Algorithmische Empfehlungssysteme - CAIS NRW

Die Seite wird erstellt Sarah Gerber
 
WEITER LESEN
Meinungsmonitor
                      Künstliche Intelligenz                           Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Factsheet Nr. 5 – Mai 2021

Algorithmische Empfehlungssysteme
Was denkt die deutsche Bevölkerung über den Einsatz
und die Gestaltung algorithmischer Empfehlungssys-
teme?
Autoren: Kimon Kieslich, Pero Došenović & Frank Marcinkowski

Algorithmische Empfehlungssysteme werden von einer Mehrheit der Bevölkerung regelmäßig
genutzt. Die Empfehlungen basieren in der Regel auf großen Datenmengen, die über die Nut-
zer*innen gesammelt werden. Sie werden regelgeleitet sowie teilweise selbstlernend ausgewer-
tet. Forschung zum sogenannten Automation Bias geht davon aus, dass Menschen dazu neigen
algorithmisch getroffenen Empfehlungen tatsächlich zu folgen. Auch wenn sie beispielsweise
Konsumentscheidungen von Menschen lediglich vorbereiten, kommen sie insoweit einem au-
tomatisierten Entscheidungssystem recht nahe. Unklar ist, wie die deutsche Bevölkerung sol-
che Systeme beurteilt: Welche Meinungen liegen zu den Konsequenzen algorithmischer Emp-
fehlungen vor? Und bei welche Daten zeigen sich die Befragten eher bereit für das bestmögliche
Ergebnis abzugeben? Unsere Daten aus dem Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz
[MeMo:KI] zeigen, dass in vielen Anwendungsbereichen (z.B. auf Musikplattformen oder in Me-
diatheken) algorithmische Empfehlungssysteme als nützlich wahrgenommen werden. Bei ge-
nauerer Nachfrage zu solchen Systemen zeigt sich paradoxerweise jedoch, dass viele Befragte
sich nur bedingt Zeitersparnis, Orientierung oder das bestmögliche Ergebnis versprechen. Des
Weiteren halten 67 Prozent der Befragten algorithmische Empfehlungssysteme für gar nicht
oder nur wenig vertrauenswürdig. Die Verwendung personenbezogener Daten durch solche
Systeme sehen die Befragten – wenig überraschend - sehr kritisch; insbesondere wenn es um
Informationen über persönliche Kontakte oder das Konsumverhalten geht.

Hintergrund
Algorithmen nehmen im alltäglichen Leben ei-        von Nutzer*innen (personalisierte) Empfehlun-
nen immer größeren Platz ein. In verschiede-        gen. Je mehr Daten ein solches System nutzt,
nen Konsumsituationen wie dem Online-Shop-          desto passgenauer können Empfehlungen zu-
ping oder in Musik- und Filmdatenbanken sind        geschnitten werden. So entstehen Musiklisten
Algorithmen am Werk. Sogar Vorschläge für die       basierend auf den Vorlieben von Hörer*innen
Erweiterung des persönlichen oder beruflichen       oder es werden bestimmte Produkte in Onlines-
Netzwerkes kommen mittlerweile automatisiert        hops mit dem Hinweis vorgestellt „andere Käu-
von algorithmischen Empfehlungssystemen.            fer kauften auch“.
Sie beruhen, technisch betrachtet, meist auf
der Sammlung großer Datenmengen, soge-              Unter den Stichworten algorithmic appreciation
nannten Big Data. Mithilfe der Methoden Künst-      (Logg, Minson, & Moore, 2019) und algorithmic
licher Intelligenz (KI), insbesondere von Verfah-   aversion (Dietvorst, Simmons, & Massey, 2015)
ren maschinellen Lernens, werten algorithmi-        wird in der Wissenschaft diskutiert, wie Men-
sche Empfehlungssysteme diese Datenberge            schen mit algorithmischen Empfehlungen um-
aus und erstellen aufgrund der Informationen        gehen. Während die algorithmic appreciation
                                                    Literatur zeigt, dass vor allem Laien algorithmi-
                                                    sche Ratschläge mehr wertschätzen als die

