Alternativen zur Glühbirne - AK-Marktforschung | August 2012 Zukunftstauglichkeit von Energiesparlampen, LED und Halogen
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Alternativen zur Glühbirne AK-Marktforschung | August 2012 Zukunftstauglichkeit von Energiesparlampen, LED und Halogen Meine AK. Ganz groß für mich da. AK-Hotline T 05 7799-0
Alternativen zur Glühbirne Technologie, Effizienz und Zukunftstauglichkeit von Energiesparlampen, LED-Beleuchtung und Halogenlampen Mag. Josef Schiffer Graz, August 2012
INHALTSVERZEICHNS 1. Einleitung…………………………………………………………………………....3 2. Rechtliche Grundlagen………………………………………………………….....4 3. Fakten und Daten zum Energieverbrauch in Österreich…………………….....5 4. Die Glühbirne – Revolution der Beleuchtung……………………………………6 5. Kompaktleuchtstofflampe / Energiesparlampe (ESL)…………………………..7 6. Leuchtdioden / LED-Lampen…………………………………………………….15 7. Halogenlampen……………………………………………………………………20 8. Zusammenfassung……………………………………………………………......23 Anhang 1 – Tipps für KonsumentInnen…………………………………………....25 Anhang 2 – Kennzeichnung von Leuchtmitteln…………………………………...26 Anhang 3 – Glossar zum Thema Beleuchtung……………………………………27 2
1. Einleitung Eine Ära geht zu Ende: Mit der Vorgabe, den europaweit stetig steigenden Stromverbrauch einzubremsen, hat eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2005 das Ende der herkömmlichen Glühfadenlampen besiegelt. Damit sollen ab 1. September sämtliche ineffizienten, unnötig Strom fressenden Leuchtmittel nicht mehr in den Handel gelangen, um eine Beschleunigung des Übergangs zu energiesparenden Leuchtmitteln, wie Energiesparlampe, Halogenleuchten und LED-Beleuchtungen zu erzielen. Aus Anlass des faktischen Aus für herkömmliche Glühbirnen wirft die vorliegende Studie einen umfassenden Blick auf den Energieverbrauch in Österreich sowie auf die wichtigsten Alternativen zur vertrauten Glühbirne mit allen ihren Stärken und Schwächen. Als praktischer Leitfaden für KonsumentInnen soll sie gleichzeitig einen Überblick über das Angebot an alternativen Beleuchtungsmitteln auf dem Markt geben sowie Informationen und Tipps zu Risiken und Chancen energiesparender Beleuchtungssysteme bieten. Tatsache ist: Die VerbraucherInnen wissen allzu häufig noch recht wenig über Energiesparlampen und übernehmen von Medien geschürte Ängste und Vorurteile. Es gibt aber für jeden denkbaren Bedarf eine passende Alternative zur herkömmlichen Glühlampe. Auf jeden Fall ist es ratsam, sich vor dem Kauf ausführlich über Modellpalette, Lichtqualität, Formgebung und Sockel sowie die Vor- und Nachteile der modernen Technologien von Kompaktleuchtstoff-, LED- und Halogenlampen zu informieren. 3
2. Rechtliche Grundlagen Die EU-Kommission hat im Dezember 2008 beschlossen, dass auf der Basis der Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG1 in den Mitgliedsländern der EU stufenweise Herstellungs- und Vertriebsverbote für Lampen geringer Energieeffizienz in Kraft treten. Beginnend mit 1. September 2009 bis 2011 wurden in der Europäischen Union klare Glühbirnen mit 100, 75 bzw. 60 Watt sowie ebenfalls ab 2009 alle Versionen mit mattiertem Glas vom Markt genommen. Ab dem 1. September 2012 dürfen schließlich Glühlampen nur noch mit der Mindestenergieklasse C verkauft werden, d.h. Modelle mit mehr als 10 Watt nicht mehr in den Handel gelangen. Die EU-Verordnung ist jedoch kein echtes Glühlampenverbot, wie oft in den Medien fälschlicherweise berichtet wird, sondern bedeutet den schrittweisen Ausstieg aus einer ineffizienten Beleuchtungstechnologie bis 2016.2 Vorhandene Lagerbestände dürfen im Handel weiterhin verkauft werden. Ähnliche Beschlüsse wurden in den vergangenen Jahren in weiteren Ländern außerhalb der EU gefasst (Australien, Schweiz, Kuba) bzw. für die nähere Zukunft in Aussicht gestellt (USA, China etc.). Ab 1. September 2016 müssen schließlich alle im Handel angebotenen Leuchtmittel die Energieeffizienzstufe B erreichen. Damit wird auch ein großer der derzeit verfügbaren Halogenlampen für die Raumbeleuchtung in Haushalten aus den Verkaufsregalen verschwinden, da diese nach dem derzeitigen Stand der Technik nur die Energieeffizienzklassen C oder D erreichen.3 1 http://www.ecodesign.at/umsetzung/gesetze/euppage/index.de.html 2 http://www.ufh.at/index.php?i_ca_id=413 3 http://www.gluehbirne.ist.org/gluehbirnenverbotzeitplan.php 4
3. Fakten und Daten zum Energieverbrauch in Österreich Der Verbrauch an elektrischer Energie nimmt in Österreich aufgrund vieler Faktoren seit Jahrzehnten stetig zu. Der Energieverbrauch der Haushalte hat nach steilen Anstiegen in den 70er und 80er Jahren in den vergangenen 15 Jahren etwas moderater zugelegt. Kurzfristige Verbrauchsrückgänge sind auf günstige klimatische Bedingungen oder wie im Jahr 2009 auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen. Trotzdem lag im Jahr 2010 der Verbrauch der Haushalte um 66 % über dem Niveau von 1970, was nicht nur auf eine Zunahme der Zahl der E-Geräte, sondern vor allem auf die wachsende Zahl der Wohnsitze und der Wohnfläche je EinwohnerIn zurückzuführen ist; die Anzahl der Haushalte hat seit 1985 um rund 30 % zugenommen.4 Der Stromverbrauch pro Haushalt ist mit 4.685 Kilowattstunden (kWh) im Jahr 2010 aufgrund sinkender Personenanzahl pro Wohneinheit leicht rückläufig.5 Insgesamt sind die Haushalte für knapp ein Viertel des Stromverbrauchs in Österreich verantwortlich. Innerhalb des durchschnittlichen Haushalts dominieren beim Verbrauch die Raumheizung mit 20,5 % und die elektrische Warmwasserbereitung mit 17,1 %. Haushaltsgroßgeräte sowie Kühl- und Gefriergeräte machen gemeinsam knapp 30 % des elektrischen Stromverbrauchs in Haushalten aus, während für die Beleuchtung durchschnittlich nur etwa 8,6 % aufgewendet wird.6 Wenn man alle Glühlampen (oder zumindest die, welche täglich mehrere Stunden lang eingeschaltet sind) durch Kompaktleuchtstofflampen bzw. LED-Lampen ersetzt, die 80 % Stromersparnis gegenüber Glühlampen aufweisen, reduziert das den Gesamtstromverbrauch eines Haushalts entsprechend um ca. 6 %.7 Der Anteil der Beleuchtung beträgt Schätzungen zufolge rund 10 % des Gesamtverbrauchs elektrischer Energie in Österreich, davon entfällt wiederum nur ein Fünftel auf den privaten Verbrauch.8 Das zeigt deutlich auf, dass bei aller Sinnhaftigkeit von Energiesparbemühungen dem Sektor Beleuchtung für die nachhaltige Reduktion des inländischen Stromverbrauchs keine erstrangige Bedeutung zukommen kann. 4 http://e-control.at/de/konsumenten/energie-sparen/thema-energieverbrauch 5 Modellierung des Stromverbrauchs in den privaten Haushalten Österreichs nach unterschiedlichen Verwendungszwecken, Statistik Austria 2011, Tabelle 4, S. 19, auf: http://www.statistik.at/web_de/ 6 http://www.statistik.at/web_de/dynamic/statistiken/energie_und_umwelt/energie/energieeinsatz_der_haus halte/035453 7 http://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktleuchtstofflampe#Einsparpotential 8 http://www.gemeindebund.at/rcms/upload/downloads/LTG_KommunaleBeleuchtung_SparpotentialeInnen beleuchtung_Prsentation.pdf?PHPSESSID=fd9ea98def065c0b77c455ce29c71477 5
