp wird – Was
                                                        handelt werden. In der deutschen und europäi-                              haben Biosprit und Tierfutter mit Hunger zu tun?“,
                                                        schen Nachhaltigkeitsverordnung müssen soziale                             Januar 2011, Art. Nr. 129 500 290, erhältlich bei Brot
                                                        Kriterien aufgenommen und ihre Einhaltung über                             für die Welt
                                                        ein effektives und unabhängiges Überwachungs-                              Brot für die Welt: „Nahrung. Eine globale Zukunfts-
                                                        system gewährleistet werden.                                               frage“, Grundlagenbroschüre, Art. Nr. 121 311 010,
                                                                                                                                   erhältlich bei Brot für die Welt
                                                        Außerdem müssen die europäischen und deut-                                 Brot für die Welt: „Entwicklungspolitische Folgen
                                                        schen Beimischungsquoten überdacht werden.                                 des Welthandels mit Agroenergie“ Diskussionsbei-
                                                        Diese lösen ein riesiges Mengenwachstum der                                trag, Januar 2008
                                                        Biomasseeinfuhr aus Entwicklungsländern aus,                               www.brot-fuer-die-welt.de/downloads/
                                                        ohne dass die bisherige Zertifizierung hinreichende                        Diskussionspapier_Agroenergie.pdf
                                                        soziale, ökologische oder menschenrechtliche                               Agu, AdL, Brot für die Welt, EED (Hg.)
                                                        Produktionsstandards definiert. Indirekte Landnut-                         „Energie vom Acker – Wie viel Bioenergie verträgt
                                                        zungsänderungen müssen bei der Berechnung der                              die Erde?“, 2009, Stuttgart
                                                        Treibhausgaseinsparungen berücksichtigt werden.                            EED, Brot für die Welt
                                                                                                                                   „Agrotreibstoffe“ Arbeitshilfe für die Gemeindearbeit
                                                        Die ökologischen und sozialen Probleme verdeutli-                          zur Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer
                                                        chen, dass wir nicht einfach unseren Energiebedarf                         globalisierten Welt“, 2009, 23 Seiten
                                                        grenzenlos durch Bioenergie befriedigen können.                            Links:
                                                        Die Beimischungsziele verschleiern den absolut zu
                                                        hohen Energieverbrauch. Bioenergien sind daher                             www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung/
                                                        nicht die umfassende Lösung für einen nicht-                               www.grain.org/seedling/?id=485
                                                        nachhaltigen Lebensstil. Ohne eine Steigerung der                          www.monde-diplomatique.de/pm/2007/
                                                        Energieeffizienz und eine Senkung unseres Ener-                            06/08.mondeText.artikel,a0043.idx,14
                                                        gieverbrauchs kann es keine Nachhaltigkeit geben.
                                                                                                                                   http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/5369284.stm

                                                                                                                                   Filme:

                                                        1
                                                                                                                                   „A Crude Awakening: The Oil Crash“, Dokumentar-
                                                          „Bioenergien nachhaltig gestalten“, Fraktionsbeschluss vom
                                                        26.11.2007, 16/112
                                                                                                                                   film von Basil Gelpke und Ray McCormack, Schweiz
                                                        2
                                                           http://www.plateforme-biocarburants.ch v. 25.1.2011                     2006, 90 Min.
Art. Nr: 121 311 050

                                                        3
                                                          Brot für die Welt: „Entwicklungspolitische Folgen des Welthandels
                                                        mit Agroenergie“, Diskussionsbeitrag, Januar 2008
                                                                                                                                   Fette Beute - Indonesiens Palmöl-Wüste, Dokumen-
                                                        4
                                                          Vgl. Financial Times, 5.7.2007, „Dieselkrise“                            tarfilm von Inge Altemeier und Reinhard Hornung,
                                                        5
                                                          Greenpeace Untersuchungen, Winter-/Sommerdiesel 2010                     Deutschland 2007, 41 Min.
                                                        6
                                                          FAO/OECD Agricultural Outlook 2010-2019
                                                        7
                                                          Vgl. Report of the Special Rapporteur on the right to food
                                                        8
                                                          Vgl. Zeitschrift Seedling, Agrofuels special issue, GRAIN, 2007, S. 12

                               Spendenkonto:                                           Brot für die Welt
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                               Impressum                                              70184 Stuttgart
                               Text: Frank Kürschner-Pelkmann, Christina       Bartz, Tel: 0711/2159-741
                               Christine Lottje
                               Redaktion: Carolin Callenius                            ernaehrung@brot-fuer-die-welt.de
                               Foto: Brot für die Welt                                 www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung
                               Stuttgart, April 2011
                               2    Brot für die Welt – Kampagne für Ernährungssicherheit
Agrotreibstoffe - Brot für die Welt Agrotreibstoffe - Brot für die Welt Agrotreibstoffe - Brot für die Welt Agrotreibstoffe - Brot für die Welt
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