Ein Projekt von:                                    Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                     Künstliche Intelligenz                                Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Ratschläge von Mitmenschen (Logg et al.,              der Bevölkerung gegenüber algorithmischen
2019), zeichnet die algorithmic aversion Litera-      Empfehlungssystemen.
tur ein gegensätzliches Bild. Vor allem bei Emp-
fehlungen, die mit einer gewissen Unsicherheit        Vier Fragen stehen im Zentrum unserer Studie:
verbunden sind, wird der Einsatz von Algorith-        Wie verbreitet ist die Nutzung algorithmischer
men skeptisch betrachtet (Dietvorst & Bharti,         Empfehlungssysteme? Für wie nützlich werden
2020). Forschung zum sogenannten Automa-              dere Inhalte gehalten? Wie fallen die wahrge-
tion Bias zeigt, dass Menschen von Computern          nommenen Begleitumständen und Konsequen-
getroffene Empfehlungen oder Entscheidungen           zen solcher Systeme aus? Welche ethischen
nur selten hinterfragen (Cummings, 2004). Ver-        Herausforderungen werden im Zusammen-
meintlich „falsche“ oder schlechtere Empfeh-          hang mit KI gesehen? Schließlich schlüsseln
lungen von solchen Systemen gehen dann in             wir auf, welche (personenbezogenen) Informa-
menschliche Entscheidungen ein (Abdollahi &           tionen nach Meinung der deutschen Bevölke-
Nasraoui, 2018). Während diese Literatur vor          rung überhaupt von algorithmischen Empfeh-
allem auf die psychologischen Komponenten             lungssystemen genutzt werden sollten und wel-
der Bewertung eingeht und mit Experimental-           che eher nicht.
designs arbeitet, fragen wir in unserer Sonder-
befragung nach der generellen Einstellung in

Methodensteckbrief
Methode                           Onlinebefragung
Ausführendes Institut:            forsa Politik & Sozialforschung GmbH
Grundgesamtheit:                  Deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, die mindestens gelegentlich
                                  das Internet nutzt
Stichprobe:                       gewichtete Zufallsstichprobe (N=1.006)
Gewichtungskriterien:             Alter, Geschlecht und Region (Bundesland)
Erhebungszeitraum:                2020/KW 39 (21.-25.09.2020)
Weitere Informationen:            Ausführlicher Methodensteckbrief über das MeMo:KI Projekt

Nutzung vor allem bei Konsumentscheidungen
Der Kontakt mit algorithmischen Empfehlungs-          von Videomaterial in Mediatheken wie Netflix
systemen ist wegen derer weiten Verbreitung           oder aber auch bei der Auswahl von Nachrich-
kaum zu vermeiden. Wir wollten von den Be-            ten. Rund 84 Prozent der Online-Shopper sind
fragten wissen, wo Ihnen Empfehlungssysteme           zumindest selten algorithmischen Vorschlägen
begegnen und wie oft sie diese tatsächlich nut-       gefolgt. Weniger genutzt werden maschinelle
zen. Dazu sollten die Befragten für sechs ver-        Empfehlungen, wenn es um persönliche Netz-
schiedene Anwendungen angeben, ob und                 werke geht. Immerhin zwei Drittel der Nutzen-
wenn ja wie häufig sie diese nutzen. Abbildung        den hat schon einen Freundesvorschlag in pri-
1 zeigt, wie häufig algorithmische Empfeh-            vaten Netzwerken wie Facebook angenom-
lungssysteme in Anspruch genommen werden.             men. Bei beruflichen Netzwerken ist die Zu-
                                                      rückhaltung noch stärker ausgeprägt.
Danach werden Vorschläge von Algorithmen
vor allem bei Konsumentscheidungen bewusst            Viele Befragte folgen also – zumindest gele-
genutzt werden. So folgen die Befragten häufig        gentlich – algorithmischen Empfehlungen. In
Empfehlungen von Algorithmen beim Konsum              unserem Sample haben nur circa 4 Prozent der

Ein Projekt von:                                      Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                           Künstliche Intelligenz                                                Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Befragten nach eigenen Angaben noch nie ein                                 mit algorithmischen Empfehlungssystemen ge-
algorithmisches Empfehlungssystem genutzt.                                  sammelt – am häufigsten bei Video-on-De-
So hat eine überwiegende Mehrheit der Befrag-                               mand Angeboten und beim Online-Shopping.
ten mindestens in einem Bereich Erfahrungen

Abbildung 1: Nutzung von algorithmischen Empfehlungssystemen

            Mediathek (N=795)                30%                                   45%                       25%

        Musikplattform (N=686)              25%                         36%                           39%

          Nachrichten (N=798)               25%                               49%                            26%

             Shopping (N=957)           23%                                        61%                             16%

     Privates Netzwerk (N=728)        13%                            52%                                   35%

  Berufliches Netzwerk (N=614)     7%                    38%                                    55%

                                 0%     10%        20%       30%      40%      50%       60%   70%    80%        90%     100%

                   (sehr) häufig                         selten / hin und wieder                noch nie

Anmerkung: N=614-957, Bezugsgröße sind Nutzende der jeweiligen Anwendung
Fragetext: Kommen wir nun zu einem Thema aus dem Bereich der Digitalisierung, konkret zu algorithmischen Empfehlungssys-
temen. Mit algorithmischen Empfehlungssystemen meinen wir solche Angebote, die mithilfe der Auswertung verschiedener Da-
ten über Nutzer*innen automatisiert individualisierte Empfehlungen für spezielle Produkte, Dienstleistungen oder Kontakte ge-
ben. Sie werden in ganz verschiedenen digitalen Anwendungen eingesetzt und den Nutzer*innen zur Verfügung gestellt. Wie ist
das bei Ihnen, wie oft kaufen Sie ein Produkt, nutzen eine Dienstleistung oder knüpfen einen Kontakt, wenn diese Ihnen auto-
matisiert vorgeschlagen werden? Wie ist das bei…" (1=noch nie; 2=selten; 3=manchmal; 4=häufig; 5=fast immer; 6= habe eine
solche Anwendung noch nie genutzt; 9=weiß nicht)