4. Die Glühbirne – Revolution der Beleuchtung Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts brachte die industrielle Revolution eine Reihe von Patenten und Erfindungen auf dem Weg zur alltagstauglichen Glühlampe hervor. In den USA begann die Firma General Electric des berühmten Erfinders Thomas Alva Edison 1911 mit der kommerziellen Herstellung der heute üblichen Glühlampen mit metallischen Wolframglühfaden und Edelgasfüllung. Verschiedene europäische Hersteller wie Osram und Philips folgten bald mit eigenen ähnlichen Entwicklungen. Vor rund hundert Jahren konnte die elektrische Glühlampe nach dem sukzessiven Ausbau der Stromnetze ihren Einzug in die heimischen Haushalte halten und hat rasch die bis dahin üblichen Petroleumlampen abgelöst. Als relativ preiswertes Produkt sowie ungefährlich in der Handhabung hat sie sich im Alltagsgebrauch schnell durchgesetzt. Die „Glühbirne“ wurde zum leuchtenden Symbol für die moderne, von Komfort und Sicherheit geprägte Welt. Doch die Nachteile der bewährten und robusten Technologie sind offenkundig: Nur maximal fünf Prozent der verbrauchten Energie der Glühbirne werden in Licht verwandelt, der Rest strahlt im für das menschliche Auge unsichtbaren Infrarotspektrum als Wärme ab. Die Lebensdauer einer Glühlampe beträgt, da durch die Erhitzung der Metallfaden im Lauf der Zeit durchbrennt, nur etwa 1.000 Betriebsstunden.9 Aus diesen Gründen ist die Glühbirne heute nicht mehr zeitgemäß und soll in naher Zukunft durch effizientere Lichttechnologien abgelöst werden. Dazu zählen nach derzeitigem Stand im Wesentlichen Kompaktleuchtstoff- (Energiesparlampe), Leuchtdioden- (LEDs) und beschichtete Halogenlampen, die den durch Beleuchtung verursachten Energieverbrauch in Haushalten und Gewerbebetrieben deutlich verringern helfen. 9 http://de.wikipedia.org/wiki/Glühlampe 6
5. Kompaktleuchtstofflampe / Energiesparlampe (ESL) Die bei weitem bekannteste, aber auch umstrittenste Alternative an effizienten Leuchtmitteln ist die Kompaktleuchtstofflampe, die vor rund 30 Jahren als Energiesparlampe (ESL) von den Herstellern eingeführt wurde. Nach wie vor spaltet sie die Gemüter: Einerseits verbraucht sie bei gleicher Leuchtkraft verglichen mit der Glühbirne rund 80 bis 85 % weniger Strom, ist von den Fassungen her kompatibel und preislich erschwinglich; auf der anderen Seite werden langsame Ansprechzeiten, mangelhafte Haltbarkeit, der Quecksilbergehalt sowie auch kaltes Licht, Flimmern und Elektrosmog kritisiert. Aufgrund der relativ hohen Preise blieb der Marktanteil dieser Produkte vor allem im häuslichen Bereich bescheiden, zumal auch Lichtqualität und Reaktionszeiten von vielen Anwendern als unzureichend eingestuft wurden. Im Jahre 2007 lag ihr Anteil in österreichischen Haushalten erst bei rund 10 %.10 Obwohl im Laufe der Zeit durch den technischen Fortschritt qualitative Verbesserungen erfolgten, blieben Skepsis und Vorbehalte der Konsumenten vielfach bestehen. Der „Zwang“ zur Umstellung hat das negative Image teilweise noch verfestigt. Zur Verbreitung mitunter einseitiger Kritik und damit verbunden zur Verunsicherung der Konsumenten haben Medien-Berichte und TV-Dokus beigetragen, zuletzt der 2011 erschienene Film „Bulb Fiction“ des österreichischen Filmemachers Christoph Mayr.11 Technologie Die ESL basiert auf der Funktionsweise der seit Jahrzehnten vor allem in der Arbeitswelt (Werkstätten, Fabrikhallen, Büros) verwendeten Leuchtstoffröhren. Das Prinzip der so genannten Quecksilberdampf-Niederdrucklampe beruht, vereinfacht gesagt, auf der Zündung einer ionisierten Gasladung in einer dichten Glasröhre. Für das Starten und den Betrieb der ESL ist eine Vorschaltelektronik erforderlich, denn beim Betrieb direkt am Stromnetz würde der ansteigende Lampenstrom die Leuchtstoffröhre binnen kurzer Zeit zerstören. Um die Ausbeute an sichtbarem Licht zu erhöhen, wird das Entladungsgefäß von innen mit einem Leuchtstoff beschichtet, der im sichtbaren Spektrum zu leuchten beginnt, sobald er mit UV-Strahlung bestrahlt wird. Dieser Leuchtstoff setzt einen Großteil der UV-Strahlung in sichtbares Fluoreszenzlicht um. Die konkrete Lichtfarbe hängt von der Zusammensetzung des Leuchtstoffs (verschiedene Mineraloxide bzw. -sulfide) ab. Der Rest der ultravioletten Strahlung wird 10 http://www.philips.at/About/News/Press/Licht/article-15386.html 11 http://www.bulbfiction-derfilm.com/ 7
durch das Glas weitgehend absorbiert, sodass nur eine unbedenkliche Menge gesundheitsschädlicher UV-Strahlung aus der Lampe dringt.12 Bauformen und Kompatibilität Für den Gebrauch in Haushalten sind seit Anfang der 1980er Jahre als Energiesparalternative so genannte Kompaktleuchtstofflampen auf dem Markt. Zum alltagstauglichen Einsatz in Wohnräumen hat vor allem die Verringerung der äußeren Abmessungen gegenüber der Leuchtstoffröhre beigetragen. Aus diesem Grund ist die Gasentladungsröhre nicht gerade, sondern u-förmig gebogen oder spiralförmig ausgeführt. Eine weitere Verkleinerung und eine höhere Leuchtdichte werden durch einen erhöhten Innendruck erreicht. In der Bauform unterscheiden sich Kompaktleuchtstofflampen daher optisch deutlich von anderen Typen; so sind sie meist größer als vergleichbare Glühlampen. Ein klarer Glaskolben ist aus technischen Gründen nicht möglich, weil die primäre Emission im UV-Bereich erfolgt und ein zusätzlicher, matter Leuchtstoff im Inneren der Gasentladungsröhre zur Umwandlung in sichtbares Licht benötigt wird. 13 Die gängigsten Sockel und Gewinde entsprechen jenen der klassischen Glühbirne, sodass kein Austausch bestehender Fassungen erforderlich ist. Am gängigsten sind in Mitteleuropa die klassische Glühbirnenfassung E27 und die schmälere E14 (vor allem für Lüster, Nachttischlampen und dergl.). Modelle mit Stiftsockel G9 und GU10 werden für die Montage an Decken und für Wand-Spots verwendet. Röhrensockel verschiedener Dimensionen sind für die klassischen Leuchtstoffröhren bestimmt. Weitere Stecksockel- und Bajonettfassungen haben im Inland nur exotischen Charakter. 