Aktiv im Kleinstformat - NOVIAL.sk
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TEST AKTIVLAUTSPRECHER/HOMEOFFICE-HIFI TEIL 2 TESTS DIESER REIHE 1. Triangle LN01A: Test in STEREO 05/2021 2. KEF LSX: Test in dieser Ausgabe 3. Canton Smart GLE 3: Test in STEREO 07/2021 Aktiv im Kleinstformat Tolles Design, minimaler Platzbedarf und gute Ausstattung – wenn KEFs kleine LSX-Aktiv-Lautsprecher auch klanglich was bieten, sind die ein echter Volltreffer. Wir haben sie sowohl im Hörraum als auch am Schreibtisch ausgiebig getestet. EXPLOSIV Julian Kienzle KEFs koaxialer Uni- W Q-Treiber wurde über lange Jahre er am Arbeitsplatz Musik genie- bringen obendrauf noch einen eigenen Netz- stetig weiterentwi- ßen möchte, hat meist klare werk-Streamer mit. ckelt und kommt in Prioritäten: Kompakt muss die Ganz offensichtlich kommt der KEF hier der LSX in seiner 11. Generation zum Anlage sein, sich gut ins optische Umfeld ihre Größe zugute: Gerade mal 15 Zentime- Einsatz. integrieren und klanglich hochwertigen ter misst die LSX in der Breite, sie lässt sich Musikgenuss auch bei geringe- also selbst auf kleinen Arbeitsplätzen prob- rem Abstand, niedrigeren Laut- lemlos unterbringen. Ihr moderner Stoffbe- stärken und über längere Zeit- zug und die edel gearbeitete, geschwungene räume ermöglichen. KEFs Front lässt die kleine Streaming-Aktivbox Mini-Aktivboxen „LSX“ schei- ferner nahtlos mit den meisten Wohn- oder nen dafür wie gemacht zu sein und Arbeitsumgebungen verschmelzen. 54 6/2021
Ihr besonders augenschmeichlerisches der KEF zuständig ist. Bei drahtloser Kom- Auftreten hat sie der Hand des renommier- munikation ist die Datenrate zwar auf 24 ten Industriedesigners Michael Young zu Bit/48 kHz beschränkt, mit Kabel geht’s aber verdanken. Da merkt man schon, dass die bis 24 Bit/96kHz. Mini-KEF durchaus mehr ist als „nur“ eine Spotify und Tidal gelangen genau wie geschrumpfte LS50 Wireless. Manch gute Musik aus dem Heimnetz über eine Gene der großen Schwester hat sie dennoch zweite Anwendung – KEF Stream – übernommen und bietet sogar noch etwas in die Boxen. Die Aufteilung in zwei mehr als deren erste Generation. Apps klingt schlimmer als sie ist, So präsentiert sie nach vorne hin eben- denn man kommt mit einem Klick falls stolz einen KEF-typischen Uni-Q-Trei- aus der einen direkt in die andere. ber mit 115-Millimeter-Mittel-/Tieftöner Funktional hatten wir zu Anfang und mittig nach hinten versetzter Alumini- zwar so unsere Schwierigkeiten mit um-Hochtonkalotte. Der Durchmesser die- KEF Stream auf Android, nach Deaktivie- ses Koaxial-Treibers, der in ähnlicher Form rung der Beta-Funktion, die Gapless-Play- in praktisch allen KEF-Lautsprechern bis zu back ermöglichen sollte, lief es aber schon den teuersten High End-Preziosen Anwen- deutlich geschmeidiger. Da uns hier aber dung findet, ist hier zwar 15 Millimeter klei- auch die Qobuz-Integration und die Inter- ner als beim großen Vorbild LS50 Wireless, net-Radio-Funktion fehlten, wechselten wir aber im Verhältnis zu den Einsparungen dennoch fortan auf Roon. FLEXIBEL beim Gehäusevolumen von etwa 60 Prozent KEF bietet die LSX hat man hier noch erstaunlich viel Mem- Optionsreichtum heute in drei Farbvari- bran-Fläche