Empfehlung beim Unterhaltungskonsum besonders nützlich;
Qualitätsbeurteilung generell jedoch eher zurückhaltend
Im nächsten Schritt wurde untersucht, für wie                               Empfehlungen überhaupt nutzen, durchaus ge-
nützlich die algorithmischen Empfehlungssys-                                schätzt. Interessanterweise fällt die Einschät-
teme in den verschiedenen Anwendungsberei-                                  zung des Nutzens beim Shopping – der Anwen-
chen beurteilt werden.                                                      dung, bei der algorithmischen Empfehlungen
                                                                            am häufigsten gefolgt wird – vergleichsweise
Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem der Ein-                              zurückhaltend aus. Nur 27 Prozent empfinden
satz von Algorithmen beim Unterhaltungskon-                                 maschinelle Empfehlungen beim Shopping als
sum als nützlich empfunden wird. Etwa die                                   hilfreich; knapp 24 Prozent der Befragten finden
Hälfte der Befragten empfindet demnach die                                  diese sogar nicht nützlich. Die größte Skepsis
maschinelle Unterstützung bei Musikplattfor-                                gegenüber der Nützlichkeit algorithmischer
men (46%) und bei Mediatheken (37%) als hilf-                               Empfehlungen findet sich bei Anwendungen,
reich. Aber auch die Empfehlungen in berufli-                               die sich auf den Bereich privater Kontakte be-
chen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing (34%)                                ziehen. In privaten Netzwerken wie Facebook
werden von den wenigen Befragten, die solche                                liegt die subjektiv empfundene Nützlichkeit so-

Ein Projekt von:                                                            Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                             Künstliche Intelligenz                                                  Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

gar nur bei 23 Prozent, Nützlichkeitsbewertun-                              meisten Fällen eine gewisse Nützlichkeit zu-
gen von algorithmischen Empfehlungssyste-                                   schreiben. Vor allem beim Konsum von Unter-
men sind folglich kontextabhängig.                                          haltungsmedien werden Algorithmen als sinn-
                                                                            volles Instrument zur Beratung betrachtet.
Insgesamt zeigt sich jedoch auch, dass diejeni-
gen, die algorithmischen Empfehlungen zumin-
dest gelegentlich folgen, diesen auch in den

Abbildung 2: Nützlichkeitsbewertung algorithmischer Empfehlungssysteme

        Musikplattform (n=399)                             51%                               28%                   19%    2%

            Mediathek (n=561)                            46%                               33%                     18%    2%

  Berufliches Netzwerk (n=267)                      37%                        27%                         30%            6%

          Nachrichten (n=587)                      34%                          35%                          27%          4%

             Shopping (n=800)                      33%                         36%                           29%           2%

     Privates Netzwerk (n=445)             23%                       27%                             45%                  4%

                                 0%       10%        20%       30%    40%      50%     60%         70%     80%      90%    100%

     (sehr) nützlich (4/5)       teils/teils (3)     (sehr) unnütz (1/2)      weiß nicht

Anmerkung: N=267-800; Befragte, die mindestens selten algorithmische Empfehlungen in den entsprechenden Anwendungen
folgen
Fragetext: Und wie würden Sie diese Empfehlungssysteme alles in allem beurteilen? Wie nützlich finden Sie algorithmische
Empfehlungssysteme… ((1) finde ich sehr unnütz; (5) finde ich sehr nützlich; (9) weiß nicht)

Doch worauf könnte dieser wahrgenommene                                     der Befragten meinen, dass maschinelle Emp-
Nutzen basieren? Obwohl in Abbildung 2 ge-                                  fehlungen generell eine gute Orientierung bie-
zeigt wurde, dass Nutzende maschineller Emp-                                ten.
fehlungssysteme, diese in den meisten Fällen
auch prinzipiell für nützlich halten, bestätigen                            Die Analyse von Qualitätsbewertungen algo-
sich diese Ergebnisse nur bedingt, wenn nach                                rithmischer Empfehlungssysteme zeigt Hand-
spezifischen Qualitäten solcher Systeme ge-                                 lungsbedarfe auf: Viele Befragte denken nicht,
fragt wird. So trauen nur 10 Prozent der Befrag-                            dass diese das beste Ergebnis für Nutzende
ten den Algorithmen zu, dass sie das in der Re-                             anzeigen können. Ebenso bieten algorithmi-
gel beste Ergebnis für Nutzende anzeigen;                                   sche Empfehlungssysteme – im Allgemeinen –
Über die Hälfte der Befragten (52%) glauben                                 keine gute Orientierung und tragen auch kaum
hingegen, dass dies nicht zutrifft. Auch eine Ori-                          zur Zeitersparnis bei. Unabhängig davon, ob
entierungs- und Zeitersparnisfunktion wird sol-                             diese Einschätzung objektiv korrekt ist, stellt
chen Systemen eher nicht attestiert. Nur 23                                 dies eine große Herausforderung für Unterneh-
Prozent der Befragten sprechen algorithmi-                                  men dar, die solche Systeme entwickeln oder
schen Empfehlungssystemen die Fähigkeit zu,
für Zeitersparnis zu sorgen; und nur 19 Prozent