14 Modellpalette und Preise Im Handel sind Energiesparlampen mit Anschlusswerten von 5 bis 23 Watt erhältlich, was der Leistungspalette der herkömmlichen Glühlampen von 25 bis 120 Watt entspricht. Die gängigsten Modelle für den häuslichen Bereich sind jene mit 7 (= 40 Watt), 11/12 (= 60 Watt) und 21 (=100 Watt). Der europäische Markt für ESL wird von den drei großen Herstellern Osram, Philips und Megaman dominiert. Die deutsche Firma Megaman lässt ihre Produkte vom 12 http://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktleuchtstofflampe 13 http://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktleuchtstofflampe#Bauform 14 http://de.wikipedia.org/wiki/Lampensockel 8
Partnerunternehmen Neonlite Electronic & Lighting (H.K.) Ltd. in Hongkong entwickeln und an einem Standort im chinesischen Xiamen produzieren. Die Traditionsfirmen Philips und Osram haben, beide seit über hundert Jahren im Beleuchtungsgeschäft tätig, ihre Produktion zunehmend nach Osteuropa und Fernost, insbesondere China, verlagert, während Forschung und Entwicklung in Europa stattfinden. Häufig werden in Baumärkten oder auch Möbelhäusern „eigene“ Energiesparlampen verkauft. Bei diesen Lampen handelt es sich häufig um Lampen von No-Name-Anbietern, bei denen man nicht genau sagen kann, wie es sich mit der Qualität verhält. Möbel- und Einrichtungshäuser führen neben der Markenware oft günstige Produktlinien großer asiatischer Elektronikkonzerne. Diese weisen jedoch leider nicht immer die positiven Eigenschaften der teureren Lampen der Markenhersteller auf.15 In Bezug auf die Formgebung haben sich die Hersteller in den vergangenen Jahren bemüht, den Kundenwünschen entgegenzukommen: Die übliche gebogene Röhrenform ist zwar noch immer verbreitet, aber neben der klassischen Glühlampen- Form finden sich heute eine Vielzahl verschiedener Kerzen-, Globe- und Reflektor- Designs im Angebot.16 Entsprechend ihrem technisch aufwändigeren Aufbau liegen Energiesparlampen im Preis nach wie vor deutlich höher als herkömmliche Glühbirnen. Davon abgesehen gibt es vom Preis her gesehen ein breites Band von günstiger Diskontware bis hin zu teuren Spezial-Produkten. Eine Dreierpackung 11-Watt-Energiesparlampen ist bei dem bekannten schwedischen Möbelhaus bereits um 3,99 Euro erhältlich, ähnliche Angebote gibt es im Lebensmitteldiskonthandel sowie in Baufachmärkten.17 Bei Produkten der großen bekannten Marken sind die Preisunterschiede im Handel bei identischen Modellen sehr groß und können um das Zwei- bis Dreifache variieren. Das enorme Angebot an Produkten mit ähnlichen Modellbezeichnungen erschwert den Preisvergleich zusätzlich. Die gängigsten Markenprodukte der großen Hersteller Osram, Philips und Megaman sind preislich im Bereich zwischen 6 und 12 Euro per Stück angesiedelt, wobei sich speziell im Versandhandel nicht selten wesentlich günstigere Angebote finden lassen. Spezielle Modelle für besondere Anforderungen hinsichtlich Formgebung, Lichtqualität und Schaltfestigkeit schlagen sich in deutlich höheren Verkaufspreisen von 12 bis 20 Euro nieder.18 15 http://www.dieenergiesparlampe.de/leuchtstofflampen/hersteller/ 16 http://www.energiesparshop24.de/shop_content.php/coID/100/content/kaufberatung-- energiesparlampen 17 Z.B. http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/10164487/ 18 http://geizhals.at/?fs=e27&cat=hhleucht 9
Energieeffizienz Die Effizienz von Leuchtmitteln bemisst sich nach Lichtstrom in der Einheit Lumen (lm) je geleisteter Strommenge in Watt (W), wobei die Skala von A (sehr effizient) bis G (weniger effizient) reicht. Herkömmliche Glühlampen erreichen die Effizienzklassen D, E, F und G, während Kompaktleuchtstofflampen gemäß Industriestandard-Messungen mit ca. 60 lm/W eine rund vier- bis fünfmal höhere Lichtausbeute als normale Glühlampen mit 12 bis 15 lm/W haben. Sie benötigen somit bei gleich intensiver Lichtabstrahlung also 75 % bis 80 % weniger elektrische Leistung.19 Für den Endverbraucher ist die Kostenersparnis ein wichtiger Faktor. Der Vergleich zwischen einer 60 Watt-Glühbirne (ca. 0,75 Euro) und einer in der Leistung vergleichbaren 11- Watt-Energiesparlampe (ca. 6 Euro) verdeutlicht das: Die jährlichen Stromkosten für die Glühbirne liegen bei 10,80 Euro, und die Lebensdauer beträgt durchschnittlich ein Jahr. Eine Energiesparlampe hingegen kostet rund 1,98 Euro an Strom pro Jahr, bringt es auf eine durchschnittliche Lebensdauer von 8 Jahren und die totale Ersparnis erreicht somit 70,56 Euro.20 Die Anschaffungskosten einer Energiesparlampe amortisieren sich auf Grundlage dieser typischen Verbrauchswerte von drei bis fünf Betriebsstunden pro Tag in den meisten Fällen bereits innerhalb eines Jahres. Dieser Wert schwankt natürlich abhängig von Leistung und Preis der Neuanschaffung sowie der durchschnittlichen täglichen Betriebsdauer der ESL. Eine umfangreiche Studie der Arbeiterkammer Steiermark mit umfangreichen Berechnungen und Tabellen zum Einsparpotenzial durch Energiesparlampen ist auch im Internet abrufbar.21 Im Internet gibt es außerdem weitere Online-Energiesparrechner, mit deren Hilfe man anhand der eigenen Infrastruktur und Bedürfnisse die konkrete Ersparnis schnell und auf den Cent genau berechnen kann.22 19 http://de.wikipedia.org/wiki/Glühlampe#Energieeffizienzklassen_von_Glühlampen 20 http://www.ufh.at/index.php?i_ca_id=413 21 http://wien.arbeiterkammer.at/bilder/d93/Energiesparlampen_neu.pdf 22 http://www.energiespar-rechner.de/berechnungen/haushalt/es-werde-licht/ 10
