Aktueller Stand UBi 2020 und Aktionsprogramm Insektenschutz - DIHK

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Aktueller Stand UBi 2020 und Aktionsprogramm Insektenschutz - DIHK
Aktueller Stand UBi 2020 und
                              Aktionsprogramm Insektenschutz

                6. UBi 2020 – Kontaktnetzwerktreffen der Industrie- und
              Handelskammern, Handwerkskammern und Länderministerien
                                                     am 13. September 2018 in Leipzig

                                                       Dr. Kilian Delbrück, BMU

Diese Präsentation wurde unterstützt durch die Koordinierungsstelle „Unternehmen Biologische Vielfalt 2020“
Die Aufgaben der Koordinierungsstelle werden von der 'Biodiversity in Good Company' Initiative, einem der Partner
von „Unternehmen Biologische Vielfalt 2020“, wahrgenommen.
Die Koordinierungsstelle ist der Anlaufpunkt für Informationen und Anregungen. Sie wird gefördert durch das
Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
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Erdsystemforschung – planetare Grenzen
                                     Forschung des Stockholm Resilience Centre:

                                     Vier von neun planetaren Grenzen
                                     sind durch menschlichen Einfluss
                                     überschritten:

                                     •   Klimawandel
                                     •   Biodiversität
                                     •   Landnutzungswandel
                                     •   Biogeochemische Kreisläufe
                                         (Phosphor, Stickstoff)
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… warum ist biologische Vielfalt
                                      für Wirtschaftsakteure wichtig?
                                 Flächenbezug (Flächenbewirtschaftung am Ursprungsort der Rohstoffe und
                                          Bewirtschaftung eigener Flächen und Betriebsgelände)

                                     Rechtliche Fragen (Genehmigungsverfahren, Artenschutzrecht etc.)

                                                                                                                    Einflüsse & Abhängigkeiten
Biodiversität & Wirtschaft

                                       In fast jeder Liefer- und Wertschöpfungskette bzw. in fast jedem
                               Produktlebenszyklus gibt es einen Bezug zu biologischer Vielfalt: Rohstoffe (Holz,
                              landwirtschaftliche Produkte, Steine und Erden …), Tourismus (Erholung, „Natur als
                                          Kulisse“), Wasser (Einfluss auf Wasserqualität und -nutzung)

                               Unternehmerisches Handeln wirkt sich fast immer auf biologische Vielfalt und
                                 Ökosysteme aus: Abbau von Rohstoffen und Ressourcen, Landnutzung und
                              Landnutzungsänderungen, Anbau von Monokulturen, Bau von Infrastrukturen etc.

                                      Biodiversität sichert Ökosystemleistungen, auf die Unternehmen
                             angewiesen sind (Biomasse, Regulierung Klima und Wasserhaushalt, Bestäubung etc.)
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Vorteile für Unternehmen bei frühzeitiger
 Auseinandersetzung mit dem Thema
Thema hat strategische Bedeutung
 • Biodiversität neben dem Klimawandel die größte ökologische Herausforderung
 • Ein Ergebnis der Befragung der Unterstützerorganisationen von „Unternehmen
   Biologische Vielfalt 2020“ (UBi 2020): 13 von 21 Verbänden ─ davon neun
   Wirtschaftsverbände ─ gehen davon aus, dass sich die Auseinandersetzung mit dem
   Thema in ihrer Branche absehbar verstärken wird
Antizipation neuer gesetzlicher Verpflichtungen und des Wandels auf Märkten
 • Strategien und Regulierungen für biologische Vielfalt sind eng verbunden mit der
   umfangreichen Gesetzgebung im Bereich Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz
 • Handlungsnotwendigkeiten zur Einhaltung ökologischer Grenzen nehmen zu,
   Druck von Politik und Konsument*innen steigt
Reputation und Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung
 • Biodiversität als Teil weitsichtigen Nachhaltigkeitsmanagements
 • Mitgestaltung der Debatte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung
 • Möglichkeit, Gutes zu tun und auch darüber zu reden
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Branchenspezifische Herausforderungen

  Branchen mit hauptsächlich      Branchen mit hauptsächlich
      direkten Einflüssen            indirekten Einflüssen
      Eingriffe in Natur und         Verantwortung in der
  Ökosysteme im Primärsektor              Lieferkette
     (Land-/Forstwirtschaft,         in Industrie, Handel,
  Fischerei, Rohstoffindustrie)      Dienstleistungssektor
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Was können Unternehmen für biologische Vielfalt tun?