Ein Projekt von:                                                            Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                            Künstliche Intelligenz                                                          Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

einsetzen. Unternehmen können sich deswe-                                          Bathi (2020) in experimentellen Studien zeigen,
gen darin versuchen, ein höheres Maß an Usa-                                       lehnen Personen in nicht vorhersagbaren Situ-
bility in ihre Anwendungen zu integrieren.                                         ation eher Algorithmen ab. Weitere Ergebnisse
                                                                                   von Dietvorst et al. (2015) zeigen, dass Men-
Wissenschaftlich lassen sich diese Erkennt-                                        schen algorithmische Empfehlungen eher ab-
nisse mit der eingangs erwähnten Algorithmic                                       lehnen, wenn sie Erfahrungen mit Fehlern in
Aversion Literatur verbinden. Sobald Algorith-                                     solchen Systemen gemacht haben. Dies
men ein gewisses Maß an Unsicherheit in ihre                                       könnte zum Beispiel auftreten, wenn Personen
Entscheidung mit einbeziehen müssen – wie                                          beim Onlineshopping einen Gegenstand emp-
dies bei Empfehlungen auf Basis von Nut-                                           fohlen bekommen, der nach Meinung der Kon-
zungsverhalten und Nutzerdaten der Fall ist –                                      sumenten überhaupt nicht zu ihren persönli-
entsteht Unsicherheit im Ergebnis. Eine Musik-                                     chen Präferenzen passt; so entsteht eine ge-
oder Serienempfehlung kann mathematisch                                            wisse Skepsis gegenüber algorithmischen
kein „richtiges“ Ergebnis sein. Vielmehr ist es                                    Empfehlungen.
eine Wahrscheinlichkeitseinschätzung auf-
grund von Präferenzdaten. Wie Dietvorst und

Abbildung 3: Meinungen zur Qualität algorithmischer Empfehlungssysteme

        sparen Nutzenden Zeit                23%                            32%                                 38%                  7%

            bieten Orientierung          19%                               35%                                  40%                  7%

        zeigen bestes Ergebnis         10%                 29%                                      52%                             10%

                                  0%         10%       20%           30%     40%      50%       60%       70%         80%    90%      100%

        trifft voll und ganz zu (4/5)              teils/teils (3)          trifft (überhaupt) nicht zu (1/2)          weiß nicht

Anmerkung: N=1006
Fragetext: Inwiefern treffen die folgenden Aussagen Ihrer Meinung nach allgemein auf algorithmische Empfehlungssysteme zu?
Algorithmische Empfehlungssysteme… ((1) trifft überhaupt nicht zu; (5) trifft voll und ganz zu; (9) weiß nicht)

Wir sehen also, dass Befragte zwar regelmäßig                                      nicht gesehen. Auch glauben die Wenigsten,
algorithmische Empfehlungssysteme nutzen                                           dass Algorithmen tatsächlich, dass für Sie
und diesen auch eine gewisse Nützlichkeit at-                                      beste Ergebnis anzeigen können. Wir finden
testieren, dies aber nur leidlich mit einer guten                                  folglich eine Diskrepanz zwischen der Nützlich-
Qualitätseinschätzung der Systeme einher-                                          keitsbewertung und der Qualitätsbewertung der
geht. Weitläufige Versprechungen solcher Sys-                                      Systeme. Woraus speist sich die Nützlichkeits-
teme, dass sie Zeitersparnis oder Orientierung                                     bewertung, wenn nicht aus wahrgenommener
bieten, werden vom größten Teil der Befragten

Ein Projekt von:                                                                   Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                      Künstliche Intelligenz                           Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Qualitätssteigerung? Und werden den Empfeh-         Konkurrenz mit der Maschine die Treffgenauig-
lungen der Systeme trotzdem Folge geleistet         keit überprüfen wollen. Dabei vergleicht der
oder werden diese verworfen?                        Nutzende die maschinelle Empfehlung mit den
                                                    eigentlichen Präferenzen und bewertet das Er-
Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen,        gebnis. Unsere Ergebnisse legen – wenn dies
dass algorithmische Empfehlungssysteme ha-          so stattfindet – nahe, dass der Test meist nega-
bituell genutzt werden und Nutzende zwar eine       tiv für den Algorithmus ausfallen sollte. Diese
diffuse Nützlichkeit sehen, diese jedoch nicht      Ergebnisse werfen somit Fragen auf, welcher in
beschreiben bzw. an Qualitätskriterien festma-      künftiger Forschung nachgegangen werden
chen können. Ein anderer Erklärungsansatz           sollte.
könnte sein, dass Nutzende in spielerischer