Eigenschaften der Energiesparlampe23 Vorteile: Energiesparlampen wandeln den eingesetzten Strom wesentlich effizienter in Licht um, als es herkömmliche Glühbirnen mit Wolframdraht können. Eine 11-Watt-Sparlampe schafft eine Lichtausbeute wie eine 60-Watt-Glühbirne, sie spart also etwa 80 % Strom. Umgerechnet auf die Lebensdauer einer Sparlampe ergibt sich eine Ersparnis von rund 70 Euro an Stromkosten. Die Lebensdauer der Kompaktleuchtstofflampen beträgt nach Herstellerangaben typischerweise 10.000 bis 15.000 Stunden, während Glühbirnen schon nach 1.000 Betriebsstunden ihren Geist aufgeben. Markenware liefert in der Regel bessere Ergebnisse als „No-Names“. Sparlampen reduzieren somit den Aufwand für den Austausch defekter Lampen um 90 %. Neuere ESL-Modelle verfügen im Gegensatz zu früher über eine recht hohe Schaltfestigkeit, die besten Modelle erreichen mehr als 70.000 Zyklen. Informationen zu dieser Eigenschaft finden sich auf der Verpackung. Energiesparlampen erzeugen viel weniger Wärme als Glühbirnen und helfen so in der warmen Jahreszeit in Gebäuden die Energiekosten für die Klimatisierung sparen. Die Gesamtenergiebilanz der ESL, wenn der Verbrauch für die Produktion des Leuchtmittels mit berücksichtigt wird, fällt sehr positiv aus. Die Herstellung einer ESL erfordert etwa 12 MJ (= 3,33 kWh) Primärenergie und ist damit deutlich aufwändiger als jene einer Glühlampe zu etwa 1 MJ. Für den Vertrieb beider Lampen werden jeweils 52 MJ aufgewendet. Im Betrieb benötigt eine ESL in 1.000 h etwa 99 MJ Primärenergie, während die Glühlampe etwa 540 MJ verbraucht. Bei einer Lebensdauer von 10.000 Stunden einer qualitativ hochwertigen ESL sind das in Summe 1.054 MJ gegenüber 5.930 MJ für die im gleichen Zeitraum verbrauchten zehn Glühlampen.24 23 http://www.test.de/Energiesparlampen-Kein-Lichtblick-1854609-1857678/ 24 http://www.sueddeutsche.de/wissen/abschied-von-der-gluehbirne-das-neue-licht-1.37209-2 11
Nachteile: Im Laufe ihrer Lebenszeit nimmt bei der ESL die Lichtausbeute im Gegensatz zu Glühlampen langsam ab. Der Stromverbrauch bleibt der gleiche – Energiesparlampen werden also mit der Zeit ineffizienter, wodurch sich die Energieersparnis relativiert. Außerdem sollte beachtet werden, dass für Glühlampen konzipierte Leuchten mit einer gleichwertigen Kompaktleuchtstofflampe möglicherweise weniger Helligkeit abgeben. Billige Energiesparlampen erfüllen die Erwartungen in Bezug auf die Lebensdauer häufig nicht, wie umfangreiche Praxistest gezeigt haben, und bringen es oft nur auf 5.000 Betriebsstunden. Ein weiteres Problem ist die Schaltfestigkeit, denn manche Lampen überstehen keine 10.000 Schaltzyklen, wären also z.B. in einem Treppenhaus nach wenigen Monaten kaputt. Als weiterer Faktor reduziert mangelhafte Kühlung (in engen und geschlossenen Leuchten) die Haltbarkeit.25 Einige Energiesparlampen benötigen eine gewisse Anlaufzeit, um ihre volle Helligkeit zu erreichen – ungünstig für Gang- oder Außenbeleuchtungen. Auch hier gibt die Verpackung meist Auskunft. Schlecht schneiden in Tests vor allem Billiglampen ab.26 Das Lichtspektrum der Energiesparlampe ist mit zahlreichen Spitzen im Spektrum weniger gleichmäßig verteilt als bei Glühlampen, sodass die Erkennbarkeit von Farben teilweise eingeschränkt ist. Deshalb haben die NutzerInnen manchmal den Eindruck eines „kälteren“ Lichts, auch wenn die Farbtemperatur objektiv gleich ist. Die „warmweißen“ Leuchtstofflampen wiederum verfälschen Farben, insbesondere Rottöne. Kompaktleuchtstofflampen sind ökologisch ein problematischer Faktor, denn sie enthalten für den menschlichen Organismus giftiges Quecksilber und müssen daher aufwändig entsorgt werden. Die fachgerechte Entsorgung über Altstoff- Problemstoffsammelzentren gewährleistet deren unbedenkliches Recycling. Nach offiziellen Angaben lag die Rücklaufquote 2010 in Österreich bei 62,52 %. Umfassende Informationskampagnen sollen für eine weitere Verbesserung sorgen.27 Energiesparlampen sind häufig deutlich größer bzw. länger als herkömmliche 60-Watt- Glühbirnen. Deshalb sind sie nicht in allen vorhandenen Leuchten einsetzbar. 25 http://www.elektro-klose.at/knowhow/kompaktleuchtstofflampe.html 26 http://www.test.de/Energiesparlampen-Kein-Lichtblick-1854609-1857678/ 27 http://www.ufh.at/index.php?i_ca_id=413 12
Exkurs: Diskussion um die Gesundheitsgefährdung durch ESL Der Abschied von der Glühbirne hat mediale Kontroversen erzeugt, die sich um die angeblich von der Energiesparlampe ausgehenden Gefahren zuspitzten. Der Film „Bulb Fiction“ stellt das Glühbirnenverbot bzw. die Einführung von Energiesparlampen als von einer Industrie-Lobby initiierte Strategie auf Kosten von VerbraucherInnen und Umwelt dar.28 Dies hat unter KonsumentInnen zu Verunsicherung und anhaltenden Diskussionen geführt. Wie gefährlich ist das Quecksilber in Kompaktleuchtstofflampen? Die zentrale Aussage in Bezug auf die angebliche Gefährlichkeit der Energiesparlampen ist die Behauptung, das in ihnen enthaltene Quecksilber sei extrem gefährlich. Eine nüchterne Betrachtung durch Wissenschaftler relativiert diese Darstellung. Übertriebene Ängstlichkeit ist nicht angebracht. Einerseits wird schon durch den Betrieb von Glühlampen eine höhere Umweltbelastung mit Quecksilber verursacht als von Energiesparlampen, obwohl erstere gar kein Quecksilber enthalten. Über eine Betriebsdauer von 5.000 Stunden erzeugt eine konventionelle Glühbirne mit rund 10 mg rund drei- bis vier Mal so viel Quecksilber wie in einer ESL enthalten ist, wie der deutsche Physiker Rüdiger Paschotta berechnet hat.29 Dieses Faktum resultiert aus Quecksilber-Emissionen von Kohlekraftwerken, die noch immer einen hohen Anteil des steigenden Energieverbrauchs abdecken. Verantwortungsvolles Recycling der ESL macht es möglich, die Emission von Quecksilber in die Umwelt weitgehend zu verhindern. Der Quecksilbergehalt einer solchen Lampe beträgt gemäß EU-Verordnung seit 2012 maximal 3,5 mg (Milligramm), in der Realität oft nur 2 mg. Entgegen der Darstellung im Film kann dabei nur ein kleiner Anteil in die Luft gelangen. Leuchtkörper brechen selten und wenn, dann beim Einsetzen einer neuen Lampe oder beim Auswechseln, wenn diese bereits defekt ist. Selbst im ungünstigen Fall einer heißen berstenden Lampe lässt sich die Quecksilberbelastung durch Lüften innerhalb einiger Minuten stark reduzieren.30 Manche Hersteller bieten inzwischen deutlich verbesserte Modelle mit gebundenem Quecksilber in Form von Amalgam an. Der Vorteil: Zerbricht die Lampe, tritt kein Quecksilberdampf aus, jedoch nur solange die Lampe nicht eingeschaltet ist. Sobald Licht erzeugt wird, verdampft bei höheren Temperaturen Quecksilber aus dem 28 http://www.bulbfiction-derfilm.com 29 http://www.energie-lexikon.info/bulb_fiction.html 30 http://www.energie-lexikon.info/energiesparlampen__toedliche_gefahr_durch_quecksilber.html 13