unterbringen können. Da die LSX dank Roon Tested-Zertifizierung anten an, wobei auch die Treiber passend Und auch die Ausstattung überrascht einwandfrei als Endpunkt in ein solches Sys- eingefärbt wurden. besonders mit einer guten Auswahl drahtlo- tem integriert werden kann, ist diese – ver- Außerdem gibt es drei ser Quellen. Handfeste Anschlüsse gibt es gleichsweise natürlich extrem kostspielige optionale Zubehör-Hal- nur in Form eines optischen Eingangs und – Option KEFs hauseigener App klar überle- ter, die entweder die Aufstellung auf einem eines Inputs für analoge Mini-Klinke, die gen. Alternativ nimmt die KEF Drahtlos- Schreibtisch oder Side- beide auf dem Master zu finden sind. Dieser Signale auch über Airplay 2, Bluetooth oder board, auf dem Fußbo- nimmt alle Signale an und leitet sie entweder von Drittanwendungen wie BubbleUPnP ent- den oder direkt an der Wand vereinfachen. per mitgeliefertem Ethernet-Verbindungs- gegen und ermöglicht damit vielseitige Füt- kabel oder optional auch gänzlich drahtlos terung auch abseits der Stream-App. – das konnte die erste LS50 Wireless nicht Wir finden es aber bemerkenswert, dass – an seinen Spielgefährten weiter. Die bevor- der Hersteller trotz dieser umfangreichen zugte Spielweise kann, genau wie die Posi- Möglichkeiten überhaupt eine eigene App tion des Masters, mit der KEF Control-App bietet, anstatt – wie so viele andere – aus- gewählt werden, die auch intuitiv durch die schließlich auf Steuer-Software von Drittan- Ersteinrichtung geleitet und neben der Fern- bietern zu setzen. Die kleinen Einschrän- bedienung hauptsächlich für die Steuerung kungen sehen wir daher absolut gelassen und freuen uns stattdessen über eine zusätzliche Option, Musik an die LSX zu senden. TEST-GERÄTE Etwas schade finden wir dagegen, dass es CD-Spieler: keinen USB-Eingang für den PC oder Mac Canor CD 2.10 Streamer: gibt, uns bleiben also nur die drahtlosen Bluesound Node2i, Schnittstellen zur Versorgung am Arbeits- Audiodata platz. Diese haben dafür außnahmslos vor- Musikserver MSII bildlich funktioniert. Sehr praktisch: Die Lautsprecher: Canton AM5, Canton gewählte Quelle wird farblich mit der klei- Smart GLE3, Triangle nen LED auf der Front des Masters gezeigt. Elara LN01A, KEF Klanglich bietet die LSX ihrem Besitzer LS50 Wireless II in der KEF Control-App einen leistungsstar- Kabel: Ringsherum wird die LSX von einem hochwertigen ken DSP zur Anpassung an die Aufstellung. Van den Hul, Audio- quest, Oehlbach, Stoffgeflecht veredelt. Auf der Rückseite erlauben Gerade bei der Platzierung am Schreibtisch Black Connect, kleine Löcher die Belüftung der Elektronik. ist dies sehr nützlich. In-Akustik 6/2021 55
TEST AKTIVLAUTSPRECHER/HOMEOFFICE-HIFI TEIL 2 DAMIT HABEN KEF LSX WIR GEHÖRT Preis: um 1000 € (in Schwarz, Weiß oder Grün) Devin Townsend: Maße: 16 x 24 x 19 cm (BxHxT) Acoustically Garantie: 2 Jahre (5 Jahre auf die Treiber) Inclined – Live Kontakt: GP Acoustics in Leeds Tel.: +49 201 170390 www.gpaeu.com Die LSX wirkt auf den ersten Blick wie ein Design-Objekt, versteckt aber zahlreiche Funktionen und hervorragenden Klang unter Das LSX-System besteht aus Master, der alle ihrer schönen und extrem kleinen Hülle. Eine