Skeptische Haltung gegenüber der ethischen Qualität al-
gorithmischer Empfehlungssysteme
Während die ersten Analysen Aufschlüsse über        Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten die
Nützlichkeits- sowie Qualitätsbewertungen der       ethische Qualität solcher Systeme eher skep-
Anwendungen Aufschluss liefert, haben wir im        tisch beurteilen. Nur 26 Prozent der Befragten
Folgenden nach der wahrgenommenen Ris-              attestieren algorithmischen Empfehlungssyste-
kanz algorithmischer Empfehlungssystemen            men einen nachvollziehbare Funktionsweise
gefragt.                                            und nur 11 Prozent glauben, dass die Systeme
                                                    alle Benutzer gleichbehandeln. Bedenklich ist
Weil häufig von „lernenden Systemen“ gespro-        auch, dass nur sechs Prozent der Befragten al-
chen wird, fallen algorithmische Empfehlungs-       gorithmische Empfehlungssysteme für vertrau-
systeme unter den Oberbegriff „Künstliche In-       enswürdig halten; 67 Prozent sagen hingegen,
telligenz“. Vertrauenswürdige Künstliche Intelli-   dass diese Systeme nicht vertrauenswürdig
genz bedarf laut EU-Richtlinien einer ethischen     sind. Darüber hinaus glauben 26 Prozent, dass
Gestaltung, bei der Grundsätze der Transpa-         algorithmische Empfehlungssysteme die Präfe-
renz, Nachvollziehbarkeit und Gleichbehand-         renzen der Nutzenden ändern, ihnen also nicht
lung im Vordergrund stehen sollten (European        nur Produkte und Dienstleistungen empfehlen,
Commission, 2020). Bereits in vorherigen Un-        sondern nahelegen, was man wollen sollte.
tersuchungen des MeMo:KI, haben wir die Mei-
nung der deutschen Bevölkerung zu ethischen         Insgesamt sprechen die Daten für eine eher kri-
Gestaltung von KI nachgezeichnet. Dort konnte       tische Sicht der Befragten auf solche Systeme.
gezeigt werden, dass die deutsche Bevölke-          Das Gros der deutschen Bevölkerung glaubt
rung bisher noch ein unterentwickeltes Risiko-      nicht, dass algorithmische Empfehlungssys-
bewusstsein gegenüber ethischen Auswirkun-          teme ethischen Standards genügen. Insbeson-
gen von KI hat (Kieslich, Starke, Dosenovic,        dere das erklärte Ziel der EU-Richtlinien, die
Keller, & Marcinkowski, 2020). Jedoch geht aus      vertrauenswürdige Gestaltung von KI, ist in den
einer Diskussionsrunde unter Schirmherrschaft       Augen der Bürger*innen nicht eingelöst. Diese
der Kommission zur Ermittlung der Konzentra-        Zahlen zeigen für Regulatoren sowie entwi-
tion im Medienbereich (KEK) hervor, dass            ckelnde Unternehmen Handlungsbedarf auf. Im
Transparenz, Chancengleichheit und Diskrimi-        Sinne der EU-Zielsetzung sollte darauf geach-
nierungsfreiheit in algorithmischen Empfeh-         tet werden, dass a) algorithmische Empfeh-
lungssystemen durchaus gefordert werden.            lungssysteme transparent, fair und vertrauens-
Doch was denkt die deutsche Bevölkerung über        würdig gestaltet werden und b) die Umsetzung
die ethische Gestaltung algorithmischer Emp-        einer vertrauenswürdigen Gestaltung der Sys-
fehlungssysteme?                                    teme gegenüber Bürger*innen kommuniziert
                                                    wird.

Ein Projekt von:                                    Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                            Künstliche Intelligenz                                                      Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Abbildung 4: Meinungen zur ethischen Gestaltung algorithmischer Empfehlungssysteme

          sind nachvollziehbar               26%                       23%                           43%                    8%

       ändern Geschmack von
             Nutzenden                       26%                         30%                           34%                 11%

          behandeln alle gleich        11%         20%                                48%                          21%

         sind vertrauenswürdig     6%        17%                                        67%                                10%

                                  0%     10%       20%           30%    40%       50%       60%      70%     80%    90%      100%

        trifft voll und ganz zu (4/5)          teils/teils (3)          trifft (überhaupt) nicht zu (1/2)     weiß nicht

Anmerkung: N=1006
Fragetext: Inwiefern treffen die folgenden Aussagen Ihrer Meinung nach allgemein auf algorithmische Empfehlungssysteme zu?
Algorithmische Empfehlungssysteme… ((1) trifft überhaupt nicht zu; (5) trifft voll und ganz zu; (9) weiß nicht)