Amalgam. Zusätzlichen Schutz bieten nur Lampen mit einer Silikonummantelung oder mit Kolben aus unzerbrechlichem Kunststoff.31 Gesundheitliche Bedenken wegen Flimmern und Elektrosmog Unter dem „Flimmern“ einer Lichtquelle versteht man einen Sinneseindruck, der durch schnelle Schwankungen der Lichtintensität entsteht. Energiesparlampen enthalten ein elektronisches Vorschaltgerät, welches den Lampenstrom mit einer hohen Frequenz (bis zu 40.000 Mal pro Sekunde) oszillieren lässt. Die dadurch entstehenden sehr schnellen Helligkeitsschwankungen sind erstens gering, weil die Leuchtstoffe eine gewisse Nachleuchtdauer haben, und zweitens viel zu schnell, um vom menschlichen Auge wahrgenommen zu werden. Ein sichtbares Flimmern entsteht erst durch Defekte bzw. gegen Ende der Lebensdauer einer Lampe. Die in den Energiesparlampen integrierten elektronischen Vorschaltgeräte geben ebenfalls mitunter Anlass zu Besorgtheit über gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Elektrosmog. In der unmittelbaren Nähe einer Energiesparlampe sind elektrische Felder messbar und erreichen ähnliche Werte, wie jene von Haushaltsgeräten. Allerdings nehmen die Feldstärken mit zunehmender Entfernung rasch ab. Negative gesundheitliche Auswirkungen, wie immer wieder in verschiedenen Medien behauptet, sind bislang unbewiesen und nach Meinung von Medizinern auch sehr 32 unwahrscheinlich. 31 http://www.ufh.at/index.php?i_ca_id=413 32 http://www.energie-lexikon.info/energiesparlampen_gesundheitsschaedlich.html 14
6. Leuchtdioden / LED-Lampen Neben der bewährten Kompaktleuchtstofflampe bilden Lampen mit LEDs, die auf der industriellen Leuchtdioden-Technologie basieren, die große Zukunftshoffnung der Beleuchtungsindustrie. In den vergangenen Jahren hat sich eine beachtliche Produktpalette entwickelt, die im Fachhandel und über Internetversand angeboten wird. Im Moment bietet die Energiesparlampe im Vergleich zur LED allerdings noch das etwas bessere Preis-Leistungsverhältnis für die Wohnraumbeleuchtung, sodass eine komplette Umstellung für den Konsumenten noch nicht angeraten scheint. Gegenwärtig sind die Einsatzbereiche von LED-Lampen überdies aufgrund verschiedener Faktoren noch eingeschränkt. Der guten Effizienz der LED stehen noch immer sehr hohe Produktionskosten gegenüber. Außerdem sind noch weitere Hindernisse zu überwinden. Um eine ähnlich hohe Leuchtstärke wie die moderner Leuchtstoff- und Glühlampen zu erreichen, muss eine große Anzahl LEDs gebündelt werden, sodass Modelle mit höherer Leuchtkraft technisch sehr aufwändig herzustellen sind. In Testergebnissen zeigen sich sehr breite Streuungen hinsichtlich Qualität und Lichtstärke.33 Außerdem sind die optimistischen Versprechungen der Hersteller in Bezug auf die Lebensdauer noch nicht durch praktische Langzeittests ausreichend bewiesen.34 Technologie Die LED (light emitting diode) ist relativ einfach aufgebaut. Im Prinzip besteht sie nur aus vier wesentlichen Bauteilen: dem eigentlichen LED-Chip, einem Reflektor mit Kontakt zur Kathode, einem Golddraht als Kontakt zur Anode und einer Kunststoff- Linse, welche die anderen Bauteile in sich vereint und fixiert. Durch den Fluss von Elektronen zwischen zwei mineralischen Halbleiter-Schichten wird unter elektrischer Spannung die Lichtabstrahlung bewirkt. Die LEDs haben in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme technische Entwicklung erlebt und können im Gegensatz zu den Anfängen in allen Farben erzeugt werden. Sie sind mittlerweile nahezu in jedem gängigen Elektrogerät zu finden. Für Beleuchtungszwecke wird meist eine blaue LED mit nur einem gelben Leuchtstoff kombiniert, meist Cer-dotiertem Yttrium-Aluminium-Granat-Pulver. Da blaue LEDs den höchsten Wirkungsgrad haben und der Blauanteil sichtbar ist, ist das die wirtschaftlichste Methode, weißes Licht per LED zu erzeugen. Der Ultraviolett-Anteil, 33 http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/01/11/Test/Was-die-neuen-LED-Lampen-taugen 34 http://www.lampenladen24.de/blog/led-die-zukunft-des-lichts/vor-und-nachteile-der-led-technik.html 15
den blaue LEDs am kurzwelligen Ausläufer ihres Strahlungsspektrums aussenden, wird durch die Fluoreszenzschicht ebenfalls weitgehend in gelbliches Licht umgewandelt. Bauformen und Kompatibilität LEDs haben sich zunächst vor allem im mobilen Bereich durchgesetzt. Hier sind vor allem Fahrradlichter, Taschenlampen und die Kfz-Beleuchtung zu nennen. Die hohe Lebensdauer, Erschütterungsunempfindlichkeit und die gute Effizienz sind hier die klaren Vorzüge gegenüber Glühlampen. Der Einsatz von Leuchtdioden in Straßenlaternen findet auch im kommunalen Bereich zunehmend Verbreitung. Für die Wohnraumbeleuchtung ist für die kommenden Jahre von einer deutlichen Zunahme der LED-Lampen auszugehen, da eine Fülle von Produkten auf den Markt kommt. Gewisse Schwierigkeiten bereitet noch die Lichtfarbe warmweiß, die nach heutigem Stand der Technik von LEDs noch nicht in der nötigen Effizienz erzeugt werden kann.35 Wie bei den Kompaktleuchtstofflampen entsprechen bei LED-Lampen für den Haushalts- und Wohnraumbereich die gängigsten Sockel und Gewinde jenen der klassischen Glühbirne, sodass ebenfalls kein Austausch vorhandener Fassungen notwendig ist. Am gängigsten sind bei uns die klassische Glühbirnenfassung E27 und die schmälere E14 (vor allem für Lüsterkerzen, Nachttischlampen und dergl.). Modelle mit Stiftsockel G9 und GU10 werden für die Montage von Decken und Wand-Spots verwendet. Daneben gibt es für den Niedervoltbereich noch den Stiftsockel MR16 sowie den Sockel T8 für spezielle LED-Röhren, die in entsprechende Leuchtstoffröhrenfassungen passen. Modellpalette und Preise Im Handel sind LED-Lampen für die Schraubfassungen E27 und E14 mit Anschlusswerten von 6 bis 12 Watt erhältlich, was der Leistungspalette der herkömmlichen Glühlampen von 40 bis 100 Watt entspricht. Die gängigsten Modelle für den häuslichen Bereich sind jene mit 7 (= 40 Watt), 12 (= 60 Watt). Produkte, die 100- Watt-Glühbirnen ersetzen, befinden sich auf dem Markt, sind aber in der Leuchtkraft meist nicht zufrieden stellend. Vollwertigen Ersatz versprechen neu entwickelte Lampen mit 1600 bis 1700 Lumen von Philips und General Electric, die im Herbst 2012 35 http://www.dieenergiesparlampe.de/led-lampen/einsatzbereiche/ 16