                 • Berücksichtigung in Strategie und Management
                 • Ökologische Aufwertung von Firmenflächen
 Ansatzpunkte    • Einkauf und Lieferkette
  auf vielen
 Ebenen, z. B.   • Rohstoffe
                 • Produktentwicklung
                 • Kommunikation
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Der gesetzliche Rahmen

Naturschutzrecht (Bund, Länder, EU)       Andere Rechtsgebiete

                  • Eingriffsregelung     • Umweltrecht (Bund, Länder, EU)
                  • Landschaftsplanung    • Agrarrecht, Baurecht,
                  • Naturschutzgebiete,   Planungsrecht, Energierecht, ...
                       Nationalparks,
                       Biotope,
                       Natura 2000, ...
                  • Artenschutzrecht
                  • Meeresnaturschutz
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Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt

                   ➢ 330 Qualitäts- und Handlungsziele, meist
                     quantifiziert und mit Zieljahr
                   ➢ Maßnahmen und Akteure in 16 Aktions-feldern
                   ➢ Schutz und nachhaltige Nutzung der
                     biologischen Vielfalt
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Der Dialogprozess
•   Die Versammlung aller Akteure - Nationale Foren
    große Veranstaltung mit dem/r Bundesumweltminister/in zur
    Vernetzung der Akteure, ~ 1 x / Jahr

•   Der Dialog mit Akteursgruppen - Dialogforen
    akteursspezifisch, prozessorientiert, bisher > 30 Foren
•   Jugendkongresse 2011, 2014 und 2017
    Auftakt für den Dialog mit jungen Leuten, alle 3 Jahre

•   Dialog mit den Kommunen:
    Vom Dialogforum zum „Kommunalen Bündnis für biologische
    Vielfalt“

•   Dialog mit den Bundesländern - Länderforen:
    Länderstrategien und Nationale Strategie, 1-2 x / Jahr

•   Dialog innerhalb der Bundesregierung:
    Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA NBS), 3-4 x / Jahr
Unternehmen Biologische Vielfalt 2020 (UBi 2020)

 •   Dialog- und Aktionsplattform, Startschuss März 2013
     durch das Bundesumweltministerium gemeinsam mit
     Verbänden aus Wirtschaft und Naturschutz
 •   Forum für Verbände und Organisationen
 •   leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Strategie
     zur biologischen Vielfalt
 •   fokussiert auf Handlungsmöglichkeiten in Industrie, Handel
     und Dienstleistungssektor (nicht: Landwirtschaft)
 •   Partnerschaftlicher Ansatz, der auf Eigeninitiative und Synergien setzt
UBi 2020 konkret: Dialog- und
                         Aktionsplattform

Dialogplattform – regelmäßiger Informationsaustausch und
Diskussion über aktuelle Themen, Herausforderungen und Chancen

 • 2-3 Treffen des Unterstützerkreises pro Jahr
 • Sichtbarkeit auf Website, in Präsentationen, in
   Kommunikationsmaßnahmen (Logo-Einbindung)
 • Vernetzung mit den anderen Partnern aus Wirtschaft,
   Naturschutz, Politik, Behörden – Einbringen "Ihrer"    © 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative
   Themen
 • Nutzung der Koordinierungsstelle von "Unternehmen
   Biologische Vielfalt 2020" für Informationen und
   Auskünfte
 • Beteiligungsmöglichkeiten auf den jährlichen
                                                         © 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative
   Dialogforen
UBi 2020 konkret: Dialog- und
                                Aktionsplattform
Aktionsplattform – konkrete Aktivitäten anstoßen,
begleiten und veröffentlichen

  • Schaufenster für aktuelle Projekte, mit
    denen die deutsche Wirtschaft
    Verantwortung für
    den Schutz von biologischer Vielfalt und
    Ökosystemleistungen wahrnimmt

 •   Konkrete Aktivitäten initiieren

 •   Gute Ansätze sichtbar machen und
     deren Fortschritte zeigen

 •   Möglichkeit zur Vernetzung und als
     gutes Beispiel für andere zu wirken
Unterstützerkreis UBi 2020
Ministerien und Behörden         Branchenverbände

Spitzenverbände der Wirtschaft

Umwelt-/Naturschutzverbände      Unternehmens-/Branchennetzwerke

                                                                   Stand: Juni 2018
UBi 2020 konkret: Das Kontaktnetzwerk der
                                   IHKs, HWKs und Länderministerien

•   Im Rahmen von UBi 2020 wurde ein Kontaktnetzwerk aus Ansprechpartnerinnen
    und Ansprechpartnern in Industrie- und Handelskammern (IHKs),
    Handwerkskammern (HWKs) und Länderministerien aufgebaut. Die Leitung und
    Betreuung des Kontaktnetzwerks liegt bei der DIHK Service GmbH.