Verwendung persönlicher Daten wird mehrheitlich abge-
lehnt
Daten sind der Rohstoff damit algorithmischer                                  takte (84% Ablehnung) und deren Konsumver-
Empfehlungssysteme funktionieren. Ohne den                                     halten (82% Ablehnung) wird als schlecht emp-
Einbezug großer Datenmengen können ma-                                         funden. Die Befragten differenzieren aber
schinelle Empfehlungssysteme nicht lernen                                      durchaus beim Einbezug eigener Daten: Im-
und auch keine genauen Empfehlungen an                                         merhin etwas mehr als ein Fünftel (21 %) findet
Nutzende ausspielen. Doch welche Daten sol-                                    die Berücksichtigung eigener Interessen und
len algorithmische Empfehlungssysteme nach                                     Hobbies von Empfehlungssystemen durchaus
Meinung der Befragten generell einbeziehen                                     gut. Und auch das Einbeziehen von Daten über
dürfen und welche nicht? Im letzten Frageblock                                 den persönlichen Konsum werden von 18 Pro-
untersuchen wir die Präferenzen der deutschen                                  zent der Befragten gutgeheißen. Die Ableh-
Bevölkerung zu dieser Frage.                                                   nung steigt jedoch, wenn es um Daten wie den
                                                                               eigenen Wohnort (66% Ablehnung), das Ein-
Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Einbezug                                    kommen oder den Beruf (78% Ablehnung) oder
persönlicher Daten generell für alle abgefragten                               die sexuelle Orientierung (81% Ablehnung)
Datentypen tendenziell abgelehnt wird. Für na-                                 geht.
hezu alle abgefragten Datentypen liegt die
Missbilligung bei über 50 Prozent. Allen voran                                 Insgesamt zeigt sich, dass die deutsche Bevöl-
der Einbezug von Daten über persönliche Kon-                                   kerung das Einbeziehen persönlicher Daten für

Ein Projekt von:                                                              Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                            Künstliche Intelligenz                                                    Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

algorithmische Empfehlungssysteme mehrheit-                                   für algorithmische Empfehlungssystem genutzt
lich ablehnt. Die Befragten sprechen sich inso-                               werden? Hier bedarf es Forschung, die aufklärt,
weit gegen eine gängige Praxis aus, da das                                    wann und warum Nutzende wissen, welche Da-
Sammeln von Nutzerdaten durch Onlineplatt-                                    ten wie und von wem verwendet werden. Wei-
formen Gang und Gebe ist. So basieren Vor-                                    terhin stellt sich die Frage nach der Handlungs-
schläge von Dienstleistern wie Amazon, Spotify                                relevanz, wenn Bewusstsein gegenüber der
oder Netflix auf Nutzerdaten.                                                 Verwendung eigener Daten besteht. Die Litera-
                                                                              tur zum Privacy Paradox kann hier als Orientie-
Aus wissenschaftlicher Perspektiven stellen                                   rung dienen, weil sie zeigt, warum Online-User
sich Anschlussfragen auf diese Ergebnisse. Zu-                                häufig schnell persönliche Informationen preis-
nächst ist die Rolle von Transparenz bzw. Prob-                               geben, obwohl sie gleichzeitig angeben sich
lembewusstsein gegenüber der Allgegenwär-                                     über den Schutz der eigenen Daten zu sorgen
tigkeit von Datensammlungen zu ergründen.                                     (z.B. Kokolakis, 2017).
Wissen Nutzende überhaupt, dass ihre Daten

Abbildung 5: Haltung zum Einbezug persönlicher Daten in algorithmische Empfehlungssysteme

 egeine Interessen und Hobbies               21%                  28%                               48%                  3%

     eigener bisheriger Konsum           18%                 26%                                   52%                   3%

   eigenes Alter und Geschlecht        14%                27%                                   56%                      4%

               eigener Wohnort         11%          20%                                      66%                         3%

 eigenes Einkommen oder Beruf      6%        12%                                       78%                               4%

 Konsumverhalten persoenlicher
          Kontakte             4%        10%                                           82%                               4%

   eigene Sexuelle Orientierung 4%       9%                                        81%                                   6%

         Persoenliche Kontakte 2% 10%                                              84%                                   4%

                                  0%     10%        20%     30%         40%      50%     60%       70%    80%    90%      100%

        finde ich (sehr) gut (4/5)            unentschieden (3)         finde ich (sehr) schlecht (1/2)     weiß nicht

Anmerkung: N=1.006
Fragetext: In der Regel orientieren sich die Empfehlungen an Informationen über die Nutzer*innen. Dabei benötigen verschiedene
Systeme unterschiedliche Informationen. Uns interessiert, wie Sie ganz grundsätzlich die Berücksichtigung folgender Informati-
onen für die Erzielung eines möglichst guten Ergebnisses bewerten. Wie finden Sie es, wenn algorithmische Empfehlungssys-
teme Informationen einbeziehen? (1=finde ich sehr schlecht; 5=finde ich sehr gut; 9=weiß nicht)