auf den Markt kommen sollen und im höherpreisigen Segment angesiedelt sein werden.36 Auf dem europäischen Markt für LED-Leuchten sind neben den Platzhirschen Osram und Philips verschiedene Unternehmen aus Fernost wie die koreanische LG vertreten. Die Produktion findet zum Großteil in Ostasien statt, Entwicklung und Innovation meist noch in den europäischen Zentralen der Firmen. Die deutschen Firmen Megaman und Paulmann lassen ihre Modellpalette ebenfalls in China bzw. Osteuropa produzieren. Daneben ist das innovative österreichische Unternehmen LEDON, Tochterunternehmen der Firma Zumtobel, als reiner LED-Produzent zu erwähnen, der nach eigenen Angaben einen Großteil seiner Produkte und Komponenten in Österreich fertigen lässt. Ebenso wie bei den ESL werden in Baumärkten, bei Diskontern und Möbelhäusern zahlreiche Eigenmarken-LEDs verkauft. Diese können an die positiven Eigenschaften der teureren Markenhersteller häufig nicht anknüpfen. Dabei handelt es sich häufig um Lampen von No-Name-Produzenten, deren Qualität strengen Kriterien in der Regel nicht standhalten kann. Sie weisen eine breite Streuung in Helligkeit, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auf.37 Ein rasch wachsender Vertriebskanal für LEDs ist der Internethandel, über welchen Versandhändler sowohl Markenprodukte als auch No-Name-Ware zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten. In letzterem Fall sind allerdings speziell bei Versendern aus dem Ausland Garantieansprüche sowie Ersatzforderungen mitunter schwierig bis gar nicht geltend zu machen. Hinsichtlich der Formgebung setzen die Hersteller auf dieselbe Vielfalt wie bei Energiesparlampen: Neben der Birnen-Form sind Kerzen-, Globe-, Reflektor-Designs und Spots in vielen Variationen sowie LED-Stripes im Handel erhältlich.38 Bedingt durch ihre technisch kostenintensivere Fertigung liegen LEDs im Preis deutlich über den Kompaktleuchtstofflampen, wobei es eine breite Palette von günstiger Diskontware bis hin zu teuren Spezial-Produkten gibt. Vor allem schwächere Leuchtmittel für die Schraubfassung E27 und E14 mit einer Leuchtkraft zwischen 200 und 400 Lumen sind in Möbelhäusern und Baumärkten zwischen 8 bis 13 Euro zu bekommen.39 Markenprodukte, z.B. von Osram oder Philips, beginnen für die vergleichbaren 6-Watt- Modelle (ca. 325 lm) bei 23 Euro, für 8,5-Watt (470 lm) bei 34 Euro und 12-Watt (810 lm) bei 48 Euro. Die hochwertigen Produkte der österreichischen Firma LEDON liegen in einem vergleichbaren Preisband ebenfalls zwischen 25 bis 50 Euro. Spezielle 36 http://futurezone.at/produkte/8974-led-ersatz-fuer-100-watt-gluehbirne-praesentiert.php 37 http://www.test.de/Sparlampen-Testsieg-fuer-LEDs-4269907-4269941/ 38 http://www.osram.at/_global/pdf/Consumer/General_Lighting/LED_Lamps/PI_LED- Lampen_2011_Retail_1A4K001DE_7LA.pdf 39 http://www.ikea.com/at/de/catalog/categories/departments/living_room/20514/ 17
Reflektorleuchten von Toshiba, Cree u.a. kosten rund 80 bis 100 Euro, wobei einzelne Ausführungen sogar Preise von 200 Euro erreichen.40 Die Preise für qualitativ hochwertige Spots mit Sockel GU10 betragen bei LEDON zwischen 18 und 23 Euro. Bei Billiganbietern im Internet sind die Spots mit selber Leuchtkraft bereits zwischen 4 und 6 Euro zu bekommen.41 Energieeffizienz Die Energieersparnis durch LED-Lampen anstelle von Glühbirnen ist mit jener durch Kompaktleuchtstofflampen in etwa vergleichbar. Beim direkten Vergleich zwischen einer 60-W-Glühbirne (1 €/Stk., 1.000 h) und einer qualitativ hochwertigen 10-W-LED- Lampe (35 €/Stk., 25.000 h) mit einer Betriebsdauer von 2,7 Stunden pro Tag beträgt die Ersparnis bei einem Strompreis von 13,2 Cent/kWh im Jahr ca. 6,10 Euro pro Lampe.42 Dies macht deutlich, dass die durchschnittliche Amortisation der Anschaffung einer Marken-LED-Lampe ca. fünf bis sechs Jahre in Anspruch nimmt. Der höhere Anschaffungspreis relativiert sich allerdings durch die Langlebigkeit von LEDs, deren Haltbarkeit im Schnitt mit 25.000 Betriebsstunden angegeben wird, was im obigen Beispiel einer Lebensdauer von 25 Jahren entspräche. Auch für diese Beleuchtungstechnologie gibt es für KonsumentInnen im Internet Verbrauchsrechner, die das Ersparnispotenzial für den individuellen Haushalt darstellen.43 Eigenschaften LED-Lampe Vorteile: Wirtschaftliche Vorteile: die LED-Lampe hat einen wesentlich geringeren Energieverbrauch und produziert viel weniger Wärme als eine Glühbirne. Die Klimatisierungskosten werden daher reduziert, außerdem ist die LED nahezu wartungsfrei. Bedingt durch ihre geringe Größe ergeben sich kostengünstige Transportmöglichkeiten, außerdem verfügt über eine wesentlich längere Lebensdauer. Die Entsorgungskosten sind geringer, da die sie kein Quecksilber enthält. Umweltvorteile: die LED enthält kein Quecksilber, kann so besser entsorgt werden und auch die Produktion ist umweltfreundlicher. Durch den geringen Stromverbrauch reduziert der Einsatz der Leuchtdioden die Produktion von CO2. LEDs stören den 40 http://lightshop.at/index.php?page=categorie&cat=26 41 http://geizhals.at/?fs=e27&cat=hhleuchtled 42 http://www.energieinstitut.at/?sID=3937 43 http://www.lichtmacherei.de/verbrauchsrechner_led_vergleich.php#rechner 18
Orientierungssinn von Insekten nicht, was sich vor allem im Außenbereich als vorteilhaft erweist. Designvorteile: die kleine Bauform der LEDs ermöglicht ein wesentlich kompakteres Design von Lampen und Leuchten. Diese können in kleineren Bauformen angefertigt werden und das Volumen wird reduziert, die Formgebung kann filigraner erfolgen. Alle Lichtfarben sind verwendbar, die Lichtfarbe ist regelbar. Es besteht eine große Typenvielfalt. Technische Vorteile: die LED hat keinen Hohlkörper, sie kann nicht platzen, dadurch wird ein möglicher Ausfall reduziert, bzw. ist nahezu unwahrscheinlich. LEDs sind stoß- und vibrationsfest, Schäden auf dem Transportweg reduzieren sich wesentlich. LEDs sondern keine UV- und IR-Strahlung ab. Sie geben sofort nach dem Einschalten helles Licht ab und müssen sich nicht erst aufheizen. Die Farbwiedergabeeigenschaften bei RGB-Mischung sind angenehm und qualitativ hochwertig. Nachteile: Die wirtschaftlichen Nachteile: trotz großer Entwicklungsfortschritte ist die angestrebte Effizienz noch nicht ganz erreicht. Die Leuchtkraft bleibt bis jetzt hinter der von anderen Leuchtmitteln zurück. Die Kosten pro Stück sind noch zu hoch, um sie flächendeckend einzusetzen. Um eine herkömmliche Glühbirne, Energiesparlampe bzw. Halogenlampe gegen eine LED Leuchte auszutauschen, benötigt man eine hohe Anzahl von LEDs. Die Entwicklungskosten für leistungsfähigere Platinen sind derzeit noch recht hoch. Die Umwelt Nachteile: der Vergleich zu den anderen Leuchtmitteln in den ökologischen Auswirkungen konnte noch nicht über einen längeren Zeitraum ermittelt werden, langfristige Aussagen können daher ebenfalls noch nicht getroffen werden. Auch die Gesamtenergiebilanz bei der Fertigung der LEDs steht noch nicht eindeutig fest. Die Entsorgung kaputter Leuchten als Elektroschrott ist erforderlich, der Anteil an giftigen Stoffen ist jedoch vernachlässigbar. Technische Nachteile: für den Einsatz der LEDs sind wie für ESL elektronische Vorschaltgeräte notwendig. Die Effizienz der Leuchtkraft ist trotz großer Fortschritte noch nicht ausreichend. Die Farbwiedergabe ist nicht für alle Anwendungen zufrieden stellend.44 44 http://www.lampenladen24.de/blog/led-die-zukunft-des-lichts/vor-und-nachteile-der-led-technik.html 19