Signale annimmt, und Slave, der entweder per Mini-Komplettanlage mit audiophilen Qualitä- Ethernet-Kabel oder drahtlos mitversorgt wird. ten, die wie geschaffen ist für hochwertigste Intimes Live-Konzert Beschallung am Schreibtisch, aber auch in mit starkem Fokus Wir waren beeindruckt davon, wie viel einem kompakten Hörraum Freude bereitet. auf der vielseitigen Klang die LSX schon am Arbeitslatz verbrei- Messergebnisse und ausdrucksstar- ken Stimme des ka- ten können, wie gut strukturiert die Bühne nadischen Metallers auch auf kurze Distanz auftrat ohne zu „zer- Townsend. Giftige fallen“, wie klar und mittig umrissen Sänger Fry-Screams gehen vor uns standen und wie lange wir selbst bei nahtlos über in ergrei- fend schönen, fast recht hohen Lautstärken ohne Ermüdung der opernhaften Gesang, Ohren Musik genießen konnten. alles lediglich beglei- Und auch beim Wechsel in unseren Hör- tet von einer akusti- raum zeigte die Mini-KEF Zähne, setzte schen Gitarre und der extrem charmanten „Let It Roll“ vom Akustik-Live-Album des Interaktion des Prota- Kanadiers Devin Townsend mit seiner aus- gonisten mit seinem drucksstarken und vielseitigen Stimme Publikum. lebensecht, mit Volumen und sonorer Brust in den Raum, sodass wir uns verwundert anblickten. Klar, in den tieferen Lagen der begleitenden Gitarre kommt da nicht so viel Druck wie bei größeren Kollegen, die KEF verzichtet dankenswerterweise aber auch auf eine nervige Überbetonung im Oberbass, Untere Grenzfrequenz (-3dBSPL) ca. 60 Hz und die Bühne wird wunderschön tief ausge- Klirrfaktor bei 63/3k/10k Hz 2,2/0,07/0,16 % leuchtet und transparent durchzeichnet. Leistungsaufn. Stby/Leerl. (bei) 2,7 W/12.2 W(226 Volt) Bei dem bedrohlich-atmosphärischen Labor-Kommentar „Borgov II“ vom Soundtrack der Netflix-Se- Die Messung bestätigt den Höreindruck: Die rie „Das Damengambit“ kann die kleine LSX reicht nicht extrem tief in den Basskeller, KEF erneut mit ihrem hervorragenden spielt aber schön ausgewogen, und der leichte Abfall in den Höhen sorgt für Langzeittaug- Raumverständnis, akkurat positionierten Ins- lichkeit. trumenten sowie eleganter Durchsicht punk- Ausstattung ten. Das hohe Ticken der Uhren nahe dem Fernbedienung, 100 Watt Class D-Leistung Ende des kurzen Stücks umrandet sie klar pro Box, Airplay 2, Bluetooth, UPnP/DLNA, und sauber, ohne Artefakte oder störende Tidal und Spotify (Connect) integriert, DSP mit Überbetonung – selbst in voller Lautstärke. Aufstellungskompensation, wahlweise True Natürlich zeigt die LSX etwas weniger Wireless zwischen den Boxen, optischer Digi- tal-Eingang, analoge Mini-Klinke, Subwoofer Stoßkraft und nicht ganz so messerscharf Out, LAN, WiFi gezogene Kanten wie etwa eine LS50 Wire- DURCHSICHTIG less II, glänzt dafür aber mit toller Balance Um so viel Perfor- aus Geschmeidigkeit und anmachendem KLANG-NIVEAU 62% mance und Funktio- Drive. Damit wird sie zur audiophilen Kom- nen in solch kleinem PREIS/LEISTUNG plettanlage im absoluten Mini-Format und Raum unterzubringen, muss jeder Millimeter macht auch am Schreibtisch eine tolle Figur ★★★★★ genutzt werden. in jeglicher Hinsicht. Ein Volltreffer! ■ ÜBERRAGEND 56 6/2021
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