Nutzende sind positiver gegenüber dem Einbezug per-
sönliche Daten eingestellt
Gibt es Unterschiede in der Beurteilung der Da-                               diese Frage zu beantworten, wurde die Befrag-
tengrundlagen von algorithmischen Empfeh-                                     ten in zwei Gruppen aufgeteilt; Grundlage für
lungssystemen einbezogen werden zwischen                                      die Aufteilung bildet die Nutzungsfrage aus Ab-
Viel- und Wenignutzern solcher Systeme? Um

Ein Projekt von:                                                              Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                          Künstliche Intelligenz                                            Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

bildung 1. Personen, die mindestens ein algo-                        die mindestens gelegentlich das Internet nutzt)
rithmisches Empfehlungssystem häufig oder                            vorgefunden werden können.
sehr häufig nutzen, wurden als „Vielnutzende“
klassifiziert; Personen, die algorithmische Emp-                     Die Ergebnisse zeigen, dass Vielnutzende den
fehlungssysteme nur sporadisch nutzen (maxi-                         Einbezug persönlicher Daten für algorithmi-
mal „manchmal“ bei der Nutzungsfrage für je-                         schen Empfehlungssysteme positiver gegen-
des Anwendungssystem angeben) wurden als                             überstehen als Wenignutzende. Dies gilt aus-
„Wenignutzende“ definiert. In der folgenden Ta-                      nahmslos für alle erfragten Datenquellen. Be-
belle sind die Mittelwerte für die Zustimmung zu                     sonders starke Differenzen zwischen den bei-
den Statements aus Abbildung 5 im Gruppen-                           den Gruppen gibt es bei den Informationsquel-
vergleich abgetragen. Die Werte können zwi-                          len, die generell schon die höchste Zustimmung
schen 1 und 5 liegen, wobei ein hoher Wert für                       erfahren (siehe Abbildung 4). So beurteilen
eine Zustimmung für das jeweilige Statement                          Vielnutzende vor allem den Einbezug von Da-
und ein niedriger Wert für eine Ablehnung des                        ten über eigene Interessen und Hobbies, den
Statements steht. Die Sternchen kennzeichnen                         eigenen Konsum, aber auch des Geschlechts
einen signifikanten Unterschied zwischen den                         auffällig besser als Wenignutzende, während
beiden Gruppen; das heißt, dass gefundene                            der Mittelwertunterschied (die Differenz zwi-
Unterschiede zwischen beiden Gruppen mit ho-                         schen den Mittelwerten von Wenignutzenden
her Wahrscheinlichkeit auch in der Grundge-                          und Vielnutzenden) bei Beurteilungen zu sexu-
samtheit (Deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren,                         eller Orientierung oder persönliche Kontakte
                                                                     recht gering ausfällt.

Tabelle 1: Haltung zum Einbezug verschiedener Daten nach Nutzungshäufigkeit
 Wie finden Sie es, wenn algorithmische Empfehlungssys-                         Wenignutzende             Vielnutzende
 teme Informationen…
 …über Ihre Interessen und Hobbies einbeziehen? *                                              2,18                    2,81
 …über Ihr Alter und Geschlecht einbeziehen? *                                                 1,97                    2,48
 …über Ihre sexuelle Orientierung einbeziehen? *                                               1,33                    1,59
 …über Ihr Einkommen oder Ihren Beruf einbeziehen? *                                           1,47                    1,83
 …über Ihren aktuellen Aufenthalts- oder Wohnort einbezie-                                     1,79                    2,20
 hen? *
 …zu Ihrem bisherigen Konsum einbeziehen? *                                                    2,12                    2,62
 …über Ihre persönlichen Kontakte einbeziehen? *                                               1,35                    1,64
 …über das Konsumverhalten Ihrer persönlichen Kontakte                                         1,45                    1,68
 einbeziehen? *
Anmerkung: N=948-977, * kennzeichnen signifikante Mittelwertunterschiede zwischen den beiden nach Design-Based t-Tests
mit Signifikanzniveau p
Meinungsmonitor
                      Künstliche Intelligenz                              Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Zusammenfassung
Algorithmische Empfehlungssysteme werden               Wahrnehmung der Leistungsfähigkeit und po-
in Deutschland breit genutzt. Nur vier Prozent         tenzieller Konsequenzen für individuelles Ver-
der deutschen Bevölkerung, die zumindest ge-           halten. Eine ausführlichere wissenschaftliche
legentlich online ist, hat bisher keinerlei Erfah-     Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen
rungen mit solchen Systemen gemacht. Umso              steht aus.
dringender erscheint es, die Meinungsbildung
der Bürger*innen zu diesen Systemen zu ver-            Das Gros der Befragten bezweifelt die Vertrau-
stehen und nachzuzeichnen.                             enswürdigkeit algorithmischer Empfehlungs-
                                                       systeme und beklagt einen Mangel an Transpa-
Unsere Ergebnisse zeigen, dass Onliner algo-           renz. Darüber hinaus wird die Verwendung pri-
rithmische Empfehlungen zwar grundsätzlich             vater Daten zur Errechnung individualisierter
als nützlich erachten (Abb. 2), die detaillierte       Empfehlungen von der großen Mehrheit der
Nachfrage aber offenlässt, worin diese Nütz-           Befragten stark abgelehnt. Das deutet auf eine
lichkeit genau besteht (Abb. 3). Die Hoffnung          verbreitete Unkenntnis der Grundlagen solcher
auf zutreffende Empfehlungen, Orientierung             Systeme hin, die ohne Massendaten über Kon-
oder effizienteres Entscheiden erfüllen sich je-       sum- und Suchverhalten überhaupt nicht funk-
denfalls in der Mehrzahl aller Fälle nicht. Inso-      tionieren könnten.
weit muss hier offenbleiben, worauf der wahr-
genommene Nutzen im Einzelfall beruht. Ob-             Für Unternehmen, den Verbraucherschutz oder
gleich wir nicht für jedes einzelne System nach        politische Regulatoren zeigen unsere Ergeb-
der Beurteilung von Orientierungsfunktion und          nisse, dass ein mündiger Konsument allein
Zeitersparnis gefragt haben, erstaunt es, dass         nicht ausreicht. Die konsequente Stärkung der
Effektivität und Effizienz algorithmischer Emp-        ethischen Gestaltung und Qualitätsverbesse-
fehlungssystemen im Schnitt eher geringge-             rung algorithmischer Empfehlungssysteme im
schätzt werden. So bleibt der zunächst para-           Sinne der Ethikrichtlinien, wie sie von der Euro-
doxe Befund einer verbreiteten Nutzung sol-            päischen Kommission und der Bundesregie-
cher Systeme, bei gleichzeitig skeptischer             rung formuliert wurden, muss stärker umge-
                                                       setzt werden.