7. Halogenlampen Die Halogenlampe wird in vorliegender Studie weniger umfangreich als die anderen Alternativen behandelt, da ihre Stromspareffekte nicht so stark wie bei ESL und LED- Lampen zu Buche schlagen und zudem ein großer Teil von Produkten der Effizienzklasse C und schlechter ab 2016 ebenfalls vom Markt verschwinden wird. Technologie Durch Verwendung eines kompakten Quarzglaskolbens und Zugabe des Halogens Iod lassen sich Glühlampen konstruieren, die auch bei erhöhten Betriebstemperaturen von 2.800 bis 3.100 K eine Lebensdauer von 2.000 bis 5.000 Stunden haben. Der Glaskolben der Halogenlampe ist mit dem Schutzgas Xenon gefüllt. Diese ergeben ein weißeres Licht und Lichtausbeuten von 10 lm/W bis 19,5 lm/W (herkömmliche Glühlampe 12–15 lm/W, Energiesparlampe 40–60 lm/W).45 Bauformen und Kompatibilität Als Alternative zum Auslaufmodell Glühbirne bieten die Hersteller seit mehreren Jahren Halogenlampen an, die ein warmes, brillantes und natürliches Licht abgeben und daher für den Wohnbereich einen höheren Wohlfühlfaktor schaffen. In Räumen und an Stellen, wo oft, aber nur kurzzeitig Licht benötigt wird, wie im Eingangsbereich, auf der Terrasse oder auf dem Dachboden, kann ihr Einsatz sinnvoll sein.46 Halogenlampen in der klassischen Glühbirnenform mit Schraubsockel E27 und E14 passen in jede herkömmliche Fassung. Außerdem gibt es Halogenlampen mit verschiedenen Stift- und Stecksockeln: etwa G9 und GU10 für den 230-Volt-Betrieb. Preisgünstig und insgesamt effizienter sind Halogenlampen für die Montage an Decken oder Wänden für den 12-Volt-Betrieb, die jedoch einen Trafo benötigen. Die 12-Volt-Lämpchen gibt es u.a. in den Größen G4 und GU5.3. Modellpalette und Preise Halogenlampen für die Schraubfassungen E27 und E14 ähneln den normalen Glühbirnen und sind in den Stärken 28, 42, 53, 70 Watt verfügbar, was Glühlampen mit 40, 60, 75 und 100 Watt Leistung entspricht. Neben den großen Herstellern Osram und Philips sind in diesem Segment nur wenige kleinere Unternehmen wie Sylvania oder Xavax vertreten. Die Preise bewegen sich zwischen 2,50 und 5 Euro, wobei in diesem 45 http://www.gluehbirne.ist.org/halogen.php 46 http://www.haushaltsgeld.net/halogenlampen-als-alternative-zur-energiesparlampe-nutzen.html 20
Segment aufgrund der beschränkten Modellpalette und durch die gute Vergleichbarkeit der Produkte auch Internetanbieter eine Alternative darstellen.47 GU10-Halogenstrahler sind ab 6 Euro pro Viererpackung erhältlich, während Niedervolt-G4-Lämpchen in der Doppelpackung mit Preisen ab 2,50 Euro per Doppelpackung ebenfalls günstig sind. Energieeffizienz Halogenlampen verbrauchen um etwa 30 % weniger Strom als von ihrer Leuchtkraft entsprechende Glühlampen und halten im Durchschnitt mit 2.000 Betriebsstunden mindestens doppelt so lange. Leider werden die Einsparungswerte in der Praxis nicht von allen Produkten erzielt, wie Tests ergeben haben. Effizienter als 220-Volt-Lampen sind oft neue Systeme, die mit 12 Volt betrieben werden und tatsächlich bis zu 44 Prozent Strom sparen und zudem wesentlich langlebiger sind.48 Eigenschaften der Halogenlampe49 Vorteile: Die Halogenlampe spart grundsätzlich etwa 30 % Energie gegenüber Glühbirnen. Mit 12-Volt-Systemen kann man allerdings bis zu 44 % an Stromverbrauch einsparen. Das mit Halogenlampen erzeugte Licht enthält hohe Anteile von als warm empfundenen Farben. Viele Menschen empfinden Halogenlampenlicht daher als angenehm. Wegen der warmen Lichtfarbe eignet es sich gut für Wohnzimmer und Beleuchtung von Bildern etc. Es ist kein Aufwärmen notwendig und die Soll-Lichtstärke wird binnen Sekunden erreicht. Charakteristisch ist kontinuierliches Leuchten, es gibt kein Flimmern in der Frequenz des Wechselstromnetzes. Halogenglühlampen enthalten kaum die Umwelt belastende Inhaltsstoffe und können als Hausmüll oder Gewerbeabfall entsorgt werden. Nachteile: Nur ca. 7 % (bei Glühbirnen sind es 4 bis 5 %) der aufgenommenen Energie werden in Licht umgewandelt. Durch den Gebrauch von 220-Volt Fassungen wird das Einsparpotenzial erheblich gesenkt. Bei zahlreichen, meist billig produzierten 47 http://geizhals.at/?cat=hhleuchthalo 48 http://www.geldsparen.de/sparen/Bauen_Wohnen/lampen-alternative-erleuchtung-2.php 49 http://www.test.de/Halogenlampen-Bestenfalls-befriedigend-1750452-1750529/ 21
Halogenlampen werden in der Praxis nur etwa 15 % an Strom eingespart bzw. sind sie noch ineffizienter als Glühbirnen. In Anbetracht der bescheidenen Lichtausbeute (11 bis 13 Lumen pro Watt) sind Halogenlampen nicht besonders billig. Durch die beschränkte Lebensdauer bietet die Halogenlampe für den Hochvoltbereich ebenfalls kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 22