                                                                      © 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative
Und was macht die neue Bundesregierung?
• Umsetzung der Nationalen Strategie forcieren
• Förderinstrumente ausbauen
• Bundesflächen als „Nationales Naturerbe“ und als „Blaues
  Band Deutschland“ bereitstellen
• Aktionsprogramm Insektenschutz
• Monitoringzentrum Biodiversität                     ©' Biodiversity in Good Company‘ Initiative

• Kooperation mit der Wirtschaft fortführen
• …

                                                     © 'Biodiversity in Good Company‘ Initiative
Aktionsprogramm Insektenschutz

Insektenvielfalt und Ökosystemleistungen
• Deutschland: > 33.300 Insektenarten
• Artenreichste Tiergruppe in allen Lebensräumen an Land und im
  Süßwasser (> 69 % aller Tierarten)
• Schlüsselrolle in Ökosystemen / bei vielen Ökosystemleistungen
       ▪   Nahrungsnetzfunktionen
       ▪   Bestäubung
       ▪   Nährstoffkreisläufe / Abbau organischer Stoffe
       ▪   Biologische Schädlingsbekämpfung
       ▪   Gewässerreinigung
       ▪   Bewahrung der Bodenfruchtbarkeit
       ▪   …
                                                               17
→ Rückgang sowohl der Gesamtmenge als auch der Vielfalt der
  Insektenarten
• „Krefelder Studie“ (Sorg et al. 2013; Hallmann et al. 2017)
Auswirkungen
•   Bestäubungsabhängige Produktion in D
    Wert: ca. 1,13 Mrd. €

                                                   Anteil Vogelarten (%)
•   Pflanze-Bestäuber-Beziehungen
    z.T. hoch spezialisiert; oft nicht ersetzbar
•   Verschlechterung anderer Ökosystem-
    funktionen
     • Zersetzung
     • Boden und Gewässerreinigung
     • Nahrungsnetzfunktionen
                                                                               25 Jahre 12 Jahre
     z.B. rückläufiger Trend bei Brutbeständen                                       Trend
     von Vögeln, die Klein-Insekten fressen                                (Vögel in Deutschland, Wahl et al. 2015)
Ursachen?
•    Lebensraumverluste und Verschlechterung von Insektenlebensräumen
      – Direkter Flächenverlust durch Versiegelung der Landschaft,
        Nutzungsänderungen
      – Qualitative Veränderungen
          ▪ Verlust von Strukturvielfalt
          ▪ Flächen-/mengenmäßig hohe Anwendung v. Pestiziden
          ▪ Eintrag von Nähr- und Schadstoffen
          ▪ Beeinträchtigung von Gewässern
          ▪ Fragmentierung der Landschaft
          ▪ Lichtverschmutzung
          ▪ …
Aktionsprogramm Insektenschutz

Koalitionsvertrag 19. Legislaturperiode:
    • “Wir werden das Insektensterben umfassend bekämpfen. Mit
       einem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ wollen wir die
       Lebensbedingungen für Insekten verbessern.“

Eckpunktepapier am 20. Juni 2018 vom Bundeskabinett beschlossen
   • Zügige Umsetzung konkreter Maßnahmen, die eine
      Trendumkehr erwarten lassen
   • Definition von neun Handlungsbereichen, in denen
      Maßnahmen zum Insektenschutz ergriffen werden sollen
Handlungsfelder

1.   Insektenlebensräume und Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft fördern
2.   Lebensräume für Insekten in anderen Landschaftsbereichen
     wiederherstellen und vernetzen
3.   Schutzgebiete als Lebensräume für Insekten stärken
4.   Anwendung von Pestiziden mindern
5.   Einträge von Nähr- und Schadstoffen in Böden und Gewässer reduzieren
6.   Lichtverschmutzung reduzieren
7.   Forschung vertiefen - Wissen vermehren – Lücken schließen
8.   Finanzierung verbessern – Anreize schaffen
9.   Engagement der Gesellschaft befördern
Zeitplan

• Vorstellung von Diskussionsvorschlägen für konkrete Maßnahmen
  auf dem „9. Nationalen Forum zur biologischen Vielfalt“
  am 10. Oktober 2018 in Berlin
• Auftakt für Phase der öffentlichen Diskussion und Online-
  Konsultation
• Start der Ressortabstimmung zum Gesamtprogramm zum
  Jahreswechsel 2018/2019
• Frühsommer 2019: Kabinettsbeschluss geplant
Vielen Dank!
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