Literatur
Abdollahi, B., & Nasraoui, O. (2018). Transparency in Fair Machine Learning: the Case of Explainable
  Recommender Systems. In J. Zhou & F. Chen (Eds.), Human–Computer Interaction Series. Hu-
  man and Machine Learning (Vol. 44, pp. 21–35). Cham: Springer International Publishing.
  https://doi.org/10.1007/978-3-319-90403-0_2
Cummings, M. (2004). Automation Bias in Intelligent Time Critical Decision Support Systems. In AIAA
  1st Intelligent Systems Technical Conference (p. 101). Reston, Virigina: American Institute of Aer-
  onautics and Astronautics. https://doi.org/10.2514/6.2004-6313
Dietvorst, B. J., & Bharti, S. (2020). People Reject Algorithms in Uncertain Decision Domains Be-
   cause They Have Diminishing Sensitivity to Forecasting Error. Psychological Science, 31(10),
   1302–1314. https://doi.org/10.1177/0956797620948841
Dietvorst, B. J., Simmons, J. P., & Massey, C. (2015). Algorithm aversion: People erroneously avoid
   algorithms after seeing them err. Journal of Experimental Psychology. General, 144(1), 114–126.
   https://doi.org/10.1037/xge0000033
European Commission (2020). White Paper on Artificial Intelligence - A European approach to excel-
   lence and trust. Verfügbar unter https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/commission-white-paper-
   artificial-intelligence-feb2020_en.pdf

Ein Projekt von:                                       Gefördert durch:
Meinungsmonitor
                         Künstliche Intelligenz                                          Factsheet Nr. 5 - Mai 2021

Kieslich, K., Starke, C., Dosenovic, P., Keller, B., & Marcinkowski, F. (2020). Artificial Intelligence and
   Discrimination.: How does the German public think about the discrimination potential of artificial
   intelligence? (Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz. [Opinion Monitor Artificial Intelligence].).
   Verfügbar unter https://www.cais.nrw/en/factsheet-2-ai-discrimination/
Kokolakis, S. (2017). Privacy attitudes and privacy behaviour: A review of current research on the pri-
  vacy paradox phenomenon. Computers & Security, 64(8), 122–134.
  https://doi.org/10.1016/j.cose.2015.07.002
Logg, J. M., Minson, J. A., & Moore, D. A. (2019). Algorithm appreciation: People prefer algorithmic to
   human judgment. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 151(10), 90–103.
   https://doi.org/10.1016/j.obhdp.2018.12.005

Zitierweise: Kieslich, K., Došenović, P., & Marcinkowski, F. (April, 2021). Algorithmische Empfehlungssysteme. Wie denkt die
deutsche Bevölkerung über den Einsatz und die Gestaltung algorithmischer Empfehlungssysteme? Factsheet Nr. 5 des Mei-
nungsmonitor Künstliche Intelligenz. Verfügbar unter https://www.cais.nrw/factsheet-5-ki-recommender/

                                  Meinungsmonitor
                                  Künstliche Intelligenz

 Ansprechpartner:                 Kimon Kieslich, M. A.

 Email-Kontakt:                   memoki@hhu.de

 Website:                         cais.nrw/memoki

Ein Projekt von:                                                  Gefördert durch:
Sie können auch lesen