8. Zusammenfassung Da mit 1. September 2012 keine herkömmlichen Glühlampen über 10 Watt mehr in den Handel gelangen, bieten sich dem KonsumentInnen für die Wohnraum- und Außenbeleuchtung drei grundsätzliche alternative Technologien mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Der naheliegende Ersatz für die Glühbirne besteht in der seit drei Jahrzehnten angebotenen Energiesparlampe. Sie spart rund 80 % Energie ein, ist langlebig und relativ kostengünstig. Vor billigen No-Name-Produkten ist in der Regel abzuraten, da sie auf Dauer wenig Freude bereiten, wie Konsumententests gezeigt haben. Kritisch werden von vielen NutzerInnen die kalte Lichtqualität sowie der Gehalt an Quecksilber gesehen. Viele Markenprodukte entsprechen in diesen Aspekten den kolportierten Vorurteilen jedoch längst nicht mehr und sind weitgehend unbedenklich. Die Amortisation durch die Stromeinsparung erfolgt bei den ESL meist binnen eines Jahres. In den vergangenen Jahren hat die LED-Technologie auch für die häusliche Beleuchtung enorme Fortschritte gemacht, sodass für nahezu alle Anwendungen passende Produkte verfügbar sind. LED-Lampen sind jedoch nach wie vor sehr teuer und überzeugen auch von der Lichtqualität her nicht durchgehend. Die faszinierenden technischen Entwicklungen auf diesem Gebiet sind noch längst nicht abgeschlossen und lassen ein Abwarten angeraten erscheinen. LED-Lampen sparen ebenfalls rund 80 % an Energie, aber aufgrund der hohen Preise amortisieren sie sich erst nach etwa fünf Jahren, halten jedoch im günstigen Fall jahrzehntelang durch. Statt schon jetzt großflächig auf die LED umzusteigen, empfehlen sich für InteressentInnen Schnupperkäufe für Räume mit intensiver Lichtnutzung, um die Wirkung zu erproben. Als dritte Alternative bieten die großen Hersteller Halogenlampen für den 220-Volt- Betrieb an, die sich durch eine natürliche, der Glühlampe ähnliche Lichtqualität auszeichnen. Ihre Energieeinsparung ist mit 30 % im Vergleich zu den beiden anderen Alternativen allerdings recht bescheiden, zumal die Preise nur wenig unter jenen von Kompaktleuchtstofflampen liegen. Zudem ist die Haltbarkeit mit 2.000 Stunden nicht überragend. Für die „gemütliche“ Beleuchtung in Wohnräumen sind sie dennoch zu empfehlen. 12-Volt-Systeme sind deutlich sparsamer als die Hochvoltvarianten. Resümierend lässt sich sagen, dass derzeit noch abgewartet werden sollte, wie die weitere technische Entwicklung verläuft und ob sich die Preise durch das wachsende Angebot sinken. Bei Nachkäufen empfiehlt sich ein Blick auf die umfangreichen Sortimente, die Preisdifferenzen zwischen Fachhandel und Internetanbietern sowie die in Zeitschriften und im Internet verfügbaren Vergleichstests der einzelnen Produkte. 23
Anhang 1 Tipps für KonsumentInnen50 Umsteigen. Tauschen Sie herkömmliche Glühlampen gegen Energiesparlampen aus. Die Kosten für die Anschaffung amortisieren sich meist schon nach einem Jahr (ESL) bzw. über mehrere Jahre hinweg (LED) durch den geringeren Stromverbrauch, und die Umwelt schonen Sie außerdem. Für Lampen mit hoher täglicher Nutzungsdauer ist trotz des relativ hohen Preises die Verwendung von LED-Lampen überlegenswert, da sich die Anschaffung nicht nur durch die Energieeinsparung, sondern aufgrund der extrem langen Lebensdauer in deutlicher Ersparnis bezahlt macht. Im Haushalt vorhandene herkömmliche Glühbirnen können vor allem in Abstell- und Kellerräumen sowie Dachböden sinnvoll weitergenutzt werden, da sie dort oft nur wenige Stunden im Monat im Einsatz sind und hier der Energiespareffekt vernachlässigbar ist. Auswahl. Energiesparlampen eignen sich für nahezu alle Einsatzzwecke im Haushalt. Achten Sie aber auf die Unterschiede hinsichtlich Brenndauer, Schaltzyklen und Dauer der Einschaltzeit. Einige Modelle reagieren empfindlich auf häufiges Ein- und Ausschalten – ungünstig im Bad oder im Treppenhaus. Die gewählte ESL sollte optimal an die Nutzung angepasst sein. Beispiel: Modelle für Badezimmer, Flur oder Treppenhaus sollten eine hohe Zahl von Schaltzyklen vertragen können. Warmes wohnliches Licht. Für Wohn- und Schlafräume eignen sich Lampen mit „warmweißer“ Lichtfarbe. Zu erkennen ist das auch an Bezeichnungen wie „warm white“, „ww“ oder den Farbkennzahlen 827 und 927 auf der Verpackung. Die erste Ziffer steht dabei für die Farbwiedergabestufe. Lampen mit einer 9 geben Farben besser wieder als die mit einer 8. Die 27 steht für die Farbtemperatur von 2.700 Kelvin. Das bedeutet warmes Licht. Je höher diese Zahl, desto weniger Rot- und mehr Blauanteil ist im Licht und desto kälter erscheint es. In Räumen, wo eine besonders natürliche Lichtqualität gefragt ist, etwa bei Wohnzimmer- und Leselampen, können als Übergang Halogenleuchtmittel verwendet werden, die zwar nicht an die Einspareffekte von ESL herankommen, aber dem sehr natürlichen Lichtspektrum der Glühbirne weitgehend entsprechen. Tageslicht. So genannte Tageslichtlampen erzeugen „neutralweißes“, „kaltweißes“ oder „tageslichtweißes“ Licht mit 6.000 oder 6.500 Kelvin. Zu erkennen an den 50 Bearbeitet nach http://www.test.de/Energiesparlampen-Kein-Lichtblick-1854609-1857679/ 24
Nummern 860, 865, 960 und 965 auf der Verpackung. Sie sind sinnvoll an Arbeitsplätzen, wo eine natürliche Farbwiedergabe wichtig ist. Wegen des Blauanteils macht Licht dieser Lampen aber auch wach – gut für den Arbeitsplatz am Schreibtisch, nicht jedoch beim nächtlichen Gang auf die Toilette. Dimmen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Lampen zu dimmen. Dadurch reduziert sich der Stromverbrauch. Dimmen ist häufig auch mit modernen Energiesparlampen möglich. Die Lichtstärke von Energiesparlampen lässt sich aber nur drosseln, wenn die Lampen den Hinweis „dimmable“ tragen. Lampen mit der Bezeichnung „DorS“, kurz für „Dimming or Switching“, können Sie auch mit einem normalen Glühlampen- Drehdimmer oder mit einem einfachen Lichtschalter steuern. Einschaltzeiten. Es gibt Energiesparlampen, die nur kurze Zeit benötigen bis sie die volle Leuchtkraft entfaltet haben. Die BenutzerInnen neigen dann dazu, die Lampe seltener auszuschalten oder sie komplett anzulassen. Lassen Sie Lampen in Zimmern und Räumen nicht unnötig lange brennen. Energiesparlampen sorgen zwar für ein gutes Gewissen. Brennen sie unnütz, belastet das aber trotzdem die Umwelt und die Geldbörse. Garantie und Entsorgung. Manche Lampen gehen bereits nach relativ kurzer Zeit kaputt bzw. funktionieren unzureichend. Gerade bei teuren Lampen ist das ärgerlich. Mit dem Kassenzettel können Sie diese Lampen bei einem frühen Ausfall im Handel umtauschen. Energiesparlampen sind elektronische Geräte und gehören nicht in den Hausmüll. Sie enthalten zudem giftiges Quecksilber und müssen recycelt werden. Geben Sie die Lampe daher in Altstoffsammelzentren oder beim Händler ab. In vielen Städten und größeren Orten befinden sich Alt- und Problemstoffsammelzentren.51 Geht eine Energiesparlampe zu Bruch, den Raum mindestens 15 Minuten gut lüften. Splitter nicht berühren und feuchte Tücher zum Aufheben benutzen; nicht staubsaugen. Danach die Teile möglichst luftdicht verpacken und bei einer Sammelstelle entsorgen. 51 http://www.ubz-stmk.at/themen/index.php?cmid=367 25
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